[Total War: Shogun 2] Leichte Kav. -bessere Yari-Kavallerie?

Kleine Multiplayerecke für Shogun 2

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Rainer
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[Total War: Shogun 2] Leichte Kav. -bessere Yari-Kavallerie?

Beitragvon Rainer » 19. November 2011 22:20

Wenn man längere Zeit Shogun-2 spielt, dann macht man sich zwangsläufig Gedanken über die optimale Armee-Zusammensetzung und wie man sich durch geschickte Vorgehensweise auf dem Schlachtfeld einen Vorteil sichern kann.

Im Moment mache ich mir gerade Gedanken darüber, ob die leichte Kavallerie, sofern entsprechend geskillt nicht doch eine äußerst sinnvolle Komponente auf dem Schlachtfeld sein kann, insbesondere, wenn man diese im Rahmen eines Gesamtkonzepts einsetzt.

Zuerst einmal die Fakten: Die leichte Kavallerie ist - als unerfahrene Einheit - mit 400 Geldeinheiten sehr günstig. Die Einheit kann - wie viele Kavallerieeinheiten eine KEIL-Formation bilden und somit einen entsprechenden Ansturmbonus vereinnahmen. Die Truppenstärke ist mit 45 Mann eher als gering einzuschätzen, da Katana-Kavallerie und Yari-Kavallerie eine Truppenstärke von 60 aufweisen. Die Daten der leichten Kavallerie legen es - fast automatisch - nahe, dass diese Einheiten-Gattung für längere Kämpfe ( Melee ) nicht taugt, denn der Nahkampfangriffswert liegt bei 4 und der Wert für Nahkampfabwehr nur bei 1 ! Was bleibt, ist ein Ansturm/Angriffsbonus, der bei 20 liegt und zusätzlich zweifach hochgeskillt werden kann. Laut - der in Shogun-2 enthaltenen - Enzyklopädie liegt die normale Geschwindigkeit der leichten Kavallerie bei 12, was bedeutet, dass eine leichte Kavallerie berittene Schützen ( 10 ) und berittene Bogenschützen ( 10 ) einholen kann und sich einem Angriff eines Generals ( 10 ) , der Großen Garde ( 10 ) oder einer Katana Kavallerie ( 10 ) erfolgreich entziehen kann. Feuerkavallerie und Yari-Kavallerie haben mit einem Wert von 12 eine gleich große Geschwindigkeit.

Erstes Fazit: Die leichte Kavallerie ist eine Einheit, die im tatsächlichen Gefecht einzig durch den Ansturmbonus überzeugen kann. Aufgrund ihres Geschwindigkeitsvorteils kann sie - insbesondere wenn auf Geschwindigkeitsbonus geskillt wurde - den Zeitpunkt des Angriffs bestimmen und sich gegnerischer Kavallerie im Regelfall entziehen. Vom tatsächlichen Gefechtswert würde ich sie als Wegwerfwaffe ( analog der Panzerfaust im Zweiten Weltkrieg ) bezeichnen, sprich einmaliger Einsatz mit hoher Durchschlagskraft, danach aber nicht mehr zu gebrauchen.



VERGELEICH: LEICHTE KAVALLERIE LEVEL-5 versus YARI-KAVALLERIE LEVEL 0 :

Ich habe mir eine leichte Kavallerie angeschafft und diese durch stetige Einsätze ( und ein bischen Veteranen-Farming ) auf Level fünf gebracht, was ich bei dieser Einheiten-Kategorie als sinnvolles Optimum ansehe. Die Einheit wurde dreifach auf Geschwindigkeit geskillt ( vierfach wäre möglich gewesen ) und zweifach auf Angriffsbonus geskillt ( hierzu war der Einsatz von 10 Clanmarken notwendig, da das zweite hochskillen dies erforderte ). Die Einheit kostet nun 670 Geldeinheiten und hat einen gesamten Angriffsbonus von 30, welcher durch die Nutzung der KEIL-Formation noch erhöht werden kann. Um wieviel die Keilformation den Angriffsbonus erhöht, ist der Enzyklopädie leider nicht zu entnehmen. Auch im Spiel ist keine Veränderung der Anzeige erkennbar, wenn man bei einer leichten Kavallerie von Standardformation zur KEIL-Formation wechselt ( bei meiner geskillten Einheit blieb immer der Wert 30 ersichtlich - unabhängig davon, ob KEIL- oder Standard-Formation angewendet wurde ).

