[M&B 1860 Mod] Once Upon A Time In The West

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Anonymus2
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[M&B 1860 Mod] Once Upon A Time In The West

Beitragvon Anonymus2 » 1. August 2013 20:45

Once Upon A Time In The West


Game: Mount&Blade Warband | Mod: 1860 Old America


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Die Verhandlung war keine 2 Minuten vorbei, da war meine Dienstzeit auch schon zu Ende. Mitsamt Uniform und Waffe setzte man mich aus, irgendwo in Quebec. Dabei kann ich mich nichteinmal beschweren. Ich hatte einen Offizier erschossen, und mein Kopf ist noch dran. Enteignung, Dienstende, Verweis des Landes. Aber mein Leben hatten sie mir gelassen. "Wohin soll ich gehen?", hatte ich gefragt, "In den Westen", hatte man mir gesagt. Das damit nicht British Columbia und der Yukon gemeint waren, war mir wohl bewusst. Also in die USA, wo die Lebenserwartung unter 30 liegt, Indianer in Massen getötet werden, der Westen erkundet wird, und grade ein Krieg zwischen der Bevölkerung entbrennt. Also wie ein Dienstagnachmittag in der Kanadisch-Britischen Armee.
Nicht unweit vom Gericht startete ein Treck nach Texas. Ich stieg ein ohne mich vorzustellen, und stieg in Louisville aus, ohne mich zu verabschieden. Louisville, mein erster Halt in den vereinigten Staaten von Amerika. Die Stadt wirkte wie leergefegt. Es war kein Mensch auf der Straße zu sehen, die Fenster waren verschlossen, die Blenden verriegelt. Dann hörte ich einen Schuss.
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Ein Bandit wollte mir wohl meinen Rotrock abnehmen, zum Glück stand es um seine Treffsicherheit nicht besser als um seine Intelligenz, denn offensichtlich wollte er einen Soldaten überfallen. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten dachte ich noch, dann zog ich meine Enfield und brachte den Mann zur Strecke. Zum Glück war sie geladen, sonst wäre es das mit mir gewesen. Nur wenige Sekunden später kam ein weiterer Mann um die Ecke, ich zückte mein Messer. "Nicht! Ich bin unbewaffnet!"
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William stellte sich der gute Mann vor, örtliche Händler in Louisville. Er lud mich zu ihm nach Hause ein, um mir zu erzählen, was in Gottes Namen da grad passiert war.
» Wir leiden hier seit Wochen unter diesen Banditen. Sie überfluten Nachts die Straßen, auf der Jagd nach ahnungslosen Touristen, wie Ihnen. Erst vorgestern entführten sie meinen Bruder. Kein Mensch traut sich noch Nachts auf die Straße «
» Sie haben Ihren Bruder entführt? «
» Einfach von der Straße weggerzerrt und mitgenommen. Ich fürchte, es ist um Ihn geschehen.

Wir redeten noch eine ganze Weile, und ich kam zum Entschluss, dieser armen Seele zu helfen. Wenn alle Mitglieder dieser Bande sich so dämlich anstellen, wie der, dem ich eben begegnete, dann dürfte das kein Problem werden. Trotzdem konnte ich sie nicht alleine stellen. Viele Siedler in der Umgebung sind auf der Suche nach Arbeit, sagte mir der Händler, bestimmt würden sie sich einer Gruppe Kämpfer anschließen. Nach Lexington führte mich der Weg, dort fand ich 5 Leute, die sich mir anschlossen. Gemeinsam lauerten wir einer unvorsichtigen Gruppe Banditen auf. Eine Schlacht entbrannte.
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Nun erfuhr ich den Grund, warum der Bandit in der Stadt so leicht zu besiegen war. Offenbar sind alle in diese Land zu unfähig zum Kämpfen. Meine Söldner um mich herum starben wie die Motten im Kerzenschein. Schnell war ich auf mich alleine gestellt, immernoch im Kugelhagel von 5 Banditen. Doch was die Amerikaner den Briten vorraus hatten, dass war anscheinend die Qualität der Waffen. Denn mein Gewehr klemmte. Ich war sicher, auf diesem Feld mein Grab zu finden, doch wollte ich dies nicht widerstandslos. Ich fasste mir ein Herz, ran auf einen der Banditen zu und stoß ihm mein Bajonett in den Bauch. Damit hatten sie nicht gerechnet. Einen nach den anderen konnte ich auf diese Weise ausschalten.
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Einen ließ ich am Leben. Er sollte mir erzählen, wo ich das Lager finde, um Williams Bruder zu befreien. Als er es mir sagte, erschoss ich ihn. Ich kann Verräter nicht ausstehen. Er hatte seine Männer verraten.
Drei meiner Männer überlebten. Als sie wieder auf den Beinen waren, griffen wir an. Schon vorher versteckten wir uns im Wald, der das Lager umgab, um abzuschätzen, wie viele es waren. Etwa 13 zählte ich. Klang fair.
Mit den erbeuteten Waffen der Banditen war ich diesmal gerüstet, unauffälliger als in meiner roten Uniform. Dann griffen wir an.

