[HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Alles zum Spiel - natürlich erst nach Release

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[HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon Hjalfnar » 28. Dezember 2017 21:31

Moin moin, werte Mitzocker!

Der eine oder andere mag schon mitbekommen haben, dass ich in enger Zusammenarbeit mit Military History Visualized und Military Aviation History (ehemals Bismarck) ein neues englischsprachiges Youtubeprojekt gestartet habe. Dort werde ich in Zukunft Spiele mit historischem Setting auf ihren tatsächlich historischen Gehalt abklopfen.

Nun widme ich mich im nächsten Teil, der spätestens Silvester online gehen soll, Hearts of Iron IV. Das fällt mir gar nicht mal so einfach, denn wie man sicher hier schon öfters gelesen hat, bin mit diesem Spiel nie wirklich grün geworden. Trotzdem versuche ich, halbwegs unvoreingenommen ranzugehen. Um dies sicherzustellen, würde ich gerne mal das Feedback zu meinen bisher aufgenommenen Punkten hören...und auch gerne zusätzliche Punkte!

Negativ aufgefallen:

- U-Boote sind effektiv nutzlos und werden rasend schnell versenkt
- Flugzeuge "beamen" sich über die Map, was "anknabbern" vom Bomberflotten unmöglich macht, außerdme bombardieren sie riesige Gebiete (dazu gehört dann auch die Unmöglichkeit gezielter Luftunterstützung)
- man kann das Spiel auf höchtem Schwierigkeitsgrad, gewinnen ohne auch nur einen Panzer, Pak oder landgestützte Flugzeuge zu bauen
- selbst wenn man "historisch" wählt, können ahistorische Events und Bündnisse auftreten (wie z.B. die nicht explodierende Hindenburg)
- einige Schiffe sind bedeutend besser als sie es in der Realität waren, z.B. die Schleswig-Holstein, ein Pre-Dreadnought, hat die gleiche Kampfkraft wie eine Queen Elizabeth
- Treibstoff und Treibstoffproduktion sind im Spiel quasi nicht vorhanden

Positiv zu vermerken:
- Ressourcen sind extrem wichtig, wenn man nicht genug von einer hat schränkt dies die Produktion teilweise massiv ein (gleichzeitig hat aber z.B. Ölmangel keinen Einfluss auf Panzerbeweglichkeit oder Luftwaffenkampfkraft)
- Luftüberlegenheit und Luftunterstützung sind mitunter sehr wichtig
- Gelände spielt eine große Rolle, die Kampfkraft von Panzer z.B. variiert je nach Gelände extrem (Panzer IN Sümpfen verteidigen ganz ok, Sümpfe angreifen ist allerdings beschissen...Flüsse sind allerdings wie immer bei Pdox OP)

Ich würde mich über weitere Vorschläge und auch durchaus eine Diskussion zu den bereits vorhandenen Punkten sehr freuen.
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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon nordstern » 28. Dezember 2017 23:18

1. Ja U-Boote sind mist, das liegt an ihrer Geschwindigkeit. Sie sind zu langsam um Konvois effektiv einzuholen und gleichzeitig zu langsam um eintreffenden Verstärkungen (Konvoiabfangen ist ein Kampf, wo patrollierende Kriegsschiffe zuhilfe kommen können). Das erzeugt diese immensen Verluste.

2. Ja.. ist ein Problem. Zumal die KI mit dieser Vereinfachung garnicht klar kommt und sowas sie Luftunterstützung, Lufthoheit oder Sicherung des eigenen Luftraums schlichtweg nicht kann. Sie baut auch kaum Flugzeuge auf. Mit dem nächsten DLC soll es allerdings möglich sein Armeen gezielt Kampfflugzeuge zuzuordnen die dann die Armeen direkt unterstützen. Inwieweit die KI das auch kann und was das letzlich bedeutet weis ich nicht. Historisch gesehen, würde es aber durchaus mehr Sinn machen.

