[Europa Universalis IV] Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Historisch simuliertes Globalstrategiespiel

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derdorfbengel
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Re: Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon derdorfbengel » 1. Februar 2018 16:59

Deus_Daniel hat geschrieben:@Dorfbengel
Keine Sorge, ich kenne in dieser Hinsicht das Spiel schon in ausreichendem Maße. Jedoch scheinst du mich etwas falsch zu verstehen.
Lehrer: Hier geht es mir neben der Punkteerhöhung auch um zusätzliche Fähigkeiten wie z.B. dass der Herrscher durch einen bestimmten Lehrer für gewisse Bereich Boni generiert. Zum Beispiel mehr Moral der Soldaten durch einen General als Lehrer, und der Prozentsatz sich mit der Dauer der Anstellung entsprechender Lehrer erhöht.
Kurfürsten: Man kann sie zwar in die entsprechende Richtung bringen, aber das ist recht allgemein gehalten. Mir geht es explizit um die Kaiserwahl. Eine Möglichkeit sich die Stimmen vor der Wahl zu kaufen, bzw wenn jemand nicht die Mehrheit der Kurfürsten auf seiner Seite hat in einem Interregnum, wäre schon eine echt interessante Zusatzfunktion.
Provinzen kaufen: Meines wissen kann man nur Provinzen anbieten, aber für bestimmte fremde Provinzen Geld bieten geht meines Wissens nicht.


Du bist in eine andere Richtung orientiert als Flogi und ich. Du willst mehr Möglichkeiten, das Geld zu investieren. Investieren heisst aber: es vermehren, es dafür einzusetzen, Gewinn zu schaffen.
Und das würde wieder zu Imbalancen oder zu NOCH mehr Geldüberschuss führen. Denn einige solche Boni wären dann welche, die mehr Einnahmen generieren oder Kosten senken.
Auch die mit der Moral schaffen m.E. nichts Gutes. Das würde dann nämlich einer Handelsnation erlauben, ihre militärische Schwäche über ihr Geld auszugleichen. Und am Ende hätten die Niederlande oder Venedig genauso 200 Prozent Moral wie Preussen.
Die gerade entwickelten verschiedenen "Charaktere" der Länder würden wieder verwischt.

Flogi und ich überlegen, wie man das Geld aus dem Spiel ENTFERNEN kann. Es gibt dann nix dafür zurück.

flogi hat geschrieben:
derdorfbengel hat geschrieben:Ich hatte ursprünglich sofort daran gedacht, das natürlich für alle anzuwenden.
Aber nur für den Spieler?
Eigentlich gar nicht so abwegig. Es würde in das Konzept passen, den Schwierigkeitsgrad ansteigen zu lassen.

Mir erscheint der Ansatz am sinnvollsten, generell ein Level zu definieren, bei dem es keine Inflation gibt und das an das Truppenlimit zu knüpfen, also: wieviele Einnahmen braucht es, um die Kosten für das Truppenlimit (ohne Modifikatoren durch Ideen etc, also nur Development) mit einer Standard-Truppenzusammenstellung, die mehrheintlich auf Inf basiert, zu decken. Alle Einnahmen, die darüber hinaus gehen - gleich, aus welchen Quellen - führen zu Inflation. Die ansteigt, je mehr dieser Basisbetrag überschritten wird.

Wenn man das auch noch mit einem Faktor für die Jahrhundete oder Zeitalter multiplizieren würde, hätte man was Feines für den ansteigenden Schwierigkeitsgrad.


Ich denke nicht, dass das Truppenlimit ein guter Indikator ist. Man kann auch mit einem geringen Truppenlimit extrem viel Geld machen. Auch auf Realismusebene scheint mir das kein geeigneter Anknüpfungspunkt zu sein.
Ich hab mal nachgeschaut - es gäbe in den defines sogar einen pauschalen jährlichen Inflationszuwachs den man einfügen könnte (natürlich könnte man das auch außerhalb der defines einfach modden - an verschiedensten Stellen.)
Scheint mir aber so, dass Paradox sich darüber auch schonmal Gedanken gemacht hat. Ich nehme an das wurde wegen der KI nicht umgesetzt.

