[Story-Contest] Brandark "Schlacht um New Horizon"

Die AAR der anderen Art...

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
Brandark
Princeps Posterior
Princeps Posterior
Beiträge: 1128
Registriert: 5. Dezember 2010 21:35
Wohnort: Im heiligen Ländle... BAYERN!
:
Teilnahme an einem Contest Großspender

[Story-Contest] Brandark "Schlacht um New Horizon"

Beitragvon Brandark » 25. Mai 2012 14:12

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die nachfolgende Geschichte beruht allein auf dem Gedankengut von mir und frei zugänglichen Informationen (v.a. Physikalische Informationen). Sollte jemand ähnliche Thematiken bereits wo anders gesehen/gelesen haben, ist das rein zufällig. Die Geschichte darf von der Strategie-Zone.de frei verwendet werden. Weiterverbreitung bzw. Anpassung und Änderung außerhalb der SZ darf jedoch nur nach Rücksprache mit mir stattfinden.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Kommentare hier rein
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

SCHLACHT UM NEW HORIZON

Die größte Innovation der Mennschheit? Eindeutig der Tachyonenkonvertor. Man stelle sich vor: Durch einen dummen Zufall bei der Erforschung von Tarntechnologien treten temporäre Materieveränderungen auf. Ein Glücksfall. Denn ohne diesen Zufall wären wir heute nicht, wo wir sind.
- Sektoradmiral J. Meslock, auf die Frage eines Jornalisten, welche Erfindung die größte der Menschheit wäre.

Es war dunkel. Ziemlich dunkel. Und kalt. Natürlich war es nicht wirklich kalt bei ihm. Aber der Blick in die unendliche Schwärze vor ihm ließ einen unwillkürlich frösteln. Wobei er kaum Zeit gehabt hätte zu frösteln, wäre er nicht durch eine 2m starke Mehrschichtpanzerung geschützt. Würde er das Schiff verlassen, würden sich die Tachyonen aus denen sein Körper augenblicklich bestand ruckartig wieder in Atome verwandeln und ihn zerfetzen, noch bevor er ersticken und erfrieren würde.
„Rückfall in Einstein-Raum-Zeit-Struktur in 300 Sekunden“
Von der kühlen weiblichen Stimme der KI des Bordcomputers aus den Gedanken gerissen, drehte sich Michael „Mike“ Rios, Leutnant der Terranischen Hegemonie-Flotte um und wandte den Blick vom Bullauge ab.
„Rückfall in Einstein-Raum-Zeit-Struktur in 240 Sekunden. Panzerungsschotts werden geschlossen.“
Kein Laut war zu hören als hinter ihm die äußeren Panzerungsschichten verschoben und das Bullauge verschlossen. Das Titannium-D, eine mit künstlichen Kristallstrukturen verstärkte Legierung, wuchs an der Schnittstelle der beiden Panzerungsschichten fast organisch zusammen. Titanium-D-Panzerplatten waren mit sogenannten NTD-Bots durchsetzt. Atomgroße Roboter die die Panzerungen miteinander verwoben. So verschwand die Strukturschwäche die ein Bullauge in der Panzerung gebildet hätte.
„Rückfall in Einstein-Raum-Zeit-Struktur in 180 Sekunden. Personal auf Gefechtsstand begeben.“
Zügigen Schrittes verließ Mike seine Kabine. Die Tür glitt mit einem leisen Surren zur Seite. Als erstem Geschützoffizier des Schiffs stand ihm eine Kabine in unmittelbarer Nähe des Gefechtsstandes zu. Der Grund war leicht zu erläutern. Immerhin war er verantwortlich für die Offensivkräfte des Schiffs. Davon abgesehen stand er in der Hierarchie innerhalb des Schiffs an zweiter Stelle. Lediglich der Kapitän stand im Rang über ihm. Das bedeutete beim Ausfall des Kapitäns ging das Kommando an ihn über.
„Rückfall in Einstein-Raum-Zeit-Struktur in 120 Sekunden. Ladevorgang eingeleitet.“
Ein lautes Zischen ertönte und schweres metallisches „Klong“ erklang als sich die Türen zum Gefechtsstand öffneten und er den in dunkelblaues Licht gehüllten Raum betrat. Der Geschützstand befand sich im Herzen des Schiffs und war wie die Reaktoren und die Brücke, die 100 m vor Ihnen lag, schwer gepanzert. So wollten die Konstrukteure des Schiffs sicher gehen das die Manövrier- und Angriffskraft selbst bei schweren Treffern erhalten blieb.
Der Gefechtsstand war ein Halbkreis förmiger Raum. Er bestand aus mehreren Ebenen die nach unten hin abfielen. Direkt am Mittelpunkt des Halbkreises, ganz an der hinteren Wand war der höchste Punkt des Raumes. Eine erhobene Plattform auf der wiederrum ein halbkreisförmiges Terminal stand. Davon ausgehend führten 2 Stege, im 45°-Winkel von der hinteren Wand, zu den Halbkreis-Wänden. Nach der halben Entfernung zur Halbkreis-Wand verlief zudem ein Steg parallel zur Halbkreiswand und schnitt die beiden Stege ausgehend vom erhobenen Terminal. Zwischen den Stegen befand sich das, was die Schiffsbesatzung nur „die Gräben“ nannten. In den Gräben waren Terminals angeordnet an denen die Schiffscrew des Geschützstandes ihren Dienst tat. Überall waren Menschen zu sehen die eifrig an den Bildschirmen vor Ihnen hantierten. An der Halbkreiswand waren zudem mehrere große Bildschirme angebracht. Diese zeigten verschiedene Angaben. Ganz links konnte man eine Schematische Darstellung des Schiffs mit Echtzeiteinblendung von Treffern sehen. Da das Schiff noch intakt war leuchteten alle Zonen in einem satten grün. Direkt zentral vor dem erhobenen Terminal war der größte Bildschirm angebracht. Momentan noch schwarz. Sobald Sie sich wieder in der Einstein-Raum-Zeit-Struktur befänden, würde dieser Bildschirm eine strategische Karte des Umfelds des Schiffs anzeigen. Man könnte es mit einem Radar auf den Militärschiffen im 21. Jahrhundert vergleichen. Auf dem Bildschirm rechts sah man den Status der einzelnen Waffenbatterien. Momentan befanden sich die Hauptwaffen im „Laden“-Status, signalisiert durch einen gelben Farbton, und wurden zum Abfeuern bereit gemacht. Die Nahbereichsverteidigungswaffen – kurz NBVs – waren bereits Feuerbreit. Dies wurde durch einen satten Grün-Ton gezeigt.
„Rückfall in Einstein-Raum-Zeit-Struktur in 90 Sekunden. Reaktoren erreichen Gefechtszustand.“
Mike nickte dem jungen Mann der am erhobenen Terminal wartete zu und ging über die Stege darauf zu. Als er ihn erreicht hatte, streckte er ihm die Hand entgegen.
„Leutnant Rios. Geladen und bereit.“, schnarrte der junge Mann in besten militärischen Tonfall und salutierte. Dann lächelte er und reichte seinem Leutnant die Hand.
„Sehr gut. Alle Mann bereit machen. Wird ein heißer Tanz werden.“
Er nickte dem Bootsmann zu, drückte kurz die Hand seines Adjutanten fester, bevor sich dieser zu seinem Platz im Graben direkt zu Füßen von ihm begab. Bootsmann Robert „Rob“ Schierling arbeitete bereits seit einigen Standard-Terra-Jahren mit ihm zusammen. Beide hatten schnell bemerkt das sie ähnlich dachten und handelten. So hatte sich schnell eine Freundschaft zwischen Ihnen gebildet.
Während die Aufgabe des Bootsmanns die Koordinierung der 3 Gefechtsbereiche – Nahbereichsverteidigungswaffen (NBVs), Primärkampfbatterien (PKBs) und Ballistikkampfbatterien (BKBs) – umfasste, war es die Aufgabe von Mike als 1. Gefechtsoffizier, die übergeordnete Steuerung aller Offensivwaffen zu koordinieren und zu bestimmen womit, auf wen wann geschossen wurde. Er nahm an dem erhobenen Terminal, dem Hauptgefechtsterminal platz und aktivierte es per Stimmbefehl. Die Vorbereitung für das drohende Gefecht hatte er bereits vor über einer Standard-Terra-Stunde abgeschlossen. Kurz bemerkte er das im rechten oberen Eck des zentralen Bildschirms ein grüner Punkt aufleuchtete. Diesen Punkt gab es auf jedem Bildschirm zu jeder Zeit. Er zeigte an das die schiffsinterne KI Zugriff auf das Terminal hatte.
„Rückfall in Einstein-Raum-Zeit-Struktur in 60 Sekunden. Waffenstatus grün. Tachyonenkonvertor fährt runter. Autonome Versorgung aktivieren.“
Jeder im Gefechtsstand unterbrach in diesem Moment seine Arbeit, griff rechts neben sich unter den eigenen Sitz und zog einen Helm hervor. Ein leises Zischen war zu vernehmen wenn man den Helm über den Kopf zog. Die gleiche Funktion die auch die Panzerplatten verschmelzen ließ, sorgte nun dafür dass der Helm mit dem Kragen des Kampfanzugs verschmolz. Die Standarduniform auf einem Kriegsschiff war ein Gefechtsanzug aus Polymeren, verstärkt durch Kohlefasern. Diese war luftdicht und bildete zusammen mit dem Helm ein autonomes System, gespeist durch einen Schlauch der vom Helm zum Sitz führte. Im Notfall konnte der Anzug auch bis zu 60 Minuten autonom den Träger mit Atemluft versorgen. Der Gefechtsanzug gewährte zwar nur sehr geringen Schutz vor Waffeneinwirkung, verhinderte jedoch das bei einem Druckabfall oder einem Leck die Besatzung starb. Ursprünglich war der Anzug nur in Gefechtssituationen getragen worden, hatte aber bald darauf die Standarduniform der Flotte verdrängt und wurde nun zu jeder Zeit an Bord eines Schiffs getragen.
„Rückfall in Einstein-Raum-Zeit-Struktur in 30 Sekunden. Gefechtsstatus Beta 1.“
Das tiefblaue Licht im Gefechtsstand erlosch und wurde Sekunden später durch ein schwaches rötliches Licht ersetzt.
„Kapitän an Gefechtsstand. Statusreport.“, meldete sich der Kapitän über das schiffsintere Verbindungssystem direkt in Mikes Helm. Ein kurzer Blick über das HUD seines Helms zeigte den Waffenstatus aller Bereiche auf Grün.
„Gefechtsstand meldet. Geladen und bereit, Kapitän.“
„Aye, Primärziel nach Wiedereintritt ist die Vernichtung der schweren feindlichen Einheiten. Gute Jagd!“
"Aye, Kapitän. Konzentrieren Feuer auf schwere feindliche Einheiten"
Gefechtsstatus Beta 1 bedeutete das Feindkontakt mit einem ebenbürtigem Feind erwartet wurde bzw. kurz bevorstand.
„Rückfall in Einstein-Raum-Zeit-Struktur in 10 Sekunden.“
Mike lehnte sich zurück, bis er mit dem Kopf gegen die Kopfstütze seines Sessels stieß und schloss kurz die Augen. Er atmete einmal tief durch. Seine Gedanken rasten wie vor jedem Gefecht. Seine Gedanken schienen an all die vergangen Gefechte der letzten 13 Jahre zurückzukehren, obwohl er sich längst nicht an alle erinnern konnte. Es gab heroische Siege, aber auch schmachvolle Niederlagen. Aber in ihm waren keine Bedenken. Sie würden gewinnen und überleben. Fast sanft strich er bei dem Gedanken über die Armlehne seines Stuhls, so als wollte er das Schiff tätscheln.
Die „Wolverine“ war ein schwerer Kreuzer der Vielfraß-Klasse. Diese schweren Kreuzer waren der neuste Stand der Technik und wurden in den gigantischen lunaren Werften produziert. Wie ihr Namensgeber, der Vielfraß, war diese Kreuzer verdammt zähe kleine Mistviecher. Wobei „Klein“ im Weltall natürlich relativ zu sehen war. Immerhin maß einer der Kreuzer 600m in der Länge und wog über 400.000 Tonnen. Die Vielfraß-Klasse war darauf ausgelegt das Arbeitstier der Flotte zu sein. Sie verband daher eine relativ hohe Geschwindigkeit, gewährleistet durch einen Ionenantrieb der neuesten Generation und extrem leistungsstarke Fusionsreaktoren mit einer für einen Kreuzer sehr starken Panzerung. Der Schutz durch die Titanium-D-Wabenpanzerung wurde durch einen Grav-Schildgenerator noch verbessert. Dieser erzeugte rund um das Schiff eine nach außen gerichtete Gravitationsblase. Diese sorgte dafür das alles was sich dem Schiff näherte abgestoßen wurde. Je höher die Geschwindigkeit des ankommenden Objekts war, desto höher war die Abstoßung des Schilds. Auch wenn ihr das Standvermögen und Offensivpotential eines Schlachtschiffs oder gar eines Dreadnoughts fehlte, war die Wolverine mit ihren vier Doppel-Massebeschleuniger-Geschütztürmen nicht zu unterschätzen. Zusammen mit der ordentlichen Torpedobewaffnung konnte die Wolverine böse zubeißen.
„Rückfall in Einstein-Raum-Zeit-Struktur. Grav-Strukturschilde werden aufgebaut.“
Tief im Inneren des Schiffs, direkt neben dem Reaktor schaltete der Tachyonenkonvertor, der Überlichtgeschwindigkeit ermöglichte indem er alle Atome des Schiffs in Tachyonen konvertierte ab. Gleichzeitig begann der Grav-Schildgenerator zu arbeiten. Aufgrund der physikalischen Eigenschaften von Tachyonen war ein Schild während dem ÜLG-Flug nicht aufrecht zu halten.
Ruckartig fiel die Wolverine begleitet durch das blaue Leuchten der Tscherenkow-Strahlung zurück in die Einstein-Raum-Zeit-Struktur. Für die Menschen innerhalb der Wolverine war die spontane Materieumwandlung nur durch ein Kribbeln das sie von den Haarspitzen bis zu den Füßen durchlief zu spüren.

