[Europa Universalis IV] Kolonialverwaltung, Burgund etc.

Historisch simuliertes Globalstrategiespiel

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Berserkr47
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[Europa Universalis IV] Kolonialverwaltung, Burgund etc.

Beitragvon Berserkr47 » 25. November 2017 16:19

Tag zusammen,

seit einigen Tagen habe ich ein Multiplayerspiel mit einem Kollegen am laufen, er spielt England und ich Frankreich.

Das Spiel läuft, da wir noch klassische Anfänger sind, auf Einfach. Dementsprechend gings bislang ganz gut voran, die britischen Inseln gehören insgesamt meinem Kollegen, ich habe allerdings bisher nur die Provence und einige kleine Provinzen. Dürften gerade im Jahr 1500 angekommen sein.

Nun zu meinen Fragen:

1. Da ich mich eigentlich auf die Kolonien konzentrieren wollte, habe ich beide bislang möglichen Ideen in die Kolonien investiert. Die Kapverden gehören nun mir, aber irgendwie kann es mit dem "Besitz" ja nicht alles gewesen sein. Man liest überall wie man kolonisiert, aber bislang nicht was die Kolonien so alles (hoffentlich!) bringen. Wie hole ich denn das Maximum aus meinen Kolonien heraus und wie gehe ich da am besten vor? Ziel wäre natürlich eine sprudelnde Staatskasse.

2. Im Osten nervt Burgund. Mein Ziel ist es dieses zu zerschlagen, allerdings klappte das auch beim zweiten Anlauf nicht so recht, nach 6-7 geschlagenen Schlachten die wir gewinnen kommt die entscheidende Niederlage und das Einheitenverhältnis dreht sich enorm. Spiele ich nicht offensiv genug? Muss ich noch viel mehr Einheiten ausbilden um den Feind zu überrollen? (Deutlich ins Minus gehen für die Kriegszeit?) Kann ich meine Einheiten und die meines Mitspielers zusammenlegen ? Wir marschieren zwar immer mehr oder weniger zusammen, aber bei dem Zickzackkurs den der Gegner läuft kommt schonmal eine Armee zu früh oder zu spät, was wohl auch viel mit den Niederlagen zusammenhängt, vermute ich mal. Man liest, dass man nach einer Niederlage nicht direkt die Flinte ins Korn werfen soll, aber eine wirkliche Idee wie ich der Sache Herr werde habe ich leider nicht.

3. Mir fällt der Name der Provinz grade nicht ein, aber Frankreich hat ja einen Vasallen an Burgunds Grenze, wieso ist es nicht möglich diesen zu annektieren (wie Dänemark und Holstein)? Habe hierfür auch keinen Button im Diplomatiemenü. Habe ich wieder eine Bedingung hierfür außer Acht gelassen?

4. Was genau bringt Merkantilismus, also wie wirkt es sich auf das Spiel aus ?


Vielen Dank schonmal im Voraus !
Zuletzt geändert von Homerclon am 18. Januar 2018 04:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Hasbulat
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Re: Kolonialverwaltung, Burgund etc.

Beitragvon Hasbulat » 25. November 2017 18:08

Na ja, Länder-Auswahl finde ich nicht sehr optimal, wenn ihr nicht gegeneinander spielt, da alle beide konnten vieles von einander holen oder in eine PU leicht bekommen, wobei danach ist das Spiel nicht mehr so Reizvoll an sich.
zu den Fragen:

1. Kolonien. Kariben, Westafrika - Richtung indonesien, indien wäre ideal. Kolonien kosten zur Beginn erstmal eine Menge Geld, wenn man sie kolonisiert. Später bringen sie Geld und je nach Grösse von jeweiligen Kolonialzone - die zusätzlichen Händlern auch. Und die seltenen Güter, was das Handelswert erhöht und bei Handels-dominieren die richtig guten Boni verschaffen.

2. Burgund ist stark durch deren Vasallen. Das erste, was ich als Frankreich angehen würde - Provence, Bretagne, Navarra (das letztere lässt sich friedlich vasallisieren, die beiden ersten - kriegerisch). Oder einfach einnehmen. Danach - Richtung Aragon, am besten so den zu dezimieren, dass er keine Landgrenze zu Kastilien hat. So wird die Möglichkeit eines Ebvents Iberische Hochzeit erst gar nicht geben. Oder Kastilien zerlegen, je nach Lage mit den Bündnissen etc.

