[Tropico 3] Artikel und Berichte

Die Legende von Tropico lebt Teil 1,2,3 und 4.

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[Tropico 3] Artikel und Berichte

Beitragvon Wüstenkrieger » 7. Januar 2011 16:49

Ein neuer Diktator ist in der Stadt - Kalypso tauscht Rom gegen eine Bananenrepublik.

Quelle:
http://www.pcgames.de


ltere Semester mit Hang zur Egozentrik sollten sich schon einmal in ihre Ausgehuniform pressen, sich eine kubanische Zigarre anzünden und ein Glas Havana Club einschenken, denn im kommenden Jahr herrschen Sie wieder über die Bananenrepublik von Tropico. Auch wer in seiner Freizeit nicht dauernd davon träumt, wie schön es wäre, ein ergebenes Volk unter sich zu haben, darf sich freuen, denn mit Tropico 3 kehrt im kommenden Jahr die erfolgreiche Diktatoren- Simulationsreihe auf Ihren Rechner zurück. Wie schon angedeutet, der dritte Ausflug in das Leben eines Despoten orientiert sich wieder an der historischen Vorlage des Kalten Krieges und setzt Sie als alleinigen Machtinhaber an die Spitze eines Inselstaates (wer hat hier Kuba gesagt?).

Tropico 2 versuchte seinerzeit, ein frisches Setting zu etablieren und bediente sich des Piraten-Themas. Der Erfolg blieb aus. Unter anderem ein Grund, warum Imperium Romanum-Entwickler Haemimont Games unter dem immer wieder gern genutzten Schlagwort "Back to the roots" an das Erfolgsrezept von Tropico 1 anknüpft und verstaubte Sandaletten gegen Zigarren und Rum tauscht.

Als El Presidente steht es Ihnen offen, wie Sie Ihr Inselvolk behandeln. Möchten Sie als großzügiger und bürgernaher Staatschef in die Annalen eingehen? Oder greifen Sie lieber hart durch, sperren Dissidenten direkt weg, unterdrücken die Presse und sorgen sich mehr um Ihr eigenes Vermögen als um das Wohl der Menschen? Beide Extreme stehen Ihnen offen. Bevor Sie aber loslegen, bestimmen Sie zunächst, was für einen Charakter Ihr digitales Ebenbild haben soll. Sie entscheiden über Fähigkeiten und Begabungen.

Danach erschaffen Sie sich Ihr Eiland, indem Sie festlegen, wie die geo- und demographischen Gegebenheiten sein sollen. So bekommen Sie bei jedem neuen Spiel eine einzigartige Insel, auf der Sie nicht wissen, was Sie erwartet. Die erste und sogleich wichtige Neuerung: El Presidente ist in Tropico 3 tatsächlich als Figur auf Ihrem Eiland unterwegs und kann mit Gebäuden oder Objekten in der Welt interagieren. Ob Sie den gestressten Diktator zum Sonnenbaden an den Strand schicken, ihn im Kasino das Staatsvermögen verprassen oder auf dem Balkon des Regierungspalastes eine Rede halten lassen - viele der Aktionen haben direkten Einfluss auf das Spielgeschehen.

Wenn Sie zum Beispiel den Bau eines Gebäudes persönlich überwachen, werkeln Ihre faulen Untertanen deutlich schneller. Besuchen Sie ein Restaurant, lockt das mehr Touristen dorthin, was wiederum den Umsatz des Gastronomen und somit Ihre Steuereinnahmen in die Höhe treibt. Die Möglichkeiten sind vielfältig und wohldosiert einzusetzen.

Taktisches und wirtschaftliches Geschick sind überhaupt entscheidend darüber, wie gut es Ihrem Land geht. Deshalb beschäftigen Sie sich die meiste Zeit über damit, Gebäude und Produktionszyklen zu errichten, um möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften und so Ihre Macht zu stärken. Dabei warten aber allerlei Herausforderungen: Als neuer und wertvollster Rohstoff steht nämlich das schwarze Gold auf dem Ressourcenplan. Deshalb sollten Sie mithilfe Ihrer Arbeiter die Ölfelder Ihres Fleckchens Erde möglichst frühzeitig erschließen und fördern.

