The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

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The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 21. August 2013 20:25

Am 15. April 2012 wurde die deutsche Öffentlichkeit in einer überregionalen Tageszeitung - ja, genau die, die man selbstverständlich nur wegen des Sportteils liest - mit folgender Meldung konfrontiert:

Die Kriechen am Boden

(Athen) Nach wochenlangen Randalen im ganzen Land hat die Wut der Griechen nun einen erneuten Höhepunkt erreicht. Jetzt geht es aber wohl weniger um den Euro - selbstverständlich sollten wir denen unbedingt die Drachme zurückgeben! - sondern um die Geschichte Griechenlands. In einem unlängst erschienen Werk des britischen Historikers Brian Richard Anderson von der Cambridge University wurden wesentliche Teile der griechischen Geschichte auf den Prüfstand gestellt - mit vernichtendem Ergebnis.


Aber was war eigentlich passiert?

Auslöser dieser griechischen Wut war offensichtlich ein Artikel der konservativen Tageszeitung "Neas Katastrophes", deren Kernaussage im Folgenden zitiert werden soll:

Nun ist also ein weiterer Angriff auf den griechischen Stolz erfolgt: Man will unsere Geschichte - und damit die europäische - neu schreiben! Erst nehmen sie uns das Geld, nun unsere Geschichte. Unfaßbar! Umso schlimmer, weil wir solche Angriffe eher aus Deutschland, aber niemals aus Großbritannien erwartet hätten. Wahrscheinlich geht der Mist ohnehin auf deutsche Initiative zurück! Wir müssen uns mit aller Macht gegen diese Zumutung und Demütigung wehren!

Großen Widerhall fand die Publikation auch in der Türkei. In der "Hurrayet" konnte man folgende Reaktion vorfinden:

Andersons bahnbrechendes Werk beweist eindeutig, daß die europäische Kultur aus der Türkei - und nicht, wie immer wieder fälschlich angenommen, aus Griechenland - stammt. Allein aus diesem Grunde muß die europäische Politik nun endlich vernünftig mit der Türkei über einen Beitritt in die EU verhandeln!

Worum geht es aber nun in diesem "bahnbrechendem Werk"?

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 21. August 2013 20:26

The Cynnide Chronicles Liber I, ed. Anderson, Brian Richard, in: Monumenta Elgae Historica, Cambridge 2012


Vorwort des Verfassers

Als die Cambridge University im Rahmen eines Forschungsprojektes im Jahre 2010 beschloß, die bislang nahezu unbekannten Handschriften des ehemaligen Klosters Ely zu katalogisieren und zu editieren, ahnte wirklich niemand, auf welche unzähligen Schätze wir dort stoßen sollten. Erschlagen von der großen Menge beschlossen wir daher, das Projekt aus der Universität auszulagern und die MEH zu gründen, so daß diese Aufgabe auf breitere Schultern verteilt werden konnte.

So geschah es also, daß eine stattliche Anzahl international renommierter Historiker durch die verschlungenen Pfade der British Library - die heutzutage die Ely-Akten beherbergt - schlich und immer noch schleicht. Manche dieser emsigen "Wühlmäuse" gelten allerdings als verschollen...

Als dann aber in der allerletzten hintersten Ecke eines in Vergessenheit geratenen Raumes in der BL jedoch Handschriften über die wohl rätselhafteste Dynastie des Vereinigten Königreiches zu Tage traten, kannte unsere Begeisterung keine Grenzen mehr. Zwar existiert immer noch die Familie der McCynni im schottischen Cynnister, zwar wissen wir recht gut über den König Schottlands, Angus McCynni, Bescheid. Allerdings sind Einzelheiten über sonstige Cynniden extrem spärlich überliefert. Selbst über den Ahnherrn der Familie, Cynni Eisenfaust, wissen wir bislang eher wenig. Dazu kommt noch, daß sich die Familie selbst unter ihrem derzeitigen Oberhaupt, Seamus McCynni, 15. Earl of Cynnister, nicht zu ihrer Geschichte äußert. Mittlerweile wissen wir auch warum: Eine Eigenart der Familie ist offensichtlich eine entsetzlich unleserliche Handschrift, die eine Überlieferung nahezu unmöglich macht!

Dieses Werk soll daher Licht in das Dunkel einer der faszinierendsten Dynastien der Weltgeschichte geben.

Brian Richard Anderson
Edinburgh, im Mai des Jahres 2012

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 21. August 2013 20:58

Prolog:

Nachdenklich lehnte Cynnor, Sohn des Cynnimos, an den Zinnen der Stadtmauer und blickte über den Hellespont. "Durch diese hohle Gasse müssen sie wohl kommen", dachte er bei sich und rief sich die Ereignisse der letzten Tage zurück ins Gedächtnis.

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Im 30. Jahr der Herrschaft des Priamos, Sohn des Laomedon, hatte der König seinen Sohn Paris nach Griechenland geschickt, der nach Priamos' Schwester Hesione suchen sollte. Vor etlichen Jahren war diese von Herakles geraubt und vermutlich nach Sparta verschleppt worden.

Nun kam vor einigen Tagen tatsächlich Paris mit einer Frau im Gefolge zurück. Anhand des Gesabbers der männlichen Anwesenden verdichtete sich bei Cynnor allerdings der Verdacht, diese Frau könnte unmöglich Hesione sein. Umso mehr, da Cynnor eher selten von Träumen mit und über knapp 60-jährigen Frauen belästigt (oder erfreut?) wurde. Irgendwas stimmte da ganz und gar nicht!

Nun ja, gewisse Aufzeichnungen ließen eher den Schluß zu, daß es sich bei der Dame im Reisegepäck vielmehr um die schönste Frau der Welt namens Helena handelte. Nur leider hatte diese Dame einige Makel. Zum ersten war sie nicht gerade in Paris' Alter, sondern dürfte so gut die 40 Jahre erreicht haben. Nun gut, darüber könnte man vielleicht noch hinweg sehen. Problematischer war der Punkt, daß sie zufällig bereits verheiratet war! Mit Menelaos von Sparta! Der zufällig mit allen möglichen Völkern verbündet war! Der zufällig gerade nicht der Typ war, der den Raub seiner Frau einfach so erdulden würde! Was Cynnor nahezu täglich auf die Schiffe im Hellespont warten ließ! Was nebenbei dazu führte, daß Cynnor zum ersten Berater des Königs aufgestiegen war, weil der ehemalige Berater die Aufgabe unter den Worten "Wie bitte! Arbeiten soll ich? Arschlecken!" quittierte...

Diese Krise sorgte für ungewöhnlche Aktivitäten im trojanischen Palast. Nicht nur, daß es einen neuen Berater gab, oh nein. Desweiteren wurde König Priamos ungewöhnlich redselig und ausgesprochen beweglich. Zumindest, sofern Helena in der Nähe war....Abgesehen davon fing der persönliche Schreibsklave namens Homer an, ungewöhnlich schriftliche Aktivitäten zu entfalten. Unglaublich blödsinnig, aber egal. Wenigstens fing er an zu arbeiten!

War es nun unter dem ehemaligen Berater zu einer beklagenswerten Laxheit in den Aufzeichnungen gekommen, sah sich die Trojanische Regierung nun schmerzlich genötigt, doch mal den einen oder anderen Blick in die Akten zu werfen. Erschwert wurde diese löbliche Absicht jedoch dadurch, daß die Akten ziemlich leer waren. Im Gegensatz glücklicherweise zur Staatskasse, die immerhin rund 15.000 Minai beherbergte.

Glücklicherweise konnte sich Priamos - natürlich erst, nachdem Helena den Raum verlassen hatte - noch an seine Besitzungen erinnern. Das Trojanische Reich umfaßte neben Troja selbst noch die Städte Teuthrania im Osten sowie Magnesia im Süden. Dazu kamen noch die Inseln Mytilene sowie Myrina. Letztere befand sich ungünstigerweise weit im Westen, sodaß sie sich im Zweifelsfall wohl kaum halten lassen würde. Umso weniger, da die griechische Flotte sich wohl höchstwahrscheinlich genau dort versammeln würde, um die letzte Etappe nach Troja in Angriff nehmen zu können.

