[AAR HoI2] Angriff in den Anden! (Argentinien AAR 1936)

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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Claus E. Witz
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Angriff in den Anden! - Kapitel 12

Beitragvon Claus E. Witz » 14. November 2012 08:09

Der Tod lauert in der Wüste
(Dezember 1939)

Bis zum 5. Dezember geschah an allen Fronten nichts Neues. Dann gelang es uns das V. Armeekorps, das neu in Santiago aufgestellt worden war, mit der 11. Infanteriedivision vollständig wieder auferstehen zu lassen. Jetzt fehlten nur noch die schweren Artillerieregimenter für einen erneuten Angriff auf den US-amerikanischen Brückenkopf in Puerto Montt.

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Bild 71: Marschabbruch der 2. Milizdivision (05.12.1939)

General Sarobe fällte am gleichen Tag den Entschluss, mit der 2. Milizdivision nicht vor den US-Truppen Antofagasta zu erreichen. Es sah es als vorteilhafter an, abzuwarten, bis nordamerikanische Einheiten die Wüstenprovinz wieder besetzten. Dann wollte er aus zwei Richtungen von Ost und Süd erneut zuschlagen und die zurückweichenden Truppen mit Stuka-Unterstützung wiederum aufreiben. Die Operation wurde „Kaktus“ getauft.

General Sarobe wollte nicht vor Mitte Dezember den erneuten Angriff auf den Brückenkopf Puerto Montt wagen. Bis dahin erwartete er das IV. Milizkorps unter Generalleutnant Martinez von seinem Rückzug von Puerto Aisén nach Neuquén, wo das I. Armeekorps entsprechende Auffangstellungen im Gebirge errichtet hatte. 13 argentinische Divisionen mit Luftunterstützung sollten dann in der Operation „Andenveilchen“ den vernichtenden Schlag gegen fünf feindliche Divisionen ausführen.

Aber zunächst sollte die Operation „Kaktus“ anlaufen. Am 7. Dezember, kurz vor Abenddämmerung, erreichte ein Korps mit der 40., 24. und 43. US-Division unter dem Kommando des Generalleutnants Short die Wüste von Antofagasta. Sofort holte die 2. Milizdivision, unterstützt von der Hauptstreitmacht in Santiago, zum Gegenschlag aus. Zunächst konnten die US Infanteristen Schutz in der Dunkelheit finden, doch mit dem Morgengrauen griffen auch die Stuka-Verbände als fliegende Artillerie in die hart geführten Kämpfe ein. Miliz von Osten und Gebirgsjäger von Süden kommend trieben langsam den Feind zurück, bis am zweiten Tag noch vor der Dunkelheit die Nordamerikaner sich zur Flucht wandten.

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Bild 72: Schlacht um Antofagasta (07.12.1939)

Dann schlug erbarmungslos die argentinische Luftwaffe zu. Luftwaffengeneral Fabri ließ seine vier Stuka-Geschwader von Santiago aufsteigen und den Feind verfolgen. Vom 8. bis 12. Dezember wurden 11 Luftangriffe auf die fliehenden Bodentruppen geflogen. Dann waren die Straßen so mit Blut getränkt, dass es kein Durchkommen mehr gab. Das ganze US-Korps mit 32.000 Soldaten war innerhalb von fünf Tagen vernichtet worden.

Die als Verstärkung ankommende 25. US-Division ereilte dasselbe Schicksal. Nach nur sieben Luftangriffen mit 400 Sturzkampfbombern verloren die Amerikaner weitere 10.000 tapfere Soldaten, ohne dass die Division unter dem glücklosen Generalleutnant Fredendall irgendetwas ausrichten konnte.

So hatten wir uns an der Westfront etwas Luft verschafft. Aber im Generalstab kam keine Freude auf. Schier unerschöpflich war der Zustrom frischer US-amerikanischer Divisionen. Am 13. Dezember landete ein weiteres Korps unter dem Kommando von Generalleutnant Gregory in Puerto Aisén. Jetzt hatten mit einem Male die US-Truppen in Puerto Montt eine Rückzugsmöglichkeit Richtung Süden gewonnen.

Trotzdem wagte General Sarobe die Operation „Andenveilchen“. Da er mit massiver Luftunterstützung rechnen konnte, musste ein Sieg gelingen – oder es war alles verloren.
Zuletzt geändert von Claus E. Witz am 17. November 2012 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
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Angriff in den Anden! - Kapitel 12

Beitragvon Claus E. Witz » 17. November 2012 09:51

Zweite Schlacht um Puerto Montt
(Dezember 1939)

Am 17. Dezember begann die bis dahin größte Luft-Landoperation, die jemals in der argentinischen Geschichte stattfand. 116.000 Mann Bodentruppen und 500 Flugzeuge befehligte General Sarobe bei dieser Schlacht. Sein Gegner, Feldmarschall Stillwell, konnte über 55.000 Mann und 100 Panzer einsetzen. Die US-Infanteriedivisionen waren zum Teil gepanzert und hatten sich in der Bergprovinz gut eingegraben.

Um 9 Uhr begann der Generalangriff ohne Vorbereitung durch Luftangriffe. Die Stukas griffen zusammen mit den Infanteristen an, konnten sie doch nicht alleine die feindlichen Stellungen in den felszerklüfteten Anden ausmachen.

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Bild 73: Zweite Schlacht um Puerto Montt (17.12.1939)

Aber so sehr auch General Sarobe seine Männer antrieb, es gelang kein Durchbruch. Alle Bergpässe waren so gut verschanzt, dass der Angriff zum reinen Selbstmord wurde. Um 1 Uhr morgens des darauf folgenden Tages war die Schlacht verloren. 7.300 Mann verloren auf argentinischer Seite ihr Leben. Die amerikanischen Verluste waren uns damals nicht bekannt.

Sarobe sah noch eine Chance, den Feind an schwächerer Position zu schlagen. Nachdem das „Andenveilchen“ verblüht war, flogen die Stuka-Geschwader ein neues Angriffsziel an. So gelang es bis Weihnachten, das US-Korps unter Generalleutnant Gregery mit der 38. und 26. Infanteriedivision in Puerto Aisén so weit zu zermürben, dass ein weiterer Angriff gewagt wurde. Am 24. Dezember griff das I. Armeekorps unter Generalleutnant Martinez, unterstützt vom IV. Milizkorps überraschend an. Die Amerikaner hatten mit einem ruhigen Weihnachtsfest gerechnet und mussten plötzlich überrascht feststellen, dass die Kampfkraft unserer tapferen Soldaten ausreichend war, um den Feind aus seinen Stellungen zu jagen.

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Bild 74: Gefecht um Puerto Aisen (24.12.1939)

Während der Flucht griffen wieder die vier Stuka-Geschwader und das 1. Marinebombergeschwader gnadenlos an und richteten ein Blutbad an. Noch vor Jahreswechsel waren nur noch 3.700 Mann von 20.000 US-Soldaten einsatzfähig und Generalleutnant Gregery stand mit seinem Korps kurz vor der Vernichtung.

An der Nordwestfront hatte sich während des Ringens weiter südlich die Lage für uns weiter verschlechtert. Am 23. Dezember eroberten die USA die Provinz Quito mit dem strategisch wichtigen Flugplatz. Sofort wurden US-Bomber nach Quito umstationiert und griffen neuerdings Lima mit seinem wichtigen Industriekomplex an. Unser in Lima stationiertes 1. Jagdgeschwader konnte dem nichts entgegensetzen. Die Bomber operierten in großen Pulks und ließen die Jäger kaum an sich heran. Es dauerte nicht lange und weite Industriegebiete brannten lichterloh. Unsere Wirtschaftskraft ließ immer weiter nach.

Aufgrund der zu befürchtenden Zerstörung der Infrastruktur um Lima wagte Generalleutnant Vaccarezza mit dem I. Armeekorps und der 1. Milizdivision einen Angriff auf die in Arequipa verbliebenen zwei US-Divisionen unter Generalleutnant Krueger. Aber der Angriff wurde nach kurzer Zeit abgeschmettert und die argentinischen Truppen mussten sich in Lima verschanzen.
Zuletzt geändert von Claus E. Witz am 28. November 2012 08:00, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Claus E. Witz » 17. November 2012 10:16

US-Gegenangriff bei Neuquén
(Januar 1940)

Der Neujahrstag 1940 brachte uns dann zur Verzweiflung. In der Annahme, dass wir einen Sieg in Puerto Aisén errungen hatten und dass die 38. US Infanteriedivision kurz vor der Vernichtung durch unsere Stuka-Geschwader standen, hatte uns leichtsinnig werden lassen. Am 1. Januar starteten die US-Amerikaner eine gewaltige Offensive in Armeestärke mit einer Panzer-, zwei motorisierten und vier weiteren Infanteriedivisionen sowie weiteren Brigadetruppen auf unsere Andenstellungen bei Neuquén. Die US-Armee unter dem äußerst fähigen Feldmarschall Hodges, einem Panzer- und Offensivspezialisten, traf auf unser I. Armeekorps, das vom IV. Milizkorps unterstützt wurde, in der rechten Flanke mitten in die Offensivbewegung auf Puerto Aisén. Insbesondere die 2. US Panzerdivision machte Generalleutnant Martinez zu schaffen, besaßen wir doch an dieser Front keine Panzerabwehrmittel.

