Warum gibt es kein römisches Open World-Game?

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Re: Warum gibt es kein römisches Open World-Game?

Beitragvon Stratege » 15. August 2016 13:55

Ich könnte mir ganz gut vorstellen, dass es auch schlicht und einfach damit zu tun haben kann, dass man Rom sehr viel schlechter mystifizieren kann, als das im Bezug auf das Mittelalter der Fall ist und das wiederrum hat, denke ich damit zu tun, dass das gesammten Genre Fantasy, literarisch, wie auch in filmischen Darstellungen einfach schon über Jahrzehnte bessere PR für das Mittelalter geliefert hat, als für die römische Antike.
Ich denke auch, dass sich das Mittelalter oder auch die frühe Neuzeit sich deswegen sehr gut eignet, weil die Überlieferung (die meisten Titel rezipieren diese ja durchaus mindestens unterschwellig fast durchgängig) extrem viele lose Enden liefert, an denen man problemlos weiter herumwerken und etwas dazu erfinden kann, was dank reichlich außernatürlicher Aufladung, in Form von Orks, Elfen, was auch immer, wie Jaegerfeld es auch schon angerissen hatte eben mit dem behandelten Zeitabschnitt überein passt.
Was so etwas betrifft, ist die Antike, glaube ich einfach eine zu "rationale" Zeit, um das alleingestellt gut verkaufen zu können, wobei sich andererseits auch immer wieder beobachten lässt, das auch mit periodischen Zwittern herum experimentiert wird.

Schönes Beispiel dazu: The Elder Scrolls IV Obilvion, wo zum einen sehr deutlich das "Kaiserreich" neben eher mittelalterlichen und auch asiatischen Elemtementen (man denke an die Klingen mit ihren Katanas und ihrer seltsamen Bergfestung), dann aber auch mit Elementen wie Vampieren und Hexen herumgespielt wird, die streng genommen eigentlich eher der Neuzeit als dem Mittelalter zuzuordnen sind.
Inwiefern das insgesammt gut ankommt, weiß ich nicht, mir sah das immer etwas zusammengeschustert aus, ein Frankenstein-Titel, wenn man so will.

Ich denke aber auch, dass so etwas nur bei einem Titel, der primär mittelalterlich gestrickt ist wirklich gut funktionieren kann wegen der vorgefertigten Meinungen/Erwartungen/Ansichten/Bildern, die zu diesen Eprochen tradiert werden,inosfern ist dass Mittelalter überspitzt formuliert vielleicht viel mehr eine "Zeit der Möglichkeiten" als es eben das römische Reich ist, da es sich eben in der massenwirksamen Rezeption um einen weitgehend leeren Raum handelt, der dadurch viel Platz bietet ihn mit Fiktion aufzufüllen.

Ergänzend zu dem, was Jaegerfeld noch dazu schrieb, was ein solches Spiel haben müsste:

Meinem Empfinden nach ist die schematisierte Spielweise ebenfalls zu steril, weswegen ich, was realitätsferne Wünsche zu so etwas angeht mit der Idee eines "Chaosgenerators" spielen würde, der in hübscher Regelmäßigkeit mit Events um sich wirft, die den ganzen Spielfluss auf den Kopf stellen.
Das Problem hierbei wäre dann allerdings, dass eine etablierte Storyline, zummindest in ihrer eingeisigen Erscheinung nicht mehr praktizierbar wäre und deswegen alternative Pfade geschaffen werden müssten, Skyrim etwa bietet so etwas ja an, aber auch da entscheidet man sich im wesentlichen für eine Seite und bleibt dabei.

In einer Multiplayer Version könnte man gegebenenfalls am Modell von World of Warships orientiert mit von Zeit zu Zeit wechselnden Aufträgen Arbeiten, bsp: nach deinen bisherigen Spielweg hast du dich einer Verschwörung angeschlossen, ihr habt bis Datum X Zeit Person Y um die Ecke zu bringen, personen, die sich der anderen Seite angeshlossen haben, müssen mit allen Mitteln versuchen selbiges zu verhindern, das würde es vielleicht etws komplexer machen.
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Re: Warum gibt es kein römisches Open World-Game?

Beitragvon Hexenkönig » 15. Juni 2019 00:15

Nachdem Assassin’s Creed Origins und Odyssey die AC-Reihe ENDLICH doch noch in die Antike gebracht haben (von wegen die Antike sei zu "rational" :P), gibt es anscheinend wieder Hoffnung für diesen meinen inzwischen drei Jahre alten Wunsch (den ich in der Zwischenzeit vollkommen vergessen, und erst vorher grade wieder entdeckt habe im Unterforum).
Zumindest, wenn man den Gerüchten Glauben schneknen darf, dass ein gewisses "Assassin’s Creed Legion" in Arbeit sein soll, das tatsächlich im alten Rom spielen könnte. Ganz 100%ig ist das ja noch nicht sicher für uns Konsumenten, wo ich auch schon von einem angeblichen Wikingerszenario gelesen habe, aber man darf ab jetzt wieder hoffen! :strategie_zone_17: :strategie_zone_103: