[HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

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[HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon Hjalfnar » 20. Dezember 2016 17:26

Moin moin!

Im Zuge meines voranschreitenden Lets Plays von CK2 bis Stellaris stellt sich mir früher oder später das Problem des Savegameports von Victoria 2 auf Hearts of Iron 3. Ja, 3, nicht 4. Da der entsprechende Converter nie wirklich funktionierte, habe ich mich entschlossen, mit den Arbeiten an einer Mod zu beginnen, die von einem hypothetischen Sieg des deutschen Kaiserreiches im 1. Weltkrieg ausgeht.

Abweichung von der realen Zeitlinie:

9. März 1888: Kaiser Wilhelm I. stirbt. Sein Sohn Friedrich Wilhelm übernimmt als Friedrich III. den Thron des deutschen Kaiserreiches. Kurz zuvor wäre dieser beinahe gestorben, als ihm in einer komplizierten Operation auf Grund von Krebs der Kehlkopf entfernt werden musste. Er wird als der "Stumme Kaiser" bekannt, ist lange Zeit beliebt beim Volk und stärkt die verfassungsmäßigen Rechte des Reichstages gegenüber Thron und Reichskanzler.

28. Juni 1914: Nach einem Attentat auf den Kronprinzen von Österreich-Ungarn setzt sich die Kriegsmaschinerie Europas in Bewegung, der Weltkrieg bricht aus. Innenpolitisch erfolgreich hat der greise Kaiser die Außen- und Bündnispolitik vernachlässigt. Frankreich und Russland erklären Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg, nachdem die K.u.K.-Monarchie Serbien angegriffen hat. Entgegen der ursprünglichen Planungen kann die OHL überzeugt werden, zuerst Russland niederzuwerfen. Das Osmanische Reich tritt kurz darauf auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg ein. Japan tritt der Entente bei und besetzt Tsingtao sowie das Bismarckarchipel.

1. März 1915: Nach der katastrophalen Niederlage Russlands in der Winterschlacht in Masuren tritt Großbritannien auf Seiten der Entente in den Krieg ein. Die britisch-französische Offensive in den Vogesen bleibt allerdings unter horrenden Verlusten, auch auf deutscher Seite, stecken.

23. Mai 1915: Italien tritt nach Geheimverhandlungen mit der Entente in den Krieg ein. Die folgenden Schlachten in den Alpen sind für beide Seiten sehr verlustreich.

27. August 1916: Rumänien tritt auf Seiten der Entente in den Krieg ein, bricht allerdings in überraschend kurzer Zeit unter dem Ansturm der deutschen und bulgarischen Divisionen unter von Mackensen zusammen. Kombinierten deutschen und k.u.k.-Truppen gelingt es, durch das transsilvanische Gebirge zu brechen und damit die russischen Truppen abzuschneiden, die in der Dobrudscha kämpfen. Die Ukraine ist damit quasi unverteidigt, deutsche Truppen marschieren auf die Krim zu.

August 1916: In Griechenland bricht ein Aufstand der Venizelisten aus. König Konstantin muss das Land verlassen und Griechenland tritt am 21. September auf Seiten der Entente in den Krieg ein. Der Zusammenbruch Rumäniens trifft die Griechen hart, bulgarische und türkische Truppen erobern Saloniki.

Anfang 1917: In Russland bricht die Februarrevolution aus. Die Bolschewiki unter Lenin übernehmen die Macht und schließen den Frieden von Minsk mit den Mittelmächten. Die Ukraine wird ein Protektorat Deutschlands, die Krim deutsches Besatzungsgebiet und Militärstützpunkt. Deutsche Besatzungszonen reichen bis nach Estland im Norden und Minsk im Osten. Der russische Bürgerkrieg beginnt.

Mitte 1917: Deutschland erklärt Belgien den Krieg. Die kampferfahrenen deutschen Ostfrontdivisionen durchbrechen den Festungsgürtel und walzen die belgische Armee nieder. Cambrai, Dunkerque, Lille, Maubeuge und selbst Calais fallen nach heftigen Kämpfen in deutsche Hand.

Herbst 1917: Die deutschen Truppen erneuern ihre Offensive in Frankreich und erreichen bei Boulogne die Mündung der Liane sowie die Kanäle vor Reims, bevor die Offensive erneut stecken bleibt. Zeitgleich erreichen deutsche und k.u.k-Truppen den Stadtrand Venedigs. Türkische Truppen, darunter das deutsche Asien-Korps, können auf Grund vieler nach Frankreich verlegter britischer Verbände im Irak und auf dem Sinai Erfolge erzielen.

