[Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Alles zum Spiel - natürlich erst nach Release

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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon Galien » 1. März 2021 19:21

@Landsmann, Danke für deinen Beitrag aber schau doch in Zukunft bitte auf eine korrekte Groß- und Kleinschreibung deiner Worte.
Eigennützige Werbung für meine hier geschriebenen AARs:

England in HoI III: For Crown And Country!
Deutsches Reich in HoI III: Tagebuch eines deutschen Landsers
Karthago in Total War Rome 2: Alleine gegen den Rest der Welt!

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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon nordstern » 2. März 2021 00:49

Du weißt aber schon das man zum besetzen keine Truppen mehr braucht oder?

Oder das Cav+Inf keinen Sinn macht, da Cav die selbe FB hat wie Inf... aber ich verstehe auf was du rauswillst bei den Russen.

Pferde als ersatz für mot. Inf. mache ich sogar auch. Aber nur bei Panzertruppen. Nicht bei mot-Infanterieverbänden (meine Panzerarmeen bestehen, je nach Nation aus 6-8 Panzerdivisionen und 16-18 mot./mech. Infanterie) nutze ich keine Kavallerie, das das Kampftruppen sind und mir die Kampfwerte wichtig sind. Bei Panzertruppen sind die Panzer die Durchbruchstypen und die "Begleit"-Regimenter dienen nur dazu die Kosten für Panzer zu senken ebenso wie ihre Terrainanfälligkeit bei möglihst geringerm Kampfkraftverlust. Und dafür sind mech. Infanterie die könige. Aber bis man diese hat, ist der Unterschied zu mot. und Pferd vernachlässigbar durch die Panzer und da die Produktion anfangs eh immer knapp ist, wichtiger die Fabriken woanders reinzustecken als für zehntausende LKW, die spätestens mit mech. Infanterie eh im Lager landen.

Ich kam auf die Idee, als ich nach einem Spiel als DR 1944 plötzlich über 500.000 LKW im Lager hatte aber um 1939/40 massiv LKW bauen musste um meine mobilen Truppen auszurüsten und ein massives Fabrikenproblem hatte. Daher kam die Überlegung wie ich diesen temporären LKW-mangel bei späterem Überschuss entschlacken kann. Die mot. Infanterie umzurücken wäre ne Überlegung, aber da muss ich mir die werte noch genauer anschauen, da das Fronttruppen sind die kämpfen sollen und nicht wie Panzer durchbrechen.
Ich bin Legastheniker. Wer also Rechtschreibfehler oder unklare Formulierungen findet, soll bitte versuchen die Grundaussage zu verstehen oder darf sie gerne behalten :)

Danke für euer Verständnis.

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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon KirKanos » 18. April 2021 14:53

nordstern hat geschrieben:Und dazu kamen noch Fahrräder...
Die USA hatten die Kapazitäten und das Öl um ihre Infanterie zu motorisieren.


Und die Fabriken, es war nicht nur eine Frage des Öls. Deutschland hatte nicht mal den LKW-Output die bestehenden motorisierten Verbände motorisiert zu halten. Motorisierte Verbände waren ohnehin spärlich vorhanden, eine Sperrspitze eines langen Schaft bestehend aus Infanterie. In Laufe des Krieges konnten selbst diese wenigen motorisierten Verbände nur schlecht versorgt werden, es fehlte an allen Treibstoff, LKWs und Ersatzteile. Ähnlich wie Panzerverbände wurden sie auf dem Papier als motorisiert geführt, obwohl kaum noch ein LKW vorhanden war. Trotz vieler Beute-LKWs.

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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon Nightslaver » 20. April 2021 01:25

KirKanos hat geschrieben:Und die Fabriken, es war nicht nur eine Frage des Öls. Deutschland hatte nicht mal den LKW-Output die bestehenden motorisierten Verbände motorisiert zu halten. Motorisierte Verbände waren ohnehin spärlich vorhanden, eine Sperrspitze eines langen Schaft bestehend aus Infanterie. In Laufe des Krieges konnten selbst diese wenigen motorisierten Verbände nur schlecht versorgt werden, es fehlte an allen Treibstoff, LKWs und Ersatzteile. Ähnlich wie Panzerverbände wurden sie auf dem Papier als motorisiert geführt, obwohl kaum noch ein LKW vorhanden war. Trotz vieler Beute-LKWs.


Das Problem war weniger die fehlende Kapazität dafür als die Ineffizienz der bis 1942 weitestgehend privaten deutschen Rüstungsindustrie (teuer & schlechte Produktionsquoten, wie so oft wenn der "Markt" unreguliert etwas verpflichtend erfüllen soll), welche nur aufs äußerste lose (wegen Verweigerung für umfassendere "Eingriffe" in die Unternehmen durch das RM) durch den Staat / Rüstungsministerium unter Todt koordiniert wurde.
Weitestgehend bestellte man nur und es lag in den Händen der privaten Unternehmen das dann auch umzusetzen (Kapazitäten /Arbeitskräfte zu schaffen und entsprechende Stückzahlen zu liefern).

Erst unter Speer als Rüstungsminister wurde ab 1942/43 die Rüstung dann quasi "zwangs"verstaatlicht (faktisch blieben die Unternehmen weiter in privater Hand) und Planung, Bau, sowie Produktion (Beschaffung von "Arbeitskräften") dann zentral über das Rüstungsminiserium gesteuert & koordiniert.
Das führte dann auch ab Ende 1942 bis Ende 1944 zu einer umfassenden drastischen Produktionssteigerung, allerdings lag der Fokus bei der Steigerung der Produktion zuerst auch primär bei gepanzerten Fahrzeugen (Sdkfz. 251, Spähpanzern, ect,) Panzern und Flugzeugen und erst nachrangig ab etwa 1944 bei einer Steigerung der Zahlen von ungepanzerten Fahrzeugen.

Produktionszahlen LKW (Deutsches Reich):
1939: 32.558 Stk. 1940: 53.348 Stk. 1941: 51.085 Stk. 1942: 49.707 Stk. 1943: 52.896 Stk. 1944: 103.314 Stk. 1945: 4.582 Stk. Insg.: 347.490 Stk.

Produktionszahlen Schützenpanzer (Deutsches Reich):
1939: 232 Stk. 1940: 337 Stk. 1941: 813 Stk. 1942: 2.574 Stk. 1943: 7.153 Stk. 1944: 9.486 Stk. 1945: 1.285 Stk. Insg.: 21.880 Stk.

Zudem kam auch noch erschwerend hinzu das Hitler die Priorität per Führerbefehl bei der Ausrüstung so setzte das vor allen Neuaufstellungen vor bestehenden Verbänden auf Sollstärke gebracht werden sollten, was dazu führte das bestehende kampferfahrene Verbände gerne mal schlechter mit Material aufgefrischt wurden als unerfahrenere Neuaufstellungen und diese viel Material durch ihre Unerfahrenheit wieder verloren.
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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon KirKanos » 20. April 2021 14:52

Nightslaver hat geschrieben:
Das Problem war weniger die fehlende Kapazität dafür als die Ineffizienz der bis 1942 weitestgehend privaten deutschen Rüstungsindustrie (teuer & schlechte Produktionsquoten, wie so oft wenn der "Markt" unreguliert etwas verpflichtend erfüllen soll), welche nur aufs äußerste lose (wegen Verweigerung für umfassendere "Eingriffe" in die Unternehmen durch das RM) durch den Staat / Rüstungsministerium unter Todt koordiniert wurde.
Weitestgehend bestellte man nur und es lag in den Händen der privaten Unternehmen das dann auch umzusetzen (Kapazitäten /Arbeitskräfte zu schaffen und entsprechende Stückzahlen zu liefern).


Ich glaube es ist jetzt müßig das eine oder das andere Problem zu "highlighten", selbst wenn Deutschland schon früher die Best-Marke von 100.000 LKW erreicht hätte, wäre das immer noch für die Truppe unzureichend gewesen. Selbst nur mit den Anspruch die wenigen Motorisierten Divisionen zu bedienen war schon ein Kraftakt. Der Bedarf an LKWs in der Etappe war im Zweifel auch nicht zu vernachlässigen (ein paar Soldaten ohne LKW an der Front waren immer noch besser als viele hungrige Front-Soldaten mit wenig Munition).

