[AAR HoI2] Angriff in den Anden! (Argentinien AAR 1936)

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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Claus E. Witz
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Angriff in den Anden! - Kapitel 15

Beitragvon Claus E. Witz » 17. Januar 2013 22:19

Strategische Planungen für 1941
(Januar bis Februar 1941)

Im Süden verliefen die Kämpfe erfolgreicher als in den Nordanden.

Am 18. Januar ergriff die argentinische Armeegruppe Patagonien wieder die Initiative. Um 0 Uhr erreicht das I. Armeekorps nach seiner strategischen Verlegung die Hauptkampflinie bei San Carlos de Bariloche und griff sofort in die Kämpfe ein. Nach kurzem Gefecht konnte die Provinz gehalten werden, um gegen 11 Uhr den Gegenangriff auf Comodoro Rivadavia zu unterstützen, der von Puerto Madryn vorgetragen wurde. Das VI. Milizkorps unter Generalleutnant von der Becke unterstützte ebenfalls mit seiner 10. und 13. Milizdivision das Vorgehen der Gardedivision unter Generalmajor de Olano, der seine 20 Panzerwagen mit in der vordersten Linie einsetzte.

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Bild 120: Schlacht um Comodoro Rivadavia (18.01.1941)

Die US-amerikanische 70. und 30. Infanteriedivision unter Generalleutnant Collins J. L. Kommando konnten sich zehn Stunden halten. Doch dann wurde der Druck zu stark und er musste sein Korps gegen 21 Uhr nach Südpatagonien zurückziehen.

Obwohl die Operation „Inka“ gegen die im Süden Brasiliens stehenden US-Streitkräfte erfolgreich beendet werden konnte, konnte doch nicht unser Ziel überzeugend erreicht werden, zusätzliche Truppen frei zu bekommen. Zwar konnte das X. Armeekorps unter Generalmajor San Martin mit der 19. Infanteriedivision am 18. Januar von Mato Grosso verlegt werden, jedoch nur, um die Nordanden-Front zu stabilisieren. Mit ihrer Ankunft in La Paz konnte am 12. Februar gerechnet werden.

Im Gegenzuge hatte der Generalstab als Vorsichtsmaßnahme angeordnet, die 4. Sicherungsdivision, die zum Schutz von La Paz eingesetzt war, nach Puerto Alegre zu verlegen, wo sie ebenfalls Mitte Februar eintreffen sollte. Das Risiko, durch die US-Truppen im Brückenkopf Arequipa vernichtet zu werden, erschien zu groß. Außerdem sollte die La Plata-Front gegen Partisanen schnell befriedet werden, um die Industrien wieder in die argentinische Kriegswirtschaft voll eingliedern zu können. Ich befürwortete selbstverständlich die Entscheidung des Generalstabes.

Am 21. Januar fällte das Kriegskabinett die Entscheidung, die Divisionen nicht weiter mit Ersatz wieder aufzufüllen, sondern drei weitere Infanteriedivisionen aufzustellen. Dies war eine schwierige Entscheidung, standen wir doch im Süden und Nordwesten laufend im Kampf.

Der Luftwaffe fehlten 36 Sturzkampfbomber und 720 Luftwaffensoldaten. Schlimmer noch sah es bei den Heeresstreitkräften aus. Die Miliz stand mit 6.100 Mann unter Soll, bei der Infanterie wurde Ersatz für 4.200 Soldaten gefordert. Hinzu kamen noch einmal 1.360 Elitesoldaten der Gebirgsjägertruppe. Zusammen bestand Bedarf für 12.380 Mann; das entsprach mehr als einer Infanteriedivision nebst eines angegliederten Artillerieregiments.

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Bild 121: Produktionsplanung (21.01.1941)

Trotzdem mussten wir neue Divisionen aus dem Boden stampfen, um die langen Küstenfronten zu sichern. Die erste von drei Ersatzdivisionen sollte Mitte März aufgestellt werden.

Inzwischen bereitete die Nordwestfront dem Generalstab und General Sarobe große Sorgen. Fünf US-Divisionen standen in Arequipa. Wir wagten nicht, mit unseren wenigen Divisionen eine Gegenoffensive zu starten. Es war zu befürchten, dass unsere Truppen in Lima abgeschnitten werden konnten. Hinzu kam, dass kurzfristig keine Unterstützung aus der Luft erfolgen konnte. Eine Umstationierung nach La Paz erschien dem Chef der Luftwaffe als ein zu gewagtes Unterfangen, konnte doch ein Handstreich vom US-Brückenkopf Arequipa erfolgen.

Darauf hin beschloss General Sarobe am 21. Januar sein Armeehauptquartier bei Abschluss der Operation „Inka“ von der Atlantikküste von Concordia aus an die Pazifikküste in die Provinz Antofagasta zu verlegen. Der Transport erfolgte mit der Eisenbahn über die gefährlichen Andenpässe. Die Einsatzbereitschaft der Führungsdivision konnte bis zum 15. Februar wieder hergestellt werden, so sah es die Planung vor. Es sollte die 5. Gebirgsjägerdivision unter Generalleutnant Ibarra am 27. Februar nach La Paz folgen. Dem sollte sich das VI. Armeekorps mit der 14. und 18. Infanteriedivision unter Generalleutnant Accame anschließen und die Linie La Paz – Antofagasta stabilisieren, um das gefährdete Lima zu entsetzen.

Nach der Entspannung der Lage an der südbrasilianischen Front besetzte am 28. Januar das III. Milizkorps unter Generalleutnant Farrell Plaul die Küstenlinie bei Curitiba und löste das bereits an die Armeegruppe Nordanden abgegebene VI. Armeekorps ab.

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Bild 122: Die Lage in Südamerika (01.02.1941)

Der Monat Januar 1941 endete mit einer Kabinettssitzung, bei der die militärische Ausstattung der argentinischen Streitkräfte diskutiert wurde. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Nordamerikaner mit noch schlagkräftigeren Divisionen an der Front erscheinen würden. Präsident Ortiz wurde am 30. Januar Bericht erstattet.

Ich berichtete dem Gremium, dass der Luftwaffe bald verbesserte Flugmodelle vorgestellt werden konnten, die die Schlagkraft der Stuka-Verbände erhöhen würde. Auf absehbare Zeit stand auch eine neue Modernisierung der Führungsdivision aus, die den Gefechtswert des Armeehauptquartiers verbessern konnte. Als nächstes Forschungsprojekt stellte ich die Modernisierung der Infanteriedivisionen auf den „Typ 1941“ in Aussicht. Ich hoffte, bis Mitte des Jahres das neue Divisionskonzept vorstellen zu können. Präsident Ortiz und die anderen anwesenden Minister und Stabsoffiziere schienen von meinen Ausführungen angetan gewesen zu sein, baten aber um die beschleunigte Behandlung der Infanterie- und Artillerieforschung in diesem Jahr.

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Bild 123: Forschungsstand (01.02.1941)

Daraufhin wurde beschlossen, die Streitkräfte weiter in Richtung Berufsheer auszurichten. Wir wollten so die Modernisierungskosten und -dauer verringern, da im Jahr 1941 die Aufrüstung von nicht weniger als 20 Infanteriedivisionen, des Armeehauptquartiers und der vier Stuka-Geschwader anstand. Außerdem erhofften wir uns eine Erhöhung des Organisationsgrads aller Einheiten. Dieser Entschluss wurde mit der Gewissheit gefasst, dass die Serienproduktion neuer Einheiten sich verzögern würde. Aber dies erschien uns als ein geringeres Problem, da wir kaum Reservisten noch einziehen konnten und uns mehr auf die Qualifizierung der Truppe konzentrieren mussten.

Zufrieden mit diesem Ergebnis kehrte ich mit der Gewissheit nach Hause zurück, dass viel Forschungsarbeit noch zu leisten war. Zudem mussten vier weitere verbesserte Stuka-Geschwader und drei Infanteriedivisionen nebst Artillerie aufgestellt werden. Das war ein ambitionierter Modernisierungs- und Produktionsplan für 1941.
"Wir behaupten (...), der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung des politischen Verkehrs mit Einmischung anderer Mittel." Carl von Clausewitz

Angriff in den Anden! (HoI2 Argentinien 1936 AAR)
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Angriff in den Anden! - Kapitel 15

Beitragvon Claus E. Witz » 23. Januar 2013 21:11

La Paz in den Händen der US-Amerikaner
(Februar 1941)

Am nächsten Morgen, dem 1. Februar mussten wir erneut einen schweren Schlag hinnehmen. Gegen 6 Uhr griff General Grunert mit den 2. US-Marines und der 43. US-Infanteriedivision aus dem Brückenkopf Arequipa unsere Schlüsselstellung bei La Paz an. Dort stand Generalleutnant Vaccarezza mit dem I. Milizkorps und der 1. und 8. Milizdivision, die sich nach dem schnellen Rückzug wieder sammelten.

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Bild 124: US-Angriff auf La Paz (01.02.1941)

Nach Aufnahme der Fühlung griff auch die 110. US-Infanteriedivision (mot.) und als Reserve die 25. und 35. US-Infanteriedivision mit in die Kämpfe ein. Das erfahrene und wacker kämpfende I. Milizkorps verteidigte sich bis zum Letzten. Jeder Mann wusste, was der Verlust der Flugfelder um La Paz für die argentinischen Streitkräfte bedeuten konnte. Aber gegen die vierfache Übermacht hatten die Männer um Generalleutnant Vaccarezza keine Chance. Um 18 Uhr war die Schlacht verloren und der Rückzug in die Provinz Riberalta musste angetreten werden.

Nun war die Armeegruppe Nordanden in eine gefährliche Lage geraten. Das Armeekorps in Lima stand kurz vor der Einschließung und die Versorgung hing buchstäblich an einem seidenen Faden: Von Lima aus verlief die Versorgungsstraße über enge Gebirgsstraßen nach Cuzco, dann weiter über neue Pisten im Dschungel von Cobija, um dann Richtung Süden die Hauptkampflinie bei Riberalta zu erreichen. Die Versorgungstruppe leistete Übermenschliches, um Lima am Leben zu erhalten, aber der bevorstehende Verlust La Paz´ war die Ankündigung einer Katastrophe.

Als das I. Milizkorps am 12. Februar in Riberalta ankam, befahl Vaccarezza sofort wieder anzugreifen, um La Paz doch noch zu sichern. Mit der Ankunft dort konnte erst Anfang März gerechnet werden. Doch der Befehl aus dem Hauptquartier war strikt, alles zu versuchen, die wichtige Provinz doch noch zu halten.

Als am 13. Februar das X. Armeekorps des Generalmajors San Martin mit der 19. Infanteriedivision mit Zügen in der Provinz La Paz ankam, geriet Kommandeur San Martin mit der Vorhut der 19. Infanteriedivision in einen Hinterhalt. Der Zug wurde zum Entgleisen gebracht. 600 Mann kamen bei dem anschließenden Gefecht ums Leben. Die 19. Division musste sich in Richtung des I. Milizkorps nach Riberalta absetzen.

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Bild 125: Hinterhalt in La Paz (13.02.1941)

Während sich dramatische Kämpfe an der Nordwestfront abspielten, soll hier auch noch einmal kurz auf die Lage an den anderen Fronten eingegangen werden.

Am 8. Februar hatte das VII. Milizkorps unter seinem Kommandeur Generalleutnant Molina Gomez Puerto Montt erreicht. Die 12. Milizdivision hatte den Auftrag, die Küstensicherung bei der Armeegruppe Pazifik zu übernehmen. Sie verschaffte damit der nach Süden vorstrebenden Armeegruppe Patagonien einen gewissen Flankenschutz.