Zu Beginn Ihrer Amtszeit reißt das ein Loch in den Haushalt, das größer ist als Franjo Pooths Schuldenberg. Grund: Die Nachfrage ist anfangs recht gering und die Produktionskosten der Raffinerien und Bohrinseln sind vergleichsweise hoch. Doch im Verlauf der Spielzeit erweist sich das Ölgeschäft als Gelddrucklizenz. Das versprechen die Entwickler zumindest, da der Preis - wie in der realen Wirtschaft - durch Angebot und Nachfrage reguliert werden soll. Ebenfalls realistisch verhalten sich aber auch die Arbeiter. Behandeln Sie die schuftenden Kerle schlecht und beuten Sie sie genauso aus wie unser Chef uns, droht im Handumdrehen ein Streik, der dann mit etwas Pech einen ganzen Industriezweig lahmlegen und somit ein Vermögen kosten kann.

Als gestandener Diktator haben Sie natürlich verschiedene Möglichkeiten, ein solches Problem zu lösen: Die ungünstigste Methode aus Sicht des Machthabers ist, den Forderungen nach Lohnerhöhungen oder anderen Lappalien nachzugeben, sich also Fehler einzugestehen. Das kommt gar nicht infrage. Sympathischer ist es, einfach zu warten, bis den Quertreibern die Puste, also das Geld, ausgeht und sie einsehen, am kürzeren Hebel zu sitzen. Wer diese Geduld nicht aufbringen möchte, schickt zur Not einfach das Militär los, das weiß, wie man Streikprobleme schnell löst. Die radikale Lösung schmälert jedoch El Presidentes Ansehen bei der Bevölkerung. Sie sehen also, zu leichtfertig sollten Sie Ihren Staat trotz alleiniger Macht nicht führen.

Neben den wirtschaftlichen Problemen bekommen Sie es auch immer wieder mit politischen Herausforderungen zu tun. Da gibt es zum Beispiel die Ureinwohner der Insel, die entweder in das öffentliche Leben eingebunden werden oder eine echte Gefahr darstellen können. Bauen Sie etwa zu nah an oder im schlimmsten Fall in deren Gebiet, kann es passieren, dass die Eingeborenen Touristen vergraulen oder Bauernhöfe überfallen.

Auch dann hilft wiederum das Militär, die Aufrührer zu beseitigen. Mit dem Klischee des dauerbetrunkenen Indianers haben die Eingeborenen von Tropico 3 nichts zu tun. Vereinzelte Querdenker sind dagegen schwerer auszumachen, schaden aber Ihrem Ruf bei den Untertanen erheblich. Dafür steht es Ihnen in Tropico 3 frei, eine Geheimpolizei zu gründen, die Staatsfeinde um die Ecke bringt und es wie einen Selbstmord aussehen lässt, aber durchaus auch Spione anderer Nationen ausfindig macht. Lassen Sie dagegen die Agenten zu sehr von der Leine, mag es sein, dass die Jungs ebenfalls das Vertrauen in Sie verlieren und Ihre Projekte sabotieren oder gar zu Ihren Widersachern überlaufen und als Doppelagent im Untergrund agieren.

Aber nicht nur, dass Sie mit jeder Menge Problemen und Herausforderungen innerhalb Ihres Landes zu kämpfen haben, auch die Beziehungen mit anderen Nationen sind manchmal ein Ritt auf Messers Schneide. Der Kalte Krieg erschwert die diplomatischen Verhandlungen. Da sich etwa Ihr Kontakt zur UdSSR verschlechtert, handeln Sie mit den USA bestimmte Verträge aus und umgekehrt. Genauso vorsichtig sollten Sie sein, wenn Sie El Presidente einmal im Jahr vor das Volk treten lassen, um eine Rede zu halten. Dort haben Sie - wie in den meisten Sport-Managerspielen - die Wahl aus vorgegebenen Phrasen, mit denen Sie dem Volk Honig um den Bart schmieren oder es unter Druck setzen.