Nightslaver hat geschrieben:Zudem kam auch noch erschwerend hinzu das Hitler die Priorität per Führerbefehl bei der Ausrüstung so setzte das vor allen Neuaufstellungen vor bestehenden Verbänden auf Sollstärke gebracht werden sollten, was dazu führte das bestehende kampferfahrene Verbände gerne mal schlechter mit Material aufgefrischt wurden als unerfahrenere Neuaufstellungen und diese viel Material durch ihre Unerfahrenheit wieder verloren.


Man muss aber noch ergänzen, dass diese Verbände natürlich mit erfahrenen Frontsoldaten als Ausbilder und später als Kern dieser neuen Divisionen versehen wurden. Zugführer, Kompaniechefs und aufwärts waren in der Regel erfahrene Veteranen. Gruppenführer waren dann meist auch Soldaten mit zumindest geringer Fronterfahrung.

Aber natürlich hast Du Recht, und gerade gegen Ende des Krieges wurden selbst diese Mindestmaßstäbe häufig unterlaufen. Die Priorisierung bei der Verteilung von Ausrüstung ist insgesamt ein sehr interessantes Kapitel, gerade das (Ost-)Heer wurde im späteren Verlauf massiv benachteiligt. Schwere Waffen (Moderne Panzer z.B.) gingen vornehmlich an Waffen SS Verbände. Auch gingen ab 43 auch verhältnismäßig viele Ressourcen in den Westen um die geplante Invasion werfen und später nach der Landung bekämpfen zu können. Das führte zu den bizarren Situation das formale "Panzerarmeen" im Osten fast nur noch infanteristisch kämpften und beim Zusammenbruch des Heeresgruppe Mitte diese - abseits des Papiers - praktisch über keine großen Panzerverbände mehr verfügte.

Ich weiß Du hast noch mehr geschrieben, aber irgendwie kommen wir gerade vom Kurs des Strangs ab. Wir sind im falschen Thread, wenn wir die Diskussion weiterführen wollen, sollten wir in die historische Ecke gehen oder was meinst Du? ;)

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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon Hjalfnar » 21. April 2021 01:25

Nightslaver hat geschrieben:
KirKanos hat geschrieben:Und die Fabriken, es war nicht nur eine Frage des Öls. Deutschland hatte nicht mal den LKW-Output die bestehenden motorisierten Verbände motorisiert zu halten. Motorisierte Verbände waren ohnehin spärlich vorhanden, eine Sperrspitze eines langen Schaft bestehend aus Infanterie. In Laufe des Krieges konnten selbst diese wenigen motorisierten Verbände nur schlecht versorgt werden, es fehlte an allen Treibstoff, LKWs und Ersatzteile. Ähnlich wie Panzerverbände wurden sie auf dem Papier als motorisiert geführt, obwohl kaum noch ein LKW vorhanden war. Trotz vieler Beute-LKWs.


Das Problem war weniger die fehlende Kapazität dafür als die Ineffizienz der bis 1942 weitestgehend privaten deutschen Rüstungsindustrie (teuer & schlechte Produktionsquoten, wie so oft wenn der "Markt" unreguliert etwas verpflichtend erfüllen soll), welche nur aufs äußerste lose (wegen Verweigerung für umfassendere "Eingriffe" in die Unternehmen durch das RM) durch den Staat / Rüstungsministerium unter Todt koordiniert wurde.
Weitestgehend bestellte man nur und es lag in den Händen der privaten Unternehmen das dann auch umzusetzen (Kapazitäten /Arbeitskräfte zu schaffen und entsprechende Stückzahlen zu liefern).