Höchst störend war die Tatsache, daß weder Mytilene und Magnesia noch Teuthrania jemals einen Statthalter zu Gesicht bekommen hatten. Deshalb drang Cynnor massiv darauf, Hektor und Paris loszuwer...mit neuen Aufträgen zu versehen. Zum einen versuchte sich Hektor neuerdings in Rekorden beim Paris-Weitwurf - durchaus nicht unerfolgreich -, zum anderen tat es dringend Not, Helena aus der Reichweite des Priamos zu transferieren.

Diese Idee führte allerdings beinahe zu einem Eklat. Nachdem Cynnor glücklich Paris und Helena nach Teuthrania sowie Hektor nach Mytilene abkommandiert hatte, wollte Priamos unbedingt sein Reich bereisen. Start- und Endpunkt sollte Teuthrania sein....Nur mit Mühe gelang es dem Rat, Priamos von dieser Idee abzubringen. Immerhin gab es ja noch den etwas verärgerten Menelaos.

Was Cynnor zu dem Punkt der Streitkräfte brachte. Recht positiv anzumerken war die Tatsache, daß das Trojanische Reich über eine starke Flotte sowie eine durchaus achtbare Armee verfügte. Nachteilig erwies sich allerdings das Problem, daß keine einzige Stadt über eine brauchbare Infrastruktur verfügte; und voraussichtlich bei den hohen Soldkosten auch niemals erlangen würde. Daher beschloß Cynnor, die Armee umzustrukturieren. Sprich, Auflösen und Neuaufbauen. Eine kleine Naus sollte ausreichen, um Transporte zu den Inseln durchzuführen.

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 21. August 2013 21:12

Die Planung bestand also darin, umgehend alle Städte zu garnisonieren, sowie anschließend in Troja eine Armee auszuheben. Etwaige Überschüsse sollten dann für den Ausbau der Infrastruktur verwendet werden.

So erhielt denn jede Stadt ihre Baupläne. Zwischenzeitlich erhielten wir Besuch von einem Diplomaten aus dem fernen Lydien, der uns ein Angebot machte, welches wir unmöglich ablehnen konnten:

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Bei näherer Betrachtung der Sachlage wurde uns allerdings unangenehm bewußt, daß die "fernen Lydier" keineswegs so fern waren wie gedacht. Streng genommen hatten wir die sogar schon am Ar...in der Nähe.

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Während wir munter an der Aufstellung der Armee bastelten, überraschte uns Priamos mit seinem doch recht plötzlichen Ableben. Gut, er hatte mittlerweile 34 Regierungsjahre hinter sich und war daher gut in den 60ern. Für einen König, der allerdings noch nie eine Waffe in die Hand genommen hatte, war das aber nun wirklich kein Alter.

Neuer König von Troja wurde erwartungsgemäß sein Sohn Hektor, der die Truppenaushebungen persönlich begutachtete und Wert auf eine Mischung von Phylakes, also Speerträgern, sowie Akontistai - Fernkämpfer - legte. Hektor stimmte auch Cynnors Plan, die Ostküste der Ägäis unter Trojanische Kontrolle zu bringen, vorbehaltlos zu, so daß sich einige Zeit später eine Armee nach Süden Richtung Erythrai aufmachen sollte.

Zu unserem höchsten Ärger wurde tatsächlich Magnesia von irgendwelchen marodierenden Banden angegriffen, glücklicherweise hatten wir jedoch kurz vorher einen Statthalter namens Perikles in diese Stadt abkommandiert. Obwohl er groß 2:1 unterlegen war, glückte ihm ein vernichtender Sieg. Somit war auch die Frage geklärt, wer die neuaushobene Armee nun kommandieren sollte, denn an fähigen Generälen herrschte in Troja ein beklagenswerter Mangel.

So schob die Armee also ab, und da sie auf dem Weg nach Erythrai Magnesia passieren mußte, holte sie sich ihren General auf dem Marsch eben ab.

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Zwar enttäuschte er uns nicht, in einer Depesche nach Troja unterrichtete er uns allerdings davon, daß die Armee höchst schlecht gegen Fernkämpfer gewappnet sei. Gemessen an der kleinen Garnison empfand er den Verlust von 25 Mann als höchst unverschämt! Neben den Fernkämpfern gab es wohl noch das Problem, daß die Phylakes - Speerträger - im Nahkampf ausnehmend bescheiden waren, selbst Bogenschützen konnten sich unseren Speerträgern recht gut entgegenstemmen. Zumindest bis Perikles mit seiner Leibgarde ranrauschte, dann war Feierabend.

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 21. August 2013 21:35

Der Lydisch-Trojanische Krieg

Zu unserem Erstaunen, Ärger und sonstwas belagerten die Lydier das nordöstlich von Troja gelegene Teuthrania! Hektor rieb sich begeistert die Hände, denn in dieser Stadt residierte ja Paris. Derselbe Paris, den Hektor mit Worten wie "wärest Du nie geboren worden" - das waren die harmlosen Worte - verabschiedet hatte. Da die zweite Armee noch in der Ausbildung war und Perikles die Küste nach Süden entlang zog, war Paris denn auch auf sich allein gestellt. Er tat dann auch, was Hektor von ihm erwartet hatte: Nichts.

Für Perikles war diese Nachricht ausgesprochen günstig, mußte er doch feststellen, daß Halikarnassos den Lydiern gehörte. Wenn auch nicht lange...

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Offenbar gefielen sich die Lydier in der unanständigen Art, mit vielen kleinen Nadelstichen möglichst viele Städte zu erobern, denn wir erhielten die Meldung, daß sie nun auch Erythrai angriffen.

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Glücklicherweise befand sich allerdings auch hier mittlerweile ein Statthalter, Sthenelos. Er forderte die Feinde unmißverständlich auf, doch bitte woanders spielen zu gehen. Ähnliches tat dann - zu Hektors Enttäuschung - auch Paris. Dieser hatte allerdings das Problem, daß die Lydier wohl Teuthrania als natürliche Einfallsroute in die Troas betrachteten, denn sie kamen wieder...

Währenddessen hatte Perikles die letzte Stadt an der Westküste erreicht, Knidos. Auch diese Stadt befand sich in lydischer Hand, diesmal stand dort auch eine Garnison, die diesen Namen durchaus verdiente.

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Gemäß der Depesche des Perikles hielten sich die Verluste wohl im Rahmen. Offenbar war er nun dazu übergegangen, die Feinde systematisch vom Tor wegzuschießen, dazu gab er wohl auch jegliche Vorsicht auf und marschierte gleich mit seinen Truppen in die Stadt. Paris seinerseits knüppelte sich durch das lydische Heer, und so starb der erste General. Glücklicherweise ein Lydischer. Es mochte Hektor nun gefallen oder auch nicht, aber Paris hatte sich durchaus als fähig erwiesen, ein Heer zu führen, also war dann auch diese Frage geklärt. Paris sollte also im Norden operieren, Perikles sich eher im Süden halten. Soweit das bei zwei Armeen möglich war...

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 29. August 2013 00:28

Man mag vielleicht einwenden können, daß die Situation durchaus vorhersehbar war. Dieser Meinung würde sich Hektor allerdings wohl kaum anschließen, denn eigentlich erwarteten wir mit der Eroberung der Westküste, daß wir Feindbewegungen aus dem Westen eher bemerken würden. Von Feindbewegungen aus dem Osten war eigentlich keine Rede, von einem ausgewachsenen Krieg schonmal gar nicht!

Im Grunde standen wir gar nicht mal so schlecht da. Von der griechischen Invasionsarmee war nichts zu hören oder zu sehen. Sollten sie es tatsächlich lieber über den Landweg versuchen wollen, dürften sie auf ein nichtgriechisches Volk - man nannte sie Thraker - stoßen, die gerüchteweise eher ablehnend allem Griechischen gegenüber standen. Daher war es wohl eher ausgeschlossen, daß die Thraker ihnen helfen würden. Seeinvasionen in dieser Größenordnung dürften aber schwer zu organisieren sein, deshalb standen die Chancen nicht schlecht, daß wir noch Zeit haben könnten. Zeit, die wir nutzen mußten, um die Lydier zumindest zu einem Frieden zu zwingen.