3. Jap... wie in "Spielweisen" heute gepostet... funktioniert prima. Und man ist sogar schneller (wenn man wie bei mir gezwungen wird ahistorisch zu spielen, bei historischem Kriegsbeginn), weil man immense Produktionsfabriken und Ressourcen spart und damit MEHR "Rest" bauen kann wie z.b. eine Flotte, Spezialinfanterie, etc.

4. Sicher? Ich dachte die kacken dafür bei der Panzerung oder anderen Werten ab. Theoretisch könnte es sein, da die Kanonen nicht immer neu entwickelt wurden. Aber ob so große Sprünge realistisch sind ka. Wohl eher nicht...

5. Ja... sehr ärgerlich in meinen Augen. In meinen Augen hätte man das System splitten können. Produktion UND Nachschub kosten Öl. Per Regler weise ich zu was wieviel bekommt. Überschüsse landen in den strategischen Reserven (frei verteilbar) oder militärischen Frontdepots (wenn Nachschub > Verbrauch). Diese können jedoch durch Bomber angegriffen werden.

6. Ja... das ist sehr gute gelöst. Zum Öl siehe Punkt 5.

7. Jup... daher hab ich große Hoffnungen in den nächsten DLC mit der direkten Zuweisung an Armeen und die Umsetzung eines neuen Hierarchiesystems, das wenigstens etwas Hierarchie zulässt.

8. Jup... ist nur leider egal. Durch die Divisionszusammensetzung ist es ziemlich egal ob Panzer dabei sind oder nicht.
Jedes Battaillon bekommt einen Bonus. Daher ist es möglich den Geländemalus weitgehend zu neutralisieren. Während umgekehrt der Panzerungsbonus pauschal wirkt. Beispiel: Panzer gibt eine softness von -40% für die gesamte Division. Egal wieviele Panzerbattaillone es hat oder wie groß die Division ist. Während Geländeboni prozentual laufen. Heißt: Eine Division mit einem Panzer hat 60% softness. Wenn aber z.b. noch 19 Infanteriebattaillone dabei sind ist der Geländemalus des Panzers nur noch 1/20. so groß. Während die Kampfkraft und der Panzerungsbonus auf die gesamte Division wirken.
Deswegen macht es auch keinen Sinn in einer Panzerdivision mehr als ein Panzerbattaillon zu haben. Außer man spekuliert auf die Durchbruchwerte.
Darüber hinaus haben motorisierte und mechanisierte Infanterie keine so hohen Geländemali. So das es Panzern nicht mal Mobilität kostet auf Geländemali zu verzichten. Deswegen sind Panzer im Spiel auch so mächtig, während es so herheerend ist das die KI diese nicht/kaum nutzt.


Weitere Punkte:
Nutzung taktischer Positionen: Die KI nutzt keine taktischen Positionen. Do verheizen die Italiener gerne mal Millionen Manpower in den ersten Kriegsmonaten an den Alpen, die Deutschen rennen bis zum Event "Maginotlinie umgehen" gegen ebendiese an. Festung10 im Hügelland mit Flussmalus. Das selbe gilt überall. So schickt die KI Panzertruppen ohne Geländemalusreduzierende Infanterie durch Sümpfe oder auf amphibische Landungen.

Frontlinien: Die Verteilung von Einheiten an Frontlinien ist halbwegs historisch, wie diese funktionieren, und das diese sich wild durcheinander ausbreiten und nach spätestens 300km Frontgewinn eine Division die für Riga eingeteilt war auf der Krim steht.

Upgrades: Es ist möglich Modelle einer Serie upzugraden also vom PanzerIIIA zum PanzerIIIM. Aber es ist nicht möglich "altes" Gerät.. z.b. PanzerII in PzH Wespe, Marder, etc. Obwohl sie dem selben Modell zugeordnet sind. Das ist nicht historisch. Historisch wurden alte ungebrauchte Chassis für neuere Supportfahrzeuge genutzt.