Wir halten also fest, der Angriffsbonus einer geskillten leichten Kavallerie beträgt 30, wobei die Einheit dann 670 Geldeinheiten kostet. Sieht man sich nun eine unerfahrene ( Level 0 ) Yari-Kavallerie an, so stellt man fest, dass diese mit 850 Geldeinheiten teurer ist und nur einen Angriffsbonus von 25 aufweist. Wäre jetzt nicht die unterschiedlichen Truppenstärken, dann wäre der Vergleich an dieser Stelle zu Ende und die leichte Kavallerie hätte klar die Nase vorn:


Leichte Kavallerie ( Level 5 ) : Kosten 670 bei Angriffsbonus 30 - jedoch Truppenstärke nur 45 Mann


Yari-Kavallerie ( Level 0 ) : Kosten 850 bei Angriffsbonus 25 - Truppenstärke bei 60 Mann


Es wäre jetzt interessant zu wissen, wie sich ein direkter Kampfvergleich beider Einheiten ( wobei beide Verbände in KEIL-Formation aufeinander zureiten ) ausfallen würde und ob die zahlenmässige Überlegenheit der Yari-Kavallerie die Unterlegenheit im Angriffsbonus ausgleicht oder nicht. Na ja......vielleicht ergibt sich mal die Gelegenheit dies auszutesten.



EINSATZ DER LEICHTEN KAVALLERIE IM RAHMEN EINES GESAMTKONZEPTS:

Dass die leichte Kavallerie nur im Rahmen ihres Angriffsbonus einen tatsächlichen Kampfwert entfaltet, haben die obigen Ausführungen dargelegt ( und war vermutlich den meisten Lesern sowieso schon bekannt ). Es stellt sich nun die Frage, wie man die die leichte Kavallerie in geskillter oder ungeskillter Ausführung am besten in sein Gesamtkonzept ( einer Multiplayer-Schlacht ) integrieren kann.

Möglichkeit 1: Die leichte Kavallerie wird im Verbund mit anderer Kavallerie ( zum Beispiel Katana-Kavallerie ) als Anti-Grosse-Garde-Einheit eingesetzt. Die leichte Kavallerie hat hierbei die undankbare Aufgabe der feindlichen Großen-Garde-Einheit den Angriffsschwung zu nehmen und in KEIL-Formation in die Feind-Einheit hineinzurauschen. Direkt dahinter ( jedoch leicht versetzt ) greift dann die zweite Kavallerie-Einheit ( Katana-Kavallerie ) ins Gefecht ein und fällt der nun stehenden ( und ihres-Angriffsbonus beraubten Großen-Garde-Einheit ) in den Rücken bzw. wohl eher in die Flanke. Aufgrund des guten Nahkampfangriffswerts der Katana-Kavallerie ( welcher durch skillen und den entsprechenden RETAINER noch gesteigert werden kann ), ergibt sich eine gute Möglichkeit die gefürchtete Große-Garde-Einheit des Gegners zu knacken. Dass die leichte Kavallerie den Frontalangriff inklusive des danach kommenden Gemetzels nicht überlebt, dürfte klar sein. Die Katana-Kavallerie sollte das Gemetzel - wenn auch angeschlagen - überleben.

Möglichkeit 2: Die leichte Kavallerie-Einheit wird als Bodyguard für den eigenen General eingesetzt. Abermals in KEIL-Formation agierend hat sie sich einer eventuell anstürmenden gegnerischen Kavallerie-Einheit in den Weg zu schmeissen und dem General den Stellungswechsel zu ermöglichen. Für diese Vorgehensweise halte ich unerfahrene oder Level-1-Kavallerie ( lediglich geskillt auf Angriffsbonus ==> Angriffswert somit 25 ) für am geeignetsten. Diese Vorgehensweise stellt einen günstigen Weg dar, seinen General zu schützen ( Level-1-Kavallerie kostet 450 Geldeinheiten ). Da es sich um eine Kavallerie-Einheit handelt, kann diese Bodyguardeinheit der Generalseinheit überall hin schnell folgen.