Frühjahr 1918: Die dritte OHL kann den uneingeschränkten U-Boot-Krieg durchsetzen, was zusammen mit dem Skandal um die Zimmermann-Depesche im Vorjahr genug ist, um die USA zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu bewegen. Die Versenkung der Justicia, eines Passagierschiffes der Holland-America-Line und der damit einhergehende Verlust vieler amerikanischer Leben sind der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Die USA erklären dem deutschen Kaiserreich den Krieg.

Unter dem Eindruck des amerikanischen Kriegseintrittes und der zunehmend kritisch werdenden Versorgungslage des Reiches (nicht zuletzt wegen angespannter Beziehungen zu den Niederlanden nach der Versenkung der Justicia) beginnen die Mittelmächte ihre letzte Großoffensive. Deutsche Truppen können die Front bei Verdun, Reims und Amiens durchbrechen. Dabei überrennen die neue gebildeten Sturmtruppen auch das britische Tankcorps, hunderte auf Grund des ungeeigneten Frontgeländes nie eingesetzte Panzer fallen in die Hände der wenig beeindruckten Deutschen. Venedig fällt nach schwersten Kämpfen, die die Stadt für Jahrzehnte zeichnen, an Österreich-Ungarn. Türkische Truppen und das deutsche Asien-Korps schlagen dank besserer Versorgung durch die gut ausgebaute Bagdadbahn britische Truppen im Irak und erobern Bagdad zurück. Gleichzeitig werden die britischen Verbände auf dem Sinia über den Suezkanal zurückgedrängt, womit dieser für die Schifffahrt der Entente verloren ist.

Sommer 1918: Paris fällt an die Heeresgruppe "Prinz von Deutschland", aber Frankreich kämpft noch weiter. Bei Caen stoßen die deutschen Truppen unter Prinz Friedrich Wilhelm zum ersten Mal auf US-amerikanische Truppen und bringen dem unerfahrenen Gegner eine schwere Niederlage bei. Die Heeresgruppe unter dem Kommando des Enkels von Kaiser Friedrich III. kann die Amerikaner bis auf die Linie St. Malo-Rennes zurückdrängen, wobei der Sohn von Kronprinz Friedrich Wilhelm an vorderster Front verwundet wird.

Herbst 1918: Frankreich kapituliert, nachdem deutsche Truppen Lyon und Bordeaux erreichen. Italien, nun im Rücken gefasst, kapituliert ebenfalls vor den Mittelmächten. Deutsche Truppen, jetzt unter dem Kommando des Kronprinzen, bestürmen die angloamerikanischen Stellungen in der Bretagne. Die Offensive muss unter schweren Verlusten auf beiden Seiten abgebrochen werden, nachdem britische und amerikanische Panzer in einem Gegenstoß beinahe die deutsche Front durchbrochen hätten.

Winter 1918: Massive Versorgungsschwierigkeiten und Ansätze einer Hungersnot zwingen die OHL, ihre Macht wieder an den Reichstag und den Kaiser abzutreten. Maßgeblich an der Machtverschiebung beteiligt ist Kriegsheld Prinz Wilhelm, Enkel Kaiser Friedrich III., der sich auf die Seite des Reichstages stellt und dem Duo Hindenburg-Ludendorff mit ihrer Absetzung droht. Das Kaiserreich nimmt Verhandlungen mit den verbliebenen Ententemitgliedern auf.

Februar 1919: Frieden von Brest. Die USA, Großbritannien und Japan beenden den Krieg mit Deutschland und ziehen sich zurück. Nordostfrankreich und Südbelgien sowie Teile Ostfrankreichs fallen an Deutschland. Belgien wird ein deutscher Marionettenstaat. Die belgischen, portugiesischen und französischen Kolonien fallen an Deutschland. Österreich-Ungarn erhält den Großteil Serbiens sowie Venetien in Italien. Bulgarien gewinnt Gebiete in Serbien, Griechenland und Rumänien. Das Osmanische Reich erhält einen kleinen Teil Griechenlands, Zypern, Rhodos und den Rest des Dodekanes, Kreta, Ägypten und einen Großteil der arabischen Halbinsel, Oman und der Jemen bleiben unabhängig. Italienisch-Nordafrika wird ebenfalls osmanisch. Die britischen Besitzungen auf Borneo fallen an Deutschland, das es als Teil eines Schuldenausgleiches an die Niederlange abtritt. Deutsch-Neuguinea, während des Krieges zeitweise von Australien besetzt und quasi in vorkoloniales Chaos zurückgefallen, wird den Japanern überlassen, genau so wie das Bismarckarchipel und Deutsch-Samoa. Grundlage hierfür ist die feste Entschlossenheit des japanischen Kaiserreiches, den Kriegszustand weiter aufrecht zu erhalten.

