[Europa Universalis IV] Patch 1.24

Historisch simuliertes Globalstrategiespiel

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derdorfbengel
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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon derdorfbengel » 6. Dezember 2017 21:40

Man muss eben sich verschulden bis zum Anschlag, alles investieren, zusehen, dass man gerade keine Verbündeten braucht (denn die beenden gerne Bündnisse mit Bankrotteuren) und alle MP verbrauchen. Dann kann sich der Bankrott lohnen, wenn man den Verlust von mind. 300 MP für verschmerzlich hält.
Ich würde das nie so sehen, da für mich jeder MP wertvoller ist als jeder Dukat, gleich in welcher Menge.

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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon Declaminius » 7. Dezember 2017 00:29

Crosis hat geschrieben:Keine Ahnung, hatte mal ne Excel-Datei gemacht und duchgerechnet, wann sich das mit den Krediten lohnen würde. Aber die Zinsen so weit runter zu bekommen das sich das lohnt war eh nur mit den wenigsten Nationen möglich. Grundsätzlich fände ich es aber nicht schlecht, wenn sich der kreditfinanzierte Aufbau der Wirtschaft tatsächlich lohnen könnte - im Grunde so wie in der echten Welt auch.

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Mit gezielter Ideengruppenwahl ist es für alle katholischen & hinduistischen Nationen möglich, dauerhaft am Zinsenminimum zu sein.

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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon Deus_Daniel » 7. Dezember 2017 15:58

Declaminius hat geschrieben:
Deus_Daniel hat geschrieben:
Declaminius hat geschrieben:Aber es war möglich und eine extrem starke Strategie, mit der es beinahe unmöglich war bankrott zu gehen, was fernab jedwedes Realitätsanspruch und fast schon ein Unendlich-Geld-Exploit war.


Sooooo extrem abwegig finde ich es jetzt nicht, fast alle Herrscher hatten damals hohe, sehr hohe, Schulden. Im Prinzip ist es fast schon unrealistischer wenn man in dem Spiel nicht mindestens 2-3 Kredite aufnimmt. :D


2-3 Kredite ist ja noch definitiv in Maßen. Wenn man sich aber über das 4000-fache seiner Monatseinnahmen verschulden kann, ohne bankrott zu gehen, dann ist das doch etwas übertrieben.


Naja, heutzutage ist es für Einzelpersonen recht einfach sich um das 200fache seiner Monats-Nettoeinnahmen zu verschulden, Länder sind zwar nicht mal die Hälfte dieses Multiplikators verschuldet, aber früher war es ja tendenziell eher eine Personen-/Familien-Verschuldungen. Zwar passt es auch nicht ganz zu dem Wert 4000 wenn man dazu beachtet dass es für Herrscher vermutlich einfacher war als für eine heutige Privatperson sich höher zu verschulden, aber es relativiert es ein wenig. Für mich ist im Spiel spätestens nach dem 5 Kredit Schluss, da höre ich aus Prinzip schon auf.

Nette Nebeninformation: Von den 15 größten Wirtschaftsnationen ist Deutschland (Platz 4) die einzige Nation die ein Plus im Staatshaushalt erwirtschaftet, die nächsten sind erst wieder die Schweizer auf Platz 17. Interessant ist auch der Schuldenverlauf im Vergleich zum BIP, wenn man Deutschland, Frankreich und Grossbritannien vergleicht. Die beiden letztgenannten haben seit der Zeit um die Finanzkrise eine im Vergleich zum BIP durchschnittlich immer höhere Verschuldung, während sich in Deutschland der Abstand zwischen BIP und Schulden seit dieser Zeit immer weiter verringert im Vergleich zu vorher.

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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon Declaminius » 7. Dezember 2017 16:03

Solche Vergleiche finde ich nur sinnvoll wenn sie auch irgendwie in die Zeitperiode von EU4 fallen.

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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon Crosis » 7. Dezember 2017 16:37

Declaminius hat geschrieben:
Crosis hat geschrieben:Keine Ahnung, hatte mal ne Excel-Datei gemacht und duchgerechnet, wann sich das mit den Krediten lohnen würde. Aber die Zinsen so weit runter zu bekommen das sich das lohnt war eh nur mit den wenigsten Nationen möglich. Grundsätzlich fände ich es aber nicht schlecht, wenn sich der kreditfinanzierte Aufbau der Wirtschaft tatsächlich lohnen könnte - im Grunde so wie in der echten Welt auch.

