Wie so oft, wurde ich auch hier von einem Freund angefixt und in meiner individuellen Freizeitgestaltung weiter beschnitten. Da kramt der Kerl sein Iphone aus und teilt mir mit, dass er noch farmen muss und am Sonntag einen Großangriff auf die Nachbarallianz führen werde. Da auch ich ja, virtuell gesehen, ein machtbesessener Nazist bin und gerne an einem Imperium baue, sah ich mir die Sache mal an.
Das Spiel gibt es für zwei verschiedene Plattformen, als Browsergame und Iphone-App. Demnächst wird auch eine dritte Möglichkeit hinzukommen, damit auch Android-Spieler in den Genuss des Burgenbauens kommen. Hierzu muss man aber sagen, dass die Browservariante ärmer an Features ist, dafür aber die Kommunikation erheblich vereinfacht. Und hier beginnt der eigentliche Unterschied zu anderen Strategiebrowserspielen. Man schreibt und kommuniziert sehr viel im Spiel. Nachdem man zwei Wochen lang ungestört und unangreifbar an seiner Burg werkeln durfte um Bergfried, Mauerring, Taverne, Bibo, Markt, Minen, Bauernhöfe und Steinbrüche hochzuziehen, ist man danach gezwungen sich einem Clan anzuschließen. Warum? Weil sonst ein stärkerer Nachbar an die Tore klopft und einem zum baldigen Auszug auffordert. Um das zu begegnen, sucht man sich also ein starkes Bündnis von Spielern, dass sich in der Nähe der eigenen Burg befindet um sich im Ernstfall zu unterstützen und zu helfen. Über ein spezielles Forum kommuniziert man mit den anderen Verbündeten und tauscht sich aus, schmiedet Pläne für die Zukunft und koordiniert Angriff und Verteidigung. Das ist der Kern des Spieles und macht es zu etwas besonderen. Denn die Bedrohung auf der gigantischen Karte ist allgegenwärtig. Kaum nimmt man einen augenscheinlich schwachen Konkurrenten ins Visier eigener Expansionsgelüste, erscheint auch schon ein drohender Schatten im eigenen Rücken. Diplomatie bei LaK wird großgeschrieben und so gehen Bündnisse auch Allianzen ein, die zu komplexen Machtkonstellationen wachsen. Der Bund der die Diplomatie schleifen lässt, verschwindet schnell von der Karte und hinterlässt gefrustete Spieler.
Kommen wir zum Spiel selbst. Die Grafik ist einfach und macht nichts her, für mich immer ein Garant das der Inhalt stimmen muss, wenn es trotzdem gut verkauft wird. Doch auch hier erfährt man zuerst die Standard Browserspielgrütze. Etwas bauen und warten bis es fertig wird. Mit Gold kann man beschleunigen (jemand will ja reich werden) usw.. Doch spätestens wenn man die zweite Burg ins Visier nimmt, ändert sich der Charakter des Spiels grundlegend, denn man hat mehrere Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist die einfachste. Man greift eine "Freie Burg" an. Die ist nicht besonders hoch im Level, hat aber den Vorteil keinen rachsüchtigen Burgherrn nach der Eroberung zu hinterlassen. Eine zweite Möglichkeit ist eine höher ausgebaute Spielerburg zu übernehmen und das ist gar nicht so einfach. Nicht nur das die Mauer und Verteidigungseinheiten das Ding schützen, gegebenenfalls gibt es auch noch Bündnispartner in der Nähe die eingreifen und den Verteidiger verstärken. So wurde einer meiner Kollegen von einem verwegenen Krieger angegriffen (er hatte dafür 200 Lanzenreiter und noch Bogenschützen und Schwertkämpfer aufgeboten, so um die 800 Leuts) um festzustellen, dass der schwache Jämmerling zum Berserker mutierte und 8000 Verteidiger in der Burg hatte, statt 200. Und auch hier gibt es eine interessante Facette des Spieles, die Spionage. Während man Silber zum erobern weiterer Burgen benötigt, braucht man das anfänglich geschmähte Kupfer zum spionieren. Was könnte ein Ziel für ne Verteidigung haben? Vieviel Mann stehen auf dem Wehrgang wenn man zum Sturm ansetzt? Man stattet also den Spion mit Kupfer aus und schickt ihn in das begehrte Ziel. Wenn das weniger Kupfer hat, als der entsandte Spion ist die Information unser. Wenn nicht, weiß jemand das wir Interesse an seiner Behausung haben und könnte das als Anlass für eine Fehde sehen.
Sowohl kleine Belagerungen als auch große Bündniskriege machen den Reiz des Spieles aus. Und nicht selten packt einem panisches Entsetzen wenn die eigene Burg zu blinken anfängt, als Zeichen dafür, dass sich jemand auf dem Weg gemacht hat sie zu erobern. Zorn, Rache und Feigheit prägen das Spielgeschehen, Diplomatie und Überzeugungskunst ebenso. Für mich eine gelungene Kombination, die langfristige Motivation bereitet.
Link zur Browservariante:
http://lordsandknights.com/de
Darstellung der Ingamegrafik und Nutzeroberfläche:
Lords and Knights - ein MMOG das Spass macht
Moderator: Moderatoren
- Fridericus Rex
- Hastatus Prior
- Beiträge: 1591
- Registriert: 15. November 2010 23:53
- Wohnort: Dortmund
- :
Re: Lords and Knights - ein MMOG das Spass macht
Hey, spielst du noch?
„Einen Krieg anzufangen, um irgendwas in Ordnung zu bringen, das ist, als ginge man in den Puff, um einen Tripper loszuwerden.“
-Norman Mailer
Die Anabasis Antiochos' des Großen - Im Colloquium Historicum
-Norman Mailer
Die Anabasis Antiochos' des Großen - Im Colloquium Historicum
- Scutum Templi
- Legatus Legionis
- Beiträge: 8875
- Registriert: 5. November 2010 11:00
- :
- Kontaktdaten:
Re: Lords and Knights - ein MMOG das Spass macht
Hallo Goofy!
Ich glaube, dass Fritze dieses Browsergame nicht mehr spielt.
Ich glaube, dass Fritze dieses Browsergame nicht mehr spielt.
Re: Lords and Knights - ein MMOG das Spass macht
Glaub ich auch nicht, nachdem ich es angetestet habe.
„Einen Krieg anzufangen, um irgendwas in Ordnung zu bringen, das ist, als ginge man in den Puff, um einen Tripper loszuwerden.“
-Norman Mailer
Die Anabasis Antiochos' des Großen - Im Colloquium Historicum
-Norman Mailer
Die Anabasis Antiochos' des Großen - Im Colloquium Historicum
Re: Lords and Knights - ein MMOG das Spass macht
bin seid Eweigkeiten auf Deutsch 2 zu finden, aber irgendwann ist die Luft raus, bei uns passiert so gut wie nie was
Re: Lords and Knights - ein MMOG das Spass macht
Spiel schon ziemlich lange, auf D1 herrscht seit langem "Weltkrieg" da wirds nie langweilig