[Europa Universalis IV] Kolonialismus x Handel

Historisch simuliertes Globalstrategiespiel

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mr.jogurt
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[Europa Universalis IV] Kolonialismus x Handel

Beitragvon mr.jogurt » 9. Dezember 2022 12:48

Hallo liebe Forengemeinde,

ich bin trotz fast 100 Stunden im Spiel immernoch ein absoluter Noob und spiele mehr nach Glück als nach Verstand und habe einige Fragen rund um das Handeln und das Kolonialisieren damit ich das ändern kann:
1. Zuerst einmal verstehe ich nicht ganz den Sinn Kolonialnationen zu Gründen. Aus meiner Sicht hat es nur negative Auswirkungen (keine Kontrolle mehr, keine Möglichkeit Armeen/Schiffe zu bauen, keine Möglichkeit neue Kolonien in der gleichen Region für sich selbst zu bekommen). Beispiel ich wollte einige Kolonien in Panama als "Trittbrett" nutzen, um Schiffe für den Pazifik auszubilden, was ja aber nicht geht wenn die Provinzen nicht mir gehören.
2. Dann zum Thema Handel: Wenn ich das aus dem Video von LegendaryMarvin richtig verstanden habe, ist es sinnvoll so lange Handelsrouten wie möglich zu haben, also Händler in vielen aufeinanderfolgenden Handelsknoten. Da frage ich mich jetzt ob es sinnvoller ist, viele Handelsknoten mit wenig Handelseinfluss, oder wenigere Handelsknoten mit viel Handelseinfluss zu halten. Oder sollte man einen weit entfernten Handelsknoten mit viel Handelsmacht besitzen und die Handelsknoten dazwischen sind weniger relevant?
3. Um die zwei Punkte davor zu kombinieren: Ist es sinnvoller an einem Handelsknoten eine Kolonialnation zu haben oder eigene Kolonien die keine Kernprovinzen sind?
4. Und dann noch eine letzte Sache: Wenn ich mir einen Handelsknoten wie z.B. die Elfenbeinküste aussuche und dominiere, bekomme ich zusätzlich Geld/Handelsmacht wenn die Handelsrouten von anderen 4. Nationen da durch gehen oder zählt nur das was auch tatsächlich mir gehört, aka gibt es Handelsknoten die wertvoller sind als andere?

Danke schonmal im vorraus.
Zuletzt geändert von Homerclon am 9. Dezember 2022 19:16, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Themen-Tag dem Threadtitel hinzugefügt.
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Re: Kolonialismus x Handel

Beitragvon Mr XEM » 9. Dezember 2022 17:52

Zu 1: Eigentlich solltest du auch in Kolonien Schiffe und Truppen ausbilden können. Das dauert nur länger.
Ansonsten haben Kolonien einmal den Vorteil, dass sie dir, sobald sie 10 Provinzen haben einen extra Händler, mehr Truppen und Schiffslimit und mehr global Tradepower geben. Dazu bekommst du noch durchgängig 50% ihrer Tradepower. Sobald sie etwas größer sind können sie richtige Gelddruckmaschienen werden und auch beachtliche Truppenkontigente stellen.
Außerdem helfen sie dir teilweise ein bißchen beim kolonisieren.
Und das wichtigste ist sie zählen im Gegensatz zu Vasallen nicht zum diplomatic relation cap.

Zu 3. Ganz klar Kolonialnation.

Zu4. Endkonten sind definitiv am besten. Sprich Ärmelkanal, Venedig, Genua

Zu 2 Kann ich nicht viel sagen, da ich länger nicht mehr gespielt habe und sich das Tradesystem durch Trade Companies etc etwas geändert hat.
Grundsätzlich würde ich sagen, dass für Anfänger in den meisten Fällen es sinnvoller ist wenig Nodes mit viel Tradepower zu haben. Es kommt aber drauf an wo du bist und was die ki macht.
Es gibt aber noch die Bonus auf lange Merchantchains. Sprich jeder Knoten mit einem Händler bekommt einen Bonus auf den Output. Und je mehr Händler du auf einer Route hast, desto mehr kommt am Ende an.
Für genaueres einfach die links angucken oder warten bis jemand mehr Zeit hat und das genauer erklären kann.
https://www.youtube.com/watch?v=edjLVFMjPyo
https://eu4.paradoxwikis.com/Trade

