Was waren die Tätigkeiten eines Ritterordens?

[Hexenkönig]

In der Ära des Mittelalters gab es viele verschiedene Ritterorden, die bekanntesten darunter waren die Templer, die Johanniter oder die Ritter Christi. Doch WAS genau tat so ein Orden? Welche Aufgaben führten sie täglich aus, was wurde bei Treffen besprochen? Weshalb benötigten die Templer soviel Geld, dass sie es in riesigen Mengen horteten?

[Arn de Gothia]

Die Aufgaben in Outremer (Heilliges Land) waren vorrangig, Pilger beschützen und das Heer von Jerusalem zu unterstützen.
Auch Grenzpatroullien und das stellen der Besatzung einer Festung war zu gewährleisten, er hatte zum Teil auch eigene Burgen, Gaza war meines wissen eine
Warum sie später solches Geld gehortet haben?
Sie haben für ihre Geldgeschäfte viel Geld bekommen den, sie haben das erste Kreditkartensystem aufgebaut überall wo man diese Briefe abgegeben hat hat man das entsprechende Geld bekommen, das ging nicht Zinslos ab, außerdem haben sie den Königreichen auch noch maßig Geld geliehen, bei den Franzosen hat das letzt endlich zu der Vernichtung des Ordens geführt.

Edit: dreht sich vorwiegend um die Templer hier

MfG Arn

[praefect]

Die meisten Orden gibt es mehr oder weniger heute noch, wo sie auch über ihre Geschichte schreiben...

[Arn de Gothia]

Deutscher Orden:

http://www.deutscher-orden.de/all_geschichte_start.php

Johanniter/Malteser:

http://www.johanniter.de/
http://www.johanniter.de/die-johanniter ... iterorden/

[Doge]

In vielen täglichen Belangen wird sich das Ordensleben nicht von dem eines Mönches unterschieden haben. Das heißt normale Arbeiten zur Aufrechterhaltung und Versorgung des Standorts, viel Beten, nichts spannendes wie man sich es immer vorstellt mit Kämpfen gegen Ungläubige jeden zweiten Tag, vermute ich.

[Schwertkrieger]

Spoiler (Öffnen)

Mal nebenbei eine Frage :

Wieso heißen so viele "Rote KReuz" - Gesellschaften Malteser oder Johanniter?

[Cr7390]

Äh, weil das eben Einrichtungen dieser Orden sind? Die Johanniter waren seit ihrer Gründung auf die Behandlunge der Kranken spezialisiert.

[Arn de Gothia]

Das sind die ursprünglichen Orden, die Johanniter waren damals schon die Heiler unter den 2 großen Orden templer und Johanniter

[joneZ]

Die Templer und Johanniter hatten beide eine beträchtliche Zahl von Festungen im Heiliegn Land. Zudem herrschten sie zuweilen fast autonom über einige Gebiete. d.h sie konnten selbst Steuern einziehen, etc. Die Templer waren zudem die einzige stets kampfbereite Truppen im Königreich Jerusalem, quasi ein stehendes Heer.
Geld wurde sicher viel zum Unerhalt der Festungen und Versorgung der Riter im Heiligen Land gebraucht. Man kann sagen das in Europa erwirtschaftete Geld wurde sofort weiter in den Nahen Osten geleitet, um die kämpfenden Truppen zu unterstützen.

[Jukonon]

Naja, als die Templer genug Geld in Europa erwirtschafteten um wirklich eine Macht darzustellen waren die Bastionenen im Heiligen Land schon lange verloren

[Arn de Gothia]

Ja das war zum großteil danach, die finazielle macht, hätten sie das Geld zur Zeit Saladins gemacht .. da wäre das vielleicht anders verlaufen

[Khamûl]

Wie gesagt die Ordensritter waren sehr fromm und teilweise waren es sogar Mönche. Die Aufgaben waren das Beschützen der Pilger in Palästina, die Versorgung der Verwundeten bei einem Kreuzzug und auch Waffenhilfe wenn ei Kreuzzug ausgerufen wurde. Die meisten Orden wurden kurz nah dem ersten Kreuzzug ( also um 1100) gegründet. Was die Orden gemacht hatten nach den erfolglosen Kreuzzügen späterer Zeit ist unterschiedlich : Die Ritter des Salomonischen Tempels unterhielten ihr Banksystem bis der Orden durch den französischen König vernichtet wurde.

