[Europa Universalis IV] Welteroberung

Historisch simuliertes Globalstrategiespiel

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Raydenx82
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[Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon Raydenx82 » 12. März 2019 13:53

Moinsen,

ich möchte mich dass erste mal an eine Welteroberung machen. Ich habe jetzt schon einige Tipps dafür gelesen aber diese widersprechen sich teilweise und das Spiel hat sich ja auch deutlich verändert. Alle DLCs sind vorhanden. Könnt ihr mir Tipps für die richtige Vorgehensweise geben? Ich will das ganze auf die "einfachste" Möglichkeit machen.

Ich dachte an einen Start mit dem Osmanischen Reich - dann wechseln zum orthodoxen Glauben oder eher nicht? Gibt es als Osmane auch die Möglichkeit schnell zum katholischen Glauben zu wechseln? Das würde mir den aufwendigen Religionskrieg ersparen bzw. vereinfachen und trotzdem den Weg in das Reich ebnen. Oder ist es ggf. vorteilhaft komplett auf den Religionswechsel zu verzichten?

Indien wird wohl ein harter Brocken und ich habe gelesen, man soll so schnell wie möglich in diese Region. Über welche Methode komme ich am zügigsten dorthin? Evtl. über Ägypten oder als "gerade" Linie durch die Länder zwischen Indien und mir fressen bis ich ankomme?

Ideen Reihenfolge? Mit Admin starten für die Core Kosten oder eher Religion für den Kriegsgrund? Einfluss als zweites?

Was ich bisher noch nicht verstanden habe: Wann kann ich ganze Kolonialgebiete in Friedensverhandlungen fordern? Muss ich dafür eine bestimmte Idee haben (Erkundung)?
Wäre es sinnvoll, frühzeitig zu versuchen, die Kolonialmächte als Vasallen zu unterwerfen, damit sie für mich kolonisieren oder lieber später die Kolonialregionen fordern?

Für weitere Tipps wäre ich dankbar.

Vielen Dank schon mal!
Zuletzt geändert von Homerclon am 12. März 2019 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Themen-Tag dem Threadtitel hinzugefügt.

Il Principe
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Re: Welteroberung

Beitragvon Il Principe » 12. März 2019 17:36

Hey,
mit den Osmanen dürfte der WC wohl tatsächlich am einfachsten sein (Alternative wäre mit Frankreich/Österreich bis 1550 das Privileg im HRR durchzudrücken und mit Vasallen zu arbeiten). Konvertieren hat den Vorteil der AE-Reduktion durch den orthoxen Glaube, aber m.E. den entscheidenen Nachteil, dass du die osmanische Regierungsform aufgibst, die dir stets gute Herrscher gewährt. Ist daher schwierig zu sagen, was besser ist. Würde auf jeden Fall die ersten Jahrhunderte mit Frankreich verbündet bleiben, um Koalitionen einzugrenzen.
Indien finde ich nicht problematisch, und ich würde dir außerdem empfehlen schnell in alle Richtungen zu expandieren und so AE aufteilen. Konkret über Ägypten, Naher Osten und/oder QQ nach Indien (dort Handelshäuser etablieren und Geld scheffeln, d.h. an den Bosporus lenken; durch Ausbau Handelszentren sicherstellen, dass das Geld auch da bleibt). Über Polen, Baltikum, Russland nach Skandinavien und GB. Über Afrika nach Iberien. In der Regel lasse ich das HRR und Italien (höchstens Süditalien und Inseln) erst einmal außen vor, da diese Gebiete eine Menge AE geben. Mit Ming würde ich mich erst befassen, nachdem du dich durch Indien gefressen und eine gemeinsame Grenze mit ihnen hast. Dadurch verlieren sie ihre Mandatsboni und sind leichter zu besiegen.
Ideen Reihenfolge ist oft nicht so entscheidend wie das gute, alte Geld. Je nach verfügbaren Punkten nehme ich i.d.R. Religion, Diplomatie (finde Einfluss ziemlich nutzlos, seitdem die AE-Reduktion weg ist), Admin, was militärisches (Defensiv oder Offensiv), Humanismus, Rest ist beliebig. Religion als 1. Idee würde ich empfehlen, da oft nicht die Machtpunkte, sondern die AE das Problem sind. Die 75% gegen Heiden und Ungläubige machen schon viel aus.
Persönlich ignoriere ich Amerika die ersten 200 Jahre immer und kümmer mich später drum, ob das allerdings die beste Taktik ist, keine Ahnung. Sollte für den WC aber auch nicht unbedingt entscheidend sein.
PS: Theoretisch kannst du dich auch vom Missionsbaum leiten lassen, da die unzähligen dauerhafte Ansprüche deine Coringkosten noch einmal reduzieren.

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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon Raydenx82 » 12. März 2019 18:59

Ich danke dir! Ich werde mal einen Versuch starten!

