[Crusader Kings 2] Frage bezüglich der Gesetze

Rund ums Spiel

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
Fairas
Praefectus Castrorum
Praefectus  Castrorum
Beiträge: 5846
Registriert: 5. Dezember 2010 21:37
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [Crusader Kings 2] Frage bezüglich der Gesetze

Beitragvon Fairas » 24. April 2018 09:23

Byzanz beginnt 769 direkt mit der Kaiserlich Imperialen Verwaltung, mit eines der stärksten Gesetze im Spiel.

Um mit dem Hofspitzel Technologien zu studieren muss man nicht auf einer besonders fortschrittlichen Provinz stellen, die Chance ist immer gleich hoch, Hauptsache die Provinz ist in irgendwas fortschrittlicher (auf die anderen kann man ihn ohnehin nicht stellen).
"Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite."

Yoda

derdorfbengel
Primus Pilus
Primus Pilus
Beiträge: 2279
Registriert: 2. November 2016 11:34

Re: [Crusader Kings 2] Frage bezüglich der Gesetze

Beitragvon derdorfbengel » 24. April 2018 13:31

Die Prozentzahl, die für die Wahrscheinlichkeit eines Fortschritts angezeigt wird, ist aber höher, je grösser der Unterschied ist, meine ich.

Benutzeravatar
Sidi0us
Tiro
Tiro
Beiträge: 3
Registriert: 22. April 2018 12:09

Re: [Crusader Kings 2] Frage bezüglich der Gesetze

Beitragvon Sidi0us » 24. April 2018 16:03

derdorfbengel hat geschrieben:
Sidi0us hat geschrieben:
Fairas hat geschrieben:
...für mich ist dieses Gesetz, bzw. die dahinter liegende Engine sehr unlogisch. Wenn ich für das Reich die absolute Macht festgelegt habe, können die Vasallen keinen Krieg führen, untereinander und auch dem Ausland keinen Krieg erklären. >>> beides jedoch passiert faktisch täglich


Es gibt keine absolute Logik, wie es auch keine absolute Wirklichkeit gibt. Crusader Kings simuliert eine Welt des Feudalzeitalters. Da hatte man eben nicht die Vorstellung von Staatsorganisation des 20. Jahrhunderts, sondern die dieser Zeit.

Feudal heisst: ein adeliger Herr überlässt einem anderen adeligen Herren einen Teil seines Landes "leihweise". Das wird damit ungefähr so seines wie die Wohnung eines Vermieters auch die des Mieters wird. Solange der Lehnsmann seine Lehnspflicht erfüllt ("Miete zahlt"), darf er in seinem Land nach seinen Vorstellungen walten und schalten. Es würde sein Rechtsempfinden genauso beleidigen, wenn sein Lehnsherr ihm verbieten würde, seine Ehre zu verteidigen ("Krieg zu führen"), wie der Mieter sich vom Vermieter nicht vorschreiben liesse, dass er in seiner Wohnung nicht staubsaugen dürfe, nicht nachts wach sein dürfe usw. Der Mieter wird durch den Mietvertrag ja auch nicht zum Eigentum oder Angestellten des Vermieters, richtig?
Wenn derLehnsmann wiederum Land an einen anderen weiter gibt, so geht dieses Rechtsverhältnis seinen eigenen Lehnsherrn nichts an. Es ist eben ein anderes Rechtsverhältnis.

Wenn Du als oberster Lehnsherr gegen dieses althergebrachte Recht verstösst, indem Du Deine Kompetenzen überschreitest und Bestimmungen machst, die nicht als rechtgemäss angesehen werden, sind die Menschen über diesen Eingriff in ihre Rechte entsprechend empört. Zu einem Teil stehen Dir solche Möglichkeiten über die Gesetzesänderungen zur Verfügung und sind eben mit dem Preis der Empörung der Untertanen über Deine unrechtmässige Tyrannei zu bezahlen.
Andere sind soweit ausserhalb der mittelalterlichen Rechtsvorstellungen, dass sie nicht möglich sind.

Wenn Du einen Beamtenstaat schaffen willst, indem eine Zentralmacht über eine gehorsame Beamenhierarchie bis ins letzte Dorf regieren kann, stehen die Europa Universalis oder Victoria zur Verfügung, die das möglich machen, weil es in ihrer Zeit diese Staatsorganisation auch gab.


Danke für den historischen Vortrag über die politischen Unterschiede zwischen dem Mittelalter und der Jetzt-Zeit. Aber ich habe mein Studium der Historik bereits 2001 abgeschlossen.

