Teil I-13.06.2377Sternenfort: Cerberus, 7:36 Londoner ErdzeitCole stand in der Kommandozentrale des Forts und dachte nach. Nachdem die Signalbojen der Vorlock vernichtet waren wurden sämtliche Geschwader in das Fort zurückgerufen. Die jetzige Situation kam einer Belagerung gleich, die Vorlock hielten ihre Schiffe außerhalb der Reichweite des Forts und blockierten viele der Ankunftspunkte im Sektor. In unregelmäßigen Abständen kamen noch vereinzelte Transporter welche die Invasionstruppen verstärkten, jedoch merkten die Vorlock schnell daß es sich als gefährlich erwies zu nahe an das Fort zu kommen. Neun von zehn Transportern wurden in Stücke geschossen bevor sie den Orbit erreichten und die Schlachtschiffe reichten nicht aus um das Fort zu erobern. Allerdings würde die Kolonie nicht mehr lange aushalten, so viel war sicher. Die Verstärkung würde zum Glück bald eintreffen, dann würde man die Vogelmenschen bis in ihre Nester zurückdrängen.
"Sir! Sie kriegen wieder Verstärkung." "Wie viele Transporter sind es dieses mal?" "Keine Transporter, Sir! Es sind Schlachtschiffe. Vier an der Zahl. Und.... und noch einmal sechs von diesen neuen Transportern!" "Was? Sechs?" Der Vize-Admiral fing an zu schwitzen. Zwei weitere dieser vollgeladenen Transporter würden reichen um die Hauptstadt, und damit die Kolonie, zu überrennen.
"Lasst nicht einen von diesen Transportern durch! Verstanden?" "Jawohl, Sir! Kanoniere, konzentriert euer Feuer auf die großen Schiffe!"Jordan beobachtete wie gerade ein weiteres der riesigen Geschütze sein Geschoss gegen die Vorlock schleuderte. Er war der Sicherheitschef dieses Teils des Forts und hatte von daher schon einiges an Kämpfen gesehen. Die letzten drei Schüsse der Kanonen hatten die Barrieren des Transporters ausfallen lassen und der jetzige Treffer schlug ein Loch in die Hülle des Schiffes. Zwei Sekunden später detonierte die Sprengladung welche durch den Aufprall scharfgemacht wurde und riss das Schiff in zwei Hälften. Schlagartig wurden tausende Vorlock nach draußen gezogen wo sie noch mehrere Minuten mit ihren Füßen strampelten und grauenvolle Qualen litten bevor sie endlich starben. Die eine Hälfte driftete wieder in das All ab und gelang direkt in ein Wurmloch wo hunderte Bomber und Jäger damit zusammenstießen. Die Andere wurde nun von den Schlachtschiffen der Vorlock anvisiert und in Stücke geschossen bevor es noch Schaden anrichten konnte. Eine der Korvetten nahm plötzlich Kurs auf das Fort und schoss etwas von sich bevor sie knapp zwei Kilometer vor dem Fort von den automatischen Geschützen vollkommen durchlöchert wurde.
"Oh, oh. Andrew! Warnen sie Cole im CNC, das hier könnte böse werden." Und natürlich wurde es das. Zwei Kilometer vom Fort entfernt öffneten sich Wurmlöcher und mehrere Transporter erschienen. Die Barrieren des Forts wurden gerade durch ein Bombardement der Vorlock vollständig ausgelastet und konnten daher nichts gegen die Schiffe tun welche in diesem Moment an das Fort heran flogen.
"Ok, Leute! Es geht los!" rief Jordan seinen Männern zu.
"Bringt die Techniker hier raus und stellt die Generatoren auf!" Diese Generatoren waren knapp zwei Meter hoch und projizierten eine kinetische Barriere in einem Radius von fünf Metern. Nun waren sieben dieser Generatoren aufgestellt worden und boten den Sicherheitskräften Schutz gegen die Vorlock. Diese machten sich in diesem Moment daran sich durch die äußere Hülle des Forts zu schneiden. Ihre Mission war höchstwahrscheinlich die Kanonen von Innen auszuschalten und dann so viel Verwirrung wie möglich anzurichten. Jordan prüfte noch einmal seine Ausrüstung. Diese bestand aus einem AK-300, einer Mauser-56 und einem Korleyschow-13 AP Rifle.