Loben Sie dabei die Wirtschaftslage, kann das für neuen Aufschwung sorgen, während Angriffe auf Amerika oder die Kommunisten schnell zu internationalen Spannungen führen. Dasselbe droht, wenn Sie sich Hilfe bei der UN holen. Die bietet Aufbauhilfe an, was bedeutet, dass die ausländischen Einsatzkräfte die Bevölkerung mit Nahrung und Medikamenten versorgen. Jedoch gießen Sie damit Öl ins Feuer der Dissidenten und Ihrer politischen Gegner - auch wenn es verlockend ist, da es Ihnen lästige Arbeit abnimmt. Lediglich, wenn eine Naturkatastrophe Ihre Insel heimgesucht hat, dürfen Sie die UN ungestraft um Hilfe bitten. Die Kampagne, in die Tropico 3 dies alles einbettet, gibt der Entwickler momentan mit einer Länge von 15 Missionen an. Ob sich daran noch etwas ändert oder andere Überraschungen warten, steht bislang nicht fest (siehe Interview rechts unten).

Haben Sie den Story-Modus und das Endlosspiel erfolgreich absolviert, stehen Ihnen weitere Möglichkeiten offen, Ihren liebgewonnenen El Presidente weiter herrschen zu lassen, denn Publisher Kalypso arbeitet an einem umfangreichen Online-Part. Über einen nicht näher definierten Online- Service soll es in Tropico 3 möglich sein, mit seinem Avatar Inseln anderer Spieler zu besuchen. Auf dem fremden Eiland dürfen Sie dann umherschlendern, die Gegend erkunden und mit dem dortigen Diktator chatten. Praktischen Nutzen hat diese Option nur, wenn Sie einem anderen Spieler auf seiner Insel bei einem Problem helfen oder Ihnen jemand unter die Arme greift.

Solche Beziehungen helfen im späteren Spielverlauf, Ressourcen der eigenen Insel über das Internet mit den Spielern auf aller Welt zu handeln, sei es gegen Geld oder im Tausch gegen gerade benötigte Waren. Kalypso denkt sogar darüber nach, eine Art Inselrat einzuführen, dem gewählte Spieler vorsitzen. Das alles ist natürlich nicht nötig, um das Spiel zu beenden, aber ohne Frage eine community-bildende Maßnahme, die durchaus Früchte tragen kann.

Denn obwohl die Entwickler nach der Veröffentlichung von Tropico 3 planen, immer wieder neue Inhalte für die Bananenrepubliken zu veröffentlichen, eine lebendige Spielergemeinschaft erreicht dabei in kürzerer Zeit deutlich mehr. Mithilfe von Kartengenerator und Timeline-Editor ist es möglich, sogenannte Herausforderungen zu basteln und diese wiederum über den Online-Service für andere Spieler bereitzustellen.

Der Timeline- Editor ist dabei das mächtigste Werkzeug der kreativen Köpfe. Mit ihm bauen Sie eigene Missionen und Kampagnen zusammen, indem Sie einem bestimmten Datum innerhalb der Spielzeit ein Ereignis zuweisen. Diese variieren von Naturkatastrophen bis hin zu politischen Aufständen. Nachdem Sie Ihre Herausforderung fertiggestellt haben, steht sie für die anderen Spieler zum Download bereit, die sich daran versuchen können und sich damit Punkte verdienen, um in einer Highscoreliste aufzusteigen. Die besten drei Herausforderungen der Woche landen auf der offiziellen Webseite, sodass alle Voraussetzungen für unendlichen Spielspaß erfüllt scheinen.

Bleibt nur abzuwarten, ob die Tropico-Reihe überhaupt noch genug Anhänger hat. Zumindest in Sachen Qualität kann man beruhigt sein, denn mit Imperium Romanum haben Haemimont Games und Kalypso gezeigt, dass sie ordentliche Wirtschaftssimulationen entwickeln.

Sebastian Weber
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Re: Tropico 3 - Artikel und Berichte

Beitragvon Wüstenkrieger » 7. Januar 2011 16:49

Tropico 3
Anno 1950 statt 1404, Karibik statt Orient, Hotelburgen statt Kaiserdom: Wer Tropico 3 spielt, muss gewaltig umdenken.

von Martin Deppe

Quelle:
http://www.gamestar.de

Acht Jahre sind in der Spielebranche eine Ewigkeit -- in dieser Zeitspanne erschienen rund zehn Fifa-Titel, 96 GameStar-Ausgaben und zwei Drittel von Duke Nukem Forever (naja, fast). Nach acht Jahren will Entwickler Haemimont (Grand Ages: Rome) mit Publisher Kalypso an den Erfolg von Tropico anknüpfen, das Mitte 2001 Top-Wertungen einheimste und sich wie geschnitten Brot verkaufte.