Spoiler (Öffnen)
Kommentare, Anregungen und Kritik (konstruktive nach Möglichkeit) bitte im entsprechenden Kommentarthred abgeben.
Ich werde die Geschichte nach und nach, bis zum Contest-Termin noch ergänzen.
...btw. bitte ich eventuelle physikalische Ungereimtheiten zu verzeihen, ich versuche zwar nach Möglichkeit Erklärungen abzugeben wie etwas funktioniert, aber ich habe keine Physikstudium :D


----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Kommentare hier rein
Zuletzt geändert von Brandark am 2. Juni 2012 15:56, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
Brandark
Princeps Posterior
Princeps Posterior
Beiträge: 1128
Registriert: 5. Dezember 2010 21:35
Wohnort: Im heiligen Ländle... BAYERN!
:
Teilnahme an einem Contest Großspender

Re: [Story-Contest] Brandark "Schlacht um New Horizon"

Beitragvon Brandark » 25. Mai 2012 17:08

Kommentare hier rein
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Spoiler (Öffnen)
Anbei mal eine Skizze wie ich mir die "THRS Wolverine" bzw. alle schweren Kreuzer der "Vielfraß-Klasse" vorstelle. Ist nicht sonderlich gut geworden, aber für einen groben Einblick reichts.
Bild


Sofort schlugen die Sirenen an und das Schiffsradar erfasste 20 feindliche Schiffe über New Horizon. Dieser friedliche Gartenplanet war das neueste Opfer im inzwischen 13-jährigen Krieg zwischen der Menschheit und Skyvern.
Kurz blieb sein der Blick an der grün-blauen Oberfläche des Planeten hängen. New Horizon. Er hatte diesen Planeten bereits besucht. Der Planet war im Jahre 2210 a.D. kolonisiert worden. Seitdem war es eine friedliche Welt gewesen. Doch heute, im Jahre 2502 a.D., nach 342 Jahren voller Frieden gehörte New Horizon zu einer Gruppe umkämpfter Planeten im ersten interstellaren Krieg der Menschheit.
Die Skyvern, eine extrasolare insektoide Spezies deren Heimatplanet im Widder-Nebel ca. 160 Lichtjahre von Terra entfernt vermutet wurde, war in die Randgebiete der Terranischen Hegemonie eingefallen. Die Menschheit hatte sich zu diesem Zeitpunkt als eine aufstrebende Rasse entpuppt und hatte nach Beendigung der Konflikte auf der Erde im 21. Jahrhundert schnell damit begonnen sich im Weltall auszubreiten. Zuerst noch mit Generationenschiffen (u.a. war New Horizon so kolonisiert worden) und nach der zufälligen Entdeckung des Tachyonenkonvertors im Jahre 2310 mit Schiffen die Überlichtgeschwindigkeiten erreichen konnten. Von da an war die Kolonisation des Weltraums in einem irrsinnigen Tempo vorangegangen. Vorangetrieben wurde die Expansion vor allem von der Terranischen Hegemonie. Dieser Staatenverbund war der Nachfolger der Eurasischen Union, die sich im Jahre 2090 während des 12-Stunden-Krieges als dominanter Staat heraus kristallisiert hatte. In jener chaotischen Zeit waren binnen 12 Stunden über 512 Millionen Menschen gestorben und die Machtstruktur auf der Erde hatte sich für immer verändert. Binnen weiterer 50 Jahre hatte sich die hatte sich die Eurasische Union alle verbliebenen Staatsgebilde einverleibt. Nachdem so der erste globale Staat entstanden war, benannte sich die Eurasische Union im Jahre 2150 in Terranische Hegemonie um. Bereits während der heute als Einigungskriege bekannten Spanne hatte die Eurasische Union begonnen die Kolonisation des Weltalls voranzutreiben. Nach ihrem Aufstieg zur globalen Macht flossen gewaltige Mittel in die Erforschung und Kolonisation des Weltalls. Insbesondere nach Entdeckung der ÜLG-Geschwindigkeit war der Einflussbereich der Terranischen Hegemonie bis zum Einfall der Skyvern im Jahre 2489 a.D. auf über 40 kolonisierte Planeten angewachsen, die alle in einem 50 Lichtjahre durchmessenden kreisförmigen Umfeld zu Terra lagen. Am Anfang des Krieges mit den Skyvern waren zwei Planeten – Cinda und New India – überfallen, erobert und die Bevölkerung ausgelöscht worden. Ein Kontaktversuch seitens der Skyvern hatte nicht stattgefunden, und bis heute bestanden die einzelnen Informationen über die Skyvern aus Daten die man von geenterten Schiffen extrahiert hatte und gefundenen Skyvernleichen.
Obwohl die Menschheit zuerst gelähmt war, ansichtlich der Vernichtung zweier besiedelter Planeten, reagierte schnell. Flotten wurden mobilisiert und in Marsch gesetzt um das eigene Territorium zu schützen. Trotz langer Zeit fehlender Beweise für außerirdisches Leben war es innerhalb der Terranischen Hegemonie nie zur Debatte gestanden die Flotten abzulösen. Das es zu dieser Entscheidung während 3. Jahrhunderten des Friedens nicht kam, dürfte mit ziemlicher Sicherheit auch daran gelegen haben das die oberste Instanz der Hegemonie, der sogenannte Hegemon-Rat zu 75% aus Angehörigen des Militärs und der Flotte bestand. Obwohl die Admiräle und Generäle des Hegemon-Rats nach kurzer Zeit Krieg nur noch aus Simulationen kannten, gab Ihnen die menschliche Geschichte Recht. Bereits kurze Zeit nach Entdeckung des Tachyonenkonvertors entstanden die ersten Piraten. Wieder einmal zeigte sich das die Menschheit nichts so perfekt beherrschte wie das Führen von Kriegen. Lange Zeit waren diese Piraten die einzigen Gegner der Terranischen Flotte. Dies änderte sich abrupt im Jahre 2489 a.D. mit dem Einfall der Skyvern.

Die Flottille rund um die THRS Wolverine, die Terranische-Hegemonie-Raumschiff Wolverine, war am Rande des Systems in dem New Horizon lag zurück in die Einstein-Raum-Zeit-Struktur gefallen. Die feindliche Flottille befand sich 2 Lichtsekunden entfernt direkt vor Ihnen und lieferte sich ein Gefecht mit der Heimatflottille von New Horizon. Diese Flottille umfasste 8 Schiffe und war der Skyvern-Flottille zahlenmäßig klar unterlegen, hielt sich aber wacker unter Ausnutzung orbitaler Verteidigungswaffen rund um New Horizon. Dennoch wäre es ohne Verstärkung nur eine Frage der Zeit gewesen bis die Skyvern die kleine Flotte überwunden hätten. Nun eilte ihr die 12. TH-Flottille zur Hilfe und stieß mit 10 schweren Kreuzern und 2 Schlachtkreuzern in die Flanke der feindlichen Flottille. Damit waren sich die Flottillen beider Seiten ebenbürtig.
„Feuerfreigabe erteilt. Salve abfeuern, dann Stellungswechsel.“, kam der Befehl des Kapitäns.
„Geschütze 1 – 4 Ziel anvisieren.“ Die KI hatte inzwischen die feindlichen Streitkräfte analysiert und die Schiffe nach Gefährlichkeit geordnet. Die feindliche Flottille bestand aus 4 Schlachtkreuzer-ähnlichen Schiffen, 8 Schweren Kreuzern und 8 leichten Kreuzern. Von besagter Flotte trieben jedoch bereits 3 leichte Kreuzer und 1 schwerer Kreuzer antriebslos durchs All. Im Gegenzug hatte die New-Horizon-Flotte 2 Kreuzer eingebüßt. Die Informationen der Menschen über die Skyvern waren zwar nach wie vor bestenfalls Lückenhaft, aber nach 12 Jahren andauernder Gefechte wussten sie welche Schiffe wozu im Stande waren. Er bestätigte den Zielvorschlag der KI durch einen einfachen Fingerdruck auf die Darstellung des Ziels auf seinem Bildschirm.
„Verbindung zur Badger und zur Marten herstellen. Durchgabe der Zielkoordinaten mit der Bitte um Feuerunterstützung.“
Während der Status der Geschützbatterien 1 – 4 auf „Auf Ziel“ umsprang, blendete die KI Informationen über das gewählte Ziel auf einen kleinen Bildschirm in seinem Terminal. Das Skyvern-Schiff war einer der Schlachtkreuzer-ähnlichen Schiffe und gehörte zu einer Klasse, die die Menschheit Maroder-Klasse benannt hatte. Sie bildeten bei den Überfällen oft die Speerspitze.
„Leutnant, die Badger und die Marten bestätigen unsere Anfrage. Primärwaffen werden ausgerichtet.“
Die Stimme kam direkt aus dem Helm, gleichzeitig blendete die KI ein Bild der sprechenden Person ein. Es war keine Videoübertragung, sondern lediglich ein kleines zweidimensionales Bild links unten auf dem Display. So konnte nachvollzogen werden, wer sich meldet. In diesem Fall war es Obermaat J. Williams. Jenny Williams unterstand die Geschützsteuerung der Hauptbewaffnung, das bedeutete die Steuerung der Ballistikkampfbatterien.
„Gut. Übermitteln Sie die genauen Schuss-Sequenzen. Verzögerungsintervall beim Einschlag um 0,5 Sekunden. Sobald Badger und Marten Feuerbereitschaft melden, geben wir die erste Salve ab, dann Badger, dann Marten.“
„Aye, Leutnant.“
Hätte es einen Beobachter von einem anderen Schiff gegeben, und hätte dieses Schiff noch die Strukturschwächenden Fenster aufgewiesen hätte er sehen können wie sich alle Geschütztürme der Wolverine auszurichten begannen. Die Raumschiffe der Menschen ähnelten den Marineschiffen des 21. Jahrhunderts. Sie hatten einen länglichen mittleren Grundkörper der vorne Spitz zulief. Rechts und links gab es Auswüchse die niedriger waren. Sie sahen aus wie kurze, breite und stumpfe Flügel des mittleren Grundkörpers. Die Geschütze 2 und 3 saßen auf den beiden Flügeln. Geschütz 1 saß direkt auf dem mittleren Grundkörper. Geschütz 4 saß auf einem Aufbau des Grundkörpers hinter Geschütz 1. Diese Anordnung ermöglichte es das in jede Richtung mindestens 3 Geschütztürme abgefeuert werden konnten. Frontal konnten sogar alle 4 Geschütze gleichzeitig abgefeuert werden. Die Torpedophalanxen waren seitlich an den Flügeln angebracht und seitlich am Grundkörper. Dadurch konnte eine Breitseite zu jeder Seite abgegeben werden. Die Torpedos konnten zusätzlich nach dem Abschuss ihre Flugbahn verändern, das bedeutete sie konnte zur Seite verschossen werden und dann beidrehen um ein Ziel vor dem Schiff zu attackieren. Zusätzlich waren über das komplette Schiff, mit Ausnahme des Bugs Nahbereichsverteidigungswaffen verteilt die feindliche Jäger, Bomber und Torpedos abfangen sollten. Der Bug wies keinerlei Waffen auf, stattdessen bestand er aus einer gewaltigen, geformten Panzerplatte. Sinn und Zweck war es den Bug nach Möglichkeit immer auf den Feind auszurichten um dem Feind nur die stärkste Panzerung des Schiffs zu präsentieren. Geschützt wurde die Wolverine durch ihre mittelschwere Titanium-D-Panzerung, die durchschnittlich eine Stärke von 2m aufwies und am Bug auf 5m Anwuchs. Zusätzlich besaß die Wolverine einen ungestaffelten Grav-Schild, der einiges an Schaden absorbieren konnte, bevor er zusammenbrach.
Die Hauptbewaffnung bestand aus den vier Massebeschleuniger-Geschütztürmen. Darin waren jeweils zwei schwere Massebeschleuniger untergebracht. Die drehbaren Türme selbst ähnelten Türmen von Schlachtschiffen aus dem 2. Weltkrieg.
„Badger und Marten melden Feuerbereitschaft. Wir feuern.“
Noch während die Meldung bei ihm ankam begann das ganze Schiff zu vibrieren als die 4 Geschütztürme ihre totbringenden Geschosse Richtung Feind schossen. Die Flugbahnen waren von der KI des Schiffs berechnet worden und damit so genau wie möglich. Da im Weltraum ein Vakuum vorherrscht hörte man kein Abschussdonnern. Auch Mündungsfeuer konnte man keines sehen. Lediglich blaue Blitze zuckten um die Geschützrohre als der Fusionsreaktor des Schiffs die Massebeschleuniger mit genügend Energie versorgte um die jeweils 2,5 Tonnen schweren Projektile, aus einer Titanlegierung mit angereichertem Uran als Spitze, auf annähernd 30% der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigten. Die starken Magnete entlang des Laufs zogen das schwere Projektil entlang und beschleunigten es dabei unaufhörlich bevor es den Lauf verließ.
Die 32 Projektile mit einem Gesamtgewicht von 80 Tonnen rasten mit exakt 29,85% der Lichtgeschwindigkeit auf das anvisierte Schiff zu. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit dauerte es trotz der großen Entfernung lediglich 6 Sekunden bis sie ihr Ziel erreichten. Gespannt blickten im Gefechtsstand alle auf den zentralen Bildschirm. Normalerweise hätte eine Maroder-Klasse der Skyvern die Salve eines Vielfraß-Kreuzers einfach abgeschüttelt. Im Moment rasten aber 3 volle Salven, sogenannte Breitseiten auf den Maroder zu.
Gemäß den Angaben hatten die Bord-KIs den Abschuss der drei Vielfraß-Kreuzer um jeweils 0,5 Sekunden verzögert, so das statt einer großen Salve, drei kleinere Salven auf das Schiff einschlugen.
Als erstes trafen die 8 Geschosse der Wolverine und explodierten 50m vor der Schiffshülle an dem Energieschild und richteten keinerlei Schaden an. Bevor irgendjemand etwas sagen konnte, schlugen 0,5 Sekunden später die Schüsse der Badger, weitere 0,5 Sekunden später gefolgt von denen der Marten ein. Alle 16 Geschosse durchdrangen die geschwächten Schilde und trafen das Skyvern-Schiff direkt in die seitliche Panzerung. Obwohl die knietische Energie der Geschosse gewaltig war, durchdrangen die Geschosse der Badger nicht die seitliche Panzerung des Maroders sondern kamen in dieser zum Stillstand. Der angerichtete Schaden war dennoch enorm. Die komplette seitliche Panzerung hatte sich verbogen und als die Geschosse in der Panzerung ruckartig zum Stillstand kamen, verflüchtigte sich die kinetische Energie in einer Explosion. Dieser Explosion hielt die Panzerung noch halbwegs stand. Die dritte Salve, die Geschosse der Marten, jedoch durchschlugen die geschwächte Panzerung und stießen tief ins Herzen des feindlichen Schiffs vor bevor auch ihre restliche Energie sich in einer Explosion entlud.
Durch diese Breitseite schwer getroffen kippte das Skyvern-Schiff zur Seite und trieb durchs All. Im Gefechtsstand der Wolverine brach kurz leiser Jubel aus. Die KI der Wolverine hatte aufgrund der vorhandenen Daten den Maroder als vernichtet eingestuft. Damit war der feindlichen Flotte ein schwerer Schlag versetzt worden.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Kommentare hier rein

