[Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Historisch simuliertes Globalstrategiespiel

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon Mr XEM » 16. Januar 2018 21:40

Deus_Daniel hat geschrieben:Guild Wars 2 = Primäre Finanzierung durch In Game Käufe
World of Warcraft = DLC und monatliche Gebühr

Du kannst MMOs nicht mit einem Spiel wie Eu vergleichen. Bei MMOs hast du laufende Kosten durch die Server und einen viel höheren Supportaufwand.

Deus_Daniel hat geschrieben:Und zu den Kosten: Wenn ich mir ansehe wer Privat bei mir Paradox Spiele spielt, und welchen durchschnittlichen Bildungsstand die Leute hier haben, fällt es mir schwer zu glauben dass die finanziellen Mittel so begrenzt sind um sich großartig zu beschweren. Ich persönlich sehe es in Relation mit anderen Genussmitteln/Zeitvertreib:

Alkohol = paar Stunden weniger Party
Zigaretten = ein paar Tage ohne
Go Kart = halbe Stunde
Apps = Kein Monatsabo
Bücher = 1-3 weniger gelesen
Etc.

Die Frage ist nicht ob man es sich leisten kann, sondern ob man es sich leisten will. Du würdest dir wohl auch keine normale Kugel Eis für 10 Euro kaufen, obwohl du es dir leisten kannst.

Deus_Daniel hat geschrieben:Du (und andere) sehen zu wenig Mehrwert in diversen DLCs, und somit stellen sie die DLC Politik allgemein in Frage.

Nein. Nur weil man die Qualität der DLCs kritisiert, kritisiert man nicht automatisch die DLC Politik.

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon Zarastro » 16. Januar 2018 21:46

Das ist wirklich ein sehr interessantes Thema, Johan von Paradox hat das ja selbst letztes Jahr so gerechtfertigt:

If we hadnt changed model, you'd have gotten far fewer expansions than now. EU4 would have stopped patching at 1.3, and Conquest of Paradise would be a 20$ expansion, including all 1.4 fixes and graphics.

Then Wealth of Nations would come a year later and require you to have bought CoP as well, and would also be a 20$ expansion.

There would be no Res Publica.

And the final expansion, Art of War, would be released in early 2016, with about half as many features of it and the 1.8 patch. Most likely without the map changes, as eu4 would be on its way to sunset. It would also cost 20$ and require both CoP and WoN.

Then there wouldnt be anything else until and eu5 announcement about late 2017 for an early 2019 release. It would be EU4 with new map, the features from El Dorado & Common Sense...


Vor einiger Zeit bin ich auf ein sehr interessantes Video gestoßen, dass sich intensiv mit Paradox DLC-Politik auseinandersetzt:


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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon Deus_Daniel » 16. Januar 2018 22:27

@XEM

Der Vergleich mit dem Eis stellt sich aber im deutschsprachigen Raum nicht, da ich noch nie eine Kugel Eis für mehr als zwei Euro gesehen habe.

Um bei dem Vergleich mit Nahrungsmitteln zu bleiben, und hier auch Mod vs. DLC zu integrieren (unter der Voraussetzung man will den Inhalt des DLC):
Du hast ordentlich Hunger auf, ich nehme hier mal mein Lieblingsessen beim "Mexikaner", Chilli con Carne, mit Nudeln und Putensteaks... und das alles mit Käse überbacken. Du hast jetzt entweder die Möglichkeit es dir selbst zu kochen oder zum Mexikaner zu gehen. Du weisst du könntest es selbst machen und dass zu... sagen wir 4-5 Euro Kosten.... aber du gehst dann doch ins Restaurant obwohl es da dreimal so teuer ist. Warum?

Weil du weißt du gehst sowieso nicht oft ins Restaurant und kannst dir das mal gönnen, du weißt es würde zu viel Zeit Kosten, zu viel Chaos in der Küche verursachen und das Restaurant hat auch seine Kosten.


Abgesehen davon hast du das Eis nur einmal, die DLC bleibt im Normalfall.

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon Mr XEM » 16. Januar 2018 22:56

Deus_Daniel hat geschrieben:Der Vergleich mit dem Eis stellt sich aber im deutschsprachigen Raum nicht, da ich noch nie eine Kugel Eis für mehr als zwei Euro gesehen habe.

Das ist kein Realbeispiel sondern eins das das Prinzip verdeutlichen soll. Keine normale Eisdiele verlangt 10€ für eine Kugel, weil das Preisleistungverhältnis nicht stimmt und es keiner bezahlen würde.

Wenn du das mit deinem Beispiel besser verstehst, dann überlege mal was du machen würdest wenn dein Lieblingsmexikaner ab morgen weiterhin 12€-15€ verlangt, aber du nur noch 1/3 der bisherigen Menge bekommst.