März 1919: Obwohl sich die Versorgungslage verbessert, nimmt die Kritik am Kaiser zu. Zu lange dauerte der Krieg, zu hoch waren die Verluste. Am 29. März stirbt der "Stumme Kaiser". Sein Sohn Friedrich Wilhelm, selbst bereits 60 Jahre alt, folgt ihm als Wilhelm II. auf den Thron. Der konservative neue Kaiser ist wegen seiner blutig gescheiterten Offensive in der Bretagne höchst unbeliebt. Es kommt zu Protesten und Forderungen nach einem Ende des Kaisertums werden laut. Kommunistische Agitation breitet sich im Reich aus.

6. Juli 1919: Bei einer seiner heiß geliebten Militärparaden stürzt Wilhelm II. vom Pferd, als dieses aus unbekanntem Anlass scheut. Er schlägt mit dem Kopf auf und ist sofort tot. Insgeheim geht man davon aus, dass sich der eigentlich reiterfahrene Kaiser wegen seines unterentwickelten linken Armes nicht im Sattel halten konnte.

Sommer 1919: Kaiser Friedrich IV., Im Vergleich zu Vater und Großvater weithin beliebt und als Kriegsheld bekannt, kann in zähen Verhandlungen mit dem Reichstag die Kaiserkrone sichern. Er tritt allerdings den Oberbefehl über die Streitkkräfte ab, Entscheidungen über Krieg und Frieden liegen nun beim Parlament. Im Reich flackern einige kommunistische Aufstände auf, die meisten Soldaten und Marineangehörigen stehen aber treu zum Kaiser und die Kommunisten werden niedergeworfen.

Folgen:

Das Deutsche Kaiserreich erstreckt sich von Calais bis Minsk. Im Norden des Baltikums entstehen die nominell unabhängigen, aber eigentlichen Marionettenstaaten Livland und Estland. Ebenso bildet die Ukraine einen Marionettenstaat unter deutscher Kontrolle. Deutschland schwingt sich neben den USA zur wirtschaftlichen Großmacht auf und ist dank der Gebiete in Afrika der größte Territorialstaat der Welt.

Österreich-Ungarn kann sich zwar einige Gebiete sichern und ist eigentlich einer der Sieger des Krieges. Doch die nationalstaatlichen Bestrebungen des Vielvölkerstaates und die großflächige Militarisierung der männlichen Bevölkerung führen zu einer ganzen Serie von Volksaufständen. Schließlich bricht der Staat auseinander. Ungarn wird unabhängig, ebenso die bosnisch-kroatische Konföderation und die Slowakei. (Tschechien ist derzeit unabhängig, bin mir hier noch nicht sicher.) Venetien bildet einen unabhängigen Staat zwischen Italien und Österreich. Slowenien bleibt Teil Österreichs.

Das Osmanische Reich siegt zwar, bricht aber kurz darauf an internen Konflikten auseinander. Es bilden sich mehrere Staaten: Die Türkei, etwas größer als in der Realität, (zwei bis drei arabische Staaten, noch nicht ganz sicher über die Grenzen und Namen), sowie ein unabhängiges Ägypten.

Großbritannien stürzt nach der Niederlage und auf Grund der russischen Revolution in innere Unruhe. Zurückkehrende Soldaten aus der Arbeiterklasse und auch die Iren, seit der deutschen Unterstützung mit geheimen Waffenlieferungen gut ausgerüstet, rebellieren. Zur Unterdrückung der Arbeiteraufstände bilden Bürgertum und Adel eine gemeinsame Front, unterdrücken die Revolten und installieren einen neuen dikatatorischen Lord Protector. Sicherheit gegen Freiheit. Die Iren hingegen erklären ihre Unabhängigkeit und besetzen auch Nordirland. Zwar erkennt Großbritannien den neuen Staat Irland schließlich an, die Unruhen in Nordirland halten aber unvermindert an.

In Frankreich passiert ganz ähnliches, nur dass hier die Unterstützung der Bevölkerung für die Kommunisten überwältigend ist und sie den folgenden Bürgerkrieg rasch für sich entscheiden können. Der Verlust der wichtigen Kohlegebiete in Nordfrankreich und der dort gelegenen Industrie zwingt die neuen Machthaber zu einem massiven Ausbau der Schwerindustrie, Rohstoffe liefert vor allem die Sowjetunion, die im Austausch beim Ausbau der eigenen Industrie unterstützt wird. Im Militär setzen sich neue, radikale Ideen wie die Verwendung von Panzern und beweglicher Kriegsführung durch.

Italien, gedemütigt und einiger seiner wichtigsten Industriegebiete beraubt, verliert das Vertrauen in die Monarchie. Mussolinis Aufstieg zur Macht ist rasch und erfolgreich, ohne die zügelnde Wirkung des Königs oder Adels gewinnt der Faschismus rasch an Macht und wirft begehrliche Blicke auf die verlorenen Gebiete und den Balkan. Nach dem Zusammenbruch des osmanischen Reiches kann man die ehemaligen Kolonien in Nordafrika erneut besetzen. Venetien ist das nächste Ziel.

