[Victoria II] Anfängerfragen

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[Victoria II] Anfängerfragen

Beitragvon Feldherr1740 » 30. November 2018 22:58

Ich habe kürzlich mit Victoria 2 angefangen, habe allerdings sehr viele Fragen:

1. Gibt es ungefähre Prozentzahlen für Geistliche, Angestellte und Facharbeiter? Bei den Bürokraten sieht man ja, wenn man 100% Effektivität hat, aber wann weiß ich, wann meine Fabiken optimal ausgelastet sind bzw. das Verhältnis zwischen Angestellten und Facharbeitern?
2. Gibt es noch einen Deutsch Mod? Ich habe probiert, einen downzuloaden, hat aber nicht funktioniert(die dt. Sprachausgabe ist teilweise übel)
3. Wenn ich auf eine Eineit gehe, steht dort eine Stärke von 3000 Mann. Gehe ich allerdings auf die Einheiten drauf, steht da sowas von" Diese Bev besteht aus 1.10k Menschen und kann 1 Brigaden unterstützen. Derzeit hat sie 1 Brigaden.

- Wenn ich alle Einheiten hochrechne(mit je 3000) komme ich nicht auf die Bevölkerungszahl meiner angegebenen Soldaten aus dem Bevölkerungsreiter. Wenn ich allerdings die Werte wie in dem Beispiel 1.10k zusammenrechne, dann schon.
- Was ist denn nun der Unterschied? Besteht meine Einheit nun aus 3000 oder 1100 Soldaten? Und wofür steht das mit den Brigaden?

Vielen Dank im Vorraus für die freundliche Hilfe!
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Re: [Victoria II] Anfängerfragen

Beitragvon Taxla » 2. Dezember 2018 21:29

1. Die Prozentzahlen siehst du im bevölkerungsfenster bzw. für jede Provinz wenn du darauf klickst. Die auslastung der Fabriken siehst du im Industriefenster, wenn du mit der Maus über den schwarzen Balken, der weiß ausgefüllt wird gibst. Hier siehst du wieviele Facharbeiter und Angestellte in der Fabrik arbeiten. wenn er voll ist, solltest du sie ausbauen.

2. soweit ich weiß, nein.

3. Soldatenbrigaden haben immer eine definierte Bevölkerungsgruppe. Du kannst keine russischen mit ukrainischen Soldaten mischen. wenn du nicht genug Bevölkerung der jeweiligen Gruppe hast, wird sie nicht aufgefüllt. Stichwort Brigade unterstützen.
Dynamite: Ich war grad scheißen
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Re: [Victoria II] Anfängerfragen

Beitragvon Feldherr1740 » 2. Dezember 2018 23:50

Taxla hat geschrieben:1. Die Prozentzahlen siehst du im bevölkerungsfenster bzw. für jede Provinz wenn du darauf klickst. Die auslastung der Fabriken siehst du im Industriefenster, wenn du mit der Maus über den schwarzen Balken, der weiß ausgefüllt wird gibst. Hier siehst du wieviele Facharbeiter und Angestellte in der Fabrik arbeiten. wenn er voll ist, solltest du sie ausbauen.

2. soweit ich weiß, nein.

3. Soldatenbrigaden haben immer eine definierte Bevölkerungsgruppe. Du kannst keine russischen mit ukrainischen Soldaten mischen. wenn du nicht genug Bevölkerung der jeweiligen Gruppe hast, wird sie nicht aufgefüllt. Stichwort Brigade unterstützen.



Danke, aber ich meinte, welche Anzahl an Aristokraten, Angestellten, Facharbeitern und Kapitalisten optimal ist.