Ich würde die Inflation vielmehr an verschiedene Modifikatoren knüpfen:
- Anzahl der Kolonialnationen
- Anzahl der Handelskompanien
- Gesamteinnahmen

Was auf der anderen Seite eine sehr elegante Lösung wäre, wäre wenn man die Geldentwertung (Debase Currency) einfach umstellt. Man verliert Geld und verliert dafür Inflation (und bekommt meinetwegen noch Korruption).
D.h. man hätte auf der einen Seite ein System was eventuell relativ viel Inflation reinbringt. Hätte aber auch zwei (teure) Instrumente um die Inflation wieder zu verringern. Einmal für 75 Adminpunkte und einmal für Geld und Korruption.
EDIT: Leider im Moment zumindest nicht derart modbar. (zumindest nicht über diese Aktion).


Warum nur Einnahmen aus BESTIMMTEN Quellen diskrimieren? Zuviel Geld ist zuviel Geld.
Das Truppenlimit ist ein Indikator, weil Truppen der Kern des Spiels sind und daher auch die wichtigste Ausgabe. Ein Inflationssystem sollte berücksichtigen, dass alle Länder die überlebenswichtige Basis finanzieren können und nur Luxus extra besteuert wird.
Was man für maximalen Realismus hält, ist für ein Spiel nicht immer angemessen, weil es ja ausbalanciert sein sollte.

Zu "Gesamteinnahmen" kann ich nichts sagen, weil das eigentlich alles und nix bedeuten kann.

Ich bin noch dabei, einen neuen PC einzurichten und kann gerade nicht so auf die Dateien zugreifen. Das debase_currency in der defines schaue ich mir aber mal an und probiere mal in einem Schnelldurchlauf herum, was Änderungen bewirken würden.
Eine allgemeine Kostensteigerung über die Jahre ist ja sowieso schon drin.

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Re: Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon SnakePlissken » 1. Februar 2018 19:17

Ich hatte das Spiel letztes Jahr im Frühjahr sehr viel gespielt.
Im Endspiel war zwar auch schon sehr viel Geld im Spiel, aber noch nicht soviel wie jetzt.
Es kann daran liegen, dass ich jetzt mit mehr DLCs spiele, aber ich denke, es sind auch Änderungen dazu gekommen sind, die mehr Geld generieren.

Allerdings wird die Expansion ja nicht nur durch Geld begrenzt (oder in diesem Fall nicht begrenzt), sondern auch durch aggressive Expansion, Ausbreitung, Manpower, Anzahl der Soldaten, Bündnissysteme und Anzahl der Staaten, die man überhaupt einrichten kann.
Wobei Manpower durch Söldner ausgehebelt werden kann, die Anzahl der Staaten durch Vasallen usw..
Das ist aber das generelle Problem mit neu dazu kommenden Möglichkeiten und DLC's. Die Kundigen werden eine Strategie finden, um die neuen Möglichkeiten maximal auszunutzen.
Ohne Common Sense zum Beispiel gab es keine Möglichkeit, seine Provinzen selber auszubauen. Das zu Balancen ist wesentlich einfacher.

Man könnte die Ausgaben für große Reiche überproportional steigen lassen, um mehr Geld im Mid- und Lategame bei diesen Ländern herauszunehmen.

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Re: Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon Deus_Daniel » 1. Februar 2018 21:01

@Dorfbengel
Da fängt es halt eben schon an, was erreiche ich mit den Änderungen ? Bei denen die komplett Gelder aus dem Spiel entfernen gibt's wahrscheinlich ähnlich viele die das negativ finden wie die die es positiv finden.

Auf die finanziell positiven Boni habe ich absichtlich verzichtet. Natürlich könnte es sein dass es nach einiger Zeit den Charakter von Nationen verändert, da müsste man halt sehen inwieweit die Boni wachsen. Aber genau wie die Idee mit den Kurfürsten und Prestigeprojekten wäre das an der Realität orientiert.

