Ungarn zwischen Slawischen Völkern?

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Georgios
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Re: Ungarn zwischen Slawischen Völkern?

Beitragvon Georgios » 31. Januar 2020 17:08

Maniak hat geschrieben:Naja die Slawischen Völker und die Franken haben zusammen bereits die Awaren besiegt, der kleine Awarische Rest was übrig geblieben ist im heutigen Ungarn wurde von Slawen und Germanen assimiliert. Deswegen wundert mich ja wieso die Slawen und die Franken die Magyaren dann toleriert haben.


Das sagt uns vorallem das die Ungarn militärisch potenter als die Awaren gegen ihre Nachbarreiche waren. Die sind ja nicht irgendwie davon motivert irgendwelche Leute zu vertreiben, die sind in der Regel Opportunisten und wenn die Awaren nach ihren Niederlagen (und es waren sehr viele) militärisch völlig unbedeutend werden kommen eben ihre Nachbarn und leiben sich Teile ihres Gebietes ein. Und das waren ja schon bei den Awaren keine Weltmächte die das taten, sondern lokale. Bei den Ungarn haben diese wohl immer noch genügend Macht gehabt, wieso müsste man ergründen, ob die Ungarn einfach zahlenmäßig größer waren, ob ihre Nachbarn gänzlich schwächer waren oder die Ungarn einfach besser den größten Teil ihrer Bevölkerung (sprich die unterworfenen Nicht-Ungarn) integerieren konnten müsste man nachforschen.Weiterhin gelingt es den Ungarn sich eben auch schnellin das christliche Europa zu integrieren, was ihnen dann eine bleibende Existenzberechtigung verschafft gegenüber den anderen christlichen Reichen, zu mal sie ja auch, wie viele andere Reiche, im Dunstkreis des HRR rumschwirren als Verbündete/Vasallen, je nach Jahr und Tag und wollen. Aber auch die Ungarn waren ja mal durch die Mongolen kurz davor zu verschwinden, glücklicherweise für sie das dieses sich dort nicht niedergelassen haben wie die Ungarn und Awaren und Hunnen zuvor, was idr immer eine ÜBerprägung der Bevölkerung zur Folge hatte.

Kurzzusammenfassung: Nach der Niederlage gegen die Deutschen und Byzantiner eine schnelle Annäherung an den Westen und Aufnahme in dessen Völkerrechtsystems haben Ungarn langfristig auf dieser Front überleben lassen und das Glück das aus dem Osten die Mongolen nicht nachgerückt sind.
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Re: Ungarn zwischen Slawischen Völkern?

Beitragvon Maniak » 31. Januar 2020 17:37

nordstern hat geschrieben:Hatte ich doch geschrieben... als die Ungarn kamen, gab es keine nennenswerte militärische Macht in Mitteleuropa. Das Fränkische Reich war in Westfränkisch, Burgund und Ostfränkisch zerfallen. Das HRE war in den Kinderschuhen. Das Westfränkische Reich hatte kein Interesse in Ungarn zu kämpfen und zu expandieren, war ja nicht ihre Grenze. Burgund ebenfalls. Und Ostfranken zerfiel in einen Flickenteppich, dessen Kaiser nicht wirklich viel Einfluss hatte. Es gab also keinen direkten Nachbarn der irgendein interesse und die entsprechende Macht gehabt hätte die Ungarn zu vertreiben.

Die Awaren wurden besiegt, weil das vereinte fränkische Reich expandieren wollte. Im Rahmen ihrer Expansion in den Osten eroberten sie ja viele germanische Stämme und besiegten wiederholt die Awaren. Und dann kamen die Franken auf die Idee über den Enns zu expandieren, was zu einer direkten Konfrontation mit den Awaren führte und zu deren Niederlage. Gleichzeitig wollte Bulgarien die Schwäche ausnutzen und expandierte ebenfalls in Awarisches Gebiet.



Du vergisst das die Slawischen Völker den größten teil geleistet haben die Awaren zu vernichten. Die Slawischen Kroaten, Bulgaren und Mähren haben die Awaren besiegt und vertrieben.

Hab gerade etwas über die Awaren gelesen und dort steht:

Demnach soll ein Teil der Kroaten nach Dalmatien und Pannonien vorgedrungen sein und innerhalb von wenigen Jahren die Awaren besiegt und sie in die Gegend nordwestlich der Donau vertrieben haben.

Die letzten Nachrichten awarischer Grenzen stammen von 826/827 als die Bulgaren das fränkische Reich angriffen und versuchten in Pannonien eigene Führungsstrukturen zu errichten. Die Bulgaren trafen dabei keine awarischen Würdenträger an. Diese waren bereits durch slawische Fürsten verdrängt worden.


Hab auch zufällig etwas über die Slowenen gelesen und dort fand ich die Antwort auf meine Thread Frage lol


Im 6. Jahrhundert siedelten slawische Stämme an der Adria und den Alpen. Sie kamen durch insgesamt zwei entscheidende Migrationswellen: Die erste fand im Jahr 550 statt, als zahlreiche Slawen die heutige Region Mähren verließen.Die zweite fand ein wenig später, im Jahr 568 statt, als sich die Langobarden nach Italien zurückzogen.

Die Siedlungsgrenze nördlich der Alpen lag zu dieser Zeit auf einer Linie Gasteinertal – Raum Salzburg – Oberösterreichische Voralpen, wie die Ortsnamen (etwa Windischgarsten) zeigen, und war wohl im östlicheren Donauraum Österreichs noch nicht deziert von den tschechisch-slowakischen Westslawen geschieden.

Das Verbreitungsgebiet der Slowenen schrumpfte in den folgenden Jahrhunderten. Hauptgrund dafür war die Ansiedlung bairischer Siedler im Westen (Landnahme im Gebiet des Ostarrichi im niederösterreichischen Mostviertel) und die Ankunft der Ungarn in der Pannonischen Tiefebene. Dadurch entstand auch die die Trennung von den Westslawen an der Donau. Als durchaus gesichert kann aber gelten, dass die baiuwarische Landnahme weitestgehend friedlich verlief und die slawische Bevölkerung langsam assimiliert wurde (auch dies zeigt das nahe Zusammenliegen deutscher und slowenischer Ortsnamen im ganzen Ostalpenraum noch bis in hochmittelalterliche Siedlungsphasen).