Es bringt nichts, den Release von RDNA3 alias Navi 3x bzw. Lovelace (NVIDIA) lange hinaus zu zögern, denn RDNA4 und "Lovelace-Next" (kenne den Projektnamen nicht) sind ja schon in Entwicklung, und dürften bereits zu weit fortgeschritten sein um noch sagen zu können: Ihr habt 6 Monate länger zeit, schaut mal was ihr noch rausholen könnt.
Auch die Entwicklung für RDNA5 und "Lovelace-Next-Next" dürften schon angelaufen sein, man entwickelt einen so komplexen Chip wie eine CPU oder GPU nicht in 1-2 Jahren. Wenn wir uns über die neusten GraKas und Prozessoren freuen, sind die Entwickler schon bei der nächsten und übernächsten Generation.
RDNA3 und Lovelace dürften "kurz" vor ihrem Tapeout stehen, an denen kann nichts mehr nennenswert geändert werden. Tapeout bedeutet, das die Entwicklung soweit fertig ist, und nun an die Halbleiterhersteller (also vorrangig TSMC) gehen, damit die Produktion dann starten kann - das dauert auch etwas, da die passenden Masken hergestellt werden müssen. Es braucht auch ein gewissen Vorlauf in der Produktion, ein halbes Jahr vor Release mindestens, man will ja nicht nur mit einer Handvoll Karten auf den Markt gehen können, sondern mehrere hunderttausend. Und diese müssen auch erst mal ausgeliefert werden, so ein Frachter ist nicht in 2-3 Tagen von China nach Europa oder Amerika geschippert.
Der Vorteil, gerade für AMD, ist aber, das RDNA3 von TSMCs 7nm auf deren 5nm wechselt. In 7nm werden auch die Konsolen-SoCs gefertigt, und damit müssen die sich nicht mehr die Kapazität im selben Prozess teilen.
Für AMD von Nachteil ist: Auch NVIDIA wird wohl zu TSMC zurückkehren, und Apple ist bereits TSMCs Großkunde im 5nm-Prozess. Apple wechselt aber womöglich schon Ende des Jahres, Anfang nächsten Jahres zu 3nm, denn Ende des Jahres startet die Risikoproduktion in 3nm. Modem-Chips und auch ARM-CPUs lassen sich früher rentabel auf neuere Fertigungsverfahren umstellen. Bei Smartphones und Tablets ist die Effizienzsteigerung wichtiger als bei PCs und auch Laptops.
Intel wird seine GPUs auch bei TSMC fertigen lassen, allerdings in 6nm - einem verbesserten 7nm-Prozess.
Außerdem: Warum sollte die Nachfrage plötzlich einbrechen, wenn zu einem noch schnelleren Produkt gewechselt wird?
Wenn der Wechsel zu einer Entspannung des Engpasses führt, wäre das für alle wünschenswert. AMD und NVIDIA haben nichts davon das die Karten zum doppelten bis dreifachen des UVP gehandelt werden. Die verkaufen die GPUs (zusammen mit vorher eingekauften RAM) an die Hersteller, die machen die Karten daraus, schlagen ihren Anteil drauf und verkaufen diese. Einzig woran AMD und NVIDIA mehr verdienen könnten, sind an deren Referenzmodellen bzw. Founders Edition. Die Karten-Hersteller haben da einen deutlich größeres Stück vom Kuchen erhalten, vor allem wenn diese direkt an den Großhändler vorbei direkt an die Miner verkauft wurden - die Großhändler hatten ja auch Schwierigkeiten an Karten zu kommen.
Die Spieler sind jedenfalls gewaltig genervt, das man kaum und dann nur zu überhöhten Preisen an GraKas kommt, und zwar nicht nur die aktuellen Modelle, das trifft auch auf die Low-End-Modelle der vorletzten Generation zu.
Es ist auch nicht so, als ob AMD oder NVIDIA ein großen Vorrat an GPUs im Lager hätten. Das war beiden passiert als das letzte mal die Mining-Blase
geplatzt gewaltig geschrumpft ist, das hatte zu einer Verzögerung des Marktstarts der Nachfolger geführt. Denn wenn die neuen GPUs auf dem Markt sind, will die alten Teile quasi keiner mehr haben, und Abschreibungen wollte man vermeiden.
NVIDIA kann so hervorragende Zahlen vorweisen, weil grob geschätzt 90% der Produktion in die Mining-Rigs gewandert sind (was NVIDIA natürlich keinesfalls zugeben wird).
AMD hat Lieferprobleme, weil SoCs, CPUs, APUs und GPUs alle in TSMCs 7nm gefertigt werden, die Produktionskapazität aber begrenzt ist und die SoCs priorisiert werden. Danach folgen dann die CPUs und APUs, zuletzt die GPUs - wenn man die Verfügbarkeit betrachtet, scheint das zumindest die Reihenfolge der Priorität zu sein.
Wie es um Mining in Afghanistan steht, weiß ich nicht. Ich denke aber mal nicht, das die großen Miner in Afghanistan bleiben wollen, falls sie dort überhaupt Farmen stehen haben. Es sei denn, sie sind Taliban-Sympathisanten. Aber die großen Miner die aus China abgehauen waren nachdem es dort verboten wurde, werden wohl keine muslimische Taliban-Sympathisanten sein.
Ich hab nur mal gehört das welche von China in den Iran gingen.
Die USA haben nun wohl auch vor, eine Regulierung für den Handel mit Kryptowährungen einzuführen - wie es bei Aktien ja schon lange der Fall ist. Das könnte dem ganzen nochmal einen Dämpfer verpassen. Ist aber auch nötig, solange die Kryptowährungen keine gewisse Stabilität erlangen, ist das nur ein Spekulationsobjekt, eines das von den Superreichen manipuliert wird - allen Voran solchen wie Musk, die auch noch genug Einfluss haben um den Handel durch einen einzelnen Tweet zu manipulieren.