Hier geht es eher um den Anspruch an die Mechanik des Spiels. Wenn man die "Absolute Macht" erreicht hat, und diese als angeblich "kein Vasall kann keinen anderen angreifen" verkauft wird, dann sollte das auch halbwegs funktionieren.
Es ist keinerlei Struktur erkennbar. Eigene Vasallen führen gegen eigene andere Vasallen Krieg um Grafschaften. Was darüber hinaus geht, habe ich mittlerweile ausgeblendet.
Angeblich soll es ja auch einen Zusammenhang geben, zwischen der "imperialen Verwaltung" und der "absoluten Macht", in der Konsequenz und im Zusammenspiel.
Jedoch auch hier ist kaum System erkennbar.

Wie im Mittelalter tatsächlich herrscht Chaos, egal auf welcher Stufe der Macht und ob "Feudal" oder "Imperial"
Bei mehreren Reichen ist jedenfalls die durchgängige Darstellung gleich, alle Reiche haben dann die gleiche angezeigte Gesetzmäßigkeit.

Benutzeravatar
Fairas
Praefectus Castrorum
Praefectus  Castrorum
Beiträge: 5846
Registriert: 5. Dezember 2010 21:37
:
AAR-Schreiber Teilnahme an einem Contest

Re: [Crusader Kings 2] Frage bezüglich der Gesetze

Beitragvon Fairas » 24. April 2018 16:53

derdorfbengel hat geschrieben:Die Prozentzahl, die für die Wahrscheinlichkeit eines Fortschritts angezeigt wird, ist aber höher, je grösser der Unterschied ist, meine ich.


Kann sein, hab ich nie so drauf geachtet. Ich stelle den Hofpitzel zwar auch auf Städte wie Paris, Rom oder Konstantinopel aber ob es tatsächlich einen Unterschied macht kann ich nicht sagen. Wenn man allerdings beim Hofspitzel (während er gerade was anderes macht) mit der Maus über die Option für "Technologien studieren" geht, dann steht da ja auch schon ein Prozentsatz, unabhängig von der Provinz.

-

Sidi0us hat geschrieben:Es ist keinerlei Struktur erkennbar.


Es gibt eine Struktur, habe ich mit meinem Beitrag über de jure- und nicht-de jure-Vasallen versucht zu erklären. Macht der Krone ist ein Krongesetz und die gelten (genau wie Erbgesetze) immer nur für das dazugehörige de jure-Königreich.

Du kannst ja mal einen Spielstand hochladen und mir ein paar (Bürger-)-Kriege nennen die deiner Meinung nach unlogisch sind und ich versuche herauszufinden warum da was passiert und es dir dann zu erklären ;)
Zuletzt geändert von Fairas am 24. April 2018 17:10, insgesamt 1-mal geändert.
"Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite."

Yoda

derdorfbengel
Primus Pilus
Primus Pilus
Beiträge: 2279
Registriert: 2. November 2016 11:34

Re: [Crusader Kings 2] Frage bezüglich der Gesetze

Beitragvon derdorfbengel » 24. April 2018 17:39

Sidi0us hat geschrieben:
derdorfbengel hat geschrieben:
Sidi0us hat geschrieben:


Es gibt keine absolute Logik, wie es auch keine absolute Wirklichkeit gibt. Crusader Kings simuliert eine Welt des Feudalzeitalters. Da hatte man eben nicht die Vorstellung von Staatsorganisation des 20. Jahrhunderts, sondern die dieser Zeit.

Feudal heisst: ein adeliger Herr überlässt einem anderen adeligen Herren einen Teil seines Landes "leihweise". Das wird damit ungefähr so seines wie die Wohnung eines Vermieters auch die des Mieters wird. Solange der Lehnsmann seine Lehnspflicht erfüllt ("Miete zahlt"), darf er in seinem Land nach seinen Vorstellungen walten und schalten. Es würde sein Rechtsempfinden genauso beleidigen, wenn sein Lehnsherr ihm verbieten würde, seine Ehre zu verteidigen ("Krieg zu führen"), wie der Mieter sich vom Vermieter nicht vorschreiben liesse, dass er in seiner Wohnung nicht staubsaugen dürfe, nicht nachts wach sein dürfe usw. Der Mieter wird durch den Mietvertrag ja auch nicht zum Eigentum oder Angestellten des Vermieters, richtig?
Wenn derLehnsmann wiederum Land an einen anderen weiter gibt, so geht dieses Rechtsverhältnis seinen eigenen Lehnsherrn nichts an. Es ist eben ein anderes Rechtsverhältnis.