Nach einem ebenfalls sehr gut bewerteten Pirateninsel-Nachfolger, der sich aber wie steinharter Schiffszwieback verkaufte, übernimmt Tropico 3 wieder das Szenario des ersten Teils: Fiktiver Presidente führt fiktive Tropeninsel durch die 50er-Jahre. Ein Remake also?

Die Spielmechanik

Zwei Monate vor dem Erscheinungstermin konnten wir die aktuelle Version von Tropico 3 exklusiv probespielen. Schnell stellt sich das alte Spielgefühl wieder ein, was vor allem an der beschwingenden karibischen Musik liegt. Doch so mitreißend Kalypsos Kalypso-Klänge auch sein mögen, so schnell drehen wir sie leiser: Schließlich müssen wir uns konzentrieren, und da stört Hüftwackelei nur.

Denn wie schon Im Vorgänger von 2001 kämpfen wir an vielen Fronten gleichzeitig. Ganz oben steht das Wohl unserer Bevölkerung (das ist zumindest die offizielle Version). Anfangs zählen unsere Insulaner höchstens ein paar Dutzend Köpfe, doch wenn wir unsere Sache gut machen, gewinnen wir Einwanderer hinzu. Soweit, so Anno. Kommen wir zum inoffiziellen Teil: Ganz oben steht natürlich unser eigenes Wohl als Presidente. Wir müssen uns an der Macht halten, nebenbei unser Schweizer Konto füllen und dürfen weder die USA noch die UdSSR vergrätzen.

Bewohner und Finanzen

ie stark unser eigenes Wohl dann doch mit dem der Bevölkerung zusammenhängt, zeigt ein Beispiel: Wir können an jeden einzelnen Bewohner heranzoomen, seine Bedürfnisse per Sims-Balkendiagramm studieren, seine wichtigsten Gedanken lesen. Wenn so ein Einwohner besonders gläubig ist, wird er bald eine Kirche fordern. Die könnten wir ihm jetzt einfach hinstellen -- oder den sakralen Bau gleich geschickt für unsere eigenen Zwecke nutzen, indem
wir ein Edikt erlassen.

Per Auswahlmenü entscheiden wir uns für das Gesetz »Baugenehmigung«, und fortan sind alle Neubauten 20 Prozent teurer. Die Hälfte davon fließt auf unser Schweizer Konto, dessen Saldo oft Teil eines Missionsziels ist. Gleichzeitig steigert die neue Kirche unser Ansehen bei der religiösen Fraktion der Bevölkerung. Besonders geschickte Herrscher wie wir versprechen den Gläubigen bereits Monate vorher eine Kirche, um schon früher Zustimmung zu ernten -- die allerdings rapide sinkt, wenn wir unser Versprechen brechen.

Neu in Tropico 3 ist auch, dass wir persönlich unsere Präsidentenfigur über die Insel steuern können. Etwa, um vom Balkon unseres Palastes eine Rede zu halten, mit der wir die Zustimmung der herbeilaufenden Zuhörer steigern.

Unterschiede zur Konkurrenz

Auch wirtschaftlich tanzen wir laufend auf dem Drahtseil. Zum Beispiel bei der neuen Ölraffinerie: Die ist schweineteuer und belastet die Umwelt, spült aber auch respektable Summen auf die Insel. Weil das Werk zum Betrieb ausgebildete Spezialisten braucht, stehen wir vor der nächsten Zwickmühle: Holen wir uns überbezahlte Experten aus dem Ausland, oder errichten wir eine eigene Universität, die zwar noch teurer ist, uns aber langfristig unabhängiger macht?

Durch diese Zusammenhänge spielt sich Tropico 3 anders als andere Aufbauspiele. Wo wir sonst darauf achten, dass unsere Mühlen genügend Korn bekommen und die Bäckerei eine Straße zum Marktplatz hat, gibt’s auf der Tropeninsel ganz andere Fragen: Bauen wir Tabak an, um Exporteinnahmen zu kassieren, oder lieber Mais, um die Bevölkerung zu ernähren? Errichten wir billige Touristenfallen oder noble Hotels, die zwar teurer sind und gutes Personal brauchen, aber zahlungskräftige Besucher anlocken?