Russland versinkt im Bürgerkrieg, aber ohne die Krim und die Ukraine unterliegen die Weißen rasch der von Trotzki geführten Roten Armee. Der kurze Krieg nimmt Stalin die Möglichkeit, eine stabile Machtbasis und Reputation aufzubauen, weswegen er den Machtkampf gegen Trotzki verliert. Nach Lenins Tod geht Stalin ins Exil und Trotzki deklariert den Beginn der Weltrevolution. Die Sowjetunion beginnt, kommunistische Bewegungen auf der ganzen Welt massiv zu unterstützen, besonders in den USA, China und Spanien. Dabei arbeitet man mit der Commune de France zusammen, auch auf dem Gebiet der Militärdoktrinen geht man gemeinsame Wege.

In den USA gewinnt der Isolationismus gewaltig an Boden, auf Grund der schweren Verluste und der Niederlage ist das politische Gewicht der Bewegung beträchtlich. Das America First Commitee wird bereits in den 1920ern gegründet. Während der Weltwirtschaftskrise kann niemand der Probleme Herr werden, Unruhen erschüttern das Land. In diesem Klima der Angst gewinnt Charles Lindbergh die Präsidentschaftswahlen mit dem AFC. Die folgenden Arbeiteraufstände, angeheizt von den Kommunisten, drohen einen Bürgerkrieg zu provozieren.

Soweit das Konzept. Aktuell ist Deutschland schon mal in seiner historisch halbwegs stimmigen Ausdehnung fertig und die Ukraine voll implementiert. Österreich ist theoretisch fertig, aber die Sache mit Tschechien ist noch nicht ganz klar. Der Balkan ist zum größten Teil fertig, Montenegro fehlt noch sowie 1936er-Regierungen für Serbien, Slowakei und Kroatien. Venetien muss noch erstellt werden. Die bulgarischen, rumänischen, türkischen und griechischen Grenzen zueinander sind fertig. Nächste Baustellen sidn Afrika, Arabien/Naher Osten sowie Asien.

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Zuletzt geändert von Hjalfnar am 12. Juli 2017 09:17, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon BlueBolt » 25. April 2017 11:11

Hi,
Geht dass hier noch weiter? :)

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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon Hjalfnar » 25. April 2017 16:57

Ich werkle immer wieder ein wenig dran rum, läuft aber auf Low Priority. Immerhin habe aus dem Paradoxforum Unterstützung bekommen, jemand hat mir die mutmaßlichen Balkangrenzen nach einem gewonnenen 1.WK gegeben.
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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon BlueBolt » 1. Mai 2017 17:54

Okay, mich reizt Alternativgeschichte immer sehr, wäre Klasse, wenn du alles umsetzen kannst, wie du es dir vorstellst. Die Mod würde ich mir jedenfalls holen ;)
Leider habe ich keinen Plan vom Modding, sonst hätte ich Hilfe angeboten..

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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon Anteus » 7. Mai 2017 22:38

Also historisch gesehen war im Osten die Bildung von mehreren Sattelitenstaaten geplant. Das baltische Herzogtum hätte das heutige Estland und Lettland umfasst. Dazu kamen noch das Königreich Litauen und ein polnischer Rumpfstaat.

Wäre Ö-Ü auseinandergebrochen hätten sich die Deutschböhmen niemals den Tschechen unterworfen. Ungarn hätte Siebenbürgen nicht den Rumänen überlassen und soweit ich weiß waren die Slowenen loyal zur Habsburgermonarchie.

Die Türkei stritt sich nach dem Krieg mit der Entente vor allem um Mossul im Nordirak. Die Araber wollten ihr eigenes Großreich errichten. Man könnte hier den Irak zwischen Saudi-Arabien und der Türkei aufteilen.

Belgisch-Kongo, Marokko und weitere Kolonien wären an Deutschland gefallen, vor allem in Zentralafrika.

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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon Marhabal » 7. Mai 2017 23:15

Ich halte es allerdings für sehr unwahrscheinlich, dass es die Araber, gerade bei diesem Kriegsausgang geschafft hätten, einen Nationalstaat in den von ihnen gewünschten Größe zu errichten. Zum einen waren sie Gegner des Osmanischen Reiches und somit auch der Siegermacht Deutschland, die wohl kaum tatenlos zugesehen hätte, wie die Araber die Ölfelder am Persichen Golf übernehmen und sich am Ende sogar noch einen Mittelmeerzugang sichern. Zum anderen war der Kampf gegen die Osmanen alles, was die Araber 1917/18 zusammen hielt und die Konföderation, die Lawrence von Arabien geschmiedet hatte, begann schon Wochen nach dem Sieg über die Osmanen und der Einnahme Syriens wieder zu zerbrechen.
Das heutige Saudiarabien entstand dann erst 14 Jahre später (1932) durch die gewaltsame einigung der arabischen Kleinkönigreiche durch Abd al-Aziz II. ibn Saud.
Ich könnte mir eher vorstellen, dass sich der nahe Osten, weitestgehend sich selbst überlassen, in entwa an der Grenze zwischen Schiitischem und Sunnitischem Islam aufgeteilt hätte, also Persien, Norirak (bis etwas nördlich von Bagdad) und große Teile Syriens zu einem schiitischen Staat und alles Südlich davon zu einem sunnitischen geworden wäre. Die Kurdengebiete wären wahrscheinlich, wenn die Türkei in etwa ihre heutigen Grenzen bekommen soll, nicht unabhängig geworden.