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Re: Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon flogi » 1. Februar 2018 23:15

Forcelimit ist trotzdem kein hinreichender Indikator.
Zwei Beispiele:
1) Venedig
Venedig hat kein hohes Forcelimit am Anfang, ist aber verdammt reich. Rechnet man das aufs lategame betrachtet hoch ist Venedig immer noch verdammt reich bei einem geringen Forcelimit. Ein System, dass den Reichtum anhand des Forcelimits begrenzen soll ist darum ungeeignet. Forcelimit entspringt Development. Development hat aber wenig bis keinen Einfluss auf potenzielle und tatsächliche Handelseinnahmen.

2) Russland
Russland hat aus verschiedenen Gründen ein hohes Forcelimit, ist aber nicht als die reichste Nation ever. Kann man mit Ausbau zwar erreichen aber wir gehen mal von einem mittelmäßigen Russland aus. Also hoher Einheitennerv wegen hohem Forcelimit, aber sonst keine hohen Einnahmen. Das ist keine gute Kombination.

Darum müsste man so ein System an Faktoren knüpfen die leichter abprüfbar und somit repärsentativ sind. Das sind eigentlich nur die Gesamteinnahmen eines Landes. Sprich man sagt z.B. ab 100 Einkommen gibt es 0.1 Inflation, ab 120 0.2 usw.
Insofern sind Kolonialnationen natürlich auch nicht optimal, wäre aber als zusätzliches seperates System verkraftbar.

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Re: Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon Mr XEM » 1. Februar 2018 23:26

Deus_Daniel hat geschrieben:Möglich, da müsste man eine Lösung für finden, z.B. programmieren dass die KI entsprechendes Geld nur für militärische Zwecke oder Schuldentilgung ausgeben kann bzw
Das dürfte ziemlich auf die Performance gehen.

Deus_Daniel hat geschrieben:Ein erhöhter Zeitraum (z.B. 25 oder 50 Jahre) für einen Waffenstillstand wäre auch eine Möglichkeit.
Das würde zu ziemlich viel Wartezeit und langeweile führen. Und 50 Jahre Waffenstillstand bei einer 100% Forderung dürfte Welteroberungen wohl unmöglich machen.

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Re: Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon Sir Heinrich » 1. Februar 2018 23:30

Also bei 50 Jahre Waffenstillstand wäre das game absolut langweilig was tun wenn man alle Potenziellen Gegner angegriffen hat 35 Jahre nixtun?
Mann muss nicht immer am meisten schreiben,
es reicht, wenn man das meiste liest.

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Re: Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon GeschichtsFan93 » 1. Februar 2018 23:43

Auch ich empfinde das mit dem Geld genau so. So bis 1600 muss ich zumindest auch teilweise mal einen Berater entlassen (wenn ich überhaupt welche einstellen kann) um ein paar Dukaten sparen zu können.

Zur Zeit spiele ich England und befinde mich auf der Zielgeraden des Spiels, (ca. 1800). Ich spiele kein Ironman und nur auf Schwierigkeitsgrad normal, klar ist es dadurch weitaus einfach, aber ich habe im Monat ein Einkommen von 1,5k. Ich weiß seit einem Jahrhundert nicht mehr wohin mit dem Geld, ich habe in jeder Provinz (auch Vasallen also Kolonien) alle Gebäude gebaut die ich bauen kann. Ich kann einfach nichts mehr mit dem Gold anfangen und es wird immer mehr.

Da sollte man definitiv etwas daran schrauben, Kolonialnationen hin oder her und mit ihren Silberflotten, aber irgendwie ist das weitaus zu viel.

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Re: Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon Themistokles » 2. Februar 2018 00:29