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Re: [Victoria II] Anfängerfragen

Beitragvon Stratege » 3. Dezember 2018 03:24

Feldherr1740 hat geschrieben:
Taxla hat geschrieben:1. Die Prozentzahlen siehst du im bevölkerungsfenster bzw. für jede Provinz wenn du darauf klickst. Die auslastung der Fabriken siehst du im Industriefenster, wenn du mit der Maus über den schwarzen Balken, der weiß ausgefüllt wird gibst. Hier siehst du wieviele Facharbeiter und Angestellte in der Fabrik arbeiten. wenn er voll ist, solltest du sie ausbauen.

2. soweit ich weiß, nein.

3. Soldatenbrigaden haben immer eine definierte Bevölkerungsgruppe. Du kannst keine russischen mit ukrainischen Soldaten mischen. wenn du nicht genug Bevölkerung der jeweiligen Gruppe hast, wird sie nicht aufgefüllt. Stichwort Brigade unterstützen.



Danke, aber ich meinte, welche Anzahl an Aristokraten, Angestellten, Facharbeitern und Kapitalisten optimal ist.


das hängt maßgeblich davon ab, was du mit der Provinz anzustellen gedendenkst, welche Art von Ressourcen sie liefert und wie der technologische Stand ist.
In vorwiegend landwirtschaftlich brauchbaren oder auf Lebensmittelproduktion ausgerichteten Provinzen, wo du an Fabriken allenfalls Schnapsbrennereien, Winzereien und Konservenfabriken bauen kannst, macht ein hoher Anteil an an Fabrikarbeitern, Angestellten, Kapitalisten und Aristokraten naturgemäß eher wenig Sinn.
In diesen Provinzen ist es (zumal wenn sie bevölkerungstechnisch nicht vollkommen hinterher hängen) schon eher sinnvoll sich auf die Förderung von Offizieren und Soldaten zu konzentrieren und größere Mengen der Bevölkerung Bauern bleiben zu lassen (so viel an Arbeitskräften fressen Staaten mit lediglich 1-2 baubaren, agrarisch basierten Fabriken nicht).
Was die anderen Provinzen angeht, die industriell auch wirklich Sinn machen, kann da eigentlich die Faustregel gelten: Je mehr Angstellte, Facharbeiter, Kapitalisten, desto besser, im Besonderen je weiter das Spiel fortschreitet und je größer dem Entsprechend die BEdeutung des Fabriksektors wird.
Schau dir an, was Fabriken in einer gut nutzbaren Provinz für Belegschaftspotential aufweisen (Sprich maximal Belegschaft einer voll ausgebauten Fabrik mal 8) und setz die Zahl ins Verhältnis zur jeweiligen Gesamtbevölkerung, dann weißt du, was du in diesen Provinzen, wenn man sie exzessiv ausbaut maximal brauchen kann. In der Regel wirst du an diese Maximalzahlen aber ohnehin nicht heran kommen und was den Rest betrifft, sind das immer Momentaufnahmen.
Hängt von der Beschaffenheit der Provinz im Bezug auf ressourcentechnische Zusammensetzung und Bevölkerungszahl, technologischem Stand und Fortschreitungsgrat des Spiels ab, außerdem von der jeweiligen gespielten Nation.

Nimm an, du Spielst von Beginn an Preußen. Dann macht die Förderung von auf die Industrie zugeschnittenen Bevölkerungstypen zunächst mal Sinn in den Provinzen Nordrhein, Rheinland, Westfalen und Schlesien, gegebenenfalls wegen der schireren Bevölkerungsdichte auch noch in Brandenburg.

Preuß. Würtemberg und Sachsen sind als Einprovinzler zu klein, als das dass Sinn machen würde.In Preuß. Magdeburg macht es wegen dem Eisenvorkommen gegebenenfalls Sinn, wenn man unbedingt eine Stahlfabrik reinsetzen will (ist aber in Rheinland, Nordrhein und Schlesien mindestens ebenso effektiv, wenn nicht deutlich effektiver), ansonsten aber eher wenig, weil die Region bevölkerungstechnisch hinterher hängt.
im Hinblick auf den gesammten übrigen Osten, kannst du an Fabriken bis auf Wein (hat Ostpreußen Früchte?) Konserven und Schnaps alles vergessen, weil die Provinzen es nicht hergeben, also brauchst du da auch keine Fabrikarbeiter, sondern Soldaten und Offiziere, mit denen du deine Einigungskriege durchkämpfen kannst.

