[Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Historisch simuliertes Globalstrategiespiel

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon recur » 8. April 2019 16:15

Und man erbt eine Kurfürstenstimme....welche man bein integrieren nicht erhält. Je nachdem, wie/ auf was man spielt, kann das auch sehr nützlich sein.
Und Machtpunkte kann man nie genug sparen (egal welche)....ich sag nur "entwickeln" :-)
"Doch jene, meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrschen sollte, bringet her und erwürget sie vor mir!"

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon derdorfbengel » 8. April 2019 18:51

recur hat geschrieben:Und man erbt eine Kurfürstenstimme....welche man bein integrieren nicht erhält. Je nachdem, wie/ auf was man spielt, kann das auch sehr nützlich sein.
Und Machtpunkte kann man nie genug sparen (egal welche)....ich sag nur "entwickeln" :-)



.. und den Königsrang erbt man auch noch. Auf den man sich im Reich nicht selbst upgraden könnte. Aber ob das das lange Warten rechtfertigt, ist zweifelhaft. Böhmen hat 109 Entwicklungspunkte.
Es zu integrieren würde Österreich also (mit Einfluss-Ideen, ohne weitere Boni) 523 Punkte kosten. Bei durchschnittlich 9 Punkten "Einnahmen" pro Runde ohne Sondereinnahmen wie von den Ständen wären das die Einnahmen von knappen 5 Jahren. Dazu steht das Warten in keinem vernünftigen Verhältnis, wenn man im Spiel was vor hat.

Wenn man zurückhaltend spielt, kann man das natürlich so machen. Habe ich ja auch oft genug. Aber die Spieler, die die Erde erobern wollen, oder auch nur einen grossen Teil davon, können nicht 50 Jahre auf etwas warten, was Dip-Punkte für 5 Jahre kosten würde.

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon Mr XEM » 8. April 2019 19:00

derdorfbengel hat geschrieben:Wenn man zurückhaltend spielt, kann man das natürlich so machen. Habe ich ja auch oft genug. Aber die Spieler, die die Erde erobern wollen, oder auch nur einen grossen Teil davon, können nicht 50 Jahre auf etwas warten, was Dip-Punkte für 5 Jahre kosten würde.

Warum nicht? Man hat eine Vasallen, den man füttern kann. Der eine regelmäßig zum Kaiser wählt. Der einem Truppen zur Verfügung stellt und der für einen die Provinzen entwickelt.
So lange man keinen One Tag machen will, ist es egal ob man eine PU hat. Und eine PU hat den Vorteil, dass nur das Land alleine und nicht die restlichen Vasallen für das Freiheitsstreben zählen.

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon DerGütigeKaiser » 8. Oktober 2019 13:46

Danke für den tollen Guide. Das alles im Spiel zu erlernen würde viel Zeit beanspruchen. Im wesentlichen hab ichs kapiert, hab aber noch Fragen:
1.
Es ist Deine Aufgabe als Kaiser, die Provinzen zurückzufordern und bei Ablehnung Reichsbefreiungs-Kriege zu führen.

Es lohnt sich ja nur wenn aus der Provinz wieder ein Fürstentum wird. Wie kann ich 0815 Provinzen von solchen unterscheiden die ich mit "Nationen entlassen" zu Fürstentümern machen kann? Ist Abspeichern - Krieg erklären - Unter "Nationen entlassen" bei Friedensverhandlungen nachschauen die einfachste Möglichkeit?
2. Ich finde nirgends ein Menu um Reichsstädte zu ernennen!?
Ich habe EU4 v1.29.2.0 Manchu.

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon Mr XEM » 8. Oktober 2019 18:29

Wenn du auf die Provinz klickst gibt es den Punkt Ansprüche. Und alle Wappen die da angezeigt, aber ausgegraut sind können in der Provinz gegründet werden.

Reichsstädte ernennen kannst du im Diplomenü unter den Kaiseroptionen.

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon DerGütigeKaiser » 10. Oktober 2019 19:34

Danke für die Tipps. Die Reichsstädte finde ich bei mir nicht egal was ich auswähle:
Krieg hier keinen Screenshot rein, aber da ist nix im Menu zu Reichsstädte.

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon derdorfbengel » 11. Oktober 2019 00:51

Welches Menü meinst du denn?
Es gibt eine Ansichtskarte mit Filter für das HRR. Da sind sie farbig hervorgehoben.

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon MolaRaines » 11. Oktober 2019 13:01

DerGütigeKaiser hat geschrieben:Danke für die Tipps. Die Reichsstädte finde ich bei mir nicht egal was ich auswähle:
Krieg hier keinen Screenshot rein, aber da ist nix im Menu zu Reichsstädte.



Kann nicht sein. Das ist im Diplomatiemenü, also da wo du Bündnisse und so anbieten kannst, ganz unten.
Dort kannst du unrechtmäßiges Land fordern, Kürfürsten ernennen und absetzen, Reichsgnade gewähren und eben das Angebot machen eine Reichsstadt zu werden.

Reichstädte können übrigens nur Länder mit einer Provinz werden. Klick z.B. mal Hamburg oder Nürnberg an. Diese sind am Anfang Reichstädte.
Wenn du dich und den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten.
Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg eine Niederlage erleiden.
Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen.

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon DerGütigeKaiser » 10. Dezember 2019 10:52

Hat jemand einen Tipp wie ich es direkt mitkriege wenn es weniger als 7 Kurfürsten hat? Sehe da kein Popup oder Nachricht und ne Weile später merken is blöd :-)

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon MolaRaines » 10. Dezember 2019 12:22

Gibt es leider nicht.
Wenn du dich und den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten.
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Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen.

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon DerGütigeKaiser » 16. Dezember 2019 08:19

Vielen Dank!
Jetzt habe ich folgendes Problem: Ich verhandle mit Lüttich darüber Nassau als Nation zu entlassen. Nassau wird dann sofort Protestantisch. Lüttich und Berg (wird zu Nassau) sind katholisch, Religionszentren gibt es auch keine mehr und sonst grenzt auch keine protestantische Provinz an. Drum herum ohne direkte Grenzen gibt es aber protestantische Provinzen.
Kann man das erklären bzw. verhindern?

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon derdorfbengel » 16. Dezember 2019 08:55

Wenn die Hauptstadtprovinz protestantisch ist, wird das Release-Land protestantisch.

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon m4inman » 30. Dezember 2019 23:43

Hallo zusammen,

nachdem ich hier schon länger fleißig mitlese, wollte ich mich nun auch mal konstruktiv beteiligen.

Vorab vielen Dank an den Autor, sehr ausführliche und gute Erklärung.

Ich habe erst vor einigen Wochen mit EU4 angefangen und mich mehrfach daran probiert, bisher leider immer kläglich gescheitert. Und das obwohl die Wiederherstellung des HRR, nach der Gründung Deutschlands, für mich das zweit wichtigste Ziel im Spiel ist. Aber aufgrund meiner vielen Versuche kann ich da vielleicht guten Feedback geben ;)

Da der Beitrag schon älter ist (mittlerweile über drei Jahre) und ich demnach im Spiel deutliche Veränderungen wahrgenommen habe, werde ich mich erstmal ausführlich darauf beziehen.
Wobei ich jedoch explizit nicht beurteilen kann, ob sich hier das Basisspiel in den drei Jahren entsprechend geändert hat, oder ob es evtl. an DLCs liegt. Bis auf einige wenige habe ich fast alle.

Böhmen und Ungarn in Personalunion
Hier scheint sich das aktuelle Spiel am deutlichsten von der Anleitung zu unterscheiden. Von der Vorgehensweise in der Anleitung sei hier ganz deutlich abgeraten. Per Thron beanspruchen die Personalunion zu erzwingen ist a) nicht notwendig und b) aufgrund der Spielmechaniken auch die schlechteste Möglichkeit. Das ganze wird weiter unten näher erläutert.