Am 15. Februar erreichte uns von der Patagonien-Front eine freudige Nachricht. Das IV. Gebirgsjägerkorps hatte gegen 3 Uhr morgens die Ölfelder von Comodoro Rivadavia erreicht. Generalleutnant Florit führte die Männer der 7. Gebirgsjägerdivision geschickt an, so dass die Division noch die Gardedivision bei ihrem Vormarsch überholen konnte. Um 11 Uhr kam diese als Verstärkung in der Ölprovinz an. So war die angestrebte Verteidigungslinie Comodoro Rivadavia – San Carlos de Bariloche – Puerto Aisén erreicht und wurde nun von acht Divisionen gehalten. Wir waren der Meinung, dass dies ausreichend sein würde, um den Feind abzuschrecken, hier auf absehbare Zeit Angriffsoperationen durchzuführen.

An der Nordostfront stabilisierte sich die Lage weiter. Auf mein Drängen hin wurden die wieder gewonnenen Industriekomplexe nördlich des La Plata-Deltas besser geschützt und am 16. Februar erreichte die von La Paz abgezogene 4. Sicherungsdivision Puerto Alegre. Die Garnison wurde zur Partisanenbekämpfung eingesetzt. Ich erhoffte mir, dass bald die Wirtschaftskraft des dem Großargentinien angegliederte Region Südbrasilien auch etwas zum Sieg über die USA beitragen würde.

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Bild 126: Die Armeegruppe La Plata (16.02.1941)

Doch zurück zur gefährdeten Nordwestfront: Am 16. Februar kam General Sarobe mit seinem Armeehauptquartier in Antofagasta an. Drei Tage später, es war der 19. Februar, war die Provinzhauptstadt La Paz gefallen und ein Einschließen der Provinz Lima zeichnete sich immer mehr ab.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 15

Beitragvon Claus E. Witz » 26. Januar 2013 00:21

Machtlos vor dem Ansturm
(Februar 1941)

Die durch strategische Verlegungen eiligst herbeigeorderten Streitkräfte kamen zu spät, um La Paz zu entsetzen. Die mit Soldaten vollgestopften Sonderzüge wurden nach Buenos Aires umgeleitet, wo sie am 20. Februar halt machten, um neue Befehle zu erhalten. So verzögerte sich die Truppenverschiebung von der Nordost- zur Nordwestfront weiter. Die schnellen Korps, das III. Gebirgsjägerkorps mit der 5. Gebirgsjägerdivision und das VI. Armeekorps mit der 14. und 18. Infanteriedivision, standen zusammen mit ihren drei Sturmpionierregimentern zur Gegenoffensive nicht zur Verfügung.

Trotzdem wagte General Sarobe zwei Stunden nach dem Fall von La Paz den Gegenangriff von Antofagasta auf Arequipa. Er hoffte, Lima so aus dem Klammergriff befreien und die US-Truppen in La Paz abschneiden und vernichten zu können.

Am 19. Februar um 4 Uhr begann der Angriff der 15. Infanteriedivision, unterstützt vom II. Milizkorps von Süden her. Von Norden aus unterstützte das II. Armeekorps aus Lima heraus den Angriff. Die US-Amerikaner hatten für den Schutz der Nachschublinien lediglich zwei Divisionen zurück gelassen, so gering schätzten sie die Schlagkraft der argentinischen Armeegruppe in den Nordanden ein. Das war ein Fehler und Glück für General Sarobe, denn nun konnte er bei einem Sieg wieder die Initiative ergreifen und den Feind zurücktreiben.

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Bild 127: La Paz in US-Händen (19.02.1941)

Doch auch der Feind ruhte sich nicht aus, sondern griff weiter an. Das US-Korps unter Generalleutnant Sutherland, das in La Paz eingezogen war, griff am darauf folgenden Tag, es war der 20. Februar, die Provinz Riberalta an. Hier stand das I. Milizkorps in der Auffangstellung für die 19. Infanteriedivision, die sich noch auf dem Rückzug von La Paz befand.

Das I. Milizkorps war durch die vorangegangenen Kämpfe noch stark geschwächt und hatte fast 20 Prozent Verluste seit ihrer Niederlage am Strand von Arequipa hinnehmen müssen. In dem hügeligen Gelände konnten die Milizionäre zudem nur schwer eine effektive durchgängige Verteidigungslinie aufbauen, so dass eine erneute Niederlage unausweichlich war.

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Bild 128: Gefechte in den Nordanden (20.02.1941)

Der Generalstab beorderte in dieser Situation das inzwischen in Buenos Aires eingetroffene VI. Armeekorps und die 5. Gebirgsjägerdivision nach Sucre, um den Durchbruch stoppen zu können. Die strategische Verlegung sollte am 3. März abgeschlossen sein und am 12. März würde eine weitere Division bereit stehen, um sich dem Feind entgegen zu werfen. Doch bis dahin mussten zwei sorgenvolle Wochen überstanden werden.

Gegen 8 Uhr wurde dem Stab in Buenos Aires gemeldet, dass das Gefecht von Arequipa gewonnen wurde und die 15. Infanteriedivision auf dem Vormarsch sei. Als wir hörten, das Ankunftsdatum in Arequipa würde der 24. März sein, verloren wir die Hoffnung, bis dahin den Nachschubweg für Lima weiter offen halten zu können. General Sarobe schickte alles an Nachschub, was er entbehren konnte, doch ließ sich die Ankunft lediglich um fünf Tage vorverlegen. Daraufhin befahl Divisionskommandeur Generalleutnant Anaya das Panzerabwehrregiment zurückzulassen, um noch schneller voran zu kommen. Aber es war nicht genug und das Unternehmen stand vor dem Scheitern.

Um 22 Uhr bekamen wir eine weitere schlechte Nachricht im Präsidentenpalast. Das I. Milizkorps musste den Kampf einstellen, nachdem es weitere 850 Tote und Verwundete zu beklagen hatte. Nun befand sich der Verband auf dem Rückzug von Riberalta nach Porto Velhoe, eine unwirtliche Dschungelprovinz am südlichen Rand der ehemaligen brasilianischen Grenze. Erst Anfang April würde das Korps wieder einsetzbar sein, so die Berechnungen Sarobes Armeehauptquartiers.

Während wir so im Präsidentenpalast sorgenvoll über den Lagekarten gebeugt standen, heulten die Sirenen in der Hauptstadt. Wir ließen erst nachfragen, ob es sich wieder um eine der obligatorischen Übungen handelte, doch diesmal ließ man uns mitteilen, dass wir so schnell wie möglich den Kartenraum verlassen und einen Schutzraum im Keller aufsuchen sollten. Hier hatte man – wenn auch nicht ganz so komfortabel – einen zweiten Kartenraum eingerichtet.

Die Beengtheit, das flimmernde Licht und das dumpfe Grollen, das mit einem leichten Erzittern immer näher kam und dann wieder abflaute, lähmte die Diskussion im Generalstab. Jetzt wussten wir, dass die US-Amerikaner den Flugplatz von La Paz instandgesetzt und ihre mächtige strategische Bomberflotte dort hin verlegt hatten. Später schloss man auf nicht weniger als 15 Bombergeschwader, die über dem Kernland Großargentiniens immer wieder ihre tödliche Last abluden.

Erst Stunden später konnten wir den Keller wieder verlassen. Der Präsidentenpalast hatte keine Schäden davongetragen. Doch stellte ich auf meiner nächtlichen ersten Inspektionsfahrt fest, dass es die Industriegebiete getroffen hatte. Am nächsten Morgen meldete man mir, dass ein wichtiger Industriekomplex halb zerstört und ein Lager mit Rohmaterial ausgebrannt war.

Darauf hin wurde das 1. Jagdgeschwader von Lima nach Buenos Aires beordert, um gegebenenfalls zukünftigen Luftangriffen wenigstens etwas Gegenwehr leisten zu können. Doch auch an den zwei folgenden Tagen konnten die US-Bomber ungehindert die Stadt bombardieren und einen zweiten Industriekomplex sowie weitere Rohstoffe vernichten. Präsident Ortiz befahl mir darauf hin persönlich, man möge so schnell wie möglich drei weitere Jagdgeschwader aufstellen, um „die Teufel vom Himmel zu holen“. Dieser Forderung versuchte ich nach Kräften nachzukommen, was jedoch nur auf Kosten der Devisenerwirtschaftung gelang.

Am 23. Februar folgten zunächst keine weiteren Luftangriffe auf Buenos Aires. Dafür traf es andere Provinzen. Zu dieser Zeit kam es im Präsidentenpalast zu heftigen Diskussionen darüber, wie die US-Offensive in den Nordanden gestoppt werden sollte. Chef der Armee Manuel Savio beschwor förmlich Präsident Ortiz, Lima aufzugeben und das II. Armeekorps nach Sucre strategisch zurück zu verlegen. Erst als von der Front die Nachricht kam, dass General Sarobe den Vorstoß der 15. Infanteriedivision auf Arequipa gestoppt hatte und – aufgrund von persönlichen Differenzen zwischen dem kommandierenden General und Generalleutnant Anaya – Generalmajor Aramburo das Kommando übernommen hatte, bröckelte der Wiederstand von Präsident Ortiz.

Da wurde mir plötzlich bewusst, dass wir alle im Regierungsviertel auf einem brodelnden Vulkan tanzten: Neben dem äußeren Feind galt es auch nach innen hin, wachsam zu sein und rechtzeitig auf der richtigen Seite zu stehen, sollte es aufgrund der Unzufriedenheit im Offizierskorps zu einem erneuten Militärputsch kommen. Ich hatte vollstes Vertrauen in meinen Freund General Sarobe, doch konnte auch er unter dem Druck seiner Stabsoffiziere sich umorientieren müssen. Diese Gefahr bestand jederzeit, während wir im harten Abwehrkampf gegen die imperialistischen Nordamerikaner standen.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 15

Beitragvon Claus E. Witz » 29. Januar 2013 21:07

Die Vernichtung von General Grunerts US-Armee
(März 1941)

Mit der Rückverlegung des II. Armeekorps von Lima nach der Provinz Sucre, die am 13. März erreicht werden würde, und der erfolgreichen Verteidigung Riberaltas gegen einen US-Vorstoß von La Paz aus durch das X. Armeekorps, der 19. Infanteriedivision unter Generalmajor San Martin, sahen wir gute Chancen, die Nordandenfront endlich zu versteifen.

Doch am 24. Februar erneuerten die US-Truppen den Angriff, diesmal Richtung Süden entlang der Pazifikküste. US-General Grunert wagte um Mitternacht zunächst einen Überraschungsvorstoß mit der 110. (mot.) und der 35. Infanteriedivision. General Sarobe stand mit seinem Hauptquartier in der Wüste von Antofagasta. Die 15. Infanteriedivision, die sich noch vom abgebrochenen Vormarsch erholen sollte und das II. Milizkorps, das bisher 30 Prozent Verluste hinnehmen musste, sicherten nur stützpunktartig die Provinz.

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Bild 129: Wüstenschlacht in Antofagasta (24.02.1941)

Zunächst war der Kampf im offenen Gelände ausgeglichen, doch als um 2 Uhr die 43. und 25. US-Infanteriedivision ebenfalls in die Schlacht eingriffen, erhielt der Feind das Übergewicht und konnte die argentinischen Stellungen aufbrechen.

Die Schlacht tobte den ganzen Tag über bis in die Abendstunden. Dann musste sich General Sarobe die Niederlage eingestehen und er befahl um 20 Uhr den Rückzug nach Santiago. 700 Infanteristen und 250 Milizionäre ließen auf diesem am härtesten umkämpften Boden Großargentiniens ihr Leben.

Am 2. März sollte sich die Landkarte in Europa erneut ändern. Die Achsenmächte weiteten ihren Einflussbereich weiter aus: Das Deutsche Reich, Italien und Rumänien erklärten Jugoslawien dien Krieg. Ungarn folgte diesem Schritt. Jugoslawien trat darauf hin den Alliierten bei und versuchte vergeblich, sich gegen die von allen Seiten anstürmende Übermacht zu verteidigen.

Weitere gute Nachrichten konnten wir vermelden: Am 4. März erreichten das III. Gebirgsjägerkorps und das schnelle VI. Armeekorps nach ihrer strategischen Verlegung von Buenos Aires ohne Zwischenfall das südlich von La Paz gelegene Sucre.

Am 5. März konnten wir das VIII. Milizkorps unter Generalmajor Pistarini mit der 14. Milizdivision aufstellen. Ursprünglich war diese Einheit zur Küstenverteidigung vorgesehen, doch nun sollten die 5.000 Mann in Riberalta die 19. Infanteriedivision von Generalmajor San Martin unterstützen. Wir mussten um jeden Preis sicherstellen, dass wir La Paz zu einem späteren Zeitpunkt von möglichst vielen Seiten aus angreifen und zurückerobern konnten.

General Sarobe setzte durch, dass der bewährte Generalleutnant Molina Gomez vom VII. Milizkorps, das in Puerto Montt stand, zum VIII: Milizkorps versetzt wurde. Generalmajor Lomardi übernahm darauf hin das weniger gefährdete Küstenkommando.

Inzwischen – es war der 7. März – standen die US-Truppen in Antofagasta und bedrohten bereits unseren Hauptstützpunkt an der Pazifikküste: Santiago. Noch war die Stadt durch Garnisonstruppen und Milizionäre nur schlecht bewacht, denn das II. Milizkorps würde in Santiago erst am 13. März eintreffen. Das Armeehauptquartier und das VII. Armeekorps würden eine Woche später die Front verstärken können.

Aus diesem Grund befahl der Chef der Luftwaffe Jose Tamborni dem II. und IV. Fliegerkorps Zerrüttungsangriffe auf General Grunerts US-Armee zu fliegen.

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Bild 130: Luftangriffe auf Grunerts Armee in Antofagasta (07.03.1941)

Die vier US-Divisionen, die in Antofagasta standen, verloren bis zum 10. März binnen dreier Tage 33 Prozent Organisationsstärke, die auf 16 Prozent herabsank. Damit sah sich US-General Grunert außerstande, weitere Offensiven zu starten.

Im Morgengrauen um 11 Uhr begannen die argentinischen Streitkräfte einen ersten Gegenangriff. Generalleutnant Ibarra führte die 5. Gebirgsjägerdivision zu einem ersten Vorstoß von Sucre nach Antofagasta. Das VI. Armeekorps und das V. Milizkorps in Santiago unterstützten das Unternehmen. Um 18 Uhr war das Gefecht gewonnen, so dass nur vier Stunden später der erste Bodenangriff mit Stukas auf die zurückflutende 43. US-Infanteriedivision erfolgen konnte. Innerhalb kürzester Zeit waren die 43. und die 25. US-Infanteriedivision vernichtet.

Als am 13. März die 3. US-Panzerdivision unter Generalleutnant Embick in der Wüstenprovinz Antofagasta ankam, wurde auch diese in die Flucht geschlagen. Stuka-Angriffe folgten und am 17. März war auch diese Division kampfunfähig. Brennende Wracks sah man allerorten. Bis zum 22. März war schließlich die gesamte US-Armee unter General Grunert mit einer Panzerdivision und vier Infanteriedivisionen vernichtet worden.

Am selben Tag verloren wir im Gegenzug kampflos Lima an die US-Streitkräfte, die nun eine Verbindung von Quito zum Brückenkopf Arequipa - La Paz hergestellt hatten.

Das II. Armeekorps unter Generalleutnant Anaya erreichte unterdessen die Provinz Sucre nach seiner abenteuerlichen strategischen Verlegung von Lima. Die Verteidigungsstellungen waren buchstäblich über Nacht verlassen worden, die Divisionen mit Lastwagen und Zügen durchs Gebirge, durch die Wüste und durch den Dschungel durch aufopferungsbereite Transportsoldaten gelotst, um dann unbeschadet Sucre zu erreichen. Hier mussten sich die Divisionen zunächst einmal reorganisieren, um wieder an den Kämpfen teilnehmen zu können.

Darüber hinaus konnte die 20. Infanteriedivision aufgestellt und dem X. Armeekorps in Riberalta angegliedert werden. Das X. Armeekorps wurde jetzt von Generalleutnant Vaccarezza geführt, der das Kommando von Generalmajor San Martin übernahm. Das glücklose I. Milizkorps unterstand nun Generalleutnant Bautista Molina.

Am 14. März folgte das mit Sturmpionierregimentern verstärkte VI. Armeekorps der 5. Gebirgsjägerdivision, die sich auf dem Weg nach Antofagasta befand, um diese Front verstärken zu können. Doch musste dieses Manöver abgebrochen werden, als am 23. März die 5. Gebirgsjägerdivision Antofagasta gegen 6 Uhr erreichte und unverzüglich durch ein US-Korps unter General Devine, dem die 4. Panzerdivision, 32. Infanteriedivision (mot.) sowie die 1. und 40. Infanteriedivision unterstand, angegriffen wurde.

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Bild 131: Die Nordandenfront (22.03.1941)

Gegen 11 Uhr trat das III. Gebirgsjägerkorps mit der 5. Gebirgsjägerdivision seinen Rückzug nach Santiago an. Das schnelle VI. Armeekorps wurde indes zur Frontverlängerung in die Gebirgsprovinz San Miguel de Tucuman dirigiert.

Am 25. März verloren wir das Gebirge um Cuzco an die US-Amerikaner, die nun den Nordwesten in einem zusammenhängenden Gebiet beherrschten und sich nun in den Nordanden fest verschanzt hatten.

Bleibt noch zu erwähnen, dass Mitte März die Firma CAG den „Verbesserten Sturzkampfbomber“ entwickelt hatte. Ich beauftragte sofort die lange geforderten vier Sturzkampfbomber-Geschwader, um im Notfall an zwei Fronten Luftunterstützung geben zu können. Dies hätte vielleicht zum richtigen Zeitpunkt den Einbruch der US-Amerikaner an der Küstenprovinz Arequipa verhindern können. Nun war es zu spät. – Unterdessen bekam die Firma Esteban de Luca den Auftrag, eine „verbesserte Infanterie“ (´41) zu entwickeln und das Trainingsprogramm dazu aufzustellen, denn auch zu Lande mussten wir dringend unsere Schlagkraft erhöhen.
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Beitragvon Claus E. Witz » 3. Februar 2013 00:02

Der Rückzug kommt zum Stehen
(April 1941)

Am 1. April sandte uns General Sarobe, der sich aufgrund der prekären Lage in den Nordanden außerstande sah, selbst nach Buenos Aires fliegen zu können, hochrangige Offiziere aus seinem Stab, um die ersten Skizzen eines neuen Operationsplanes unter dem Decknamen „Anakonda“ vorzustellen.

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Bild 132: Die Nordandenfront (01.04.1941)

Der Plan sah vor, zunächst alle in Antofagasta einmarschierenden US-Truppen durch Stuka-Angriffe aufzureiben, um dann La Paz von zwei oder drei Seiten konzentrisch anzugreifen und zurück zu erobern. Hauptziel waren dabei die Flugfelder, die rund um die Provinzstadt angelegt worden waren, um den US-Bombern die Einflugwege ins argentinische Industrieherz zu verlegen. Dann sollten die Stuka-Verbände nach La Paz vorverlegt werden, um den weiteren Vormarsch nach Lima zu unterstützen. General Sarobe erhielt den Auftrag, diesen Plan weiter auszuarbeiten und einen Angriffstermin vorzuschlagen.

Über dem Heimatgebiet kreiste inzwischen das 1. Jagdgeschwader zum Schutze der Industriekomplexe. Generalleutnant Manni ließ die Jäger besonders häufig über der Hauptstadt und dem Präsidentenpalast fliegen, um dem Präsidenten ein Gefühl der Sicherheit zu geben, obwohl die Jagdwaffe äußerst schwach war und ein weiteres Jagdgeschwader frühestens Anfang Juni bereit gestellt werden konnte.

Dennoch konnte das 1. Jagdgeschwader schon am ersten Tag seines Einsatzbefehls seine Gefährlichkeit unter Beweis stellen, als das Geschwader im Luftkampf gegen die 20. USAAF Strategic Bomber Wing über Concordia stand und den Feind in die Flucht schlagen konnte. Die Nordamerikaner waren so überrascht, dass ihnen plötzlich Gegenwehr entgegen schlug, dass sie ihre tödliche Fracht einfach ohne Schaden anzurichten über Felder und Wiesen abwarfen, um schneller entkommen zu können. Die argentinischen Verluste beliefen sich auf eine Maschine und ein paar Sektflaschen, die bei der Siegesfeier ungeschickterweise zerbrachen. Dies gab der Jagdwaffe neuen Mut, hatten Sie doch vor ihrer Verlegung nach Buenos Aires Monate lang tatenlos in Lima gewartet ohne auch nur einmal in den Himmel aufzusteigen.

Im gleichen Zuge wurde Asunción bombardiert, aber nur geringer Schaden der Industrie beigefügt. Die anderen strategischen US-Geschwader warfen in der nächsten Zeit ihre Bomben ohne Wirkung auf die Wüstenprovinz Santa Cruz. Dies geschah zu unserem Glück und die argentinische Industrie begann sich etwas zu erholen.

Am 2. April erreichte das I. Milizkorps unter Generalleutnant Bautista Molina den Dschungel von Porto Velho. Jetzt existierte eine zusammenhängende Verteidigungslinie von der Pazifikküste über die Anden, an den Amazonaszuflüssen entlang bis hin zur brasilianischen Grenze. Wir waren fest entschlossen, diese Linie aufs Äußerste zu verteidigen.

Der 3. April bedeutete das Ende des Rückzuges für die 5. Gebirgsjägerdivision unter Generalleutnant Ibarra von der Wüste Antofagasta nach Santiago. Die Division konnte sich vom Feind ohne größere Verluste absetzen und erholte sich nun für den Gegenschlag, sobald die erste feindliche Division in Antofagasta auftauchen sollte.

General Sarobe verlegte derweil sein Armeehauptquartier und das V. Milizkorps nach San Miguel de Tucmán, um den Frontschwerpunkt näher an La Paz zu rücken. Mein Freund Sarobe bat mich, beim Stab ein gutes Wort einzulegen, damit seine arg vom Rückzug gebeutelten Divisionen Verstärkungen erhielten. Weitere Einheiten für die Operation „Anakonda“ hielt er zunächst nicht für notwendig. Und so wurde es dann auch vom Stab bewilligt und weitere 3.000 Rekruten verstärkten die Armeegruppe Nordanden.

Am 9. April um 3 Uhr in der Frühe erreichte die 4. US-Panzerdivision unter General Devine Antofagasta. Hierauf hatte der Chef der Luftwaffe gewartet. Zwei Stunden später begann der erste Zerrüttungsangriff der Stuka-Geschwader auf die in der Wüste wehrlos stehenden Stahlkolosse. Bei Morgendämmerung um 11 Uhr griff die 5. Gebirgsjägerdivision mit großer Unterstützung von Süden her die 4. US-Panzerdivision an und siegte schon in derselben Stunde.

Sofort wurden die Stuka-Geschwader auf Bodenangriffe umgestellt. Beim ersten Luftangriff hatten die US-Panzer fast 40 Prozent Ausfälle zu beklagen. Beim zweiten Angriff war nur noch die Hälfte der US-Division einsatzfähig. Die 4. US-Panzerdivision wurde beim sechsten Luftangriff vernichtet beim Verlust von nur fünf eigenen Maschinen. Die argentinischen Stukas bewiesen damit einmal mehr ihre Stärke im Erdkampf.

