Homeserver: kein Bild mehr - CPU defekt?

[Fridericus Secundus]

Servus Forum,

ich habe einen Asrock Deskmini mit AMD Athlon 3000g CPU, Ripjaws DDR4-2400 SO-DIMM CL16 Single, 2TB Kingston NV1 M.2 PCIe 3.0 x4 3D-NAND TLC, 8GB Crucial DDR4-2666 SODIMM, CL19, Dual-Kit und EKL Alpenföhn Silvretta Kühler im Keller stehen. Die Kiste dient als Homeserver - d.h., sie steht hinter dem Router im Heimnetz (ist von außen nicht bzw. nur über VPN) erreichbar und dient als NAS sowie (Entwicklungs)server für paar kleinere Projekte. Oder wenn ich auf nem Linuxserver rumprobieren will und grad keinen Bock auf Docker hab Aber zum Thema:
seit gestern ist der Server offline und ich kriege kein Bild, wenn ich ihn an einen Monitor anschließe. Der Rechner an sich läuft zwar (Kühler dreht, LEDs leuchten), aber es tut sich sonst nix. Ich tippe auf eine abgerauchte CPU - kann das sein? Neben der fehlenden CPU ist damit nat. auch die einzige Grafikquelle verloren, da das Kistchen nur onboard Grafik vom Prozessor hat. Was käme als Ursache denn noch infrage? Mainboard => müsste ich zumindest irgendwas am Bildschirm sehen, aber ich bekomme kein Signal. RAM? könnte es evtl. auch sein. NVMe schließe ich eher aus, da kein Bild. Könnte der Defekt, btw., vom Dauerbetrieb herrühren? Der Server läuft naturgemäß rund um die Uhr... Ich könnte künftig auf ein System umstellen, wo der Server zu einer bestimmten (Nacht)Zeit runtergefahren und per Einstellung im Bios dann morgens wieder geweckt wird.

Neben der Ursachenforschung ist die Frage, was zu tun ist. Der Server muss möglichst bald wieder laufen, da v.a. die NAS-Funktion dringend benötigt wird - Dokumente und Bilder laufen zentral über diesen Server; Backup ist zwar vorhanden, aber ich will jetzt nicht unbedingt temporär auf einen anderen Rechner ein Backup einspielen, nur um es dann später wieder runterputzen zu müssen.
Falls sich aufgrund eurer Tipps nicht sicher feststellen lässt, woran es liegt, würde ich auf gut Glück eine neue CPU bestellen und hoffen... Wobei die Frage ist, zu welcher man greift. Der Deskmini X300 ist nur mit AM4 Sockel kompatibel, und da auch nicht mit allen Varianten (Referenz). Es ist sowieso relativ schwer (geworden), die schwächeren und günstigeren CPUs dieser Reihe zu bekommen: die Athlons gibts z.B. anscheinend fast gar nicht mehr zu kaufen. Bei Mindfactory habe ich als kompatible Modelle den Ryzen 3 4300G für 82€ und den Ryzen 3 3200G für 86€ gefunden. Naheliegenderweise sollte es ein möglichst kleines Modell sein, da für den Server nicht viel Leistung benötigt wird und auf den Stromverbrauch geachtet werden sollte. Tendiere derzeit zum 4300er.

[Homerclon]

Das Mainboard könnte durchaus auch defekt sein, ein defektes Boards muss nicht bedeuten das man noch irgendwas angezeigt bekommt.
Bei einem Mainboard sind so viele Bauteile verbaut, wenn eines davon kaputt geht muss nicht zwangsläufig auch der Rest betroffen sein. Daher kann es bspw. vorkommen da man RAM-Probleme hat, die Ursache aber kein defekter RAM, sondern die RAM-Slots oder die Verbindungen zwischen RAM und CPU defekt sind.

So etwas ist immer ein besch...eidenes Problem. Im Grunde kann man nur ein Verdacht nach dem anderen nachgehen und so ausschließen.
Ein BIOS-Reset könnte man versuchen, auch wenn ich dem keine hohe Erfolgsaussichten zugestehe.
Eine andere CPU, oder die CPU in einem anderen Board testen, ginge hier wohl erst mal am schnellsten. Natürlich nur, wenn man eines von beiden hätte.


Bzgl. der Leistungsaufnahme: Die kann man ja auch im BIOS begrenzen, also selbst wenn du dir da - was eher unsinnig wäre - einen 5700G einbaust. Im BIOS auf 35W begrenzt, und du hättest dennoch eine höhere Leistung als bei dem 3000G, ohne das die Leistungsaufnahme höher ist. Offiziell kann man den 5700G zwar nur wahlweise zwischen 45W und 65W konfigurieren, aber inoffiziell geht da weit mehr, und das auch bei allen CPU unabhängig davon ob Offiziell unterstützt oder nicht.
Seitens AMD ist der X300 zum Übertakten (oder hier untertakten) freigegeben, ob ASRock das freigegeben ist die andere Frage - laut Handbuch, würde ich eher Nein sagen, aber BIOS-Updates könnten daran etwas geändert haben. Anders als beim Übertakten, kann beim Untertakten bzw. Undervolting nichts kaputt gehen. Im Gegenteil, die Lebenserwartung steigt sogar.

[Fridericus Secundus]

Erstmal danke, Homerclon!
Defektes Mainboard wäre natürlich saublöd, weil ich nicht weiß, ob das separat reklamierbar wäre. Mir ist eingefallen, dass ich Gott sei Dank noch Garantie auf den Komponenten habe, da ich sie erst 12/21 gekauft habe. Im Fall des Mainboards müsste ich dann wohl den Deskmini als solchen reklamieren. Habe heute mal Tests mit dem Ram durchgeführt, bei denen ich beide Riegel je einzeln auf jedem der Steckplätze eingesetzt und dann neu gestartet habe. Ergebnis war immer dasselbe (kein Bild,) daher sinkt der Ram in der Wahrscheinlichkeitsliste. Gegen eine Fehlfunktion des Boards spricht, dass Dinge wie LED und Kühler, aber auch bestimmte Bios-Einstellungen (Restart on Power Loss, also dass nach Ab- und Anstecken des Stroms der Rechner automatisch wieder startet) noch funktionieren. Ausschließen kann ich das Board aufgrunddessen aber nat. nicht. Ich kontaktiere jetzt mal Mindfactory, ob die eine Vorgehensweise bei Reklamationen haben, wenn unklar ist, welches Teil genau defekt ist.