Benutzeravatar
Brandark
Princeps Posterior
Princeps Posterior
Beiträge: 1128
Registriert: 5. Dezember 2010 21:35
Wohnort: Im heiligen Ländle... BAYERN!
:
Teilnahme an einem Contest Großspender

Re: [Story-Contest] Brandark "Schlacht um New Horizon"

Beitragvon Brandark » 25. Mai 2012 23:50

Kommentare hier rein
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Leutnant Rios ließ die Mannschaft kurz jubeln und rief sie dann mit einer Frage wieder zur Ordnung.
„Geschützstatus?“
Sofort setzte wieder hektische Betriebsamkeit in den Gräben ein, als der Status der Geschütze überprüft wurde. Während der Ladevorgang der Hauptwaffen eingeleitet wurde und sich der Fusionsreaktor zum nächsten Abschuss bereit machten, drehte ein Teil der feindlichen Flotte bei und hielt nun direkt auf die neu eingetroffene Flotte – die 12. TH-Flottille – zu.
„Geschütze laden. Keine Schäden. Energie steigt konstant. Momentan bei 28%“
Der Fusionsreaktor der Wolverine konnte zwar unendliche Energie produzieren. Aber der Abschuss der Hauptbewaffnung benötigte auf einen Schlag so viel Energie, dass diese immer erst wieder geladen werden musste. Anderenfalls würden alle anderen Systeme des Schiffs ausfallen. Die Energie wurde generiert und in einem Back-Up-System gespeichert, bis sie beim Abschuss verbraucht wurde.
„Befehl des Kapitäns. Wir ordnen uns ein und bewegen uns auf die feindliche Formation zu. Badger und Marten flankieren uns.“
Mike nickte und warf einen Blick auf die Kampfgruppe die auf Sie zukam. Es waren vor allem Schwere Kreuzer bzw. deren Skyvern-Äquivalente. Begleitet von einem der verbliebenen Marodere.
„Sobald wir in effektiver Kampfreichweite sind, alle Torpedorohre Feuer. Selbstständige Zielwahl. Pickt euch die kleineren Gegner raus. Die restlichen Maroder sollen unsere Schlachtkreuzer übernehmen.“
„Aye, Leutnant. Visieren die kleineren Gegner an.“

Der Bootsmann Schierling saß derweil schweigsam an seinem Terminal und koordinierte die einzelnen Offensivwaffen. Der Abschuss der Torpedos war eine heikle Angelegenheit. Schoss man sie zu früh ab, brannte ihr Antrieb vor Erreichen des Ziels aus. Da es im All nur geringe Schwerkraft gab und keinerlei Reibung auftrat, würde der Torpedo zwar weiter fliegen, aber wie ein ballistisches Geschoss. Und das bedeutete das anvisierte Ziel hatte Zeit auszuweichen oder den Torpedo abzuschießen. Der richtige Zeitpunkt war daher entscheidend.
Durch einen Blick auf sein Terminal konnte Mike in Echtzeit die Daten des Navigationscomputers einsehen und sah das der komplette Kampfverband beschleunigte. Der Verband hatte sich so formiert das die Schlachtkreuzer in der Mitte des Verbandes lagen. Flankiert von den schweren Kreuzern. Der momentane Kurs zielte direkt auf den feindlichen Verband und wurde – zumindest momentan – von der KI als Kollisionskurs betitelt. Ein kurzes Grinsen zog sich über sein Gesicht. Der alte Fuchs hatte etwas vor.

Genau den gleichen Gedankengang verfolgte in diesem Moment der Kapitän auf der Brücke. Kreuzer-Kapitän Günter Steiner war ein Mann im Alter von 50 Jahren und flog bereits seit 30 Jahren auf Kreuzern. Seit knapp 18 Jahren hatte er nun ein eigenes Kommando inne. Während dieser Zeit als Kreuzer-Kommandant war er schon häufiger unter dem Kommando des „alten Fuchs“ geflogen und fragte sich beinahe verzweifelt was der Flottillen-Admiral diesmal vor hatte? Aber leider war es in der ganzen Flotte hinlänglich bekannt das es nahezu unmöglich war den Gedankengängen von Flottillen-Admiral Michael Meiser zu folgen. Aus eben jenem Grund hatte er in der ganzen Flotte inzwischen den Titel „alter Fuchs“. Der Flottillen-Admiral hatte der Legende nach früher rotes Haar gehabt - was zu einem Fuchs gut passte -, inzwischen im Alter von 84 Jahren war davon nicht mehr viel übrig. Tatsache war das Admiral Meiser die höchste Erfolgsquote gegen die Skyvern aufweisen konnte.
„Herr Kapitän, eingehende Datenübertragung von der Timberwolf.“
„Auf den Schirm damit, Johannes!“
, wies er den Kommunikationsoffizier an.
„Aye.“
Nur Sekunden später öffnete sich auf dem Hauptschirm ein Kommunikationsfenster zur Brücke der Timberwolf, dem Flagschiff der Flottille Die Timberwolf war einer der beiden Schlachtkreuzer der Warhound-Klasse. Der alte Fuchs persönlich war zu sehen. Das hagere Gesicht des alten Mannes machte sein Alter deutlich, aber in den Augen war noch immer ein Schimmern der Kampfeslust und der Jugend zurückgeblieben. Jedem war klar: So schnell würde der Admiral nicht in den Ruhestand gehen.
„Flottillen-Admiral Meiser an alle Schiffe der Formation. Bereitmachen zur Übertragung der taktischen Kampfdaten. Speisen Sie die Daten ins System und machen Sie alles bereit. Auf das Kommando „Schwert“ folgt die Ausführung! Seien Sie vorsichtig und gute Jagd meine Damen und Herren.“
Gleich danach erschien auf dem Bildschirm eine Übertragungsanzeige. Da sich die Schiffe momentan relativ nah beieinander befanden ging die Übertragung recht flott von statten.
„Daten einspeisen und auf Erhalten des Kommandos „Schwert“ vorbereiten.“, wandte sich Kapitän Steiner an seine Brückencrew. Ein Blick auf das Schiffsradar und die Echtzeit-Sektorenkarte zeigte das sie in 10 Sekunden in effektiver Torpedoreichweite wären. Es würde ein heißer Tanz werden.
„Kapitän an Gefechtsstand. Feuer mit Torpedos eröffnen.“

Im Gefechtsstand ging es inzwischen sehr betriebsam zu. Alle Gefechtswaffen waren kurz vor ihrem Einsatz. Sobald sie die ersten Torpedos abgeschossen hatten, würden auch feindliche Torpedos auf Sie zu kommen. Ganz zu schweigen von Raumjägern.
„Effektive Torpedoreichweite erreicht.“, meldete die kühle weibliche Stimme der KI. Nun ging es also tatsächlich los. Ein letzter Knopfdruck von ihm autorisierte den Abschuss aller Rohre.
Im schwergepanzerten Gefechtsstand war nichts zu spüren, aber zwei Decks höher wurden alle Torpedorohre abgeschossen. Mit einem weiß-gleißenden Feuerstrahl verließen die Torpedos ihre Abschussrohre und schwenkten nach Erreichen des Minimalabstands zum Schiff auf das Ihnen einprogrammierte Ziel ein. Dabei begannen die Torpedos automatisch Ausweichmanöver zu fliegen um die feindlichen Nahbereichsverteidigungswaffen zu verwirren bzw. die Erfassung zu erschweren. Jeder von Ihnen war trug einen 2 Megatonnen Atomsprengkopf mit sich. Und allein die Wolverine hatte soeben 40 Stück davon abgefeuert. In Summe rasten der feindlichen Flotte mehrere hundert Raketen entgegen. Genügend um auf der Erde ganze Kontinente zu vernichten, doch im Weltall glich es nur einem kleinen Feuerwerk.
„Feindliche Nahkampfgeschwader im Anflug.“, kam die Meldung von der Brücke zum Gefechtsstand.
„Nahbereichsverteidigungswaffen feuerbereit machen. Erfassen der Jäger und abwehren.“
Rund ums Schiff erwachten die Nahbereichsverteidigungswaffen und suchten nach Zielen. Diese Waffenstationen waren über das komplette Schiff verteilt und sollten einen undurchdringlichen Feuerhagel legen, durch den kein feindlicher Jäger dringen konnte. Diese Verteidigungswaffen waren eigentlich kleinere Versionen der Hauptgeschütze. Sie funktionierten ebenfalls nach dem Massebeschleunigerprinzip, waren aber um einiges kleiner. Hier lag das Augenmerk jedoch auch ganz klar auf Quantität vor Qualität. Die Schüsse waren weit weniger zerstörerisch und auch langsamer, aber wurden dafür in einem irrsinnigen Tempo abgegeben. Da es bis heute unmöglich war Jäger mit einem Grav-Schild zu versehen, reichten in der Regel auch bereits 1 – 2 Treffer um den Angreifer auszuschalten.
Die feindlichen Jäger kamen von oben und ließen sich senkrecht auf ihr Ziel fallen in der Hoffnung so die Verteidigungswaffen zu umgehen. Gleichzeitig reagierten aber die KI-gelenkten Abwehrsysteme und schossen. Binnen weniger Augenblicke entstand ein irrsinniger Kugelhagel. Bereits nach wenigen Sekunden explodierten die ersten feindlichen Jäger. Der Rest ließ sich jedoch nicht ermutigen, sondern drehte etwas ab und feuerten dann ihre Raketen ab.