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Mit gezielter Ideengruppenwahl ist es für alle katholischen & hinduistischen Nationen möglich, dauerhaft am Zinsenminimum zu sein.


Eben! Mann muss mit den meisten Nationen schon sehr gezielt auf niedrige Zinsen gehen um da in den lohnenden Bereich zu kommen (mit WIrtschaft, Innovation, Handel und Administration gleich vier Ideengruppen dafür nehmen und zudem noch katholisch bleiben. Selbst mit den wenigen Nationen die da noch nationale Ideen haben (meine z.B. Florenz und Österreich) ist das eher nichts was sich nebenbei machen lässt bzw. so spät im Spiel kommt, dass es da dann auch wieder egal ist.

Vielleicht ist das mit mind. 1% Zinsen daher doch egal, da es kaum jemanden betrifft.

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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon Deus_Daniel » 8. Dezember 2017 00:57

Declaminius hat geschrieben:Solche Vergleiche finde ich nur sinnvoll wenn sie auch irgendwie in die Zeitperiode von EU4 fallen.


War ja auch nicht wirklich ein Vergleich, sondern mehr ein Hinweis dass nicht nur Adelige der damaligen Zeit sondern auch die heutige Bevölkerung über ihren Verhältnissen lebt wenn man es zulässt. Damals halt Burg, Pferd(e), Rüstung, Prunk und Feste, und heutzutage halt Haus, Auto, Klamotten und Technik.

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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon derdorfbengel » 8. Dezember 2017 02:43

Im voll entwickelten Kapitalismus gibt es andere Mechanismen. "Verschuldung" ist heute auch nur ein Mittel der Vermögensumverteilung, das gezielt genutzt wird.
Das war vor einigen Jahrhunderten noch nicht so. Dazu fehlte den aristokratischen Herrschern auch jedes Verständnis von Kapitalmarkt uä. Mechanismen.

Im Spiel gibt es auch noch nationale Ideen bzw. Modifikatoren für Zinssenkungen, wie für Österreich und Spanien z.B. durch die Fugger. Ich gebe zu: ich habe bisher noch nie an einen Exploit des Verschuldens gedacht; aber: das ist eigentlich sehr attraktiv. Wenn man sich bis zum Anschlag verschuldet, alles in Gebäude investiert und dann Bankrott erklärt, kann einen das finanziell womöglich um Jahrzehnte nach vorn katapultieren.
Eigentlich müsste der Bankrott auch zur Beschlagnahme von Vermögen in Form von Gebäuden und Schiffen führen, um das zu unterbinden.

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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon Deus_Daniel » 8. Dezember 2017 07:04

derdorfbengel hat geschrieben:Im voll entwickelten Kapitalismus gibt es andere Mechanismen. "Verschuldung" ist heute auch nur ein Mittel der Vermögensumverteilung, das gezielt genutzt wird.
Das war vor einigen Jahrhunderten noch nicht so. Dazu fehlte den aristokratischen Herrschern auch jedes Verständnis von Kapitalmarkt uä. Mechanismen.

Im Spiel gibt es auch noch nationale Ideen bzw. Modifikatoren für Zinssenkungen, wie für Österreich und Spanien z.B. durch die Fugger. Ich gebe zu: ich habe bisher noch nie an einen Exploit des Verschuldens gedacht; aber: das ist eigentlich sehr attraktiv. Wenn man sich bis zum Anschlag verschuldet, alles in Gebäude investiert und dann Bankrott erklärt, kann einen das finanziell womöglich um Jahrzehnte nach vorn katapultieren.
Eigentlich müsste der Bankrott auch zur Beschlagnahme von Vermögen in Form von Gebäuden und Schiffen führen, um das zu unterbinden.


Jaein, wer soll den z.B. Österreich, den Osmanen oder sonst wem auf solch einem Niveau die Sachwerte beschlagnahmen? Abgesehen davon dass bei einer Beschlagnahmung der Gebäude wieder Einnahmen fehlen würden.

Hier könnte man vielleicht über eine Koalition der Gläubiger gegen den Schuldner sprechen, wobei das insgesamt wohl wieder mehr den Großen zu gute kommen würde, während es bei Kleineren wohl unweigerlich zum Game Over führen würde.

Hier ist es einfach schwierig eine wirklich absolut zufriedenstellende Lösung zu finden, die Realität hierbei treffend zu integrieren ist sowieso kaum möglich. Die einfachste Lösung wäre wohl die Anzahl der möglichen Kredite je nach Schwierigkeitsgrad zu limitieren und danach sofort eine Zwangswahl zwischen möglichen Optionen die die Kosten senken einzubauen.