Die AK-300 ist die neueste Version einer Waffe die es angeblich schon zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs gab, ein Gerücht das Jordan stark anzweifelte. Es war eines der besten Gewehre die es gab; robust, ein Magazin mit 60 Schuss, einer hohen Kadenz welche trotzdem eine gute Genauigkeit erlaubte und eine gute Durchschlagskraft. Ein halbes Magazin reichte meist aus um die Barrieren eines Vorlock zu zerstören.
Die Mauser-56 wurde extra für den Krieg gegen die Vorlock erfunden. Es feuerte zwar extrem langsam, allerdings reichten wenige Schuss aus um einen Vorlock zu zerfetzen.
Zu letzt die Korleyschow-13 AP (Anti Personnel) Rifle. Diese Waffe war eine verkleinerte Version der riesigen Geschütze welche auf den Schlachtschiffen der Menschen zu finden waren. Sie sahen zwar eher aus wie eine Schrotflinte verschossen jedoch Munition die mit dem exakt gleichen Sprengstoff gefüllt waren wie die Geschosse der Hauptgeschütze. Zu diesen Waffen kam außerdem noch ein Kampfmesser mit einer 20 Centimeter langen Klinge aus Titanstahl. Diese waren ziemlich nützlich da kinetische Barrieren nichts abwehrten was langsamer als 260 KM/H war.
Der Sicherheitschef kniete nieder und legte das Korleyschow-13 an. Diejenigen die hinter ihm standen zielten mit ihren AK-300 auf die Stelle wo sich bereits Energiestrahlen durch die Hülle fraßen. Nach fünf Minuten waren die Vorlock fertig und stießen die herausgeschnittene Platte in das Fort. Als die Platte den Boden berührte schoss Jordan. Die Granate wurde circa 15 Centimeter vor dem Vorlock abgefangen und explodierte, die Barriere hielt dem darauf folgenden Feuer der Sturmgewehre jedoch nicht stand. Jordan öffnete eine Klappe an der Seite der Waffe und legte eine neue Granate ein, dann zielte er direkt auf einen Vorlock der gerade auf ihn anlegte. Die Granate pfiff durch die Luft und verwandelte den Vogelmenschen in einen unförmigen Klumpen aus Blut, Innereien und Gliedmaßen. Die Energiestrahlen der Vorlock prallten wirkungslos an den Barrieren der Menschen ab, was sie vor Frustration kreischen ließ. Sie stürmten vor und traten in den Kreis ein. Jordan schlug dem ersten Vorlock der ihn erreichte den Lauf gegen den Schnabel und stieß ihm dann das Messer dorthin wo bei einem Menschen das Herz gewesen wäre. Der Alien kreischte noch einmal auf bevor er zu Boden sank. Mit einem Grunzen befreite Jordan das Messer und schleuderte es gleich darauf einem Vorlock ins Gesicht. Dann zog er die Mauser und legte in aller Seelenruhe auf einen weiteren Vogelmenschen an der gerade auf ihn zustürmte. Als die beiden nur noch zwei Schritte trennten schoss Jordan und beobachtete wie das Gesicht des Vorlock vollkommen ausgelöscht wurde. Er drehte sich zur Seite um nach weiteren Feinden ausschau zu halten, da traf ihn ein Energiestrahl der Vorlock direkt in den Bauch. Mit einem Schrei flog der Sicherheitschef einen Meter zurück und schlug auf der Leiche eines Mannes auf. Das Letzte was er mitbekam war eine große Explosion, dann wurde alles schwarz.
Als Jordan die Augen wieder öffnete sah er das Gesicht von Franziska Alm über sich schweben. Sie war Sergeant beim MedCore, eine Einheit die es auf jeder Station, jedem Schiff und jeder Infanterie Division gab. Die einzige Waffe die sie mit sich führten waren die Mauser-56. Ansonsten waren sie vollgepackt mit Bandagen, Schmerzstillenden Mitteln, Spritzen und sogar kleine Laboratorien um mehr Medizin herzustellen.