„Ankommender Raketenbeschuss!“, schrie der technische Offizier auf der Brücke.
„Nach Backbord ausweichen und um 6° kippen!“
Der Drill und die Erfahrung des Steuermanns sorgten dafür das die Anweisung des Kapitäns bereits 2 Sekunden später ausgeführt wurden. Von außen gesehen schlug die Wolverine eine harte Wende nach links ein und drehte sich dabei um 6° um dieselbe Achse. Dieses Manöver hatte den Sinn den Raketen nicht nur möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, sondern auch die eigenen Abwehrwaffen in eine bestmögliche Stellung zu bringen. Diese begannen sofort damit die Raketen noch im Anflug vom Himmel zu holen.
„Ankommende Torpedos aus 12 Uhr!“
Die Abwehrstationen eröffneten das Feuer auf die ankommenden Torpedos.
„Passieren den Feuerhagel. 5 Vernichtet, 2 sind durchgedrungen!“, meldete der technische Offizier.
„Auf Einschlag vorbereiten. Kapitän an Gefechtsstand: Einschlag steht bevor. Dann Feuer erwidern.“
„In 4 Sekunden.“
, stellte der technische Offizier nüchtern fest.
Bevor jemand eine weitere Bemerkung machen konnte schlugen die Torpedos auf das Grav-Schild und detonierten. Die Skyvern verwendeten einen Sprengkopf der nach dem Fusionsprinzip funktionierte, ohne das die menschlichen Techniker die genaue Funktionsweise bis dato ganz verstanden. Das ganze Schiff begann zu vibrieren als der Sprengkopf zündete und zuerst alle Masse in seiner Umgebung anzog und diese dann schließlich in einer Explosion wieder davon schleuderte. Der Grav-Schild der Wolverine schützte diese zwar davor angezogen zu werden, aber dies traf nicht auf kleine Gesteinsbrocken und Weltraumstaub zu. Bereits diese geringe Masse reichte aus um die Explosion zu zünden. Wie die Wellen eines Steins den man ins Wasser wirft lief die Explosion über den Grafschild. Kurz darauf gefolgt von der Explosion der zweiten Rakete.
Die Menschen in der Wolverine wurden durchgeschüttelt und wer nicht saß wurde zu Boden geworfen. Es dauerte ein paar Augenblicke bis die Erschütterungen nachließen.
„Bericht.“
„Schilde halten, sind aber auf 48% runter. Regenerieren sich mit 20% pro Minute. Keine Schäden am Schiff. Aber die Marten hat es schwer erwischt, Herr Kapitän.“, machte der 1. Offizier der Brücke Meldung.
Tatsächlich zeigte ein Blick auf die Sektorenkarte das die Marten zurückfiel und nach links driftete.
„Wie schlimm ist es, Martin?“
Der 1. Offizier der Brücke Martin Schepko überlegte kurz. Als eine Art Adujant des Kaptiäns war es sein Job derartige Neuigkeiten weiterzugeben.
„Es sieht schlimm aus. Unseren Informationen nach sind bei der Marten 3 Torpedos durchgekommen. Dazu hat sie noch die Explosionswelle der flankierenden Schiffe abbekommen. Diese Wellen haben ihr unteres Schild getroffen und es zum Einsturz gebracht.“
Der Kapitän biss kurz auf die Zähne und seine Finger bohrten sich tief in die Armlehne seines Stuhls. Dort starben Menschen. Diese verfluchten Skyvern.
„In Ordnung. Weiter wie...“, mitten unter dem Satz wurde der Kapitän nach vorne geschleudert auf das Terminal direkt vor ihm. Der 1. Offizier Martin Schepko war gestanden. Die gewaltige Wucht warf ihn quer durch die Brücke gegen die fordere Wand. Mit knochenzermalmender Geschwindigkeit schlug er gegen die Wand. Gleichzeitig war ein ohrenbetäubendes Kreischen zu hören und das ganze Schiff schien zu „bocken“. Die Menschen auf der Brücke wurden wild umher geworfen.
Nach einigen Sekunden kehrte schließlich Ruhe ein. Mit einem leisen Stöhnen stemmte sich der Kapitän hoch.
„Was... was war das?“
„Etwas hat uns frontal getroffen... genaueres ist noch nicht bekannt. Es prallte auf den Bug und glitt dann zur Backbordseite ab. Hat uns dabei die linke Seitenpanzerung aufgerissen.“
Nun war überall schmerzerfülltes Stöhnen auf der Brücke zu hören. Zwei Crewmitglieder rannten sofort zu Martin Schepko, blieben dann jedoch betreten stehen. Hier kam jede Hilfe zu spät. Der Gefechtsanzug hatte ihn nicht vor dem Aufprall schützen können. Sein deformierter Körper lag am Boden nahe der Wand. Diese wies eine Delle an der Stelle des Aufschlags auf. Der technische Offizier versuchte währenddessen herauszufinden was passiert war.
„Wie es aussieht haben wir Lecks in den Ebene 4 und 5.“, meldete er geistesabwesend während er auf sein Terminal eintippte.
„Ebenen evakuieren und abriegeln.“, gab der Kapitän einen Befehl aus. Zwei Crewmitglieder salutierten und machten sich sofort an die Arbeit.
„Meiner ersten Einschätzung nach hat uns ein leichtes Massebeschleunigerprojektil getroffen. Maximal 1 Tonne, aber mit mindestens 60% Lichtgeschwindigkeit.“
Der Kapitän lehnte sich in seinem Sessel zurück und dachte kurz nach bevor er seinem technischen Offizier antwortete.
„So etwas hatten die Skyvern noch nie...“
Der technische Offizier drehte sich um und blickte seinen Kapitän an. Erst jetzt sah man das der technische Offizier sich eine Platzwunde an der Stirn zugezogen haben musste. Selbst durch das Helmglas konnte man sein blutüberströmtes Gesicht sehen.
„Tja Herr Kapitän, jetzt haben Sie es...“
Bevor die alles entscheidende Frage gestellt werden konnte: Wieso hatte man den Schuss nicht kommen sehen, schrie der Kommunikationsoffizier auf.
„Herr Kapitän. Kommando „Schwert“von der Timberwolf ist eingetroffen.“

Benutzeravatar
Brandark
Princeps Posterior
Princeps Posterior
Beiträge: 1128
Registriert: 5. Dezember 2010 21:35
Wohnort: Im heiligen Ländle... BAYERN!
:
Teilnahme an einem Contest Großspender

Re: [Story-Contest] Brandark "Schlacht um New Horizon"

Beitragvon Brandark » 1. Juni 2012 17:04

Mit zusammengebissenen Zähnen richtete sich Mike wieder auf. Irgendwas hatte sie da ziemlich unvorbereitet getroffen und die Erschütterung hatte ausgereicht ihn um ein Haar aus seinem Stuhl zu schleudern.
Er gestattet sich ein schmerzerfülltest durchatmen und ging dann zu seinen Tätigkeiten über:
„KI, alle in Ordnung?“
Die KI war eigentlich keine KI wie man sie sich im 21. Jahrhundert vorgestellt hatte. Sie war keine eigene Persönlichkeit, sondern „nur“ ein Programm das innerhalb vorgeschriebener Parameter eigenständig reagieren konnte. Aber auch nur auf Basis ihrer Programmierung. Sie konnte daher mit einem Betriebssystem verglichen werden, das unglaubliche Rechenleistung, direkte Sprachkontrolle und eigenständige Reaktionen in programmierten Situationen miteinander verband. Von echtem Denken konnte jedoch keine Rede sein. Obwohl die KI somit eigentlich nicht intelligent war, waren KIs auf den Schiffen der Terranischen Hegemonie doch unverzichtbar. Sie vernetzten sich im Ganzen Schiff und verbanden alle Funktionen und Programme miteinander. Unteranderem kontrollierte die KI daher auch die Lebenserhaltungssysteme jedes einzelnen Gefechtsanzugs der Besatzungsmitglieder.
„Keine Ausfälle im Gefechtsstand, Leutnant.“
„Schiffsweit?“
„Ein Ausfall auf der Brücke, drei in den Ebenen 4 und 5, zwei Ausfälle in Geschützturm 2“
Ein Blick auf die Schematische Schadensdarstellung des Schiffs zeigte das ein Großteil der an der linken Außenhülle gelegenen Decks rot aufleuchtete. Unteranderem auch Geschützturm 2.
„Befehl an Massebeschleuniger-Gefechtsstand: Unverzüglich Schadensbericht von Geschützturm 2.“
„Aye, Leutnant“, bestätigte Obermaat Williams beinahe im selben Augenblick.
„1. Geschützoffizier an Kapitän. Geschützturm 2 ausgefallen. Schadensbericht läuft.“
„Kapitän an 1. Geschützoffizier. Bestätigt. Soeben Kommando „Schwert“ von der Timberwulf eingegangen. Vorbereiten. Parallel Analyse der neuen Feindwaffe durchführen und Ergebnis an THG-8 senden. Höchste Priorität.“
„Aye, Kapitän.“

Wie es schien waren Sie hier auf etwas Großes gestoßen. Der THG-8, eine Abkürzung für den Terranischen Hegemonie Geheimdienst Sektor 8, war die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Terranischen Hegemonie. Der THG war in mehrere Sektoren unterteilt, die unterschiedliche Aufgaben wahrnahmen. Sektor 8 beschäftigte sich im speziellen mit der Erforschung- und Entwicklung von Skyvern-Technologie.
Er leitete den Befehl zusammen mit der Vorab-Analyse des technischen Offiziers an Obermaat Williams weiter, die ein Team beauftragte. Bei einem kurzen Blick lief es ihm kalt den Rücken runter. Eine Geschossgeschwindigkeit von 60% Lichtgeschwindigkeit schafften nur die Hauptgeschütze der Dreadnoughts, da nur deren Reaktoren die dafür benötigte Menge schnell genug zur Verfügung stellen konnten. Sollten die Skyvern solche Geschütze auf Ihren Schlachtkreuzern oder sogar Schweren Kreuzern einsetzen können, wäre das ein gewaltiger Vorteil.
„Herr Leutnant“, weckte ihn die Stimme von Obermaat Williams aus seinen Gedanken.
„Der Schadensbericht von Geschützturm 2. Das feindliche Geschoss hat den Munitionsbunker getroffen. Das Geschütz an sich ist intakt. Die Lecks werden geschlossen, und das Geschütz dürfte in 2 – 4 Minuten wieder feuerbereit sein.“
„Danke, Obermaat. Bereiten Sie nun alles für Ausführung von Kommando „Schwert“ vor.“
Wenigstens eine gute Nachricht. Der Ausfall eines kompletten Geschützsturms hätte ihre Primärangriffsoption um 25% gesenkt. Angesichts einer potentiellen neuen Waffe des Feindes wäre das ein gravierender Nachteil gewesen.
Ein erheblicher Vorteil der Massebeschleunigertechnologie war neben ihrer höheren Zerstörungskraft auch die größere Sicherheit auf den Schiffen. Wäre ein Munitionsbunker eines Treibladungsgeschützes, wie sie im 21. Jahrhundert üblich waren, getroffen worden, hätten Sie sich wohl vom Schiff verabschieden können. Da ein Massebeschleunigergeschütz seine Projektile jedoch ohne Treibladung mittels Magnetischer Anziehung und Abstoßung beschleunigt und verschießt befanden sich im Munitionsbunker nur die Projektile. Und diese bestanden zu 90% einer extrem harten Titanlegierung und einer Uran-Spitze. Nichts das explodieren konnte.
„Kapitän an 1. Geschützoffizier. Führen „Schwert“ aus.“
Mike hatte sich die übermittelten Daten für Schwert bereits angesehen. Es war ein Flanken- bzw. Zangenangriff, der die Aufspaltung der Truppe in drei Angriffstruppen vorsah. Während die beiden Schlachtkreuzer gefolgt von einigen schweren Kreuzern direkt frontal auf die feindliche Formation zufliegen sollte. Würden zwei Gruppen aus je 3 schweren Kreuzern den Feind von der Seite angreifen. Dabei sollte beim Ausbrechen der beiden Gruppen, der Anschein erweckt werden man möchte den verbliebenen Verteidigern von New Horizon zur Hilfe kommen um dann im letzten Augenblick der feindlichen Gruppe in die Flanke zu fallen und die schwächer gepanzerte Seite angreifen zu können.