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Bild 133: Die Vernichtung der 4. US-Panzerdivision (11.04.1941)
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Angriff in den Anden! - Kapitel 15

Beitragvon Claus E. Witz » 10. Februar 2013 20:52

Ein abgewehrter Umfassungsangriff über Cobija
(April 1941)

Am 14. April eroberte Feldmarschall Craig mit dem US-Hauptquartier der 3. Armee die Dschungelprovinz Cobija. Dieser kühne Vorstoß behinderte General Sarobes Aufmarschpläne für die Rückeroberung von La Paz. Deshalb erhielt Generalleutnant Vaccarezza um 11 Uhr den Befehl, mit dem X. Armeekorps sowie der 14. Milizdivision und der Flankendeckung des I. Milizkorps aus Porto Velho, Cobija zurück zu erobern.

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Bild 134: Schlacht um Cobija (14.04.1941)

Erst am Abend des Folgetages gelang es, US-Feldmarschall Craig Richtung Cuzco abzudrängen. Bei diesem Gefecht büßten die argentinischen Kräfte 300 Mann ein. General Sarobe ließ sofort das X. Armeekorps stoppen, um den Vorstoß auf La Paz weiter vorzubereiten. Doch das Verlassen der Ausgangsstellung hatte den Feind provoziert.

Am 18. April setzte US-Generalleutnant Mattson mit einer Armee aus drei Infanterie- und zwei Infanteriedivisionen (mot.) zum Angriff von La Paz auf Riberalta an. Generalleutnant Vaccarezza, einem Spezialisten für die Defensive standen lediglich die schlecht eingegrabene 19. und 20. Infanteriedivision des X. Armeekorps und die 14. Milizdivision zur Verfügung, um das leicht hügelige Gelände zu halten.

Luftunterstützung konnte bei der Verteidigung der Stellung nicht eingesetzt werden. Deshalb entschloss sich Vaccarezza General Sarobe um ein einen Entlastungsangriff auf La Paz zu bitten, um dem Feind in die Flanke fallen zu können. General Sarobe griff beherzt an, stellte aber fest, dass in La Paz neben den fünf US-Divisionen weitere zwei Divisionen zur Verteidigung der strategisch wichtigen Punkte eingesetzt waren. So standen 76.000 US-Soldaten fast 85.000 argentinischen Männern gegenüber und rangen um die Provinzen La Paz und Riberalta.

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Bild 135: US-Ausfall aus La Paz (18.04.1941)

Nur wenige Stunden später stand auch die Pazifikküste wieder in Flammen. US-General Handy erreichte gegen 21 Uhr mit der 22. und 29. US-Infanteriedivision (mot.) Antofagasta. Sofort stießen die Nordamerikaner mit der argentinischen 5. Gebirgsjägerdivision zusammen, die sich ebenfalls auf dem Marsch in die Provinz befand.

Die Gebirgsjäger erhielten abermals Unterstützung aus der Luft durch fast 400 Sturzkampfbomber und zu Lande durch vier Miliz- und einer Infanteriedivision, so dass an der Westflanke die 22.000 angreifenden US-Amerikaner auf über 46.000 Argentinier stießen und sich die Zähne ausbissen.

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Bild 136: Schlacht um Antofagasta (18.04.1941)

Kurz darauf stellten die Nordamerikaner auch ihren Versuch ein, die Provinz Riberalta zu erobern. Sie konzentrierten sich darauf, La Paz gegen den Flankenstoß durch Generalleutnant Accame zu halten.

In der Frühe des 19. Aprils scheiterte der argentinische Angriff auf La Paz. Zu gut verschanzt waren die sieben US-Divisionen in der Provinz, nachdem sie ihren Ausfall beendet hatten.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 15

Beitragvon Claus E. Witz » 13. Februar 2013 23:59

Die Nordwestfront wankt
(April 1941)

In Antofagasta gelang der 5. Gebirgsjägerdivision ein Durchbruch, der dem Feind erheblichen Schaden durch die entstandene Verwirrung zufügte. Kurz darauf suchten die US-Amerikaner ihr Heil in der Flucht. Doch die Stuka-Verbände schlugen gnadenlos auf die zurückflutenden Divisionen ein, die kurz vor der Vernichtung standen. Doch gelang dies nicht, da der Feind immer wieder frische Truppen nach Antofagasta warf.

Zunächst tauchte das Hauptquartier der 4. US-Armee auf, dann folgte die 32. US-Infanteriedivision (mot.) und die 103. Infanteriedivision aus La Paz. Aber eine Zerschlagung auch nur einer Division gelang zunächst nicht.

Am 27. April griff der US-Amerikaner erneut die Provinz Riberalta an. Es stand erneut auf Messers Schneide, ob wir auch diese Provinz würden aufgeben müssen oder die Hauptkampflinie würden halten können.

Um 1 Uhr begann der US-Angriff von La Paz auf Riberalta. Generalleutnant Vandegrift, ein Offensiv- und Kommandospezialist der Nordamerikaner, holte mit der 47. US-Infanteriedivision (mot.) und der 108., 115. und 44. US-Infanteriedivision zum Schlag aus. 46.000 Soldaten, die in guter organisatorischer Verfassung waren, trafen auf die argentinischen Verteidiger unter Generalleutnant Molina Gomez und Generalleutnant Vaccarezza. 23.850 Mann, deren Organisation nur halb so gut wie die der Nordamerikaner war, ließen das Schlimmste befürchten.

Umgehend wurde wieder ein Flankenangriff auf La Paz von Sucre mit dem II. und VI. Armeekorps ausgelöst. Doch diesmal waren die US-Amerikaner besser auf dieses Manöver vorbereitet.
Um 4 Uhr in der Nacht geriet ein Teil der argentinischen Truppen in Riberalta in einen gut vorbereiteten Hinterhalt. Die 14. Milizdivision und das X. Armeekorps verloren schnell an Stärke und Organisation.

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Bild 137: Zweiter US-Ausfall aus La Paz (27.04.1941)

Der argentinische Flankenangriff auf La Paz schien keine Wirkung auf den feindlichen Angriff zu zeigen, so dass um 15 Uhr der Angriff von den erschöpften Truppen in Sucre abgebrochen werden musste. Das hatte zur Folge, dass drei Stunden später auch die Schlacht um Riberalta verloren ging. Um 18 Uhr befahl Generalleutnant Molina Gomez den Rückzug in den Dschungel von Perseveranca. 2.400 Argentinier galten als tot oder vermisst.

Die Lage an der rechten Flanke der Nordanden-Front wurde immer gefährlicher. Von einem Vormarsch auf La Paz konnte keine Rede mehr sein. So konnte lediglich die linke Flanke in der Wüste von Antofagasta unsere Gemüter ein wenig beruhigen.

Am 28. April konnten die argentinischen Stuka-Geschwader unter Luftwaffengeneral Fabri die 32. US-Infanteriedivision (mot.) vernichten. Einen Tag später am 29. April lagen auch die 103. US-Infanteriedivision sowie eine weitere nicht identifizierte Division in Trümmern. Und noch immer standen die Stukas im ständigen Einsatz und beharkten die 29. US-Infanteriedivision. Aber noch immer strömten neue frische US-Truppen in die Feuerhölle von Antofagasta.

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Bild 138: Rückzug von Riberalta (30.04.1941)

Die gesamte Nordandenfront wackelte und es war absehbar, dass die Hauptkampflinie zusammenbrechen würde.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 16

Beitragvon Claus E. Witz » 16. Februar 2013 10:50

Keine Bündnisse
(April 1941)

Ende April bestellte Präsident Ortiz das große Kriegskabinett in den Präsidentenpalast. Neben der Regierung waren auch die Stabsoffiziere und weitere Spezialisten, zu denen ich gehörte, eingeladen. Es war klar, dass wichtige Entscheidungen gefällt werden mussten.

Wir waren weit davon entfernt, eine stabile Nordanden-Front einnehmen zu können, die dem Schutz des Kernlandes mit seiner kriegswichtigen Industrie gerecht werden konnte. Zwar ließen sich die strategischen US-Bombergeschwader seltener über Buenos Aires blicken, seit wir das 1. Jagdgeschwader über der Hauptstadt einsetzten, aber dafür waren viele andere Industriestandorte weiterhin gefährdet.

Aber auch an den anderen Fronten war die Lage kritisch. Seit Mitte Februar war es ruhig an der Patagonien-Front geblieben. Doch auch hier schienen die US-Amerikaner immer mehr Divisionen anzulanden. Die Aufklärung meldete bis zu 17 US-Divisionen, denen nur acht argentinischen Divisionen der Armeegruppe Patagonien gegenüberstanden.

Wir sahen uns nicht in der Lage, an den Küstenlinien des Atlantiks oder Pazifiks Schutztruppen zur Verstärkung abzuziehen, hätte uns doch ein Landungsversuch der Nordamerikaner erneut in Schwierigkeiten gebracht. Wir besaßen keine Division in Reserve mehr, um einen neuen Brückenkopf eindrücken zu können. Und selbst dem Küstenschutz fehlten noch mindestens zwei Divisionen für eine durchgehende Küstenverteidigung. Zwar konnte ein Landungsversuch an der Atlantikküste in Curitiba am 27. April verhindert werden, doch wartete der Feind nur auf eine günstige Gelegenheit, sobald wir nur eine Stellung aufgaben.

Ich erhielt nach den Ausführungen des Generalstabschefs Carlos O. Marquez und des Chefs der Armee Manuel Savio Gelegenheit, über den Produktions- und Forschungsstand zu referieren.

Zunächst konnte ich berichten, dass unsere Rohstoffreserven noch Jahre lang ausreichten, sofern nicht die Hauptstadt in Feindeshand fallen würde. Weiter angespannt war jedoch die Aushebung neuer Truppen bei gleichzeitiger Verstärkung der stehenden Einheiten. Beides war aufgrund der Intensität der Kampftätigkeiten schwer zu vereinbaren.

Als kritisch war auch die Transportkapazität im Land zu bewerten. Die Versorgungseffizienz der Truppe lag bei 88 Prozent. Nicht zuletzt war die Partisanenaktivität daran schuld. Sie fraß fast 40 Prozent der Transportkapazität auf.

In der Produktion befanden sich zwei Infanteriedivisionen (´39), die am 9. Mai und am 4. Juli 1941 einsatzbereit sein sollten, sowie drei Abfangjägergeschwader, die bis Ende Dezember 1941 fertiggestellt sein sollten. Die vier in Auftrag gegebenen Sturzkampfbombergeschwader würden erst Mitte Juni 1942 bereit stehen. Für dieses Rüstungsvolumen waren fast 50 Prozent der Industriekapazität gebunden.

Im Forschungsbereich standen wir kurz vor dem Durchbruch, die „Integrierte Unterstützungsdoktrin“ einzuführen. Dadurch ließ sich das Armeehauptquartier modernisieren und die Produktionskosten für Infanterie und Artillerie senken. Beim Projekt der „verbesserte Infanteriedivision“ standen wir jedoch noch im ersten Drittel der Forschungsarbeit. Die Einführung der Infanteriedivision (´41) konnte sicherlich nicht vor Ende des Jahres erfolgen.

Im Ganzen waren unsere Möglichkeiten bescheiden und angesichts der Lage war es von Nöten, sich auf die wichtigsten kurzfristigen Kriegsziele zu beschränken. Devisen für diplomatische Schritte konnten wir derzeit nicht mehr erwirtschaften.

