[AAR HOI3 TFH] - Rodina

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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[AAR HOI3 TFH] - Rodina

Beitragvon HOI_Duesseldorf » 11. September 2013 16:12

RODINA - Ein Sowjetunion AAR


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Vorwort

Dies ist mein erster AAR – Den Gedanken hatte ich schon lange gefasst und immer wieder gekonnt vor mir hergeschoben. In den letzten Wochen/Monaten bin ich endlich zu der Recherchearbeit für die begleitende Geschichte des AAR gekommen. Bis zum Krieg plane ich in 3-Monatsintervallen zu erzählen, danach mal gucken. Ich werde den AAR als Memoiren eines ZK Mitgliedes verfassen und allgemein steht hier eher die Story im Vordergrund und das Spiel läuft begleitend – wie ein typisches Spiel gegen die KI ausschaut wissen ja die meisten hier.
Ich werde vermutlich quasi historisch spielen, also auch so unsinnige Sachen wie die Große Säuberung machen und keine langen ahistorischen Kriege gegen die KI führen, oder irgendwelchen chinesischen Ländern Garantien ausstellen um z.B. früh einen Krieg mit Japan zu provozieren. Evtl. werde ich ein mit Staatsstreichen spielen, allerdings keine Majors putschen. Die Internationale muss gestärkt werden. ;)

Version: HOI III (TFH)+Yamamotos Unit-Mod+CTP-Mod (Checksum (folgt))
Schwierigkeit: Normal

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Re: [AAR HOI3 TFH] - Rodina

Beitragvon HOI_Duesseldorf » 11. September 2013 16:32

Vorgeschichte

Zu meiner Person, mein Name ist Nikolai Bulganin. Ich bin Sohn eines Beamten und trat 1917 den Bolschewiki bei. Ich war nach der Oktoberrevolution von 1918 bis 1922 Mitarbeiter der politischen Polizei in der Tscheka. Nach dem Russischen Bürgerkrieg war ich Kombinatsleiter in der Elektroindustrie und von 1927 bis 1931 Direktor der Moskauer Elektrizitätsversorgung. Von 1931 bis 1940 wurde ich Bürgermeister von Moskau. 1934 wurde ich als loyaler Stalinist Kandidat für das Zentralkomitee der KPdSU.

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Geschichte Russlands seit 1917

Innenpolitische Ausgangslage

Am 3. März 1917 musste Zar Nikolaus II. abdanken. Nach dem Vorbild der ersten Russischen Revolution von 1905 bildete sich ein Arbeiter- und Soldatenrat (Sowjet), der sich als höchste Autorität verstand. Aus liberalen Kreisen der Letzten "Duma" entstand parallel dazu eine provisorische Regierung, die die Regierungsgeschäfte übernahm. Keine der beiden Institutionen hatte genug Macht, die Herrschaft selbst zu übernehmen. Dies gelang Lenins (1870-1924) linken Sozialdemokraten, den Bolschewiki, erst unter Leitung des Vorsitzenden des Petrograder Sowjets Leo Trotzkij (1889-1940) in der "Oktoberrevolution" von 1917. Sie errichteten unter Führung Lenins eine Räteregierung.
Nach den schwierigen Jahren des Bürgerkriegs (1918-1921) und der Härte des "Kriegskommunismus" wurde die Wirtschaftspolitik im Rahmen der "Neuen ökonomischen Politik" (NEP) neu gestaltet.

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Doch das politische Leben wurde jedoch zunehmend restriktiver. Die Herrschaft der Arbeiterklasse wurde durch die Herrschaft der Partei ersetzt, die der Partei durch das Zentralkomitee, und dieses wurde schließlich durch die Diktatur eines einzelnen abgelöst. Nach dem Tode Lenins begann ein erbitterter Kampf um seine Nachfolge, aus dem schließlich der damalige Generalsekretär Stalin als Sieger hervorging. Dabei ging er politisch prinzipienlos wechselnde Bündnisse ein und schaltete so zunächst die "Linken" Trotzkij und Radek (1885-1939), dann Sinowjew (1883-1936) und Kamenew (1883-1936) aus und anschließend den "Block der Rechten" Bucharin (1888-1938), Tomskij und Rykow (1881-1938).

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Die soziale Basis, auf die er sich in seinem Machtkampf stützen konnte, war die immer weiter ausufernde Partei- und Staatsbürokratie, die mit Privilegien korrumpiert wurde. In den 30er Jahren wurden die Oppositionellen, fast die gesamte alte Garde der Bolschewiki, in einer Reihe von Schauprozessen als Verräter und Agenten verurteilt und hingerichtet. Den Säuberungswellen der 30er Jahre fielen, nach neuen Angaben sowjetischer Historiker, zwischen sechs und acht Millionen Menschen zum Opfer. Millionen von Menschen forderte auch der 1928/29 eingeleitete Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik: Eine forcierte Industrialisierung und die Kollektivierung der Landwirtschaft ersetzten die NEP.