Auch spannend wäre wohl die Lage in Ostasien, wo die Deutschen mit Sicherheit noch Kolonien hätten und Mao wohl massive sowjetische Unterstützung und unter umständen auch die Mandschurei, da ich in Frage stellen würde, ob ein, von einer Niederlage der Entente geschwächtes Kaiserreich Japan diese 1931 hätte besetzen können.
Hier könnte ich mir am besten entweder ein komplett kommunstisches China mit einzelnen deutschen Kolonien an der Küste, oder einen kommunistischen Norden (Shanxi, Mandschurei, Xibet San Ma) und einen, von den Deutschen (oder sogar den in diesem Senario ja faschistischen Amerikanern/Briten) am Leben gehaltenen rechtsgerichteten Süden.
Sicherlich hätten sich auch die Staaten des britischen Empire neu formiert, wenn die Briten den ersten Weltkrieg verloren hätten. Außer natürlich, sie wären an Deutschland gefallen.

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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon Hjalfnar » 8. Mai 2017 14:25

Ostasien, der Balkan und der Nahe/Mittlere Osten sind aktuell die Bereiche, wo ich mir noch nicht sicher bin. Was die Sudetengebiete angeht, bin ich der gleichen Meinung wie Marhabal. Macht auch spielerisch Sinn, dass das DR eine größere industrielle Basis hat, denn es wird nach meiner Planung als einzigen Verbündeten Japan haben.

Hier gehe ich übrigens kaum von Gebietsgewinne oder -verlusten aus, denn Japan war damals für das Kaiserreich einfach zu weit weg. Reparationen, klar. Echte Kampfhandlung oder gar eine Kapitulation? Keine Chance. Eher ein Semi-Remisfrieden. Für Japan wäre das erstrebenswert gewesen, denn ohne Großbritannien hätte es keine Verbündeten mehr gehabt. Und der deutschen Bevölkerung wäre nach den Siegen in Europa kaum eine gewaltige Expeditionsstreitmacht gen Ostasien vermittelbar gewesen.

Was das Empire angeht, ist aktuell nur ein vereintes, unabhängiges Irland sicher. Das allerdings vom faschistischen Großbritannien, ähnlich der Tschechoslowakei, zerstückelt und gefressen wird. Großbritannien soll schlussendlich der Kriegsauslöser sein.
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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon Marhabal » 8. Mai 2017 19:32

Um den Kaiser, der historisch, wenn ich mich nicht irre überhaupt kein Freund der Japaner war, zu einem Bündniss mit diesen zu bewegen muss er aber schon ziemlich was passiert sein...
Im Pazifik muss es auch gar keine großen Veränderungen nach dem Krieg gegeben haben, um die deutschen dort einige, bereits auf der Karte vertretene, Kolonien zu verschaffen, da die Marshallinseln und die Karolinen seit 1888 bzw. 1899 deutsche Kolonien waren, die man bei einem Sieg mit Sicherheit nicht an die Japaner abgetreten hätte.
Die deutschen Besitungen in China vor dem ersten Weltkrieg waren tatsächlich kleiner, als ich ursprünglich dachte und wären wohl wirklich nicht der Rede wert

Was das Empire angeht könnte ich mir ein unabhängiges Indien gut vorstellen (die Heimkehrenden Soldaten rebellieren gegen die Kolonialmacht, die sie in den Krieg geschickt hat und nun auch noch, um Reparationen zu zahlen die Kolonien brutal ausbeutet).
In Südafrika könnten die Buren, mit deutscher Unterstüzung die Macht übernehmen und einen kleinen Verbündeten am Kap bilden, allerdings wäre ein treues Südafrika mit Sicherheit spielerisch spannender, da Deutschland dann die ehemals belgischen Kolonien auch verteidigen müsste. Aus dem selben Grund wären auch Australien und Neuseeland auf Seiten von GB wahrscheinlich spannend. Diese beiden Länder könnten dann, bestärkt vom Mutterland GB in den Zwischenkriegsjahren massiv industrialisiert worden sein und sich dann mit Japan um die Rohstoffe in Fernost streiten