Wenn Du als oberster Lehnsherr gegen dieses althergebrachte Recht verstösst, indem Du Deine Kompetenzen überschreitest und Bestimmungen machst, die nicht als rechtgemäss angesehen werden, sind die Menschen über diesen Eingriff in ihre Rechte entsprechend empört. Zu einem Teil stehen Dir solche Möglichkeiten über die Gesetzesänderungen zur Verfügung und sind eben mit dem Preis der Empörung der Untertanen über Deine unrechtmässige Tyrannei zu bezahlen.
Andere sind soweit ausserhalb der mittelalterlichen Rechtsvorstellungen, dass sie nicht möglich sind.

Wenn Du einen Beamtenstaat schaffen willst, indem eine Zentralmacht über eine gehorsame Beamenhierarchie bis ins letzte Dorf regieren kann, stehen die Europa Universalis oder Victoria zur Verfügung, die das möglich machen, weil es in ihrer Zeit diese Staatsorganisation auch gab.


Danke für den historischen Vortrag über die politischen Unterschiede zwischen dem Mittelalter und der Jetzt-Zeit. Aber ich habe mein Studium der Historik bereits 2001 abgeschlossen.

Hier geht es eher um den Anspruch an die Mechanik des Spiels. Wenn man die "Absolute Macht" erreicht hat, und diese als angeblich "kein Vasall kann keinen anderen angreifen" verkauft wird, dann sollte das auch halbwegs funktionieren.
Es ist keinerlei Struktur erkennbar. Eigene Vasallen führen gegen eigene andere Vasallen Krieg um Grafschaften. Was darüber hinaus geht, habe ich mittlerweile ausgeblendet.
Angeblich soll es ja auch einen Zusammenhang geben, zwischen der "imperialen Verwaltung" und der "absoluten Macht", in der Konsequenz und im Zusammenspiel.
Jedoch auch hier ist kaum System erkennbar.

Wie im Mittelalter tatsächlich herrscht Chaos, egal auf welcher Stufe der Macht und ob "Feudal" oder "Imperial"
Bei mehreren Reichen ist jedenfalls die durchgängige Darstellung gleich, alle Reiche haben dann die gleiche angezeigte Gesetzmäßigkeit.


Dann hast Du Dein Studium eher abgeschlossen als ich meines; Gratulation. Ich dachte, hier wären die User mehr oder weniger alle jünger als ich selbst. Gut, zu wissen.

Mit Feudalbeziehungen hast Du Dich jedenfalls offenbar nicht befasst. Das Spiel konstituiert die recht konsequent eben auch als persönliche Beziehungen. Du erlässt eben kein Gesetz für alle Untertanen, sondern eines für Deine Feudalbeziehungen.
Deine Feudalbeziehung ist die zwischen Dir und Deinem Herzog.

Die Beziehung zwischen dem Herzog und seinem Grafen ist eben deren Beziehung, nicht Deine.

So habe ich Fairas' Erklärung verstanden. Und ob er nun Geschichte studiert hat, oder nicht: das Spiel kennt er jedenfalls und ich habe bisher keine falsche Erläuterung von ihm gesehen. Ich habe nur versucht, es Dir leichter zu machen, das auch zu verstehen.
Offenbar ist Deine Wut aber jenseits aller Zugänglichkeit.

derdorfbengel
Primus Pilus
Primus Pilus
Beiträge: 2279
Registriert: 2. November 2016 11:34

Re: [Crusader Kings 2] Frage bezüglich der Gesetze

Beitragvon derdorfbengel » 24. April 2018 17:41

Fairas hat geschrieben:
derdorfbengel hat geschrieben:Die Prozentzahl, die für die Wahrscheinlichkeit eines Fortschritts angezeigt wird, ist aber höher, je grösser der Unterschied ist, meine ich.


Kann sein, hab ich nie so drauf geachtet. Ich stelle den Hofpitzel zwar auch auf Städte wie Paris, Rom oder Konstantinopel aber ob es tatsächlich einen Unterschied macht kann ich nicht sagen. Wenn man allerdings beim Hofspitzel (während er gerade was anderes macht) mit der Maus über die Option für "Technologien studieren" geht, dann steht da ja auch schon ein Prozentsatz, unabhängig von der Provinz.


Zu späteren Spielstarts scheinen die Provinzen in der Toskana die fortschrittlichsten zu sein. Ich habe diesen Prozentsatz noch nie gecheckt, wenn er nicht schon irgendwo steht. Ich hoffe, ich vergesse es nicht, wenn ich das nächste Spiel spiele. Dann schaue ich mal.