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Bild 75: US-Neujahrsoffensive in Neuquén (01.01.1940)

Schon nach drei Stunden war die Schlacht entschieden. Unsere Truppen mussten sich nach Córdoba zurückziehen. Unsere Verluste beliefen sich lediglich auf 800 Mann, was der Umsicht Martinez zu verdanken war, denn als Logistikgenie wusste er die verschlungenen Wege in den Anden zu nutzen, um sich absetzen zu können. Immer wieder ließ er Hinterhalte legen, um das Nachstoßen der US-Truppen zu verzögern.

Viel schwerer wog die strategische Verschlechterung unserer Lage. Denn ein Rückzug auf Córdoba gab dem US-Panzerkorps die Möglichkeit, in das Hügelland Argentiniens durchzubrechen und seine Mobilität stärker auszunutzen. Jetzt war auch unsere Position in Santiago gefährdet, abgeschnitten zu werden. General Sarobe musste schnell handeln, um den US-Vorstoß zu verhindern.

Zunächst ließ Sarobe bereits am 2. Januar die 103. US-Division unter Generalleutnant Weaver in Antofagasta mit überlegenen Truppen angreifen und aus der Wüste jagen. Unterstützung erhielten die Nordamerikaner von der Americal Division (ID mot.), die schnell nach Antofagasta verlegt wurde. Aber es half den US-Truppen nichts. Bis zum 6. Januar waren die 38., 103. und die Americal Division von unseren Stuka-Fliegern unter Luftwaffengeneral Cassinelli vernichtet.

Aber auch nach dieser Bereinigung der Fronten war unsere Lage äußerst angespannt. Sowohl Lima, Santiago als auch Porto Alegre und Montevideo konnten auf absehbare Zeit eingeschlossen werden, würde der Generalstab nichts dagegen unternehmen. Zwar ließen sich die Truppen von See her versorgen, aber ob ein Entsatz diesmal gelingen würde, war unwahrscheinlich. Zu groß war inzwischen die Übermacht der US-Amerikaner, die immer weitere Truppen anlandeten.

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Bild 76: Die Lage in Mittel-Südamerika (06.01.1940)

Der Generalstab legte die Lage Präsident Ortiz dar und bat um die Genehmigung, sich vom Feind zu lösen, um sich im argentinischen Kernland neu zu formieren. Präsident Ortiz war dazu noch nicht bereit, doch als Generalstabschef Carlos O. Marquez und Armeechef Manuel Savio darauf hinwiesen, dass im brasilianischen Landungskopf bereits vier Divisionen, darunter auch eine Panzerdivision, auf dem Weg Richtung Buenos Aires über die Ebene von Concordia waren, wurde der Präsident unsicher. Mit Verstärkung neuer Infanteriedivisionen war nicht vor Anfang Februar zu rechnen, so dass dann die Hauptstadt fast völlig wehrlos dagestanden hätte.

Ortiz befahl dem Generalstabschef als oberste Priorität, für die Sicherheit der Hauptstadt zu sorgen und keine Einkesselungen unserer Streitkräfte zuzulassen. Das Wort Rückzug viel mit keinem Wort, aber jeder wusste, wie sich dieser Befehl auslegen ließ.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 12

Beitragvon Claus E. Witz » 19. November 2012 21:45

Die Rache des V. Korps für "Quito"
(Januar 1940)

Am 6. Januar wurde das Wirtschaftsministerium, dem ich angehörte, dem Verteidigungsministerium unterstellt. Ich erhielt den Auftrag, ein Exposé zu erstellen, in dem ich die Wehr- und Industriekraft Argentiniens im Verteidigungsfall gegen feindliche Landstreitkräfte darlegen sollte. Das Exposé sollte eine Empfehlung enthalten, wie eine günstige Verteidigungslinie aussehen könnte. Ich machte mich sofort an die Arbeit, blieb mir doch kaum Zeit, bis die US-Amerikaner vor der Tür stehen konnten.

Unterdessen wurde die Lage an der Nordwestfront immer heikler. Lima stand kurz davor eingeschlossen zu werden. Im Norden vermutete Generalleutnant Velez fünf US-Divisionen, von denen Marschbewegungen nach Osten in den Dschungel von Pucallpa zu vermelden waren. Gleichzeitig standen südlich von Lima die 45. US Infanteriedivision und die 1. US Marines Division unter Generalleutnant Krueger, die Richtung Süden und Osten nach Cuzco den Rückzugsweg des I. Armeekorps und der 1. Milizdivision versperren wollten.

Obwohl die Kräfte sehr schwach waren und keine Unterstützungsmöglichkeit von den südlich stehenden argentinischen Streitkräften kommen konnte, wagte Velez den Angriff auf Arequipa. Als der Angriff am 7. Januar 1940 um 11 Uhr begann, war der Kampf lange Zeit unentschieden. Sowohl das I. Korps als auch der Feind verloren rapide an Organisation, so anstrengend war der Kampf im Gebirge. Als aber die Nacht hereinbrach, konnten immer weniger Divisionen den argentinischen Angriff erneuern. Nach 24 Stunden war der Kampf entschieden. Die Angreifer zogen sich geschlagen zurück und ließen über 4.000 Soldaten im Feld.

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Bild 77: Schlacht um Arequipa (07.01.1940)

Es schien, als blieb unseren Nordstreitkräften nichts weiter übrig, als den Rückzug nach Osten anzutreten und Lima mit seinem wichtigen Flugplatz dem Feind zu überlassen.

Am 15. Januar wendete sich das Blatt an der Westfront wieder zu unseren Gunsten. Die US-Amerikaner, die eiligst die 2. Marines Division nach Antofagasta verschifft hatten, erlebten eine böse Überraschung. Generalleutnant Emmons, ein gewiefter Kommandospezialist sah sich bei der Landung den Spitzen des V. Armeekorps gegenüber. Mit der Losung „Rache für Quito“ überrannte das V. Korps die Marines und schlug diese binnen weniger Stunden in die Flucht. Der Kommandeur des argentinischen Verbandes, Generalleutnant Fasola Castano, eroberte dann in weniger als fünf Tagen am 19. Januar die Wüstenprovinz Antofagasta zurück.

Die in die Flucht geschlagenen 2. Marines ereilte dasselbe Schicksal wie ihren Kameraden zuvor: Vier Stuka-Geschwader rasten Welle auf Welle auf die armen geschundenen Soldaten, die in der Wüste keinen Schutz finden konnten. Binnen zweier Tage war die US-Division zerschlagen.

Aber auch jetzt gab es noch kein Halten für das V. Armeekorps. Kaum in Antofagasta angekommen, trieb Fasola Castano seine Männer erneut Richtung Norden an, den Feind in Arequipa anzugreifen.

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Bild 78: Kesselschlacht in Arequipa (19.01.1940)

Mit der Unterstützung des II. Armeekorps unter Velez und der 1. Milizdivision, die in Lima standen und sich noch in der Reorganisation befanden, wurden die 1. US Marines Division und die 45. US Infanteriedivision innerhalb von zehn Stunden völlig aufgerieben.

Innerhalb von zwei Wochen konnte Lima vor der Einkesselung bewahrt werden. Jetzt galt es, Maßnahmen gegen neue Anlandungen zu treffen, um nicht wieder in eine ähnliche kritische Situation zu geraten. Erneute Landungen in Arequipa am 21. und 26. Januar durch jeweils eine US Division – es waren die 87. US Infanterie- und die 4. US Panzerdivision – konnten abermals vereitelt werden. Ich erhielt den Auftrag, so schnell wie möglich zwei Milizdivisionen zum Küstenschutz auszuheben. Meine Maßnahmen zur Ausrüstung konnten aber nicht vor Mitte April beendet sein.

Nun galt es, sich verstärkt um die Südwestfront um Puerto Montt zu kümmern. Immerhin hatte die Aufklärung inzwischen bis zu zehn Divisionen ausgemacht. Der Vormarsch ins Landesinnere musste unbedingt vereitelt werden. Deshalb stiegen wieder unsere vier Stuka-Geschwader unter Luftwaffengeneral Fabri auf und zermürbten wochenlang das US Panzerkorps und weitere Divisionen unter Feldmarschall Devers.