Benutzeravatar
Brandark
Princeps Posterior
Princeps Posterior
Beiträge: 1128
Registriert: 5. Dezember 2010 21:35
Wohnort: Im heiligen Ländle... BAYERN!
:
Teilnahme an einem Contest Großspender

Re: [Story-Contest] Brandark "Schlacht um New Horizon"

Beitragvon Brandark » 2. Juni 2012 16:43

Während im Gefechtsstand die Ruhe vor der Schlacht herrschte, brach auf der Brücke geschäftiges Treiben aus.
„Navigator, Kurs festlegen und Schwert ausführen. Volle Kraft voraus.“
„Aye, Herr Kapitän.“
Tief im Herzen des Schiffs, in einem schwergepanzerten Bereich standen die Reaktoren der Wolverine. Es waren 3 Fusionsreaktoren der neusten Bauart. Der Durchbruch in der Erforschung von Reaktionsreaktoren war eine ähnliche große Leistung wie die Erfindung des Tachyonen-Konverters. Zwar war stellten die Fusionsreaktoren nichts bahnbrechend Neues zur Verfügung – Energie gab es auch bereits vorher - aber zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte konnte man über theoretisch unbegrenzte Mengen an Energie verfügen. Im Gegenzug zu früher geläufigen Kernspaltung, produzierte die Kernfusion ihre eigenen Rohstoffe. Die Fusion lief damit einmal in Stand gesetzt automatisch und fortlaufend ab. Auf einmal standen der Menschheit Unmengen an Energie zur Verfügung, mit der einige ehrgeizige Pläne und Projekte umgesetzt werden konnten, die bereits lange geplant, aber bis dato mangels Verfügbarkeit der benötigten Energie nicht realisierbar waren. Eine Einschränkung gab es nur noch darin das jeder Reaktor eine begrenzte Ausgabemenge an Energie pro Sekunde hatte. Bei sehr Energie-intensiven Systemen wurden daher Fusionsreaktoren in Reihe geschaltet. Eine Speicherung der Energie war nur sehr eingeschränkt möglich, da es bis dato nicht gelungen war eine Speichermatrix mit annehmbarer Kapazität zu entwickeln.
Eben diese drei Fusionsreaktoren begannen, geschützt in einer Diamantförmigen Struktur aus 2 Meter dicken Titanplatten, zu glühen. Alle 3 Reaktoren erhöhten ihr Leistungsoutput auf das Maximum und die Fusion erzeugte ein gelbliches Glühen. Sehen konnte man das ganze über Kameras, die in den Diamantförmigen Panzerungen angebracht waren. Nach wenigen Sekunden erreichten alle 3 Reaktoren ihr Leistungsmaximum und Terawatt um Terawatt flossen über Hochleistungskabel durch das Innere des Schiffs zu den großen Ionenantrieben am Heck des Schiffs.
Besagte Antriebe begannen, wie über den Bordcomputer auf der Brücke angeordnet und gespeist durch die gigantischen Energiemengen, einen Ionenstrahl nachhinten auszustoßen, anhand diesem das ganze Schiff beschleunigt wurde.
„Kapitän, Erreichen Volle Kraft in 28 Sekunden.“
Der Kapitän nickte dem Navigator zu. Ein sanftes, nur schwach merkbares Vibrieren ging durch das ganze Schiff als dieses sich mit maximaler Beschleunigung fortbewegte. Die ausgestoßenen Ionenstrahle sorgten hinter dem Schiff für eine kleine Anomalie im elektromagnetischen Feld. Eben diese Anomalie sorgte für die leichte Vibration indem Elektronen mit der Masse des Schiffs in Berührung kamen. Grundsätzlich war diese Anomalie ungefährlich, da die Ionenantriebe jedoch theoretisch unbegrenzt beschleunigen konnten, lediglich die zugeführte Energiemenge limitierte die Beschleunigung, könnte die Anomalie bei höheren Geschwindigkeiten gefährlich werden.
„Erreichen Volle Kraft.“, meldete der Navigator.
Die Volle Kraft kennzeichnete die Maximalgeschwindigkeit und war dadurch begrenzt, das nur ein bestimmter Prozentsatz der von den 3 Fusionsreaktoren maximal bereitgestellten Energie in den Antrieb fließen konnte, da sonst Schilde und Waffen ausfallen würden. In Notfällen konnte aber über die „Volle Kraft“ hinaus gegangen werden, in dem entschieden wurde das bis zu 90% der Energie in den Antrieb fließen sollten. Die restlichen 10% wurden benötigt um das Schiff manövrierfähig und die Lebenserhaltung an zu halten.
Die Sektorenkarte zeigte den Verlauf des Flugs. Zwei Gruppen aus je drei schweren Kreuzern verließen die Kampfgruppe rund um die beiden Schlachtkreuzer der Warhound-Klasse und den restlichen schweren Kreuzern. Beide Gruppen flogen mit Maximalgeschwindigkeit und unter Einstellung des Feuers einen Kurs der zur Umgehung der feindlichen Kampfgruppe führen sollte.
„Herr Kapitän, Skyvern-Schiffe lösen sich vom feindlichen Kampfverband. Gehen auf Abfangkurs!“,
rief der für die Sektorenkarte zuständige Offizier.
„Kurs beibehalten, Navigator!“
„Aye, Herr Kapitän. Behalten Kurs bei.“
Guter Drill und lange Zusammenarbeit verhinderte dass in der Besatzung Tumult über den augenblicklichen Kollisionskurs aufkam. Nichts destotrotz musste der Kampfverband reagieren, sollte das Umfassungsmanöver Erfolg haben.
„Herr Kapitän, die Timberwulf feuert!“
Der Warhound-Schlachtkreuzer gab eine volle Breitseite ab. Im Gegenzug zu den schweren Kreuzern der Vielfraß-Klasse, waren die Schlachtkreuzer die kleinsten der sogenannten Großkampfschiffe. Diese Schiffe waren nicht wie die schweren Kreuzer Mehrzweckschiffe. Sie hatten nur einen Zweck zu erfüllen: Sich dem Feind zu stellen und niederzuringen. Die Schlachtkreuzer waren dafür zuständig die Kampflinie zu halten. Daher zeichneten sich die Schlachtkreuzer durch eine wesentlich geringe Geschwindigkeit und Manövrierbarkeit aus, hatten im Gegenzug aber ein wesentlich stärkere Grav-Schilde und Panzerungen. Die Schlachtkreuzer waren mit 900m Länge und wesentlich größerem Umfang, um einiges größer als die schweren Kreuzer. Ihre Frontpanzerung wies eine Dicke von 8 Meter auf und allein ein Schlachtkreuzer besaß 12 schwere Massenbeschleunigergeschütze, die ein 5 Tonnen schweres Projektil auf bis zu 45% der Lichtgeschwindigkeit beschleunigen konnten. Untergebracht waren diese schweren Geschütze in 4 Türmen zu je 3 Geschützen. Dazu kamen noch 100 Torpedorohre.
Die Timberwulf gab einen Schuss aus allen 16 Rohren ab. Aufgrund der inzwischen stark geschrumpften Kampfentfernung schlugen die Geschosse nach 1,56 Sekunden beim Feind ein. Jeweils 6 Geschosse trafen ein Skyvern-Schiff der schweren Kreuzer-Klasse. Diese erbebten unter dem Einschlag der Projektile als Ihre Panzerung zerfetzt wurde. Schwer getroffen kippten beide Schiffe zur Seite und trieben antriebslos durchs All. Anscheinend wollte Admiral Meiser kein Risiko eingehen und hatte kurz nach dem Abschuss der Massebeschleuniger eine Torpedosalve abgegeben. Diese traf nun auf die beiden antriebs- und schildlosen Schiffe und detonierten in 10 m von deren Außenhülle entfernt.
Zwei kleine Sonnen waren zu sehen als die Reaktoren beider Schiffe der auf sie einstürzenden Gewalt nachgaben und explodierten.
„Herr Kapitän, die Abfanggruppe dreht bei. Der Weg ist frei!“
„Kapitän an komplette Besatzung der Wolverine. Bereitmachen zum Einschwenken und Angriff auf die Flanke des Feindes. Feuer aus allen Rohren eröffnen sobald Schwenkmanöver durchgeführt. Wenn jeder sein bestes Tut
kommen wir alle heil nach Hause. Kapitän Ende.“
Aus seinem Terminal konnte der Kapitän sehen das sie in 23 Sekunden den Schwenkpunkt erreichen würden. Dann würden Sie der Skyvern-Kampfgruppe in die Flanke fallen. Die Skyvern interessierten die beiden kleineren Kampfgruppen inzwischen nicht mehr. Sie hatten ein lohnenderes Ziel ausgemacht. Die beiden Schlachtkreuzer. Eine bittere Erfahrung hatten die Menschen am Anfang des Krieges machen müssen, als sie viele Schiffe verloren. Lange Zeit war man vor einem Rätsel gestanden. Die Skyvern waren technologisch weiter fortgeschritten, aber nicht so weit das es den Verlust der großen Anzahl an Schiffen rechtfertigen würde. Letztendlich hatte man eine Erklärung gefunden. In den ersten Tagen hatten die Menschen Strategien angewandt die entwickelt worden waren um eine feindliche Menschliche Gruppierung zu vernichten. Die Skyvern verhielten sich jedoch in den Gefechten häufig nicht wie Menschen. Sie besaßen eine größere Opferbereitschaft und schienen Flankenmanöver selbst nie einzusetzen. Was jedoch nicht heißen sollte, das nicht auch die Skyvern während des Krieges mehr über ihren Feind lernten. Einige Taktiken die am Anfang erfolgsversprechend waren, wurden inzwischen von den Skyvern durchschaut und wirksam gekontert.
„Herr Kapitän, die Skyvern eröffnen das Feuer auf die Schlachtkreuzer.“, kam die Meldung eines jungen Funkoffiziers. Tatsächlich konnte man auf der Sektorenkarte sehen wie die Skyvern die Timberwulf beharkten. Ganze Bündel von Torpedos wurden auf die Timberwulf gefeuert, doch die Hälfte von Ihnen explodierte bereits im Anflug. Die Nahbereichsverteidigung leistete gute Arbeit. Der Rest detonierte an den schweren Grav-Schilden der Timberwulf. Die schweren Kreuzer bei der der Hauptkampfgruppe hatten weniger Glück. Ihre Schilde waren weit weniger belastbar und die Skyvern beschossen die Kampfgruppe mit allem was sie hatten. Neben Torpedos feuerten nun auch die feindlichen Massebeschleunigerwaffen und deren Jäger suchten den Nahkampf. Man konnte sehen wie einer der schweren Kreuzer von 6 Projektilen frontal getroffen wurde und zur Seite kippte. Mit einem letzten Aufglimmen verlosch der Antrieb und der Kreuzer trieb durchs All. Ohne Hilfe würde die Hauptkampfgruppe bald von den Skyvern überwältigt werden.
„Erreichen Schwenkpunkt, Herr Kapitän.“
„Schwenken Sie. Und Befehl an den Gefechtsstand... Bombt die Skyvern zur Hölle.“