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Re: [Europa Universalis IV] Kolonialismus x Handel

Beitragvon nordstern » 10. Dezember 2022 13:05

Die maxime hinter der Aussage der Handelsknoten ist, das du durch Handelseinfluss in jedem Knotenpunkt Finanzströme anderer Länder zu dir umleiten kannst. Daher sind mehr Knoten besser. Wenn es aber darum geht entweder oder zu machen ist der Hauptknotenpunkt wo am meisten Einfließt am besten geeignet um möglichst viel Geld zu dir umzuleiten oder abzuschöpfen.

Kolonien finde ich teilweise auch fragwürdig. Klar verdient man mit ihnen Geld, Handelseinfluss und so. Aber wenn man bedenkt das Spanien und Portugal durch ihre Kolonien soviel Geld bekamen das sie damit ihre Wirtschaft ruiniert haben. Oder England seine Seemacht aufbauen konnte. Solche Einnahmen generieren die leider nicht. Nicht mal Ansatzweise.

Ich sehe an den Kolonien eher kritisch, das die agieren können wie sie wollen und dann idR Kriege vermasseln. Expansion gerne.. aber Kriege bitte nur mit meiner Hilfe oder Erlaubnis.
Ich bin Legastheniker. Wer also Rechtschreibfehler oder unklare Formulierungen findet, soll bitte versuchen die Grundaussage zu verstehen oder darf sie gerne behalten :)

Danke für euer Verständnis.

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Re: [Europa Universalis IV] Kolonialismus x Handel

Beitragvon Mr XEM » 10. Dezember 2022 14:54

nordstern hat geschrieben:Die maxime hinter der Aussage der Handelsknoten ist, das du durch Handelseinfluss in jedem Knotenpunkt Finanzströme anderer Länder zu dir umleiten kannst. Daher sind mehr Knoten besser. Wenn es aber darum geht entweder oder zu machen ist der Hauptknotenpunkt wo am meisten Einfließt am besten geeignet um möglichst viel Geld zu dir umzuleiten oder abzuschöpfen.

Nur bringt es dir nichts wenn du irgendwo was versuchst umzuleiten, wenn du da keinen oder kaum Einfluss hast.
Es kann teilweise sogar sinnvoller sein zwischendurch was abzugreifen als sich eine Händlerkette mit wenig Einfluss aufzubauen. Die ersten 5 Händler gib geben zwar einen Outputbounus, aber x% von nichts bleibt nunmal nichts.

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Re: Kolonialismus x Handel

Beitragvon mr.jogurt » 11. Dezember 2022 16:39

Mr XEM hat geschrieben:Zu 1: Eigentlich solltest du auch in Kolonien Schiffe und Truppen ausbilden können. Das dauert nur länger.
Ansonsten haben Kolonien einmal den Vorteil, dass sie dir, sobald sie 10 Provinzen haben einen extra Händler, mehr Truppen und Schiffslimit und mehr global Tradepower geben. Dazu bekommst du noch durchgängig 50% ihrer Tradepower. Sobald sie etwas größer sind können sie richtige Gelddruckmaschienen werden und auch beachtliche Truppenkontigente stellen.
Außerdem helfen sie dir teilweise ein bißchen beim kolonisieren.
Und das wichtigste ist sie zählen im Gegensatz zu Vasallen nicht zum diplomatic relation cap.


Bekommt man den Händler zur freien Verfügung oder steht der unter dem Einfluss der entsprechenden Kolonialnation? Schiffe und Truppen konnte ich mit ziemlicher Sicherheit nicht ausbilden (zumindest hat es einen Schiffsbau abgebrochen als die Kolonialnation entstanden ist). Vielleicht ist das etwas, was ein DLC hinzufügt?


