Wie hätte Europa ausgeschaut ohne das Römische Reich?

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Wie hätte Europa ausgeschaut ohne das Römische Reich?

Beitragvon Maniak » 10. September 2022 23:17

Was glaubt ihr wie würde Europa heute ausschauen hätte es kein Römisches Reich gegeben und die Römer hätten die Italienische Halbinsel nie verlassen? Wären die Kelten vieleicht die mächtigste Nation heute und hätten sie vieleicht Europa geprägt? Immerhin bewohnten sie den Großteil Europas vor der Römischen Invasion.

Ich glaube die Hunnen wären trotzdem in Europa aufgetaucht und hätten eine Völkerwanderung ausgelöst aber die wäre nicht so extrem verlaufen weil sich die Völker einer starken Keltischen Nation entgegenstellen müssten und nicht einem schwachen Römischen Reich vor dem Zerfall.

Wäre interessant zu sehen wie die heutige politische Karte Europas heute aussehen würde wäre dies so verlaufen. Wahrscheinlich hätten wir heute einen riesigen Keltischen Staat über halb Europa, dann Deutschland, im Osten vieleicht nur Polen, südlich von Rom wäre vieleicht ein kleines Italien und im heutigen Tunesien wäre Karthago.

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Re: Wie hätte Europa ausgeschaut ohne das Römische Reich?

Beitragvon Homerclon » 10. September 2022 23:50

Die Kelten waren viele Stämme mit mehr oder weniger gleicher Kultur, und ähnliche Sprache (keltische Sprachfamilie), das war keine Nation. Ob diese bis zum Einfall der Hunnen sich unter einem "Großkönig" vereint hätten? Ich denke nicht.
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Re: Wie hätte Europa ausgeschaut ohne das Römische Reich?

Beitragvon Maniak » 11. September 2022 00:16

Homerclon hat geschrieben:Die Kelten waren viele Stämme mit mehr oder weniger gleicher Kultur, und ähnliche Sprache (keltische Sprachfamilie), das war keine Nation. Ob diese bis zum Einfall der Hunnen sich unter einem "Großkönig" vereint hätten? Ich denke nicht.



Ich glaube die Kelten hätten sich viel früher vereint, auch vor dem Einfall der Hunnen. Andere Völker mit gleicher Kultur und ähnlicher Sprache sind auch zu einem Volk zusammen gewachsen. Ich denke auch die Hunnen wären bei einer starken Keltischen Nation nie bis Ungarn oder Frankreich gekommen sondern wären bereits in der Ukraine besiegt worden.

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Re: Wie hätte Europa ausgeschaut ohne das Römische Reich?

Beitragvon Der Grose KA! » 11. September 2022 02:06

Also wirkliche Zusammenschlüsse von Völkern fallen mir jetzt spontan keine zu der Zeit ein. Meistens hat ein Stamm oder eine Stadt das Volk unterworfen und langsam assimiliert. So wars bei Rom, Makedonien/Griechenland und auch später bei den Franken.
Ohne Rom denke ich hätten die Germanen sich langsam in den Süddeutschen/Alpinen Raum ausgebreitet. Obs dann irgendwann durch die Hunnen zu einer Völkerwanderung in dem Ausmaß gekommen wäre weiß ich nicht, aber ich denke die keltischen Stämme hätten sich (teilweise) den Wanderungen angeschlossen und Konföderationen gebildet wie die Germanen.

Ich glaube ohne Rom hätte sich so etwas wie das Rechtssystem, griechische Philosophie und das Christentum nicht wirklich oder nur sehr langsam in Europa ausgebreitet was letztlich dazu geführt hätte das der Feudalismus nicht oder später aufgekommen wäre. Ich denk Europa wäre hunderte Jahre zur tatsächlichen Geschichte hinterher gehangen und Kulturen in Nordafrika/Vorderasien hätten stattdessen den Platz eingenommen.
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Re: Wie hätte Europa ausgeschaut ohne das Römische Reich?

Beitragvon Tobias » 11. September 2022 12:37

Ich glaube es wäre ändlich da faktoren wie die fölkerwanderung oder das christentum nur indirekt mit römern zu tuh haben.
Warscheindlich häte kartago die rolle von rom übernommen ggf auch grichen ode ägibter. Imosten die parter glaub ich kaum.

Aberein auf technischer und geselsaftlucher ebene glaube ich wären wir ändlich weit. Sprachlich wäre anders ohne das latein.
Ich bin Legastheniker, ich weiß, meine Rechtschreibung ist miserabel. Aber es ist mir unmöglich, alle Rechtschreibfehler zu beheben und für 50% Reduktion 4 bis 5 Stunden einen Beitrag zu korrigieren ist nicht zielführend.Aber ihr solltet den Inhalt ja mit bekommen.
Sollte es einen wirklich so massiv stören, dann bitte korrigiert den Beitrag und postet die korrekte Version unter mein Beitrag.

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Re: Wie hätte Europa ausgeschaut ohne das Römische Reich?

Beitragvon Il Principe » 14. September 2022 10:26

Maniak hat geschrieben:
Homerclon hat geschrieben:Die Kelten waren viele Stämme mit mehr oder weniger gleicher Kultur, und ähnliche Sprache (keltische Sprachfamilie), das war keine Nation. Ob diese bis zum Einfall der Hunnen sich unter einem "Großkönig" vereint hätten? Ich denke nicht.