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Bild 79: Luftangriffe auf Puerto Montt (25.01.1940)

Keine Bergstraße in den Anden war mehr vor den argentinischen Stukas sicher. Die nordamerikanischen Soldaten kamen nicht mehr in den Schlaf, denn auch nachts flogen wir die Angriffe. Nach wochenlangem Bombardement zeigten sich langsam die Auswirkungen auf den Organisationsgrad der US-Truppen. Aber noch war Feldmarschall Devers nicht bereit, den Vormarsch abzubrechen.

Am 28. Januar verloren wir die unbedeutende Dschungelprovinz Tigre im Nordwesten bei Quito. Präsident Ortiz nutzte die Gelegenheit, um mit Propaganda die Kriegstreiberfraktion zu festigen und den Durchhaltewillen in der Bevölkerung zu stärken. In der Industrie und Landwirtschaft durchkämmten die Regierungsbehörden die Betriebe, um noch mehr Wehrfähige unter der argentinischen Fahne zu vereidigen. Das Land hungerte nach Soldaten, die die übermächtigen Amerikaner vertreiben sollten.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 12

Beitragvon Claus E. Witz » 21. November 2012 08:32

US-Vorstoß aus dem Brückenkopf Curitiba
(Februar 1940)

Der Februar brachte wieder Bewegung in die erstarte Atlantikfront. Da wir einen US-amerikanischen Vorstoß in die Provinz Concordia direkt vor die Haustür von Buenos Aires erwarteten, beauftragten wir sicherheitshalber den Bau einer neuen Transportflottille, um die zu erwartenden abgeschnittenen Truppen evakuieren zu können. Allerdings sollte die Produktionszeit zwei Monate dauern, so dass weitere Maßnahmen getroffen werden mussten.

Am 6. Februar schuf Präsident Ortiz die Nationale Garde, die in der Hauptstadt stationiert wurde. Dazu wurden die Palastwache, die Wachregimenter des Regierungsbezirkes und weitere Sondereinheiten im Raum Buenos Aires zusammengezogen. Ein angeschlossenes Regiment mit Panzerwagen sollte später folgen. Durch diese Benennung der Truppe erweckten wir bei der Bevölkerung den Eindruck, dass es sich um eine Dislozierung im Rahmen des Aufbaus der argentinischen Streitkräfte handelte. Nur die wenigsten vermuteten darin eine Abwehrfront gegen den zu erwartenden amerikanischen Vorstoß in die Provinz Concordia.

Als eine Woche später am 11. Februar die 3. US-Panzerdivision unter dem Kommando des Generalleutnants Devine die Ebene von Concordia mit zwei wichtigen Industriekomplexen besetzte, war unser Plan einer Gegenoffensive fast fertig. Wir mussten nur vorrübergehend die Versorgung der drei in Montevideo und Porto Alegre abgeschnittenen Divisionen über die Mündung des Rio de la Plata sicherstellen und die Nationale Garde in Buenos Aires mit einem Pak-Regiment verstärken, bevor wir losschlagen konnten.

Ich vermied es, meiner Frau irgendwelche Hinweise zu geben, sich auf eine Flucht aus der Hauptstadt vorzubereiten, da ich sicher davon überzeugt war, dass dieser US-amerikanische Vorstoß pariert werden konnte. Jedoch griff in der Hauptstadt Panik um sich, als die Nachricht durchsickerte, dass US-Panzer am Paraná standen.

In der Provinz Rosario hatte sich inzwischen das IV. Milizkorps Generalleutnant Martinez eingegraben, so dass am 13. Februar die Gegenoffensive aus drei Richtungen geführt werden konnte. Der Kampf dauerte tatsächlich nur eine Stunde und die 3. US-Panzerdivision versuchte, sich wieder in Richtung Norden abzusetzen.

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Bild 80: Gegenstoß nach Concordia (13.02.1940)

Wir führten eiligst das IV. Fliegerkorps mit dem 3. und 4. Stuka-Geschwader heran, um die zurückweichenden Panzer zu zerstören. Bis zum 19. Februar mussten wir ungeduldig warten, bis zumindest die Grundorganisation von 15 Prozent erreicht war. Dann flogen die Sturzkampfbomberpiloten Welle auf Welle, Tag und Nacht tödliche Zerstörungsangriffe auf die 3. US-Panzerdivision, bis diese vier Tage später in Trümmern am Boden lag.

Indes nahmen das IV. Milizkorps und die Nationale Garde von Süden her die Verfolgung auf. Die Rückeroberung von Concordia sollte bis zum 21. Februar abgeschlossen sein, wenn alles nach Plan lief. Doch kaum in der Provinz angekommen, griff der US-Amerikaner erneut an und trieb die Milizen auseinander. Ein eiligst förmlich aus dem Boden gestampfter Entlastungsangriff auf Curitiba, durchgeführt von der 5. Gebirgsjäger- und 14. Infanteriedivision, änderte nichts an diesem Rückschlag. Die Aufklärung musste feststellen, dass in Curitiba neben der bereits identifizierten 5. und 28. US-Infanteriedivision noch die 31. US-Infanteriedivision Stellung bezogen hatte. Gegen dieses Bollwerk hatten wir keine ausreichenden Kräfte versammeln können. Das IV. Milizkorps floh in die Ausgangsstellung zurück und die Nationale Garde musste ihren Vorstoß darauf hin ebenfalls abbrechen.

Erst am 8. März erreichten auf einander abgestimmt zeitgleich die Nationale Garde und das IV. Milizkorps Concordia und stabilisieren die Nordostfront wieder. Der Feind versuchte zunächst aus dieser Richtung keinen weiteren Vorstoß auf unsere Hauptstadt.

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Bild 81: Entlastungsangriff auf Curitiba (21.02.1940)

Am 27. Februar erforschten wir die „Mobile Verteidigungsdoktrin“, obwohl kein Team mehr daran offiziell arbeitete. Es war für mich und mein Ministerium eine große Überraschung und Freude, dass Francisco Velez auf eigene Faust die Doktrin weiter entwickelt hatte und damit als Patriot dem Vaterlande in so hervorragender Weise gedient hatte. Wir würden uns zukünftig in der Lage sehen, Truppenverschiebungen durchzuführen, ohne dass gleich die Organisation auseinander brach. Auch die Moral der Truppe stieg um zehn Prozentpunkte.

Als einen weiteren und letzten Erfolg für den Februar 1940 vermeldete die 1. Milizdivision die Rückeroberung der Küstengebirgsprovinz Arequipa mit seiner Industrie und wertvollen Rohstoffen. In meinem Bericht bin ich darüber hinweg gegangen, dass unsere Truppen auf dem Weg dahin, fünfmal angegriffen wurden. Doch jedes Mal konnten wir den Feind aus seinem Brückenkopf wieder hinaus werfen. Nun galt es, die Pazifikküste vor den US-amerikanischen Strandräubern abzusichern, bevor wir wieder aktiv gegen die verstärkten Brückenköpfe in Puerto Montt und Curitiba vorgehen konnten.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 13

Beitragvon Claus E. Witz » 22. November 2012 08:12

Vorbereitungen für die dritte Offensive gegen Puerto Montt
(März 1940)

Die erste Märzhälfte 1940 verging erfolgreich, wenngleich auch wenig spektakulär. Das II. Fliegerkorps unter dem bewährten Luftwaffengeneral Fabri flog in der Zeit vom 1. bis 11. März von Santiago aus zunächst Zerrüttungs-, dann Bodenangriffe auf die 6. US-Division unter Feldmarschall Hodges. Die Division befand sich auf dem Weg von Puerto Aisén nach San Carlos de Bariloche. Hodges ließ nicht von seinem Plan los, ins Landesinnere vorzustoßen. Es wurde ihm zum Verhängnis: Am 11. März wurde seine Division durch unsere Luftschläge aufgerieben.

Wir bereiteten uns weiter auf eine neue Offensive auf Puerto Montt vor, indem General Sarobe am 4. März das V. Armeekorps unter Generalleutnant Fasola Castano von seinem ruhmreichen Schlachtfeld in Antofagasta nach Santiago zu seiner Hauptstreitmacht befahl. Gleichzeitig sollte das I. Armeekorps unter Generalleutnant Ramirez wieder von Cordoba nach Neuquén als Flankensicherung vorgehen. Beide Armeekorps wurden Ende März bis Anfang April in ihren befohlenen Stellungen erwartet.

Die neu aufgestellte 8. Milizdivision wurde am 6. März Generalleutnant Vaccarezzas I. Milizkorps angegliedert. Das Korps sollte die Pazifikküste im Rücken von Lima schützen und der Hauptstreitmacht in Santiago keine Kräfte entziehen.