Hier fingen unsere Probleme allerdings an. Im Norden deckte Teuthrania die Troas recht gut ab, dazu kam natürlich die Armee des Paris, die sich so grob Richtung Nordosten orientierte und sämtliche Anmarschwege aus dieser Richtung recht gut abfangen konnte. Schwieriger war die Lage im Süden. Unweit von Magnesia lag eine lydische Stadt, die unbedingt erobert werden mußte. Südöstlich davon, eingekeilt zwischen einem Berg und einem Fluß, lag Sardeis. Truppenbewegungen aus dem Osten mußten nahezu zwangsläufig über Sardeis laufen...es sei denn, man nahm einen südlicher gelegenen Bergpaß. Das Problem hier lag darin, daß unsere Neuerwerbung Halikarnassos höchst ungünstig gelegen war, nämlich im Grunde genau zwischen beiden Gebirgspässen. Dazu grenzte die Provinz an mehrere lydische Provinzen, sodaß wir mehr oder weniger genau wußten, welche Stadt die Lydier wohl angreifen würden. Natürlich konnte Perikles hier aber nur einen einzigen Zugang abschotten. Was uns also nur retten konnte, war allerhöchste Geschwindigkeit.

Unseren Informationen zufolge konnte man die Lydier nun eigentlich auch nicht als mächtiges Reich bezeichnen, daher sollte dieser Krieg recht schnell beendet sein. Interessant wäre es natürlich, mehr über die Völker weiter im Osten zu wissen, da war aber momentan wenig zu machen. Gerüchteweise gab es eine Handvoll Kleinstaaten, wovon die Hethiter wohl die Mächtigsten waren. Sollten wir also auf dieses Volk stoßen, wären Provokationen unter allen Umständen zu unterlassen. Wie weit aber diese Informationen richtig waren, konnten wir nicht beurteilen, gab es doch so einige Händler, die von einem reinen Frauenvolk im Osten faselten. Also wirklich...

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 29. August 2013 01:23

Natürlich kam es so, wie es kommen mußte: Während Perikles im südlichen Knidos seine Truppen auffüllte, griff eine lydische Armee aus Thyateira Magnesia an und eroberte es.

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Das war zwar nicht die übergroße Katastrophe - sieht man mal von den angegriffenen Trojanischen Staatsfinanzen ab -, weil Perikles ohnehin in diese Richtung marschieren sollte, es war aber natürlich hochgradig lästig.

Was uns allerdings mit leisem Vergnügen erfüllte, war die Tatsache, daß die Koalition der Willigen aus dem Spartanischen Busch gar nicht so willig war. Argos wollte wohl nicht mitziehen und wurde daher vernichtet. Da der Verdacht nahe lag, daß die Griechen Griechenland also noch gar nicht verlassen hatten, konnte Perikles somit unbelastet von größeren Sorgen den Marsch auf Magnesia aufnehmen. Sorgen hatte dafür allerdings Cynnor, denn natürlich beließen es die Lydier nicht auf den Angriff auf Magnesia, für den sie in Kürze teuer bezahlen würden, nein, selbstverständlich nutzten sie die Lücke, die Perikles im Süden hinterlassen hatte, und rollten mehrere kleine Angriffswellen auf Halikarnassos. Amythaon, der dortige Statthalter, erwies sich der schweren Aufgabe aber glücklicherweise als gewachsen und verabschiedete mehrfach doppelt bis dreifach so große Armeen wieder nach Hause.

Vor Magnesia stieß unterdessen Perikles auf eine feindliche Hauptstreitmacht mit zwei Generälen, die uns allerdings rein zahlenmäßig deutlich unterlegen war, und so war denn auch das Ergebnis vorhersehbar.

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Allerdings mußte Perikles auch hier schmerzhaft erfahren, daß unsere Armee mit dem Feind ziemlich schlecht zurande kam. Die Lydier verlegten sich offenbar sehr gerne auf Fernkämpfer, auch die Generäle vermieden den Nahkampf nach Kräften. So konnte Perikles seine Siege eher der zahlenmäßigen Überlegenheit als der Qualität seiner Truppen zuschreiben. Dennoch gelang es ihm, der lydischen Dynastie mit der Tötung der beiden Generäle einen schweren Schlag zuzuführen. Aus finanziellen Gründen konnte er jedoch seine Truppen nicht auffrischen, sondern mußte umgehend die Wurzel des Übels, Thyateira, angreifen.

Wie bereits erwähnt war diese Stadt so eine Art Vorposten westlich des Gebirges, über den die Lydier problemlos Angriffe in alle Teile unseres Reiches organisieren konnten. Somit war die Einnahme dieser Stadt fast schon überlebenswichtig.

Glücklicherweise war die Stadt nicht übermäßig zahlreich verteidigt, allerdings kam ihr umgehend ihr König Belos zu Hilfe. Wir hatten Gerüchte vernommen, daß dieser Mann wohl sehr große Erfahrung in früheren Kriegen gesammelt hatte, und so waren unsere Truppen, obwohl sieggewohnt, durchaus ein wenig beunruhigt.

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Zu Unrecht. Zwar waren auch diesmal die Verluste nicht gerade gering. Es zeigte sich aber, daß Perikles eine Methode entwickelt hatte, die Unzulänglichkeiten der einzelnen Soldaten in ein schlagkräftiges Defensivverhalten zu verwandeln. So weit er sich ausdrückte, ließ er zunächst die Fernkämpfer reiche Ernte halten und den Gegenangriff durch seine Speerkämpfer abfangen. Hing der Feind an unseren Speeren fest, räumte seine Leibgarde dann auf. Problematisch war allerdings, daß er noch keinen Weg gefunden hatte, die Fernkämpfer vom Plänkeln abzuhalten, sie versuchten zu sehr, sich dem Nahkampf zu entziehen, verloren schnell die Bindung zur Armee und wurden gelegentlich isoliert und aufgerieben.

Zwischenzeitlich war es Paris gelungen, die Angriffe im Norden abzuwürgen und seinerseits vorzustoßen. Er erreichte relativ schnell Bithynion, eine Stadt, die zwar lydisch, in unseren Aufzeichnungen allerdings nicht als solche vermerkt war. Natürlich war das keine Überraschung, die Angriffe auf Teuthrania mußten ja von irgendwo her kommen, jedoch bedeutete das möglicherweise, daß Paris irgendwo auf die Hauptstreitmacht auflaufen könnte. In Bithynion war sie jedenfalls nicht.

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Nur 29 verlorene Soldaten ließen Perikles, der sich durch seine Feinde ja regelrecht durchmetzeln mußte, ein wenig grummeln. Dazu fühlte er sich, da er langsamer nach Osten expandieren konnte, Paris gegenüber ein wenig im Hintertreffen. Für das Trojanische Reich waren diese Spannungen unter den Generälen aber gar nicht so ungünstig, den Paris wollte Perikles noch mal eben einen reinwürgen und eroberte handstreichartig noch eben das nordwestlich von Bithynion gelegene Khalkidon - eine Stadt, die den Übergang nach Thrakien perfekt abdeckte und somit als letzter Außenposten mit Blick auf griechische Invasionen dienen konnte.

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Da unser Reich sich nun doch einer gewissen Größe - und Macht - erfreute, erhielten wir Besuch von einem Gesandten der Aleshier, einem Volk aus dem äußersten Osten, die wohl Gerüchten zufolge ausgezeichnete Seeleute waren.

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Die Karten, die wir austauschten, zeigten uns, daß dieses Volk angenehm weit von uns entfernt lebte, dafür aber doch unangenehm mächtig zu sein schien. Erfreulicherweise bestätigten sie uns jedoch, daß es kein größeres Reich als unseres gab.

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Wie üblich verteilten die Götter jedoch Freude und Ärger recht gleichmäßig. Da nämlich die Thraker begannen, unsere Häfen zu blockieren, befanden wir uns formal mit diesem Volk im Krieg. Blieb nur zu hoffen, daß es nicht das Naheliegendste zu bedeuten hatte: Hoffentlich haben sie sich nicht den Griechen angeschlossen!

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 29. August 2013 17:45

Abgesehen von der thrakischen Kriegserklärung hatte sich die Situation leidlich entspannt. Mit der Einnahme von Khalkidon und Bithynion im Norden durch Paris waren Durchbrüche an dieser Stelle nicht mehr zu erwarten. Zwar hatte sich eine kleine lydische Armee in Paris' Rücken an Bithynion herangepirscht und belagerte sie, da Paris aber zwangsläufig auf seinem Marsch nach Osten an dieser Stadt wieder vorbeikommen mußte, dürfte er die Belagerung spielend abbrechen können.