Benutzeravatar
Brandark
Princeps Posterior
Princeps Posterior
Beiträge: 1128
Registriert: 5. Dezember 2010 21:35
Wohnort: Im heiligen Ländle... BAYERN!
:
Teilnahme an einem Contest Großspender

Re: [Story-Contest] Brandark "Schlacht um New Horizon"

Beitragvon Brandark » 5. Juni 2012 21:40

Das Summen war zuerst nur leise zu hören, schwoll dann jedoch kontinuierlich an. Letztendlich erreichte es eine Lautstärke die eine Unterhaltung ohne den Helmfunk nicht mehr zugelassen hätte. Der 1. Kanonier W. Smith lehnte sich etwas zurück und blickte auf die Ladestandanzeige rechts von ihm. Die Anzeige stand in diesem Moment bei 87% und stieg mit 2,56% pro Sekunde weiter an.
„Obermaat Williams an alle Geschütztürme. Laden und feuerbereit machen. Einschwenken erfolgt.“
Smith nickte stumm und wandte sich dann an seine beiden Kameraden. Jeder Geschützturm wurde von drei Kanonieren gesteuert. Und im Geschützturm 4 war Smith der ranghöchste Kanonier. William Smith hatte bereits mehr Dienstjahre auf einem Militärschiff der terranischen Hegemonie verbracht als jedes andere Crew-Mitglied. Tatsächlich hätte er bereits seit einigen Standard-Terra-Jahren in den Ruhestand gehen können. Allerdings hätte er nicht gewusst wieso. Daher dachte er auch mit 76 Jahre noch nicht ans Aufhören. Schon gar nicht so lange die Skyvern dort draußen unterwegs waren.
„Ihr habt die Lady gehört. Laden!“, gab er die Anweisung an seine beiden Kameraden weiter.
Ein leises Zischen war zu hören als unter der Mannschaftskapsel des Geschützturms schwere hydraulische Greifarme die Massebeschleunigergeschosse aus dem Munitionsbunker in die Geschützrohre schoben. Jedes Projektil wog 2,5 Tonnen und war wie der Bolzen einer Armbrust geformt. Die Projektile waren grundsätzlich rund, liefen vorne jedoch Spitz zu. Mit einer letzten schweren Erschütterung wurde das gewaltige Projektil - über 15 Meter lang - in das Geschützrohr geschoben.
„Verriegeln!“, kam der nächste Befehl aus dem Mund von William Smith.
„Ist verriegelt.“
Das Summen erreichte seinen Maximalstand. Ein Blick auf die Anzeige bestätigte das Geräusch. Die Magnetspulen der Massebeschleunigerkanonen waren auf maximaler Ladung.
„Feuer auf mein Kommando.“
Wie jedes Mal vor einem Gefecht bekam William feuchte Hände. Es war pures Adrenalin. Er hatte die Hoheit über eine unglaubliche Zerstörungswaffe. Dummerweise hatte der Feind ähnliche Waffen und alles was ihn vor dem tödlichen Vakuum schützte war eine 2m starke Titan-Platte. Sein Blick hing starr am Zielcomputer. Die Ziele der einzelnen Geschütztürme waren längst vom Gefechtsstand festgelegt und durchgegeben worden. Der Zielcomputer würde die Geschütztürme automatisch auf das jeweilige Ziel ausrichten. Die Besatzung brauchte nur noch abzudrücken. Momentan glomm jedoch noch die rote Anzeige „Feuer halt“ auf. Erst nach der Freigabe des Gefechtstands durfte das Feuer eröffnet werden.
Wie im ganzen Schiff, so war auch im Geschützturm 4 zu spüren wie die Wolverine eine beinahe 90°-Schwenkung vollführte, als sie zum Angriff auf die Flanken der feindlichen Kampfgruppe ansetzte.
Eine Sekunde später sprang die Rote Anzeige auf Grün – „Feuer frei“.
Mit fast rauer Stimme gab er den Befehl.
„Alle Rohre Feuer!“
Es klang wie ein Blitzschlag, als die Energie auf einen Schlag in den Magneten freigesetzt wurde. Die schweren Magnete, jeder einzelne wog mehrere Tonnen, erzeugten das magnetische Feld das zum Abschuss benötigt wurde. Eben jenes Feld durchwanderte den Lauf durch ein schnelles An- und Abschalten der Magnete und zog das schwere Projektil hinter sich her. Als das Projektil den Lauf verließ hatte es exakt 29,21% der Lichtgeschwindigkeit erreicht.
Für eine Sekunde war es fast totenstill im Geschützturm, dann begann das Summen erneut, als sich die Energie für den nächsten Schuss wieder auflud.
„Laden!“

Im Gefechtsstand sprang die Anzeige der Geschütztürme auf den Status „Laden.“ Aufgrund der geringen Kampfentfernung zeigte zeitgleich der Sektoren Bildschirm einen Einschlag bei den feindlichen Schiffen. Die Projektile schlugen direkt in die seitlichen Schilde der feindlichen Schiffe ein. Ein Teil explodierte an Ihnen, der Rest durchschlug die Schilde und schlug in die feindliche Seitenpanzerung ein. Nach der konzentrierten Feuersalve aller drei flankierenden Schiffe sprang die Gefechtsanzeige bei drei feindlichen Schiffen sofort auf „zerstört“, da die Schiffs-KI auf Basis der vorhandenen Informationen die verursachten Schäden als irreparabel einstufte.
„Bereiten nächste Salve vor, Leutnant.“, meldete Obermaat Williams an den 1. Geschützoffizier.
„In Ordnung, Williams. Aus allen Rohren Feuer und Feuer konzentrieren. Zuerst die schwächeren Schiffe, zum Schluss die Maroder-Klassen.“, gab er die Anweisung.
Die erste Salve hatte den Feind bereits sechs Schiffe gekostet. Nun da das Überraschungsmoment verloren gegangen war, würden sich die Skyvern hartnäckiger verteidigen. Inzwischen besaßen die Menschen jedoch die zahlenmäßig stärkere Kampfgruppe. Es waren lediglich noch fünf feindliche Schiffe übrig, davon zwei Schlachtkreuzer. Davon abgesehen kämpften nach wie vor vier feindliche Schiffe gegen die Heimatflotte von New Horizon. Diese stand jedoch kurz vor der vollständigen Vernichtung. Lediglich zwei Schiffe waren verblieben und beide wiesen bereits starke Gefechtsspuren auf. Die anderen sechs Schiffe der Verteidigungsflotte trieben antriebslos durchs All. Mike hoffte das sie noch rechtzeitig kommen würden um Überlebende zu bergen.

Kapitän Steiner ließ das ganze Schiff nach links kippen um einer feindlichen Torpedosalve weniger Angriffsfläche zu bieten als eine schwere Erschütterung das ganze Schiff durchrüttelte.
„Bericht!“
„Treffer von drei feindlichen Massebeschleunigergeschossen auf der Frontpanzerung. Kein Durchschuss.“, meldete sofort der technische Offizier. Aufgrund der geringen Kampfentfernung glich das Gefecht einem Handgemenge. Ein Ausweichen oder auch nur Vorhersehen der Geschosse war unmöglich geworden, da sie nur Nanosekunden nach dem Abschuss bereits im Ziel einschlugen. Ein solches Gefecht stellte die Schiffe auf eine harte Probe. Es ging nur noch darum wer mehr einstecken konnte und schneller mehr austeilte.
Zuletzt geändert von Brandark am 7. Juni 2012 16:08, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Brandark
Princeps Posterior
Princeps Posterior
Beiträge: 1128
Registriert: 5. Dezember 2010 21:35
Wohnort: Im heiligen Ländle... BAYERN!
:
Teilnahme an einem Contest Großspender

Re: [Story-Contest] Brandark "Schlacht um New Horizon"

Beitragvon Brandark » 7. Juni 2012 16:07

„Herr Kapitän, die Deidree muss schwer einstecken!“
Noch bevor die Meldung des Funkoffiziers komplett war, zeigte der Bordcomputer bereits die Deidree. Die Deidree war das Schwesterschiff der Timberwulf und damit der zweite Schlachtkreuzer der Kampfgruppe. Zusammen mit der Timberwulf war sie die feindliche Kampfgruppe frontal angegangen. Obwohl schwer gepanzert und stark bewaffnet, steckte die Deidree nun in Schwierigkeiten, da 3 feindliche Schiffe das Feuer auf sie konzentrierten. Die Geschosse der feindlichen Massebeschleunigergeschütze hieben auf den Schlachtkreuzer nur so ein. Die Grav-Schilde waren längst zusammengebrochen und die Panzerung der Deidree stark vernarbt aufgrund der vielen Treffer.
„Ich sehe es. Funknachricht an Admiral Meiser zusenden: Wir eilen der Deidree zur Hilfe.“
„Aye, Kapitän.“, bestätigte der Funkoffizier den Befehl und machte sich sofort daran die Nachricht zur Timberwulf zu schicken.
„Navigation, folgenden Kurs einschlagen. Gefechtsstand Feuer auf die Angreifer der Deidree konzentrieren.“, gab der Kapitän die Befehle aus und tippte dann in seinem Terminal die notwendigen Daten ein.
„Maschinenraum, Reaktorleistung auf 120% bringen. Autorisation GS-TH12962516“
Wenige Sekunden später durchlief das ganze Schiff eine leichte Vibration, als die großen Ionenantriebe der Wolverine mit maximaler Schubkraft beschleunigten.
Parallel dazu wurden tief im Inneren des Schiffs, im Fusionsreaktorraum, die Schutzmechanismen der Reaktoren abgeschaltet. Die energieausstoßende Fusion lief damit schneller ab, dies bedeutete aber ein stärkerer Verschleiß der Reaktoren und der Eindämmungsschilder. Würde einer der Reaktorversiegelungen brechen wäre die Wolverine dem Untergang geweiht. Die Fusionsenergie würde sich explosionsartig entladen und das Schiff in einer Miniatursonne vernichten. Das Lösen der Schutzmechanismen war daher nur in Notfällen eine Option und bedarf der Autorisation des Kapitäns, da der Fusionsprozess unabhängig aller Sicherheitsprotokolle ablief und nur noch von der Maschinendeckcrew überwacht wurde. Entsprechend angespannt waren diese Crewmitglieder. Im Gegenzug bedeutete dies dass die Reaktoren 20% mehr Energie zur Verfügung stellten, was die Geschwindigkeit, die Schildstärke und/oder die Feuergeschwindigkeit stark erhöhte. Je nachdem wohin diese Energie floss. Aufgrund der aktuellen Kampfsituation floss die Leistungssteigerung direkt in die Geschütze.

„Herr Leutnant, der Energiepegel hat sich um 20% erhöht.“, meldete Obermaat Williams im Gefechtsstand. Mike der gerade damit fertig geworden war die letzten Zielvorgaben und Pläne in sein Terminal einzugeben blickte demonstrativ auf, obwohl Williams natürlich nicht zu sehen war. Sie befand sich immer noch an ihrem Platz und hatte sich über Funk gemeldet. Dennoch waren gewisse menschliche Neigungen nicht abzuschalten.
„In Ordnung, die neuen Zielvorgaben kommen...“, er drückte auf den Knopf zur Übermittelung seiner Eingaben, „...jetzt.“
„Aye, Herr Leutnant.“, bestätigte Obermaat Williams die neuen Zielvorgaben.
Angepasst an die Strategie des Kapitäns konzentrierten die neuen Zielvorgaben das Feuer aller Geschützbatterien auf die feindlichen Schiffe, welche die Deidree angriffen.
„Daten eingegeben und bereit. Erste Salve in 5.“, kam die Vollzugsmeldung.

Von außen betrachtet beschleunigte die Wolverine zuerst rasant und stieß damit direkt in die Mitte der feindlichen Kampfgruppe vor. Als Sie noch wenige 10.000 km vom Feind entfernt waren feuerten die Geschütztürme zum ersten Mal. Die acht Geschosse überwanden die geringe Entfernung binnen dem Bruchteil einer Nanosekunde und schlugen in die Seitenpanzerung eines feindlichen Maroder-Schiffs ein. Bereits geschwächt durch den Feuerwechsel mit den Schlachtkreuzern durchschlugen die Geschosse sowohl die Schilde auch als die Panzerung und drangen tief in das feindliche Schiff ein. Die darauffolgende Salve der Timberwulf ließ das Schiff in einer Explosion verglühen, anscheinend hatte ein Schuss den Reaktorraum durchschlagen.
Die Wolverine erfüllte ihr Vorhaben. Die Skyvern ließen von der schwer angeschlagenen Deidree ab und konzentrierten nun das Feuer auf den schweren Kreuzer.