Die Johanniter zogen 1530 nach Malta um und werden seit dem Malteser genannt. Der Orden besaß eine gefürchtete Galeere, die
Santa Ana sie war mit 50 Kanonen ausgerüstet und das schwarze Schiff hatte bis 600 Soldaten an Board. Das Schiff segelt auch
hart am Wind in extrem seichte Gewässer um Schiffe zu verfolgen. Den Barbareskenkorsaren wurde der Kampf angesagt und die
Flotte vergrößert. Später erhielten auch die Korsaren von Malter Kaperbriefe. Heute sind die Johanniter für ihren Sanitätsdienst
bekannt.

Die deutschen Ritter versuchten in der Heimat ihren Einfluss nach Polen und Litauen auszuweiten was bekanntermaßen 1410 bei
Tannenberg scheiterte. Auch hat der Orden die Vitalienbrüder von Visby vertrieben.

[Way of Blücher]

Neben der Aufgabe der Missionierung der Prussen, Pommern, Balten und Litauer war es auch die Aufgabe des deutschen Ordens eine Art "Rittermark" für das hrRdN. nach Osten hin zu bilden und Reichtümer zusammenzuraffen und diesen Reichtum auf alle Komturen, auch die im Reich, zu verteilen. Weitere Aufgaben bestanden halt darin, den Kreuzzug nach Osten fort zu setzen, neue Kreuzfahrer zu beherbergen und zu versorgen und die Handelswege auf Land und See sicher zu halten.
PS eine Komturei ist ein Verhatlungsgebiet des deutschen Ordens.

[Stratege]

Neben der Aufgabe der Missionierung der Prussen, Pommern, Balten und Litauer war es auch die Aufgabe des deutschen Ordens eine Art "Rittermark" für das hrRdN. nach Osten hin zu bilden und Reichtümer zusammenzuraffen und diesen Reichtum auf alle Komturen, auch die im Reich, zu verteilen. Weitere Aufgaben bestanden halt darin, den Kreuzzug nach Osten fort zu setzen, neue Kreuzfahrer zu beherbergen und zu versorgen und die Handelswege auf Land und See sicher zu halten.
PS eine Komturei ist ein Verhatlungsgebiet des deutschen Ordens.

Dir ist aber schon bekannt, dass der Deutsche Orden zunächst überhaupt nicht im Baltikum operierte, sondern in der Levante, im Anschluss daran vergeblich versuchte in Ungran Fuß zu fassen und erst durch die Auseinandersetzung des Herzogs von Masowien mit den Prussen und der damit verbundenen Übertragung des Kulmer Lands überhaupt erst im Baltikum auftrat?

Der Orden hatte mit dem HRRDN eher peripher zu tun und war im Gegenteil zu dem wie du es hier darstellst eine eigenständig operierende Macht, folglich war seine Aufgabe (von wem soll die eigentlich vergeben worden sein?) weder die sicherung der Ostgrenze des Reiches (Sicherung gegen wen denn eigentich?) noch die Expansion für irgendwen, sondern er expandierte im 13. Jahrhundert auf eigene Rechnung, was machtpolitische Realität ist aber mit den Aufgaben eines Ritterordens im Sinne des Mittelalters wohl allenfalls im Rahmen der Missionstätigkeit noch peripher etwas zu tun hat.
Ausdehnungs- und Kolonialisierungsauftrag in dieser Form sind nichts weiter als plumpe Vorwände, die im besonderen im ausgehenden Kaiserreih, vor allem aber in Nazideutschland kultiviert wurden um die Expansionspolitik im Zuge der Weltkriege zu legitimieren.

Als Einstiegswerke eignen sich hier mit Sicherheit die den deutschen Orden betreffenden Schriften von Jürgen Sarnowsky https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Sarnowsky im übrigen generell auch interessant, wenn man sich für die Ostsee als Region interessiert.

[Way of Blücher]

Ja, ist mir absolut bekannt.
Ach war ja klar, dass du wieder mit den Nazis usw. kommst.

Das sich der deutsche Orden ausschließlich aus deutschen Adeligen rekrutierte und das Zentrum der Expansion nach Osten unter von Hermann von Salza Altenburg in Thüringen war, ist dir auch bekannt?
Oder, dass der deutsche Orden auch zahlreiche Komtureien im HRRDN unterhielt?
Ja, es gab auch politische Ränkespiele zw. dem deutschen Orden und den weltlichen, deutschen Fürsten. Dennoch führte die Missionierung des deutschen Ordens langfristig zur Ansiedlung deutscher Bauern und Handwerker im Prussen- und Pommernland und zur Assimilierung der Prussen in den niederdeutschen Kulturkreis.

Wenn es um die Geschichte des deutschen Ordens für Einsteiger geht, würde die Schriften des renomierten Prof. Dr. Klaus Militzer empfehlen.

Die Geschichte des Deutschen Ordens