Östlich der beiden Städte verlief ein Fluß, der nur an einer einzigen Stelle überquert werden konnte. Paris hatte nun die Wahl, anschließend dem Fluß nach Süden zu folgen oder an der Nordküste zu bleiben und dort auf Städtejagd zu gehen. Er entschied sich für den Süden, da die Städtedichte hier einfach höher war. Nachteil war natürlich, daß über die Nordroute Truppen in seinen Rücken gelangen konnten. Lästig, aber nicht zu ändern.

Im Süden sah die Situation ähnlich aus. Mit der Einnahme Thyateiras war alles Land westlich des Gebirges trojanisch. Perikles mußte nun um die Berge herum nach Sardeis vorrücken, der lydischen Hauptstadt. Es stand allerdings zu erwarten, daß er in diesem Engpaß auf feindliche Truppen stoßen würde, da ein Ausweichen für beide Seiten an dieser Stelle schlicht unmöglich war.

Kaum hatten wir ob dieser Entwicklung ein wenig durchgeatmet, da erreichte uns die nächste Hiobsbotschaft: Die Athener standen vor Myrina, unserer westlichen Insel. Zwar nur die Athener, allerdings war es wohl soweit, die Griechen kamen.

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Gut, wir hatten es befürchtet, diese Stadt war einfach zu weit entfernt, um sie halten zu können. Blieb wohl nur die Hoffnung auf einen heroischen Sieg.

Währenddessen stieß Paris im Norden nach Kottaion vor. Diese Stadt wurde zwar äußerst tapfer von Balulu - blöder Name - verteidigt, letztlich unterlag aber auch er unserer Übermacht.

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Perikles seinerseits war nun im Kampf um den größten trojanischen Feldherrn aller Zeiten bedenklich ins Hintertreffen geraten und eilte deshalb in Gewaltmärschen gen Sardeis. Zwar verlor er bei dieser Expedition rund ein Drittel seines Heeres, diese wichtige Stadt war jedoch unsere. Ein warmer Regen für unsere Staatskasse, denn Sardeis konnte sich von ihrer Pracht und Größe sehr wohl mit Troja messen. Für uns entstand nun allerdings ein neues Problem, sollte Perikles nach Nordosten oder Südosten Richtung Küste marschieren? Er entschied sich für den Südosten, da wir dort mehr Städte - und somit mehr feindliche Armeen - vermuteten. Daß wir möglicherweise Sardeis wieder verlieren könnten, mußte einkalkuliert werden.

Unsere Spione informierten uns darüber, daß wir wohl auch über das größte Heer verfügten, was auch immer das bedeuten sollte. Denn zwei ausgebildete Armeen sowie eine weitere in Aufstellung waren nun wirklich nicht viel! Wie gesagt, wir waren auf Geschwindigkeit angewiesen!

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Einige Zeit später informierte uns Paris über sein Vorrücken nach Gordion. Offenbar lagen die Städte an dem Fluß wie Perlen in einer Reihe, so hatte er es nicht sonderlich weit. Somit lag sein Vorteil darin, daß die Lydier deutlich weniger Truppen verschieben konnten, als sie es wohl gerne getan hätten.

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Auch Gilgamesh, der Statthalter, verstand durchaus zu kämpfen, es nutzte ihm aber nichts.

Wenig überraschend erschien nun ein Gesandter der Hethiter. Wir hatten ohnehin geahnt, daß dieses Volk, das sich so sehr auf Pferdezucht verstand, das mächtigste Volk östlich von uns sein könnte, daher mußten wir natürlich früher oder später auf sie stoßen. Die Gespräche waren sehr entspannt, wir konnten uns auch hier wieder auf Handel und Kartenaustausch einigen. Auf den ersten Blick bestätigten uns die Karten unseren Eindruck.

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Schaute man sich aber die Provinzverteilung der Hethiter etwas genauer an, kam man schon ins Grübeln. Offenbar drängten die Aleshier sie von Süden aus zurück, dazu befanden sie sich wohl im Norden auch noch unter Druck eines fremden, uns unbekannten Volkes. Wenn man sich nun den Rest der Karte, den unbekannten Teil, betrachtete: Beim Hades, wenn das alles den Lydiern gehörte, hätten wir ein Problem!

Im Grunde wenig überraschend, im Detail dafür umso mehr, war die Information, das Knidos im Süden belagert wurde, und zwar von den Lykiern. Offenbar ein Fehler, es waren wohl die Lydier gemeint. Aber nein, die Information war korrekt, da lungerte ein weiteres Volk an unseren Grenzen rum.

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Höchst kurioserweise nicht lange, kurze Zeit nach Beginn der Belagerung verkrümelten sie sich ins Gebirge und lösten sich auf.

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So lösen sich manche Probleme doch tatsächlich gelegentlich von selbst! Selbstverständlich war es sehr interessant zu erfahren, wo diese Saubande wohl hergekommen sein mochte. Dies in Erfahrung zu bringen, sollte Perikles vorbehalten sein, der von Sardeis aus südöstlich auf dem Weg nach Kaunos, östlich von Knidos war. Die starke Befestigung dort ließ vermuten, daß er hier auf eine Hauptstreitmacht der Lydier gestoßen war!

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Die Feinde stellten uns an einer Furt, was Perikles mit Unbehagen zur Kenntnis nahm, da seine Soldaten nicht gut schwimmen konnten, da der Feind allerdings angriff, mußte er paddeln, was ihm zum Verhängnis wurde. Da Perikles jedoch Verfolgungsjagden im Wasser streng verbot, mußte eine weitere Schlacht entscheiden.

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 4. September 2013 00:02

Sie entschied dann auch. Anus - ein Name, der für schallendes Gelächter unter unseren Soldaten sorgte - überlebte diese Schlacht nicht, so daß Perikles, der von seinen Feinden mittlerweile den Beinamen "Der Verrückte" erhalten hatte, weil er ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben in das dichteste Getümmel vorpreschte, die Stadt Kaunos endlich erobern konnte.

Was uns höchst beunruhigte, war das Problem, daß die Lydier unheimlich gerne Truppen per Schiffe umorganisierten. Der Glaube, eine Stadt an der Küste wäre leicht zu erobern, weil die Garnison recht mickrig war, erwies sich durchaus als Trugschluß, wenn plötzlich ganze Armeen auf den Strand purzelten. Für uns Trojaner, die nichts so sehr haßten wie Ausflüge zur See, war das ein nicht zu unterschätzender Punkt!

Wie sah die Gesamtsituation nun für uns aus? Wir blickten allmählich mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft, denn im Westen hatten die Athener die Belagerung von Myrina abgebrochen. Einen Grund dafür konnten wir eigentlich nicht ausmachen, zumal die Athener die Insel auch keineswegs verlassen hatten. Paris plante von Gordion aus einen Schwenk nach Norden Richtung Küste. Diese Nordprovinz war in unseren Augen höchst gefährlich, da die Lydier von dort aus im Rücken der Parisarmee durchaus wieder in Richtung Troas vorstoßen konnten, deshalb wollte Paris diese Gefahr unbedingt bannen. Er glaubte, dies auch relativ gefahrlos tun zu können, weil die lydischen Landesteile im Norden und Süden offenbar keine Verbindung mehr zu einander hatten, lagen doch die Hethiter und wir als Sperre zwischen beiden Landesteilen. Für den Fall, daß möglicherweise doch Gordion noch angegriffen werden würde, sah der Plan einen Rückmarsch von Paris vor, nachdem er an der Küste für Ruhe gesorgt hätte.

Im Süden hatten wir Sardeis erwartungsgemäß wieder verloren. Da wir allerdings bereits eine dritte Armee unter Bakkhos ausgehoben hatten, die in diese Richtung marschieren sollte, gingen wir davon aus, diese Stadt bald wieder unter Kontrolle bekommen zu können. Bakkhos sollte sich von Sardeis aus dann nordöstlich Richtung Gordion wenden und die Lücke zu Paris' Eroberungen schließen.

