RAOUL DUKE hat geschrieben:Echt ? War das bei Rome 1 und Medieval 2 anders ? Habe ich schon länger nicht mehr gespielt, aber soweit ich mich erinnere hatte man dort auch ab dem midgame keine herrausforderung mehr. Bei medieval 2 konnte man ja wenigstens noch eine kurze Kampagne wählen. Dadurch ist man eher selten ins "lategame" gekommen und das ganze ki verhalten wurde ein bisschen karschiert. Wenn man bei Rome 2 mit Rom irgendwie sowas wie 90 von 150 Siedlungen erobern muss ist das einfach nur noch ermüdend. Spätestens nachdem man 20 Regionen erobert hat, ist der Drops gelutscht.
Zum einen hast du natürlich recht, sobald man im Lategame ist, hat die KI gegen den Menschen in keinem bisherigen TW noch eine Chance, aber dieser Punt ist nach meinem Dafürhalten in in verschiedenen Titeln unterschiedlich schnell erreicht, weiterhin hängt es auch von der Fraktion ab die man spielt. Römer in Rome 2 sind extrem schnell an diesem Punkt, Skipionen in Rome 1 nicht. England in Medieval 2 hat auch leichtes Spiel, doch bevor man nicht Schottland und Frankreich erobert hat (kurze Kampagne) ist man meist noch nicht an diesem Punkt. Als HRR mit seiner zentralen Lage und vielen Potenziellen Feinden braucht es dann wirklich seine Zeit bis alle Grenzen stabilisiert sind, da kann man die die kurze Kampagne gewinnen (Dänemark und Mailand besiegen) und ist noch nicht an allen Fronten gut.
RAOUL DUKE hat geschrieben:Von harten Skripten ala Hearts of Iron halte ich nichts. Dann weiß man vor jedem Spiel wohin die Reise geht. Eine Faszination von tw ist für mich bisher gewesen, das man eher nicht weiß wer die hauptkonkurrenten im späteren Spiel sind
Hier sei vielleicht der Blick auf einen anderen Paradox Titel gestattet, nämlich Europa Universalis IV, dort gibt es die Einstellungsmöglichkeit, dass zufällig ausgewählte Reiche Boni bekommen.
RAOUL DUKE hat geschrieben:Grundsätzlich frage ich mich wie weit eine sehr starke ki wünschenswert ist. Weil mit einer starken ki wären ja kleinere Fraktionen unspielbar oder sehr langweilig, weil man niemanden den Krieg erklären kann.
Es geht mir nicht darum, dass Spiel im Ganzen schwerer zu machen, das wäre einfach ohne Verbesserungen der KI machbar: Mit Truppenspam und unlimitierte Ressourcen.
Ich strebe an, dass die KI mit ähnlichen Mitteln wie der Spieler erfolgreich sein kann und eine starke Konkurrenz darstellt. Deswegen halte ich auch nichts von der Herangehensweise von Attila, wo umherziehende Stämme quasi Kamikazeangriffe auf den Spieler unternehmen um die Schwierigkeit zu erhöhen.
Kleine Fraktionen sollten, wie in der realen Geschichte, erstmal andere kleine Fraktionen schlucken, bevor sie sich den großen Fischen zuwenden. Bleiben wir beim Beispiel Rome2, hier erobert Sparta erstmal Athen und Epirus, dann vielleicht ein geschwächtes Makedonien und ist im nu von einer kleinen zu einer großen Fraktion geworden. Das klappt auch alles soweit, Problem bei Rome2 ist halt, dass die Stärke nicht proportional zunimmt und sobald der Spieler dann zwei drei Armeen besiegt hat steht ihm das ganze Reich offen, dass er nur noch zu schlucken braucht.
Medieval2 ist an der Stelle erstmal besser, große Reiche sind stärkere Gegner. Dort ist das größere Problem vor allem, dass der Spieler stark überlegene Armeen zu leicht besiegen kann, weil die Schlacht KI zu wünschen übrig lässt.