Präsident Ortiz ließ daraufhin Außenminister José Maria Cantilo zu Wort kommen, um abschätzen zu können, ob ein Bündnis mit anderen Großmächten uns helfen könnte. Der Außenminister schilderte daraufhin die politische Lage in Asien und Europa.

In Asien standen Japan die Marionetten Manchukuo, Mengkukuo und Siam zur Seite im Kampf gegen Nationalchina, Xibei San Ma, Rotchina und Sinkiang. Die Fronten verliefen seit Jahren stabil und es sah nicht nach einem baldigen Sieg der Japaner aus. Der Beitritt in ein Bündnis mit Japan würde eine Erfolgschance von 38 Prozent haben, so der Außenminister.

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Bild 139: Politische Karte Japans (30.04.1941)

Deutschland war ein Bündnis mit Italien, Rumänien, Ungarn und Bulgarien eingegangen. Die sogenannten Achsenmächte standen im Krieg gegen den Commonwealth, geführt von Großbritannien, sowie das freie Frankreich, Belgien, die Niederlande und Jugoslawien – letztere waren inzwischen sehr schwach geworden, da das jeweilige Mutterland bereits von der Achse besetzt war. Für einen Beitritt in die Achse schätzte Cantilo die Erfolgswahrscheinlichkeit auf 22 Prozent.

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Bild 140: Politische Karte Deutschlands (30.04.1941)

Es folgte eine lebhafte Debatte darüber, ob das ein oder andere Bündnis nützen konnte. Schließlich setzte sich die fast einhellige Meinung durch, dass wir mehr Verpflichtungen eingehen würden, als dass wir Landtruppen zur Unterstützung erhalten würden. Zu unsicher waren die Seewege, auf denen die Hoffnung nahen müsste. Die global instabile politische Lage konnte zudem zu neuen transatlantischen oder -pazifischen Bündnissen führen, die die Nordamerikaner zum Eingreifen auf anderen Kontinenten zwingen konnte, ohne dass wir gleichzeitig im Kampf mit weiteren Großmächten stehen würden. Auf eine solche zukünftige Konstellation hofften wir, so dass wir weiterhin unseren eigenen Weg – den südamerikanischen Weg der Einigung – gehen wollten. Doch wohin sollte der Weg uns noch führen?
Zuletzt geändert von Claus E. Witz am 18. Februar 2013 00:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 16

Beitragvon Claus E. Witz » 18. Februar 2013 00:05

Auf dem Vormarsch nach La Paz
(Mai 1941)

Zu Beginn Mai 1941 kam es zu mehreren Luftkämpfen über dem argentinischen Mutterland. Die strategischen Bombergeschwader der US-Amerikaner wurden dabei empfindlich getroffen, so dass sie es vorzogen, ihren Terror in von der Hauptstadt entfernteren Provinzen fortzusetzen.

Am 6. Mai erreichte die 5. Gebirgsjägerdivision ihren Ausgangspunkt Santiago wieder, nachdem sie sich aus Antofagasta zurückgezogen hatte. Die Division war völlig abgekämpft und hatte nur noch einen Organisationsstand von 21 statt der 71 Prozent. Mit 1.530 Toten und Vermissten fehlten ihr fast zehn Prozent von der Sollstärke von 17.000 Mann. Auch wenn diese tapfere Elitedivision für die Zerschlagung einer ganzen US-Armee durch die argentinischen Stuka-Verbände gesorgt hatte, wogen die Verluste schwer.

Am 9. Mai konnte die Patagonien-Front in Comodoro Rivadavia mit der neu aufgestellten 21. Infanteriedivision des ebenfalls neuen XI. Armeekorps verstärkt werden. Dies geschah im Einklang des Oberkommandos mit General Sarobe, der bisher keine weiteren Truppen für die Nordandenfront forderte, obwohl der General weit entfernt von der Einnahme La Paz´ war. Das Kommando über das XI. Armeekorps übernahm Generalleutnant Marquez, der als exzellenter Defensivtaktiker die Verteidigung der Ölgebiete übernehmen sollte. Marquez hatte vorher das Kommando über das VIII. Armeekorps bei der ruhigeren Armeegruppe Atlantik.

Nachdem die 21. Infanteriedivision aufgestellt worden war, musste bis zum 20. Mai die Ausbildung weiterer Divisionen mangels geeigneter Rekruten unterbrochen werden. Die letzte Infanteriedivision dieser Welle sollte nun Mitte Juli 1941 bereit stehen. Zu meinem Glück konnte ich die Effizienz der Ausbildungslager auf hohem Niveau halten, so dass die Ausbildung weiterhin in kürzester Zeit beendet werden konnte.

Der Rückzug des X. Armeekorps und der 14. Milizdivision von Riberalta nach Perseverancia konnte am 17. Mai ohne weitere Störungen abgeschlossen werden. Die Truppe benötigte einige Reorganisationszeit, um wieder eingesetzt werden zu können.

Doch blieb keine Zeit für eine Verschnaufpause. Am 19. Mai ging die Provinz Riberalta an die US-Amerikaner verloren. General Sarobe befahl sofort einen Gegenstoß durch die abgekämpften Truppen in Perseverancia. Sie erhielten Unterstützung von Sucre aus, wo der Schwerpunkt der Armeegruppe Nordanden lag. Schon nach einer Stunde Gefecht war der Sieg errungen. Die Nordamerikaner mussten das Hügelland wieder aufgeben und flohen Richtung La Paz. Doch vor dem 10. Juni konnten X. Armeekorps und die 14. Milizdivision Riberalta nicht erreichen, um die rechte Zange für den Angriff auf La Paz zu bilden.

Die linke Zange befand sich einen Tag vorher, am 17. Mai, auf dem Vormarsch nach Antofagasta. Der Marschbefehl erfolgte gestaffelt: Zunächst marschierte das V. Milizkorps aus San Miguel de Tucmán los, gefolgt von der 15. Infanterie- und dann von der 5. Gebirgsjägerdivision aus Santiago. General Sarobe erwartete die Truppen des linken Flügels in den Wüstenstellungen von Antofagasta am 1. Juni. Er selbst erreichte mit seinem Armeehauptquartier das Gebirge von Sucre am 20. Mai, um von hier aus den Umfassungsangriff auf La Paz vorzubereiten.

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Bild 141: Vormarsch in den Nordanden (20.05.1941)

Während mein Freund General Sarobe um eine günstige Angriffsstellung auf La Paz rang, konnte ich am 23. Mai von einem Durchbruch bei der Entwicklung der „Integrierten Unterstützungsdoktrin“ durch Francisco Velez berichten. Meinem Freund wollte ich alsbald als möglich eine modernisierte Führungsdivision zur Verfügung stellen, doch die vielen Anforderungen, die an die Industrie gestellt wurden, ließen dieses Projekt immer wieder auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Nach Übergabe der Konzeptpapiere beauftragte ich umgehend Juan Peron mit der „Kompletten logistischen Organisation“, um unsere Transportkapazitäten und damit die Versorgungslage unserer Truppen zu verbessern.

Das Oberkommando in Buenos Aires beauftragte am 26. und 27. Mai Aufklärungsflüge über La Paz und Pucallpa, um die US-Streitkräfte in den Nordanden besser einschätzen zu können. Das 1. Marinebombergeschwader klärte dabei in Riberalta die 3. US-Infanteriedivision (mot.) und die 106. US-Infanteriedivision auf, die auf dem Rückzug nach La Paz waren. In Pucallpa stand zu Sicherungszwecken die 86. US-Infanteriedivision. Chef der Luftwaffe Jose Tamborni konnte somit vermelden, dass sich im Hinterland keine weiteren nennenswerten Feindkräfte mehr aufhielten und die US-Streitkräfte in der Hauptkampflinie aus sechs Divisionen nordöstlich und aus einer südwestlich von La Paz bestanden. Im Zentrum selbst musste mit fünf bis sieben US-Divisionen gerechnet werden: Im Ganzen bis zu 14 Divisionen. – Welch eine Streitmacht gegen die wir mit unzulänglichen Truppen antreten mussten!

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Bild 142: Luftaufklärung über den Nordanden (27.05.1941)
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Angriff in den Anden! - Kapitel 16

Beitragvon Claus E. Witz » 19. Februar 2013 00:16

Erbittert geführte Flügelkämpfe
(Juni 1941)

Am 1. Juni konnten die vier argentinischen Divisionen, die auf Antofagasta angesetzt waren, ihre Ausgangsstellungen für den Angriff auf La Paz gegen 18 Uhr erreichen. Um 19 Uhr gewann der linke Flügel der Armeegruppe Nordanden ein kurzes Gefecht gegen eine US-Division, die aus Arequipa herangeführt worden war. Auch an der rechten Flanke verlief alles nach Plan, als eine US-Panzerdivision in Riberalta zurückgeworfen werden konnte. Die stählernen Kolosse zogen sich in den Dschungel von Cobija zurück.

Doch um 20 Uhr brach ein Inferno über die argentinischen Streitkräfte in der Wüste von Antofagasta herein. US-Feldmarschall Clark, der sich seiner bedrohlicher werdenden Lage bewusst war, führte eine Gegenoffensive mit 108.000 Mann und neun US-Infanteriedivisionen – davon drei motorisierte – auf Antofagasta durch. Die US-Flotte unterstützte den Angriff durch Küstenbeschuss der argentinischen Versorgungslinien.

Generalleutnant Ibarra organisierte die Verteidigung der gut 35.000 Argentinier in Antofagasta. Doch der dreifach überlegende Feind griff von Norden und Osten gleichzeitig die schlecht zu haltenden Wüstenstellungen an. Schweres Gerät zur Unterstützung stand den argentinischen Verteidigern nicht zur Verfügung. Auch die argentinischen Stuka-Geschwader hatten nicht die Reichweite, um die US-Truppen beim Vormarsch zu stören.

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Bild 143: US-Gegenstoß nach Antofagasta (01.06.1941)

Vier Stunden später war Generalleutnant Mosconi, der Kommandeur des V. Milizkorps auf der Küstenstraße während einer rückwärtigen Erkundungsfahrt vom Schiffsartilleriebeschuss erfasst worden und von der Straße abgekommen. Der erfahrene Defensivtaktiker konnte in einer tiefen Felsspalte nur noch tot aus seinem Fahrzeug geborgen werden. Für uns war es ein Schock, als wir vom Tod des hoch dekorierten Stabsoffiziers in Kenntnis gesetzt wurden, beruhte doch ein wesentlicher Teil der Verteidigung Antofagastas auf die Erfahrung und Autorität dieses Mannes. Sein Interimsnachfolger wurde Generalmajor d.R. Alicantara, der die Verteidigung der Stellungen weiter heldenhaft fortführte.

Die ganze Nacht tobte der Kampf um jede Sanddüne und jeden Bodeneinschnitt weiter. Als der Morgen anbrach erneuerten die US-amerikanischen Streitkräfte ihren Angriff in Regiments-, dann in Divisionsstärke und brachen am 2. Juni um 17 Uhr in die argentinischen Abwehrstellungen ein. Ibarras Männer mussten sich überhastet wieder in ihre Ausgangsstellungen nach Santiago und San Miguel de Tucuman zurückziehen. Dabei verlor Generalleutnant Ibarra über 4.000 Mann, während die US-Amerikaner unter Feldmarschall Clark gut 1.200 Soldaten bei ihrer Offensive einbüßten.

Wir waren in Buenos Aires am Boden zerstört über dieses Desaster. Noch mehr solche Niederlagen konnten wir uns nicht leisten, waren unsere kampferprobten Divisionen doch schon jetzt weit unter ihrer Sollstärke und konnten kaum mit Ersatz wieder aufgefüllt werden. – Mit diesen Sorgen vernahmen wir nur beiläufig, dass am 2. Juni das Deutsche Reich Jugoslawien annektierte und am 4. Juni Kroatien als Marionettenstaat gründete.