An der Küste, genauer in Kaunos, wartete die Periklesarmee auf die Aushebung einer größeren Flotte, um gefahrlos nach Westen auf die Insel Rhodos übersetzen zu können. Natürlich wäre Kaunos dann hochgradig gefährdet, andererseits hatten wir den Verdacht, daß die Lydier auf der Insel eine Garnison unterhielten, die natürlich auf gar keinen Fall in unserem Rücken ausgebaut werden durfte! Von dort aus wären problemlos Angriffe auf Knidos möglich, während umgekehrt von Knidos aus keine Flotte gen Rhodos in Stellung gebracht werden konnte. Der Hafen von Knidos mußte erst gebaut werden, leider lag er für eine Rhodos-Invasion ohnehin extrem ungünstig. Kaunos war daher für diese Invasion eher geeignet, allerdings ein bißchen zu weit weg, die Gefahr, auf See angegriffen zu werden, lag auf der Hand.

Währenddessen erhielten wir die Information, daß die Thebaner offenbar Soldaten in Massen aushoben.

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Da es sich hierbei um ein griechisches Volk handelte, wurden wir extrem mißtrauisch, auch wenn wir bislang keine Informationen über mitlitärische Bewegungen dieses Volkes erhalten hatten.

Diese Überlegungen quälten natürlich unsere Generäle weniger, war es doch ihre Aufgabe, gefälligst von Sieg zu Sieg zu eilen. Man mußte durchaus anerkennend feststellen, daß sie sich mehr als nur bemühten! Sie hatten sogar Erfolg damit! So erreichte Paris die Stadt Amastris an der Nordküste und sicherte die Troas somit endgültig.

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Auch diesmal lagen die Verluste grob bei 1:1, was an einem bestimmten Problem lag: Die Lydier verlegten sich mittlerweile darauf, ihren General per Fernkampf auf unseren General loszulassen. Die panzerbrechenden Speere wurden schnell zu einer riesigen Gefahr, wenn der General mitten im Nahkampf steckte und die Speere somit gar nicht kommen sah. Paris entzog sich daher dem Nahkampf am Tor und griff erst in die Schlacht ein, als das Tor gesichert war. Ohne Generalsleibgarde zeigte sich das Heer aber extrem untauglich, nicht besonders neu für uns, aber dennoch problematisch. Es war somit sehr schnell klar, daß wir eine Belagerung gegen ein volles Heer so nicht durchführen konnten. Glücklicherweise blieb es uns bis jetzt erspart, uns darüber große Gedanken zu machen, denn offenbar liebten die Lydier es nicht, Heere in Städten zu lassen.

Offenbar hatten die Thebaner irgendwo Soldaten verloren, jedenfalls galten nun wieder wir als das Volk mit der größten Armee!

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Diese Information, so erfreut wir sie auch zur Kenntnis nahmen, trat jedoch deutlich hinter Geschehnisse zurück, mit denen wir nie im Leben gerechnet hätten. Wir erhielten nämlich Besuch von einem Gesandten. Einem Gesandten? Nein, einer Gesandten! Sie stellte sich uns als Teshub, Angehörige des Volkes der Amazonen vor, eines Volkes, welches ausschließlich Frauen als Soldaten oder in der Regierung duldete! Wir bemühten uns verzweifelt, unsere Irritation nicht merken zu lassen, wußten wir doch, wie schnell Frauen zu provozieren und zu unbedachten Taten getrieben werden konnten, und konnten neben Handel auch hier wieder den Austausch von Karten erreichen. Gut, offenbar alles andere als mächtig, dieses Volk, scheinbar hatte es mit den Hethitern auch ein wenig Ärger, denn die Provinzverteilung sah schon nach Verlust einer Provinz und Gewinn einer anderen aus. Merkwürdigerweise waren nun die Hethiter wohl im Norden abgeschnitten, deshalb rückte Paris wieder nach Süden gen Ankyra ab und eroberte diese Stadt, die nicht weit östlich von Gordion lag. Im Osten also nichts Neues.

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Mittlerweile gelang es dem vollkommen unerfahrenen Bakkhos, mit seinen vollkommen unerfahrenen Soldaten Sardeis zu erreichen.

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Im Engpaß stieß er zunächst auf einen kleinen lydischen Trupp, den er erwartungsgemäß besiegen konnte, wenn auch mit vergleichsweise hohen Verlusten. Der Angriff auf Sardeis selbst paßte ins Bild. Verluste von ungefähr 1:1, Stadt erobert, Statthalter tapfer gefallen, alles wie gehabt.

Beim Abmarsch aus Sardeis traf er allerdings als erster auf ein größeres Heer des Feindes unter General Nani. Er war dem Lydier zwar mit 2:1 überlegen, dennoch waren wir ein wenig nervös, als wir vom Aufeinandertreffen der Heere hörten.

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Es war letzten Endes das, was man als "Dreckssieg" bezeichnen würde. Unter hohen Verlusten konnte Nani vom Schlachtfeld vertrieben werden, der General konnte dabei entkommen.

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Wenige Tage später konnte Bakkhos Nani dann wieder stellen. Auch wenn der Lydier sich mit einer weiteren Armee vereinigen konnte, lag die zahlenmäßige Überlegenheit klar bei uns.

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Diesmal waren die Feinde jedoch absolut ohne Chance und wurden nahezu komplett aufgerieben, Nani starb tapfer mit einem Wurfspeer im Rücken...

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 5. September 2013 14:05

Eine dringende Eildepesche von Paris brachte uns schmerzhaft zu Bewußtsein, daß auch Siege zwangläufig zu Problemen führen können. Da Paris nämlich seine Zielstädte erfolgreich erobert hatte, wollte er nun wissen, wie er weiter vorgehen sollte. Ursprünglich geplant war nämlich eigentlich, daß sich auf der Nord-Süd-Line der Paris-Armee sechs Armeen sammeln sollten, um dann in einem gemeinsamen Vorrücken die Feinde vor sich hertreiben zu können. Ärgerlicherweise war die Trojanische Staatskasse alles andere als begeistert von dieser Idee, kurz gesagt, wir waren auf Plünderungen dringendst angewiesen und konnten daher eine stehende Armee ungefähr so gut gebrauchen wie die immer wieder aufflackernden Seuchen, die sich durch unser Reich zogen.

Was sollten wir also tun? Neben der Idee, die Armee warten zu lassen, die nun allerdings ausschied, gab es natürlich Alternativen. Paris konnte westwärts gen Thrakien marschieren, hierbei stellte sich aber die Frage, ob die Amazonen und die Hethiter still bleiben würden. Gerade die Hethiter spionierten sorgfältig unsere Siedlungen aus, sodaß wir uns über deren Absichten nicht im Klaren sein konnten. Natürlich hätte Paris ein bis zwei weitere Armeen in Auftrag geben können, die die Front halten konnten, aber auch hier limitierten die Finanzen die Möglichkeit erheblich. Blieb im Grunde nur eine Möglichkeit, die uns mit Unbehagen erfüllte: Paris mußte weiter nach Osten vorrücken und einen weiteren Krieg provozieren. Aber gegen wen, Hethiter oder Amazonen?

Wir entschieden uns für die Amazonen. Die Lage ihrer Provinzen machte einen Einfall in unseren Rücken durch dieses Volk eher unwahrscheinlich, da drei ihrer vier Provinzen in West-Ost-Richtung hinter einander lagen. Die vierte Provinz grenzte nicht an uns, sondern an die Hethiter im Norden, war daher erstmal ungefährlich. Im Gegensatz dazu lag lediglich eine einzige Hethitische Provinz im Norden, gegen Angriffe in der Mitte oder im Süden wären wir nicht gewappnet gewesen. Somit schob Paris von Ankyra aus gen Osten ab.

Was wir natürlich so auch nicht eingeplant hatten, war die Eroberungsgeschwindigkeit der Nordarmee. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, Paris war mitnichten ein besserer General als Perikles! Beide nahmen sich wohl in ihren Fähigkeiten wenig, beide hatten große Erfahrung im Krieg sammeln können. Jedoch konnte Paris relativ problemlos durch flache Küsten- oder Flußgebiete ziehen, das dann auch noch in relativ gerader Line, während Perikles im Zickzack durch das Gebirge hetzen mußte. Dazu bestand bei Perikles noch das Problem, daß er häufiger mal in Feldschlachten verwickelt wurde, die ihn massig Männer kosteten, die Neuorganisation der Truppe dauerte daher einfach länger. Somit hatte Paris einen gewaltigen Vorsprung, der ihn allerdings sehr schnell von unserem Reich isolieren konnte.

