Reaktion CA auf jüngste Entwicklungen

[Avarice1987]

Der letzte Große Historische Titel war Rome 2...

Nope, das letzte "große" historische Total War, wenn man Three Kingdoms ausklammern möchte, war Total War: Attila, was von Umfang und Aufmachung definitiv in die Kategorie der Hauptserienteile fällt und nicht in die der kleineren Ableger (Alexander, Napoleon, Fall of the Samurai, ect).

Sry, aber wenn ich mir da die entschlackten Einstellungen der Grafik anschaue, Frechheit!

Und wie gesagt, das mit den Eiditoren schlägt dem Fass den Boden aus. Die wirklich Großen Mods basieren alle auf Rome 2

[Fridericus Secundus]

Ich meine auch, dass Attila zumindest vom Prinzip her ein Saga-Titel war - wenn auch einer, der sich in jeder Hinsicht sehen lassen konnte und daher auch m.E mit den Hauptreihentiteln konkurrieren konnte. Aber: die Grundmechaniken waren sehr, sehr nahe an Rome 2 dran, wie das bei den Standalone-Addons (später: Saga-Titeln) immer so war (Napoleon, FotS und eben Attila), daher würde ich es auch eher als Saga sehen. Letztlich ist das aber Wortklauberei, finde ich. Attila war das letzte richtig gute (in meinen Augen: beste) historische TW, und mit dieser Meinung scheine ich nicht allein zu sein

[nordstern]

Ja.. Attila hatte nur zwei Probleme in meinen Augen:

1. eine Plündergeile KI die Wassern und Plündern über Heimatverteidigung und Eroberung setzte

2. Ein römisches Reich das als KI nie zu alter Macht zurückfindet und damit jegliche Endgamegegner außer Attila obsolet machten.

Effekte, Optik, Einheiten, etc war Attila richtig gut.

[Nightslaver]

Aber: die Grundmechaniken waren sehr, sehr nahe an Rome 2 dran...

Sehe ich überhaupt nicht so, wenn man sich die Fakten betachtet.
Attila hatte eine ganze Reihe eigener Mechaniken, welches es von Rome 2 spürbar abgesetzt haben.
Angefangen bei der Seuchen- und Krankheitsmechanik für Siedlungen und Armeen, das man zum ersten mal überhaupt in einem Total War Siedlungen / Provinzen richtig zerstören / niederbrennen konnte, einer richtig vollwertigen Hordenmechanik (gab es in Rome 2 nicht, obwohl es mit Skythen, Roxolanen und Massageten nomadische östliche Reitervölker gab) und einem wesentlich ausgereiferten Politik / Dynastie-System (bevor das überhaupt in Rome 2 noch einmal richtig angegangen wurde). Theoretisch könnte man wohl auch noch nennen das jede Religion in Attila ganz eigene spezifische Boni gewährt hat, anders als noch bei Rome 2 und davor, aber das ist irgendwo im Vergleich zu den anderen Punkten ehr eine Kleinigkeit.

Damit bot es weit mehr eigene und tiefgreifendere Mechaniken als jeder sonstige Saga-Titel, wie z.B. ein Napoleon zu einem Empire, wo der einzige "größere" Unterschied dadrin bestand das Nebensiedlungen etwas mehr Bauoptionen hatten und die Skins der Einheiten etwas diverser wurden, oder Fall of the Samurai zu einem Shogun 2, wo es nur auf der Schlachtfeldebene Unterschiede gab, durch das Schießpulversetting, alle anderen Mechaniken aber im Grunde nahezu 1 zu 1 denen des Hauptspiels entsprachen.

Attila bot damit bei den Mechaniken einen Umfang welchen nur Hauptteile der Reihe erhalten haben.