Aufklärungsflüge über Puerto Montt meldeten ein genaues Bild der Lage. Dort stand immer noch unter Feldmarschall Devers eine US-Armee mit der 2. Panzerdivision, der 28. und 35. motorisierten Infanteriedivision sowie die 41. und 86. Infanteriedivision nebst drei gepanzerten Brigaden. Der Generalstab wollte endlich die Gefahr, die von dieser Front ausging, bannen. Deshalb beorderten wir am 18. März das IV. Fliegerkorps von der Atlantikküste zurück nach Santiago.

Der Generalstab wollte bis Ende April eine Entscheidung erzwingen, da der Nichtangriffspakt mit Brasilien am 30. April enden würde und wir die Lage nicht richtig einschätzen konnten. Zwar konnten wir diplomatische Erfolge vorweisen – immerhin hatten sich unsere Beziehungen auf einen Indexwert von -70 verbessert – aber von einem Freundschaftspakt konnte kaum die Rede sein.

In der dritten Märzwoche begannen wir wieder unsere Zerrüttungsangriffe auf US-amerikanische Einheiten, die in Chile standen. Mit Entsetzen stellten wir fest, dass ein weiteres Mal die US-Amerikaner zwei frische Divisionen an den Strand von Puerto Aisén gebracht hatten. Die 36. und 44. Infanteriedivision wurden vom US General Handy geführt, einem gefährlichen Offensivtaktiker. Am 26. folgte die 41. Infanteriedivision, verstärkt mit einer Panzerwagen-Brigade. Bei dieser Streitmacht versuchten wir vergeblich, mit Zerstörungsangriffen durch unsere Stukas zum Erfolg zu kommen.
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Beitragvon Claus E. Witz » 22. November 2012 08:21

Mein Exposé zur Wehrerhaltung
(März bis April 1940)

Wir entwickelten Mitte März die „Einfache Gebirgsjägerdivision“ und ich fing sofort an, die Modernisierung unserer Gebirgsjägereinheiten voranzutreiben. Die Fabrik Esteban de Luca erhielt darauf hin den Auftrag, die „Verbesserte Feldartillerie“ zu erforschen.

Zu dieser Zeit konnte ich mein Exposé "Zur Wehrerhaltung im Falle einer Invasion" der Regierung vorlegen. Um im Ablauf der Ereignisse nicht zu sehr zu springen, hatte ich bisher von den militärischen Operationen berichtet. Seit der Erteilung des Auftrages, die Wehrgrundlage für Argentinien zu erhalten und dazu einen Bericht zu verfassen, begab ich mich über drei Monate auf eine Rundreise durch unsere Gebiete und machte mir akribisch Notizen über Industriekapazitäten, Infrastruktur und militärische Verteidigungsaspekte zu jeder Provinz. Während meiner Abwesenheit von Buenos Aires kam so manche Krise über uns herein. Insbesondere der Vorstoß nach Concordia Mitte Februar hatte mir Sorge bereitet, dass meiner Frau etwas zustoßen konnte. Deshalb trieb ich meine Vorsichtsmaßnahmen für sie voran, um im Falle eines Falles sie in Sicherheit zu wissen. Aber später dazu mehr.

In meinem Exposé teilte ich die Auffassung mit einigen Generalstabsoffizieren, dass die Front, die wir zu verteidigen hatten, viel zu lang war, hatte doch die US-Flotte die unumschränkte Herrschaft über das Meer. Die USA besaßen Anfang April 71 Divisionen, davon 46 mit Offensivkraft. Wir konnten im Ganzen 27 Divisionen aufbieten. 14 Divisionen waren lediglich dem regulären Feldheer angehörig. So standen wir einem zwei- bis dreifach überlegenem Feind gegenüber, der in der Waffentechnologie zudem zusehends an Vorsprung gewann. Zusätzlich musste damit gerechnet werden, dass binnen eines Monats Brasilien wieder im Krieg gegen uns stehen würde. Brasilien konnte zusätzlich weitere acht Divisionen ins Feld führen.

Selbstverständlich mussten wir in der Zone 1 zunächst Buenos Aires mit seinen 10 Industriekomplexen und seiner 8 Millionen starken Bevölkerung als Zentrum verteidigen. Darum baute sich die Zone 2 mit den Provinzen Mar del Plata, Rosario, Bahia Blanca und Córdoba auf. In dieser von der Ebene ins Hügelland übergehenden Region lebten weitere 7 Millionen Argentinier, die noch einmal 7 Industriekomplexe betrieben.

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Bild 82: Argentinische Verteidigungszonen (01.04.1940)

Alle benötigten Bodenschätze waren in der Zone 2 in gewissen Maßen zu gewinnen. Lediglich das für die Kriegsführung dringend notwendige Öl musste in der entlegenen Südprovinz Comodoro Rivadavia gewonnen werden. Meine Empfehlung ging dahin, bis dort hin die Zone 3 auszuweiten, obwohl die Verteidigung derzeit unmöglich war, sah man die Stoßrichtungen der nordamerikanischen Truppen. Aber auch bei einem Verlust der Provinz Comodoro Rivadavia waren unsere Ölvorräte reichlich. Wir schätzten, dass wir zwei Jahre auch ohne Ölquellen auskommen könnten, sofern sich der Motorisierungsgrad der Armee nicht steigern würde, wovon ich auf absehbare Zeit ausging.

Die Zone 3, die sich im Norden bis Lima, im Westen bis Santiago erstreckte, gab es weitere 40 Industriekomplexe. Neun davon im Raum Lima waren völlig durch das Bombardement der US-Bomber zerstört. Ich sah Lima im Norden als wichtiges Bollwerk an, um die Zerstörungen nicht weiter ins Landesinnere zuzulassen. Jedoch war ich mir sicher, dass das abgelegene Asunción auf absehbare Zeit nicht mehr gehalten werden könne. Zu abseits lag die Provinz von unserer inneren Linie.

Präsident Ortiz nahm meine Arbeit entgegen, ging aber nicht weiter darauf ein. In mir verstärkte sich der Eindruck, dass er nicht bereit war, in der strategischen Verteidigung Prioritäten zu setzen. Auch der Generalstab glaubte noch, an allen Fronten gleichzeitig verteidigen zu können. Nun, ich befand mich nicht in der Lage, Entscheidungen herbeizuführen, hoffte jedoch, einen Gedankenprozess in Gang gesetzt zu haben.

Bild
Bild 82a: Strategische Lage in Südamerika (01.04.1940)
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Angriff in den Anden! - Exkurs: Weißbuch April 1940

Beitragvon Claus E. Witz » 24. November 2012 15:13

Gliederung der argentinischen Streitkräfte (1. April 1940)

(27 Divisionen, 6 Geschwader, 1 Kriegsschiff (264.500 Mann, 600 Flugzeuge)

Anfang April wurden die argentinischen Streitkräfte in Hauptarmee und Armeegruppen untergliedert. Das Armeekommando des BefTAK ging in die Armeegruppe La Plata über. Zu diesem Zeitpunkt war die Luftwaffe dem Heer unterstellt.


HEER (264.000 Mann, 600 Flugzeuge)


SÜDWESTFRONT

Hauptarmee (Gen Sarobe, 118.000 Mann, 500 Flugzeuge)

Santiago

Armeeoberkommando (Gen Sarobe (F1, E13))
- Armeehauptquartier (HQ(36) + Fla (S100, E7, O59/59))

V. Armeekorps (Glt Fasola Castano (PIO, F2, E31))
- 9. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E4, O48/49))
- 10. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E4, O44/49))
- 11. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E3, O44/49))

IV. Gebirgsjägerkorps (Gmj Florit (KO, F2, E77))
- 7. Gebirgsjägerdivision (Geb(36) + Pio (S100, E6, O69/69))

V. Milizkorps (Glt Mosconi (DD, F1, E73))
- 4. Milizdivision (Mil(36) + Pak (S100, E3, O59/59))
- 5. Milizdivision (Mil(36) (S100, E3, O59/59))

Garnison Santiago (Gmj Rivarola (DD, F0, E0))
- 3. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E0, O62/62))

I. Fliegerkorps (Mabo) (LwG Cassinelli (AU, AG, F3, E15))
- 1. Marinebombergeschwader (Mabo (I) (S100, E70, O29/29))

II. Fliegerkorps (Stuka) (LwG Fabri (PJ, F4, E17))
- 1. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka (I) (S100, E100, O30/39))
- 2. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka (I) (S100, E100, O37/39))

IV. Fliegerkorps (Stuka) (Glt Verdaguer (F4, E22))
- 3. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka (I) (S100, E97, O23/39))
- 4. Sturzkampfbombergeschwader (Stuka (I) (S100, E74, O24/39))

Cordoba, auf dem Weg nach Neuquén

I. Armeekorps (Glt Ramirez (F2, E52))
- 1. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E4, O16/59))
- 2. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E4, O16/59))
- 3. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E4, O16/59))


