nordstern hat geschrieben:Daher meine Frage: Nach welchen Kritikpunkten wählen CVs ihre Ziele?
Das ist sehr unterschiedlich je nach Träger, Persönlichkeit des Spielers, Schiffszusammenstellung, Positionierung und Spielablauf.
Generell wird ein Trägerfahrer zunächst wahrscheinlich versuchen, seine Schlagkraft ins späte Spiel zu retten. Er umfliegt zu starke Flak, sucht sich Flak-schwache oder isoliert fahrende Angriffsziele, weicht gegnerischen Jägern aus, versucht günstige Trades gegen den gegnerischen Träger zu erreichen und wird ggf. beschließen, diesen gleich zu Beginn aus dem Match nehmen zu wollen. Dieses Verhalten zeigt sich umso mehr, je stärker die Flak ist. Wird etwa ein T6-Träger gegen T8 gematched, dann wird er dieses Verhalten den größten Teil des Spiels über zeigen. Erst spät im Spiel, wenn Flakgeschütze durch Geschütztreffer ausgeschaltet wurden, Flakalarm-Verbrauchsmaterial womöglich gerade nicht zur Verfügung steht oder schlicht die Notwendigkeit erwächst, geraten Gegner mit starker Flak in den Fokus. Je höher die Trägerstufe im Vergleich zum Rest der Schiffe, desto früher wird er dieses Verhalten zeigen.
Konkret läuft es anfangs oft so ab, dass man seine Staffeln ausschickt um die Stoßrichtung des Gegners zu bestimmen. Das erste Aufeinandertreffen ist also das zufälligste und kritischste, weil noch nicht klar ist, wo einfache oder schwere Ziele und wo die gegnerische Jägerdeckung zu finden sind. Es kann daraufhin ein komplettes Umpositionieren auf die andere Kartenseite nötig sein. Genauso kann es aber auch sein, dass man ungestört abwerfen kann. Oder - darauf läuft es meistens hinaus - man hat ein kurzes Zeitfenster für den Abwurf, bevor Jäger heranrauschen. Entsprechend vielseitig fällt die Zielauswahl aus. Habe ich Zeit und Auswahl, nehme ich das einfachste Opfer. Habe ich Zeit, aber nur Flakburgen vor mir, kann es gut sein, dass ich abdrehe oder sie umfliege. Bin ich unter Druck und muss davon ausgehen, meine Flieger eh alle zu verlieren, ist auch ein Panik-Abwurf auf das erstbeste Ziel drin.
Später kommt es dann zunehmend darauf an, wie man das Gegnerteam "gelesen" hat. Es ist gut möglich, dass man einen Anfänger als Gegner-CV hat. In dem Fall ist freie Jagd angesagt. Oder aber man hat einen fähigen Kontrahenten, den man auszutricksen versuchen muss bzw. gegen den man froh sein kann, überhaupt mal nen Stich zu landen.
Kurz gesagt: Trägerfahren ist ein Job, der sehr viel Flexibilität verlangt. Das bezieht sich auch und gerade auf die Zielauswahl. Es kann auch mal das vermeintlich unlogischere Ziel gewählt werden, weil der Trägerfahrer andere Dinge - etwa herannahende Jäger oder einen aktiven Flakalarm in der anderen Richtung - bemerkt oder weil er schlicht abgelenkt ist und den idealen Abwurfzeitpunkt auf sein eigentliches Wunschziel verpasst.
nordstern hat geschrieben:von zwei CVs (waren im Team)
Divisionen dürfen zwar nur maximal einen Träger beinhalten, aber Absprache oder schlicht gemeinsames Fliegen sind natürlich auch so möglich.
nordstern hat geschrieben:Wäre es aufgrund der Feuerkraft, Panzerung und Lebenspunkte nicht besser gewesen das Schlachtschiff anzugreifen, das neben den Trägern und zwei Scharnhorsts unser Toptier war?
100% der Hitpoints eines Zerstörers bringen genauso viele Credits und Erfahrungspunkte wie 100% der Hitpoints eines Schlachtschiffs. Es lohnt sich also, den Zerstörer anzugreifen. Hinzu kommt die Wichtigkeit der Zerstörer im Kampf und ihre geringe Flak. Das macht sie zu Primärzielen für Träger, v.a. wenn diese low tier sind. Man übt als Trägerfahrer regelrecht mit der Zeit, wie man Zerstörer am besten rausnehmen kann. Gerade die weniger wendigen Schiffe (Russen und Japaner ab T7) sind recht dankbare Ziele.
nordstern hat geschrieben:Wieso haben die Träger nicht die New Mexico angegriffen sondern lieber nen T5 DD in einem T8 Gefecht?
Entweder waren die Träger auch nicht high tier und haben ein einfaches und zugleich ertragreiches Ziel gewählt. Oder sie waren high tier und haben den Zerstörer genommen schlicht weil sie es konnten und weil sie bei dessen Fahrer weniger Erfahrung vermutet haben als bei einem T8er. Vielleicht waren auch gegnerische Jäger im Anflug und sie haben genommen, was sie kriegen konnten, bevor sie abhauen mussten.
Nebenbei gefragt? Warst Du mit einem T6 in Division oder wieso bist Du in T8 geraten? Normalweise kommt man nur 2 Stufen höher.
nordstern hat geschrieben:Ich werde in der Kaiser nem Träger weggefokused, obwohl ich im Verband unterwegs war und etwas hinter uns schutzlos eine Bayern stand.
Kommt auf den Verband an. Eine Bayern hat für ihre Stufe eine böse Flak. Da fliegt man auch gerne eine Ansammlung von niederstufigen Schlachtschiffen und Kreuzern stattdessen an.
Auch hier wieder die Frage: Warst Du in Division mit einem Spieler einer anderen Stufe? Kaiser als T4 hat noch bevorzugtes Matchmaking und muss maximal gegen T5 ran. Eine Bayern ist aber T6.
Mit solchen Mischdivisionen riskierst Du natürlich, dass Du low tier und somit mangels Flak Primärziel bist.
nordstern hat geschrieben:Wieso haben mich die CVs ignoriert. Es sind zwei Stukas und ein Torpedobomber über mich geflogen. die Stukas hätten gereicht um mich fertig zu machen. Ich war genau in ihrer Flugbahn.
evtl. Panik
evt. mangelnde Aufmerksamkeit
evtl. Unerfahrenheit nach dem Motto "Man greift als Träger keine Zerstörer an!" bzw. "Ich traue es mir nicht zu."
evtl. "Der andere Träger wird's schon machen."