Genaue Anteile und Prozentzahlen sind darüber hinaus schon deswegen nicht zu nennen, weil die Maximalzahl der Arbeitsplätze in der Industrie durch die Maximale Größe und Anzahl der Fabriken pro Provinz begrenzt ist, die Einwohnerzahl der Provinzen sich aber drastisch von einander unterscheidet.
Nimm zu Beginn Nordhrein mit seinen 300.000 oder 350.000 Einwohnern und Böhmen mit seinen ca. 1.000.000 Einwohnern. Beide habenvon den ressourcen her ähnliches industrielles Potential, aber auf Grund der Einwohnerzahl benötigt Böhmen zu dessen Auslastung zunächst mal naturgemäß einen wesentlich niedrigeren Anteil an industreille Beschäftigten in der selben Spielphase um auf die gleiche Effektivität zu kommen.
Die Grundwerte der prämodernen Gesellschaftsordnung:

Artillerie, Kavallerie, Infanterie

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Re: [Victoria II] Anfängerfragen

Beitragvon d-s13017 » 3. Dezember 2018 20:32

Bevölkerung:

Geistliche: 2% bringen den maximalen Forschungsbonus. Am besten in jeder Provinz 2%, da so die Alphabetisierung effektiver steigt. Das wiederum erhöht die Forschungspunkte weiter.
Angestellte: 4% bringen den maximalen Forschungsbonus
Facharbeiter: Hier bin ich unsicher. Aber 4 Facharbeiter: 1 Angestellte müsste ganz gut gewesen sein
Kapitalisten: Hier verlässt es mich total. Ich meine aber das 0,5 bi 1,0 % erstrebenswert waren.

1. und 2. sieht man auch im Tooltip der Forschungspunkte sofern die entsprechenden Bev. Pop. vorhanden sind.


Brigaden.
1000 Soldaten Pop bringen eine Brigade, 3000 bringen 2 Brigaden. Die nächste Stufe weiß ich nicht mehr.
Wenn wir Sachsen als Beispiel nehmen.
1000 norddeutsche Soldaten Pop in Dresden bringen dir eine Brigade
500 norddeutsche Soldaten Pop in Leipzig und 500 in Dresden bringen dir keine.
900 norddeutsche, 400 süddeutsche und 200 Tschechische Soldaten Pop in Dresden bringen dir ebenfalls keine.

Du musst da auf Region (?) und Nationalität achten.


MfG
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Re: [Victoria II] Anfängerfragen

Beitragvon Taxla » 5. Dezember 2018 19:34

Stratege hat geschrieben:
Feldherr1740 hat geschrieben:
Taxla hat geschrieben:1. Die Prozentzahlen siehst du im bevölkerungsfenster bzw. für jede Provinz wenn du darauf klickst. Die auslastung der Fabriken siehst du im Industriefenster, wenn du mit der Maus über den schwarzen Balken, der weiß ausgefüllt wird gibst. Hier siehst du wieviele Facharbeiter und Angestellte in der Fabrik arbeiten. wenn er voll ist, solltest du sie ausbauen.

2. soweit ich weiß, nein.

3. Soldatenbrigaden haben immer eine definierte Bevölkerungsgruppe. Du kannst keine russischen mit ukrainischen Soldaten mischen. wenn du nicht genug Bevölkerung der jeweiligen Gruppe hast, wird sie nicht aufgefüllt. Stichwort Brigade unterstützen.