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon derdorfbengel » 16. Januar 2018 23:08

Der Preis der DLC steht in keinem realen Verhältnis zu den Kosten, die das Unternehmen dafür hat. Die Features, die sie damit neu anbieten, könnte ein Modder, der auch von Grafik Ahnung hat und Zugriff auf den Quellcode bekäme, sicher allein erstellen.
Dafür einen Preis zu fordern, der nah am Preis des Originalspiels ist, ist so frech, dass mich ärgert, dass das mitgemacht wird.
Ich kaufe die DLC ja auch überwiegend. Aber nur mit mind. 66 Prozent Rabatt.

Der Bildungsstand der User - interessant. Ich habe hier ja keine validen statistischen Daten zur Verfügung, aber es kann schon sein, dass hier einige im reiferen Alter sind und darunter der eine oder andere Akademiker, oder?

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon Deus_Daniel » 17. Januar 2018 07:06

@XEM keine Sorge, ich hab dich auch schon vorher verstanden. ;) Jedoch sind deine Beispiele einfach nicht passend, da diese stark übertrieben und unrealistisch sind. Wäre es so extrem bei den DLC wäre ich deiner Meinung, und Paradox hätte es ganz schnell gespürt bekommen (Stichwort Verkäufe). Aber so sehe ich das recht locker und tendenziell eher als Jammern auf hohem Niveau, insbesondere da es ja keine Pflicht ist die DLC zu kaufen.

@Dorfbengel
Gute Frage, ich gehe da aber auf der einen Seite nach dem subjektiven Eindruck den ich im Forum mitbekomme. Auch wenn es da natürlich auch Ausnahmen gibt, sei es nun der User im Gesamten oder temporär in einer Diskussion.
Auf der anderen Seite gehe ich danach wie die Abschlüsse von Spielern sind die ich kenne, und obwohl ich da einen recht ausgeglichenen Bekannten- und Freundeskreis habe, kenne ich ausschließlich Personen mit Bachelor und aufwärts die Paradox Spiele spielen. Auch wenn das natürlich jetzt nicht der Beweis für den Bildungsstand wäre.

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon Mr XEM » 17. Januar 2018 18:11

Deus_Daniel hat geschrieben: Jedoch sind deine Beispiele einfach nicht passend, da diese stark übertrieben und unrealistisch sind.

Schon mal vom Stilmittel der Übertreibung gehört?

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon Deus_Daniel » 17. Januar 2018 19:05

Mr XEM hat geschrieben:
Deus_Daniel hat geschrieben: Jedoch sind deine Beispiele einfach nicht passend, da diese stark übertrieben und unrealistisch sind.

Schon mal vom Stilmittel der Übertreibung gehört?


Ist mir durchaus bekannt, jedoch werden in einer "ernsthaften" Diskussion primär Hyperbeln genutzt die ins Register der Redewendungen bei den Leuten geschafft hat. Und da wir hier im Internet sind, und ich davon ausgehe dass du dich nicht regelmäßig über 10 € Eiskugeln beschwerst, muss ich davon ausgehen dass es ein ernsthaftes Beispiel ist. Insbesondere da eine solche Eiskugel bereits heutzutage nicht utopisch Ist, siehe Edel Restaurants.

Aber wie bereits erwähnt ist das Thema DLC allgemein kein einfaches

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon derdorfbengel » 17. Januar 2018 21:37

Doch. Ist es.

Wir entscheiden uns letztlich, ob es DLC gibt oder nicht. Indem wir sie boykottieren oder kaufen.

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon MiguelW97 » 18. Januar 2018 01:31

Also das Spiel kostet 40 Euro und es gibt 12 DLCs(hochgegriffen jeweils 20 Euro)
Das sind 280 Euro eigentlich weniger über wie viel Spaß Spielstunden? Wie viel Stunden habt ihr?
Klar ich bin kein Fan der aktuellen DLC Politik, aber ich muss sie nicht kaufen und in Steamsales oder auf MMOGA etc kosten die DLCs meist mindestens 50% weniger, da wären wir bei 140 Eueo
Ich habe reine Spielstunden abzüglich geschätzter AFK Zeit schon bestimmt 1000 Stunden gespielt, das sind 3h pro tag jeden Tag im Jahr... und hab wegen der DLCs und der Patches und auch wegen der kleinen Neuerungen jedesmal aufs Neue Spaß an dem Spiel... und da finde ich ca 200 Euro nicht zu viel...
200 Euro sind viellcht 10 Kinobesuche. 40 Stunden Film hochgegriffen..., oder 20-30 Stunden Bowlingbahn...
also ich finde schon, dass es meckern auf hohem Niveau ist...auch wenn ich auch kein Fan der DLC Politik bin...
und wenns einem nicht gefällt, dann muss man es nicht kaufen, aber ich glaube wenns Paradox nicht gäbe, dann hätten wir vielleicht nicht solche qualitativ hochwertigen Spiele.. das hier ist immernoch eine Niesche und kein Mainstream Genre
"Das einzige, das die KI macht, wenn sie Braindead ist, ist Deutschland zu gründen." ~ Dschaga aka Luk




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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon Deus_Daniel » 18. Januar 2018 05:58

Richtig.

Klar für uns Verbraucher ist es nicht optimal, aber was ist schon optimal für uns Verbraucher ? Wie bereits erwähnt, man hat drei Seiten bzw sogar vier Seiten:

- Programmierer: Wollen für ihre Arbeit bezahlt werden
- Hersteller: Wollen so viel Gewinn machen wie möglich
- Sparsame Spieler: Wollen nur DLCs die wirklich das Spiel noch einmal auf ein höheres Level heben (kaufen)
- Egoistische Spieler: Wollen nur DLCs die unwichtiges Zeug drin haben, der Rest soll doch bitte per Patch ins Spiel integriert werden
(Spieler die keiner der beiden Varianten zuzuordnen sind lass ich mal raus)


Ich bin nicht von Anfang an dabei, aber wenn ich es richtig mitbekommen habe hat Paradox schon sehr gute Verbesserungen auch in die Patches gepackt?! Und wie viel DLCs braucht man ernsthaft wirklich um die Tiefe des Spiels zu erweitern? Drei ? Vier ? Fünf ?

Ich persönlich kann das nicht beantworten da ich mir alle DLC innerhalb einer Woche besorgt habe da ich mir dachte dass es jetzt auf die Jahre verteilt preislich keinen Unterschied zu den PES/FIFA Reihen gibt, und da sind die Verbesserungen über die Jahre noch lächerlicher.

Was ich damit sagen will: Keiner muss alle DLC kaufen, aber beide Spieler Typen werden mehr oder weniger gut abgedeckt. Es gibt DLCs die du unbedingt haben solltest, es gibt DLCs die man vernachlässigen kann und welche die irgendwo dazwischen liegen.
(Da gehe ich nach Foreneinschätzungen)

Somit sind sind beide Spieler Gruppen nicht abgeschreckt (wenn auch nicht völlig zufrieden), die Programmierer werden bezahlt und der Hersteller kann Gewinne einfahren.

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon Il Principe » 18. Januar 2018 16:13

Trotzdem sollte es nicht unerwähnt bleiben, dass die DLCs der letzten beiden Jahren i.d.R. teurer als ihre Vorgänger gewesen sind. Dies kann man sowohl bei CK II als auch bei EU IV beobachten (bei HOI wird es wohl auch niemals ein DLC für unter 15€ geben). Haben die ersten 5 noch ungefähr 5-15€ gekostet, gab es die folgenden nicht mehr für unter 10€ und fast immer für 15-19,99€. Ob sich allerdings der Programmieraufwand wirklich gesteigert hat, darf wohl zumindest hinterfragt bzw. angezweifelt werden. Aber wie schon gesagt, so lange die Nachfrage dermaßen hoch ist, wird diese Art der Preispolitik wohl auch weiter verfolgt.

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon derdorfbengel » 18. Januar 2018 20:42

Das ist das Ermitteln des sog. "Grenzpreises" durch Anheben des Preises. Man schaut, wie weit man gehen kann, bis der Gewinn sinkt.

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon Deus_Daniel » 18. Januar 2018 21:49

Richtig, auch wenn man davon ausgehen kann dass das bereits berechnet wurde. Aber wer kann es ihnen verübeln, da dies ja jede Firma so macht bzw auch Privatpersonen versuchen?

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Re: [Europa Universalis IV] "Filler-"Tagebuch: Verwischung DLC-Grenzen

Beitragvon derdorfbengel » 19. Januar 2018 00:53

Das kann man nicht vorher berechnen. Es ist, grob ungefähr folgende Annahme:
Pro Produkteinheit (verkauftes Spiel) würde der Gewinn steigen. Aber dafür auch die Verkaufszahlen sinken.
Irgendwo kommt ein Punkt, wo die Umsatzeinbussen durch die gesunkenen Verkaufszahlen höher werden als die Umsatzsteigerung durch die Preiserhöhung. Damit sinkt der Gesamtumsatz und damit der Gewinn.
Der Preis, bei dem das geschieht, ist der Grenzpreis.

Den kann man nur durch "Versuch macht kluch" finden.