Luftbrücke: Es ist nicht mehr möglich Nachschub über Transportflugzeuge einzufliegen.

Geleitschiffe und Marinekampf: Es ist sinnlos Geleitschiffe zu bauen. Trotz Malus ist es nicht effektiv leichte Kreuzer oder Zerstörer zu bauen. Erstere, weil sie nutzlos sind gegen die schweren Pötte und letztere weil ihr Nutzen gegen U-Boote nicht benötigt wird, da die KI keine U-Boote baut oder effektiv nutzt. Damit sind automatisch auch schwere Kreuzer nutzlos weil es ihr Job ist Zerstörer und leichte Kreuzer auf Abstand zu halten. Wenn dies jedoch garnicht nötig ist, sind sie nutzlos. Schlachtkreuzer sind zwar sinnvoll weil billiger, wer aber auch das hochtechen spekuliert ist mit Schlachtschiffen besser bedient. Erstaunlicherweise sind schwere Schlachtschiffe schlechter als Schlachtschiffe.
Träger bekommen einen Malus wenn man mehr als 4 Träger einsetzt in einer Flotte. Ansonsten sehr stark. Damit ist die ideale Flottenzusammensetzung 4 Träger + soviele BBs wie möglich. Und das obwohl es in den defines einen Malus gibt der greift wenn weniger als 3 Geleitschiffe auf ein Großkampfschiff kommen. Damit sind bis auf Schlachtschiffe und Träger alle Schiffstypen nutzlos.

U-Boote:
Neben dem besagten Problem der Geschwindigkeit, sind U-Boote im Kampf nicht getarnt und damit ein leichtes Ziel für Flugzeuge. Kein Alarmtauchen, etc nichts. Zudem stellen Zerstörer U-Boote nur wenn diese angreifen. greifen sie nicht an, werden U-Boote auch nicht von patrollierenden Zerstörern angegriffen. (soweit ich das bisher erleben durfte). Man kann Konvoizügen nicht Geleitschutz zuweisen.
Ich bin Legastheniker. Wer also Rechtschreibfehler oder unklare Formulierungen findet, soll bitte versuchen die Grundaussage zu verstehen oder darf sie gerne behalten :)

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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon nonkonform » 30. Dezember 2017 13:38

1. Zu den U-Booten ist alles gesagt.

2. Das Flugzeuge bei der strategischen Verlegung nicht mehr angegriffen werden können haben sie (denke ich mal) deshalb geändert, weil man in den Vorgängern ganze Luftflotten ausradieren konnte durch den Wegfall der Org. Speziell in HOI II habe ich zB die gesamte Royal Air Force ausgeschaltet, weil die englische KI immer und immer wieder Flugzeuge durch das besetzte Frankreich nach Afrika verlegt hat.
Ja ist nicht besonders realistisch aber was solls, vorher fand ich es schlimmer. Davon mal abgesehen hält sich der strategische Schaden, den die KI Bomber anrichten nun wirklich in Grenzen. Zumindest wenn man entsprechende Gegenmaßnahmen trefft.

3. Ja das ist richtig aber was hat dass mit historisch/nicht historisch zu tun? Ich glaube das war auch in allen ungemodeten schon so.

4. Eindeutig auch mein größter Kritikpunkt. Gut, ob die Hindenburg explodiert oder nicht, kann einem ja noch egal sein aber die wichtigen historischen Eckdaten sollten auch terminlich genau triggern(was alles nicht passiert):

- Kriegsbeginn september 1939
- Westfeldzug Mai 1940
- Barbarossa Juni 1941
- Kriegseintritt Japan/USA Dezember 1941

Insbesondere das letzte Datum...der frühe Kriegseintritt Japans bricht der englischen KI-Marine regelmäßig das Genick. Das ist so Schwachsinnig, das es schon weh tut. Ich frag mich, warum die Entwickler die Veröffentlichung über ein Jahr rausgezögert haben. An der Spielmechnanik können Sie in der Zeit nicht gearbeitet haben. Genau so, das Japan noch nicht mal eine 50:50 Chance auf ein eigenes Bündniss bekommt sondern Grunsätzlich in der Achse ist und auch Grundsätzlich immer die Sowjets angreift.