Übrigens noch etwas was dagegen spricht, das Attila ein Saga Titel ist.
CA hatte mit Release von "Thrones of Britannia" Titel auch rückwirkend in ihr neues Schema umetikettiert (in Saga & TW Hauptteile) und während das 2012er "Fall of the Samurai" ab da an ein Saga-Titel war, wurde das 2015er Attila eben nicht den Saga-Titeln zugeordnet, also auch von CA selbst als ein Spiel der Hauptreihe angesehen, auch weil es CAs eigene Kritieren für einen Saga Titel halt nicht erfüllt.

Die Kriterien für einen Saga-Titel waren:
Begrenzter / "lokaler" Handlungsort (TW:Attila deckt aber mehr oder weniger ganz Europa, einen Teil von Asien und Nordafrika ab)
Begrenztes Setting, auf eine bestimmte Person fokusiert, oder ein bestimmtes Ereignis, wie einen einzelnen Krieg, siehe z.B. in "Fall of the Samurai" (TW:Attila deckt aber eine ganze Reihe von Ereignissen ab, Völkerwanderung, Zerfall des weströmischen Reiches,mehr oder wenige die gesamte Spanne der Plünderungen der Hunnen, oströmisch-sassanidische Rivalität, während Attila selbst eigentlich nur eine Randerscheinung ist)
Begrenzter Handlungszeitraum von wenigen Jahren bis Jahrzehnten / maximal die Herrschaftsspanne einer Person (TW:Attila beginnt aber bereits deutlich vor der Geburt von Attila und endet auch nicht als Siegbedingung nur durch seinen Tod, welcher höchstens eine Teilbedingung ist)
Ein begrenztes technologisches Setting von maximal wenigen Jahrzehnten (der einzige Punkt in welchen TW:Attila die Bedingung für Saga wohl erfüllen würde, da das Spiel technologisch rein auf die Spätantike, kaum mehr 60 bis 100 Jahre technologischer Fortschritt, begrenzt ist)

Mehr "Beweisführung" braucht es im Grunde gar nicht, um zu widerlegen das Attila ein Saga Titel wäre.

[Homerclon]

Sie wollten wohl kein "Barbarian Invasion II" als Titel nutzen, und hatten sich deshalb für Attila entschieden, als bekannteste Figur dieser Zeit.
Wie schon mal genannt worden war, hätte man es auch nach den Hunnen benennen können, die ja auch Einfluss darauf hatten das es zur "Invasion der Barbaren ins römische Reich" kam. Das machen sie vielleicht auch, wenn in 10, 15, 20, ... Jahren ein Rome 3 kommt.

[Avarice1987]

Wie findet ihr das Gamestar Video


https://www.youtube.com/watch?v=lD4VcNBwpvA

[Tobias]

hanz unrecht hat er ja nicht auser vilicht mit den alternatifen

[nordstern]

Ich würde es nicht so extrem sehen. Ich gebe ihm zwar in seiner Argumentation absolut recht. Deswegen aber den Abgesang von TW zu befürchten sehe ich nicht so. Denn CA hat bisher mit keinem TW verluste gemacht. Egal wie der Relase war, egal wie das Image oder das Feedback war. Jedes TW hat richtig gutes Geld eingespühlt. Und das TW einen Markt hat zeigt auch nicht zuletzt Warhammer. SEGA wäre folglich einfach nur dumm, wenn sie hier CA dazu bringen TW zu Grabe zu tragen.

Aber CA muss sich neu aufstellen. Sie müssen sich überlegen was wollen die Leute. Und ob der Trend zu mehr bombastische Schlachten und weniger Tiefgang, Aufbau und Politik das ist was die Leute wollen. Und das würde CA wissen wenn sie sich nur mal die Fans anschauen. Diese waren z.b. mit Rome 2 nach dem Imperator-Update glücklich. Medieval 2 wird heute noch lt Steam täglich von 8000 Spielern stabil gespielt (mehr als Pharao hat ), TK war zu Release ein richtiges Geldpferd und in Warhammer spielen die Leute die große Kampagne. Während Troy, Pharao, die DLC-Politik von TK sowie ToB eher "flops" waren für die Spieler. Wobei das it der großen Kampagne bekannt war und dennoch hat CA lieber die Minikampagne released und die große Kampagne erst viel Später wie noch in Teil2. Was in gewisser Weise natürlich auch die DLCs für WH3 ziemlich beschnitten haben dürfte im Umsatz. Wieso CA das so gemacht hat, obwohl sie sicherlich gewusst haben dürften das die Leute in WH2 fast ausschließlich die große Kampagne spielen, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Aber solche Gameentscheidungen an der Zielgruppe vorbei kann sich TW/CA nicht mehr leisten. Dafür ist der Verdruss nun zu groß geworden um nur über die Marke alleine verkaufen zu können.

Da ist doch klar was die Leute wollen: Sie wollen ein großes TW mit großer Karte, kultureller/optischer Abwechslung, mehr diplomatische, politische und aufbautechnische Möglichkeiten. Kurz: Mehr Gefühl ein Reich zu verwalten und mehr Größe und Abwechslung. Aber CA hat das scheinbar vollkommen ignoriert und das gemacht was sie denken in ihrer eigenen internen Welt. Und wenn die Aussage wegen der Engineprobleme stimmen, sollte CA auch dringend diese beheben, denn eine gute Engine die gepflegt ist kostet zwar, ermöglicht es aber kostengünstiger Spiele zu entwickeln und Features zu implementieren. Was mehr COntent bedeutet oder gleicher Content zum geringeren Preis. Und beides ist gut für die MArge. Vorallem wenn der finanzielle Aufwand für ein Lord-Pack inzwischen so hoch sein soll (glaube ich nicht, aber sagt CA) wie 1/4 eines Vollpreis-Spiels.

[Homerclon]

SEGA wäre folglich einfach nur dumm, wenn sie hier CA dazu bringen TW zu Grabe zu tragen.

Sie könnten aber CA zu Grabe tragen, und TW bei einem anderen Studio in Auftrag geben.

TW könnte frischen Wind vertragen, auch wenn es dafür kein komplett neues Studio braucht. Ein paar Mitwirkende in entscheidenden Positionen, würden bereits genügen.
Allerdings glaube ich nicht, das dies allein an den Entwickler bei CA liegt. Je teurer eine Produktion, desto weniger Risikofreudig werden die Geldgebern. Die wollen Garantien das es Satte gewinne gibt, 10-20% Gewinn gilt da bereits als Flop - auch wenn der Gewinn im Multi-Millionenbereich liegt.

[Nightslaver]

Wie findet ihr das Gamestar Video

https://www.youtube.com/watch?v=lD4VcNBwpvA

Das ist kein Gamestar Video, das ist ein Video von Maurice selbst, der auch eigene Videos macht und auf Twitch streamt, was nichts mit der Gamestar selbst zu tun hat.

Entsprächend, wäre das Video für die Gamestar entstanden, wäre es auch auf deren eigenen Kanal erschienen, die übrigens auch ein eigenes Video zum Thema des Zustands von Total War gemacht haben, welches Maurice sogar unter diesen hier verlinkten Video selbst nochmal verlinkt hatte (Die besitzen nämlich einen eigenen Kanal auf Youtube).

Ansonsten, im Grunde fast Maurice da nur nochmal, recht gut, zusammen was halt die grundlegenden Probleme bei Total War sind.
Irgendwie neu, oder unausgesprochen, ist davon aber im Grunde nichts gewesen.

[Sir Heinrich]

Medieval 2 wird heute noch lt Steam täglich von 8000 Spielern stabil gespielt (mehr als Pharao hat ),

Und Medieval 2 haben viele (vor allem ältere) Spieler noch Steam los irgendwo auf ihrem PC Installiert. Steam kam ja erst ab Empire mit an Bord. Die Dunkelziffer dürfte also Deutlich größer sein

[Homerclon]

Ich denke, das viele die eine Retail-Version haben, auch eine Steam-Version haben und die meisten davon nun mit der Steam-Version spielen.
Mir fallen spontan 3 Gründe ein:

• Die Steam-Version benötigt CD / DVD im Laufwerk.
  Optische Laufwerke sind in modernen PCs nicht mehr Standard. Es viele Gehäuse, bei denen man nicht mal eines einbauen kann.
  Man könnte zwar ein externes Laufwerk nutzen, aber das ist auch unüblich.
• Die ursprüngliche CD-Version - iirc auch die Gold-Edition - setzt auf den Kopierschutz Safedisc (oder war es SecuROM? nebensächlich), und dieser wird von Windows nicht mehr unterstützt*.
  Für Win7 und Win8(.1) kam ein Windows-Update, dort konnte man es noch reaktivieren, doch ab Win10 ist es nicht mehr möglich.
  Es gibt sicher Versionen, die nicht auf Safedisc / SecuROM setzen, bspw. Versionen die als Beigabe einem Spielemagazin beilagen, oder von Publisher die sich auf Zweit-Verwertungen spezialisierten (u.a. ak tronic, bekannt für die "Software Pyramide").
• Dann gibts auch noch Leute, die es bevorzugen Spiele bei Steam zu haben, und allein deshalb diese gekauft haben.
  Wobei kaufen nicht mal nötig ist. M2TW ist eines von wenigen Spiele, bei denen man den CD-Key der Pre-Steam-Retail-Version bei Steam eingeben kann, um eine Steam-Version dem Account hinzufügen kann - wird dann sogar auf die Gold Edition (alias Definitive Edition) aufgewertet.

Also ja, es wird noch Spieler geben, welche M2TW nicht über Steam spielen, aber ich denke nicht das diese einen deutlichen Unterschied machen wird - vielleicht +10-15%, mehr bezweifle ich.
Es könnte jedoch auch Spieler im Steam Offline-Modus geben, welche afaik in der Statistik nicht mitzählen.


* Es gibt jedoch eine Positive Nachricht, für alle die alte Spiele mit inkompatiblen Kopierschutz spielen wollen, die es nicht bei GoG-, Steam oder anderen Online-Distributionsplattformen gibt, oder einfach nicht einsehen diese nochmal kaufen zu müssen - M2TW ist eben eine von ganz wenigen Ausnahmen, bei dem es nicht nötig ist.
Mit SafeDiscShim ist es möglich, Spiele die SafeDisc nutzen - afaik leider bisher der einzige Kopierschutz - auch auf einem modernen Windows (aktuell 10 & 11) zu spielen.
Wichtig: Es ist kein Crack, welches den Kopierschutz entfernt oder aushebelt. Wenn eine Spielversion die CD / DVD zum spielen voraussetzt, muss man diese weiterhin im Laufwerk haben. SafeDiscShim stellt nur die Kompatibilität wieder her, die von Microsoft aus Gründen der Sicherheit entfernt hatte.
Was hat Kopierschutz mit Sicherheit des PCs zu tun? SafeDisc, SecuROM - und weitere Kopierschutz-Systeme - klinken sich so tief ins Betriebssystem, das sie als Einfallstor für Schadsoftware genutzt werden können (wer mehr dazu lesen will, für den eignet sich zum Einstieg dieser Wikipedia-Artikel). Die Entwickler von SafeDisc und SecuROM pflegen ihre Produkte jedoch nicht mehr, also bleiben gefundene Sicherheitslücken offen.

Ich hab SafeDiscShim noch nicht selbst ausprobiert, also kann ich nicht sagen ob es wirklich funktioniert, oder ob es evtl. Probleme gibt - manche Spiele haben den KS so integriert, das man nicht daran gehindert wird das Spiel zu starten, sondern vermeintliche "Bugs" auslöst (bspw. bei Drakensang erschien ein wichtiger NPC nicht, wodurch die Story stecken blieb, bei C'n'C Red Alert II explodierten kurz nach Start einer Mission alle eigene Gebäude und die Einheiten wurden zerstört); wobei es vorkam das diese vermeintliche Bugs durch eine fälschliche Einstufung der legalen Version als illegal ausgelöst wurden.