Hearts of Iron IV Entwicklertagebuch 2 - Mittel des Krieges

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Re: Hearts of Iron IV Entwicklertagebuch 2 - Mittel des Krie

Beitragvon Hjalfnar » 9. Juni 2014 21:16

Korrekt. Man nehme das Beispiel Russland: Als die Panzertruppen der Wehrmacht dort über T-34 und KV-1 stolperten, waren sie erst mal geschockt, weil sie die Dinger kaum ankratzen konnten. Warum gewannen sie diese Kämpfe trotzdem? Bessere Taktik und Funkausrüstung. So wichtig gute Technik ist: Sie ist nicht alles. Wenn man allerdings Masse, gute Technik und gute Taktik auf seiner Seite hat, wie später sowohl Amis/Briten als auch Russen...tja...
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Re: Hearts of Iron IV Entwicklertagebuch 2 - Mittel des Krie

Beitragvon eliterex » 9. Juni 2014 22:39

Die gefürchtesten Panzervernichtungswaffen im Deutsch-Sowjetischen Krieg waren am Anfang:
Die Ju-87 Stuka und 88mm-Flak 36
Aufgrund der guten Funkausbildung und hohen Funkgerätdichte war das Schere-Stein-Papier Prinzip in der deutschen Wehrmacht mobiler und damit effizienter.
Möglicher Autor der Bücher: Wie ich Österreich-Ungarn zu einer Industrieweltmacht machte-Eine Biografie; Zentraleuropa gegen Frankreich, Russland und Italien-Eine Selbstanalyse; Warum Hawaii zu Österreich gehört; Saint Thomas und andere Scherze; 101 Sprüche und Wege um Lovias zu ärgern;Wie erschaffe ich ein Kolonialreich; 30 Sprüche die Taxla abbringen Krieg zu führen
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Re: Hearts of Iron IV Entwicklertagebuch 2 - Mittel des Krie

Beitragvon Hjalfnar » 10. Juni 2014 01:08

Jupp. Das waren die wirklichen Panzerknacker. Schon gegen die britischen und französischen Panzer hatten die deutschen Panzer teils große Probleme, die zu knacken. Also musste man sie einkreisen. Dafür brauchts gut ausgebildete Truppen, eine ordentliche Kommunikation zwischen den Truppen (Funk), und eine gute Taktik. Typisch war z.B., dass 1-3 frontal nicht knackbare Franzosen-Panzer umfahren wurden, vielleicht noch Schüsse in die Ketten. Da die Franzosen ihre Panzer nach veralteter Taktik als Infanterieunterstützer einsetzten, war es relativ simpel, diese zu umgehen, lahmzulegen und dann von der Infanterie mit z.B. der 8,8er oder durch herbeigerufene Stukas ausschalten zu lassen.
Dementsprechend baute die Wehrmacht in ihrer Leistungsfähigkeit ja stetig ab, als sie erstmal die Luftherrschaft und das Bewegungsmoment verloren haaten. Damit wurden Schlachtflieger und gegen Artillerie nahezu schutzlose Waffen wie die 8,8er stark in ihrer Wirkung geschwächt oder sogar ganz ausgeschaltet.
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Re: Hearts of Iron IV Entwicklertagebuch 2 - Mittel des Krie

Beitragvon DerStudti » 10. Juni 2014 15:02

Ich meinte das eher in dem Sinne, dass der Wertespielraum für nationenspezifische Einheiten, bei denen man dann auch tatsächlich nen Unterschied merken kann, sehr gering ist. Es muss sich schon um extrem vom Durchschnitt abweichende Charakteristika handeln, damit sich im Kampfablauf ein merkbarer Effekt ergibt. Somit ist meiner Meinung nach die generelle Verwendung nationenspezifischer Einheiten spielerisch eigentlich nicht zu rechtfertigen. Einzelne, aus dem Rahmen fallende Modelle können sich hingegen durchaus lohnen. Für die kommende Version unserer TRP-Mod für Darkest Hour wollen wir das übrigens auch mal experimentell (nämlich bei der Marine) angehen. Und das ist HoI 2... ;)

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Re: Hearts of Iron IV Entwicklertagebuch 2 - Mittel des Krie

Beitragvon Hjalfnar » 10. Juni 2014 15:44

Bei TFH hatte man das ja auch gemacht, mit US Army Rangers, britischen Commandos, deutscher Waffen-ZZ, japanischer und sowjetischer Gardeinfanterie etc.
Dabei lohnen sich eigentlich nur die britischen und US-Spezialeinheiten wirklich. Diese sind per Fallschirm abwerfbar und geben den Fallis noch mal richtig Orga und generellen Punch mit drauf. Aber bei den anderen Einheiten ist es ja schlicht darüber gelöst, dass die Nationen da einen ihrem historischen Stand entsprechenden Tech-Vorsprung haben.
Das Deutsche Reich ist z.B. bei den Panzertechs nicht unbedingt weiter als der Rest, aber bei den Doktrinen.
Die Sowjets haben ganz gute Panzertechs, aber ihre Doktrinen sind echt saumäßig.
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Re: Hearts of Iron IV Entwicklertagebuch 2 - Mittel des Krie

Beitragvon __KM__ » 17. Oktober 2014 13:32

Ich würde es auch begrüßen wenn die 8.8 mehr Bedeutung bekommt als Panzerknacker.