Schattenkönigreich-Event
Ich halte es persönlich für vollkommen kontraproduktiv das Schattenkönigreich abzuwenden.
Folgende Provinzen müssen erobert werden:
Brescia, Verona, Treviso und Friaul (Venedig)
Romagna, Urbino, Ancona, Umbrien und Rom (Kirchenstaat)
Abruzzen (Neapel)

Generell zur Eroberung: Die venezianischen Provinzen stellen hier wohl noch die einfachsten dar. Alleine schon beim Kirchenstaat wird es knifflig. Zum einen weil man (wie bei Venedig) mind. zwei Kriege benötigt um alle Provizen zu erobern bzw. am Schluß den Kirchenstaat zu vasallieren. Zum anderen weil es die Meinung des Kirchenstaates bzw. des Papstes massiv dezimiert. Hat man dann als Kontrolleur der Kurie noch einen Rivalen, wie z. B. Frankreich, Venedig oder gar den Kirchenstaat selbst, ist die Exkommunikation schon sehr nah. Daraus folgt dann massive Meinungseinbußen bei allen katholischen Nationen. Da die anderen Konfessionen (Protestantismus und Reformiert) erst nach 1490 (Ende des Events) auftauchen, also bei allen Nationen.
Richtig kompliziert wird es mit Neapel. Zum einen hat man von Beginn an keine Möglichkeit die Provinz zu beanspruchen. Dazu kommt die Personalunion mit Aragon, was Neapel militärisch sehr stark macht. Also muss man entweder erst Ancona vom Kirchenstaat erobern oder Dalmatien von Venedig, um einen Anspruch auf Abruzzen fingieren zu können.
Dann noch hoffen dass Aragon keine starken Bündnisse hat (wie Frankreich) oder gar schon in der PU unter Kastilien landet.

Nun warum das ganze eh Quatsch ist.
Wie der Autor bereits geschrieben hat, gibt es ordentlich Aggressive Expansion Meinungsmalus bei den ganzen Nationen. Weiterhin kommen hohe Kosten durch das erstellen der Kernprovinzen (vorher kann man die Provinzen nicht zum HRR hinzufügen).
Weiterhin ist jedoch zu beachten, dass es ebenfalls Meinungsmalus gibt, weil man irregüläre Territorien des HRR erobert/hält. Und zwar bei allen (bzw. den umliegenden) HRR Nationen. Auch gibt es keinen besonderen Boni sollte man das Schattenkönigreich abwenden.
Wenn man dann bedenkt, dass man jedes mal die 10 Gefallen bei einer verbündeten Nation benötigt um diese in einen Angriffskrieg zu rufen, müssen insbesondere die ersten Kriege alleine durchgeführt werden.
Es ist daher viel angenehmer das Schattenkönigreich gemütlich kommen zu lassen und wenn überhaupt bei Venedig zu wildern. Die Provinzen braucht man eh so oder so und Venedig gehört nicht zum HRR.
Fehlen einem ein paar Reichsmitglieder, kann man später immer noch die Provinzen (für Prestige) als freie Nationen entlassen.

Spielverlauf

Die Reihenfolge der nun folgenden Punkte erfolgt chronologisch anhand des Spielverlaufs.

1. Böhmen
Ganz klar: Man braucht keine Staatsehe mit Böhmen! Man kann Böhmen direkt zu Beginn rivalisieren und brauch sich vorerst sonst nicht weiter um die zu kümmern.
Wieso und weshalb -> siehe 3. Missionen

2. Ungarn
Wie der Autor geschrieben hat, nutzt man bei Ungarn das Interregnum zu Beginn des Spiels.
Also als erstes direkt eine Staatsehe mit Ungarn eingehen.

Eins ist immer sicher: Ladislaus Postumus von Habsburg wird Thronfolger.
Zufällig heißt der ungarische Thronfolger genauso wie der österreichische, es handelt sich jedoch um zwei verschiedene Personen (was man an den unterschiedlichen Geschicken erkennt).

Es gibt nun unzählige Möglichkeiten die eintreten können.
Die Habsburger werden wieder vom Thron vertrieben und die Hunyadis erheben sich.
Mit Ladislaus Postumus I begründet die Habsburger-Dynastie die Herrschaft von Ungarn.
Und auch Verläufe bei denen mal ein Habsburger, mal ein Hunyadi auf dem Thron sitzt, die Herrscher willkürlich wechseln usw.

Das notwendige Event ist Der ungarische Thron, bei dem es zwei Möglichkeiten gibt.
1. Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln... -> Österreich erhält einen Wiedererrichtung der Union-Kriegsgrund gegenüber Ungarn.
2. Das Event kam jetzt bei den Tests nicht vor, aber O-Ton ist ca: Krieg können andere führen -> Ungarn wird Juniorpartner

Das zweite ist natürlich der Idealfall, kam bei meinen vielen Spielen auch schon öfters vor. Man erhält Ungarn als Juniorpartner ohne Krieg o. ä. und kann sich direkt Böhmen zuwenden.
Sind die Habsburger auf dem Thron, kann man die PU per Thron beanspruchen zwar erzwingen, aber die daraus entstehenden Mali kann man sich sparen -> siehe 3. Missionen

Generell sollte man darauf achten die Meinung auf Maximum zu bekommen (also 200). Das sollte die Chance des kampflosen Erhalts von Ungarn erhöhen. Daher auch das Bündnis, da +50 Meinung.


3. Missionen

Unabhängig von Zufälligkeiten im Spielverlauf kann man gegen Böhmen und Ungarn den Wiedererrichtungs-Kriegsgrund gegen beide Nationen über Missionen erhalten.

Böhmen: Sichert Wähler
Voraussetzung 1: Ist Kaiser des HRR
Voraussetzung 2: Mindestens 5 Kurfürsten stimmen für Österreich um Kaiser zu werden und haben mindestens 100 Meinung über Österreich.
Hier muss man nur zu 5 Kurfürsten über Beziehung verbessern und ggfls. Geschenke/Reichsgnade gewähren, dafür sorgen dass diese für einen stimmen und mind. 100 Meinung haben. Sobald es bei 5 gleichzeitig der Fall ist, ist die Mission aktivierbar.

Ungarn: Niedergang Ungarns
Voraussetzung 1: Hat mehr Entwicklung als Ungarn
Voraussetzung 2: Gesamtentwicklung mindestens 200
Die Mission ist auch einfach zu erfüllen, indem man einige Provinzen erobert. Insbesondere die venezianischen oder sonstige in Norditalien, da diese über eine hohe Entwicklung verfügen.
Mit Glück erbt man aber auch Teile Burgunds und hat sofort mehr als Ungarn. Sobald beide Voraussetzungen stimmen, ist auch diese Mission aktivierbar.

/!\ Achtung /!\ Mit aktivieren der Mission, erhält man den Kriegsgrund, jedoch auf 10 Jahre beschränkt.
Man sollte also VOR Aktivierung dafür sorgen, z. B. über Krieg erklären, dass (genug) Verbündete dem Angriffskrieg folgen und man sich nicht alleine darum kümmern muss. Weiterhin natürlich die richtigen Voraussetzungen schaffen, wie z. B. bei Ungarn die Staatsehe auflösen und ggfls. auch das Bündnis. Sobald alle negativen Mali entfernt sind, keine Waffenruhe herrscht, keine positiven Beziehungen (Bündnis, Garantie, Staatsehe) mehr bestehen und Verbündete dem Krieg beistehen -> Mission aktivieren -> Krieg erklären -> PU sichern.


4. Kastilien/Spanien

Haben Kastilien/Spanien und Österreich beide Frankreich als Rivalen und es besteht zwischen den beiden eine Staatsehe, triggert ein Event bei dem ein Habsburger auf den kastilischen/spanischen Thron folgt. So dass man auch später Spanien als PU erhalten kann.
Daher ist es absolut empfehlenswert Kastilien von Anfang an zu verbünden und drauf zu achten dass diese mit Frankreich rivalisiert sind.


Personalunionen

Wie auch schon der Autor geschrieben hat, sind Personalunionen ein sehr starkes und effektives Mittel.
Ich persönlich liebe sie regelrecht. Denn im Gegensatz zu Vasallen haben Personalunionen weniger negative Faktoren auf das Freiheitsstreben.

Insbesondere Ungarn wird mit Provinzen gefüttert. Mit Ausnahme der Küstenprovinzen an der Adria gehen alle anderen (Bosnien, Serbien, Osmanisches Reich, usw.) in Ungarn rein. Umso größerer (Anzahl Provinzen) ein Juniorpartner ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit des erbens bei dem Tod des Herrschers. Böhmen lohnt sich zu erben, da man so auch den Platz als Kurfürst erbt und auch so die eigene Regierung vom Herzogtum zum Königreich aufwerten kann. Dies geht ansonsten nicht im Spiel (außer man bekommt eine PU mit einem anderen Kurfürst). Beim integrieren geht der Kurfürst verloren.

PU's haben den schon angesprochenen riesigen Vorteil, dass sie weniger Freiheitsstreben entwickeln als Vasallen, was im fortschreitenden Spielverlauf von großer Bedeutung ist. Selbst alle Provinzen zu Kernprovinzen zu machen, ist nicht nur sehr teuer an Administrativer Macht, es hemmt auch die Entwicklung. Administrative, Diplomatische und Militärische Macht erhält man immer nur begrenzt und das kann auch nur minimal durch Berater gesteigert werden. Ansonsten ist man da vom Herrscher abhängig. Das hat den Nachteil dass die Entwicklung der Provinzen entsprechend leidet. Man kann nicht alle Provinzen gleichmäßig entwickeln, wenn man irgendwo 40-50 Provinzen hält. So haben PU's (umso mehr, umso besser) den Vorteil eines loyalen "Vasallen", den man fleißig mit Provinzen pushen kann und der sich dann um die Entwicklung kümmert. Nationen wie Portugal oder Kastilien (Spanien) als PU's haben sogar noch den besonderen Vorteil, dass die ihrer Nation entsprechend spielen und auch als PU's fleißig kolonisieren.

Mit Abschluss der Ideengruppe Diplomatische Ideen erhält man den Effekt: Reduziert Stabilitätseinbußen durch diplomatische Aktionen
Wenn man eine Staatsehe beenden will (Familienbande auflösen) kostet dies Prestige sowie 1 Stabilität. Mit diesem Effekt entfällt der Stabilitätseinbruch und das auflösen kostet meist nur noch 1 Prestige.
Also kann man sich dann in Ruhe die umkämpften Nachfolgen angucken. Sind dann dort ältere Herrscher (bestenfalls 50+/60+) kann man einfach Staatsehen eingehen und klappt weder die PU, noch dass die eigene Dynastie auf dem Thron landet, kann man die einfach wieder auflösen um so die Diplomatischen Beziehungen nicht zu sehr zu beanspruchen.


Fazit

Ich behandel im Grunde genommen nur den Beginn des Spieles um eine optimale Ausgangsposition zu erhalten.
Wie sieht der absolut beste Start aus? Teile Burgunds erben und Ungarn ohne Krieg als Juniorpartner erhalten. Und mit ein bisschen Glück hat Böhmen keine starken Verbündeten, so dass man die schnell erobern und ebenfalls als Juniorpartner erhalten kann.

Worauf ist zu achten?
  • Österreich ist NICHT rivalisiert von: Aragon, Burgund, Kastilien und Polen
  • Aragon ist NICHT rivalisiert mit Kastilien
  • Kastilien hat Frankreich rivalisiert

Aragon: Bündnis und Staatsehe
Burgund: Staatsehe
Kastilien: Bündnis und Staatsehe
Mailand: Bündnis und Staatsehe
Polen: Bündnis und Staatsehe
Ungarn: Staatsehe (Bündnis optional)

Mit diesen Verbündeten ist man vor jeglichen Aggressoren sicher und hat ggfls. Verbündete für Verteidigungskriege im Reich. Bei meinen Testspielen für den Beitrag habe ich einige Male nur Staatsehen zum testen gemacht, da hat Venedig das ein oder andere mal einfach den Krieg erklärt. Weiterhin sollte man die Bündnisse so früh wie möglich eingehen und dafür einen Malus bei der Diplomatischen Macht eingehen, aufgrund zu vieler Diplomatischer Beziehungen, um so die nötigen Gefallen anzusammeln.
Mailand ist am Anfang interessant, da immer mit Venedig rivalisiert und man so einen zuverlässigen Partner für die venezianischen Provinzen hat.