Möglichkeit 3: Der Einsatz der leichten Kavallerie-Einheit als strategische Komponente auf dem Schlachtfeld. Diese Vorgehensweise ist insbesondere bei Gegnern, die völlig ohne eigene Kavallerie agieren sehr zu empfehlen. Der Feind, der in einem großen Infantrieblock ( meist mit Bogenschützen und teilweise auch mit Gewehreinheiten ) langsam auf einen zukommt, wird nun von der leichten Kavallerieeinheit umkreist, wie ein Wolf eine Schafherde umkreist. Auch wenn es sich nur um eine LEICHTE Kavallerie handelt, muss der Gegner dieser Einheit seine Aufmerksamkeit schenken und immer wieder ein oder zwei Speereinheiten so ausrichten, dass die leichte Kavallerieeinheit keinen Schaden anrichten kann. Neben der Aufmerksamkeit ( Ablenkungs-Effekt ) den die leichte Kavallerie-Einheit auslöst, entsteht also zusätzlich ein Bindungseffekt, da der Gegner Truppen zum Schutz der Flanken bzw. zum Schutz der Formationsrückseite seiner Armee abstellen muss.

Möglichkeit 4: Einsatz als Dojo-Eroberer ( wichtige Gebäude ). Auf vielen Multiplayer-Karten sind wichtige Gebäude verteilt, deren Einnahme einen positiven Effekt auf die gesamte eigene Armee auslöst. Hier kann die leichte Kavallerie eingesetzt werden, um abseits gelegene Gebäude einzunehmen. Dazu muss man die Einheit - nach Erreichen des Gebäudes - allerdings absitzen lassen ( aber dies sollte ja jedem bereits bekannt sein ). Nach der Eroberung sitzt die Einheit wieder auf und agiert wie in Möglichkeit 3 beschrieben.



Jetzt würden mich die Meinungen der anderen Forums-Teilnehmer zu meinen Ausführungen interessieren. Was ist falsch ? Was ist richtig ? Was habe ich vergessen ?


Gruß

Rainer
Zuletzt geändert von Rainer am 26. November 2011 08:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: leichte Kavallerie - die bessere Yari-Kavallerie ?

Beitragvon EnemYs Doll » 20. November 2011 10:11

Grundsätzlich sind das die richtigen Gedanken über die leichte Kav. Punkt 1 kann ich demnach zustimmen.
Jedoch sind 2-4 in Shogun 2 so nicht gut umsetzbar. Der Grund: Es gibt eine günstigere und damit bessere Einheit, die Naginata-Begleiter.
Die kosten mit Handelsstation nur 144? Koku und erledigen Möglichkeit 2-4 genauso gut. Weiterer Vorteil: Dadurch das den Begleitern auf dem Schlachtfeld die wenigste Aufmerksamkeit vom Gegner geschenkt wird, machen ungevettete Naginata-Begleiter oft die meisten Kills, da sie nie direkt angegriffen werden. Zudem sind sie der hard-counter zu jeglicher kav. Und selbst wenn man 2 Naginata-Begleiter - so wie du es in der Möglichkeit 3 beschreibst - mal auf die Gegnerische kav ausrichten muss tut das nicht weh, es bringt einem noch einen Vorteil. Wenn der Gegner sich nicht traut mit der kav anzugreifen, stehen sich meist 2000 Koku Kav vom Gegner und 3-4 Naginata-Begeleiter gegenüber. Wenn das der Fall ist, hält man mit verdammt wenig Koku verdammt viel Koku vom Gegner in schach. Wenn er sich doch traut anzugreifen, ist seine kav tot.

Mein Fazit daher: Es mag sein, dass Leichte Kav besser gegen Yari-Kav ankommt, aber nur wie du es in Möglichkeit 1 beschreibst. Und dann investierst du mehr Koku als dein Gegner.
In allen anderen Situationen auf dem Schlachfeld relativiert sich aufgrund der Spielmechanik deine Ausgangsfrage, denn für alles andere gibt es die Naginata-Begleiter, die auch mit moralischer Unterstützung die gegnerische Generalseinheit (wenn die nicht auf kampf geskillt ist) zu ca. 75 % auslöscht. Sie ist die günstigere, sogar flexiblere (nur ein Bsp: mit 4 Naginata-B. ist man günstiger und flexibler als mit 2 Leichte kav) und vom Gegner die wesentlich mehr unterschätze Einheit.