5. Kann ich jetzt nichts zu sagen

6. Ja ok ist nicht sonderlich realistisch aber dafür kostet ja der Bau...und die Produktion, naja also Hydrierwerke muss man ja nun mit fast jeder Nation, wenn man nicht auf mobile Einheiten verzichten will. Ob Bomber historisch so viele Treibstoff/Nachschubdepots vernichtet haben ist eher fraglich. Eher die Nachschubwege und die kann man ja nach wie vor angreifen. Davon mal abgesehen würde die Möglichkeit auf direkte Angriffe auch Nachschubdepots bei der unverwüstlichkeit der Bomber RuckZuck zum Fiasko werden.
Was mich eher nervt ist -wie schon gesagt- das die U-Boote dabei so wirkungslos sind.

Eine Sache die mich auch besonders stört ist das Produktionsmenü. Ich als Spieler finde es sehr gelungen und um längen besser als in allen Vorgängern aber die KI ist damit leider völlig überfordert. Es wurde ja alles an anderer Stelle besprochen. Die Sowjets leiden schon kurz nach dem Kriegseintritt unter Waffenmangel. Japan baut keine Trägerflugzeuge, wenn die ihre anfänglichen Trägerflieger verlieren ist Schicht bim Schacht. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln, das die Konlikte dann durch solche Sachen entschieden werden. Ich will auch gar nicht wissen, warum das so ist sondern das es auch mit Xten Patch nicht geändert wird ist einfach nur traurig aber eben typisch Paradox.

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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon Nightslaver » 30. Dezember 2017 22:28

Was die U-Boote angeht:

So schlecht wie sie hier dargestellt werden sind sie auch wieder nicht.
Ja die Aufgabe die sie eigentlich historisch bedingt übernehmen sollten (Handelsschiffe / Konvois jagen und zerstören, Landungen stören) können sie aus von euch angeführten Gründen nicht übernehmen, aber dafür sind sie in Punkto Kosten / Nutzen äußerst gut, was sie im Grunde zum idealen Mittel macht um schnell eine schlagkräftige Marine aufzubauen, am besten in Kombination mit Marinebombern, die die Seeherrschaft erringen kann.
Mit nur ca. 600 Produktionskosten, 200 Manstärke und geringen Ressourcenkosten kann man schnell sehr große Mengen U-Boote produzieren und das bei geringen Rekrutenbedarf.
Schlachtschiffe und Flugzeugträger kosten ein vielfaches an Besatzung (mit ca 7400, bzw. 6000 Mann Besatzung) und Produktionszeit und der Verlust schmerzt entsprechend weit mehr als mal eben im extremen Fall 100 U-Boote a 200 Mann Besatzung zu verlieren, die man in spätestens 3-5 Monaten sowieso schon wieder nahezu vollständig ersetzt hat.

Es hat schon seinen Grund warum es besonders Japanern und Deutschen in MP-Partien in der Regel bis 1940/41 verboten wird nur auf die Produktion von U-Booten zu fokusieren. ;)
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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon nordstern » 31. Dezember 2017 01:08

es geht hier um die Frage wie historisch korrekt das Spiel ist.

Deswegen geht es nicht um effizienz der U-Boote sondern um ihre historische Rolle. Und die können sie aufgrund besagter Punkte nicht ausfüllen.

Auch das Produktionsmenü spielt keine rolle für historisch oder nicht. Frage lesen ;)
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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon Nightslaver » 31. Dezember 2017 09:33

nordstern hat geschrieben:es geht hier um die Frage wie historisch korrekt das Spiel ist.

Deswegen geht es nicht um effizienz der U-Boote sondern um ihre historische Rolle. Und die können sie aufgrund besagter Punkte nicht ausfüllen.