"Chief! Sehen sie mir in die Augen und bleiben sie bei uns. Sie waren nur zwei Minuten ohnmächtig, es ist alles in Ordnung. Die Körperrüstung hat das Schlimmste abgefangen. Sie haben sich nur die Haut verbrannt und den Arm verstaucht, nichts was wir nicht wieder hinbekommen." Sie drehte sich um und rief
"Jenniston! Kommen sie hier her! Ich brauche ihre V3T-Spritzen!" Jordan stöhnte kurz auf und sagte dann
"In Ordnung, wie schlimm ist es wirklich? Du würdest mir kein V3T in den Körper pumpen wenn alles in bester Ordnung wäre!" Franziska zögerte kurz, sagte dann jedoch
"Na gut. Die Vorlock haben eine der Kanonen gesprengt und ein Splitter hat dich an der Hüfte erwischt. Es ist aber nur ein kleiner Schnitt, nicht besonders tief." "Verdammt, Sergeant! Dafür braucht man keine Spritzen! Was ist los?" "Der Splitter war aus Thykalium. Wenn wir dir nicht sofort die Spritze geben wirst du innerhalb von drei Minuten sterben." und ohne eine Antwort abzuwarten rammte sie ihm die Spritze in den Bauch. Jordan schrie kurz auf, doch der Schmerz verschwand sofort wieder. Thykalium wird verbrannt und treibt somit die Massenbeschleuniger an, gelagert wird es direkt neben den Kanonen in Form von langen Stäben. Dieser Stoff ist hochgiftig für Menschen, wenn er ins Blut gelangt. Das V3T sorgt dafür das der Körper große Mengen Blut ausstößt, und somit das Thykalium. Leider ist es die einzige Möglichkeit gegen den Stoff vorzugehen und es kommt oft vor daß der Patient zwar nicht dem Thykalium erliegt, sondern verblutet. Eine weitere Spritze schickte Jordan wieder in das Land der Träume.
Ich hoffe, ich wache wieder auf war das Letzte an das er dachte.
Erde: Bremen, Sitz der DEU, 12:22 Londoner ErdzeitBester sah sich im Versammlungssaal um. Neben ihm und den drei Drawl, welche schon in Notodden dabei waren, befanden sich noch jeweils zwei Abgesandter jeder Nation hier. Jean Méri und Johannes Berger von der DEU, Ibrahim Yussuf und Mohammed Archun vom BAN, Steven Collins und Richard Davidson vom Britischen Imperium, Chong Wei und Yin Li von der VRC, Ivan Dimitrev und Viktor Dunov von der Russischen Republik und Jorgé Armará und Maria Tavéz von der Argentinischen Republik.
"Willkommen, meine Damen und Herren und Freunde der Erde." eröffnete Bester das Treffen.
"Wir sind hier um eine wichtige Frage zu klären. Der Krieg gegen die Vorlock zieht sich nun schon sechs Monate hin. Ich frage euch nun werte Abgesandte von Drawl: Wer war es der uns die Koordinaten zum Territorium der Vorlock gab? Es stimmt doch das es eure Regierung war!" "Was wollen sie uns unterstellen, Bester? Wir hatten keine Ahnung daß der Sektor bewohnt ist! Wir dachten wir machen euch Menschen eine Freude indem wir euch einen unentdeckten Sektor schenkten." "Blödsinn! Ihr wusstet ganz genau daß Sektor 12.867 bewohnt war." Was auf diese Worte folgte war Gemurmel der Abgesandten, bis Johannes Berger endlich fragte
"Bei allem Respekt, Minister. Können sie das beweisen?" "Ja! Sagen sie uns können sie es beweisen, Mensch?" Bester lächelte
"Allerdings kann ich es beweisen. Vor zwei Stunden hat eine kleine Elitetruppe der MSSP einen Drawl-Transporter geentert." Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten
"Wie können sie es wagen?" "Ganz einfach, der Transporter lieferte seine Ware bei der Vorlock-Kolonie von Sektor 999 ab. Da gab ich den Befehl den Transporter zu entern und zu untersuchen." Nun erhob sich auch Ivan Dimitrev
"Jetzt machen sie endlich! Was hat ihr Trupp gefunden?" "Wie sie wollen. Der Bordcomputer zeigte die Reisen der letzten drei Jahre des Schiffes an. 377 Mal kam es dabei in Vorlock Territorium und lieferte seine Waren ab! Nach einer kurzen Befragung gab der Kapitän zu daß die Drawl vor sechs Jahren Erstkontakt zu den Vorlock hergestellt hatten!" Die Drawl wurden schlagartig blasser als die Knochen die aus ihren Ellenbogen ragten.