Meine persönliche Meinung: So wies is, versaut die Spielmechanik viele gute Grundkonzepte.

Gruß
ED

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Re: [Total War: Shogun 2] Leichte Kav. -bessere Yari-Kavalle

Beitragvon J.L.G. » 20. November 2011 15:45

Hmm, sehr interessante Gedanken...
Also, ich gebe mal meinen Senf dazu:
Ein großes Problem bleibt die recht schwache Truppenstärke, sprich die Einheit ist sehr klein. Das kann bei diversen Taktiken sehr schwerwiegend sein. Versucht man beispielsweise den Gegner zu umkreisen, kann es vorkommen, dass man in Reichweite der Bogenschützen kommt, was dann sehr verheerend für die Truppe ist. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass wenn ein Mann der Truppe fällt, das ein höherer Prozentanteil der Gesamttruppe ist. In der Praxis heißt dass, dass die leichte Kavallerie noch schneller flieht als sie es aufgrund der geringen Moral sowieso tun sollte. Hat man Pech und der Gegner setzt viel auf Bogenschützen, reicht wahrscheinlich ein Pfeilsalve und der schöne Ansturmbonus bringt dir nix mehr.

Zu den Anwendungstaktiken:
1. Das ist eine verdammt clevere Idee! Einziger Nachteil ist in der Praxis, dass die wenigsten Leute ihre Kavallerie einzeln losschicken, sondern eher mehrere Truppen im Verbund arbeiten lassen. Wenn dann zuerst eine Yarikavallerie in die Leichte Kavallerie herein rast, und die Große Garde versetzt folgt, ist die Sache auch wieder gelaufen. Außerdem dürfte sich die Leichte Kavallerie aufgrund der geringen Truppenstärke nicht lange halten, und ich bin mir nicht sicher ob es eine normale Katanakavallerie im 1 gegen 1 mit einer, sagen wir mal 75% angeschlagenen, Großen Garde schafft.
2. Ich denke dass ist für eine Veteraneneinheit etwas verschwenderisch. Praktisch jede Einheit kann angreifende Kavallerie binden, so dass ich da notfalls lieber meine Bogenschützen einsetze, um meinen General (auf Moral geskillt) in Sicherheit zu bringen. Eher würde ich die Leichte Kavallerie aufgrund ihrer Geschwindigkeit im Hintergrund behalten und sie dann selbst den General angreifen lassen.
3. Hier ist die Sache mit den Bogenschützen. Außerdem nutzen viele reine Infanteriespieler (ich bin auch einer) vor allem Ashigaru, da stört es nicht weiter wenn mal ein paar Leute draufgehen, die Masse machts. Nutzt der Gegner keine Ashigaru, sondern z.B. nur Mönche, ist die Reichweite der Bögen gefährlich. Außerdem sind die Naginatas im Nahkampf tödlich, selbst wenn man dann im Ansturm ein paar Leute mitnimmt, wiegt dass die Verluste nicht aus.
4. Das ist eine interessante Idee, aber dann muss man insgesamt sehr offensiv spielen und mit der Armee nachrücken, da der Gegner in 90% aller Fälle eine bessere Kavallerie zur Hand haben wird, die versuchen könnte zu kontern.

Allgemein muss ich aber sagen, dass man mitten im Gefecht nur die wenigsten dieser Taktiken einsetzen kann. Außerdem können Veteranen ja nicht in jedem Spiel verwendet werden, sondern müssen sich wieder regenerieren.

Grüße JLG :)
~

Medicus
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Re: [Total War: Shogun 2] Leichte Kav. -bessere Yari-Kavalle

Beitragvon Medicus » 8. März 2012 12:52

Kommt immer drauf an, wie du sie benutzt. Wenn du mit der Cav Moral brechen willst, werden 2 leichte mehr machen als 1 Yari. Auch werden 2 leichte aus verschiedenen Winkel eine Yari im gleichen Wert besiegen. Aber in einem Kampf, wo 1 yar vs 1 leichte und danach vs 1 leichte kämpft, wird der Yari besser sein. Meine Erfahrung ist, dass man mit stärkerer Cav meist besser fährt als mit leichterer Cav, da das Gelände meist nicht die Möglichkeit bietet viel Cav effektiv einzusetzen.
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