RAOUL DUKE hat geschrieben:Das die strategische ki besser wird halte ich übrigens gar nicht für unrealistisch. Ist halt die frage wieviel Ressourcen c a dafür zur Verfügung stellt. Andere machen das ja auch besser. Die alternativen sind halt, das die spielmechanik vereinfacht wird oder stark gescripet wird. Ich hätte auch nichts dagegen wenn die Anzahl der Fraktionen und Regionen wieder verkleinert wird um die ki zu stärken. Es fällt mir bei anderen Strategiespielen auf das je komplexer die Karte ist und je mehr Fraktionen es gibt umso schwächer ist die ki. Vermutlich auch weil mehr Ressourcen für die Entwicklung von Fraktionen genutzt werden müssen.
Man muss aber fairerweise sagen das schon vieles besser geworden ist. Aber in einem langsamen Tempo.
Klar, eine bessere KI ist theoretisch möglich, aber es wird sich seit langem über die KI ausgelassen und da ist bisher nicht wirklich genug passiert.
Das Problem ist nicht der Umfang der Fraktionen, Provinzen oder der Karte, sondern die Mechaniken, eben all die Dinge, die ich im vorherigen Posts ansprach.
Homerclon hat geschrieben:Der KI Schema zum Ausbau der Siedlungen geben, damit diese nicht willkürlich ein Gebäude auswählt.
Um zu verhindern das danach jede Siedlung exakt gleich aussieht, mehrere Schemata zur Verfügung stellen die zufällig gewählt werden. Mit Prioritäten wenn irgendein Mangel vorherrscht der durch ein bestimmtes Schema gemildert/behoben werden kann.
Ich bin mir sicher, dass genau so etwas bereits gemacht wird, aber einfach nicht gut funktioniert.
Außerdem, aber das ist eine andere Diskussion, gefällt mir die Mechanik grundsätzlich nicht, d.h. auch nicht für den Spieler. Bis auf Kleinigkeiten sehen nämlich die Rome2 und Attila Siedlungen des Spielers (in meinem Fall jedenfalls) oft exakt gleich aus. Man baut ja nicht bewusst unterlegene Schemata, doch es schadet dem Flavor.
Homerclon hat geschrieben:Bzgl. Gebäude-Mali: Das einfachste wäre es, die Mali für die KI zu deaktivieren oder zumindest abzumildern. Letzteres ginge bspw. durch ein Limit, das die Mali mehrerer Gebäude nicht addiert werden.
Könnte man machen, ich persönlich präferiere aber, wenn die KI nicht zu viel cheated. Vor allem würde ich das gerne nicht merken, z.B. wenn ich eine Siedlung erobere und feststelle das sie so nicht wirklich funktioniert.
Besser wären hier KI Vorteile, die auf Wahrscheinlichkeit beruhen d.h. wenn z.B bei niedriger öffentlicher Ordnung eine Revolte eintreten kann, dann sollte das für Spieler und KI geschehen, doch die Wahrscheinlichkeit dafür könnte bei der KI einfach geringer sein.
Homerclon hat geschrieben:In Rome 1 und M2TW hatte es die KI in der Hinsicht einfacher, das alle Gebäude gebaut werden konnten, und diese auch keine Nachteile hatten. Wenn man mal davon absieht das ein zu starker Bevölkerungswachstum zwangsläufig zu Aufstände führte, was ein häufiges Problem in Rome war. Besonders in Regionen mit hohem Grundwachstum.
Richtig, die KI war in ihrer Struktur damals nicht besser, sie hatte es aber leichter, was oft in einem besseren Eindruck von ihr resultierte.
Ich würde nicht das exakte Modell aus Rome1 übernehmen wollen, aber die Grundidee ist super: Bevölkerungswachstum -> negative öffentliche Ordnung -> Unruhen
Die KI braucht dann nur noch eine Rutine, die sie sensibel darauf reagieren lässt und bekommt damit durch "nicht Vernachlässigung" dieser Entwicklungen einen "echten, nicht ercheaten" Vorteil.