"Nun, wenn ihr der Meinung seid wir haben euch unrecht getan bleibt uns nichts anderes übrig als das Bündnis aufzulösen, und das wollen wir doch nicht." meinte einer von ihnen mit einem nervösen Lächeln. Bester schüttelte den Kopf
"Ihr missversteht, Abgesandter. In diesem Moment ist die dritte Flotte unter Admiral Becker in Position um einen Sprung nach Drawl zu wagen. Ihr werdet uns nun die komplette Datenbasis zu den Vorlock geben die ihr zur Verfügung habt, sonst wird die Flotte angreifen." "Das ist doch Verrückt! Ihr könnt nicht genug Bodentruppen aufweisen um Drawl zu besetzen!" "Wer hat etwas von -Besetzen- gesagt? Jedes der 13 Schlachtschiffe der dritten Flotte hat ein Dutzend A-31 Bomben geladen." Die Augen der Drawl weiteten sich vor schrecken. Die A-31 hatte eine Sprengkraft die ausreichte einen gesamten Kontinent mit Radioaktivität zu verseuchen und wurde von der Galaktischen Gemeinschaft verabscheut, ja gar verboten.
"Das ist Verrückt! Das ist gegen die Regeln der Gemeinschaft!" "Verrückt? Das hier ist Krieg, Drawl. Unsere Flotte kann euren Heimatplaneten innerhalb von zehn Minuten in eine Radioaktive Wüste verwandeln, niemand wird je davon erfahren. Also gebt ihr uns die Daten?"Zwei Stunden später traf sich Bester in einem anderen Zimmer mit vier Personen, den Mitgliedern von Team 17 welches den Drawl-Transporter überfallen hatte. Es waren drei Männer und eine Frau mit den Codenamen Kaas, Trip, Ercan und Savas.
"Ihr habt uns gerufen, Minister?" "Ja, das habe ich. Ihr werdet nach Terra Nova gehen und dem General dort diese Dateien geben, es ist wichtig für den weiteren Verlauf des Krieges. Verstanden?" "Jawohl, Sir!" Als das Team gegangen war setzte Bester sich in sein Büro und schaltete den Fernseher ein. Gerade kamen die Nachrichten und Bester stutzte, denn der Sprecher sagte gerade
".....zu Terra Nova. Die Regierung behauptet daß der Kontakt zur Kolonie durch Solarstürme abgebrochen ist, doch wir haben andere Informationen erhalten. Näheres zur Situation in Terra Nova nach dem Bericht zu Sektor 324 wo es erneut Aufstände gegeben hat. Die lokale Regierung des Planeten Ho...." Bester schaltete den TV aus und ging direkt zum Holo-Com um einen Anruf zu tätigen.
"Hier ist Banjo, was gibt es Minister?" "Wo sind sie und ihr Team jetzt ?" "Hamburg, was ist unser Auftrag?" "Bewegt euch sofort nach Berlin ins Studio des ARD und nehmt sämtliche Personen dort fest, Hilfe vom GATE wird kommen sobald ihr in Position seid." "Die Anti Terror Einheit? Nun gut, wir sind in einer Stunde dort." "Sehr gut, Bester aus." Zehn Sekunden später rief Bester beim MSSP an
"Jerry, sind sie da?" "Ja, Chef. Was gibt es?" "Schalten sie den Strom in Berlin ab." "Welcher Stadtteil?" "Ganz Berlin, sofort!"Bester kochte vor Wut, wie hatten die davon erfahren? Irgendjemand musste den Sender informiert haben. Zum Glück gab es heutzutage nur noch einen Sender für Nachrichten, ansonsten hätte man dies nicht geheim halten können. Jetzt galt es herauszufinden wer den Sender informiert hatte.
Sektor 959: Schlachtschiff Iran, 17:23Vor zwei Stunden hatte sich die Flotte der Vorlock in Gang gesetzt und flog nun auf die Menschen zu. Die Schlachtschiffe der Menschen bildeten eine Reihe, mit der Breitseite auf die Vorlock gerichtet. Leider war nicht die komplette Flotte hier, sondern nur ein Bruchteil. Vier Schlachtschiffe (Die Iran, die Deutschland, die Kuwait und die Kuba), 21 Fregatten (angeführt von der Bonaparte und der Barbarossa), 40 Korvetten (angeführt von der Lena) und 70 Träger. Die Vorlock brachten dagegen sechs Schlachtschiffe, 33 Fregatten, 17 Korvetten und 300 Jäger und Bomber Staffeln. Als die ersten Schiffe vor knapp 20 Stunden erschienen entschied Admiral Sahin sich dafür abzuwarten, jetzt musste er es mit einer Übermacht der Vorlock aufnehmen.