Ich zitiere aus dem Buch "Der Zweite Weltkrieg" ISBN 3-8166-0158-8
Seite 297, Krieg in der Sonne (Nordafrika 1941)

"Die Hauptmacht von Wavells 7. PzDiv. ist inzwischen links am Halfaja-Paß vorbeigestoßen und teilt sich zu einer kühnen Zangenbewegung: Weit nach links ausholend, sollen die 5. leichte und die 15. DzDiv. eingekesselt werden. Aber die Zange schließt sich nicht. Punkt 208 heißt der Grund.
Wirklich nur ein Punkt in der riesigen Wüste, 30 Kilometer westlich von Capuzzo, aber auch hier steht eine eingegrabene 8,8-cm-Flakbatterie. die 7. Brigade der 7. britischen PD hätte hier vorbeirollen müssen, um die linke Hälfte der Zangenbewegung auszuführen. Aber am Abend des 16. Juni hat die 8,8 genau 28 Mark II abgeschossen. Einer der Kommandanten ein Hauptmann gerät in Gefangenschaft. Er besteht darauf: Er will diese Kanone sehen, betrachtet sie dann kopfschüttelnd: >Gegen die ist nichts zu machen...<"

Die Engländer ahben schwere Verluste und verlieren über 100 Panzer an dem Tag und Wavell wird anschließend abgelöst durch Auchinleck.

Seite 310; (27.5.42)
"Wolz kann wirklich ein paar in der Flut mitschwimmende 8,8 Kanonen herausziehen, kurz bevor 40 schwere Feindpanzer in das Chaos stoßen. Wieder einmal rettet die Königin der Geschütze mit ihrer Reichweite und ihrer panzerbrechenden Wirkung die Situation. Rommel persönlich braust an der Kolonne entlang, dirigiert eine weitere Batterie an die Gefahrenstelle. Schließlich hat Wolz eine Flakfront von drei Kilometer Länge aus 16 kanonen 8,8 beisammen. Als die Nacht hereinbricht, liegen die Wracks von zwei dutzend Grant und Mark IV vor der Stellung."
Die (Meine) Games-Liste ist unvollständig - Seit 1992: Civilization, Colonization, Civilization 2, Civilization 4, Panzer General, Pacific General, Panzer General 2, Panzer General 3D, Panzer General 4, Dynasty General, History-Line 1914-1918, Battle Isle 2, Battle Isle 3, Amerika 1861-1865, Dune 2...
Seit 2008; HOI2: DD, Arma, AoD, Iron Cross, Kaiserreich, TRP, DH; HOI3: TFH, AHOI, ACOW, Unitmod

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Re: Hearts of Iron IV Entwicklertagebuch 2 - Mittel des Krie

Beitragvon Hjalfnar » 18. Oktober 2014 08:54

So veraltet das Werk von Sir Liddle Hart ist ("Die Geschichte des Zweiten Weltkriegs"), so sind doch einige seiner Infos darin dank Befragung deutscher Soldaten und Offiziere äußerst detailreich, beispielsweise von Rommels "Pakfalle". Die 8,8cm-Flaks werden eingegraben, als offensichtliche Front. 500m bis 1km davor werden die 3,7cm- und 5cm-Paks in die Rückseiten der Dünen eingegraben, so dass ihre getarnten Stellungen auf die 8,8er ausgerichtet sind. Die anstürmenden Briten bemerken diese Stellungen nicht und rauschen mit Höchsttempo auf die 8,8er los. Im Eifer des Gefechts ist es dann kaum möglich herauszubekommen, woher der Schuss kam, der einen Panzer sprengt. Mit diesem taktischen Manöver umging man die für die normalen deutschen Paks zu starke Frontpanzerung der britischen Matildas.

Auch wenn ich ein Bild kenne, auf dem zwei 8,8er zu sehen sind, die zusammen die Abschussmarkierungen für ein ganzes Bataillon der Briten tragen, so muss ich doch darauf hinweisen, dass die Verluste unter den 8,8ern extrem hoch waren, eben weil man sie in Aufgabengebieten einsetzte, für die diese urspünglich nicht gedacht war. Der hohe Aufbau war anfällig für Beschuss und die Stellung, wenn einmal aufgebaut, im Gefecht unter Beschuss kaum mehr zu wechseln. Sie war, zumindest bis zur Mitte des Krieges, ohne Frage höllisch gefährlich...aber nicht nur für den Feind...
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Re: Hearts of Iron IV Entwicklertagebuch 2 - Mittel des Krie

Beitragvon Counter » 20. Oktober 2014 10:59

Auch wenn die 8,8cm Flak 18/36/41 ausgezeichnete Waffen waren, ist die Niederlage der britischen Panzer, dem Mangel an weitreichenden Kanonen für Sprengmunition (gegen weiche Ziele), denn die Tanks aus dieser Epoche hatten fast alle "nur" die 2Pfünder, die nur panzerbrechende Granaten verschossen. Als weiterer Grund ist das ungenügende zusammenwirken der verschieden Waffen zu nennen. Gezieltes Artilleriefeuer oder JaBos hätten den 8,8 schnell ein Ende setzten können un dein eigenene tanks den weg bereiten.
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Re: Hearts of Iron IV Entwicklertagebuch 2 - Mittel des Krie

Beitragvon Galien » 20. Oktober 2014 15:04

Im reinen Kampf 88er FlaK gegen Panzer hatte jedoch die FlaK deutlich die Nase vorn, mit Luftunterstützung kann man alles schnell knacken.
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