Während General Sarobe mit der Armeegruppe Nordanden am linken Flügel eine empfindliche Niederlage einstecken musste, verlief der Vorstoß an der rechten Flanke zunächst zufriedenstellender. Generalleutnant Lear hielt mit seinem US-Korps, bestehend aus den 2. Marines und der 24. und 26. Infanteriedivision, das Hügelland von Riberalta besetzt. Am 3. Juni um Punkt 0 Uhr wurde der argentinische Generalangriff mit sieben Infanteriedivisionen, der Führungsdivision und einer Milizdivision ausgelöst, um US-Generalfeldmarschall Clark, der noch mit der Umgruppierung seiner westlich gelegenen Streitkräfte beschäftigt war, keine Eingriffsmöglichkeit zu geben.

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Bild 144: Schlacht um Riberalta (03.06.1941)

Schon um 14 Uhr desselben Tages siegten die argentinischen Streitkräfte. Doch das X. Armeekorps und die 14. Milizdivision waren stark angeschlagen von ihrem Vormarsch durch den Dschungel. Die US-Amerikaner erkannten ihre Chance und warfen am 5. Juni die 40. US-Infanteriedivision (mot.) unter Generalleutnant Culin in Riberalta ins Gefecht. Nach 12 Stunden zog sich die US-Division wieder zurück, jedoch nicht ohne Erfolg: Die 14. Milizdivision war kurz davor, in der Organisation auseinander zu brechen. Sie hatte 25 Prozent Ausfälle zu beklagen.

Etwa zur selben Zeit beschlossen der Generalstab im Einklang mit dem kommandierenden General Sarobe den rechten Flügel der Armeegruppe Nordanden weiter zu stärken. Vier weitere Artillerieregimenter sollten bis zum 26. August aufgestellt werden und zusammen mit einer weiteren Infanteriedivision das X. Armeekorps auf volle Stärke bringen. Doch bis dahin waren noch gefahrvolle Wochen zu meistern.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 16

Beitragvon Claus E. Witz » 20. Februar 2013 08:05

Blutige Winterkämpfe in den Nordanden
(Juni bis Juli 1941)

Als am 10. Juni gegen 5 Uhr morgens das X. Armeekorps und die 14. Milizdivision unter Generalleutnant Vaccarezza Riberalta erreichten, waren die Männer völlig erschöpft. Doch zu einer Ruhepause kam es nicht. Schon in der darauf folgenden Stunde löste US-Feldmarschall Craig aus La Paz den Gegenangriff mit der 25. US-Infanteriedivision (mot.), der 115., 44. und 38. US-Infanteriedivision sowie dem 2. und 3. US-Armeehauptquartier aus. Trotz günstigen Regenwetters hatten Vaccarezza und seine Männer keine Chance. Als dann noch um 7 Uhr die US-Reserven eingriffen – es waren die 43., 25. (mot.), 71., 47. (mot.), 108. und 8. US-Infanteriedivision – war die argentinische Niederlage besiegelt.

Trotzdem dauerte die Schlacht bis um 15 Uhr an, als der Rückzug nach Perseverancia befohlen werden musste. Drei Wochen bis zum 2. Juli sollte dieser Rückmarsch dauern. Während dieser Zeit reifte in meinem Freund General Sarobe der Plan für die Operation „Anakonda“, der Rückeroberung La Paz´. Doch zunächst fiel Schnee in den Anden und der Winter war gekommen.

Ich hatte in der Zwischenzeit meine Last mit der Aufstellung weiterer Einheiten und der Wiederauffrischung der angeschlagenen Divisionen an der Andenfront. Darüber hinaus setzten uns die unablässigen Bombenangriffe zu, was meine Produktionsplanung in größere Schwierigkeiten brachte.

Am 6. Juni tauchten abermals US-Bomber im Himmel über Buenos Aires auf. Generalmajor Alexander hatte mit der 55., 58. und 99. Wing den Auftrag, die Industriekomplexe der Hauptstadt zu bombardieren. Er tauchten die Bomber mitten am Tage auf und unser 1. Jagdgeschwader stürzte sich in unseren Luftraum auf die Eindringlinge.

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Bild 145: Luftkampf über Buenos Aires (05.06.1941)

Der Kampf war ausgeglichen, da die Fliegenden Festungen in Formation fliegend ein schwieriges Ziel waren. So endete der Luftkampf unentschieden. Die US-Amerikaner verloren fünf strategische Bomber, während wir drei Jagdflugzeuge einbüßten. Zudem hatten wir leichte Schäden an unserer Industrie zu vermelden und ein Rohmateriallager brannte aus.

Als am 7. Juni der gleiche Bomberverband über Concordia gestellt wurde, verloren die US-Amerikaner drei weitere Bomber. Nach dieser Schlappe verlegte der US-Führungsstab die Luftangriffe wieder weiter nach Westen.

Zum 8. Juni konnten wir planmäßig das 2. Jagdgeschwader aufstellen. Die Einheit wurde zunächst als unabhängiges Lehrgeschwader in Buenos Aires geführt und sollte ursprünglich dann in das III. Fliegerkorps (Jäger) unter Generalleutnant Manni überstellt werden, sobald ein gewisser Organisationsgrad erreicht war. Dazu kam es aber nicht. Stattdessen wurde am 6. Juli das 2. Jagdgeschwader nach Asunción umstationiert und das Kommando in Jagdfliegerführer 2 unter Luftwaffengeneral del Riva umbenannt. So wollte der Chef der Luftwaffe das Kerngebiet Argentiniens bereits in der Einflugschneise besser abdecken. Das 2. Jagdgeschwader konnte die Regionen Asunción und Oberargentinien erreichen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Industriestädte Asunción und Santiago zu 95 Prozent beziehungsweise zu 53 Prozent zerstört. Die Schäden an Rohstoffen und Nachschub sind dabei noch nicht berücksichtigt.

Der südamerikanische Winter hatte inzwischen die Nordanden gänzlich erreicht. Eine tiefe Schneedecke versteckte die blutigen Spuren vergangener Kämpfe. Am 13. Juni erreichte die 5. Gebirgsjägerdivision Santiago nach ihrem Rückzug aus Antofagasta. Die 15. Infanteriedivision folgte am 23. Juni nach Santiago und am nächsten Tag stand das V. Milizkorps wieder in derselben Ausgangsstellung bei San Miguel de Tucumán. Die Hauptkampflinie am linken Flügel stabilisierte sich nun.

Als am 4. Juli um 4 Uhr morgens die Americal Division (mot.) und die 7. US-Infanteriedivision unter Generalleutnant Griffith wieder in Antofagasta einmarschierten, wurde um 11 Uhr bei Sonnenaufgang ein Gegenangriff geführt. Dabei flogen da II. und IV. Fliegerkorps (Stuka) zunächst Zerrüttungsangriffe. Um 12 Uhr gerieten die US-Amerikaner in Panik und flohen nach Norden zurück. Am 5. Juli stoppte General Sarobe jedoch den weiteren Vormarsch, da die Wüstenprovinz nicht lange hätte gehalten werden können. So lag die Hauptlast auf den Stuka-Geschwadern, die das US-Korps unter Generalleutnant Griffith am 8. Juli vernichten konnten. Unsere Aufklärung meldete, dass noch weitere US-Divisionen nach Antofagasta folgen würden und wir mussten auf der Hut bleiben.

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Bild 146: Winterstellung in den Nordanden (09.07.1941)

An der rechten Flanke der Nordandenfront eroberten abermals US-amerikanische Einheiten Riberalta. Doch schon eine Stunde später war der Gegenangriff siegreich beendet. Doch auch hier brach General Sarobe die Verfolgung des Feindes ab und verstärkte das X. Armeekorps um eine dritte, die 22. Infanteriedivision. Am 16. Juli konnte zusätzlich das erste Artillerieregiment dem Korps angegliedert werden; ein zweites Regiment ging zum XI. Armeekorps an die immer gefährlicher werdende Patagonienfront.

Die Aufstellung neuer Infanteriedivisionen war damit zunächst beendet und ich steckte die frei gewordene Rüstungskraft in die Modernisierung der Stuka-Verbände. Bewiesen diese am 16. Juli mit der Vernichtung der 47. US-Infanteriedivision (mot.) doch einmal mehr, dass die brüchige Frontlinie nur noch durch die „fliegende Artillerie“ zu halten war.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 16

Beitragvon Claus E. Witz » 23. Februar 2013 01:14

US-See- und Luftlandeoffensive an der La Plata-Front
(Juli 1941)

Am frühen Morgen des 17. Julis verließ General Sarobe das Armeehauptquartier in Sucre und reiste zunächst nach Santiago, um dort eine Maschine nach Buenos Aires zu nehmen. Dort sollte er am 19. Juli eintreffen. Die Korpskommandeure der Armeegruppe Nordanden erhielten strikten Haltebefehl in der eingenommenen Stellung links und rechts der Anden. Sollten weitere Feindkräfte Vorstöße nach Antofagasta oder Riberalta wagen, so hatten die Kommandeure den Auftrag, ein Festsetzen der feindlichen Streitkräfte in diesen Provinzen zu vereiteln.

Diese Ablauflinie sollte die Ausgangsbasis für die Operation "Anakonda" werden, die General Sarobe Präsident Ortiz und den Stabschefs zur Eroberung von La Paz präsentieren wollte. Doch sollte sich unser Blick zur Atlantikküste wenden, als es dort überraschend erneut zu einer Krise kam.

Am 17. Juli startete Feind einen Landungsversuch bei Curitiba an der Atlantikküste. Das III. Milizkorps unter dem erfahrenden Generalleutnant Farrell Plaul musste gegen 15 Uhr den Angriff von Generalleutnant Sutherland mit der 116. und 125. US-Infanteriedivision abwehren und nagelte die Sturmtruppen am Strand fest. Der Kampf schien zunächst einen für uns günstigen Verlauf zu nehmen, bis gegen 21 Uhr bei strömendem Regen die Nordamerikaner ihre Reserve mit der 128. und 32. US-Infanteriedivision (mot.) an die Küste brachten. Dies zwang uns im Generalstab unverzüglich das IV. Fliegerkorps (Stuka) von Santiago nach Porto Alegre umzustationieren, um die Schiffe beim Anlanden zu behindern.

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Bild 147: Landungsangriff bei Curitiba (17.07.1941)

Nach der Ankunft in Puerto Alegre am 18. Juli konnte um 5 Uhr der erste Fliegerangriff auf die US-Landungsflotte unternommen werden. Den Stuka-Piloten waren die Bedingungen auf dem Meer nicht geheuer. Der Regen peitschte gegen das Cockpit, in der Dunkelheit waren die Konturen von Wasser und Himmel kaum zu erkennen, geschweige denn, dass die Landungsboote richtig gesichtet werden konnten. Kurz, die Wirkung auf das Kampfgeschehen war gering und es stellte sich mehr ein psychologischer Effekt ein, stand doch die stolze argentinische Luftwaffe den schlecht ausgestatteten Milizionären bei.

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Bild 148: Landungsangriff bei Curitiba (18.07.1941)

Nun stand auch der Wettergott den argentinischen Verteidigern in Curitiba bei und sandte einen fürchterlichen Sturm in die Provinz. Geradezu gespenstisch war der Anblick, als die US-Amerikaner bei einschlagenden Blitzen und Donnergrollen über den Strand krochen, um sichere Deckung zu erreichen. Immer wenn ein neuer Lichtblitz auf das Szenario zuckte, deckten die Verteidiger den Feind mit Maschinengewehrgarben ein und streckten eine Reihe von Männern nieder.