"Sir, Schlachtschiffe der Vorlock in Reichweite!" meldete sich Suller zu Wort.
"Sehr gut. Gebt den Jäger Geschwadern grünes Licht, die sollen sich um die Bomber kümmern. Und schickt die Brander gegen die Schlachtschiffe!" Von der Brücke aus sah Sahin wie die Jäger gegen die feindlichen Staffeln flogen. Einige der Vorlock gingen auf Abfangkurs und verwickelten die Menschen in ein heftiges Scharmützel während sich die Bomber der Kuwait näherten. Sofort begann diese mit einem wahren Feuerhagel gegen die Vorlock der Dutzende Bomber regelrecht zerfetzte.
Währenddessen war das Hämmern der Hauptgeschütze zu hören, welche ununterbrochen ihre explosive Munition gegen die Vorlock spuckten. Die Fregatten der Vorlock flogen vor dem Rest der anderen Schiffe und fingen somit sämtliche Schüsse ab. Plötzlich feuerten die Fregatten und sie alle konzentrierten ihr Feuer auf die Kuwait. Es war wie ein Feuerwerk als die violetten Energiestrahlen der Vorlock auf die Barrieren der Kuwait trafen. Eines der Geschosse der Iran traf inzwischen direkt die Brücke einer Fregatte. Zwei Sekunden später war von dieser nur noch ein Haufen Schutt übrig der in All schwebte. Gerade brach Jubel auf der Brücke aus, als die Barrieren der Kuwait ausfielen und ein Energiestrahl direkt die Antriebe traf. Hilflos mussten sie zusehen wie nun die Schlachtschiffe der Vorlock das Feuer eröffneten während die Kuwait verzweifelt versuchte ein Wurmloch zu öffnen und dadurch zu entkommen. Doch es war vergebens, die Kuwait fing langsam an auseinander zu fallen als ein Strahl sich direkt in das Geschützdeck brannte. Die folgende Explosion riss die Kuwait auseinander und ließ das Wurmloch kollabieren. Sahin schluckte, das war nicht gut. Bereits so früh ein Schlachtschiff zu verlieren war sehr schlecht. Da meldete sich wieder Kapitän Suller
"Sir? Wir registrieren Aktivität auf Diablo-M7, die Vorlock scheinen da eine Basis zu errichten." Sahin fluchte, Diablo war der einzige Planet in diesem Sektor und war durch seinen hohen CO2-Gehalt unbewohnbar für Menschen. Der siebente Mond des Planeten sollte jedoch bereits nächsten Monat besiedelt werden um von dort die Atmosphäre des Planeten zu verändern.
"Sagen sie Bester bescheid. Wir werden hier Bodentruppen brauchen." Falls wir bis dahin durchhalten. Takahiro Maganata saß in seinem Viper-X Jäger und flog auf die Formation der Vorlock zu. Vor drei Minuten hatte ihn ein Strahl der Vorlock gestreift und das Cockpit seines Schützen zerstört, welcher dadurch ins All gesogen wurde. Von seinem Geschwader waren nur noch sieben Jäger übrig und sie sahen sich dem Dreifachen an Vorlock gegenüber.
"Delta eins? Wie lauten ihre Befehle?" kam die Frage über den Kanal der Jäger.
"Auffächern und Torpedos bereitmachen." Mit zwei Knöpfen machte Takahiro die Torpedos scharf und aktivierte die Hitzescanner welche automatisch das gesamte Umfeld nach Wärme-quellen absuchten.
"Computer, filtere alle Ziele aus die größer als ein Viper-X sind." sagte er und bekam die Antwort in Form eines Piepen. Auf seinem Monitor flimmerten nun nur noch an die 30 Ziele, davon waren sieben bläulich gefärbt, der Rest rot. Jeweils zwei Torpedos wurden einem Ziel zugeteilt, dann drückte Maganata den Abzug. Normalerweise würden die Torpedos an den Barrieren der Vorlock aufgehalten werden doch die Menschen hatten gelernt. Kurz vor den Jägern schaltete der Japaner die Antriebe der Raketen aus welche darauf hin immer langsamer wurden und durch die Barrieren trudelten. Als die Raketen und die Jäger nur noch zwei Meter trennten aktivierte er den Sprengsatz und sah zu wie die Vorlock in Stücke gerissen wurden. Gerade einmal neun Jäger der Vorlock überlebten den Angriff doch nun waren sie an der Reihe.