„Ankommender Beschuss!“, schrie ein Offizier der Brücke, als bemerkt wurde wie sich die feindlichen Schiffe auf die Wolverine ausrichteten. Der Kapitän beugte sich kurz darauf über sein Terminal und gab eine Durchsage ab und drückte gleichzeitig einen Knopf.
„Kapitän an Schiff. Auf Beschuss vorbereiten.“
Laut gellender Alarm durchdrang das Schiff, als die Besatzung vor der erwarteten schweren Salve gewarnt wurde.
„Energie der Triebwerke auf die Schilde umleiten.“
„Leiten um.“
Zuerst war nur ein leichtes zittern zu spüren, bevor dann ein gewaltiger Schlag durch das ganze Schiff ging. Die Wolverine schien für mehrere Sekunden zu erbeben, bevor sich die Situation wieder beruhigte.
„Mindestens 8 Projektile, Schilde runter auf 30%! 4 haben die Schilde durchdrungen. Frontaler Treffer. Zwei Durchschüsse. Ebenen 6 und 7 haben Lecks.“
„Evakuieren und abriegeln und Feuer erwidern!“
Auf seinem Terminal konnte der Kapitän sehen wie die nächste Salve abgefeuert wurde und in ein feindliches Schiff einschlug. Gleichzeitig hatte die Gefechtszentrale alle Torpedos abgefeuert.
„Feindliche Torpedos im Anflug!“

Der Raum zwischen der Wolverine und den Skyvern-Schiffen wirkte wie von Schlieren durchzogen als die Torpedos beider Seiten aneinander vorbeirasten um ihre Ziele anzusteuern. Noch chaotischer wurde es als die Nahbereichsverteidigungswaffen der Wolverine zum Leben erwachten. Von außen saßen diese Waffen wie viele kleine Pickel über die Außenhülle der Wolverine verteilt. Den Großteil der Zeit des Gefechts verbrachten sie ohne Regung, da Ihre effektive Reichweite nur knapp 2.000 km betrug. Im Aufbau glichen diese Geschütze den CIWS-Abwehrwaffen von Flugzeugträgern des 21. Jahrhunderts. Es waren Geschütze mit rotierenden Kanonen die automatische alles beschossen was in den Ihnen zugewiesenen Bereich eindrang. Im Gegenzug zu den CIWS-Systemen des 21. Jahrhunderts funktionierten sie jedoch ebenfalls mittels Massebeschleunigung. Durch die rotierenden Läufe erreichten diese Geschütze zudem irrsinnige Feuergeschwindigkeiten, da die Beschleunigungsmagnete so wertvolle Zeit hatten abzukühlen.
Gleich einem Feuerhagel begannen diese Geschütze nun den Raum zwischen den Kampfgruppen mit Projektilen zu füllen. Das Ziel war eindeutig: Die feindlichen Torpedos vor dem Einschlagen zu treffen.

Gleichzeitig schlugen die eigenen Torpedos in ein feindliches Schiff ein. Auch der Großteil von Ihnen war im Anflug abgschossen worden. Gute zwei Dutzend waren jedoch durchgekommen und explodierten an der Außenhülle des Schiffs. Obwohl nicht komplett zerstört konnte man nach dem Ablinkgen des Lichtblitzes der Nuklearexplosion sehen das die Treffer verherrend waren. Die seitliche Panzerung des feindlichen Schiffs war in großen Bereichen schlicht verschwunden. Die enorme Explosion hatte die Panzerung verdampft. Schwer angeschlagen zog sich das Schiff zurück.

Erneut ging ein schweres Beben durch das ganze Schiff.
„Schilde sind auf 0% runter. Treffer von 3 Massebeschleunigerprojektilen. 2 Treffer frontal, 1 Treffer der 3. Geschützbatterie“
Fast zeitgleich kam die Meldung vom Gefechtsstand.
„Herr Kapitän, Treffer in der 3. Geschützbatterie. Batterie ist offline. Wiederhole Batterie ist zerstört.“
Äußerlich ließ sich der Kapitän keine Gefühlsregung ansehen. Er musste weiterhin ruhig und professionell seiner Arbeit nachgehen. Innerlich machte er sich große Sorgen. Der Feind hämmerte auf ihn ein und er hatte gerade 25% seiner Primärbewaffnung verloren.
„Torpedos schlagen ein.“
Erneut wurde die Wolverine durchgeschüttelt. Die Nahbereichsverteidigungswaffen hatten zwar den Großteil der feindlichen Torpedos vernichtet, aber einige waren durchgedrungen und explodierten nun nur wenige Meter von der Außenhülle entfernt.
„Lecks in Decks 1, 2 und 3.“
Er fällte eine schwere Entscheidung und öffnete eine Verbindung zu allen Besatzungsmitgliedern des Schiffs.
„Hier spricht Kapitän Steiner. Alle man zu den Rettungskapseln. Wir verlassen das Schiff. Ich wiederhole wir verlassen das Schiff. Der Gefechtsstand gibt eine letzte Salve ab und verlässt das Schiff dann auch. Viel Glück Ihnen allen. Sammelpunkt nach Auflesen ist die Timberwulf.“
Er neigte sich zurück in seinem Sessel. Es war jedes Mal schmerzhaft ein Schiff aufzugeben. Dann wandte er sich an die Brückencrew.
„Sie haben es gehört meine Damen und Herren. Evakurieren Sie. Es war mir eine Ehre mit Ihnen zu fliegen. Ich komme gleich nach.“
Während dem Verlassen der Brücke salutierte jedes Crewmitglied vor Ihrem Kapitän. Sie hatten in diesem Kampf getan was sie konnten. Inzwischen nahm der Kapitän eine Nachricht an Admiral Meiser auf.
„Hier Kapitän Steiner. Herr Admiral, die Wolverine evakuiert. Erbitten um Aufsammeln nach Gefechtsende. Viel Glück.“
Er ließ die Botschaft verschlüsseln und dann vom Bordcomputer versenden. Dann verließ er selbst die Brücke.
Als sich bereits die ersten Rettungskapseln von der Wolverine lösten feuerten die Geschütze eine letzte Salve ab.

Benutzeravatar
Brandark
Princeps Posterior
Princeps Posterior
Beiträge: 1128
Registriert: 5. Dezember 2010 21:35
Wohnort: Im heiligen Ländle... BAYERN!
:
Teilnahme an einem Contest Großspender

Re: [Story-Contest] Brandark "Schlacht um New Horizon"

Beitragvon Brandark » 8. Juni 2012 20:40

„Die letzte Salve ist abgefeuert, Herr Leutnant“. Obermaat Williams hatte ihren Platz verlassen und war direkt vor dem Terminal von Mike erschienen. Ihr Gefechtsanzug lief nun auf autonomer Versorgung. Neben Ihr stand Bootsmann Rob Schierling.
„Aye. Vielen Dank, Jenny. Wie befohlen verlassen wir das Schiff. Bringen Sie alle hier raus, ich folge gleich.“ Dabei deutete er mit dem Nicken zu den schweren Türen des Gefechtsstandes. Obermaat Williams salutierte und begann dann damit den Gefechtsstand zu evakuieren.
Kurz nachdem Williams gegangen war öffnete Bootsmann Schierling einen privaten Kanal zu ihm öffnete.
„Wir haben’s Ihnen gegeben, nicht wahr?“
„Ja, wir haben gut ausgeteilt.“
„Aber wir verlassen die Wolverine.“

Man konnte deutlich hören dass Robert diese Vorstellung nicht passte. Viele Raumfahrer entwickelten mit der Zeit eine Beziehung zu ihrem Schiff. Es war wohl nur natürlich. Das Schiff schützte Sie vor der Kälte des Weltraums und den Geschossen der Skyvern. Manchen kam es wie Verrat vor die Wolverine nun im Stich zu lassen.
Das ganze Schiff erzitterte als ein weiteres Geschoss der Skyvern den Bug traf.
„Strukturelle Integrität gefährdet. Empfehle Verlassen des Schiffs.“ Eine automatische Warnung der KI.
Mike hatte bereits mehrere Schiffe im Kampf verlassen. Aber dennoch tat es auch ihm Leid die Wolverine im Stich zu lassen. Jetzt, wo das Schiff sie am meisten brauchte. Aber er kam damit zurecht.
„Hör zu. Ich weiß das es dich schmerzt. Aber die Wolverine ist wohl nicht mehr zu retten. Wir werden dieses Schiff verlassen und den Kampf ein anderes Mal weiterführen. Dies können wir nicht wenn wir hier sterben. Also evakuieren – das ist ein Befehl.“
„Aye, Herr Leutnant.“ Rob salutierte und verließ dann den inzwischen geräumten Gefechtsstand. Jetzt war Mike ganz allein in dem großen Raum.
Ein schweres Beben ging durch die ganze Wolverine.
„Strukturelle Integrität gefährdet. Zusammenbruch steht bevor. Empfehle Verlassen des Schiffs.“
Hektisch drückte er noch zwei Knöpfe auf dem Terminal und gab einen 6-stelligen Sicherheits-Code ein. Besagter Code aktivierte ein Datenfragment tief in den Speicherbänken der Schiffs-KI und setzte ein Virus frei.
Dieses Virus fraß sich in Sekundenschnelle durch alle Datenbänke des Schiffs und machte alle Daten unbrauchbar. Eine normale Vorgehensweise beim Aufgeben eines Schiffs. Inzwischen hatte der Kapitän wohl dasselbe Virus gestartet, aber das Protokoll schrieb vor, das auch der 1. Geschützoffizier den Virus starten musste. Man wollte ganz sicher gehen dass die Skyvern keine Daten aus besiegten Schiffen extrahieren konnten. Noch wussten die Skyvern nicht wo die Erde lag. Und das sollte auch so bleiben.

Ein erneutes Beben ging durch das Schiff, doch die Stimme der KI blieb aus. Auch alle Bildschirme waren erloschen. Ein gutes Zeichen. Der Virus hatte bereits große Datenmengen vernichtet.
Im Laufschritt verließ er den Gefechtsstand und machte sich auf den Weg zu den Rettungskapseln. Er lief gerade den Gang entlang als das Ganze Schiff erneut erbebte und ihn schwer gegen eine Wand schleuderte. Mit zusammengebissenen Zähnen stemmte er sich wieder hoch und lief um die letzte Biegung zu den nächstgelegenen Rettungskapseln.
Eine einzige war noch da. Alle anderen waren bereits von Bord gegangen. Ein schlechtes Zeichen. Das bedeutete Sie hatten Crewmitglieder verloren. Schnell sprang er hinein, setzte sich auf einen der Sitze und schnallte sich an.
Mit dem Druck auf einen Knopf aktivierte sich der Autopilot. Zischend verschloss sich die Tür und nur wenige Sekunden später wurde er in den Sitz gepresst, als die Miniatur-Ionen-Triebwerke der Kapsel starteten und ihn weit hinaus ins schwarze unendliche All katapultierten.
Nach einigen Sekunden ließ die Beschleunigung nach.
„Erreichen minimalen Sicherheitsabstand. Der Sauerstoffvorrat reicht noch für 384 Stunden. Feindpräsenz geortet. Aktive Sensorik offline.“
Jede Kapsel hatte einen kleinen Computer an Bord. Dieser spulte jetzt die Routinen beim Verlassen des Schiffs ab. Da er alleine in einer Rettungskapsel war die für 8 Personen ausgelegt war, hatte er zumindest kein Problem mit dem Sauerstoff. Auch Nährstoffe, in Form kleiner handlicher Riegel, hatte er dadurch mehr als genug. Leider schmeckten die Riegel ziemlich bescheiden. Aber sie hielten einen immerhin am Leben.
Er öffnete die Gurte seines Sitzes und trieb sofort schwerelos durchs All. Die Kapsel war zu klein um künstliche Schwerkraft erzeugen zu können. Mit einem kräftigen Stoß trieb er zu den Türen der Kapsel. Diese waren aus einer durchsichtigen Kristallinen-Kunststoffstruktur. Inzwischen hatte sich die Kapsel vom Kampfplatz entfernt. Dennoch konnte er die beiden Kampfgruppen noch sehen. Von den Skyvern Schiffen waren inzwischen nur noch 3 übrig. Von den Schiffen der Terranischen Hegemonie noch 7 Schiffe. Leider schien die Heimatflotte von New Horizon komplett aufgerieben worden zu sein.
Und auch die Wolverine konnte man durchs All treiben sehen. Einzelne Schäden konnte man auf diese Entfernung nicht erkennen, aber er war sich sicher, dass es die Wolverine schwer erwischt hatte.