General Sarobe befand sich immer noch unerreichbar über den Wolken beim Anflug auf Buenos Aires, als eine neue überraschende Meldung dem Generalstab überbracht wurde. Um 6 Uhr hatten die US-Amerikaner eine militärisch neuartige Operation begonnen. In der Provinz Mato Grosso hatte eine Luftlandung in Divisionsstärke stattgefunden. Dabei handelte es sich mutmaßlich um die 101. US-Fallschirmjägerdivision unter dem Kommandospezialisten Generalleutnant Hichey. Die Einheit hatte offensichtlich den Auftrag, unsere Küstenverteidigung im Rücken zu packen und den neuen Brückenkopf schnellstmöglich auszuweiten, um den Vormarsch ins Landesinnere vorzubereiten.

Wir hatten Glück, dass einer unser erfahrensten Stabsoffiziere, Generalleutnant Vaccarezza, das X. Armeekorps, das in Perseverancia die rechte Flanke der Nordanden-Stellung hielt, befehligte. Das Korps wurde trotz Regen und Dunkelheit sofort auf die neue Bedrohung umdisponiert und griff sofort den sich noch findenden Feind an.

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Bild 149: Luftlandung bei Mato Grosso (18.07.1941)

Es sollte sich zeigen, dass die US-Amerikaner mit ihrer nicht nur taktisch sondern auch strategisch einsetzbaren Waffe noch nicht so vertraut waren, wie wir damals dachten. Während der Jagdfliegerführer 2, Luftwaffengeneral del Riva, das 2. Jagdgeschwader die Verfolgung der US-amerikanischen Transportmaschinen befahl, konnte die 101. Fallschirmjägerdivision zerschlagen werden. Auch wenn das Gebiet Mato Grosso noch von zersprengten Gruppen gehalten wurde, hatte eine organisierte Verteidigung aufgehört zu existieren.

Daraufhin stellte das X. Armeekorps den Vormarsch ein und ging wieder in die Verteidigung über. Das VIII. Milizkorps unter dem Kommando von Generalleutnant Molina Gomez erhielt Befehl mit der 14. Milizdivision nach Mato Grosso zu marschieren, um den letzten Feindwiderstand zu brechen.

Unterdessen tobte der Kampf an den Stränden von Curitiba weiter. Ein erster, ein zweiter Angriff der US-Amerikaner wurde abgewehrt. Schließlich, am 20. Juli versuchte Generalleutnant Sutherland mit seinen vier US-Divisionen ein letztes Mal die Gebirgsprovinz in seinen Besitz zu bringen. Doch auch dieser Angriff scheitere zu unserer Erleichterung am 23. Juli früh morgens um 3 Uhr. Das III. Milizkorps hatte schier Unglaubliches geleistet und einer voll ausgerüsteten, vierfachen Übermacht getrotzt.

Mein Freund General Sarobe kam am 20. Juli erst am späten Abend in Buenos Aires an. Er hatte zwar von der kritischen Situation erfahren, konnte aber nicht das Kommando übernehmen. So kam es, dass die Armeegruppe La Plata unter dem Interimskommandeur Generalleutnant Farrell Plaul in enger Zusammenarbeit mit der Armeegruppe Nordanden diesen Erfolg für sich alleine verbuchen konnte. Ich war froh, dass solch fähige Stabsoffiziere General Sarobe zur Seite standen und ich war mir auf einmal sicher, dass dieser Kampf ein gutes Ende nehmen würde, ja, wenn alle Offiziere nur mit dem gleichen Elan sich ihrer Aufgabe widmeten!
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Angriff in den Anden! - Kapitel 16

Beitragvon Claus E. Witz » 23. Februar 2013 23:57

Die strategische Lage Mitte 1941
(Juli 1941)

Es fand sich keine Zeit, sich mit meinem Freund Sarobe auszutauschen, bevor wir in die Operationsbesprechung „Anakonda“ gehen sollten. Den 21. und 22. Juli war er damit beschäftigt, von Buenos Aires aus die Angriffe auf Riberalta und Antofagasta zu koordinieren. Dort hatten sich eine und drei US-Divisionen eingenistet, die es zu vertreiben galt. Auch wenn die Siege durch die Armeegruppe Nordanden schnell errungen waren, brauchte die Arbeit doch seine volle Konzentration. Dann musste er die Truppenführer ermahnen, den Feind nicht zu verfolgen, sondern die Angriffe einzustellen.

Selbst das II. Fliegerkorps in Santiago durfte den fliehenden Feind in Antofagasta nicht verfolgen, damit die Aufnahme des neu gebildeten 5. Stuka-Geschwaders reibungslos erfolgen konnte. Die neuen Sturzkampfbomber zeigten zur Freude der Piloten verbesserte Kampfwerte gegen gepanzerte und weiche Bodentruppen. Die neuen Maschinen konnten aber auch effektiv zur Seeraumüberwachung mit Kampfmission gegen Schiffsziele eingesetzt werden.

Alle diese Maßnahmen waren bereits Vorbereitungen für die Operation „Anakonda“, so wie General Sarobe uns diese vorstellen wollte. Doch zunächst wurde die allgemeine strategische Lage im erweiterten Kriegskabinett zusammen mit dem Generalstab erneut erörtert. Dabei gingen wir nicht noch einmal auf die politische Entscheidung ein, dass man kein Bündnis mit den Achsenmächten oder Japan eingehen wollte, sondern wir konzentrierten uns am ersten Tagungstag auf die Frage, wie wir den übermächtigen Nordamerikaner weiter aufhalten konnten, bis – das schien uns immer deutlicher zu werden – die USA in den europäischen Krieg eintreten würden. Dann hätten wir eine Chance, den Südamerikanischen Befreiungskrieg zu einem glücklichen Ende zu führen. Wir waren der Meinung, dass mit diesem Umschwung in einem halben bis einem Jahr kommen würde. Dass die Entlastung von anderer Seite zuerst kommen würde, konnten wir damals noch nicht ahnen.

Als Mitarbeiter und inzwischen auch als Leiter des Rüstungsministeriums stellte ich heraus, dass wir nur eine Überlebenschance haben würden, sofern es uns gelang, die momentane Wirtschaftskraft aufrecht zu erhalten, wenn gar wieder auszudehnen. Dazu gehörte auch der Schutz der Bevorratung in der Hauptstadt, was die Grundlage für die gesamte Rüstungsindustrie darstellte.

Mit Lima und La Paz hatten wir seit Anfang des Jahres zwei wichtige Rüstungszentren verloren, die zudem auch zu Angriffsbasen für die US-amerikanische strategische Bomberflotte auf unsere Wehr- und Wirtschaftskraft wurde. Täglich flogen die Bomber bis zu sechs Angriffe auf unsere Industriezentren und zerstörten Industriekomplexe und Anlagen zur Rohstoffgewinnung. Santiago und Asunción wurden besonders hart getroffen.

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Bild 150: Die strategiche Lage Lage in Südamerika (23.07.1941)

Meine Empfehlung ging dahin, dass wir uns einerseits und mit defensiven als auch mit offensiven Maßnahmen befassen mussten, wenn unsere Wirtschaftskraft nicht weiter eingeschränkt werden sollte. Dazu sollte, sobald unser Forschungspotential es zuließ, eine neue effizientere „Einfache statische Flugabwehrartillerie“ entwickelt werden. Wir hofften, die Forschungsarbeiten noch im selben Jahr abschließen zu können, so dass ein Abwehreffekt unmittelbar eintreten konnte.

Neben dem Ausbau der Infanterie- und Artillerieeinheiten, die in der Hauptkampflinie den Feind aufhalten mussten, waren wir auch dabei, die Jagdfliegerwaffe weiter auszugestalten, indem wir von zwei auf vier Abfangjäger-Geschwader aufstocken wollten, um den Luftraum über den Industriezentren besserer abriegeln zu können.

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Bild 151: Produktionsplanung (24.07.1941)

Mit der eindringlichen Bitte an Präsident Ortiz und den Generalstab, La Paz zurück zu erobern, um den Luftraum so zu beherrschen, wie es am effektivsten wäre, gab ich das Wort an den Chef der Luftwaffe weiter, der über die Neugliederung der Luftstreitkräfte berichtete.

Neben der geplanten Aufstockung von vier auf acht Stuka-Geschwadern in zwei Fliegerkorps, sollten auch wie geschildert auch zwei neue Jagdgeschwader entstehen. Die Einheiten wurden vom aufgelösten Fliegerkorps in Jagdfliegerführer 1 und 2 eingeteilt und waren hauptsächlich zur Luftraumverteidigung momentan auf die Fliegerhorste Buenos Aires und Asunción eingeteilt. Das 1. Jagdgeschwader deckte damit die Region La Plata mit den Industriezentren Buenos Aires, Montevideo, Concordia, Rosario und Mar del Plata ab. Das 2. Jagdgeschwader operierte über den Regionen Asunción und Oberargentinien mit den Provinzen Asunción, Sucre und Santa Cruz zum einen und San Miguel de Tucumon, Cordoba, Corrientes und Ciudad del Este zum anderen.

Als weitere Maßnahme wurden alle statischen Flakregimenter und Fliegerhorste den Luftgauen unterstellt, auf deren Gliederung ich hier nicht weiter eingehen mag, um den Rahmen meines Berichtes nicht zu sprengen.

Am zweiten Tagungstag berichtete der Chef der Armee Manuel Savio von den verschiedenen Fronten, Feindaktivitäten, Gliederungsstärken und allerlei statistisches Wissen. Insbesondere ging er auf die prekäre Lage an der Patagonien-Front ein. Hier waren mindestens 13 US-Divisionen versammelt worden, die durch eine geschickte Schwerpunktbildung unsere Hauptkampflinie, bestehend aus neun Divisionen, sicherlich hätten überwinden können. Da uns keine Reserven zur Verfügung standen, hätten wir lediglich den Ansturm verzögern können, bis Verstärkungen abkömmlich geworden wären.

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Bild 152: Die Patagonienfront (25.07.1941)

Diese Verstärkungen konnten nur durch einen Sieg an der Nordanden-Front frei gemacht werden. Doch wie konnte uns ein Sieg an dieser Front gelingen? – Alle warteten gebannt auf den dritten Tagungstag, an dem der Operationsplan „Anakonda“ geprüft werden sollte.
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Angriff in den Anden! - Kapitel 16

Beitragvon Claus E. Witz » 2. März 2013 10:47

Operationsplan "Anakonda"
(Juli 1941)

Am dritten Tagungstag stellte General Sarobe endlich seinen Operationsplan für „Anakonda“, der Befreiung von La Paz, vor. Das Gelingen des Plans hing vom genauen Timing und von der Schnelligkeit ab, mit der die gesteckten Ziele zu erreichen waren. Der Plan gliederte sich in fünf Phasen und betrachtete einen Zeitraum von 48 Tagen.

In Phase 1 waren alle Vorbereitungen zur Stärkung und Beweglichmachung der eingesetzten Truppenteile zu treffen. Dazu mussten die Verluste so schnell wie möglich möglichst an die am meisten gefährdeten Truppen erfolgen. Die Produktionsplanung musste dabei zurückstehen. Um die langsamsten Truppen zu beschleunigen, mussten, wenn notwendig, die schweren Waffen zurückbleiben. General Sarobe hatte deshalb veranlasst, dass das X. Armeekorps sein Artillerieregiment abgab und die Versorgung erhöht wurde. Auch die angeschlagene 20. Infanteriedivision benötigte Ersatz für 800 Mann.

Des weiteren sollten unverzüglich alle Feindkräfte, die sich in Antofagasta auf dem Rückzug befanden, mit dem II. Fliegerkorps (Stuka) zerschlagen werden, um die Bildung einer neuen Abwehrfront nördlich in Arequipa zu erschweren. Die Phase 1 sollte spätestens Ende Juli durch die Phase 2 abgelöst werden.