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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon Hjalfnar » 8. Mai 2017 20:35

Willi Zwo ist ja nicht Kaiser geworden in meiner alternativen Zeitlinie. Stattdessen hat sein Papa seinen Krebs besiegt, regiert ein bisschen, lang genug dass der immer so übermütige, verkrüppelte Willi Zwo beim reiten vom Pferd purzelt und sich das Genick bricht. Wer wäre dann eigentlich in der Erblinie gewesen...
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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon Sir Heinrich » 8. Mai 2017 21:16

Wilhelm von Preußen (1882–1951) Sohn Wilhelms II. Der je nachdem wann du Friedrich Kielst ein Kind oder ein Junger Mann ist.
Und danach andere Kinder Wilhelms er hatte die Meisten schon vor Regierungsantritt gezeugt. 4 Waren schon da der 5 Unterwegs und alles Söhne am ende Wahren es ein Halbes dutzend + ein Mädel.
Mann muss nicht immer am meisten schreiben,
es reicht, wenn man das meiste liest.

Der Zählt trotzdem nur als einer Gimli, Glóins Sohn

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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon Anteus » 8. Mai 2017 23:09

Japan hatte Deutschland im WKI nur den Krieg erklärt weil die Gelegenheit günstig schien sich die deutschen Pazifikinseln zu schnappen was sie in der Realität dann auch taten. Aufgrund der großen Entfernungen hätte eine militärische Konfrontation zwischen den beiden wohl in einem Patt geendet. Die deutsche Hochseeflotte war nich für den Pazifik geeignet. Des weiteren sah Willy II Kolonien als Verhandlungsmasse an. Deutschland hätte durchaus seine Pazifikinseln an Japan abtreten können.

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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon Stratege » 14. Mai 2017 14:05

@ Hjalfnar

Erstmal sehr interessantes Projekt.

Was mich aber interessieren würde ist, von wessen Grenzumgestaltungsphantasien du im Detail ausgehst, da gab es ja nun diverse verschiedene Überlegungen dazu.
Beispielsweise in Richtung Farnkreich vertraten die Maximalisten hier, wenn ich mich recht entsinne, sogar die "Rückkehr" ganz Lothringens und der ehemaligen Freigrafschaft Burgund in den Reichsverband als Kriegsziel.

Thema was machen mit der Habsburgermonarchie:

Das ist, finde ich, eine enorm schwierige Frage:

Gesetzt den Fall, sie wäre nach einem Sieg im Weltkrieg zerbrochen hielte ich eine Reduktion Österreichs auf das österreichische Kernland, die Sudetengebiete in jedem Fall auch für angebracht.
Südtirol, Slowenien und Triest würde ich ebenfalls bei Österreich belassen. Triest war nicht nur Österreichs wichtigster Hafen, sondern im 19. Jahhundert mindestens zweitweise noch die zweitgrößte Stadt in der cisleithanischen Reichshälfte, noch vor Prag.
Das hätte man sicherlich unter allen Umständen zu halten versucht, dass es in Slowenien oder Südtirol eine besondere Abneigung gegen Habsburg gegeben hätte, wäre mir persönlich jetzt auch neu.
Rest-Böhmen-Mähren wäre dann sicher ein Fall für die Eigenständigkeit und Galizien ein Fall für eine Aufteilung zwischen Ukraine und Polen. bukowina wäre dann entweder an die Ukraine oder Rumänien gegangen.


Die zweite interessante Frage: Was wird aus Ungarn?
Die transleithanische Reichshälfte umfasste ja neben dem heutigen ungarischen Kernland noch die Slowakei, das heutige Kroatien ohne Istrien und Dalmatien, das Banat, Transsylvanien im weiteren Sinne. Viel Zündstoff also. Das hiervon viel bei Ungarn geblieben wäre ist zu bezweifeln. Die königlich ungarische Regierung pflegte schärfere Maßnahmen gegen die eigenen nationalen Minderheiten zu kultivieren, als die kaiserlich österreichische, die in dieser Hinsicht eigentlich relativ (gemessen am Rest Europas) tollerant verfuhr. Demnach würde die ungarische Reichshälfte, wenn man es einigermaßen historisch angeht, wahrscheinlich auf Grund dieser Konflikte kleinteiliger zertrümmert worden sein als die österreichische.
Unabhängiges Kroatien, unabhängiger slowakischer oder gesamt tschechoslowakischer Staat sind da sicherlich sinnvoll. Was aber machen, mit dem Banat und Siebenbürgern? Beim Banat würde ich dafür plädieren es entweder bei Ungarn zu behalten oder es einem slawischen Nachfolgestaat anzugliedern die Frage ist nur, wie die aussehen könnten. Komme ich gleich noch drauf. Bei Siebenbürgen wäre ich eigentlich für eine Aufteilung ähnlich der Grenzziehung des 2. Wiener-Schiedsspruch-Events vielleicht noch etwas stärker zu Gunsten Ungarns gewichtet, was das direkte Grenzgebiet betrifft. Ich würde demnach empfehlen das Kreisch-Gebiet (der westlich gelegene Teil an der ungarischen Grenze) auch nach Süden hin ausgreifend bis einschließlich Temesvar/Timosoara bei Ungarn zu belassen, ebenso wie das Szekeler-Gebiet, ausgreifend in rumänisches Teritorium und die Grenze ungefähr auf Höhe Klausenburg verlaufen zu lassen, während Transsylvanien im engeren Sinne, also im Grunde das gebiet zwischen Herrmanstadt (Sibiu), Kronstadt (Brasov) Bistritz (Bestrice) und Klausenburg (Cluj) an Rumänien kommt, quasi als Entschädgung dafür, dass dieses hinsichtlich Bessarabien-Moldau-Bukowina Konzessionen an die neu entstandene Ukraine und hinsichtlich der Dorbudscha an Bulgarien machen muss.