Erst unter Speer als Rüstungsminister wurde ab 1942/43 die Rüstung dann quasi "zwangs"verstaatlicht (faktisch blieben die Unternehmen weiter in privater Hand) und Planung, Bau, sowie Produktion (Beschaffung von "Arbeitskräften") dann zentral über das Rüstungsminiserium gesteuert & koordiniert.
Das führte dann auch ab Ende 1942 bis Ende 1944 zu einer umfassenden drastischen Produktionssteigerung, allerdings lag der Fokus bei der Steigerung der Produktion zuerst auch primär bei gepanzerten Fahrzeugen (Sdkfz. 251, Spähpanzern, ect,) Panzern und Flugzeugen und erst nachrangig ab etwa 1944 bei einer Steigerung der Zahlen von ungepanzerten Fahrzeugen.

Produktionszahlen LKW (Deutsches Reich):
1939: 32.558 Stk. 1940: 53.348 Stk. 1941: 51.085 Stk. 1942: 49.707 Stk. 1943: 52.896 Stk. 1944: 103.314 Stk. 1945: 4.582 Stk. Insg.: 347.490 Stk.

Produktionszahlen Schützenpanzer (Deutsches Reich):
1939: 232 Stk. 1940: 337 Stk. 1941: 813 Stk. 1942: 2.574 Stk. 1943: 7.153 Stk. 1944: 9.486 Stk. 1945: 1.285 Stk. Insg.: 21.880 Stk.

Zudem kam auch noch erschwerend hinzu das Hitler die Priorität per Führerbefehl bei der Ausrüstung so setzte das vor allen Neuaufstellungen vor bestehenden Verbänden auf Sollstärke gebracht werden sollten, was dazu führte das bestehende kampferfahrene Verbände gerne mal schlechter mit Material aufgefrischt wurden als unerfahrenere Neuaufstellungen und diese viel Material durch ihre Unerfahrenheit wieder verloren.
Das ganze Speer-Ding ist im Übrigen Großteils ein Märchen. Wir haben bei unseren Recherchen für den ULTRA Mod eine ganze Reihe historischer Fachbücher zu dem Thema durchgewälzt (Tooze, Harrison etc.) und die Dokumente aus der Zeit lassen nur den Schluss zu, dass die entscheidenden Schritte für die Produktionssteigerung unter Todt gemacht wurden, und auch dank Generals Thomas. Dies alles wurde allerdings nur durch massive Ausbeutung ausländischer Arbeitskräfte, effektiv Sklavenarbeit, erreicht. Insbesondere von russischen Kriegsgefangenen, französischen Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen. Dazu kommt, dass ab Mitte 1943 ursprünglich einfach die in deutsche Hände gefallene italienische Rüstungsindustrie in die Zahlen einfloss, was die Werte weiter verfälschte. Speer hat daraus nach dem Krieg eine schönes Geschichte gesponnen, die bis heute nachwirkt.
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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon nordstern » 21. April 2021 17:17

Kam nicht dazu auch noch das Hitler sich weigerte die Industrie auf Kriegsproduktion umzustellen um die Kriegsakzeptanz nicht zu verlieren in der bevölkerung. Daher produzierte die deutsche Industrie bis Mitte 1941 wie wenn es keinen Krieg gäbe. Erst danach fuhr man die Produktion hoch und stellte sie um und versuchte neue Kapazitäten zu schaffen. Aber es war zuspät um mitten im krieg auf Fließband und Standardisierung umzustellen, auch wenn man letzteres versuchte und bei Einzelteilen beim Panzer IV H und Panther sowie Tiger 2 durchgeführt wurden. Aber erst mit der E-Serie vollständig kommen sollte. Und da die Panzer und viele andere Rüstungsgüter nicht auf Fließbandproduktion ausgeleggt waren, mussten dann wie Hjalfnar schrieb die Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen her um diese Phase zu überbrücken. Letzlich wurde sie nie überbrückt, da der Krieg vorher zuende war.
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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon KirKanos » 21. April 2021 18:39