NORDWESTFRONT

Armeegruppe Nordanden (Glt Velez, 61.000 Mann, 100 Flugzeuge)

Lima

II. Armeekorps (Glt Velez (LG, AG, F2, E25))
- 4. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E4, O59/59))
- 12. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E4, O59/59))
- 13. Infanteriedivision (Inf(39) + Art (S100, E4, O59/59))

III. Fliegerkorps (Jäger) (Glt Parodi (FZ, F1, E75))
- 1. Jagdgeschwader (AJ (III) (S100, E2, O35/35)

Arequipa

I. Milizkorps (Glt Vaccarezza (DD, F2, E23))
- 1. Milizdivision (Mil(36) (S100, E6, O59/59))
- 8. Milizdivision (Mil(36) (S100, E0, O58/59))

Antofagasta

II. Milizkorps (Gmj Marquez (DD, F2, E61))
- 2. Milizdivision (Mil(36) (S100, E4, O59/59))

La Paz

Garnison La Paz (Glt Dellepiane (DD, AG, F1, E9))
- 4. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E1, O62/62))


BRASILIENFRONT

Armeegruppe La Plata (Glt Accame, 85.500 Mann)

Porto Alegre

III. Gebirgsjägerkorps (Glt Ibarra (KO, F3, E41))
- 5. Gebirgsjägerdivision (Geb(36) + Pio (S100, E1, O69/69))

VI. Armeekorps (Glt Accame (F1, E67))
- 14. Infanteriedivision (Inf(39) + Pio (S100, E1, O51/59))

Concordia

Nationale Garde (Glt Guido y Lavalle (PIO, F1, E7))
- Gardedivision (Inf(39) + Pak (S100, E0, O59/59))

IV. Milizkorps (Glt Martinez (LG, F1, E35))
- 6. Milizdivision (Mil(36) (S100, E2, O59/59))
- 7. Milizdivision (Mil(36) (S100, E2, O59/59))

Montevideo

Garnison Santiago (Gmj Lugones (DD, F0, E0))
- 1. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E0, O62/62))

Asunción

III. Milizkorps (Gmj Molina Gomez (F2, E0))
- 3. Milizdivision (Mil(36) (S100, E0, O59/59))

Garnison Asunción (Glt Leiva (LG, AG, F1, E0))
- 2. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pol (S100, E0, O62/62))

Buenos Aires

Garnison Buenos Aires (Gmj Vieyra Spangenberg (PK, F1, E0))
- 7. Sicherungsdivision (Gar(39) + Pio (S100, E0, O59/59))


KRIEGSMARINE (500 Mann)

Hochseeflotte (Adm Rawson Bustamente (ÜT, AG, F2, E2))
- Schwerer Kreuzer „Independencia“ (CA(I) (S100, E0, O29/29)


Truppen in Aufstellung:

15. Infanteriedivision (3. April 1940)
1. Transportflottille (8. April 1940)
9. Milizdivision (12. April 1940)
Garde-Panzerwagen-Regiment (2. Mai 1940)
Zuletzt geändert von Claus E. Witz am 27. November 2012 22:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 13

Beitragvon Claus E. Witz » 27. November 2012 22:06

Ein abgewehrter US-Landungsversuch in Arequipa
(April bis Mai 1940)

Die Kampfhandlungen ebbten im April ab. Das V. Armeekorps nahm nach seinem furiosen Feldzug Richtung Norden seine Ausgangsstellungen in Santiago wieder ein. Das I. Armeekorps erreichte ohne Zwischenfälle seine Bereitschaftsräume in der Provinz Neuquén und reorganisierte sich wieder nach dem langen Marsch in die Anden mit ihren angegliederten Artillerieregimentern. Zusätzlich konnte am 4. April die 15. Infanteriedivision mit dem neu geschaffenen VII. Armeekorps in Santiago aus der Taufe gehoben werden. Das Kommando erhielt Generalleutnant Anaya.

Zum Küstenschutz an der Pazifikküste wurde die neue 9. Milizdivision zum II. Milizkorps in Antofagasta abkommandiert. Den Oberbefehl übernahm am 13. April Generalleutnant Urdapilleta, der Generalmajor Marquez ablöste. Schon bald sollte es sich zeigen, dass die Küstenlinie Perus weiterhin gefährdet war.

Zwei Wochen später – die US-Amerikaner und Argentinier belauerten sich in ihren Stellungen an allen Fronten – griff der Feind erneut an. Ein gut koordinierter Landungsversuch zweier US Korps an den Stränden Arequipas und Antofagastas wurde am 29. April ausgelöst. Auf das I. Milizkorps im nördlichen Kampfgebiet in Arequipa traf ein US Korps unter Generalleutnant Raff mit der 70., 103. und 63. Infanteriedivision, unterstützt von einer Panzerbrigade. Im Süden in Antofagasta versuchte ein zweites US Korps unter Generalleutnant Bolte mit der 69., 75. und 3. Infanteriedivision einen Landungskopf zu bilden.

Bild
Bild 83: US-Landungsversuch in Arequipa (30.04.1940)

Unterstützung erhielten die Landungstruppen vom Flugzeugträger „Enterprise“, auf den wir sofort mit unserem 1. Marinebombergeschwader Luftangriffe flogen. Schon wenige Stunden später meldeten unsere Flugboote, dass ein Schlachtschiffverband ebenfalls vor der Küste Limas in der San Nicholas Bay kreuzte. Nicht weniger als drei Schlachtschiffe der Colorado-Klasse schossen ihre Salven auf unsere Küstenverteidigungsstellungen.

Der Kommandeur der US Task Force, Vizeadmiral Ghormley, war auf unsere Luftangriffe wohl präpariert. Seine Männer hatten Luftangriffe so oft geübt, dass sie alle Gegenmaßnahmen perfekt beherrschten. Das argentinische Marinebombergeschwader verlor bei seinem ersten Angriff auf die „Colorado“, „West Virginia“ und die „Maryland“ zwar nur eine ihrer 100 Maschinen, aber die alten Flugzeuge vom Typ „Consolidates P2Y-3A Ranger“ waren mit ihren Torpedos in der schlechten Witterung – es regnete im ganzen Operationsgebiet – nicht mehr flugtauglich. Die Organisation halbierte sich binnen zweier Stunden und der ganze Einsatzplan war in Frage gestellt. Dennoch ließ der Chef der Luftwaffe, Jose Tamborni, weiter Entlastungsangriffe entlang der Küste fliegen.

Die Kämpfe an den Landungsstränden dauerten fünf Tage. Dann, es war der 4. Mai, brach die US amerikanische Attacke auf Arequipa zusammen. Fast 3.000 tote Nordamerikaner färbten die Brandung in ein schauriges Rot. Unsere Verluste beliefen sich auf 1.200 Mann. Aber Arequipa konnte gehalten werden.

Weniger gut verlief die Schlacht im Süden. In der Wüstenprovinz Antofagasta verloren 1.600 Argentinier und zirka 1.300 US Amerikaner ihr Leben. Am Ende musste sich das erschöpfte II. Milizkorps ins Landesinnere zurückziehen. Doch als das Vorauskommando, die 3. US Division, den Strand einnahm, wurde sie umgehend wieder ins Meer zurück geworfen. Die Einheit wurde von unseren Hauptstreitkräften in Santiago verdrängt. So behielten wir nur knapp die Oberhand an den Pazifikstränden.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 13

Beitragvon Claus E. Witz » 28. November 2012 08:14

Operationsplan "Condor"
(Mai 1940)

Unabhängig von dieser Entwicklung an der peruanischen Pazifikküste, planten wir unseren nächsten Angriff auf Puerto Montt. Anfang Mai wurden unsere 5. und 7. Gebirgsjägerdivision auf „Gebirgsjäger ´39“ aufgerüstet. Unsere Moral wurde um 10 Punkte gesteigert, indem wir die „Patt-Doktrin“ entwickelten. Wir ließen anschließend Antonio Parodi die „Bomber-Veteranen Initiative“ ergründen. Und als abschließende Maßnahme erhielt die 15. Infanteriedivision ein zusätzliches Pak-Regiment. Nach fast zwei Monaten Vorbereitung glaubte General Sarobe, er könne einen dritten Angriff auf Puerto Montt wagen und diesmal den Feind aus seiner Stellung drängen. Nur der Angriffstermin für die Operation „Condor“ war noch offen.

Weltpolitisch veränderte sich auch die Lage in Europa. Deutschland, das erfolgreich aus dem Polenfeldzug gegangen war, erklärte am 2. Mai Luxemburg, Belgien und der Niederlande den Krieg. Die drei Länder schlossen sich den Alliierten an, aber bereits drei Tage später wurde unter weltweitem Protest das kleinste der drei Länder von Deutschland schon annektiert. Wann Belgien und Holland fallen würden, war nur eine Frage der Zeit.