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Es war keine lange Schlacht, die Banditen waren so überrascht, dass wir sie einen nach dem Anderen überrennen konnten. Wir befreiten Williams Bruder. Wieder in Louisville angekommen, war die Stimmung des Händlers dennoch nicht besser. Er sagte mir, die Gefahr wäre immernoch nicht vorbei. Die Banditen waren in der Stadt. Die Einwohner bereit, zu kämpfen. Ich sollte sie anführen.

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Es war eine blutige Schlacht. 12 Stadtbewohner fielen den Banditen zum Opfer. Aber wir konnten sie schlagen. Gerade als ich dachte, es wäre vorbei, sprang hinter einem Fass ein letzter Bandit empor. Er hatte das Gewehr im Anschlag, er drückte ab. Ich tat das Gleiche. Dennoch..

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Kommentare

Anonymus2
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Re: [M&B 1860 Mod] Once Upon A Time In The West

Beitragvon Anonymus2 » 8. August 2013 16:25

Ich war geschlagen, aber die Schlacht war gewonnen. Louisville war befreit von Bandidten, aber der Governor war nicht wirklich glücklich. "Es lässt kein gutes Bild von mir, wenn die Bevölkerung ihre Probleme im derartigen Ausmaße selbst in die Hand nimmt", zitierte man ihn. So ein dummer Idiot! Seine Stadt hatten wir vor Banditen gerettet, und anstatt Dankbarkeit zu fühlen, machte er sich Sorgen um seinen Ruf. Wieder wurde mir klar, warum ich Regierungen und Politiker hasste. Sie machten Gesetze, sie machten Politik, heuchelten uns etwas vor von der Pflicht gegenüber dem Volke, dabei waren sie genauso wie alle Anderen nur auf ihr Bestes aus. Der Unterschied war, dass du und ich dafür keine staatlichen Kräfte hatten.
Gereizt und mit Hass erfüllt, machte ich mich mit meinen Männern noch am selben Abend auf dem Weg, die Stadt zu verlassen. Im Planwagen sah ich zum ersten Mal eine genaue Karte der Umgebung.
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Noch war meine Reise lang. Ich wollte in den Flecken Erde, den man als "Wilden Westen" bezeichnete, weit weg von Louisville. Die Menschen dort sind verrückt danach, Städte zu gründen, Gold zu finden, Eisenbahnen zu bauen und die unbesiedelte Steppe zu erkunden, bis sie irgendwann an die Ostküste ankommen, wo der Pazifik mit seinen riesigen Städten vielversprechend auf sie wartet. Es war eine wilde, raue Gegend, gesetzeslos und für alle Gleich. Jeder konnte von Heute auf Morgen vom Goldgräber zum Eisenbahnmagnat werden, und umgekehrt. Dort sollten die Indianer hausen, von denen wir im Britischen Empire nur aus Erzählungen hörten. Merkwürdige Menschen, die schon dort waren, bevor jemand anders es war. Sie waren anscheinend im dauernden Krieg mit dem Siedlern, die ihre Gegenwart weder respektierten noch duldeten. Duelle waren an der Tagesordnung, potentiell war jeder Mensch, der in dieser Gegend wohnte, schon vor dem Frühstück ein toter Mann. Es klang richtig schön.
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Es war Gatlinburg, im Mitt-Juli, ich kam Grad in die Stadt, mein Hals war trocken, Ich dachte, wir halten an und nehmen uns einen Drink. In einem alten Saloon, in einer Straße voll Matsch, an einem Tisch, pokernd stand er.
Sgt. BB war sein Name, zumindest stellte er sich mir so vor. BB klang für mich schon gleich nach einem komischen Namen, vorallendingen da das Handy, geschweigedenn die Kurzformtexte erst in 140 erfunden werden sollten. Aber der Mann gefiel mir. Genau wie ich hatte er Probleme mit der Obrigkeit, und als ich ihn in Springfield traf, brauchte er Hilfe, dringend. Er hatte keinen Shilling mehr in der Tasche, nurnoch seinen Revolver und seine Uniform. Aber, er hatte was drauf. Und das war das Wertvollste für mich in meiner Lage.
» Ich möchte in den Westen ziehen. Ich habe bereits einige Männer bei mir. Dort, wo wir hingehen, reicht dein Revolver, um reich zu werden. «
Er willigte ein. Und so zogen wir weiter, mit einem fähigen Kameraden an meiner Seite.
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Jefferson City, wir wollten uns dort ausruhen und einige Tage mit der weiterne Planung unserer Reise verbringen. Unsere kleine Truppe war nunmehr auf stolze 16 Mann angewachsen. Aber als wir dort ankamen, sahen wir die Stadt bereits in Flammen. Wir ritten einen staubigen Weg hinunter, uns kamen Schreie und Verletzte entgegen. Als wir endlich in der Siedlung ankamen, war das Elend unendlich. Häuser waren angezündet, Menschen lagen im Sterben liegend und tot auf den Wegen. Wie viele noch in den Häusern verendeten, wollte ich mir garnicht ausmalen. Ich war ein Soldat. Ich hatte getötet, geplündert und vorsätzlich gemordet. Aber ein solches Verderben hatte ich noch nie gesehen. Nach einigen Minuten lag da ein Mann auf dem Boden, aber es war ein merkwürdiges Bild. Er lag dort nicht einfach so. Dieser Mann hatte einen Pfeil im Rücken stecken, direkt ins Herz. Der Anblick war erschütternd. Aber der Mann lebte noch. Er rief nach Hilfe.
» Herr im Himmel, was ist hier passiert?! «
» Wir wurden.. übe.. überfallen.. «
» Welcher Bandit richtet denn solch ein Chaos an?! «
» In.. Indi.. Indianer... «