nordstern hat geschrieben:Kam nicht dazu auch noch das Hitler sich weigerte die Industrie auf Kriegsproduktion umzustellen um die Kriegsakzeptanz nicht zu verlieren in der bevölkerung. Daher produzierte die deutsche Industrie bis Mitte 1941 wie wenn es keinen Krieg gäbe. Erst danach fuhr man die Produktion hoch und stellte sie um und versuchte neue Kapazitäten zu schaffen. Aber es war zuspät um mitten im krieg auf Fließband und Standardisierung umzustellen, auch wenn man letzteres versuchte und bei Einzelteilen beim Panzer IV H und Panther sowie Tiger 2 durchgeführt wurden. Aber erst mit der E-Serie vollständig kommen sollte. Und da die Panzer und viele andere Rüstungsgüter nicht auf Fließbandproduktion ausgeleggt waren, mussten dann wie Hjalfnar schrieb die Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen her um diese Phase zu überbrücken. Letzlich wurde sie nie überbrückt, da der Krieg vorher zuende war.


Die Lücke die Du beschreibst lag daran begründet, dass man nach der Niederlage Frankreichs eine Zeit lang nicht wusste wo der Zug hin geht. Da der Krieg gegen die Sowjetunion (offiziell) noch nicht absehbar war Demobilisierte man Truppen und fuhr die Kriegsproduktion teilweise runter. Hitler selbst ließ sich nicht in die Karten schauen und hielt sich nach außen alle Optionen offen, obwohl die Planungen für Barbarossa längst anliefen. Sicher war auch dessen geschuldet, dass die Bevölkerung nach dem Sieg über Frankreich Zugeständnisse erwartet hat. Und selbst mit dem aufziehenden Ostfeldzug wurde die Rüstung nicht auf Anschlag hochgefahren, da man von einem kurzen, entscheidenden Feldzug ausging, an dessen Ende vielleicht noch 20 Divisionen in Russland stehen sollten.

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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon Hjalfnar » 21. April 2021 21:02

KirKanos hat geschrieben:
nordstern hat geschrieben:Kam nicht dazu auch noch das Hitler sich weigerte die Industrie auf Kriegsproduktion umzustellen um die Kriegsakzeptanz nicht zu verlieren in der bevölkerung. Daher produzierte die deutsche Industrie bis Mitte 1941 wie wenn es keinen Krieg gäbe. Erst danach fuhr man die Produktion hoch und stellte sie um und versuchte neue Kapazitäten zu schaffen. Aber es war zuspät um mitten im krieg auf Fließband und Standardisierung umzustellen, auch wenn man letzteres versuchte und bei Einzelteilen beim Panzer IV H und Panther sowie Tiger 2 durchgeführt wurden. Aber erst mit der E-Serie vollständig kommen sollte. Und da die Panzer und viele andere Rüstungsgüter nicht auf Fließbandproduktion ausgeleggt waren, mussten dann wie Hjalfnar schrieb die Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen her um diese Phase zu überbrücken. Letzlich wurde sie nie überbrückt, da der Krieg vorher zuende war.


Die Lücke die Du beschreibst lag daran begründet, dass man nach der Niederlage Frankreichs eine Zeit lang nicht wusste wo der Zug hin geht. Da der Krieg gegen die Sowjetunion (offiziell) noch nicht absehbar war Demobilisierte man Truppen und fuhr die Kriegsproduktion teilweise runter. Hitler selbst ließ sich nicht in die Karten schauen und hielt sich nach außen alle Optionen offen, obwohl die Planungen für Barbarossa längst anliefen. Sicher war auch dessen geschuldet, dass die Bevölkerung nach dem Sieg über Frankreich Zugeständnisse erwartet hat. Und selbst mit dem aufziehenden Ostfeldzug wurde die Rüstung nicht auf Anschlag hochgefahren, da man von einem kurzen, entscheidenden Feldzug ausging, an dessen Ende vielleicht noch 20 Divisionen in Russland stehen sollten.
Korrekt, eins unserer großen Probleme in ULTRA, das wir schlussendlich über ein bisschen Eventtrickserei gelöst haben. Sorgt effektiv dafür, dass das Deutsche Reich von 1940-1941 nicht so schnell seine Industriekapazitäten erweitern kann wie im regulären Spiel und die Produktion nicht ahistorisch durch die Decke geht. Ist eins der Hauptbalanceprobleme von HoI4 Vanilla, das Reich ist einfach viel stärker als es historisch war in 1941 weil die Industriekapazität durch die Techs stetig steigt und keine richtigen Höhen und Tiefen kennt.
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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon nordstern » 21. April 2021 23:09

Und das obwohl England nicht besiegt war...
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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon Sir Heinrich » 21. April 2021 23:22

nordstern hat geschrieben:Und das obwohl England nicht besiegt war...