Der Vollständigkeit halber sei natürlich noch Bakkhos erwähnt, dem jedoch noch die Erfahrung fehlte. Wie bereits erwähnt, ging es bei ihm darum, Umgehungsangriffe auf die Parisarmee abzuwehren, somt wäre aber auch langfristig Perikles auf sich allein gestellt. Der dann auch zum großen Überfluß westwärts nach Rhodos übersetzen mußte, somit Kaunos aufgab und nach einem langen Rückmarsch dort erstmal für Ordnung sorgen mußte.

Der erste Teil, die Eroberung von Rhodos, gelang ihm dann tatsächlich. Seine Gnadenlosigkeit bescherte ihm den Beinamen "der Schlächter", und es gab gewisse Gerüchte, daß lydische Mütter ihre Kinder alleine durch die Erwähnung seines Namens zum Gehorsam zwingen konnten...

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Der zentral operierende Bakkhos traf indessen auf eine kleine Truppe unter dem lydischen König Alluwamna und hetzte diesen bis unter die Mauern der zwischen Sardeis und Ankyra gelegenen Stadt Antiokheia. Ein wenig unbegeistert mußte er jedoch feststellen, daß genau dort gerade eine Invasionsarmee aufgestellt wurde, dennoch begann er sofort mit der Belagerung.

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Offenbar war es eine fürchterliche Schlacht. Stundenlang wogten die Gefechte hin und her, am Ende kroch unsere gesamte Armee einschließlich Bakkhos auf den Mauern rum, um diese elenden Bogenschützen endlich erledigen zu können. Am Ende standen die traurigen Reste unserer Armee um den getöteten König der Lydier herum, der Jubel klang auch ein wenig dünn. Wir mußten offenbar einsehen, daß diese Armeen für einen Kampf auf den Mauern nicht mehr geeignet waren.

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Im Norden stieß Paris nun auf die erste Amazonenstadt, Amaseia und begann damit den Krieg.

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Jedenfalls vorerst, denn die Amazonen erbaten umgehend Frieden. Wir waren nicht ganz glücklich über das Vorgehen von Paris, er handelte nämlich einen kleineren Tribut aus, der für unsere Finanzen nicht ungünstig war. Er griff allerdings anschließend sofort wieder an. Moralisch bedenklich, aber Geschichte schreibt der Sieger...

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Das amazonische Heer war zwar nicht sonderlich groß, hatte allerdings seine Tücken: Paris meldete uns, daß die Amazonen aufgrund ihrer enormen Fähigkeit mit dem Bogen höchst gefährliche Gegner waren. Paris selbst bemerkte die unglaubliche Reichweite der Bögen erst, als die Pfeile links und rechts neben ihm einschlugen, da war es beinahe zu spät. Im Nahkampf waren sie allerdings naturgemäß kaum ernstzunehmende Gegner. Teilweise lagen die recht hohen Verluste auch daran, daß die Soldaten mit der ungewohnten Architektur nicht zurecht kamen. Ja, vordergründig sah Amaseia aus wie jede kleinere trojanische Stadt. Die Amazonen waren jedoch vollkommen unzivilisiert, was sehr schnell zu Konflikten zwischen den Bewohnern und den Soldaten führte. Paris hatte alle Hände voll zu tun, um ein Mindestmaß an Ordnung garantieren zu können.

Angenehmerweise entspannte sich durch diesen Erfolg unser Verhältnis zu den Hethitern. Getreu dem Motto "der Feind meines Feindes ist mein Freund", boten sie uns ein Bündnis an. Gut, wir waren nicht begeistert, nahmen aber an.

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 5. September 2013 19:17

Ganz besonders unbegeistert waren wir allerdings, als wir feststellten, daß wir uns nun mit den Lydiern im Frieden befanden. Offenbar waren auch sie mit den Hethitern verbündet, was ein merkwürdiges Licht auf die hethitische Diplomatie warf. Drei von fünf Völkern waren nun verbündet, wobei sich jedes Bündnis eigentlich gegen einen Bündnispartner richten mußte...

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Natürlich, im Idealsten aller Fälle hatten wir vor den Hethitern und den Lydiern Ruhe, die sich um die Aleshier im Osten kümmern konnten. Andererseits, sollten wir den Lydiern Zeit für Truppenaushebungen geben, unsere Truppen nach Westen abziehen und hoffen? Nein.

Perikles, der mittlerweile Rhodos verlassen hatte und wieder gen Kaunos zog, jagte die Lydier sicherheitshalber von Kaunos weg, bevor diese auf dumme Gedanken kommen konnten.

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Diplomatisch wurde die Situation noch dadurch unübersichtlicher, daß Perikles nun ein Friedensangebot von den Lydiern bekam. Er entschied sich dafür, gegen Karteninformationen einen Frieden zu akzeptieren, wohl wissend, daß er in Bälde wieder angreifen würde. Wie gesagt, unsere Feldherren hatten sehr merkwürdige Vorstellungen von "Frieden".

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Brachten diese Friedensverhandlungen ja wenigstens ein bißchen was ein, war der Friedensvertrag mit den Amazonen, der zweite mittlerweile, vollkommen überflüssig. Auch hierfür war wieder Paris verantwortlich, und so ganz allmählich hatten wir den Verdacht, er liebte diese Verhandlungen, um möglichst lange mit Amazonen plaudern zu können. Bekanntermaßen war sein Erinnerungsvermögen an Frauen recht bescheiden, es reichte exakt bis zu dem Moment, in dem sie seinen Augen entschwand. War sie weg, hatte er sie bereits vergessen. Überliefert war von ihm ein Ausspruch im Sinne von "die sehen alle gleich aus, und alle heißen sie Teshub..." Wir waren uns nicht ganz sicher, in der Beziehung hatte Paris tatsächlich eine Macke. Daß es sich immer wieder um dieselbe Frau handelte, auf diese Idee kam er wahrscheinlich wirklich nicht.

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Ein Blick auf die gesammelten Karteninformationen zeigte uns, daß die vier Völker sich ungefähr die Waage hielten, wir aber die Hethiter nicht mehr umgehen konnten. Bakkhos stand ohnehin nicht mehr weit von Pessinos, der westlichsten Provinz der Hethiter, entfernt und konnte auch nicht gut ausweichen, wollte er Paris abschirmen. Nichts auf der Welt würde Paris davon abhalten können, durch die Amazonenlande zu streifen und Frauen zu begucken, Perikles konnte wiederum nicht die Lydier ignorieren, die es irgendwie geschafft hatten, mit unseren Ostexpansionen Schritt zu halten und ihrerseits immer weiter nach Osten auswichen. Somit drohte der Krieg nun wirklich unangenehm zu werden.

Wie gesagt, kaum war eine Frau aus Paris' Blickfeld entschwunden, hatte er sie bereits vergessen. Folglich stand er kurze Zeit später vor Gazara.

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Auch Perikles zeigte ein schwaches Erinnerungsvermögen, was Verträge anging, marschierte die Küste entlang und stieß endlich auf Telmessos. Ob die Hethiter hofften, sie würden von dem Krieg profitieren, jedenfalls lösten sie das Bündnis mit den Lydiern auf.

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Auch vor Telmessos verlegten die Lydier wieder höchst geschickt ihre Truppen über das Meer, und plötzlich fand sich Perikles inmitten zweier lydischen Armeen wieder, die allerdings wacker wieder abdrehten, als sie bemerkten, wer ihnen da so liebliche Beleidigungen in die Ohren brüllte. Nachteil für sie: Perikles konnte schneller laufen, die Verluste betrugen daher kaum 100 Mann, nur klägliche Reste der Lydier konnten noch entkommen. Allerdings auch der feindliche General.

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Vor Gazara standen sich in der Zwischenzeit die Heere von Laber...Laba...Labarna und Paris gegenüber. Für den erfahrenen Paris sollte es eigentlich kein Hindernis darstellen...

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 6. September 2013 00:00

Währenddessen überraschten uns jedoch die Hethiter mit der Kündigung unseres Bündnisses. Das traf sich natürlich gar nicht schlecht, da wir ohnehin bald übergriffig werden würden, die Tatsache allerdings, daß die Hethiter sich stattdessen mit den Lydiern verbündeten, machte die Stoßrichtung dieser Übereinkunft aber wohl deutlich. Bei dieser Gelegenheit erhielten wir auch Kunde von einer Thrakischen Armee, die sich vor Khalkidon langweilte. Wir waren uns nicht wirklich sicher, wie wir mit dieser Bedrohung umgehen sollten, entschieden uns jedoch vorerst dagegen, den latenten Kriegszustand mit den Thrakern gegen einen echten Waffengang einzutauschen.