Strategisch als Frankreich - den Genuesischen Knoten (möglichst vollständig) und am besten noch alle Provs im Knoten Sevilla haben. Richtung Genua geht richtig erst, wenn die Norditalienischen Ländereien das Reich verlassen haben. Danach - auch gern ganz Italien, oder zumal alle Provinzen die zum Handelsknoten Genua gehören. Burgund an sich ist mehr oder weniger uninteressant für Frankreich. Es reicht da 1-2 Provinzen anzugreifen, wenn Burgund einen schweren Krieg hätte. Das sollte reichen. An sich ist es mehr ein Schild gegen Österreich, der mächtig Ärger mitbringen könne. Vor allem, wemm man noch nicht so Kriegserfahren ist.

Als England - eben Knoten am Kanal und Nord/Ostsee. Also Irland, Scotalnd - Dännmark, Norwegen etc. Also, möglichst in allen Nordknoten dominieren und den Handel heim leiten.

Und generell - Provinzen zu holen, nur um sie zu holen ist wenig sinnvoll. Ich schaue immer nach Ausbreitung die mir richtig was bringt. Also, Handelskarte öffnen und schauen, was für Knoten in der Nähe liegen, vor allem Endknoten und versuche sich so entwickeln, dass ich diese möglichst vollständig beherrsche. Achten auf die Provinzen mit Handelszentrum und/oder Flussmündung. Diese sind am attraktivsten und bringen jede Menge vor allem in der Frühphase. Und immer etwa so expandieren. Provinzem im HRE kosten zu viel und bringen zu viel an AE, die sollte man möglichst ganz lassen. Ist man sehr stark irgendwann mal, kann man auch diese sich gönnen.

3.Du meinst, wahrscheinlich, Provence, das Frankreich zum Bündnispartner zu Beginn hat. Man kann sie nicht (friedlich) vasallisieren, weil sie selbst nen PU-Partner hat, der Dazu noch im HRE ist und Provence selbst hat zumal eine Provinz im HRE. Eigentlich, man soll Provence so schnell es geht erobern, bevor die anderen es tun. Bor allem du willst die Südprovnizen und die im Nordwesten haben, villeicht. Wobei die Südlichen - Prio Nummer 1 - sind am Meer, hochentwickelt (ich versetze Frankreichs Hauptstadt gerne hinein, wenn ich mehr vom Genua-Knoten habe. So wird in diesem Endknoten Geld passiv abgehoben. Der Genua-Knoten ist einer der stärksten im Spiel, es gibt keine Ausgangsströme von und man kenn den Handel mit den Händlern hinein leiten aus Sevilla, aus Bretagne - Champaign und weiter aus dem Karibik, aus dem Knoten in Westafrika, bis hin von Indien. Was die attraktivste Handels-und Kolonisierungsstrategie im Spiel darstellt.

4. Merkantismus , wenn ich mich richtig daran erinnere, erhöht Zolle, was für eine Kolonialmacht genau so wichtig (oder wichtiger), als Provinzentwicklung sei.
Zuletzt geändert von Hasbulat am 25. November 2017 20:41, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: Kolonialverwaltung, Burgund etc.

Beitragvon derdorfbengel » 25. November 2017 18:57

Wenn Du als Frankreich mit einem menschlich gespielten England auch noch verbündet bist, seid ihr eigentlich dem Feind haushoch überlegen. England ist der atlantische Rivale Frankreichs und für den Spielspass müssten diese beiden Fraktionen eigentlich auch gegeneinander spielen. Aber ok.
Vielleicht schaust Du Dir mal Videos von erfahrenen Spielern wie "Legendarymarvin" oder "Tante Günna" an, damit Du siehst, wie Krieg geführt wird.

Kolonisieren ist im Ergebnis auch nichts anderes als Reichsaufbau, nur dass es grossteils friedlich ablaufen kann; in Amerika sogar zu 100 Prozent. Damit das Reich sich finanziell lohnt, muss es entlang der Handelsströme zu dem Umschlagplatz aufgebaut sein, an dem man seinen Heimathafen hat.

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Re: Kolonialverwaltung, Burgund etc.