Der Bau und die Probleme

In Tropico 3 müssen Sie Neubauten nur mit Geld finanzieren, Rohstoffe wie Holz oder Glasbausteine brauchen Sie nicht. Dennoch sollten Sie Bauvorhaben geschickt planen, denn die brauchen teils Monate bis zur Fertigstellung. Wer planlos acht Bauten gleichzeitig hochziehen lässt, wundert sich bald, dass nichts vorangeht: An jeder Baustelle werkelt nur ein Arbeiter, der zudem ständig nach Hause marschiert. Kluge Bauherren errichten deshalb ein Gebäude nach dem anderen, setzen bei wichtigen die Priorität auf »hoch«, sorgen für gute gelaunte Maurer oder setzen gleich ein schickes Wohnhaus an die Baustelle, damit die Jungs nicht so weit laufen müssen. Abreißen kann man die Unterkunft danach ja immer noch.

Trotz der langen Bauzeiten gibt’s selten Leerlauf. Zum einen können wir das Tempo in vier Stufen regeln (inklusive Pause, in der wir Anweisungen geben können). Zum anderen gibt es viele Meldungen, die uns auf Trab halten. Die sind schmucklos getextet, bergen aber oft Zündstoff. Da will ein Obstimperium der Gringos unsere Papaya-Ernten der nächsten zehn Jahre kaufen. Das bringt uns zwar Geld, aber das müssen wir in andere Farmen investieren, um die Bevölkerung ohne die Papayas durchzufüttern.

Grafik und Abwechslung

Tropico 3 sieht sehr schick aus. Vor allem die unberührten Wälder und Strände einer Insel könnten aus einer Reisebüro-Werbung stammen. Bei Sonnenauf- und Untergang legt die spielbare Postkarte noch eine Schippe drauf und zaubert schöne Lichteffekte aufs Paradies. Anfangs hatten wir echte Skrupel, eine lauschige, unberührte Bucht in einen karibischen Ballermann zu verwandeln.

Optisch weniger beeindruckend sind allerdings unsere Insulaner. Zum einen, weil es verdächtig viele eineiige Mehrlinge gibt, die zudem identisch gekleidet herumrennen. Zum anderen, weil es überwiegend beim Herumrennen bleibt, denn es gibt nur wenige Animationsphasen für die verschiedenen Berufsgruppen. Das fällt jedoch nur auf, wenn Sie die Verfolgerkamera anschalten oder sehr nah heranzoomen. Das dürfte aber die Ausnahme sein, denn erstens haben Sie genug anderes zu tun, und zweitens spielt sich Tropico 3 aus rund 100 Metern Höhe am übersichtlichsten.

Fazit:
Martin Deppe: Der dritte Inselausflug ist bisher eher ein gelungenes Remake des ersten Teils als ein völlig neues Spiel - und das meine ich durchaus positiv! Allerdings hätte ich mir acht Jahre nach dem ersten Teil mehr direktes Feedback von den Insulanern gewünscht, denn Balkendiagramme sind nun wirklich nicht der letzte Schrei. Dafür finde ich den Mix aus Politik, Wirtschaft, Tourismus und Einwohner-Tätscheln nach wie vor einzigartig und wohltuend anders als in den Heile-Welt-Aufbauspielen.

Sehr gut
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Re: Tropico 3 - Artikel und Berichte

Beitragvon Wüstenkrieger » 7. Januar 2011 16:49

Tropico 3
Zurück zu den Wurzeln


Quelle:
http://www.gamezone.de

Tropico 3 befindet sich augenblicklich bei Heamimont Games in der Entwicklung und wird bekanntlich nicht nur für den PC, sondern auch für die Xbox 360 veröffentlicht werden. Damit können erstmals auch die Konsoleros in die Haut von El Presidente schlüpfen und die Kontrolle über ein fiktives Inselreich und deren Bewohner übernehmen. Nachdem das Piraten-Setting von Tropico 2 wohl nicht so gut bei den Spielern ankam, hat man sich für den dritten Teil wieder der Wurzeln besonnen und wird uns quasi eine Weiterentwicklung und auf den modernsten Stand der Technik gebrachtes Tropico offerieren, welches dank der Grand Ages Rome Engine in ganz neuem Glanz erstrahlen wird. Auf der eben zuende gegangenen gamescom in Köln hatten wir beim Publisher kalypso Gelegenheit Tropico 3 ausführlichst anzuspielen, und wie uns das gefallen hat, lest ihr im Folgenden:

Beginnt man Tropico 3 stolpert man auch schon über die erste Neuerung, denn es gibt nun nicht nur den einen Presidente, es gibt stattdessen eine breite Auswahl bekannter Diktatoren und auch Diktatorinnen, sowie einen Avatar-Editor um sich seinen ganz persönlichen Presidente zusammenbasteln zu können. Haben wir diesen dann ins Amt gehoben, sollten sich Tropico-Veteranen sofort zurechtfinden, denn das grundlegende Gameplay ist absolut gleich geblieben, es wurde nur an vielen Stellen erweitert und verbessert. So gibt es neuerdings den Rohstoff Öl sowie einen stufenlosen Tag- und Nachtwechsel. Dieser ist aber nur optischer Natur und wirkt sich nicht direkt auf unsere Einwohner aus, was aus Geschwindigkeitsgründen nicht möglich wäre. Nett aussehen tut es trotzdem, wenn Abends die Schatten länger werden und sich die Sonne rot verfärbt. Und damit wir einen noch engeren Kontakt mit unserem Volk pflegen können ist es neuerdings möglich mit El Presidente persönlich das Inselreich zu begehen und mit unserer Anwesenheit direkten Einfluss auf den Spielverlauf zu nehmen. Geht der Bau eines Gebäudes nicht schnell genug? Dann genügt schon die Anwesenheit unseres Avatars und die Bauarbeiter legen sich besonders freudig ins Zeug.

Besonders interessiert hat uns natürlich wie gut sich das Spiel mit dem Xbox 360 Controller bedienen lässt, und wir stellten erleichtert fest, dass Haemimont diesbezüglich ganze Arbeit geleistet hat. Nicht nur das Interface ist sehr gelungen, es ist kein bisschen überladen und fügt sich herrlich ins Spielgeschehen ein, das Ganze lässt sich auch per Gamepad wunderbar flott bedienen. Mit den Sticks kann die Spielwelt gedreht und gezoomt werden, wohingegen wir mit den einzelnen Tasten das Baumenü oder diverse Infofenster aufrufen können.

Ebenfalls ganz neu ist die Möglichkeit eine Rede zu halten, die sich direkt auf unser Image bzw. auf das, was unsere Bürger über uns denken, auswirkt. Diese Rede können wir vorher aus diversen Textbausteinen selbst zusammenstellen, und je nachdem welche wir wählten, helfen sie uns unsere Ziele zu erreichen, oder genau das Gegenteil davon, wenn wir den Text ungeschickt wählten. Und wir wären natürlich kein Diktator, könnten wir die Bevölkerung nicht mit Waffengewalt unterdrücken. Natürlich macht das keinen guten Eindruck bei den Touristen, wenn auf unseren Straßen mehr Soldaten herumlaufen als zivile Bevölkerung. Da ist es schon besser politisch unliebsame Personen heimlich „aus dem Weg zu schaffen“.

Die insgesamt 15 enthaltenen Missionen verlangen vom Spieler wieder, dass er bestimmte Ziele erreichen muss, wie bestimmte Rohstoffe zu fördern, Fertigungsstätten zu errichten, diplomatische Beziehungen zu pflegen oder schlicht eine gewisse Summe auf unser Schweizer Bankkonto zu scheffeln. Das geschieht mal mit, mal ohne Zeitlimit. Ebenfalls wieder enthalten ist natürlich auch ein Sandkastenmode für ein Endlosspiel ganz nach den eigenen Wünschen. Allerdings bleibt der sogenannte Timeline-Editor, zum eigenen erschaffen historischer Ereignisse, den PC-Spielern vorbehalten, dieses Feature hat es leider nicht in die Xbox 360-Version geschafft. Sie müssen sich mit den Online-Bestenlisten zufrieden geben um die eigene mit der Leistung seiner Freunde oder gleich der ganzen Welt zu vergleichen.

Tropico 3 wird von Haemimont Games entwickelt und von kalypso vertrieben und noch dieses Jahr für den PC und die Xbox 360 veröffentlicht werden.

geschrieben von Peter Grubmair | 24.08.2009
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