Danke, aber ich meinte, welche Anzahl an Aristokraten, Angestellten, Facharbeitern und Kapitalisten optimal ist.


das hängt maßgeblich davon ab, was du mit der Provinz anzustellen gedendenkst, welche Art von Ressourcen sie liefert und wie der technologische Stand ist.
In vorwiegend landwirtschaftlich brauchbaren oder auf Lebensmittelproduktion ausgerichteten Provinzen, wo du an Fabriken allenfalls Schnapsbrennereien, Winzereien und Konservenfabriken bauen kannst, macht ein hoher Anteil an an Fabrikarbeitern, Angestellten, Kapitalisten und Aristokraten naturgemäß eher wenig Sinn.
In diesen Provinzen ist es (zumal wenn sie bevölkerungstechnisch nicht vollkommen hinterher hängen) schon eher sinnvoll sich auf die Förderung von Offizieren und Soldaten zu konzentrieren und größere Mengen der Bevölkerung Bauern bleiben zu lassen (so viel an Arbeitskräften fressen Staaten mit lediglich 1-2 baubaren, agrarisch basierten Fabriken nicht).
Was die anderen Provinzen angeht, die industriell auch wirklich Sinn machen, kann da eigentlich die Faustregel gelten: Je mehr Angstellte, Facharbeiter, Kapitalisten, desto besser, im Besonderen je weiter das Spiel fortschreitet und je größer dem Entsprechend die BEdeutung des Fabriksektors wird.
Schau dir an, was Fabriken in einer gut nutzbaren Provinz für Belegschaftspotential aufweisen (Sprich maximal Belegschaft einer voll ausgebauten Fabrik mal 8) und setz die Zahl ins Verhältnis zur jeweiligen Gesamtbevölkerung, dann weißt du, was du in diesen Provinzen, wenn man sie exzessiv ausbaut maximal brauchen kann. In der Regel wirst du an diese Maximalzahlen aber ohnehin nicht heran kommen und was den Rest betrifft, sind das immer Momentaufnahmen.
Hängt von der Beschaffenheit der Provinz im Bezug auf ressourcentechnische Zusammensetzung und Bevölkerungszahl, technologischem Stand und Fortschreitungsgrat des Spiels ab, außerdem von der jeweiligen gespielten Nation.

Nimm an, du Spielst von Beginn an Preußen. Dann macht die Förderung von auf die Industrie zugeschnittenen Bevölkerungstypen zunächst mal Sinn in den Provinzen Nordrhein, Rheinland, Westfalen und Schlesien, gegebenenfalls wegen der schireren Bevölkerungsdichte auch noch in Brandenburg.

Preuß. Würtemberg und Sachsen sind als Einprovinzler zu klein, als das dass Sinn machen würde.In Preuß. Magdeburg macht es wegen dem Eisenvorkommen gegebenenfalls Sinn, wenn man unbedingt eine Stahlfabrik reinsetzen will (ist aber in Rheinland, Nordrhein und Schlesien mindestens ebenso effektiv, wenn nicht deutlich effektiver), ansonsten aber eher wenig, weil die Region bevölkerungstechnisch hinterher hängt.
im Hinblick auf den gesammten übrigen Osten, kannst du an Fabriken bis auf Wein (hat Ostpreußen Früchte?) Konserven und Schnaps alles vergessen, weil die Provinzen es nicht hergeben, also brauchst du da auch keine Fabrikarbeiter, sondern Soldaten und Offiziere, mit denen du deine Einigungskriege durchkämpfen kannst.

Genaue Anteile und Prozentzahlen sind darüber hinaus schon deswegen nicht zu nennen, weil die Maximalzahl der Arbeitsplätze in der Industrie durch die Maximale Größe und Anzahl der Fabriken pro Provinz begrenzt ist, die Einwohnerzahl der Provinzen sich aber drastisch von einander unterscheidet.
Nimm zu Beginn Nordhrein mit seinen 300.000 oder 350.000 Einwohnern und Böhmen mit seinen ca. 1.000.000 Einwohnern. Beide habenvon den ressourcen her ähnliches industrielles Potential, aber auf Grund der Einwohnerzahl benötigt Böhmen zu dessen Auslastung zunächst mal naturgemäß einen wesentlich niedrigeren Anteil an industreille Beschäftigten in der selben Spielphase um auf die gleiche Effektivität zu kommen.