General Sarobe kam überraschenderweise Anfang Mai ins Hauptquartier nach Buenos Aires geflogen. Ich war froh, meinen alten Weggefährten wieder zu sehen. Unser letztes Zusammentreffen lag ein Jahr zurück. Damals war er mit dem V. Armeekorps im Kessel von Quito gefangen und gesundheitlich angeschlagen. Das Klima in Santiago schien er besser zu vertragen. Jedenfalls war er optimistisch, an der Südwestfront eine erfolgreiche Offensive starten zu können.

Dem Generalstab und den Ministern im Umfeld des Präsidenten erklärte er, dass er keine dritte Niederlage im Kampf um Puerto Montt erleiden wolle. Sarobe kam zu dem Schluss, dass zunächst die südlich gelegene Provinz Puerto Aisén gesäubert werden musste, bevor nach Zerrüttungsangriffen aus der Luft der Hauptstoß auf Puerto Montt eingeleitet werden konnte.
Der Generalstab arbeitete Pläne aus, nach denen die Organisation der 41. und 44. US Division unter General Handy von einem Organisationsgrad von 56 auf 10 Prozent herunter gebombt werden müsste, um eine erfolgreiche Attacke durch das I. Armeekorps von Neuquén aus durchführen zu können. Die Luftschläge, so schätzte man, müssten über einen Zeitraum von zwei Wochen durchgeführt werden.

Nachdem die Operationspläne ausgearbeitet waren, wurde Präsident Ortiz eingeweiht, der dem Vorgehen vorbehaltlos zustimmte. Inzwischen war auch er vorsichtiger geworden, was die Möglichkeiten der argentinischen Armee betraf.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 13

Beitragvon Claus E. Witz » 28. November 2012 20:52

Flankenangriff auf Puerto Aisén
(Mai bis Juni 1940)

Am 6. Mai begann die Luftoffensive der vier argentinischen Stuka-Geschwader mit Zerrüttungsangriffen bei Tag und Nacht auf das US-Korps in Puerto Aisén.

Zunächst lagen die Berechnungen des Stabes voll im Plan. Doch dann warfen die US-Amerikaner eine Division nach der anderen an den Strand von Antofagasta, so dass in dem Zeitraum vom 21. Mai bis 8. Juni durch die argentinische Hauptstreitkraft in Santiago sieben US Infanteriedivisionen nebst Brigaden immer wieder aus der Wüstenprovinz geworfen werden mussten. Bei jeder Attacke wurden die Stuka-Geschwader nach Antofagasta umgelenkt, so dass sich jedes Mal das US Korps in Puerto Aisén wieder ein wenig erholen konnte.

Ende Mai begann langsam der Winter in Südargentinien einzukehren. Die Südspitze des Kontinents war bereits eingeschneit und es gab immer wieder weite Regenfelder über dem Operationsgebiet. General Sarobe lief die Zeit davon und an einen Angriffsbefehl auf Puerto Montt bei besserem Wetter war nicht vor September zu denken.

Aber zunächst mussten die US Streitkräfte in Puerto Aisén vernichtet werden. Am 5. Juni wurde das VIII. Armeekorps mit der 16. Infanteriedivision unter dem Kommando von Generalmajor Marquez in San Carlos de Bariloche aufgestellt. Damit wurde zum einen unsere Verteidigungsfront nach Süden verlängert, zum anderen konnte der Hauptstoß des I. Armeekorps von Neuquén aus in der Flanke unterstützt.

Als der Organisationsgrad sich erhöht hatte, verloren wir an die US-Amerikaner die Südspitze des Kontinents: Punta Arenas. Das war für General Sarobe das Fanal, den Angriff endlich zu wagen. Die US amerikanische Korps in Puerto Aisén war durch die andauernden Luftschläge so zermürbt, dass es nur noch einen Organisationsgrad von ungefähr 15 Prozent hatte.

Bild
Bild 84: Winteroffensive gegen Puerto Aisen (12.06.1940)

Als das Donnergrollen der argentinischen Artillerie auf breiter Front von Nordosten her erfolgte, war die Gegenwehr nur noch schwach. Schon nach drei Stunden war der Feind geworfen. Bis zu diesem Zeitpunkt zählte das Schlachtfeld lediglich 800 argentinische und 300 US-amerikanische Gefallene.

Doch dann begann die argentinische Luftwaffe mit den Bodenangriffen auf die fliehenden GIs. Über die Hälfte von 20.000 Soldaten verlor auf diese Weise ihr Leben. Doch dann landete am 23. Juni die 2. US Panzerdivision in Puerto Aisén und die Sturzkampfbomber mussten wieder mit Zerrüttungsangriffen beginnen. So konnten die 41. und 44. US-Infanteriedivision der völligen Vernichtung entkommen und retteten sich Richtung Süden. Auch die 2. US-Panzerdivision die in die Flucht geschlagen wurde, konnte nicht bis zum 1. Juni aufgerieben werden.

So war General Sarobes Herbstfeldzug trotz der hohen Verluste, die dem Feind zugefügt werden konnten, kein wirklicher Erfolg. Nicht ein Ziel konnte vor dem Winter in den Anden erreicht werden. Im Gegenteil, wir verloren weiter an Boden.

Bild
Bild 85: Die strategische Lage in Südamerika (01.07.1940)

An der Nordwestfront besetzten US-amerikanische Infanterieeinheiten die Dschungelprovinz Pucallpa. Damit drohte die Umfassung unseres Bollwerkes Lima mit dem strategisch wichtigen Flughafen. Frische Truppen konnten nicht vor Anfang August bereit stehen, um hier die Front zu stabilisieren. Zudem musste auch die Nordostfront gestärkt werden, denn auch hier landete der US-Amerikaner immer weitere Divisionen an. So wog unser Misslingen an der Südwestfront umso schlimmer.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 13

Beitragvon Claus E. Witz » 30. November 2012 22:35

Ein Blick nach Europa
(Juni bis Juli 1940)

Der europäische Kriegsschauplatz, den ich in meinen bisherigen Ausführungen vernachlässigt hatte, entwickelte sich für das Deutsche Reich zum Guten. Die Niederlande, Belgien und Frankreich waren geschlagen, Italien hatte sich mit Deutschland zu einem Achsenbündnis zusammen geschlossen und England stand mit den Commonwealth-Staaten alleine gegen die gut gerüstete deutsche Kriegsmaschinerie. Das sogenannte Vichy-Frankreich wurde gegründet und schied aus dem Krieg aus.

Bild
Bild 86: Die strategische Lage in Europa (01.07.1940)

Im Juni hatte die Sowjetunion Litauen nach zwei Wochen Krieg annektiert und Italien erklärte Albanien den Krieg. Die Achse schien zu meiner Freude nicht mehr aufgehalten werden zu können. Würden die USA weiterhin tatenlos zusehen oder ihr Engagement in Südamerika zurückfahren? Fast schien es mir, als würden wir wie Friedrich der Große im Siebenjährigen Krieg auf ein Wunder hoffen.

Im Wintermonat Juli 1940 hatten wir neue Geländeverluste zu verschmerzen. Von Feuerland im Süden bis hoch im Norden in der Provinz Cuzco lag in den Anden sehr hoch Schnee und es gab zunächst kaum Bewegung in der Frontlinie. Lediglich im Süden bewegte sich eine US Division Richtung Santa Cruz.

Um den neuen Gefahren im Süden als auch im Nordwesten gewappnet zu sein, wurde ich am 2. Juli beauftragt, neben den regulären Truppen schnellstmöglich vier neue Milizeinheiten aufzustellen. Mir war bewusst, dass diese Maßnahme unseren Menschenreserven belasten würde. Hinzu kam die inzwischen bedenklich überstrapazierte Transportkapazität. Wir mussten jedoch diese Nachteile in Kauf nehmen, wollten wir eine durchgehende Frontlinie bilden und unsere Ölvorkommen im Süden schützen. Anfang August wollten wir eine weitere Infanteriedivision und eine erste Milizdivision aufgestellt wissen.

Der 5. Juli brachte uns einen Sieg in der Provinz Puerto Aisén, ohne dass ein Blutstropfen argentinischen Blutes floss. Unsere bewährten Stukaverbände vernichteten die 2. US Panzerdivision unter dem Kommando von Feldmarschall Devers.

Anschließend wurden erneut die Zerrüttungsangriffe auf Puerto Montt aufgenommen, wo General Patton inzwischen zwei Korps mit der 28., 32. und 35. US Infanteriedivision (mot.) sowie der 36., 86. und 97. US Infanteriedivision versammelt hatte. Bereits am 9. Juli wurden die Stuka-Angriffe abgebrochen, da sich kaum ein nennenswerter Effekt auf die Organisation der US-Einheiten einstellte. Im Gegenteil, die Organisation der Stuka-Geschwader war angeschlagen.