Auch das Produktionsmenü spielt keine rolle für historisch oder nicht. Frage lesen ;)


Ich hab die Frage schon gelesen, weshalb ich ja auch im letzten Post eingangs schrieb das es richtig ist das sie im Spiel ihre historische Rolle nicht erfüllen können. Es klang für mich darüber hinaus aber so als wäret ihr der Ansicht das U-Boote generell ehr wenig nützlich wären und darum die restliche Ausführung. ;)
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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon Hjalfnar » 31. Dezember 2017 10:19

Nightslaver, danke für deinen Post. Aber wie Nordstern schon schreibt, mir ging es ausschließlich um das Sammeln von für oder wieder der historischen Korrektheit von HoI4 sprechenden Punkten. Ob die U-Boote noch für etwas anderes gut sind, ist dabei relativ egal...denn U-Boote sind historisch betrachtet für Flottenoperationen völlig ungeeignet, sprich du hast mir gerade eigentlich nur einen weiteren Punkt GEGEN HoI4 gegeben. Aktuelle suche ich allerdings eher verzweifelt positive Punkte.
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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon nonkonform » 31. Dezember 2017 12:05

nordstern hat geschrieben:
Auch das Produktionsmenü spielt keine rolle für historisch oder nicht. Frage lesen ;)


Ja, tut mir ja leid Herr Oberlehrer. Ich könnte aber genau so die Frage stellen, was die Angriffe von Bombern auf Nachschubdepots mit Historie zu tun haben oder die italienischen Manpower-Verluste in den Alpen?

Aber Grundsätzlich sehe ich es so, das man auch noch 15 Threats über Spielweisen, Historisch/Nicht Historisch oder genereller Kritik am vierten Teil eröffnen kann und daran wird man nichts ändern. Es ist nun mal so, das sich im Gegensatz zu den Vorgängern kaum einer zu einer Modivizierung des Spiels begeistern kann. Und die Bezahl-Patches von Paradox werden es sicher nicht historischer machen.

Das Hauptproblem ist dabei, das die Entwickler sich dazu entschieden haben einen Ahistorisches Spiel zu veröffentlichen. Dazu muss man gar nicht (wie wir) ins Detail gehen, sondern es geht schon mit der Grundidee los, das aus jedem Land alles werden kann, vom Kommunistischen Deutschland mit Fokus auf Flugzeugträger über eine Faschistische USA oder ein alliiertes Japan.
Noch größeres Problem ist, das es keine Festgeschrieben Doktrin für die Hauptnationen mehr gibt, bzw das man hin und her switchen kann. Bei Hoi II gab es dass noch, bei HOI III wurde Diplomatie und Forschung schon gelockert und jetzt...naja.

Ich will damit sagen das es sicher möglich ist, gewisse Dinge zu modifizieren. Man könnte U-Booten die Geschwindigkeit erhöhen oder die Ortbarkeit erschweren, damit sie historisch eingesetzt werden können aber dann musst du auch Gleichzeitig die Landesdoktrin überarbeiten. Also zB das Deutschland nicht, oder nur mit schweren Forschungsmalus auf Flugzeugträger setzen kann. Wie Historisch ist es bitte, wenn ich neben kaum zu ortenden deutschen U-Booten 1939 auch noch 2-3 Flugzeugträger einsetzen kann?
Genau so wäre auch für jede andere große Nation eine Überarbeitung von Nöten aber wer soll sich dass schon antun?

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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon Nightslaver » 31. Dezember 2017 12:35

Hjalfnar hat geschrieben:Nightslaver, danke für deinen Post. Aber wie Nordstern schon schreibt, mir ging es ausschließlich um das Sammeln von für oder wieder der historischen Korrektheit von HoI4 sprechenden Punkten. Ob die U-Boote noch für etwas anderes gut sind, ist dabei relativ egal...denn U-Boote sind historisch betrachtet für Flottenoperationen völlig ungeeignet, sprich du hast mir gerade eigentlich nur einen weiteren Punkt GEGEN HoI4 gegeben. Aktuelle suche ich allerdings eher verzweifelt positive Punkte.