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Zurück zu Paris. Seine Armee befand sich - wie erwähnt - im Begriff, sich mit einer wesentlich unterlegenen Armee unter Labarna zu messen. Es gelang ihm zwar, die Armee unter recht hohen Verlusten zu schlagen - auch Labarna starb tapfer -, eine Entscheidung um Gazara brachte diese Schlacht jedoch nicht. Die Reste der Armee wurden dann allerdings relativ problemlos innerhalb der Stadtmauern geschlagen. Die Stadt selbst gehörte ganz offensichtlich zum Kerngebiet der Amazonen, denn die Bauweise war uns vollkommen unbekannt. Natürlich bedeutete das hochgradig Ärger.

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In der Zwischenzeit gelang es Bakkhos, endlich die gefährliche Lücke zu den Eroberungen des Paris zu schließen und vor Pessinos einzutreffen. Somit waren wir auch mit diesem Volk zukünftig im Krieg, glaubten aber, dies riskieren zu können, da die Hethiter offenbar unter Druck der Aleshier standen. Anders ließ sich die merkwürdige Provinzverteilung nicht erklären.

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Bakkhos machte uns gewisse Sorgen, denn aus irgendwelchen Gründen rieb er auch diesmal seine Armee nahezu auf. Gut, vielleicht ein wenig übertrieben, er verlor jedoch in der Schlacht mehr Männer als die Hethiter. Der feindliche Statthalter, Tiriga, ging sehr umsichtig vor, dazu kämpften auch die Hethiter verstärkt mit Fernkämpfern, was uns allerdings überraschte. Wir waren eher davon ausgegangen, verstärkt auf Reiter zu treffen. Wir mußten demnach befürchten, daß Bakkhos einer großen Armee nicht gewachsen sein würde.

Perikles im Süden befand sich dagegen unter Dauerbeschuß. Es war uns vollkommen unklar, wo ständig diese lydischen Truppen herkamen. Gerüchteweise standen sie sogar schon auf Rhodos, zogen sich aber wieder auf das Festland zurück, um rechtzeitig eingreifen zu können. Obwohl die Entfernung doch sehr groß war, kamen sie rechtzeitig an, und so hatte Perikles wirklich gut zu tun. Nun war er natürlich nicht der Mann, sich davon beeindrucken zu lassen, so war die letzte Schlacht um Telmessos dann eher lächerlich.

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Aufgrund einer Fehlinformation gewährte Perikles in Telmessos den Hethitern einen Frieden ohne Gewinn für uns. Er war zwar grob über die Bewegungen von Paris und Bakkhos informiert, ging aber offenbar davon aus, daß beide gar nicht gegen die Hethiter zogen. Mit beiden hatte er Unrecht, den Bakkhos sollte ostwärts weiter auf die Hethiter treffen, Paris schickte sich dagegen an, das Amazonengebiet nordwärts zu verlassen, um die eine, isolierte Hethiterstadt an der Küste in Besitz zu nehmen.

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Was nun Bakkhos' Vormarsch gegen die Hethiter anging, diese Idee hatte sich zügig erledigt, denn plötzlich standen die Aleshier vor den Mauern Amaseias, der ersten Stadt, die wir den Amazonen abgenommen hatten, und belagerten diese Stadt. Die Tatsache der Aleshischen Kriegserklärung selbst war gar nicht überraschend, wir wußten jedoch gar nicht, daß wir eine gemeinsame Grenze mit diesem Volk hatten. Offenbar stimmten die Karten überhaupt nicht, sie kamen nämlich ganz offensichtlich aus einem Gebiet, daß wir als hethitisch betrachteten.

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Zu unserem Glück jedoch erbaten die Amazonen erneut einen Frieden, den wir diesmal sogar gerne gewährten. Da Paris nordwärts Richtung Hethiter unterwegs war, war Gazara schmerzlich ungeschützt und den Amazonen schutzlos ausgeliefert. Offenbar erkannten sie diese Möglichkeit nicht, vielleicht hatten sie auch die Truppen dafür nicht mehr, hatte dieses Volk doch nur noch zwei Provinzen.

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 10. September 2013 15:41

Der lydisch/aleshisch-trojanische Krieg

Mit dem Auftauchen der Aleshier, die man wohl als Großmacht bezeichnen konnte, begann ein neues Kapitel der trojanischen Kriegsführung. Wir beschlossen, den Krieg offiziell nur gegen die Lydier und Aleshier zu führen, andere Völker wie die Amazonen oder Hethiter erschienen uns nicht würdig, genannt zu werden, mit den griechischen Völkern wie den Thrakern und den Athenern kämpften wir derzeitig gar nicht.

Während die Aleshier sich munter um Amaseia kümmerten, verständigten sich Paris und Bakkhos darauf, daß ersterer seinen Marsch nordwärts abbrechen und das aleshische Belagerungsheer stellen wollte. Der Grund lag darin, daß wir ihn über den Abmarsch unserer vierten Armee aus Troja informiert hatten, deren Operationsgebiet die Nordküste sein sollte. Die Aufgabe von Paris bestand jetzt somit darin, die neue Nordarmee vor Angriffen aus dem Süden abzuschirmen, daher lag Amaseia in seinem Operationsgebiet.

Allerdings erhielt er auf seinem Rückmarsch Kunde davon, daß er zu spät kommen würde.

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In der Zwischenzeit hatte Perikles die Stadt Telmessos verlassen und marschierte schnurgerade nordwärts in Richtung Sagalassos. Die Eroberung dieser Stadt war insofern von entscheidender Bedeutung, weil sie die letzte nichttrojanische Stadt war, die an Halikarnassos angrenzte. Fiel diese Stadt, war endlich Schluß mit möglichen Umgehungsmärschen an die Westküste. Zu seiner Überraschung wurde er jedoch von einer kompletten lydischen Armee unter Teti gestellt.

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Auch wenn der General entkommen konnte, war es ein großartiger - wenn nicht gar vernichtender - Sieg mit relativ geringen Verlusten. Für das angeschlagene lydische Reich ein entsetzlicher Verlust! So marschierte die Armee weiter Richtung Sagalassos und eroberte die Stadt ohne nennenswerte Probleme. Teti, der sich unter das Kommando von König Pepys geflüchtet hatte, starb ebenso tapfer wie letzterer.

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Paris seinerseits, der endlich vor Amaseia eingetroffen war, hatte es nun mit dem aleshischen König Attys zu tun, einem Mann, der vor persönlichen Risiken keineswegs zurückschreckte und der als ausgezeichneter Feldherr galt.

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Mochten seine Fähigkeiten auch noch so gut sein, gegen eine mehr als doppelt so große trojanische Armee hatte er keine Chance und mußte daher Platz für einen Nachfolger machen.

Bakkhos, der wie bereits erwähnt von Paris den Befehl erhalten hatte, sich nicht von Amaseia ablenken zu lassen, sondern nach Osten vorzurücken, erreichte nach längerem Marsch endlich Nenassah, wie nicht anders zu erwarten eine aleshische Stadt. Bakkhos bestätigte uns das, was Paris schon vermeldet hatte: Die Feinde kamen nicht gerade mit kleinen Trupps, sondern mit richtigen Armeen an. Ärgerlicherweise verlegten auch sie sich verstärkt auf Fernkampfeinheiten, aber das waren wir natürlich schon gewohnt. Mehrere Waffengänge mußten entscheiden, vor allem, da die feindlichen Verstärkungen nicht rechtzeitig das Schlachtfeld erreichten, schlußendlich konnte sich Bakkhos jedoch ohne größere Verluste durchsetzen.

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Nun war auch endlich die neue Nordarmee in ihrem Operationsgebiet eingetroffen. Für den General, Pentheus, war die Situation nicht angenehm, traf er doch auf das hethitische Zaloa. Da wir mit den Hethitern jedoch noch Waffenruhe hielten, mußte ein Grund gefunden werden, diese zu brechen. Der Grund war schnell gefunden: Weil wir es konnten.

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Während Pentheus also die Belagerung von Zaloa vorantrieb, marschierte Paris südöstlich von Amaseia Richtung Hattusha und traf dort erneut auf ein starkes Aleshier-Heer.

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Die beiden Generäle Tiriga und Khufu hatten nicht den Hauch einer Chance. Offenbar waren die Aleshier gar nicht so stark, wie wir das befürchtet hatten. Sie verfügten zwar über große Heere, die einzelnen Truppenteile schienen aber bestenfalls durchschnittlich zu sein.

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 11. September 2013 22:42

Für uns, die wir fernab sämtlicher Geschehnisse in Troja saßen, wurde die Sache bei vier aktiven Armeen höchst unübersichtlich. Pausenlos kamen Boten mit Schlachtmeldungen an, es lag dann an uns, auf der Karte zu verfolgen, wer wann warum wie militärisch vorging. Es empfahl sich also, diese Aufzeichnungen ein wenig nach den einzelnen Armeen zu strukturieren, anstatt streng chronologisch vorzugehen.

Ein ausgedehntes Kartenstudium ergab, daß die Nordarmee unter Pentheus lediglich drei Städte in Marschrichtung erobern mußte, bis sie das Ende der bekannten Welt erreichen sollte. Natürlich war dies auch den Soldaten bekannt, wir hörten immer häufiger, daß sie latent unruhig wurden, weil sie vor diesem Ende der Welt offenbar große Angst hatten. Die meisten waren wohl der Ansicht, daß man direkt in den Hades stürzen würde! Manchmal sind Soldaten wirklich wie Kinder...Zugegeben, auch uns interessierte die Frage brennend, was wohl hinter der letzten Stadt liegen mochte.

Was Pentheus anging, wir erwarteten - vor allem, da Paris ihn nach Süden abschirmte -, daß seine Armee nach Eroberung der dritten Stadt nicht mehr benötigt werden würde, und planten daher, ihn anschließend nach Westen, nach Thrakien, abzukommandieren. Natürlich konnte man den Krieg im Osten schneller beenden, wenn er stattdessen südwärts marschieren würde. Unsere Finanzen sorgten allerdings für eine gewisse Panik bei der Vorstellung, was passierte, wenn vier Armeen gleichzeitig ohne jede Plünderungsmöglichkeit durch die Landschaft zockeln müßte. Daher entschieden wir uns für ein schrittweises Vorgehen.

Der eben erwähnte Pentheus hatte indessen den Belagerungsring um Zaloa geschlossen und ging nun zum Angriff über.

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Taru, der König der Hethiter, verteidigte sich ungemein tapfer, unterlag jedoch unserer Übermacht. Ein typisches Phänomen, nur erfahrene Feldherren waren in der Lage, die Verluste einigermaßen erträglich zu halten.

Die Zentralarmee unter Bakkhos hatte währenddessen Nenassah verlassen und sich ostwärts an Amaseia vorbei nach Hattusha durchgeschlagen. Hier erwartete ihn jedoch neben der Kleinigkeit von rund 1.100 Feinden auch der neue aleshische König Eshtar.

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Es war eine mörderische Schlacht zweier ungefähr gleichstarker Armeen, da die Entsatzarmee der Aleshier dem Schlachtfeld fernblieb. Bakkhos, der eigentlich nie als großer General gegolten hatte, vernichtete die Aleshier nahezu komplett, verlor hierbei auch nur ungefähr 200 Soldaten, was angesichts eines solchen Gemetzels keineswegs schlecht war, und tötete noch den feindlichen König. Sein größter Sieg sollte auch sein letzter sein: Während die Armee Hattusha einschloß, starb Bakkhos im Feldlager.

Allzu überraschend war sein Tod freilich nicht, er war der Älteste unserer Generäle und hatte die 60 gut überschritten. Wir hätten also damit rechnen müssen, dennoch standen wir vor einem Problem, denn Paris und Perikles waren nur unwesentlich jünger! Dadurch, daß wir aber immer wieder Familienmitglieder als Statthalter in die eroberten Städte geschickt hatten, war der Weg für den Nachfolger nicht so entsetztlich weit, die Armee setzte folglich die Belagerung fort, vermied jedoch den Angriff bis zum Eintreffen des neuen Generals.

Dieser Mann, Orpheos mit Namen, hatte glücklicherweise eine militärische Ausbildung genossen, war daher nicht so ganz ohne Ahnung von Kriegsführung, jedoch fehlten ihm natürlich die Erfahrung sowie das Ansehen bei seiner neuen Armee. Keine allzu guten Voraussetzungen, umso mehr, da Hattusha von einer großen Mauer umgeben war, die auch prompt von massenhaft Fernkämpfern besetzt war.

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Das Gemetzel auf den Mauern war fürchterlich, lange war auch nicht sicher, ob unser Angriff nicht abgeschlagen werden würde. Letztlich entschied aber auch hier unsere Übermacht.

Die Südarmee unter Perikles hatte zwischenzeitlich, von Sagalassos aus südöstlich Richtung Küste marschierend, die lydische Hafenstadt Perge erreicht, und wie nicht anders zu erwarten, verlegten die Lydier erneut Truppen über das Meer.

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Er war zwar den Feinden zahlenmäßig überlegen, mußte jedoch einen Fluß überqueren, um die Feinde erreichen zu können. Zu seiner Wut und seinem Entsetzen war die Schlacht zwar recht schnell entschieden, Perikles jedoch, der mitten in einem feindlichen Knäuel steckte, konnte nicht verhindern, daß seine Soldaten die Feinde über den Fluß jagten. Dabei ertrank allerdings ein Großteil seiner Armee!

Zwar gelang es ihm, mit seiner restlichen Armee Perge ohne große Schwierigkeiten einzunehmen, allerdings fiel seine Armee natürlich längerfristig aus. Die Neuaufstellung der Truppe würde eine Weile in Anspruch nehmen.

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Blieb noch Paris, der die letzte hethitische Stadt, Gazara, erreicht hatte. Das Aufgebot, auf das er traf, war kaum ernst zu nehmen, offenbar gingen die Hethiter lieber in den Weiten des Ostens spazieren. Jedenfalls eroberte Paris die Stadt ohne Probleme und vernichtete das Volk der Hethiter somit.

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Da Gazara die letzte bekannte Stadt im Osten war, informierte er die Generäle darüber, was sich hinter dem Ende der Welt befand: Gar nichts! Undurchdringliches Hochgebirge! Was für eine Enttäuschung!

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Re: The Cynnide Chronicles - Die Geschichte einer Dynastie

Beitragvon Cynredd ap Ifon » 16. September 2013 01:14

Ein Blick auf die Karte ließ Cynnor zufrieden schmunzeln. Im Norden befanden sich lediglich zwei amazonische Städte, die erobert werden wollten, auch die Lydier hielten lediglich zwei Städte. Das mächtigste Feidvolk waren die Aleshier, die uns allerdings bisher nicht sonderlich überraschen konnten.

Unser Hauptaugenmerk lag allerdings dennoch zunächst im Norden, wo Pentheus - von Zaloa kommend - die Hauptstadt der Amazonen, Themiskyra erreicht hatte. In der Stadt befand sich eine sehr kleine Garnison, die allerdings von Antianara, ihrer Königin, befehligt wurde. Diese Antianara galt keineswegs als unerfahren in der Kriegskunst, und da auch Paris gewisse Schwierigkeiten mit der amazonischen Kriegsführung hatte, waren wir, vorsichtig gesagt, besorgt. Pentheus war an Erfahrung sicherlich kein Gegner für die Königin, bei einer rund achtfachen Übermacht dürfte die Schlacht dennoch nicht verloren werden können.

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Und so war es denn auch. Die Übermacht war so deutlich, daß sich die Verluste der Pentheus-Armee sehr in Grenzen hielten. So kam es, daß Pentheus kurz darauf seine Truppen vervollständigt hatte und nach Kotyora, der letzten Amazonenstadt, aufbrechen konnte. Die dortige Garnison war kaum größer als in Themiskyra, die neue Königin, Azara, jedoch wesentlich unerfahrener als Antianara. Pentheus verlor deshalb lediglich 15 Soldaten, als er die Amazonen vernichtete. Für ihn war der Krieg im Osten beendet, seine Aufgabe bestand nun darin, sich nach Westen zu wenden und den Kampf gegen die Thraker aufzunehmen.

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