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Hermann I.
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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon Hermann I. » 12. März 2019 20:19

Trotz des Osmannen, die Manpower nicht vernachlässigen. Da du zum WC ja quasi keinerlei Friedensperioden hast, muss man über das übliche Maß hinweg Manpower wirtschaften. Ideen dahingehend, sollten auch bedacht werden.
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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon derdorfbengel » 12. März 2019 20:53

Die Osmanen sind in der Tat die Fraktion, mit der das am einfachsten ist.
Ich würde allerdings raten, nach Italien zu gehen, wenn es ums Geld ist. Denn Venedig ist der Ziel-Handelsknoten von Bosporus. Sobald man in Venedig Übergewicht hat, kann man dahin den Handelshafen verlegen. Provinzen, die nicht vor dem eigenen Handelshafen liegen, bringen einem genau 0 Handelserträge. Und von Handel kommt im mittleren Spiel das meiste Geld.
Wenn Du überreichlich Kohle hast, kannst Du ja Manpower zu grossen Teilen durch Söldner (Infanterie) ersetzen, und mit reichlich Geschenken die Vasallisierung und freundliche Nachbarn unterstützen (das kann man von Anfang an, wenn man allen Ländern Subventionen in Höhe von 0,10 (!) für 400 Jahr gibt. Langfristig gibt das +15 Beziehungsbonus).
Venedig wäre für immer ein frühes Kriegsziel, und damit verbunden alle Handelszentren und Hafenprovinzen in "Venedig" und "Ragusa".

Studiere mal das Handelssystem und schaue insbesondere auf die spielinterne Handelskarte.

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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon Raydenx82 » 13. März 2019 12:23

Ich danke euch! Ich werde mir mal Venedig schnappen :)

derdorfbengel
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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon derdorfbengel » 13. März 2019 22:53

Dann viel Stress, äh, Spass...

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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon Mr XEM » 15. März 2019 11:33

Ich habe schon mehrere Welteroberungen(mit one Faith)angefangen aber nie zu Ende gebracht. Entweder ging es schief, ich hatte keine Lust mehr oder ich wollte ein neues DLC Feature nutzen und habe neu angefangen.

Wenn du gleichzeitig one faith machen willst hätte der Wechsel zu katholisch schon ein paar Vorteile. Durch die christliche Religion kannst du einmal mit PUs sehr gut arbeiten. Außerdem ist der katholische Glauben verdammt stark, wenn man viel expaniert und missioniert, denn du bekommst Papsteinfluss beim missionieren. Der wichtigste Faktor wäre aber, dass die Kolonialnationen katholisch sind. So könntest du sie erstmal in ruhe lassen und sie die Arbeit verrichten lassen. Sobald dann welche protestanisch oder refomiert werden eroberst du sie einfach und gut ist.
Wechseln geht mit Moslems ziemlich einfach. Erobere katholische Provinzen, gib sie den Dhimmi, bring die Loyalität der Dhimmi in den roten Bereich, schalte deine Festungen aus und bring deine Armee aus dem Weg und dann nimmst du ihnen die katholische Provinzen wieder weg. Dann spawen dort katholische Rebellen und die konvertieren dein Land für dich. Manchmal muss man den Vorgang wiederholen. Je nachdem wie groß du schon bist.
Alledings verlierst du, wie schon gesagt wurde, beim Wechsel die osmanische Regierungsform und damit deine guten Herrscher und die Janissaren.

Ich persönlich versuche immer schnellst möglich nach Indien zu kommen. Der Bosperus als Haupthandelsknoten ist anfangs vollkommen ausreichend und man hat ihn und die umliegenden Knoten schnell unter Kontrolle. Um Vendig gut nutzen zu können brauchst du viele Händler. Die bekommst du durch Kolonialnationen und Handelskompanien. Und die bekommst du als Osmane am schnellsten in Indien. Friss dich einfach durch die Qualle bis nach Basra und von da die Küste entlang nach Indien.
Außerdem ist es ziemlich nervig den venedischen Knoten unter Kontrolle zu bringen. Da sind ein Haufen Kleinstaaten und du frisst Unmengen an AE. Da muss man ziemlich auf Koalitionen aufpassen.
Wenn du schon deinen Knoten in Europa verlegen willst, dann würde ich eh Genua nehmen. Der ist zwar noch schwerer unter Kontrolle zu bringen, allerdings kannst du da den Handel aus Indien und Amerika hinleiten.

Was die Ideen angeht nehme ich Einfluß und dann Admin oder Quantität. Die AE ist am Anfang deine größte Bremse. Genauso wie die Manpower. Und als Osmane hast du in der Regel am Anfang eh mehr als genug Adminpunkte. Daher brauchst du die Corereduktion nicht so dringend. Und seitdem die Söldner teurer und die Janissaren eigene Einheiten sind, braucht man viel mehr Manpower. Daher sind die Söldnerboni auch nicht so wichtig.