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Bild 153: Operationsplan Anakonda (25.07.1941)

In Phase 2 sollte der rechte Flügel mit dem X. Armeekorps Riberalta angreifen, das nach 18 Tagen zu erreichen war. Das I. Milizkorps sollte ebenfalls angreifen; mit der Ankunft war aber nicht vor 34 Tagen zu rechnen, deshalb sollte nur die rechte Flanke nach der Eroberung von La Paz verstärkt werden. Unterstützung konnte die zentrale Korpsgruppe in Sucre geben.

Einen Tag nach dem Angriff auf Riberalta sollte in Phase 3 auch auf der linken Flanke der Angriff ausgelöst zu werden. Aus Santiago sollten das III. Gebirgsjägerkorps, die 15. Infanteriedivision und aus San Miguel de Tucuman das V. Milizkorps vorgehen. Der Angriff sollte so koordiniert werden, dass alle vier Divisionen zeitgleich nach 17 Tagen ankommen sollten. Auch hier war die zentrale Korpsgruppe in Sucre zur Unterstützung vorgesehen. In Reserve standen für diesen Teil des Plans das II. Milizkorps und das II. Fliegerkorps (Stuka) in Santiago bereit.

Wichtig war, dass beide Zangenbewegungen zeitgleich in ihren Bereitstellungsräumen ankamen und keine zwei Stunden bis zum Angriff auf La Paz vergehen würden.
Die Schneeschmelze musste für Phase 4 in La Paz schon gekommen sein, um dann konzentrisch aus drei Richtungen die Stadt mit ihrem Flughafen zu erobern. Für die Eroberung von La Paz würden 13 Divisionen zur Verfügung stehen. Nach dem Gewinn des Gefechts würden die Divisionen des III. Gebirgsjäger-, des II. und des VI. Armeekorps La Paz nach 16 Marschtagen sichern können.

Dann würde die Phase 5 erfolgen, bei der die letzten Truppen in die neue Linie nachfolgen würden und die Stukageschwader nach La Paz umstationiert werden sollten. Die weitere Stoßrichtung würde Arequipa Richtung Lima sein.

Mir wurde sofort klar, dass dieser Plan auf wackligen Beinen stand. Die kurzen Fristen zwischen den einzelnen Etappenzielen und die lange Phase, in der der Feind versuchen konnte, die Initiative zurückzubekommen ließen General Sarobe als Optimisten dastehen. Und selbst wenn alle Truppen zum richtigen Zeitpunkt in ihren Bereitstellungsräumen stehen sollten, war es immer noch riskant, die gut verteidigte Provinz La Paz anzugreifen. Gerne hätte ich mit meinem Freund die Vorgehensweise noch einmal im Detail erörtert, aber im Nachhinein wurde mir bewusst, dass der General unter erheblichem Druck stand und Präsident Ortiz Erfolge brauchte.

So reiste mein Freund am 25. Juli wieder ab, ohne dass wir uns geschäftlich oder privat lange austauschen konnten, um die Operation Anakonda weiter voran zu treiben. Es schien eine gute Vorahnung zu sein, als unsere Stuka-Geschwader am 29. Juli die 22. US-Infanteriedivision (mot.) in Antofagasta zerschlagen und die Angriffe auf die 171. (mot.) und 71. Infanteriedivision fortsetzen konnte. Aber würde auch der ganz große Plan gelingen? Am 1. August sollte die Operation „Anakonda“ ausgelöst werden, dann würden wir mehr wissen. Bis dahin konnten wir nichts als warten.
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Beitragvon Claus E. Witz » 3. März 2013 21:31

Zangenangriff auf La Paz
(August 1941)

Die Tage verstrichen und die Spannung stieg bei uns allen ins Unermessliche. Zunächst sollte am 1. August der Angriff ausgelöst werden. Dann wurde der Termin aus Nachschub- und Witterungsgründen auf den 4. August verschoben. Als endlich der Befehl zum Angriff für die bis zu diesem Zeitpunkt größte argentinische Landoperation erfolgte und das X. Armeekorps vorgehen wollte, war sein Kommandeur Generalleutnant Vaccarezza so überrascht, dass er keine Gegenwehr vorfand, woraufhin er den Vormarsch abbrach, da er einen Hinterhalt vermutete.

General Sarobe, der den Operationsplan peinlichst genau in seinem Hauptquartier in Sucre geplant hatte, ließ, als er von dem Marschabbruch erfuhr, sofort eine Verbindungsmaschine aufsteigen, die umgehend neue schriftliche Befehle an Vaccarezza überbrachte. Die Funkverbindungen waren zu unsicher, musste man doch befürchten, dass selbst verschlüsselte Nachrichten vom Feind abgefangen werden konnten.

Endlich, am 5. August um 12 Uhr begann das X. Armeekorps mit der 19., 20. und 22. Infanteriedivision sich von Perseverancia Richtung Riberalta in Marsch zu setzen. Das I. Milizkorps unter Generalleutnant Bautista Molina griff gleichzeitig von Nordosten her an. Mit der 1. und 8. Milizdivision gingen am rechten Flügel 40.000 Mann vor. Weitere 65.000 Mann des II. und VI. Armeekorps unterstützten von Sucre von Südwesten her den Vormarsch.

Generalleutnant Vaccarezza war sichtlich nervös, wie sein Fehler zu Anfang der Operation deutlich werden ließ. Doch als seine Truppen am 6. August um 16 Uhr ersten Feindkontakt hatten, fand er zu alter Routine zurück. Nachdem er zusätzlichen Versorgungsgüter an die Spitze der Regimenter bringen ließ, konnte er bereits nach drei Stunden die 3. US-Infanteriedivision (mot.) abweisen und gleichzeitig nach Sucre melden, dass Riberalta am 25. August besetzt sein würde.

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Bild 154: Erstes Gefecht um Riberalta (06.08.1941)

Am 7. August ließ sich der Anfangserfolg fortsetzen. Zum einen gelang in Antofagasta die Auslöschung eines US Korps unter Generalleutnant Bolling mit der 171. und 71. US-Infanteriedivision (mot.) durch die argentinischen Stuka-Verbände, so dass das linke Aufmarschgebiet als feindfrei gemeldet wurde. Zum anderen konnte Generalleutnant Vaccarezza ein zweites Gefecht gegen die 40. US-Infanteriedivision (mot.) beim Vormarsch nach Riberalta nach drei Stunden siegreich beenden.

Generalleutnant Vaccarezza erkannte nun seine Chance und trieb seine Voraustruppen immer wieder unermüdlich an. Die US-Truppen hatten es versäumt, Riberalta rechtzeitig mit einem Korps zu verstärken und sandten nur einzelne Divisionen vor, um die Lage zu stabilisieren. Doch das X. Armeekorps kam so in Schwung, dass es alles hinwegfegte, was sich ihm in den Weg stellte.

Am 10. August um 0 Uhr wurden das 2. und 3. US-Armeehauptquartier unter Feldmarschall Craig überrascht und vertrieben. Um 21 Uhr wurde dann die 1. US-Panzerdivision angegriffen. Die Panzer konnten sich im unwegsamen hügeligen Gelände nicht rechtzeitig entfalten und mussten am 11. August 14 Uhr ebenfalls wieder zurückweichen.

In Buenos Aires frohlockten wir über die guten Nachrichten, die uns in den ersten sechs Tagen erreichten. Alle waren gut gelaunt. Unsere Verluste beliefen sich bis zu diesem Zeitpunkt auf 350 Mann und es verlief bisher alles nach Plan. Inzwischen war auch La Paz als schneefrei gemeldet worden, obwohl in unserem Zentrum der Front, in Sucre, noch der Schnee sich meterhoch türmte. Dann, am 11. August um 21 Uhr kurz vor Abenddämmerung, erteilte General Sarobe dem linken Flügel mit 42.000 Mann den Marschbefehl.

Der linke Flügel wurde von Generalleutnant Ibarra, dem Kommandeur des III. Gebirgsjägerkorps mit der 5. Gebirgsjägerdivision befehligt. Das VII. Armeekorps unter Generalleutnant Aramburo bestand aus der 15. Infanterie- sowie der 2. Milizdivision, die kurz zuvor aus dem II. Milizkorps herausgelöst worden war. Dieser Verband bewegte sich von Santiago der Küste entlang von Süden nach Antofagasta. Aus dem Südosten von San Miguel de Tucumán stieß das V. Milizkorps mit der 4. und 5. Milizdivision unter Generalleutnant San Martin dazu.

Auf die Unterstützung vom Zentrum in Sucre konnte entgegen des Operationsplanes verzichtet werden, sah es doch ganz danach aus, dass US-amerikanische Verbände sich von La Paz aus auf Riberalta konzentrierten.

Die Ereignisse vom 12. und 14. August bestätigten das Bild des argentinischen Oberkommandos: Auch das fünfte und sechste Gefecht um Riberalta verlief siegreich und die 2. Marines und die 86. US-Infanteriedivision wurden geschlagen.

Mitte August konnte zudem das VIII. Milizkorps Mato Grosso wieder besetzen und die letzten Widerstandsnester der US-Fallschirmjäger beseitigen.

Am 15. August, fünf Tage nach Marschbeginn kam es auch am linken Flügel zu einem ersten Begegnungsgefecht in Antofagasta. Als die 63. US-Infanterie- und 188. US-Infanteriedivision (mot.) identifiziert wurden, erbat Generalleutnant Ibarra sofort Luftunterstützung.

Schon zwei Stunden später erfolgte der erste Zerrüttungsangriff des II. Fliegerkorps unter Luftwaffengeneral Fabri. Ihm unterstanden das 1., 2. und das neu aufgestellte 5. Stuka-Geschwader. Als um 14 Uhr das Gefecht um Antofagasta gewonnen war, flogen die Stuka-Geschwader gnadenlos Welle auf Welle Bodenangriffe auf den fliehenden Feind.

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Bild 155: Erstes Gefecht um Antofagasta (15.08.1941)

Einen Tag später am 16. August folgte die 42. US-Infanteriedivision als Reserve nach Antofagasta, doch sie kam zu spät und wurde ebenfalls durch die Stuka-Geschwader zur Flucht gezwungen. Bis zum 24. August konnten alle drei US-Divisionen aufgerieben werden. Nun war am linken Flügel der Weg frei für die Besetzung der so häufig blutig umkämpften Provinz.

Am 25. August um 1 Uhr erreichte am rechten Flügel das X. Armeekorps sein Ziel und besetzte Riberalta. Ein US-amerikanischer Gegenangriff, der nur eine Stunde später mit der 66., 8., 43. und 25. (mot.) US-Infanteriedivision sowie der 6. Marines unter Feldmarschall Clark ausgeführt wurde, konnte ohne Schwierigkeiten abgewiesen werden, da die US-Truppen bereits vor Erreichen der Ablauflinie erschöpft waren.

Am selben Tag um 4 Uhr erreichten auch das VII. Armeekorps, das V. Milizkorps und das III. Gebirgsjägerkorps gleichzeitig mit nur drei Stunden Verspätung Antofagasta. Damit waren die Phase 2 und 3 der Operation „Anakonda“ erfolgreich abgeschlossen. Die Argentinier verloren bis zu diesem Zeitpunkt in zehn Gefechten insgesamt 5.250 Offiziere und Mannschaften. 700 Mann fielen am rechten Flügel, 500 im Zentrum und 4.050 Soldaten verloren ihr Leben in der Wüste von Antofagasta. Präsident Ortiz zeigte sich sehr zufrieden, als er einen Zwischenbericht über den Verlauf der Operation erhielt. Doch noch war La Paz nicht zurückerobert, auch wenn die Operation „Anakonda“ scheinbar wie ein Spaziergang ablief.
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