Es gibt keinen einzigen Grund, Bauern Bauern sein zu lassen. Arbeiter, die Eisen und Kohle fördern, sollte man wenn dann nicht zu Fabrikarbeitern machen, weil gerade eben Eisen und Kohle immer wichtiger wird! Gerade Bauern eignen sich hervorragend dazu sehr schnell viele Facharbeiter zu kriegen. Soldaten lassen sich nur bis zu einem gewissen Maße rekrutieren. Du wirst es nie schaffen nahezu alle Bauern in Soldaten umzuwandeln, in Facharbeiter jedoch schon. Und genau von den vielen Bauern, die du in Facharbeiter umwandelst, sollte dein Industriepotenzial herkommen. Der Bonus von den in der Provinz produzierten Gütern bei Fabriken ist vielleicht am Anfang von Bedeutung, mit der extremen Industrialisierung ab 1870 jedoch komplett irrelevant.

Kapitalisten: Hier verlässt es mich total. Ich meine aber das 0,5 bi 1,0 % erstrebenswert waren.


Die Anzahl ist egal, weil die sehr unterschiedlich großen Reichtum haben können.

Das wichtigste ist, dass du in jeder Provinz zumindest ein paar hast, um die Industrialisierung anzustoßen. Wenn du 0% Kapitalisten hast, schaffst du das eigentlich nur mit dem Fokus, danach läuft das selbst.

Danke, aber ich meinte, welche Anzahl an Aristokraten, Angestellten, Facharbeitern und Kapitalisten optimal ist.


Aristokraten bringen dir nur höhere Erträge an Rohstoffen und nicht an Industriegütern. Demnach sind sie nur sinnvoll in Provinzen mit Eisen, Kohle, Gummi, Öl etc.
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Re: [Victoria II] Anfängerfragen

Beitragvon derdorfbengel » 8. Dezember 2018 14:33

Der Konflikt liegt hier in zwei sich gegenseitig ausschliessenden Theorien:

1) Man sollte Fabriken da bauen, wo es Boni auf deren Effizienz gibt, weil sie die Rohstoffe - möglichst alle - vor Ort im selben Staatsgebiet hat.
2) Man sollte Fabriken nicht da bauen, wo es die Rohstoffe gibt, weil die Fabriken die Bevölkerung abziehen, die die Rohstoffe für sie produzieren. Die Bevölkerung kann eben nicht gleichzeitig Bauer (auch Landarbeiter und damit Rohstoffproduzenten zählen in V2 dazu) und Fabrikarbeiter sein. Jeder Fabrikarbeiter ist ein Pop, der nicht mehr Rohstoffe produziert.

Beides geht eben nicht gleichzeitig,
In Viktoria gibt es viele Fragestellungen, auf die die Wiki und ähnliche Informationsquellen keine eindeutige Antwort geben. Da wäre bspw. die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Zöllen.
Und der Quellcode ist nicht bekannt.

In dem genannten ist der Widerspruch auf die Dauer aber gar nicht so massiv, denn das Spiel lässt einem mit seiner Entwicklungsdynamik keinen Raum für die genannte Strategie (2). Früher oder später wird mit Alphabetisierung, Bevölkerungswachstum und Technologie ein immer grösserer Anteil der Bevölkerung aus der Landwirtschaft "freigesetzt" und wartet als arbeitslose Fabrikarbeiter auf Einsatz. Gibt man ihnen keinen Einsatz, werden sie früher oder später auswandern.
Daher denke ich, dass es auf Strategie (1) hinaus läuft, jedenfalls sobald arbeitslose Fabrikarbeiter sich melden. Bei Spielstart ist das in Schlesien, Brandenburg und Nordrhein bereits der Fall, weshalb es sich lohnt, da einige Fabriken zu bauen. Aber nur annähernd soviel, wie arbeitslose Arbeiter zur Verfügung stehen. Eine Fabrikstufe zählt 10,000 Arbeiter.