Dann starb er.
Ich war fassungslos. Ein solches Chaos, eine solche Zerstörung. Es war wie man es mir gesagt hatte, und trotzdem war ich nicht drauf vorbereitet. Aber ich war auch nicht gewillt, jetzt umzukehren. Irgendwo in mir entwickelte ich Bewunderung für diese Indianer. Aber auch einen tiefen Hass.

Wir liessen die Stadt hinter uns, und zogen weiter. Wir verbrachten einige Tage in der Steppe, reisten nur wenige Meilen pro Tag. Die Hitze war zu erdrückend, unsere Pferde zu erschöpft. Und eines Tages riss ein Markerschüttender Schrei uns aus unserer Hitzestarre.
» INDIANER!! «

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Der Anblick war furchteinflössend. So seltsame Menschen, mit veralteten Waffen und komische Kleidung. Aber trotzdem fühlte ich mich noch nie zuvor so unterlegen gegenüber einem Gegner.
Im Nachhinein betrachtet hatten sie warscheinlich keine bösen Absichten, nichtmal die Absicht zu kämpfen. Aber die Erinnerung an die Bilder in Jefferson lasteten so schwer auf uns, dass eines auf das andere folgte. Ein Mann Schoss, er traf. Die Indianer schossen zurück. Sie gingen jetzt in den Angriff über, mit erschreckenden Kampfschreien. Ihre Geräusche, ihr Aussehen, es war so surreal, dass es unsere Knie wackeln ließ. Wir blieben in Deckung, und nachdem sie die erste Angst gelegt hatte, schossen wir zurück.

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Trotz all der Angst waren sie uns hoffnungslos unterlegen. Ihre Waffen waren veraltet, ein paar kämpften mit Pfeil und Bogen, die, die Gewehre hatten, hatten welche aus den Napoleon-Kriegen, wie die, die mein Grossvater mir mal zeigte. In der Zeit, in der sie einen Schuss abgaben, feuerten wir Zehn. Es war nicht lange, bis sie alle zu Boden gefallen waren. Unsere Verluste waren gering, zwei Männer wurden getötet. Und trotzdem war es meine bis zu diesem Zeitpunkt schwerste Schlacht.
Wir gingen über das Schlachtfeld, um Munition zu sammeln. Da sah ich einen Indianer, der offenbar noch lebte.
» Hi.. Hilfe.. Ich.. Ich Schmerzen.. «
Offenbar sprach er unsere Sprache. Das überraschte mich schon.
» Du.. Du mir helfen?.. «
Wieder hatte ich die Bilder aus Jefferson vor mir.
» Nein. «
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Kommentare
Wer den versteckten (übersetzten) Liedtext findet, wird offiziell zur Person mit guten Musikgeschmack gekrönt.
Sorry, dass der erst nach einer Woche kommt, und leider wird das wohl so bleiben, aber es passt nicht besser. Man ist der ärgerlich, wollte neue Teile eigentlich viel regelmäßiger einstellen :(


*editWüsti*
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