Am 13. Juli starteten wir unsere diplomatische Offensive gegenüber den USA. Zunächst machten wir ein Friedensangebot, bei dem wir Quito und Tigre hätten abtreten wollen. Präsident Ortiz blutete das Herz, als er die Note unterschrieb und an Außenminister José Maria Cantilo übergab. Aber das Angebot wurde brüsk abgewiesen. Welche Gebietsabtretungen wollten und konnten wir noch vertreten, ohne unser großes Ziel aus den Augen zu verlieren? Wir mussten für die nächste Zukunft die Beziehungen, die seinerzeit bei +21 lagen, weiter verbessern, um zu einem diplomatischen Erfolg zu kommen.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 13

Beitragvon Claus E. Witz » 30. November 2012 22:54

Gebietsverluste
(Juli bis August 1940)

Die US Amerikaner ließen nicht locker und versuchten erneut einen Brückenkopf in der Küstenprovinz Arequipa zu bilden. Generalleutnant Bolte unternahm mit der 65., 69. und 75. US Infanteriedivision einen Landungsversuch und traf auf den hartnäckigen Widerstand des I. Milizkorps unter der Führung des mit Defensivdoktrinen vertrauten Generalleutnants Vaccarezza, dem die 1. und 8. Milizdivision unterstanden.

Bild
Bild 87: Erneuter Landungsversuch in Arequipa (16.07.1940)

Nach vier harten Tagen war der Angriff abgewiesen. Die Nordamerikaner verloren mehr als 2.300 Mann an Toten und Verwundeten, bevor das Korps sich auf ihre Transportflotte zurückziehen konnte. Unsere Verluste beliefen sich auf knapp 1.500 Mann Offiziere und Mannschaften. Das Korps hatte sich damit erneut gegen überlegene reguläre Truppen bewährt, unterstützt durch die Vorteile einer gut verschanzten Gebirgsstellung, des andauernden Regenwetters und die drei harten Nächte, in denen die Yankees standhielten.

Am 16. Juli erreichte die 44. US Infanteriedivision von Süden aus Wellington kommend Puerto Aisén. Sofort griff das I. Armeekorps, unterstützt vom VIII. Armeekorps von Nordosten an. Nach sieben Stunden hartem Kampf trug Generalleutnant Ramirez den Sieg davon und beorderte einmal mehr die Stukaverbände, um den fliehenden Feind zu beharken. Luftwaffengeneral Fabri vollendete das blutige Handwerk am 20. Juli mit der völligen Vernichtung der 44. US Division.

Zeitgleich mit diesem Landgefecht gelang mir mit dem Wirtschaftsministerium einen günstigen Handelsvertrag mit Japan auszuhandeln. Wir tauschten monatlich 9.000 Tonnen Öl gegen 39.500 Tonnen Stein- und Braunkohle. Ich stellte lediglich die Bedingung, dass unsere Handelseffizienz bei annähernd 100 Prozent liegen müsse, was es dann auch tat.

Am 19. Juli ging unvermeidlich Santa Cruz an eine motorisierte US Division verloren. Zu unserem Glück schwenkte die Division Richtung Süden nach Tierra del Fuego ab, um die Südspitze Südamerikas vollends in Besitz zu nehmen. Unsere Ölreserven in Comodoro Rivadavia lagen noch völlig unbewacht in Reichweite der motorisierten Spitzen. Dennoch entschieden zu unserem Glück die US-amerikanischen Generäle anders.

Ich erhielt am 25. Juli eine Einladung zur Inspektion einer technologischen Neuentwicklung auf den Truppenübungsplatz bei Buenos Aires. Endlich konnte uns die „Verbesserte Feldartillerie“ vorgestellt werden. Die Treffgenauigkeit und Durchschlagskraft dieser neuen Waffe hatte mich sehr beeindruckt. Die Generalität erhoffte sich durch diese neue Technologie eine bessere Durchbruchschance und forderte die sofortige Einführung des neuen Artilleriemodells. Ich musste, genötigt durch eine direkte Anweisung von Präsident Ortiz, erhebliche Industriekapazitäten für die Modernisierung unserer neun Artillerieregimenter abzweigen, was zu einem verzögerten Aufbau der Währungsreserven führte.

Am 27. Juli erneuerten wir mit unseren wieder aufgefrischten Stuka-Geschwadern unsere Zerrüttungsangriffe auf den in Puerto Montt verschanzten Feind. Es war jedoch absehbar, dass dies nur blinder Aktionismus des Chefs der Luftwaffe, Jose Tamburni war. Die Maßnahme sollte wohl davon ablenken, dass wir am 30. Juli an der Nordwestfront die Dschungelprovinz Rio Branco an den Feind verloren hatten, ohne dass wir Gegenmaßnahmen treffen konnten.

Bild
Bild 88: Die Lage an der Nordwestfront (01.08.1940)

Jetzt schien der Damm gebrochen zu sein, denn die US Amerikaner versuchten, weitere Dschungelgebiete einzunehmen mit dem Ziel, unsere Andenstellungen zu umgehen. Wir sahen uns nun gezwungen, unsere rechte Flanke weiterzuführen und die Hügelketten in der Provinz Riberalta mit frischen Truppen zu befestigen. Aber würden unsere Menschenreserven ausreichen, um dem nordamerikanischen Giganten weiter trotzen zu können? Die Probleme wurden für das Kriegskabinett und mich eine immer schwerer werdende Last.

Außenpolitisch muss noch berichtet werden, dass Italien am 28. Juli Albanien annektierte. Ich musste unweigerlich daran denken, wie wir 1936 Uruguay und Paraguay in kurzen Kriegen besiegten und unsere Macht mehrten. Jetzt fochten wir mit dem Rücken an der Wand einen nicht zu gewinnenden Krieg gegen eine der stärksten Mächte auf der Welt.
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Beitragvon Claus E. Witz » 2. Dezember 2012 00:51

US-Vorstöße nach Concordia
(August 1940)

Anfang August standen uns weitere frische Truppen zur Verfügung. Zunächst konnten wir die 17. Infanteriedivision dem VII. Armeekorps in Santiago angliedern und kurze Zeit später das VI. Milizkorps mit der 10. Milizdivision ausheben. Die Miliz wurde dazu verwendet, den Süden bis zum Atlantik hin zu decken, indem sie die Ölprovinz Comodoro Rivadavia unter Generalmajor von der Becke, einem Offizier, der sich der Offensivdoktrin verschrieben hatte, sicherte. Mitte August hatten wir zudem unsere gesamte Artillerie zur „Verbesserten Artillerie“ modernisiert und unsere Offensivkraft weiter erhöht.

General Sarobe wollte endlich wieder die Initiative an der Südwestfront ergreifen. Sobald die Witterung es zu ließ, wollte er erneut einen Vorstoß auf Puerto Montt wagen. Dazu kam er am 11. August aus Santiago in die Hauptstadt geflogen, um seine Pläne dem Generalstab vorzustellen. Zu viel stand jetzt auf dem Spiel, denn wir hatten keinen Menschenreserven mehr, um ein Desaster überstehen zu können.

Mitten in die Stabsbesprechungen platzte die Nachricht herein, dass Generalmajor Marquez, der eigentlich als zuverlässiger Kommandeur galt, eigenmächtig mit seiner 16. Infanteriedivision aus San Carlos de Bariloche unter widrigen Winterbedingungen in den Rücken der 34. US Infanteriedivision (mot.) unter Generalleutnant Hueber stieß. Dieser verwegene Angriff nach Santa Cruz wurde lediglich durch die neue aufgestellte 10. Milizdivision unterstützt. Die Flussüberquerung gestaltete sich so schwer, dass am 13. August der Angriff als gescheitert galt.

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Bild 89: Eine Niederlage in Santa Cruz (14.08.1940)

Wir verloren durch diese unbedachte Aktion 1.400 Mann, die mehr durch Erfrierungen als durch Feindeinwirkung zu beklagen waren. Mein Freund General Sarobe deckte seinen Untergebenen, obwohl wir dadurch kostbare Zeit verlieren sollten. Zu einer Untersuchung kam es nicht, da sich nun die Ereignisse überstürzen sollten.

Am 14. August um 8 Uhr morgens stieß ein US Korps unter Feldmarschall Devers von Norden in Richtung der Provinz Concordia vor. Das Korps bestand aus der 33., 5. und 40. US Division (mot.). Zwei schwere Panzerbrigaden unterstützten die Infanteristen. Obwohl sich der Abwehrverband, bestehend aus der Nationalen Garde und dem IV. Milizkorps mit der 6. und 7. Milizdivision, eingegraben hatte, erbat der Kommandeur Generalleutnant Guido y Lavalle dringend Unterstützung, da er fürchtete, aus seinen Stellungen geworfen zu werden.

