Vietnam 65

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SmartTactics
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Vietnam 65

Beitragvon SmartTactics » 12. März 2015 21:27

Hallo,

ich möchte wie immer nicht viel schreiben, sondern euch wieder mit einem Video auf den neusten Stand bringen :)

Taktik? Simulation? Kann ich!
Hier geht es zu meinem YT Kanal :-)
Klicken! Ausführen!

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Shingen
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Re: Vietnam 65

Beitragvon Shingen » 26. März 2015 16:12

Das Spiel gibt es für 9,99 € bei Steam. Ob es das Wert ist, muß jeder selber für sich entscheiden.

Das Spiel macht Spaß, es mangelt aber an der Langzeitmotivation.

Jedes Spiel dauert 45 Runden und findet auf einer bestimmten Karte statt. Wo was auf dieser Karte ist, wechselt von Spiel zu Spiel, aber es bleibt eben immer bei einer Karte. Auf der Karte hat man eine Hauptbasis (rechts, also im Osten), dann kann man eine vorgeschobene Feuerbasis bauen und mehrere Vorposten. Man spielt immer auf der US-Seite.

Ziel des Spiels ist es, die "Herzen" der Vietnamesen zu gewinnen. Die weitere Ressource ist der politische Einfluß in Washington. Dafür kauft man Einheiten, etwas wird bei Bewegungen über die Karte abgezogen, für Reparaturen und Heilungen von Einheiten sowie Baumaßnahmen. Die "Herzen" entscheiden dagegen darüber, ob man am Ende gewinnt oder verliert.

Einfluß und "Herzen" zu steigern sich recht simpel, indem man gegnerische Einheiten besiegt. Davon gibt es zwei. Einmal den Vietcong, der zufällig auf der Karte erscheint und nach dem Zug auch wieder verschwindet. Einheiten der nordvietnamesischen Armee dagegen sickern vom linken Rand der Karte ein und bleiben bestehen, bis sie besiegt sind. Läßt man sie zu lange ungestört gewähren, bauen sie außerdem Basen. Für jede Basis werden dann pro Zug 250 politischer Einfluß abgezogen. Man sollte jede Basis also so schnell wie möglich vernichten. Auch hier wieder das Problem, sie zu finden.

Als Einheiten stehen grob eingeteilt Infanterie, gepanzerte Einheiten, Helikopter und Artillerie zur Verfügung. Diese dann jeweils alle durch meherere Typen repräsentiert. Einheiten werden zunächst im Kampf beschädigt, wenn sie diesen verlieren. Beim nächsten verlorenen Kampf sind sie dann vernichtet. Da der Kauf neuer Einheiten mit jeder des gleichen Typs immer teurer wird, sollte man möglichst bestrebt sein, keine Einheiten zu verlieren. Sonst hat man sehr schnell das Spiel verloren.

Alle Einheiten verfügen über Nachschub, entweder normalen Nachschub oder Benzin für Helikopter und gepanzerte Einheiten, sowie Munition für Artillerie. Die Artillerie kann nur in Basen stationiert werden. Will man sie "bewegen", muß man sie mit einem Helikopter transportieren. Sie verbraucht Munition durch Beschuß des Gegners.
Nachschub dagegen wird immer dann verbraucht, wenn die Einheiten außerhalb der Basen sind. In der Hauptbasis und der vorgeschobenen Basis werden Einheiten automatisch mit Nachschub beider Arten versorgt. In den Vorsposten verbrauchen sie keinen, der wird aber auch nicht aufgefüllt. Haben Einheiten "0" Nachschub, sind sie vernichtet.

Normalen Nachschub kann man mit Helikoptern über den Einheiten abwerfen oder mit Schützenpanzern transportieren. Außerdem können die Pioniere, die Einheit im Spiel mit den meisten Fähigkeiten, Einheiten wieder auftanken. Daneben können sie sie auch heilen, Straßen bauen und Dschungel beseitigen, sowie Minenfelder räumen, indem sie einfach durchfahren. Das kostet aber alles politischen Einfluß.

Das Hauptproblem, welches auch die USA in Vietnam hatten, ist im Spiel gut dargestellt. Es ist ein Problem, den Gegner erstmal zu finden. Green Berets, die zwar nicht besonders kampfstark sind, dafür aber über viel Nachschubpunkte verfügen, sich also recht lange ohne neuen Nachschub bewegen können, und zudem gute Beweglichkeit im Dschungel haben, sind die einzigen Einheiten, die Feinde auf längere Strecken aufspüren können. Sie sind zudem die einzigen, die südvietnamesische Infanterie in den Vorposten ausbilden können. Jeder Vorposten kann zwei Südvietnamesische Infaterieeinheiten unterhalten. Diese sind weniger kampfstark als US-Infaterie, können aber, wenn sie in die Dörfer kommen, mehr Informationen aus der Bevölkerung erhalten.

Damit kommen wir zur zweiten Möglichkeit, Gegner aufzuspüren. Es sind Dörfer über die Karte verstreut, die durch eine Fahne anzeigen, wie die Stimmung der Bevölkerung dort ist, welcher Seite sie sich zuneigt. Brennt ein Feuer am Dorf, muß man mit einer Infanterieeinheit dort hin und Informationen sammeln. Hat man Glück, bekommt man den Standort naher Feindeinheiten mitgeteilt, die man dann bekämpfen kann.

Infanterie ist schwer beweglich, kann aber durch die Luft transportiert werden. Allerdings kann sie nur auf offenem Gelände ein- bzw. ausgeladen werden. Auch dies ein Aspekt der US-Kriegführung in Vietnam, der gut rüberkommt.

Allerdings darf man für den Preis nicht so viel vom Spiel erwarten.
Hat man nach einiger Zeit den Bogen raus, weiß man also, daß man möglichst schnell eine Basis am anderen Ende der Karte bauen muß, um dort Artillerie sowie Green Berets und Kampfhubschrauber zu stationieren, ist der Sieg kein Problem mehr. Dann findet man rasch genug gegnerische Einheiten, die man bekämpfen kann und die politischen Einfluß in die Kasse spülen. Eine solche agressive Vorgehensweise wird also stets belohnt. Der Rest ist dann nur noch die immer gleichen Dinge, wie Nachschub nachschieben, Dörfer besuchen usw. abarbeiten.

Als einzige Langzeitmotivation dient eine Uniform, auf der sich Ränge und Auszeichnungen durch erledigte Aufträge abzeichnen. Dabei kann man aber leider nicht einmal sehen, welche Auszeichnung nun genau für was steht.

Fazit: Für die Preis und für zwischendurch für den Preis ein recht gutes Spiel, das ein "Gefühl" für den Vietnamkrieg vermittelt, bei dem man aber damit rechnen muß, daß es nach 2-3 Partien, in denen man immer wieder das Gleiche von vorne machen muß, langweilig wird.