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Dabei verhungerten zwischen sechs und sieben Millionen Menschen, und ungefähr zehn Millionen Bauern wurden von ihrem Land vertrieben und nach Sibirien verbannt. Dennoch diese menschenverachtende Politik und die planwirtschaftliche Kommandowirtschaft förderten letztlich die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
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Re: [AAR HOI3 TFH] - Rodina

Beitragvon HOI_Duesseldorf » 12. September 2013 10:36

Aussenpolitische Ausgangslage

Am Ende des verlustreichen Bürgerkrieges von 1917 bis 1920 gegen die Weißen Garden, die praktisch von allen Groß- und Mittelmächten unterstützt wurden, namentlich Großbritannien inkl. Kanada, Australien und Britisch-Indien, Frankreich, USA, Japan, Italien, Rumänien, Tschechoslowakei, Polen, Finnland, den baltischen Staaten, Serbien und Griechenland wurde das gebeutelte Land von einer großen polnischen Armee heimgesucht die mit französischer Unterstützung versuchten ihre Grenze weit nach Osten bis zum Don zu verschieben. Bei Kiew wurden sie geschlagen und wieder auf polnisches Gebiet zurückgeworfen. Wir waren kurz vor der Eroberung Warschaus als sich das Schicksal gegen uns wandte und die Polen mithilfe ihrer westlichen Verbündeten die Rote Armee wieder zurückdrängten. Im Anschluss wurde in Riga ein Friedensvertrag unterzeichnet um der Bevölkerung die jahrelang erst im Großen Krieg und dann im Bürgerkrieg gelitten hat etwas Ruhe zu verschaffen. Es sollte ja schließlich der Arbeiter und Bauernstaat aufgebaut werden, also machten wir großzügige Konzessionen.
Doch trotz dieses Friedenschlusses wurde von den Westmächten weiter Politik gegen die Bolschewiki betrieben. Also sahen wir uns nach anderen Partnern um. Das Deutsche Reich, damals ebenso isoliert wie die Sowjetunion bot sich an. Das DR suchte Absatzmärkte für seine Industrieerzeugnisse und wir Exportmöglichkeiten für unsere Rohstoffe um Devisen zu generieren. Im Vertrag von Rapallo wurde 1922 eine umfangreiche wirtschaftliche Zusammenarbeit und eine moderate Zusammenarbeit im militärischen Sektor, bei der Erprobung neuer Waffentypen, Panzern und Flugzeugen , vereinbart.

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In der Erweiterung des Vertrages 1926, dem Berliner Vertrag, wurde eine gegenseitige Neutralität im Falle eines Krieges gegen eine 3. Nation vereinbart. Damit wurde verhindert, dass sich das DR zu sehr unter den Einfluss der Westmächte begab was nach dem Vertrag von Locarno zu befürchten war. Die SU beschritt außenpolitisch weiter den Weg des Friedens, 1928 wurde der Briand-Kellogg-Pakt unterzeichnet der nationale Angriffskriege verbot. Damit wähnten wir sich die sowjetische Führung auf einem guten Weg um sich ihren innenpolitischen Aufgaben zu widmen, doch die europäische Politik kam in kein ruhiges Fahrwasser.

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Die Polen versuchten weiterhin auf unsere Kosten Politik zu betreiben, erst mit den Franzosen als Partner und dann 1934 mit der neuen deutschen Regierung mit einem klar gegen uns gerichteten Nichtangriffspakt. Dazu kam, dass seit 1933 unser Verhältnis mit dem DR deutlich schlechter wurde, da sie neue deutsche Regierung eine populistische Politik gegen slawische Völker betrieb. Dazu kam die antikommunistische nationalistische Haltung der neuen deutschen Regierung. Sämtlich Kooperationen im zivilen und militärischen Sektor wurden von der deutschen Regierung aufgekündigt. Also trat die SU 1934 in den Völkerbund ein um dort evtl. neue Partner zu finden. Es wurden hoffnungsvoll Beistandspakte mit Frankreich und der Tschechoslowakei geschlossen, doch es wurde schnell klar, dass das Gremium des Völkerbundes ein zahnloser Tiger war. Alles in allem eine verfahrene Situation in der die meisten Staatenlenker nur an das kurzfristige Wohl ihres eigenen Volkes dachten und die unbequemen Wahrheiten gerne ignorierten.

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Warum dieser etwas ausschweifende Exkurs über die Aussenpolitik der 20er und 30er Jahre? Vor diesem Hintergrund mussten wir schicksalhafte Entscheidungen über das Wohl und Wehe von Mütterchen Russland treffen. Vielleicht erscheinen diese so in einem etwas anderen rationaleren Licht. Doch dazu später mehr, so weit sind wir noch nicht. Im Jahre 1936 zeichnete sich die folgende weltweite Krise zwar schon am Horizont ab, aber wir hatten genug innenpolitsiche Probleme.
Zuletzt geändert von HOI_Duesseldorf am 11. Oktober 2013 10:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: [AAR HOI3 TFH] - Rodina