Ich glaube die Kelten hätten sich viel früher vereint, auch vor dem Einfall der Hunnen. Andere Völker mit gleicher Kultur und ähnlicher Sprache sind auch zu einem Volk zusammen gewachsen. Ich denke auch die Hunnen wären bei einer starken Keltischen Nation nie bis Ungarn oder Frankreich gekommen sondern wären bereits in der Ukraine besiegt worden.


Meiner Meinung nach erliegt du dem Trugschluss, dass du Geschichte nach heutigen Maßstäben beurteilst. Eine vermeintlich keltische Nation bzw. Zusammengehörigkeitsgefühl, wodurch ein wie auch immer geartete staatliche Einheit entstehen könnte, hat es nie gegeben. Nur weil es bei der Grabausstattung, der Anordnung und der Ausstattung der Siedlungen, der Sprache, etc. grobe Ähnlichkeiten gab, sodass sie von Archäologen als keltisch bezeichnet werden, verstanden sich "die Kelten" nicht als Einheit (deshalb heißt es in der Regel in der Fachliteratur nur kulturelle Verwandtschaft) und es gab auch keinen unter den unzähligen Stammesfürsten, der über eine solche Machtbasis verfügte, um die anderen zu unterwerfen oder diplomatisch ein Großreich zu schaffen.
Bereits der entsprechende Wikipedia Artikel zu den Kelten zeigt dies überdeutlich:
"Als gesichert kann gelten, dass die Kelten nie ein geschlossenes Volk oder gar eine Nation bildeten, allenfalls kann von zahlreichen unterschiedlichen ethnischen Gruppen mit ähnlicher Kultur gesprochen werden. Es handelte sich um verwandte Volksstämme, die kulturelle Gemeinsamkeiten hatten und sich dadurch von den Nachbarvölkern unterschieden, was zum Beispiel von Römern wie Tacitus in der Germania oder Gaius Iulius Caesar im Gallischen Krieg beschrieben wird."
"Sowohl für die späte Hallstattzeit als auch für die Latènezeit sind weiträumige Beziehungen, für die Spätlatènezeit durch antike Autoren auch lockere, weit ausgreifende politische Strukturen belegt. Diese bildeten aber zu keiner Zeit die Grundlage für ein gemeinsames Bewusstsein als Ethnie oder ein dauerhaftes, zusammenhängendes politisches Gebilde."

Man sollte auch beachten, dass "staatliche" Herrschaft in der Antike und dem Mittelalter stark auf die Person des Herrschers fokussiert und angewiesen war. Unzählige (Groß-)reiche gingen nach dessen Tod oder 1-2 Generationen später schnell wieder unter. Ein Keltenreich, welches sich bis heute gehalten hätte, halte ich für höchst unwahrscheinlich. Vor allem da man auch nicht vergessen sollte, dass es die Römer waren, die in weiten Teilen Europas, das, was wir mit Staatlichkeit verbinden und was für unpersönliche staatliche Herrschaft über Generationen hinweg Voraussetzung ist, auf ein höheres Niveau gebracht haben, z.B. Verwaltung, Infrastruktur, usw.
Zuletzt geändert von Il Principe am 16. September 2022 12:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wie hätte Europa ausgeschaut ohne das Römische Reich?

Beitragvon Maniak » 14. September 2022 15:16

Il Principe hat geschrieben: und es gab auch keinen unter den unzähligen Stammesfürsten, der über eine solche Machtbasis verfügte, um die anderen zu unterwerfen oder diplomatisch ein Großreich zu schaffen.



Eigentlich schon, Vercingetorix schaffte es so gut wie alle Keltischen Stämme im heutigen Frankreich zu vereinen gegen Cäsars Armee.

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Re: Wie hätte Europa ausgeschaut ohne das Römische Reich?

Beitragvon Nightslaver » 14. September 2022 20:02

Maniak hat geschrieben:Eigentlich schon, Vercingetorix schaffte es so gut wie alle Keltischen Stämme im heutigen Frankreich zu vereinen gegen Cäsars Armee.


Gemeinsame Plünderzüge und Kriegsbemühungen gab es unter den Kelten (z.B. 410 v.Chr. mit Rom), mit mal mehr und mal weniger beteiligten Stämmen, die sich dem anschlossen, immer wieder.
Das heißt aber nicht, nur weil es Vecingetorix dann mal schaffte die Stämme gegen einen, als einen für alle von ihnen als Bedrohung empfundenen Gegner, zusammenzubringen, auch hätte in einem Staat zusammenschweißen können.
Vor allen auch einen der dann auch langlebiger als er selbst gewesen wäre, oder gar noch deutlich größere Zeiträume zu überdauern schafft.

Solche kurzweiligen Zweckbündnisse gab es ja zudem, z.B. auch unter Griechen, gegen die Perser, den Germanen, oder auch bei den Pikten in Britannien, gegen die Römer, ebenso immer mal wieder und trotzdem hat das auch dort nie in zu irgend eine Form von einheitlichen Nationalstaat, in diesen Kulturgruppen, gereicht.
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