"Ausweichmanöver, sofort!" befahl Takahiro seinem Geschwader. Die Menschen hatten es noch immer nicht geschafft kleinere Generatoren für Barrieren zu bauen als die "mobilen" Einheiten, was den Vorlock einen ungemeinen Vorteil verschaffte. Ein violetter Strahl flog gerade 30 Centimeter an seinem Cockpit vorbei und Takahiro machte eine Rolle nach Rechts um dem nachfolgenden Strahl auszuweichen. Hilflos musste Takahiro mit ansehen wie drei seiner Jäger von den Strahlen zerschnitten wurden, ein weiterer kollidierte mit einem Vorlock und riss diesen mit in den Tod. In diesem Moment öffneten sich sieben Wurmlöcher etwa 50 Kilometer von den Vorlock entfernt.
"CNC, hier Delta eins. Sieht aus als wenn die Vorlock noch mehr Verstärkung bekommen." "Negativ Delta eins, das sind unsere Jungs."Das erste Schiff welches sich in die Schlacht begab war die Schweiz mit Admiral Bennet auf der Brücke.
"Admiral Bennet, Sir. Wir sind in Reichweite der Schlachtschiffe der Vorlock. Sie selbst werden wohl noch elf Minuten brauchen um zu wenden und uns unter Beschuss zu nehmen." "In Ordnung, Ensign. Nehmt die Schlachtschiffe unter Beschuss und schickt die Geschwader um unsere Freunde zu entlasten." "Jawohl Sir!" Mit erfahrenem Blick konzentrierte Bennet sich auf die Schlacht. Die Kuwait wurde vollkommen vernichtet und die Kuba war drauf und dran ihr zu folgen mehrere Rettungskapseln wurden vom Schiff ins All gefeuert. Es waren noch knapp 17 Fregatten übrig und zehn Korvetten, die Vorlock hatten ganze Arbeit geleistet. Diese hatten jedoch auch herbe Verluste erlitten. Zwar waren noch alle Schlachtschiffe in Takt, doch waren nur noch sieben Fregatten und elf Korvetten übrig. Die Schweiz hatte mittlerweile den Beschuss aufgenommen. Pausenlos schlugen die Geschosse der schweren Geschütze gegen die Barrieren der Vorlock, bis diese schließlich nachgaben. Sofort begann die Flotte der Vorlock überstürzt zu fliehen, mehrere Wurmlöcher öffneten sich und die Schiffe versuchten durch diese zu entkommen.
"WLG-Störer anschalten!" rief Bennet. Was folgte war ein lautes Summen des Störers, dann hielten alle gespannt den Atem an um zu sehen was passierte. Eines der Vorlock-Schlachtschiffe war bereits halb im Wurmloch gewesen als dieses Kollabierte und das Schiff zweiteilte, alle anderen Wurmlöcher fielen in sich zusammen. Der Beschuss der Flotte hatte mittlerweile auch die anderen Schlachtschiffe ausgeschaltet. Es blieben nur noch jeweils vier Fregatten und Korvetten, keine davon unbeschadet.
"Admiral, sie geben auf. Befehle?" "Vernichtet sie." "Jawohl, Sir." "Und dann signalisiert die Transporter, wir haben einen Mond der erobert werden muss."Terra Nova: Calmara Hotel in Nirvana, 19:24Yuri lehnte sich gegen das was früher mal die Wand des Calmara-Hotels war. Er und seine Truppe hatten es gerade noch geschafft sich im Bunker des Hotels in Sicherheit zu bringen bevor das Bomber-Geschwader den Distrikt in Schutt und Asche gelegt hatte. Erst jetzt wagten die Vorlock einen neuen Vorstoß und würden bald dieses Gebäude passieren. Natascha, Wladimir und Boris waren irgendwo auf den oberen Etagen die noch standen, ausgerüstet mit Korleyshow-9 Scharfschützen-Gewehren. Die letzten zwei Stunden hatte Lenin-Kompanie genutzt um die Straße mit Minen und Ferngezündeten Sprengsätzen zu spicken. Auf einmal hörte Yuri ein entferntes Geräusch, ein Wummern welches sich ständig näherte.