Er trieb mehr als 4 Stunden durch das All. Gefangen in seiner kleinen Kapsel, ohne Möglichkeit in den Kampf eingreifen zu können. Mehrmals sah er die Lichtblitze von feuernden Massebeschleunigern, aber nie konnte er genau erkennen wer auf wen schoss.
„Keine feindliche Präsenz geortet. Aktive Sensorik online.“
Mike blickte auf. Die KI erkannte keine Feindschiffe mehr im Sektor. Damit war die Gefahr entdeckt zu werden nicht mehr vorhanden und die Kapsel konnte wieder ihre aktiven Sensoren verwenden.
„Notsignal aktivieren.“, gab Mike ohne zu Zögern den Befehl. Das musste bedeuten die Schlacht war vorbei. Die Reste der Kampfgruppe würden nun beginnen nach den Rettungskapseln zu suchen. Leider würde es davon eine ganze Menge geben. Die Kampfgruppe hatte viele gute Schiffe verloren.
Das Protokoll der Funkstille bei Orten einer feindlichen Kampfgruppe war vor wenigen Jahren erlassen worden, als nach verlorenen Gefechten, die zur Hilfe eilende Flotte aufgebrochene Rettungskapseln gefunden hatte. Man hatte zuvor nie davon gehört dass die Skyvern Gefangene machten. Und es war auch nie wieder einer der verschwundenen Menschen aufgetaucht.

Es dauerte nochmals 4 Stunden bis seine Rettungskapsel geborgen wurde. Zufälligerweise war es die Timberwulf. Nachdem man ihn aus der Rettungskapsel befreit hatte, war er vor einem Arzt untersucht worden. Da diese nichts feststellen konnte, war er nach kurzer Zeit wieder entlassen worden.
Gerade als er die Krankenstation der Timberwulf verließ, fing ihn ein junger Marine ab.
„Sind Sie Leutnant Rios?“, fragte der Marine und salutierte.
Die meisten Schiffe der Menschen hatten auch Marines an Bord. Wie Ihre Vorgänger aus dem 20. Jahrhundert, waren Sie für den Kampf von Schiffen aus und Landemanövern zuständig. Nur spielte sich dies jetzt alles im All ab.
Mike hatte seine Karriere selbst als Marine begonnen. Lange Zeit bevor er Geschützoffizier wurde. Er wusste was es war ein Frontschwein zu sein. Allerdings hatte er auch bereits vor dem Auftauchen der Skyvern das Angebot des Marinechors angenommen und ein Studium in Navigation und Waffensteuerung-/kontrolle absolviert. Danach war er nach ein paar Zwischenstationen der 1. Geschützoffizier der Wolverine geworden.
„Aye. Was gibt es?“
„Admiral Meiser möchte Sie sehen. Bitte folgen Sie mir.“
Mike nickte und folgte dann dem jungen Marine. Aufgrund der Größe des Schlachtkreuzers brauchten Sie knapp 20 Minuten bis zur Brücke. Der Marine salutierte an der Brückentür und auch Mike salutierte. Dann betrat er die Brücke.
Sie war um einiges größer als die der Wolverine und besaß wesentlich mehr Besatzungsmitglieder. Er konnte den Admiral an einem Holo-Tisch lehnend sehen. Dieser stand in der Mitte des Raums und auf ihm war eine komplette Karte des Sektors projiziert. Salutierend trat er an den Tisch heran.
„Admiral, sie wollten mich sprechen?“
Der alte Admiral blickte auf und gab nur ein leises „hmm?“ von sich. Dann blickte er Mike direkt an ohne sich vom Tisch zu lösen. Die Verbindung von altem Gesicht und jungen Augen war faszinierend und gerade als Mike begann sich unwohl zu fühlen, hellte sich das Gesicht des Admirals auf.
„Aye, Junge. Sie sind der Geschützoffizier der Wolverine, richtig?“
„Aye, Admiral.“
„Gut, gut. Ein Jammer das Sie die Wolverine aufgeben mussten. Ein gutes Schiff. Ein starkes Schiff. Ein stolzes Schiff.“ Dabei stemmte er sich vom Holo-Tisch weg und drehte seinen ganzen Körper zu Mike um. Gestützt auf einen Gehstock aus edlem brauen Holz blickte er den jungen Leutnant erneut an.
„Aye, Admiral. Das war sie.“, bekräftigte er die Ehrerbietung des Admirals für die Wolverine.
„Sie haben gute Arbeit gemacht. Kapitän Steiner hat Sie in den höchsten Tönen gelobt.“
„Ähm... Danke, Herr Admiral. Aber ich habe nur meinen Job getan.“ Er war etwas überrascht von dem Lob des Admirals. Immerhin stand er vier Hierarchiestufen unter dem Admiral. Er hätte nicht mal erwartet das dieser ihn kannte.
„Ah, da kommt die Vergangenheit als Marine durch. Nur den Job gemacht.“ Der Admiral lachte leise bei diesen Worten. Und Mike erlitt die nächste Überraschung. Der Admiral schien ihn nicht nur zu kennen, sondern wusste sogar über seine Vergangenheit Bescheid.
Der Admiral genoss es ein paar Augenblicke den sich windenden und sprachlosen Leutnant Rios zu sehen und lachte dann erneut leise, bevor er ihm auf die Schulter klopfte.
„Keine falsche Scheu, mein Junge. Das war gute Arbeit. Und ich habe eine neue Aufgabe für Sie. Und ein neues Schiff. Was halten Sie davon?“
Um ein Haar wäre Mike der Kiefer runtergeklappt. Er konnte sich gerade noch zusammenreisen und den Mund geschlossen halten. Er und ein eigenes Schiff? Er hatte ab und an daran gedacht, aber nie zu hoffen gewagt dass es wirklich so weit kommen würde.
Gerade als er antworten wollte kam eine junge Frau auf den Admiral zugeeilt. Sie trug einen kleinen Bildschirm mit sich. Ähnlich wie die Tablet-PCs des frühen 21. Jahrhunderts. Ihrer Uniform nach gehörte Sie zur Brückencrew der Timberwulf.
„Entschuldigen Sie, Admiral. Aber das sollte Sie sich ansehen.“ Dabei reichte sie ihm den Bildschirm.
Der Admiral las ein paar Augenblicke und runzelte dann die Stirn. Dann wandte er sich an die junge Frau und drückte Ihr den Bildschirm wieder in die Hand.
„Danke, Anna. Leiten Sie das ans Oberkommando weiter. Priorität Alpha. Benötigen sofort Verstärkung.“ Die junge Frau nickte und eilte davon. Dann wandte sich der Admiral wieder Mike zu.
„Ich fürchte ihr eigenes Schiff muss noch etwas warten. Ich brauche Sie zuerst wo anders.“
„Alles was die Wollen, Admiral!“ Aufgeputscht durch die Möglichkeit ein eigenes Schiff zu erhalten wischte die Begeisterung von Mike alle Bedenken zur Seite. Einmal mehr lachte der Admiral leise.
„Versprechen Sie nichts, was Sie nicht halten können, Leutnant. Ich brauche Sie auf New Horizon. Welchen Rang hatten Sie bei den Marines inne?“
„Äh... zuletzt Hauptfeldwebel, Admiral. Wenn Sie mir die Frage erlauben: Wieso?“
Etwas war los, das war sicher. Die Frage war: Wieso hatte das mit seiner Karriere als Marine zu tun?
Bevor er antwortete drehte sich der Admiral zurück zum Holo-Tisch und gab einige Kommandos ein. Kurz darauf zeigte der Holo-Tisch eine andere Darstellung.
„Vor 5 Minuten haben wir eine Skyvern Kampfgruppe am Rande des Sektors geortet. Anscheinend hatten die Verstärkung angefordert, bevor wir sie weggeputzt haben.“
Die Erklärung des Generals kam in ruhiger Stimme, ohne einen Hauch von Unsicherheit und Zweifeln.
„Wie viele, Admiral?“ Mike beugte sich sofort über den Holo-Tisch. Seine Erfahrung und Ausbildung übernahm sein Handeln und Denken.
„Zu viele. Rund ein Dutzend Schiffe. Die Fernaufklärung vermutet 8 schwere Kreuzer, 4 Maroder-Klassen und... 1 Schiff der Warrior-Klasse.“
Mike riss die Augen auf und blickte den Admiral an. Die Bezeichnung „Warrior“-Klasse hatten die Menschen einem Schiffstyp der Skyvern gegeben, die einem menschlichen Großkampfschiff entsprach. Eine Warrior-Klasse war 5 km lang und war alleine schwerer bewaffnet als der komplette Kampfverband der ihm folgte.
„Wir haben noch ca. 4 Stunden Zeit bis der Verband hier ist. Wir ziehen ab und warten auf Verstärkung, dann kommen wir zurück. Während dieser 4 Stunden werden wir am Weltraumlift New Horizon andocken und alles an schwerem Gerät und Marines entladen was wir haben. Sie werden mit Ihnen gehen und das Kommando der Bodenstreitkräfte von New Horizon übernehmen. Halten Sie diese Bastarde auf bis ich mit einer Entsatz-Flotte zurück bin!“
Er brauchte nur ein paar Sekunden darüber nachzudenken. Dann nickte er.
„Aye, Admiral. Wir werden Sie am Boden aufhalten, bis Sie zurück sind. Wir tun unser Bestes, das verspreche ich Ihnen!“
Der Admiral lachte wieder sein unverkennbares Lachen. Auch wenn es diesmal wesentlich düsterer Klang.
„Ich wusste ich kann mich auf Sie verlassen, Hauptmann!“ Dabei klopfte er ihm erneut auf die Schulter.
„Hauptmann?“
„Jetzt schon. In der Navy und bei den Marines.“ Ein schelmisches Grinse breitete sich auf dem Gesicht des Admirals aus.
„Und nun machen Sie, dass Sie hier raus kommen, Junge! Gehen Sie zur Waffenkammer und lassen Sie sich ausrüsten. Dann gehen Sie zu Ihren Männern, Hauptmann.“
Nach wie vor etwas perplex, salutierte Mike und verließ die Brücke.
Hauptmann! Er war soeben über zwei Hierarchiestufen befördert worden. Er konnte es sich nicht verkneifen zu lächeln. Als ihm aber seine Aufgabe wieder einfiel und er daran dachte wie hart die nächsten Tage werden würden, verging ihm das Lachen. Es war ein direkter Trip in die Hölle.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
DANKSAGUNG:
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

So, hiermit beende ich meinen Contest-Beitrag und hoffe das Ihr viel Spaß beim lesen hattet!

Der Preis ist für mich zwar nur Nebensache - die Freude am Schreiben steht im Vordergrund - aber ich hoffe natürlich dennoch das ich die ein oder andere Stimme bekomme.

Natürlich möchte ich mich bei allen Bedanken - Fordergründig einer Person, ohne die ich es nicht geschafft hätte diesen Contest zu schreiben: Mir höchstpersönlich!
Ich danke mir persönlich für die tolle Arbeit. lol
Ne Spaß beiseite: Ich möchte mich im Speziellen bei denen Bedanken dir mir Kommentare hinterlassen haben: Carthago, Tiberianus, Deadly Shadow und Fridericus Rex.
Ihr habt in mir die Schreibfreude nochmals gesteigert und ohne die Kommentare hätte es weniger Spaß gemacht. ;) Daher -> :strategie_zone_65:

Wahrscheinlich habt ihr bemerkt, das ich die Geschichte mit einem Cliff-Hanger beendet habe... wie ein echter Autor :strategie_zone_19: .
Das heißt jetzt aber nicht das meine treue Leserschaft (sollte ich sowas haben) in Trübsal versinken muss, da ich euch ein Versprechen gebe: Wenn das Interesse besteht, dann werde ich die Geschichte in Zukunft fortsetzen.
Dort wo Sie jetzt endet.
Spoiler (Öffnen)
(Natürlich wärs auch schön, die Stimmen von denen zu bekommen, die wollen das die Geschichte fortgesetzt werden! :strategie_zone_10: )


Daher wärs cool, wenn diejenigen die Interesse an einer Fortsetzung haben, dies im Kommentarthread posten könnten:
Guckste du hier rein für die Kommentare!