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Schlacht um New Horizon II
- Invasion -
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Vorwort:
Die nachfolgende Geschichte ist die von mir versprochene Fortsetzung meines Beitrags zum Story-Contest beim "Gemini Wars"-Contest. Da der eingereichte Beitrag von mir (auch für mich überraschenderweise) den 2. Platz erreicht hat will ich mit der Fortsetzung all meinen "Fans" und denen die für mich gestimmt haben Danke sagen. Freut mich sehr das euch meine Geschichte so gut gefallen hat. Natürlich möchte ich auch allen neuen Lesern ein tolles Lesevergnügen bereiten und wünsche einfach viel Spaß.
Anmerkung des Autors:
- Die nachfolgende Geschichte ist im Bereich der sog. "Military-Sciene-Fiction" anzusiedeln. Es geht in ihr also vorallem um eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen zwei Rassen. Wer so etwas nicht mag, sei vorgewarnt.
- Zum besseren Verständnis empfehle ich vorher den Contest-Beitrag von mir zu lesen. Zu finden unter folgendem Link: Schlacht um New Horizon - Teil I
- Werbung in eigener Sache: Wer Sciene Fiction nicht mag, interessiert sich vielleicht für ein zweites "Projekt" von mir. Darin gehts eher um Fantasy. Zu finden unter folgendem Link: Aelburin - Invasion des Nordens
- Natürlich gibts auch einen Kommentar-Thread und jeder ist gerne eingeladen dort über die Geschichte zu diskutieren und (konstruktive) Kritik zu üben. Zu finden unter folgendem Link: Kommentare
Spoiler (Öffnen)
Vorab möchte ich nochmals folgends klarstellen: Die ganze Geschichte beruht in allen Details auf meiner eigenen Vorstellungskraft. Überschneidungen mit bereits existierenden Werken sind unbeabsichtigt und waren dem Autor unbekannt. Rückfragen und Kritik sind im Kommentar-Thread immer gerne gesehen. Von einer weiteren Verbreitung im Internet ohne Rücksprache mit mir bitte ich abzusehen. Die Geschichte ist mein Gedankengut.
Vielen Dank.
Vielen Dank.
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Kapitel 1
Er hatte das Gefühl das sich sein Magen zuerst hob und dann senkte. Ein ziemlich widerliches Gefühl das es einem in der Regel übel werden ließ. Selbst die leistungsstarken Gravitationsdämpfer konnten das nicht völlig verhindern. Die meisten Kabinen hatten daher einen Vorrat an kleinen braunen Tüten an Bord. Man wollte kein Risiko eingehen. Während er mit reiner Willenskraft das aufkommende Gefühl der Übelkeit bändigte lächelte er leicht. Trotz all des Hightechs im Jahre 2502 benutzte die Menschheit für diesen Zweck immer noch bräunliche Papiertüten.
Er würde keine Tüte benötigen. Als Angehöriger der Flotte war man Gravitationsturbulenzen gewöhnt, da gehörte dieses kleinere Unwohlsein beim Benutzen eines Weltraumlifts noch zu den eher harmloseren Dingen.
Das Lächeln verflog so schnell wie es gekommen war, als Hauptmann Michael Rios, genannt „Mike“ durch die dicken Fenster der Kabine schaute. Das Glas war zwei Daumen dick und bestand aus einer künstlichen und äußerst wiederständigen Kristallinen Struktur verstärkt durch unzählige Hauchdünne Kohlefasern. Man wollte kein Risiko eingehen. Immerhin war alles was die Passagiere vor dem Vakuum schützte diese Glasscheibe. Während sich die Kabine des Weltraumlifts dem Planeten New Horizon entgegen senkte. Mit grimmigen Blick sah der Hauptmann wie sich die Kontinente und Meere unter im vergrößerten. Gebirgszüge entstanden und die Details erhöhten sich je tiefer sie kamen. Weit über Ihnen drehten die Überreste der Kampfgruppe von Admiral Meiser in diesem Moment ab und machten sich bereit in die Überlichtgeschwindigkeit zu wechseln. Sie flohen.
Flohen vor der großen Kampfgruppe der Skyvern die auf New Horizon zu hielt. Und was tat er? Er kam auf dem Planeten gerade erst an. Einem Planeten der in Kürze ein höllisches Schlachtfeld sein würde. Ohne Fluchtmöglichkeiten.
General Levi Jones stand nervös vor der geschlossenen Tür einer der Kabinen des Weltraumlifts. Er rieb sich seinen kleinen Schnurrbart den er sich hatte wachsen lassen. Er selbst fand dass ihn das äußerst männlich und attraktiv wirken ließ. Was er nicht wusste war das die Soldaten hinter seinem Rücken ihn für äußerst weibisch hielten. Übertriebene Gedanken über das eigene Aussehen waren in einer militarisierten Kultur und Struktur eher selten. Auch sonst machte an General Jones wenig den Eindruck eines Soldaten. Sein Körperumfang war beträchtlich, genau genommen war er ziemlich dick. Seine Haare waren ihn bis auf einen Kreis in der Höhe knapp über den Ohren ausgefallen, so dass er diese länger wachsen ließ und sich dann rüber kämmte. Was ziemlich idiotisch war, trug er darüber doch die Schirmmütze eines Generals der Armee der Terranischen Hegemonie. Die vorherrschende Meinung, zumindest hinter dem Rücken des Generals, war das dieser nur General wurde weil sein Vater Freunde in hohen Positionen auf Terra hatte.
Der General war begleitet von seinem Stab zum Weltraumlift gekommen um einen Hauptmann der Flotte zu empfangen. Es war ein ziemliches Ärgernis das ein General kommen musste um einen Hauptmann im Empfang zu nehmen. Immerhin war er hier der General.
Seit der Gründung der Terranischen Hegemonie im Jahre 2150 und der damit stattfindenden Neu-Organisation der Streitkräfte schwelte ein permanenter Konflikt zwischen der Flotte und der Armee. Die Angehörigen der Armee waren die Bodenstreitkräfte der Hegemonie und damit vor allem für die Verteidigung von Planeten zuständig. Die Flotte unterhielt mit ihren Marine-Divisionen jedoch eigene Bodenstreitkräfte. Diese hatten sich im 23. Jahrhundert entwickelt als die Ausbreitung der Menschen im Weltall vorangeschritten war und Streitkräfte benötigt wurden um Piratenschiffe zu entern und Enterversuche auf das eigene Schiff abzuwehren. Wie in den Jahrhunderten zuvor auf Terra waren die Marines daher speziell für Landungsmanöver trainiert und auf Schiffskämpfe ausgelegt. Inzwischen eben im luftleeren Vakuum anstatt den Weiten der Meere. Problematisch für die Armee wurde es erst dann als ein Admiral des Hegemon-Rates anmerkte, dass Planeten und Astroiden auch nichts anderes waren wie auf natürliche Weiße geschaffene Schiffe. Damit begann der Aufstieg der Marines. Die sich nun von einer spezialisierten Einheit zu einer modernen und gut organisierten Armee mauserten. Und damit in direkte Konkurrenz zur Armee traten.
Jones hatte noch nie mit einem Flotten-Hauptmann zusammengearbeitet, aber er wusste das es nichts Gutes bedeuten konnte wenn ihn ein hochrangiger Admiral der Flotte anwies den Hauptmann selbst in Empfang zu nehmen.
„Er kommt, Herr General.“, riss ihn ein Adjutant aus den Gedanken.
In der Tat war die Kabine des Weltraumlifts angekommen und mit einem Zischen öffneten sich die schweren Schleusen und gaben den Blick auf fünf Männer frei. Vier von Ihnen waren unzweifelhaft Marines. Sie waren von Kopf bis Fuß in Kampfanzüge verpackt, so das kein Stück haut zu sehen war. Ihre Gesichter waren hinter Helmen ohne Visier verborgen. Ihre Panzerung gab Ihnen ein breites und leicht klobiges Aussehen. Alle Vier standen regungslos einen Schritt hinter der fünften Gestalt. Diese verließ die Kabine nun gemächlichen Schrittes. Auch Sie trug einen Kampfpanzer wie der General nun sehen konnte. Aber dieser Kampfpanzer war wesentlich dünner und mit Sicherheit unterstützte er einen nicht so wie die Panzer der Marines hinter ihm. Über dem Panzer trug er einen Mantel aus einem lederähnlichen Stoff der bis zum Boden reichte – Ein Bestandteil der Gala-Uniform eines Flotten-Offiziers. Der Mantel war eine Maßanfertigung. Der Saum des Mantels befand sich genau 3 Zentimeter über dem Boden. Rechts und links auf den Schultern waren die Insignien eines Hauptmans angebracht. Gekrönt wurde die Uniform von einer Schildmütze die der Mann trug. Ähnlich der Mütze von Jones zeigten Sie den Rang und Stand des Trägers an. In dem Fall einen Hauptmann der Flotte.
Der Mann kam direkt auf ihn zu und Jones blickte ihm ins Gesicht. Es war ein hartes Gesicht. Die Augen waren eisblau und schienen einen ständig anzustarren. Er sah mehrere Narben im Gesicht des Mannes und konnte sich gerade noch davor zurückhalten verächtlich den Kopf zu zucken. Narben. Wer trug schon Narben, wo so etwas doch heutzutage in der Medizin einfach beseitigt werden konnte?! Nur Wilde trugen Narben. Dazu passte schließlich auch das auf den Wangen des Mannes ein Dreitagebart zu sehen war. Genauso pechschwarz wie seine Haare.
„General Levi Jones? Kommandeur der Streitkräfte der Terranischen Hegemonie auf New Horizon?“
Der Mann war vor ihm stehen geblieben und salutierte. Leichte Empörung wallte in ihm auf. Der Mann fragte nach seinem Namen. Dabei hätte er sich vorher selbst vorstellen sollen.
„Ja, und Sie sind?“, schnappte Jones daher zurück.
„Hauptmann Michael Rios, Angehöriger der Flotte der Terranischen Hegemonie und hier auf Sonderbefehl von Admiral Meiser. Sind Sie bereit die Daten zu empfangen?“
Die Stimme war fast emotionslos als sie dem dicken General antwortete. Dieser zog sogleich ein dünnes ca. Din-A4 großes Brett unter seiner Uniform hervor, ein sogenanntes DDI, dynamisches Daten Interface. Es war die konsequente Weiterentwicklung der vor 500 Jahren so gebräuchlichen Tablet-PCs. Wenn auch die jetzige Form wesentlich leistungsfähiger war und Papier so gut wie überflüssig gemacht hatte.
Er nickte dem Hauptmann zu und dieser zog ebenfalls ein DDI hervor. Sofort begannen Daten auf dem DDI des Generals einzutreffen. Er öffnete die Daten, die anscheinend von Admiral Meiser persönlich verfasst wurden und begann zu lesen. Nach ein paar Minuten blickte er den Hauptmann an.
„Das ist ein Witz, oder?“
„Nein.“
„Hier steht, dass ich Ihnen das Kommando über alle Streitkräfte übergeben soll. Armee und Marines!“
„Korrekt.“
„Das ist ein Affront! Wissen Sie überhaupt wer vor Ihnen steht? Ich bin General Levi Jones! Meine Familie kommt von Terra! Und was haben Sie vorzuweisen?!“
Der General verzog diesmal offen angeekelt das Gesicht als er den Hauptmann anblickte. Als sähe er etwas Ekelhaftes.
„Den Befehl des Admirals. Bestätigt durch den Hegemon-Rat. Das dürfte ausreichen.“
Wäre die Situation nicht so angespannt gewesen, wäre die Antwort fast komisch gewesen. Mit der Bestätigung des Hegemon-Rats hatte der Hauptmann die höchste Instanz der Hegemonie auf seiner Seite.
„Selbst wenn das so ist, Ich werde das nicht zu lassen! Ich bin General und Sie nur ein mickriger Hauptmann!“
Kurz herrschte Stille, bevor der Hauptmann mit einer seltsam emotionslosen Stimme weiterredete.
„Sie werden das nicht zu lassen?“
„Nein werde ich nicht!“
„Dann tut es mir leid.“
Der Hauptmann griff zur Hüfte unter seinem Mantel und zog in ruhiger Gelassenheit eine Pistole hervor. Bevor jemand etwas sagen oder unternehmen konnte richtete er den Lauf auf die Stirn des Generals.
„General Levi Jones, gemäß Direktive 2415 Absatz IIc der Terranischen Hegemonie, enthebe ich Sie hiermit ihres Amtes. Sie haben der obersten Instanz der Hegemonie widersprochen und einen Befehl verweigert. Damit sind sie ein Verräter. Als Oberbefehlshaber dieser Welt ist es meine Pflicht Recht zu sprechen und walten zu lassen.“
Es zischte und ein leichter Ozongeruch stieg auf als die Pistole Ihr Projektil durch Massebeschleunigung verschoss. Das kleine Projektil drang frontal in den Schädel des Generals ein und sprengte den Hinterkopf regelrecht weg.
Der Hauptmann ließ die Waffe sinken und blickte den Stab des nun toten Generals an.
„Räumen Sie das weg und melden Sie allen Divisionskommandeuren, dass ich Sie in 30 Minuten zu einer Besprechung im Büro des Generals erwarte. Verstanden?“
Der Adjutant des toten Generals war nicht in der Lage zu widersprechen oder zu antworten. Er nickte einfach nur mit offenem Mund, während der neue Oberbefehlshaber, gefolgt von vier Marines in Richtung Ausgang des Weltraumlifts ging.