Homerclon hat geschrieben:Die Feudalgesellschaft hatte auf das Militär doch nur eine Auswirkung:
Die Ärmsten stellten das Kanonenfutter, und waren mit aus Werkzeugen entwickelten Waffen ausgestattet - falls sie nicht einfach ihre eigenen Mistgabeln oder anderes geeignete mitzubringen hatten.
Umso reicher und mächtiger die Person war, umso besser war die Ausrüstung - inkl. Pferd. Und nur die reichsten konnten es sich leisten mit ihren Waffen regelmäßig zu üben, da diese nicht von frühmorgens bis Spätabends schuften mussten um über die Runden zu kommen.
Das sehe ich ein bisschen anders, denn die Feudalgesellschaft als solche definierte ja auch die Akteure, die legitimer Weise dazu berechtigt waren im Rahmen eines Krieges oder einer Fehde über Krieg und Frieden zu bestimmen, außerdem regelte die soziale Hackordnung, wer in diesem Fall zur Heeresfolge verpflichtet war und damit de facto auch die Zusammenstellung der Aufgebote, im Rahmen ihrer spezifischen Ausprägung.
Sicherlich, moderne Rekrutierungsprktiken und Wehrgesetzgebungen, so wie definierte, staatliche Akteure, sind da effizientere Systeme. Nur sind die eben nicht mittelalterlich.
Mittelalterliche Kriegsführung/Mittelalterliches Kriegshandwerk umfasst für mich dann schon etwas mehr, als einzig die Waffen oder die Kampfhandlungen an und für sich, da gehört das Ausheben der Truppen schon auch mit dazu.
Und das funktioniert ohne feudale Hackordnung, sie sei stärler oder weniger stark ausgeprägt, wenn es denn im Rahmen mittelalterlicher Praktiken laufen sollte nicht, die Bauern haben sich schließlich in den seltensten Fällen selbst aufgetrommelt.
Wollte man den Begriff enger fassen, und sich einzig auf den Kampf und die Waffen fokussieren, ist alles andere natürlich unbedeutend. Trifft den Begriff "Mittelalterlich" in diesem Kontext aber nicht, so wie ich ihn verstehe.