Tja aber es hing sodermasen in den Seilen das es für das DR keine wirkliche Gefahr mehr dargestellt hat
Mann muss nicht immer am meisten schreiben,
es reicht, wenn man das meiste liest.

Der Zählt trotzdem nur als einer Gimli, Glóins Sohn

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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon Hjalfnar » 22. April 2021 07:17

Sir Heinrich hat geschrieben:
nordstern hat geschrieben:Und das obwohl England nicht besiegt war...

Tja aber es hing sodermasen in den Seilen das es für das DR keine wirkliche Gefahr mehr dargestellt hat
Ganz ehrlich, hätte man die Invasion der Sowjetunion verschoben bis 1942 und stattdessen alle Ressourcen auf Nordafrika konzentriert, insbesondere die Einnahme von Malta und Zypern, dann wäre es das gewesen mit dem Suezkanal. Klar, Halder, Rommel etc. schieben sich da fröhlich die Schuld hin und her, aber Fakt ist, dass die Achsenstreitkräfte nie genug Nachschub durchs Mittelmeer kriegten, um Nordafrika zu gewinnen. Ein Grund waren die Operationen der Royal Navy von Alexandria, aber auch U-Boot-Angriffe von Malta aus sowie Luftangriffe von Zypern und Malta. Mit diesen beiden Basen in Achsenhand wäre die Bedrohung für die Konvoirouten nach Nordafrika größtenteils gebannt und gleich noch Alexandria als Marinebasis der Alliierten im Mittelmeer unhaltbar geworden, da es von Zypern aus bequem in Reichweite für Ju 88, He 111 und sogar Stukas und Bf 109 lag. Vielleicht noch Konzessionen an die Türkei damit verbunden, wie im Austausch für Zypern treten sie in den Krieg ein (was die Türkei ja tatsächlich zeitweilig erwog). Damit wären der Nahe Osten und Irak in Achsenhände gefallen. Schreckliche Vorstellung. Und auf einmal hat die italienische Marine potenziell Zugang zum Schwarzen Meer und für die Sowjetunion ist der Kaukasus von Süden bedroht. Verflucht, selbst Indien wäre gefährdet gewesen weil der Iran eh zur Achse neigte.
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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon nordstern » 22. April 2021 11:53

Grundsätzlich hast du Recht. Die Frage ist nur ob die Änderung wirklich zugunsten des DR gewesen wäre, weil die Sowjetunion massiv aufrüstete und verstärkte. Das war ja auch der Grund für den Angriff 1941. Man fürchtete das die Russen immer stärker würden. Zudem hätte es dann erstmal keinen Panther gegeben, der wurde ja erst durch russische Erfahrungen entwickelt. Aber der KV-1 und T-34 existierten bereits 1941, wenn auch in sehr geringen stückzahlen.

Ich weis daher nicht ob es im Interesse des DR gewesen wäre, da dieser Plan eine Schwächung der alliierten und stärkung der Komintern zur Folge gehabt hätte. Und damit das Risiko eines Falls Europas an die Sowwjetunion ohne alliierte Beteiligung deutlich erhöht hätte. Vielleicht wären die Alliierten sogar ganz raus gegangen nach dem Fall des Suezkanals und der Bedrohung Indiens.
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Re: [Hearts of Iron IV] Wofür ist die Kavallerie?

Beitragvon Speyburn » 6. Mai 2021 12:54

Ich nutze die Kavallerie am ehesten, um schnelle Gebietsvorstöße zu machen. Gerade wenn eine Provinz "befreit" wurde, öffnen sich gern Möglichkeiten im Hinterland, um mal schnell "leere" Provinzen klar zu machen.