Mr XEM hat geschrieben:Zu4. Endkonten sind definitiv am besten. Sprich Ärmelkanal, Venedig, Genua


Das macht tatsächlich Sinn.. Bei den Knoten ist es aber vermutlich schwer die vorherrschende Handelsmacht zu werden, ohne dort schon Provinzen zu haben oder ziemlich Aggressive Kriege zu führen? Vielleicht noch als Information: Ich spiele als Portugal und habe in Sevilla (also meinem Haupthandelsknoten) ca 50% Handelsmacht (mit Kastillien knapp unter mir und die verbleibenden 1-3% gehen weiter ins Mittelmeer). Ich denke in so einem Fall würde es sich wenig Lohnen sich auf einen der Endpunkte zu fixieren?


nordstern hat geschrieben:Die maxime hinter der Aussage der Handelsknoten ist, das du durch Handelseinfluss in jedem Knotenpunkt Finanzströme anderer Länder zu dir umleiten kannst. Daher sind mehr Knoten besser. Wenn es aber darum geht entweder oder zu machen ist der Hauptknotenpunkt wo am meisten Einfließt am besten geeignet um möglichst viel Geld zu dir umzuleiten oder abzuschöpfen.


Das heißt ein Handelsknoten wie die Eflenbeinküste, an der 5 verschiedene Stränge zusammenlaufen (und im weiteren Sinne quasi die Seerouten von gesamt Asien durchlaufen) ist sinnvoller zu dominieren als ein Knoten wie z.B. der Amazonas der nur ausgehende Handelsrouten hat? Und somit kann man anderen Nationen ihren Handel "abknöpfen" indem man einen wichtigen Knoten zwischendrin dominiert?
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Re: [Europa Universalis IV] Kolonialismus x Handel

Beitragvon Mr XEM » 11. Dezember 2022 19:02

Den Händler hast du dann zur eigenen Verfügung. Möglich, dass das Bauen in Kolonialnationen dlc Inhalt ist. Hast du hinterher nochmal versucht da was zu bauen? Der Abbruch kann auch nur daran gelegen haben, dass es einen tag wechsel in der Provinz gab.

Theoretisch kannst du auch ohne Provinzen im Endknoten die höchste Handelmacht bekommen. Brauchst dann aber ziemlich viele Schiffe. Lohnen tut es sich dann eigentlich auch nur, wenn das dein Haupthandelsknoten ist, da du ziemlich hohe Abzüge bekommst wenn du außerhalb deines Hauptknotens sammelst.
Das optimale vorgehen ist sich alle Provinzen mit viel Handrlseinfluss in dem Knoten zu holen und sie zu Kernprovinzen zu machen. Die Goldrandlösung wäre ein Endknoten, in dem alle Provinzen einem gehören.
Zu deinem Portugalspiel würde ich sagen, dass du erstmal in Sevilla bleiben sollest. Und wenn du Bock auf Eroberung hast dann versuchen die Trade Provinzen von Kastillien und Marokko zu holen. Ob sich genua lohnt hängt davon ab wie ressourcenschonend du da die Provinzen erobern kannst und wie viel Handel du aus dem sonstigen Mittelmeer dahin leiten kannst. Wenn eh kaum was von Sevilla nach Genua durchgeht und du da nichts hinleiten kannst, dann käme halt nur das was der Knoten selbst generiert plus ich glaube 5% von dem was du aus Sevilla dahin leiten kannst.
Ja, die Elfenbeinküste ist für Sevillia/Genua ein recht wichtiger Knoten, da sich dort entscheiden kann ob der Handel aus Asien und Südost Afrika im Ärmelkanal oder in Sevillia landet. Am Ende hängt es aber davon ab wie viel Handel da ankommt. Wenn der Handel zb in Inden abgegriffen wird oder Richtung Ägypten Konstantinopel geleitet wird, bringt dir die Elfenbeinküste auch nicht viel.
Die Karibik wäre für dein Portugalspiel auch noch recht wichtig. Ansosten müssten die wichtigsten Knoten noch Aden und Goa sein. Bin mir da gerade aber nicht sicher. Wenn du dir Genua holst wären Ägypten noch wichtig. Wie wichtig die Knoten zwischen drin sind hängt davon ab, wer dort die größte Handelsmacht hat. Bei schwachen afrikanischen und asiatischen Nationen reichen vllt Schiffe. Bilden sich da starke Nationen die viel Handelsmacht generieren musst du wohl die wichtigsten Provinzen erobern. Und sind andere Europäer die big player imKnoten kannst du eigentlich ausnutzen, dass die auch ein Interesse haben den Handel nach Europa zu leiten. Dann sind halt nur die großen Drehkreuze wichtig.