Blieben für Habsburg die beiden Probleme : 1. Bosnien, 2. Monarchie

Was machen mit Bosnien? Eigener Staat wäre denkbar, Anschluss an Kroatien ebenso. Einen gesamt Jugoslawischen Staat halte ich aus Basis kroatischer und bosnischer Nationalbewegungen für wenig sinnvoll, außerdem wäre es eine unverhältnismäßige Stärkung des Kriegsverlierers Serbien, es sei denn, man würde hier an einen jugoslawischen Staat unter kroatischer Fuchtel denken. (Szenario etwa: Serbien wird nach dem Krieg annektiert und durch einen Übergang der Monarchie zu einem trialistischen oder föderalen System um den Staat zusammen zu halten, wird unteranderem ein südslawischer Staat innerhalb der Monarchie "erfunden" und aus dem, sich von Ungarn immer weiter entfremdenden Kroatien, aus dem die österreicher immer wieder vor Probleme stellenden Dalmatien und Bosnien und der Herzegowina, für dessen Status es ja ohnehin nie eine vernünftige Regelung gab (gehörte werder zur österreichischen, noch zur ungarischen Reichshälfte, sondern wurde vom gemeinsamen Finanzministerium der Donaumonarchie verwaltet), der sich dann im allgemeinen Zerfallsprozess eigenständig machte.
Auf die selbe Art könnte man dann auch die Entstehung der Tschechoslowakei als selbes Konstrukt in westslawischer Form erklären, denn diese neuen Staatenkonstrukte, die ja durchaus innere Reibereien kannten auf Nationalbewegungen allein zurück zu führen erscheint mit dann nicht ganz passend, aber das nur als Eingebung.

Was mit der Monarchie würde, wäre auch interessant. Wäre die in Österreich abgeschafft worden, wenn man den Krieg gewonnen hätte? Wäre die in Ungarn abgeschafft worden? In Ungarn ergab sich ja im Zuge der Niederlage und der darauf folgenden Geschehnisse das Experiment eines sozialistischen Umsturzes (unter Belà Kun, wenn ich nicht irre) und nach der militärischen Niederlage gegen Rumänien wurde so weit ich weiß die Restauration der Monarchie proklamiert, allerdings mit vakantem Thron. Eben diesesn Thron versuchte, wenn ich mich da richtig erinnere der letzte Österreichische Kaiser Karl in mehreren Anläufen für sich zurück zu gewinnen.
Auch das wäre vielleicht noch ein Ansatz für alternative Szenarien.

Thema Italien:

Neben dem Verlust Venetiens und der Kolonien wäre vielleicht auch eine entmilitarisierte Zone in der Lombardei und der Emillia-Romagna denkbar, so wie eine Restauration des Kirchenstaates, der ja 1870/1871 im Schatten des Deutsch-Französischen-Krieges durch das Kgr. Italien geschluckt wurde. Ein Umstand, der von kirchlicher Seite bei jeder gelegenhiet angefochten wurde und dem politischen Katholizismus in ganz Europa massiven Auftrieb beschehrte. Eine einigermaßen einvernehmliche Regelung zwischen katholischer Kirche und italienischem Staat kam, wenn ich mich auch hier recht entsinne, erst unter Mussolini zu Stande. Eine verselbstständigung des Kirchenstaates als "Versöhnungsgeschenk" an die katholischen Bevölkerungsschichten wäre, wenn man ohnehin Italien zurechtstutzt vielleicht eine logische Maßnahme gewesen.


Thema Umgestaltung der kolonialen Welt:

Hier würde ich mich, wenn es gewünscht ist bereit erklären mal ein bisschen Recherche zu treiben, in welcher Form eine solche Umgestaltung hätte stattfinden können, bzw. ob es hierzu konkrete Kriegszielplanungen, wenn möglich mit irgendeiner Verbindung zu Regierungskriesen oder militärischer Führung gegeben hat. Seitens der verschiedenen Kolonialvereine wird man ja genug derer finden können.
Hier würde ich aber, was Afrika betrifft besonders Marokko (beide Marrokko-Kriesen) und den Kongo (Berliner Konferenz/Deutsch-Mittelafrika) als historische Konfliktfelder mit hineinziehen. So weit ich mich erinnere gab es auch mal gewisse Ambitionen des deutschen Reiches hinsichtlich Mesopotanien, wenn es schon um eine Nachfolgeregelung wegen des osmanischen Reiches geht.
China wäre auch interessant. Mit Kiauchou/Tsingtau kontrollierte das DR zwar nur einen sehr kleinen Teil Chinas direkt, aber das täuscht über die tatsächlichen Einflüsse hinweg. Die Großmächte hatten sich in China durchaus eine Basis für informelle Imperien geschaffen und konnten mit eigenen Maßnahmen durchaus kräftig in die chinesischen Provinzen hineinregieren.
Die Franzosen taten das in Guangdong, Guangxi und Yunan, also im Süden, die Briten entlang des Yangtsee, die Deutschen in Shandong (Shantung-Halbinsel) und die Japaner, nachdem sie die Russen hier, nach dem Russisch-Japanischen Krieg 1904/1905 hier verdrängt hatten und spätestens nach der Annexion Koreas den Norden.
Nun war auch China Kriegspartei, wenn auch nur auf dem Papier (die Japaner bemächtigten sich ja immerhin der kolonialen Besitztümder des Deutschen Reiches im Pazifik und operierten mit ihrer Flotte, so weit ich weiß auch im Mittelmeer.
Wenn man ahistorisch von einer Einigung Deutschlands mit Japan ausgeht, warum dann nicht auf Kosten der informellen Imperien Englands und Frankreichs in China oder auf Kosten Chinas direkt?
Würde vielleicht Ostasien noch einmal etwas interessanter gestalten.

Von einer allzugroßen Demolierung Englands (unabhängiges Indien/Ägypren) würde ich allerdings raten abzusehen, sonst sind die ja überhaupt kein Gegner mehr.


Moddingfähigkeiten kann ich leider keine einbringen, die tendieren bei mir gegen null, aber wenn es noch irgendwo Rechereche-Arbeit gibt, mit der ich mich einbringen Kann, einfach ne PN da lassen, ich hab dieses Semester etwas Zeit übrig.
Ansonsten: Daumen Hoch für das Projekt und viel Erfolg dabei.
Die Grundwerte der prämodernen Gesellschaftsordnung:

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Hjalfnar
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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon Hjalfnar » 14. Mai 2017 16:42

Würde mich sehr freuen, wenn du dazu etwas Recherche betreiben kannst. Ich habe dazu aktuell nur sehr eingeschränkt Zeit (Umzug steht an) und schon das Umbauen von HoI3 ist ja arg zeitaufwendig. Von daher bin ich für jede Hilfe im höchsten Maße dankbar.

Nur kurz zu den englischen Kolonien noch: Da Großbritannien selber nicht kapituliert, sondern nur einem Friedensschluss zugestimmt hat, würde ein Wegfall Indiens und Ägyptens schwierig werden. Ich gehe nicht davon aus, dass die Osmanen die Briten und Araber wirklich geschlagen haben, stattdessen gab es dort ein Patt. Am Ende wollte man nach dem Fall Frankreichs auf allen Seiten nur noch Frieden, es ist also nominell ein Sieg der Mittelmächte, aber Gebietsgewinne haben eigentlich nur das Deutsche Kaiserreich und (kurzfristig) Österreich-Ungarn zu verzeichnen. Ich würde vielleicht von der fiktiven Zeitlinie her den Osmanen die Kontrolle über den Suezkanal zugestehen, was sich aber dann zu Spielbeginn auf Grund des inzwischen erfolgten Zusammenbruchs des Osmanischen Reiches wieder erledigt hätte...ich denke, die Briten hätten die Gelegenheit genutzt, sich den Kanal wiederzuholen.
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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon Avarice1987 » 11. Juni 2017 09:09

Bin mal gespannt, wie das aussehen wird wenn es fertig ist
Wer möchte mal eine Runde gegen mich spielen?

Company of Heroes ( 1 mit allen add ons), ETW, NTW, Rome 2, FEAR 3.

Schreibt mich an auf Steam.

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Re: [HoI 3] Kaiserreich Mod - Was wäre wenn...?

Beitragvon BlueBolt » 10. Juli 2017 21:17

Könnt ihr schon abschätzen, wann die erste Version spielbar ist? :)