zu 1.) Damals wurden in Kanonen nur 3 Munitionsarten verschossen und jeder Typ war keine Granate sondern eine Kugel und mehr nicht. Es gab Kratätschen (schrot), Schrapnell und Kugeln. Die Entwicklung von Granaten stand erst in den Kinderschuhen und war nur für die Marine einsetzbar. Hintergrund war hier der amerikanische Bürgerkrieg, bei dem man feststellte das die normalen Kanonen der Schiffe nicht mehr die Panzerungen der neuen Schiffe durchschlagen konnten. Es gibt da sogar ein paradebeispiel wo ein CSA und ein US Schiff ihre Magazine leerschossen in einem 3Tage Gefecht und keine Seite konnte Schäden anrichten. Diese erkenntnis kam allerdings erst 1863/64 herraus. Panzerbrechende Munition, etc für Schiffe im techbaum ist rein spielerisch relevant aber nicht realistisch für die damalige Zeit auch wenn die Entwicklungen solcher Munition anfing.
2.) Weil wir hier von Mörsern und Haubitzen reden. Diese verschossen sogenannte Explosionsladungen. Diese wurden mit einer Zündschnur ausgestattet. Die Artilleristen schätzten die richtige Länge ein und verschossen erste Ladungen. Und anhand der Erfahrungen passten sie Winkel, Richtung und die Schnurlänge an um den gewünschten Effekt zu erzielen. Denoch handelte es sich dabei um Mörser und Haubitzengranaten die NICHT im FotS vorkommen. Die Kanonen im Spiel jedoch haben aufgrund der damaligen Entwicklung "nur" einfache Kugeln.
Es gab auch schon Ladungen die bei Erschütterung, also aufprall detonierten. Allerdings mussten auch diese mit Steilfeuerartillerie verschossen werden und nicht mit gewöhnlichen Kanonen. Der Grund dafür war recht einfach: Die Explosionsladungen und Erschütterungsladungen hätten einen Abschuss durch ein Kanonenrohr niemals überstanden. Sie waren dafür nicht robust genug. Desweiteren hätte man keine Zündschnur anbringen können und die Erschütterungsladungen währen nicht Explodiert da die Kugel durch die Landschaft gehüpft sind und der Aufprall dadurch zu schwach gewesen währe in den meisten Fällen.
Die Artillerie mit Granaten wurde erst 1870/71 im deutsch/Französischen Krieg das erste mal eingesetzt allerdings nicht in der Effizienz, Masse und Wirkung wie wir es aus dem 1.Weltkrieg kennen. Desweiteren gibt es bis heute kein Waagrecht schießendes Geschütz mit so einer Explosionswirkung sondern nur Artilleriegeschosse. Selbst moderne Panzer verfügen nur über HE/HEAT, etc Granaten die beim Aufprall auf eine möglichst steile Oberfläche ihre wirkung entfalten können. Btw sind aus diesem Grund auf Panzerungen angewinkelt
Abgesehen davon hat sich zwischen z.b. der Kanone des Leopard2 und einer Kanone des Bürgerkriegs das Prinzip nicht geändert. Es wurden nur verbessert durch bessere geschosse (Kugeln sind Aerodynamisch misserabel) und anderen Aufprallzünder sowie deutlich höhere Geschossgeschwindigkeiten. Das Prinzip ist jedoch das gleiche. Und die Munition der Panzer gegen Infantrie ist im Prinzip auch nur ein verbessertes Schrapnell/Kratätschengeschoss.