"Was ist das?" flüsterte Igor ihm zu.
"Ich würde meinen Sold darauf verwetten daß es einer dieser seltsamen Panzer ist." antwortete Yuri. Die "Panzer" der Vorlock waren in der Tat merkwürdige Konstrukte. Es erinnerte an ihre Jäger, nur drei Mal so groß und mit vier Beinen mit denen er sich fortbewegte. Yuri stand schon einmal einem solchen Ding gegenüber, damals auf Zion-3....
Zion-3, dritter Mond von Zion: Vorgeschobenes Basislager der Lenin-Kompanie, drei Monate zuvor"Haltet die Stellung! Havana-Kompanie wird bald hier sein!" schrie der Leutnant und Yuri rannte zu den aufgestellten Sandsäcken welche zumindest etwas Schutz gegen die Vorlock lieferten. Ein Energiestrahl verbrannte einem Rekruten neben ihm das Gesicht und langsam waren keine Männer mehr da um die Lücken zu füllen. Die beiden automatischen Geschütze donnerten ununterbrochen und spuckten ihre Munition gen Himmel wo mehrere Dutzend Vorlock flogen und versuchten die Verteidigungslinien zu überwinden. Mehrere der Vorlock stürmten gerade wieder auf die Linie der Menschen zu und es leuchtete Blau auf, dort wo die Schüsse der Menschen auf die Barrieren trafen. Yuri warf sein Gewehr zur Seite und zog seine Mauser-56. Es waren noch knapp 100 Truppen der Lenin-Kompanie hier, der Rest war entweder im HQ oder tot. Neben ihm lag Natascha auf dem Boden, das Korleyshow-8 SR an der Schulter. Ein Schuss und einem der Vorlock am Himmel zerfetzte es den Flügel, was für diesen in einer harten Landung endete. Dann ertönte ein Brummen und mehrere Quad-ähnliche Gefährte näherten sich dem Basislager. Sie sahen aus wie altertümliche Quads, nur vier Mal so groß. Es waren TT-7, Truppen Transporter mit Platz für sieben Personen. Hinten waren zwei Geschütze angebracht, ein stationäres Geschütz mit 3.000 Schuss pro Magazin und ein Raketenwerfer. Auf den Gefährten waren nur jeweils zwei Personen, einer am Geschütz und ein Fahrer.
"In Ordnung, Ladies! Das ist unser Taxi! Los, jetzt! Bewegt euch!" schallte die Stimme des Leutnants über das Lager. Yuri klopfte Natascha auf die Schulter und die beiden liefen auf eines der Gefährte zu. Dort angekommen fragte er den Feldwebel am Geschütz
"Ihr seid doch aus Actyla, oder?" "Ja warum?" Ohne ein weiteres Wort schubste Yuri den Mann auf den Beifahrersitz und übernahm selbst das Geschütz.
"Boris, übernimm den Raketenwerfer! Igor, du fährst!" "Aber..." wollte der Rekrut am Steuer protestieren.
"Kein aber! Ihr habt noch keinerlei Kampferfahrung, und ich will nicht wegen so etwas draufgehen!" Als das Gefährt vollständig besetzt war startete Igor den Motor und fuhr los, in Richtung HQ. Nach zehn Minuten fragte Natascha
"Hört ihr das?" "Ja, was ist das?" Noch bevor irgendjemand etwas sagen konnte brach aus einem Wald in der Nähe eines der seltsamsten Konstrukte die Yuri je gesehen hatte. Es hatte die selbe Form, nämlich die einer Keule, wie die Jäger der Vorlock und hatte vier dicke Beine mit denen es sich durch das Gelände bewegte. Das auffälligste war die Kanone welche unter dem Führerhaus angebracht war Sie war nicht besonders lang sondern ziemlich Breit und Ellipsenförmig.
"Nicht, gut. Ganz und gar nicht gut! Boris, Feuer!" Auch die anderen Raketenwerfer nahmen den Beschuss auf das Gefährt auf doch wie üblich explodierten die Raketen mehrere Meter bevor sie den Feind berühren konnten. Die Kanone des Vorlock-Gefährts drehte sich gerade in Richtung des Konvois und zielte. Ein grünliches Licht trat aus der Öffnung des Geschützes aus und dann wurde eine Energieladung gegen die TT-7 gefeuert. Im Gegensatz zu den Energiestrahlen der Schiffe und Gewehre der Vorlock war diese Ladung Kugelförmig und grün. Als sie auf eines der Gefährte traf wurde die Energie in Form einer Explosion entladen und riss sieben der Quads ins Verderben. Etwas traf Yuri am Kopf und dann wurde alles Dunkel...
Terra Nova: Calmara Hotel, Nirvana, 19:33 Londoner ErdzeitAls das Wummern nur noch wenige Schritte entfernt schien schreckte Yuri aus seinen Erinnerungen auf. Durch einen Spiegel der so angebracht war daß man die Straße beobachten konnte sah er wie sich die ersten der Vorlock der Eingangstür näherten, aber an ihr vorbeigingen. Sie schienen nicht damit zu rechnen daß irgendjemand hier überlebt hatte. Plötzlich hörte man ein klicken und das verwirrte Kreischen der Vorlock, dann explodierte eine der Mienen und riss Dutzende Vorlock in den Tod.
"Feuer!" schrie Yuri und wirbelte herum, so daß er nun die Straße sah. Sofort fing er an zu feuern, von weiter oben konnte Yuri das schwere Klacken der Scharfschützengewehre hören. Die Vorlock wurden vollkommen überrascht und konnten nicht schnell genug reagieren und Yuri bemerkte etwas.
"Die Barrieren funktionieren nicht!" rief er seinen Leuten zu und tatsächlich, die Barrieren schienen nur bei den Vorlock zu funktionieren die mit dem Gesicht zum Beschuss standen.
Also haben die Barrieren doch eine Schwachstelle überlegte Yuri.
"Sergeant!" "Was gibt es, Natascha?" "Der Panzer der Vorlock ist auf der Straße" "Sprengsätze zünden, sofort! In Deckung!" Sofort warf sich die gesamte Kompanie auf den Boden und hörte wie die Sprengsätze hochgingen. Die Sprengsätze waren aus AC-58, drei Kilo dieses Stoffes reichten um eine komplette Straße in Schutt und Asche zu legen. Die Kompanie hatte anderthalb Kilo dieses Stoffes auf der Straße verteilt, nun hoffte Yuri daß es reichte. Als der Staub sich lichtete fluchte Yuri, der Panzer stand noch immer, genau wie ein knappes Dutzend Vorlock die in dessen Barriere standen.
"Weg hier!" schrie Yuri und rannte weiter in das Gebäude hinein. Dann riss ihn eine Energiewelle von den Beinen. Der Panzer hatte direkt ins Gebäude gefeuert und die nachfolgende Welle hatte ihn erwischt. Jetzt hob der Sergeant den Raketenwerfer eines seiner Männer auf und sagte
"Konzentriert euer Feuer auf den Panzer, bringt seine Barrieren zu Fall." Selber zog er nun seine Mauser und legte auf die Vorlock an welche nun das Hotel stürmten. Ein Schuss traf den Ersten von ihnen in die Brust, dem Zweiten wurde ein Arm abgerissen. Drei Mitglieder seiner Kompanie hatten sich totgestellt und fielen den Vorlock nun in den Rücken. Mit ihren Messern stachen sie auf die Vogelmenschen ein und sorgten für Verwirrung. Yuri hechtete zur Seite und entging so einem Energiestrahl. Noch bevor er sich wieder aufsetzte feuerte er mit der Mauser auf den letzten der Gegner und traf ihn im Gesicht.
"Sir, Barrieren des Panzers sind ausgeschaltet!" rief Natascha ihm zu, sie und die anderen Scharfschützen hatten sich in die unteren Etagen geflüchtet nachdem der Vorlock-Panzer beinahe das Dach zum Einsturz gebracht hatte. Der Sergeant nickte und nahm dann den Raketenwerfer. Er zielte sorgfältig und feuerte dann. Das Geschoss bohrte sich durch die Hülle des Panzers, explodierte und schleuderte Unmengen an Schrapnell durch das Führerhaus des Panzers.
"Verluste?" "17 sind gefallen, vier weitere so schwer verletzt daß sie nichtmehr von alleine laufen können." "Dann helft ihnen, wir werden uns zum HQ durchschlagen, dort werden wir sehen was der General geplant hat." "Ja, Sir!"