Zu Guter letzt muss man natürlich auch noch Glück haben, dass die gewünschten Nationen (Böhmen und Ungarn) nicht deutlich Federn lassen müssen. Gerne greifen die Polen Böhmen an und die Osmanen wollen sich an Ungarn vergehen. Hier muss man entweder mit Bündnissen von Anfang an entgegen wirken und diese lösen bevor man (wie in 3. Missionen aufgeführt) die PU's erzwingen will, oder einfach hoffen und Daumen drücken ;)


Sollte alles optimal laufen (ja da sind viele Neustarts notwendig) hat man die perfekten Bedingungen. Ab dann gilt es das Reich zusammenzuhalten und gegen die Häretiker anzugehen. Da ich bisher jedes mal bei diesen scheiß Religionen und dem Liga Krieg gescheitert bin, war es das erst mal von mir ;)

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon Icestorm » 12. Januar 2020 16:16

m4inman hat geschrieben:Und das obwohl die Wiederherstellung des HRR, nach der Gründung Deutschlands, für mich das zweit wichtigste Ziel im Spiel ist.
[…]

Schattenkönigreich-Event
Ich halte es persönlich für vollkommen kontraproduktiv das Schattenkönigreich abzuwenden.
[…]

Es ist daher viel angenehmer das Schattenkönigreich gemütlich kommen zu lassen und wenn überhaupt bei Venedig zu wildern. Die Provinzen braucht man eh so oder so und Venedig gehört nicht zum HRR.
Fehlen einem ein paar Reichsmitglieder, kann man später immer noch die Provinzen (für Prestige) als freie Nationen entlassen.


Da möchte ich inhaltlich wiedersprechen. Es macht schon Sinn für die Reichsautorität das Schattenkönigreich abzuwenden. Ich habe bevor das habe x Reichsmitglieder Achievment dazu kam einmal mit Österreich ein Spiel gestartet mit dem Ziel so viele Reichsmitglieder wie möglich zu produzieren. Dafür habe ich absolut gar keine Nation annektiert oder auch nur Provinzen von erobert, sondern nur das Schattenkönigreich abgewendet und nachträglich die Nationen wieder freigelassen. Um möglichst viel Reichsautorität anzusammeln, halte ich es für sogar einen der sinnvollsten Wege den man gehen kann, um schnell zum HRR bzw. Deutschland zu kommen, was ich letztendlich dann aus Spaß auch gegründet habe.

viewtopic.php?f=884&t=14193&p=637150#p637150

Die Screens existieren dazu leider nicht mehr, aber mit 73 Reichsnationen spammst du so viel Reichsautorität, dass es kein Problem ist da durchzurushen. Seitdem sind natürlich auch diverse Patches durchgelaufen, aber im Grunde sollte der Weg weiterhin gangbar sein. Nebenbei ist es eines der aller wenigsten unexpansiven Strategien, die EU4 dem Spieler gibt ein vernünftiges Spielziel zu erreichen und deshalb eine andere Motivation.

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Re: [Europa Universalis IV] Kaiserliche Anleitung

Beitragvon derdorfbengel » 13. Januar 2020 19:05

Icestorm hat geschrieben:Nebenbei ist es eines der aller wenigsten unexpansiven Strategien, die EU4 dem Spieler gibt ein vernünftiges Spielziel zu erreichen und deshalb eine andere Motivation.


Solche Ziele fehlen mir auch etwas. Immer die Welt zu erobern, ist schon ziemlich öde.
CK2 und VIC2 geben grundsätzlich andere mögliche Spielziele mit der Binnenoptimierung eines Reiches; weshalb ich sie mittlerweile lieber spiele als EU4. Das vermutlich schon an ein Jahr unangerührt vermodert.