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Bild 90: Schlacht um Concordia (14.08.1940)

Noch im Sitzungssaal im Präsidentenpalast tagend, befahl General Sarobe acht Stunden nach dem Überraschungsangriff Generalleutnant Ibarra, dem Veteranen der Gebirgstruppen, einen Entlastungsangriff zu führen. Ibarra standen lediglich seine 5. Gebirgsjägerdivision sowie die 14. Infanteriedivision zur Verfügung, um von Porto Alegre aus Curitiba anzugreifen. Ohne zu zögern, rückten seine Truppen vor, um die Kameraden, die in Concordia standen, zu entlasten.

Aber was sie erwartete, war eine grausame Überraschung: Ein weiteres US Korps unter Feldmarschall Hodges stand versteckt im Gebirge bereit, um diesen argentinischen Stoß aufzufangen. Die Americal Division (mot.), die 38. Infanteriedivision (mot.) und die 29. US Infanteriedivision deckten den US-amerikanischen Vorstoß auf unsere Provinz Concordia. Es war ein ungleicher und kurzer Kampf. Zu gut hatten sich die Nordamerikaner, die auch Pak mit sich führten, eingegraben. Bald wurden aus den argentinischen Angreifern Gejagte, die sich kaum ihrer Haut erwehren konnten. In nur drei Stunden fanden fast 3.000 argentinische Soldaten den Tod, so furchtbar war das Gemetzel, das die zwei US-Korps anrichteten.

Nun schien die US-Offensive auf Concordia nicht mehr aufgehalten werden zu können. Doch wie durch ein Wunder brach dann die 33. US Division ihren Vormarsch auf die bedrohte Provinz ab und es verschob sich das Kräfteverhältnis wieder zu Gunsten der tapferen Argentinier. Die Verteidigungsstellungen konnten mit knapper Not gehalten werden.

Auch ein zweiter Angriff vom 18. bis zum 20. August konnte abgewehrt werden. Hier zeigte sich einmal mehr, dass Milizionäre, die von regulärer Infanterie gestützt wurde, gegen eine an Köpfen zählende stärkere Streitmacht die Oberhand behalten konnten. Aber welch einen Preis mussten wir zahlen: Fast 2.000 Offiziere und Mannschaften blieben in den Schützengräben liegen. Argentinien dürstete immer weiter nach noch mehr Rekruten für diesen unmenschlichen Krieg.

Unsere Augen waren auf die kritischen Momente an der La Plata-Front gerichtet. Und doch will ich ein weiteres Mal über die Vernichtung einer US-Division an der Westfront berichten. Als in Puerto Aisén die 28. US Infanteriedivision (mot.) anlandete, wurden die argentinischen Stuka-Geschwader umdirigiert und griffen den Feind hartnäckig an bis der Organisationsgrad auf zehn Prozent herabgesunken war. Jetzt griff der glücklose und gescholtene Generalmajor Marquez mit seiner 16. Infanteriedivision den Feind an und drückte ihn in den Pazifik zurück.

400 argentinische Sturzkampfbomber rieben die Reste der zurückweichenden Division bis auf den letzten Mann auf. Dann starteten die Stukas wieder ihre Zerrüttungsangriffe auf den in Puerto Montt verschanzten fünf Divisionen starken Feind.

Zu erwähnen sein noch, dass Antonio Parodi zu dieser Zeit die „Bomber-Veteranen-Initiative“ entwickelte und damit die Stuka-Waffe weiter schärfte. Ich ließ den Forschungsschwerpunkt wieder mehr in Richtung Infanterie ausrichten und beauftragte Francisco Velez damit, die „Integrierte Unterstützung“ zu entwerfen. Wir erhofften uns dadurch, eine gestärkte Moral und sinkende Kosten für Infanterie und Artillerie zu erhalten. Aber bis dahin sollten sich die Dinge weiter entwickeln.

Den dritten Angriff auf die strategisch wichtige Provinz Concordia leitete der Feind mit einem Ablenkungsmanöver auf die Küstenprovinz Arequipa am Pazifik ein. Ein US-Korps versuchte in der Zeit vom 22. bis 27. August hier wieder Fuß zu fassen. Aber unser Küstenschutz hielt. In den fünf Tagen Kampf verloren wir lediglich 700 Mann. Die feindlichen Verluste waren nicht bekannt.

Am 24. starteten die US-Truppen die dritte Offensive auf Concordia im Monat August. Diesmal gelang den US-Truppen der Durchbruch und das IV. Milizkorps unter Martinez ging in seine Auffangstellung in der Provinz Rosario zurück. Die Nationale Garde fiel auf Buenos Aires zurück, um sich neu zu formieren. So standen wir Ende August wieder vor einer Krise, bei der die Hauptstadt in Gefahr geriet, vom Feind genommen zu werden. Nur diesmal kam er mit einem Korps statt nur mit einer Division.

Ich warnte diesmal meine Frau vorsorglich und sie begab sich – wie vorher immer wieder durchgesprochen – zu Freunden am südlichen Stadtrand von Buenos Aires, um schnell die Stadt verlassen zu können. Ich hoffte nur, dass auch diesmal alles wieder gut gehen würde und befürchtete doch das Schlimmste. Ich konnte dagegen nicht den Palast verlassen, wäre ich dann doch der Fahnenflucht verdächtig gewesen. Dieses persönliche Risiko wollte ich nicht eingehen. Auch sah ich noch Chancen für ein glückliches Ende und zu einem ehrbaren Frieden mit den USA.
Zuletzt geändert von Claus E. Witz am 20. Dezember 2012 08:09, insgesamt 1-mal geändert.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
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Angriff in den Anden! - Kapitel 13

Beitragvon Claus E. Witz » 5. Dezember 2012 08:07

Wo zuerst?
(September 1940)

Anfang September stritt man sich im Generalstab darüber, ob wir einen Angriff auf Puerto Montt noch wagen oder unsere Kräfte umdirigieren sollten: An der Nordwestfront umging der Feind unsere Gebirgsstellungen und drang immer tiefer in den Regenwald ein. Wir gingen davon aus, dass die US-Amerikaner in den Rücken unserer Armeegruppe Nordanden fallen wollten oder die Verbindung zur La Plata-Front suchten. Hier erholten sich immer noch die wieder aufgefüllten Verbände der Milz und Gardetruppen, um die Provinz Concordia erneut zu besetzen. Allerdings war der Feind schon mit einem Korps im Vormarsch begriffen, um unsere Hauptstadt zu bedrohen. Einzig die Südfront schien derzeit gesichert, auch wenn ganz Patagonien verloren schien.

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Bild 91: Die strategische Lage in Südamerika (04.09.1940)

Mein Freund General Sarobe geriet unversehens in Zugzwang: Im Generalstab galt er inzwischen hinter vorgehaltener Hand als Zauderer. Man hatte auch nicht das Desaster von Quito vergessen, bei dem das V. Armeekorps aufgrund der Untätigkeit des Generals verloren gegangen war. So behauptete man jedenfalls fälschlicherweise am grünen Tisch im Präsidentenpalast. Und nun geschah wiederum nichts, obwohl der Feind uns im Würgegriff hielt.

Wollte Sarobe die Initiative wieder erlangen, so musste die argentinische Hauptarmee unverzüglich zum Angriff übergehen und die feindlichen Streitkräfte in Puerto Montt schlagen. Die Stuka-Geschwader hatten den Feind lediglich auf einen Organisationsgrad von knapp unter 40 Prozent zerrütten können. Der Feind landete im südlich gelegenen Puerto Aisén erneut eine Panzerdivision, die die Stukas wiederum für den nächsten Monat beschäftigen konnte. Dann wäre der Organisationsgrad der US-Truppen in Puerto Montt wieder gestiegen und ein Sieg an dieser Front wieder unmöglich geworden.

General Sarobe konnte aber auch an die Südwestfront in die Defensive übergehen und die frei werdenden Truppen zur Hauptstadt strategisch verlegen lassen, um hier den Druck auf unsere Front zu entschärfen. Dann wäre allerdings die Gefahr aus dem Süden nicht gebannt worden und das argentinische Kernland hätte eine Bedrohung aus zwei Richtungen erfahren. Nein, ein Versuch musste gewagt werden: Die Offensive auf Puerto Montt musste zuerst ausgelöst werden, erst dann konnte – und der Ausgang der Schlacht war dafür unerheblich – eine strategische Verlegung zum Schutz der Hauptstadt erfolgen.
Zuletzt geändert von Claus E. Witz am 20. Dezember 2012 08:10, insgesamt 1-mal geändert.
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