Beitragvon Hasbulat » 25. November 2017 20:53

derdorfbengel hat geschrieben:Wenn Du als Frankreich mit einem menschlich gespielten England auch noch verbündet bist, seid ihr eigentlich dem Feind haushoch überlegen. England ist der atlantische Rivale Frankreichs und für den Spielspass müssten diese beiden Fraktionen eigentlich auch gegeneinander spielen.


Genau! Stimme zu! Zudem auf der leichteren Spielschwierigkeit wird es nix!
Vorschlag für euch - Frankreich und Dänemark. Es wäre eine viel interessantere Wahl mit mehr an der taktischen Freiheit und aber mehr an Herausforderungen, weil ihr dann auch zumal mit 1-2 ernstzunehmenden Gegnern konfrontierten.

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Re: Kolonialverwaltung, Burgund etc.

Beitragvon Mr XEM » 25. November 2017 21:01

Berserkr47 hat geschrieben:4. Was genau bringt Merkantilismus, also wie wirkt es sich auf das Spiel aus ?

Merkantilismus gibt pro Punkt +2% local trade power, verbessert die Blockadeeffizienz und erhöht dafür im Gegenzug das Freiheitsstreben von Kolonien.

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Re: Kolonialverwaltung, Burgund etc.

Beitragvon Berserkr47 » 26. November 2017 22:25

Danke nochmal für die Antworten. Recht habt ihr auf jeden Fall, ist aber ja nur die erste Multiplayer Kampagne zum reinkommen, da darf es schon was leichter sein.

Achso, ich habe noch eine andere Frage, wollte aber nicht extra dafür nen neuen Thread aufmachen:

Ich spiele im Einzelspieler gerade mit Moskau und sehe , dass im ehemaligen Nowgorod 75 % Autonomie herrscht (da nur Territorium). Entweder finde ich zum verrecken das Feld nicht um es in einen Staat umzuwandeln, oder es geht bei Moskau nicht. Was trifft zu ? Und wie gehe ich vor, wenn letzteres der Fall ist ?

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Re: Kolonialverwaltung, Burgund etc.

Beitragvon derdorfbengel » 27. November 2017 07:09

Wenn du die Provinzansicht öffnest, sind ganz oben über allem zwei grundsätzliche Reiter. Der linke ist vordefiniert geöffnet (Provinz), der rechte öffnet die Staat-Ansicht. Da kannst du dann die zweite Stufe des Corens vornehmen, indem Du erstmal die blaue Flagge anklickst.

Manchmal geht coren aber nicht, wenn Du die Höchstzahl zulässiger Staaten erreicht hast. Du müsstest dann erstmal wieder einen Staat in ein Territorium umwandeln. Es ist anzuraten, die am höchsten entwickelten Regionen, die auch im Heimathafen-Knotenpunkt liegen, auf jeden Fall zu Staaten zu machen.

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Re: Kolonialverwaltung, Burgund etc.

Beitragvon Berserkr47 » 27. November 2017 21:50

Nabend,

danke für den Hinweis, hat geklappt ! Und noch etwas: Was genau ist mit Heimathafen gemeint? Als Moskau hat man ja erstmal nur Neva, aber wie siehts aus wenn man mehrere hat ? Und was ist jetzt genau unter coren zu verstehen ? Zu ner Kernprovinz machen ? Kommt mir nur so vor als wäre es die halbe Wahrheit :strategie_zone_305:

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Re: Kolonialverwaltung, Burgund etc.

Beitragvon derdorfbengel » 28. November 2017 00:22

Du musst mal die Handelskarte aufrufen, um die Unterteilung der Karte in sog. "Umschlagplätze" zu sehen.
Eine Deiner Provinzen hat den Handelshafen-Status, erkennbar durch ein Kistensymbol in der Provinzansicht. Alle Handelseinnahmen werden (hoffentlich) zu dieser Provinz geleitet und kommen erst da in die Staatskasse, gemäss Deinem Anteil an der "Handelsmacht" in dem Umschlagplatz, in dem der Handelshafen liegt. Was immer wieder falsch verstanden wird: in allen anderen Provinzen wird kein Handelsumsatz eingenommen!

Der Anteil wird dann noch mit der Autonomie multipliziert und bei 75 Prozent Autonomie im Durchschnitt aller Provinzen an dem Umschlagplatz würden Dir 37,5 Prozent der gesamten Handelseinnahmen flöten gehen.