Moin moin!
Wollte hier mal die ULTRA-Mod ein wenig bekannter machen, dessen Entwicklerteam ich kürzlich als eine Art historisch-technischer Berater beigetreten bin. Benannt nach dem britischen Codeknackerprogramm, das die Enigma entschlüsseln konnte, ist ULTRA ein Ergebnis des Versuchs, historisch akkurate Industrieproduktion abzubilden. Wie ja allgemein bekannt wurden sowohl der 1. als auch der 2.WK vor allem durch die Industrieproduktion und auch die Mobilisierung ausreichender Mannzahlen entschieden. Entsprechend ist es einigen ein Dorn im Auge, dass die Situation im Spiel mitnichten realistisch ist, insbesondere was die kleineren Nationen angeht. Ursprünglich als historisches Industriemod gestartet, hat es sich inzwischen zu einem vollen Overhaul gewandelt. Neben einer Reihe weiterer Einheiten (wie Panzerunterstützungskompanien, Jagdbombern, Marinepatrouillenflugzeugen, Küsten-U-Booten etc.) sowie dem anfangs erwähnten historisch akkuraten Überarbeitung der Industrieverteilung und Ressourcen (Kohle, Bauxit und Eisenerz wurden hinzugefügt, sowie einige Ressourcen produzierende Gebäude, das Ruhrgebiet ist jetzt extrem wichtg etc.), macht man sich inzwischen auch an der Veränderung der Karte und der historischen Ereignisse (mehrere Großstädte wie Berlin, New York etc. sind Einzelgebietsprovinzen mit 100% Infra und vielen Bauslots, Danzig und Gdynia sind in zwei Provinzen gespalten, Danzig ist ein eigenes Land und fällt bei Kriegsbeginn automatisch an Deutschland, Resttschechien und Dänemark werden nicht Teil Deutschlands, sondern Reichskommissariate etc.). Finnland lässt sich endlich in die Achse holen nach dem Winterkrieg, die Chinesisch-Japanische Krieg beginnt als Grenzkonflikt bevor er sich ausweitet und einiges weiteres. Auf mein Betreiben wurde in der neuesten Version eine Embargomechanik implimentiert, die Schweden davon abhält, Deutschland mit Ressourcen zu beliefern, solange Narvik nicht in Händen der Achse ist. Vor allem im MP ist Nordnorwegen damit ein heisses Pflaster, denn das Eisenerz und Seltene Elemente (geänderter Name von Wolfram) kriegt man 1940 als Deutschland fast nur aus Schweden.
Sehr interessant ist für mich die Überarbeitung der Treibstoff- und Gummierzeugung. Beides ist jetzt deutlich schwieriger synthetisch herzustellen, in dem Sinne dass es enorme Mengen Kohle frisst und man für jedes sein eigenes Gebäude braucht...die dann auch noch sehr lange im Bau brauchen. Dass man dank verschobener Handelsdistanzen kein Öl mehr aus dem Irak etc. holen kann, schmerzt da zusätzlich. Ich musste bei meinem letzten Durchgang tatsächlich zähneknirschen aus der Sowjetunion Öl importieren.
Auch wichtig: Das Wirtschaftssystem ist überarbeitet. Es gibt gesonderte Wirtschaftsgesetze für die verschiedenen Regierungsformen, die durch die Foki noch weiter geändert werden. Deutschland bekommt die spezielle Wirtschaftspolitik "Autarkie" durch den entsprechenden Fokus und dies bringt einige sehr spezielle Effekte, die auf Dauer auch negativ wirken können. Diese Wirtschaftspolitik zwingt einen irgendwann Krieg zu führen...genau so, wie es damals von den Nazis geplant war. Mag dieses kleine Gimmick besonders.
Außerdem enthält das Spiel den Naval Rework Mod, welcher neben dem Küsten-U-Boot noch bergeweise historisch korrekte Schiffskonfigurationen etc. zulässt. Neben neuen Flugzeugvarianten wurden auch mehr Luftzonen hinzugefügt, was ich sehr sehr begrüße. Aktuell werden weitere, historisch korrekte Befestigungsanlagen hinzugefügt und ich werkle mit dem LeadDev an der Implimentierung einzigartiger Panzertechtrees für alle Hauptnationen.
Falls die Beschreibung interessant war, hier gehts zur Mod: https://steamcommunity.com/sharedfiles/ ... 1516163124