Kolonialprovinzen kannst du wie jede andere Provinz auch fordern. Sie muss nur in Coringreichweite liegen. Ich persönlich lass die Kolonialnationen erstmal in Ruhe. Außer GB. Die bekommen mir eine zu starke Flotte, daher gehe ich sie relativ früh an.

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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon Raydenx82 » 15. März 2019 15:28

Ich danke dir!

Ich habe einen Versuch ohne Religionswechsel gestartet und ich habe einen alten Fehler gemacht und die Runde wohl versaut. Es ist 1520 und ich bin seit Jahren durch eine zu große Koalition gelähmt, die sich einfach nicht auflösen will. Ich war einfach zu gierig und wollte zu viel auf einmal. Das ist mir in vergangenen Spielen leider schon viel zu oft passiert. Ich werde wohl nochmal einen neuen Versuch starten und mich bemühen, katholisch oder orthodox zu werden.

Mir ist Mechanik für Koalitionen bewusst, also die Bildung ab 4 Ländern bzw. 50 Aggression.
Wie geht ihr mit der Koalitionsbildung um? Komplett verhindern, in dem nie zu viel gefordert wird, damit sich nicht mehr als 3 Länder anschließen können?

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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon derdorfbengel » 15. März 2019 15:47

Ist mir gestern auch versehentlich unterlaufen. Habe einmal in den Friedensverhandlungen nicht genau hin gesehen.
Wenn man sie mal hat und sie stark werden kann, sollte man schnell handeln:
[*] fix ein möglichst starkes Bündnissystem zulegen, ggf, auch über Dip-Punkte-pflichtige Zusatzslots.
[*] Armee aufrüsten bis zum Maximum oder drüber hinaus, dasselbe für die Flotte.
[*] alle Diplomaten dafür einsetzen, die Beziehungen zu den "Gefährdern" zu verbessern, bei denen Aussicht besteht, über +50 zu kommen. Man kann das auch mit Geldgeschenken unterstützen.

AE soll übrigens um so schneller abgebaut werden, je besser die Beziehungen sind.

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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon Mr XEM » 15. März 2019 15:51

Dafür sorgen, dass mögliche Koalitionsmitglieder immer einen Waffenstillstand mit einem haben. Am wichtigsten sind die großen Länder. Koalitionen aus kleinen Staaten kann man schnell mal per Krieg auflösen.
Das erfordert etwas Übung, aber irgendwann muss man nicht mehr großartig auf die AE achten. Dann geht es nur noch darum bei wem man AE bekommt nicht wie viel.

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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon Il Principe » 15. März 2019 17:59

Mr XEM hat geschrieben: Was die Ideen angeht nehme ich Einfluß und dann Admin oder Quantität. Die AE ist am Anfang deine größte Bremse.

Hmm vielleicht übersehe ich ja was, aber ich verstehe nicht, wieso du Einfluß empfiehlst, um die AE zu senken? Dafür ist Diplomatie doch viel besser.
1. 2 Extra Diplomaten, um automatisiert die Beziehungen mit Nachbarn/erzürnte Nationen oben zu halten.
2. 25% Beziehungen verbessern => AE senkt sich (ein bisschen) schneller
3. Reputation und Beziehungsanzahl haben beide gleich (ändert unmittelbar an AE aber m.W. eh nichts)
Übersehe ich was??

Mr XEM
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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon Mr XEM » 15. März 2019 22:05

Ah shit. Ganz verpeilt, dass sie die Ideengruppen geändert haben.

derdorfbengel
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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon derdorfbengel » 16. März 2019 02:27

Spionage hat eine generelle Reduktion der AE im Programm (20 Prozent, wenn ich nicht irre).
Was viele nicht wissen: Einfluss hat ein Event, das im 5-Jahres-Rhytmus auftreten kann, das die Entstehung von AE reduziert (5 oder 10 Prozent). Ist aber nicht vorhersagbar, welches Event kommt. Es gibt auch noch andere.
Bis zum vorletzten Patch hatte Einfluss beides.

Diplomatie gibt die Extra-Diplomaten, genau. Und einen Extra-Beziehungsslot.

Wichtig ist natürlich auch, dass man von vornherein das Entstehen von AE reduziert. Es gibt eine Menge Spieler, die bei Friedensverhandlungen irgendwelche Provinzen nehmen, auf die sie keine Ansprüche haben. Ansprüche aber reduzieren die entstehende AE ebenfalls! Permanente Ansprüche um das Doppelte gegenüber den selbst erzeugten.
Land ohne Ansprüche zu nehmen, steigert also die AE unnötigerweise.

Ausserdem spart man so natürlich auch Dip-Punkte.

Mr XEM
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Re: [Europa Universalis IV] Welteroberung

Beitragvon Mr XEM » 16. März 2019 08:58

Bei einer Welteroberung musst du Provinzen ohne Anspruch nehmen.