Das Problem ist Hjalfnar, wenn es dir vor allem um die historische Korrektheit geht ist HOI4 definitiv ehr nicht empfehlenswert, da in der Spielmechanik momentan vieles weit ab realer / historisch korrekter Gegebenheiten ist.

Was zB auch ehr noch dagegen spricht:

-Transportflugzeuge können eingekesselte Truppen nicht aus der Luft versorgen
- selbst mit dem kommenden DLC/Patch wird die Kommandostruktur nicht annähernd an HOI3 ranreichen
- strategische Bombadierung ist gegen die AI quasi nutzlos
- die AI verbrennt permanent sinnlos Truppen / manpower indem sie dauernd zum scheitern verurteilte Minilandungen an vom Spieler kontrollierten Küstenlinien durchführt
- Kernwaffen sind relativ sinnlos
- Land- und Küstenbefestigungen, sowie Flugabwehrgeschütze und Radaranlagen können nicht geschliffen werden um sie für denn Gegner nutzlos zu machen
- Japan schafft es nach Vernichtung seiner Marine in der Regel nicht neue Schiffe nachzubauen, was dazu führt das sie irgendwann ab spätestens 1944 über keinerlei Seeeinheiten, inkl. Transportschiffe, mehr verfügen und die Versorgung ihrer Inseln nicht mehr gewährleistet ist
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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon Hjalfnar » 31. Dezember 2017 15:38

Exakt darum geht es ja, diese Missstände oder auch durchaus positiven Seiten aufzuzeigen. Übrigens danke, ich hab mich noch nie weit genug durch Spiel gequält, um bis zu Kernwaffen zu kommen. Warum sind die sinnlos?
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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon nordstern » 31. Dezember 2017 15:47

Und Flugzeuge sind nicht abfangbar.

Also nicht nur beim Verlegen sondern auch bei Missionen. Wenn ich also z.b. Flugzeugen die im Nordfrankreich stationiert sind, den Befehl gebe Norddeutschland anzugreifen, können diese nicht in Nordfrankreich oder Westdeutschland/Benelux abgefangen werden sondern sie sind einfach in Norddeutschland. Das selbe gilt auch wenn Flugzeuge aus Frankreich ein Ziel in Westpolen bombardieren. Sie können beim Überflug nicht angeknabbert werden.
Ich bin Legastheniker. Wer also Rechtschreibfehler oder unklare Formulierungen findet, soll bitte versuchen die Grundaussage zu verstehen oder darf sie gerne behalten :)

Danke für euer Verständnis.

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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon Nightslaver » 31. Dezember 2017 20:38

Hjalfnar hat geschrieben:Übrigens danke, ich hab mich noch nie weit genug durch Spiel gequält, um bis zu Kernwaffen zu kommen. Warum sind die sinnlos?


Weil sie im Grunde auch nichts weiter sind als ein einzelner strategischer Angriff, der mit einer einzigen Attake die Infrastruktur einer Provinz massiv beschädigt, ansonsten aber keine nennenswerten Auswirkungen hat und da strategische Angriffe gegen die AI zimlich nutzlos sind macht es Kernwaffen entsprechend nicht wesentlich effektiver.

Mir persöhnlich fehlt da schlicht die Berücksichtigung der psychologischen Wirkung (Stabilität einer Nation) und negative Auswirkung auf die Rekruten, durch Tote, (Manpower), dann wären sie vieleicht interessanter.
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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon nonkonform » 2. Januar 2018 11:57

Nightslaver hat geschrieben:Weil sie im Grunde auch nichts weiter sind als ein einzelner strategischer Angriff, der mit einer einzigen Attake die Infrastruktur einer Provinz massiv beschädigt, ansonsten aber keine nennenswerten Auswirkungen hat und da strategische Angriffe gegen die AI zimlich nutzlos sind macht es Kernwaffen entsprechend nicht wesentlich effektiver.

Mir persöhnlich fehlt da schlicht die Berücksichtigung der psychologischen Wirkung (Stabilität einer Nation) und negative Auswirkung auf die Rekruten, durch Tote, (Manpower), dann wären sie vieleicht interessanter.


Das Feature des Wegbombens von Nationalem Zusammenhalt gab es im zweiten Teil defintiv, ob im dritten ist mir jetzt nicht bekannt. Man konnte sogar ein Land zur Aufgabe zwingen, allerdings waren die StraBo's auch wesentlich anfälliger, vor allem gegen die schweren Jäger (oder damals Mehrweckjäger). Ich bin froh, das diese Option weg gefallen ist, zumal sich bei der aktuellen niedrigen Abschusszahlen der Bomber jeder selbst ausrechnen kann, was dass bedeutet. Die Infra und die Industrie sollte allerdings schon besser Zerstört werden, auch wenn ich jetzt noch nie nachgeprüft habe, welchen Schaden meine Bombardements bei der KI anrichten.

Davon mal abgesehen hatten auch in der historischen Realität die Stadt-Bombardements ihre erhoffte psychologische Wirkung verfehlt, sowohl in England 1940 als auch in Deutschland bis zum Kriegsende.

Die Option der Atombombe hab ich Zusammenhang mit dem Spiel sowieso noch nie verstanden. Ja ich weiß, das Sie historisch auf Nagasaki und Hiroshima gefallen sind und Japan danach kapituliert hat. Aber welche Auswirkung wäre dir denn am liebsten? Da verbockt ein Spieler (theoretisch) die ganze Zeit über Mist. Verliert jede Schlacht und steht kurz vor der Kapitulation, aber dann erforscht er die Atombombe, wirft zwei ab und die KI kapituliert. Soll es so laufen? Also ich brauche dass nicht.

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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon Hjalfnar » 2. Januar 2018 13:30

Man konnte auch im dritten Teil den Nationalen Zusammenhalt wegbomben, mit massiven Angriffen ging das sogar recht fix. Wenn man z.B. als Deutschland aber genug Abfangjäger hatte und die Bomberflotten über ihren Zielen bekämpfte, sorgte das für positiven nationalen Zusammen halt. Die Atombombe war in HoI3 verheerend, alle Gebäude einer Provinz wurden auf 0 gesetzt, waren allerdings reparabel, die Orga von Divisionen ging auf 0 und sie verloren Manpower, dazu wurden sämtliche Vorräte, Treibstoffreserven und Ressourcen der Provinz zerlegt...auf eine Hauptstadt geworfen war so eine Bombe also schon höllisch gemein, weil deine Ressourcenvorräte auf einmal futsch waren. Zwei oder auch drei Bomben brachten aber nicht den automatisch den Sieg, man musste immer noch feindliche Siegpunkte besetzen. Ebenso war das in HoI2, wenn ich mich nicht irre. Als ich die USA in HoI3 erobern wollte, habe ich eine Bombe auf DC geschmissen, bin dann an der Ostküste gelandet und habe New York, DC etc. erobert...das reichte aber nicht. Ich musste insgesamt 6 Atombomben schmeißen und einige Siegpunkte besetzen ehe die USA kapitulierten, das von dir beschriebene Szenario kann also gar nicht stattfinden. Dazu kommt, dass die Atombombe von Bombern geworfen werden muss, in HoI3 waren diese Bomber abfangbar, in Hoi4 MUSS man totale Luftüberlegenheit in einem Gebiet haben bevor man den Bombenabwurf befehlen kann.
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Re: [HoI IV] Was ist historisch, was nicht?

Beitragvon Hjalfnar » 2. Januar 2018 14:54

Ich habe jetzt alles zusammengefasst und aufgenommen, was mir wichtig erschien. Jetzt muss ich nur noch genug vernünftige Aufnahmen fürs Video bekommen, um auch Bilder zur Audio zu haben.^^
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