Ich hatte nach dem Cradle of Civilisations Patch ein neues Spiel mit Brandenburg begonnen. Anfangs war ich bitterarm, aber als ich ca. 1485 Königsberg erobert hatte, ging es nur noch bergauf. In einem ganzen Spiel habe ich nicht ein einziges Darlehen aufnehmen müssen. Anfang 1700 bin ich ausgestiegen, weil es mir zu langweilig wurde. Zwischen Bordeaux und Smolensk war alles Deutsch/Preußisch. Habe allerdings nichts außerhalb Europas gemacht. Pro Monat hatte ich +650 Dukaten bei 500k Truppen. Habe dann massiv über Armeelimit rekrutiert, weil ich es konnte. Habe in allen Untertanenstaaten Gebäude gebaut, Geld verschenkt, Subsidien gezahlt, teuerste Berater - am Ende hatte ich satte 150.000 Dukaten, die in meinen Schatzruhen vergammelten. (Dazu drei Anmerkungen: ich spiele mit der Idea Variation, was den Aufbau einer starken Wirtschaft deutlich verbessert, da man seine Provinzen billiger entwickeln kann - ein Feature, dass ich in der Vanillaversion praktisch nur als Mülldeponie für Machtpunkte verwende. Der zweite Punkt für Langeweile war, dass ich Frankreich, Österreich und Skandinavien in PUs gepresst hatte. Damit fehlte ab dem Midgame jeder echte Gegner für mich. Trotzdem: 150k Dukaten? Und vor allem: keine Vorteile daraus, denn ich kann sie nicht mal mehr gescheit ausgeben. Letzte Anmerkung: ich spiele mehr im RPG-Stil, mit schönen Grenzen, epischer Musik und völlig ineffizient. Gründe hier und da Satelitenstaaten, weil ich es kann. Und entwickle Provinzen ohne Ende. Mag meine Reiche aber sehr gerne.)


Zum Geldüberfluss der KI: mehrfach hatte ich schon den Fall, dass ich ein Land angreife und völlig besiege, Provinzen und massig Geld fordere. Eigentlich sollten sie am Boden liegen und die Nachbarnationen über sie herfallen. Aber das passiert nicht. Denn oft haben die KI-Länder im Mid/Lategame über 10k Dukaten, wodurch man soviel wie möglich fordert und sie dennoch nach dem Krieg wieder eine starke Armee aufbauen. Das Verwüstungs-System ist ja ganz nett, aber nach ein paar Jahren ist alles wieder paletti. In der Geschichte haben sich viele verwüstete Landstriche zwar auch recht schnell wieder erholt, aber in EU4 kostet es vergleichsweise nichts, dass sie sich erholen. Der Geldverlust währendessen ist minimal.

Dazu ein Vorschlag: die Verwüstung wird massiv erhöht. Nach einer Besetzung/Belagerung bekommt jede Stadt automatisch +X Verwüstung. Um die Verwüstung schnell abzubauen, muss man Geld investieren. Das würde Kriege langfristig kostspieliger machen und es kleinen Nationen ermöglichen, wie historische Aasgeier die Position untergegangener Großmächte einzunehmen.


Ein weiterer Punkt, der mich stört, ist die Absolutismusmechanik. Man kriegt Absolutismus für umme. In der realen Welt war der Absolutismus fast noch kostspieliger als Krieg. Was brachte Absolutismus? Mehr Prestige. Und Prestige ist in EU4 so wertlos wie Geld im Lategame. Man pimpt damit vlt. die Statistiken, aber es beeinträchtigt nicht die Loyalität des Adels (wie unter Louis XIV.), es lässt andere Nationen nicht in Ehrfurcht vor einem erzittern, generell sind unsere Herrscher sowieso alle asketisch lebende Strategen, die jahrelang über Plänen brüten, ihr Land auszubauen. Auch ist Prestige bei 100 gecapped. Aber in der Realität war es so, dass Frankreich und Österreich eben nicht gleichzeitig das weltweit höchste Prestige haben können. Ebenso ist es seltsam, dass man mit -100 Prestige trotzdem Nr. 1 der Großmächte sein kann.


Um diesen viel zu langen Beitrag abzukürzen: einzigartige Gebäude (die nur Prestige und kleine milit. Boni bringen) und die Einführung von Hofhaltungskosten wären vlt sinnvoll. Und das Korruptonssystem ist irgendwie unausgereift. Da man Korruption mit Geld bekämpfen kann (damit mein Arm nicht mehr weh tut, schneide ich ihn ab!?) und wir ja Geld im Überfluss haben nach 1550, ignoriere ich Korruption völlig.


Addendum, da ich gerade den Wikipediaartikel zu Louis XIV. gelesen habe: warum in jeder Provinz alle Gebäude nur einmal bauen? Wenn man Geböude wie z.B. Schlösser einführt, sollte man auch davon mehrere bauen können pro Provinz. In Paris allein gibt es vier berühmte Schlösser (Elysee, de Luxembourg, Tuilerien und Louvre sowie ein paar andere). Das würde sich dann positiv auf das Prestige auswirken. Und Krieg muss teurer werden (vor allem, wenn man jahrelang kämpft)! Hierzu empfehlenswert: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_XIV.#Bedeutung

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Re: Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon fidibus rex » 2. Februar 2018 00:42

Ich muss flogi zustimmen.

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Re: Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon Deus_Daniel » 2. Februar 2018 02:45

@XEM und Heinrich
Bei dem Waffenstillstand über diese Länge ging es mir nur um die Nationen mit denen man die von mir genannten diplomatischen Möglichkeiten wie Provinzen kaufen oder als eine Art Mark ankaufen nutzt. Am besten auch noch wenn man Kurfürsten bestochen hätte, um die Sorge von Dorfbengel zu verringern man könne sich als Spieler ja einfach wieder das eingesetzte Kapital zurückholen.

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Re: Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon derdorfbengel » 2. Februar 2018 14:08

SnakePlissken hat geschrieben:Ich hatte das Spiel letztes Jahr im Frühjahr sehr viel gespielt.
Im Endspiel war zwar auch schon sehr viel Geld im Spiel, aber noch nicht soviel wie jetzt.
Es kann daran liegen, dass ich jetzt mit mehr DLCs spiele, aber ich denke, es sind auch Änderungen dazu gekommen sind, die mehr Geld generieren.

Allerdings wird die Expansion ja nicht nur durch Geld begrenzt (oder in diesem Fall nicht begrenzt), sondern auch durch aggressive Expansion, Ausbreitung, Manpower, Anzahl der Soldaten, Bündnissysteme und Anzahl der Staaten, die man überhaupt einrichten kann.
Wobei Manpower durch Söldner ausgehebelt werden kann, die Anzahl der Staaten durch Vasallen usw..
Das ist aber das generelle Problem mit neu dazu kommenden Möglichkeiten und DLC's. Die Kundigen werden eine Strategie finden, um die neuen Möglichkeiten maximal auszunutzen.
Ohne Common Sense zum Beispiel gab es keine Möglichkeit, seine Provinzen selber auszubauen. Das zu Balancen ist wesentlich einfacher.

Man könnte die Ausgaben für große Reiche überproportional steigen lassen, um mehr Geld im Mid- und Lategame bei diesen Ländern herauszunehmen.


Ich wollte hier allerdings NICHT Kritik an allem und jedem, da das ausufern würde, sondern eben auf das Geld bezogen.
Es ist neuerdings soviel mehr Geld im Spiel als früher (bzw. zu einem früheren Zeitpunkt) - vermute ich, weil jetzt die "Manufaktur" Bauernhof auf niedrigem Tech-Level gebaut werden kann, bis vor Patch 23 war die quasi am Ende der Entwicklung. Dadurch kann man jetzt fast ohne Forschung jedes Getreide und Vieh und Wein mit Manufakturen steigern. Der Bauernhof entspricht einer Steigerung des Dip-W
ertes um 5 (!) Punkte. Also werden alle die vielen früher armen Provinzen, von denen man soviele hat, quasi reich. Das lässt Produktions- und Handelseinnahmen boomen.

Themistokles hat geschrieben:
Zum Geldüberfluss der KI: mehrfach hatte ich schon den Fall, dass ich ein Land angreife und völlig besiege, Provinzen und massig Geld fordere. Eigentlich sollten sie am Boden liegen und die Nachbarnationen über sie herfallen. Aber das passiert nicht. Denn oft haben die KI-Länder im Mid/Lategame über 10k Dukaten, wodurch man soviel wie möglich fordert und sie dennoch nach dem Krieg wieder eine starke Armee aufbauen. Das Verwüstungs-System ist ja ganz nett, aber nach ein paar Jahren ist alles wieder paletti. In der Geschichte haben sich viele verwüstete Landstriche zwar auch recht schnell wieder erholt, aber in EU4 kostet es vergleichsweise nichts, dass sie sich erholen. Der Geldverlust währendessen ist minimal.

Dazu ein Vorschlag: die Verwüstung wird massiv erhöht. Nach einer Besetzung/Belagerung bekommt jede Stadt automatisch +X Verwüstung. Um die Verwüstung schnell abzubauen, muss man Geld investieren. Das würde Kriege langfristig kostspieliger machen und es kleinen Nationen ermöglichen, wie historische Aasgeier die Position untergegangener Großmächte einzunehmen.


Dass der "Geldverlust minimal" ist, liegt daran, dass es keinen gibt. Die Einnahmen sind etwas reduziert, aber wenn sie zuvor eh schon viel zu hoch waren, sind sie auch bei Verwüstung eben mglw. noch hoch genug, um die Kosten zu decken. Ausserdem gibt es dann weniger Truppen zu bezahlen und es gleicht sich aus. Also wird nur mal "weniger zuviel" eingenommen, aber es fehlt an nichts.
Verwüstung ist ein grossartiges und grausames Feature und ich habe es auch noch verstärkt, geht in defines.lua und static_modifiers.
Allerdings kann man leicht über das Ziel hinaus schiessen. So habe ich z.B. ein Event geschrieben, dass Verwüstung in grossen Ländern periodisch auftreten kann, als eine art interner Bürgerkrieg. Die Provinzen hatten dann alle 50 Prozent Verwüstung. Aber das hat das Osmanenreich gleich zu Beginn quasi aus dem Spiel gekickt. Denn es betrifft nicht nur Einnahmen, wie Du denkst, sondern auch Truppenlimit und Manpower. Alle Nachbarn fielen dann über die Türken her.
Da kann man schnell die Balance massivst durcheinanderwerfen.

flogi hat geschrieben:Forcelimit ist trotzdem kein hinreichender Indikator.
Zwei Beispiele:
1) Venedig
Venedig hat kein hohes Forcelimit am Anfang, ist aber verdammt reich. Rechnet man das aufs lategame betrachtet hoch ist Venedig immer noch verdammt reich bei einem geringen Forcelimit. Ein System, dass den Reichtum anhand des Forcelimits begrenzen soll ist darum ungeeignet. Forcelimit entspringt Development. Development hat aber wenig bis keinen Einfluss auf potenzielle und tatsächliche Handelseinnahmen.

2) Russland
Russland hat aus verschiedenen Gründen ein hohes Forcelimit, ist aber nicht als die reichste Nation ever. Kann man mit Ausbau zwar erreichen aber wir gehen mal von einem mittelmäßigen Russland aus. Also hoher Einheitennerv wegen hohem Forcelimit, aber sonst keine hohen Einnahmen. Das ist keine gute Kombination.

Darum müsste man so ein System an Faktoren knüpfen die leichter abprüfbar und somit repärsentativ sind. Das sind eigentlich nur die Gesamteinnahmen eines Landes. Sprich man sagt z.B. ab 100 Einkommen gibt es 0.1 Inflation, ab 120 0.2 usw.
Insofern sind Kolonialnationen natürlich auch nicht optimal, wäre aber als zusätzliches seperates System verkraftbar.


Kann es sein, dass es da ein Missverständnis gibt?
Genau damit Russland weniger und Venedig mehr getroffen wird, wollte ich die Strafinflation ja an die die Truppenlimit-Kosten (und die GE) ÜBERSTEIGENDEN Einnahmen knüpfen. Dann wird das reiche Venedig (auch ohne Kolonien in Amerika) stark getroffen und das arme Russland gar nicht.

Mal ein Beispiel:
Venedig hat (aus GE) ein Truppenlimit von 50 Units, Russland von 100. Dann ergäbe sich jetzt über die Daumen gepeilt, bei 50 Prozent Infanterie x 0,10 Dukaten Unterhalt und 50 Prozent anderen zu 0,25, 2,5+6,25 = 8,75 Dukaten inflationsfreie EInnahmen für Venedig ergeben, für Russland entsprechend 17,5.
Wenn Venedig 20 Dukaten Einnahmen und Russland auch 20 Dukaten Einnahmen hätte, wäre Venedig hart getroffen und Russland kaum.

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Re: Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon SnakePlissken » 11. Februar 2018 23:11

derdorfbengel hat geschrieben:
Ich wollte hier allerdings NICHT Kritik an allem und jedem, da das ausufern würde, sondern eben auf das Geld bezogen.
Es ist neuerdings soviel mehr Geld im Spiel als früher (bzw. zu einem früheren Zeitpunkt) - vermute ich, weil jetzt die "Manufaktur" Bauernhof auf niedrigem Tech-Level gebaut werden kann, bis vor Patch 23 war die quasi am Ende der Entwicklung. Dadurch kann man jetzt fast ohne Forschung jedes Getreide und Vieh und Wein mit Manufakturen steigern. Der Bauernhof entspricht einer Steigerung des Dip-W
ertes um 5 (!) Punkte. Also werden alle die vielen früher armen Provinzen, von denen man soviele hat, quasi reich. Das lässt Produktions- und Handelseinnahmen boomen.


Das sollte keine Kritik sein, sondern zeigen, dass es noch andere Faktoren gibt, die die Expansion begrenzen.
Die Bauernhöfe muss man ja auch erstmal kaufen können, was gerade am Anfang des Spiels nicht ganz sein einfach ist.

Nach meinem Empfinden nimmt der letzte DLC Cradle of Civilisation durchaus Geld aus dem Spiel.
Es gibt die Armee Professionalisierung, die teuer ist. Es kommen Events zur Professionalisierung, die bezahlt werden müssen und in Friedenszeiten muss die Armee weiter finanziert werden, wenn gedrillt wird.

Und das dritte ist, wir kennen das Spiel ganz gut und pressen seine Möglichkeiten ziemlich aus. Viele Spieler werden das nicht tun und für die stimmt der Geldhaushalt dann wieder.
Am Ende des Spiels oder bei größeren Reichen kann man natürlich noch mehr Geld aus dem Spiel nehmen.

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Re: [Europa Universalis IV] Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon fidibus rex » 12. Februar 2018 12:10

@derdorfbengel

Ist es eigentlich nicht so, das man mit Russland, aufgrund von vielen Soldaten weniger Geld hat als Venedig?

Bei mir ist das so. In meinem Italien Spiel, mit meinen jetzt Knapp 70k Soldaten schwimme ich in Geld.
Mit Russland hingegen habe ich ständig Geldprobleme.
Dazu kommt das die Entwicklung in Russland total für den Popo ist.
Da wo Florenz um 1444 steht, ist Moskau wenn überhaupt erst um 1500 soweit.

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Re: [Europa Universalis IV] Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon derdorfbengel » 12. Februar 2018 12:36

Professionalism lohnt sich eigentlich nicht. Man fährt besser, wenn man darauf verzichtet, solange die Kohle knapp ist. Ist nicht nur mein Eindruck.

Man hat mit allen Ländern ein ziemlich gleiches Level an Steuern und Produktionseinnahmen, weil das ja an Development gekoppelt ist. Und da das Truppenlimit AUCH an Dev gekoppelt ist, passt das Geld in jedem Land immer ganz gut zu den Truppenkosten; es sei denn, man hätte auf das Limit Modifikatoren wie Nationale Ideen, und auf Steuern/Produktion keine.

Den grossen Unterschied macht immer der Handel. Und mit dem hat Russland grosse Probleme, während Venedig da begünstigt ist. Durch Lage, Ideen, Staatsform als Handelsrepublik.

In Russland fehlt Dir schon der potente Handelsknoten und dann liegt ein Teil Deines frühen Reiches in einem Knoten, dessen Einnahmen abfliessen, nämlich "Weisses Meer" nach "Ärmelkanal". Später fehlen Dir die Händler uvm, um den Handel im Riesenreich zu nutzen.

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Re: [Europa Universalis IV] Gibt es in EU4 zuviel Geld?

Beitragvon fidibus rex » 12. Februar 2018 16:49

Naja in Neva später St.ptersburg sammelt sich auch einiges an Kohle.
Aber so massiv wie in Westeuropa ist das nicht das stimmt schon. Da ist Kasan und Sibirien zu schwach.