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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon derdorfbengel » 8. Dezember 2017 07:18

In der Wirklichkeit büsst ein Staat, der seine internationalen Schulden nicht begleicht, eigentlich nur damit, dass für eine Weile seine Zinsen enorm ansteigen. "Risikozuschlag" sozusagen. Irgendwann vergessen die Anleger es wieder, irgendwohin müssen sie ihre Kapitalüberschüsse los werden. Aber, auch das ist moderner Kapitalismus.

"Die Gläubiger" gibts in EU doch gar nicht. In Viktoria kommen Schulden zumeist von ausländischen Staaten, da gibts sogar einen CB dafür, Tilgungen fortzusetzen.
In EU kommt das Geld "aus dem Nichts", genauso wie "Handelseffizienz".
Ergo muss auch ein Mechanismus "aus dem Nichts" her für die Konsequenzen. Die anderen Konsequenzen des Bankrotts kommen übrigens auch schon daher. Insofern geht Deine Forderung hier fehl. Es wird bereits anders gemacht.

Marvin deutete bereits an, dass Verschuldung in EU eigentlich lukrativ ist. Aber das scheint bisher wenig Spielern deutlich, so dass hier wohl kein grosses Problem liegt.

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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon recur » 8. Dezember 2017 14:19

Nur zur Info: Man kann auch eine Politik nutzen (Inno+Handel) um die Zinsen zu drücken.

Marvin deutete bereits an, dass Verschuldung in EU eigentlich lukrativ ist. Aber das scheint bisher wenig Spielern deutlich, so dass hier wohl kein grosses Problem liegt.

Also in den letzten 3-4 MP-Runden, welche ich spielte, war die Darlehnsstrategie immer ein großes Thema!
Man muss dazu sagen, dass wir da immer mit flogies Ideen-Mod gespielt haben. Und da gibt es mehrere Optionen die Zinsen/Inflation zu drücken. Natürlich muss man was dafür tun und auch mit Politiken arbeiten. Aber es ist eine überaus sinnvolle Strategie um sein Land auszubauen!
Das der ein oder andere Spieler dann mal 30k Schulden (bei 0,5 bis 1,5% Zinsen) macht um dann 40 Manufakturen und Produktionsgebäude zubauen ist schon fast "normal".
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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon derdorfbengel » 8. Dezember 2017 14:37

Ja, dass es eine Politik gibt, sagte ich ja schon.
Bei 0,5 Pro Zinsen lohnt es sich wohl auch, sich bis zum Anschlag zu verschulden, selbst ohne Bankrott. Das dürften die Gebäude locker einbringen, jedenfalls wenn man einen soliden Handelsanteil hat.

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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon MiguelW97 » 8. Dezember 2017 15:27

Wo soll es denn Lukrativ sein Darlehen aufzunehmen, um damit Manufakturen zu bauen?
Zinsen für ein Darlehen im Midgame sind meistens bei 1-2 Dukaten und aber sone Manufaktur bringt im Schnitt nur 0,5 Dukaten.?
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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon recur » 8. Dezember 2017 15:43

Dir ist schon bewußt, dass wir über 0,5 bis 1% Zinsen reden, oder?

Annahmen:
Manufakturertrag = 0,4 Gold im Monat
0,5% Zinsen
Manufakturkosten = 500 Gold = Darlehnshöhe

500*0,5/100= 2,5 Gold Zinsen im Jahr
= 0,2 Gold im Monat Zinsen

--> = 0,2 Gold Gewinn pro Manufaktur pro Monat....
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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon MiguelW97 » 8. Dezember 2017 15:51

Auch nur im besten Fall... dann wirst du aber so von der Inflation verprügelt, dass alleine die zusätzlich durch Inflation entstandenen Baraterkosten ua. Diese 0,2 plus in -1 oder mehr verwandeln...
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Re: [Europa Universalis IV] Patch 1.24

Beitragvon recur » 8. Dezember 2017 16:01

Verstehe nicht warum wir hier jetzt "diskutieren"....
Es lohnt sich und fertig!
Natürlich muss man vernüftig spielen (wissen was man macht) und die Inflation im Auge behalten...aber das versteht sich wohl von selbst. Das ist schließlich die Grundvoraussetzung für die meisten Strategien, wenn sie funktionieren sollen....
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