Gebiete, die Eisen UND Kohle enthalten, sind für die Stahlindustrie sinnvoll, Gebiete, die Eisen UND Kohle UND Schwefel enthalten, für die Rüstungsindustrie (später) und solche mit nur Kohle für Betonfabriken. Holz führt entsprechend zu Möbel und/oder Papier.
In Brandenburg kann man passabel dann alles bauen, für das man die Rohstoffe im Land nicht hat, die aber gut auf dem Weltmarkt zu bekommen sind, oder für das die Rohstoffe in unterentwickelten Gebieten produziert werden, die keine Arbeiter freisetzen.

Allgemein ist Fabriken bauen zum Spielstart aber wenig bedeutend. Es können gut 20 Jahre ins Land gehen, bis das lukrativ wird. Erstmal muss man die Technologie für effiziente Fabriken haben.

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Re: [Victoria II] Anfängerfragen

Beitragvon Taxla » 12. Dezember 2018 18:42

Du hast meinen Ansatz missverstanden, ich sage nicht dass man kategorisch die Industrie nicht in der selben Provinz bauen soll.

Ich sage lediglich, dass es sinnvoller ist, zuerst Bauern, die Getreide oder Lebensmittel produzieren, die am Weltmarkt wertlos sind, im großen Stil in Facharbeiter umzuwandeln, als Arbeiter, die Kohle, Eisen etc abbauen.

Denn gerade für eine fortgeschrittene Industrie (ab 1870) brauchst du Massen an Kohle und Eisen. Besonders im MP (wenn alle wie verrückt Eisenbahnen bauen) hast du echt einen gewaltigen Mangel und kannst Fabriken, Forts, Eisenbahnen und Werften schlichtweg nicht bauen. Im SP kann das auch durchaus passieren.

Dass auf kurz oder lang die gesamte Bevölkerung industrialisiert werden muss, steht außer Frage.
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Re: [Victoria II] Anfängerfragen

Beitragvon derdorfbengel » 26. Dezember 2018 13:17

Das habe ich als Weg 2 ja durchaus beschrieben. Ich sehe da zu Spielbeginn jedoch das Problem, dass die Fabriken dann ineffizient sind. Um 1870 kann das durchaus ok sein. Denn da hat man mit Technologie ja bereits Effizienz geschaffen und kann auf den fetten Effizienzbonus durch eine Produktionskette im Gebiet verzichten, um eben die Rohstoffe zu haben.

Aber so wild ist das nicht. Denn das Spiel zeigt einem ja an, wo wieviele Arbeiter auf Einsatz warten. Wenn sie erstmal Arbeiter sind, bleiben sie das im Grossen und Ganzen auch und können gar nicht zu Bergleuten umgeschult werden, auch wenn man gerne mehr Kohle hätte. Dann hat man die eben auch in Böhmen oder Schlesien. Und es ist dann definitiv sinnvoller, dort Eisen-verarbeitende Fabriken zu bauen als Möbelfabriken.
Wenn Du Wege weisst, die Arbeiter zum Abbau von Kohle zu zwingen, lass es mich wissen. Ich kenne dazu nur den Weg, eben mehr Rohstoffquellen zu eröffnen, etwa durch Kolonien oder Einflusszonen. Die das Spiel dafür ja auch vorsieht.

Man sollte eben nur nicht die Fabriken bauen, bevor die Arbeiter bereit stehen. So wie viele das machen, die direkt bei Spielbeginn die Fabriken spammen, die dann leer stehen.