Beitragvon HOI_Duesseldorf » 14. September 2013 01:04

1. Quartal 1936

Ein braver Parteisoldat


Am 7. Januar 1936 brachte ein Bote einen Brief, dass ich mich am folgenden Tage zur Sitzung des Zentralkomitees einzufinden hätte. In diesen Tagen war dies ein zweischneidiges Schwert, da diese Praxis sowohl bei Politikern angewandt wurde die im Begriff waren die Karriereleiter hinaufzusteigen als auch bei solchen die ihren Zenit erreicht und die Clique um Stalin verärgert hatten. Diesen wurde dann vor der versammelten politischen Führung der SU die Hölle heiß gemacht und nicht wenige wurden direkt danach vom NKWD zur Vernehmung eingesammelt. Von diesen sah man nichts mehr bis sie irgendwann gebrochen in Schauprozessen abgeurteilt wurden, natürlich erst wenn sie das gestanden hatten, was die Parteiführung wollte. Davor war ich auch durch meinen Posten als Bürgermeister von Moskau nicht gefeit, falls ich die falschen Leute verärgert hätte. Durch meine Vergangenheit beim NKWD hatte ich dort noch einige Bekannte und erkundigte mich bei diesen ob mein Name auf einer ihrer berüchtigten Listen aufgetaucht wäre. Dem war nicht so, daher fuhr ich am nächsten Morgen mit dem mir geschickten Schlitten frohen Mutes zum Kreml. Als ich dort ankam meldete ich mich bei Stalins Sekretärin die mir bedeutete kurz zu warten. Sie verschwand hinter einer reich verzierten hölzernen Doppeltür und kam nach einigen Augenblicken zurück. Danach winkte sie mich durch. Der Raum in den ich kam war vollgestopft mit der politischen Nomenklatura des Landes. Vor Stalins Platz stand ein eingeschüchterter Mann der von Stalin, Molotov und Kaganowitsch die Hölle heiß gemacht bekam. Ich verstand nur „…Sie haben das Plan soll bei weitem nicht erfüllt…Korruption allenthalben…“ Wiktor Urbanov, so hieß der arme Hund, plötzlich erinnerte ich mich, stammelte etwas von korrupten Provinzfürsten und unfähigen Kombinatsleitern. Das schien Stalin nicht zu beeindrucken, nachdem er eine weitere Minute zugehört hatte sagte er: “Wiktor Michailowitsch, gestehen sie ein dass sie schuld an der ganzen Misere sind.“ Worauf dieser dieses weiter verneinte. Man sah dass bei Stalin die Halsschlagader wuchs, das war ein sicheres Zeichen dass er gleich explodieren würde. So kam es dann auch, sein Gesicht färbte sich dunkelrot und brüllte: “Seien sie einfach still. Wenn sie hier nicht gestehen wollen, können sie das beim NKWD tun, sie Verräter!“ Zwei stämmige Geheimpolizisten packten den aschfahl gewordenen Mann und schleiften ihn aus dem Raum. Ich versuchte in dem Moment nicht weiter aufzufallen. Stalin beruhigte sich so schnell wieder wie er aus der Haut fuhr. Er zündete sich seine georgische Pfeife an und schwieg ein paar Augenblicke. Dann rief er meinen Namen und ich trat vor. „Genosse Bulganin…“ er ließ die Anrede etwas ausklingen und setzte dann wieder an „… ich habe mir sagen lassen, dass sie vorzügliche Leistungen in der Leitung eines Elektroindustriekombinates und als Direktor der Moskauer Elektrizitätsversorgung gezeigt haben, bevor sie Moskauer Bürgermeister wurden“. Ich nickte nur. „Gut“ fuhr er fort „sind sie bereit für die Sowjetunion größere Verantwortung zu übernehmen?“ Ich schluckte, eigentlich hatte ich mich auf meinem Posten als Moskauer Bürgermeister gut eingerichtet, doch eine Ablehnung hätte Stalin vor der versammelten Nomenklatura verärgert, was zu dieser Zeit äußerst hässlich enden konnte. Daher sagte ich: „Natürlich Genosse Stalin“. Die Antwort schien Stalin zu gefallen, er beugte sich zu Lazar Kaganowitsch herüber und flüsterte ihm etwas zu. Dann wandte er sich wieder mir zu und sagte: „Der bedauernswerte Verräter der vorhin abgeführt wurde, war als rechte Hand des Kommissars für die Industrie für die Überwachung des 5-Jahresplanes zum Industrieausbau verantwortlich, und grandios erfolglos. Sie haben nun seinen Posten, machen sie es besser. Ach ja, sie bekommen auch den Kandidatenstatus des bedauernswerten Genossen im ZK.“ Ich bedankte mich bei Stalin, für die Ehre und trat zurück in die Reihe der anderen ZK Mitglieder und Kandidaten. Die Sitzung ging noch stundenlang und endete wie viele dieser Sitzungen zu jener Zeit spät in der Nacht mit einem orgiastischem Saufgelage. Der Chef der Geheimpolizei Jagoda hatte irgendwo freizügige Damen aufgetan. Ich machte mir ernsthafte Sorgen um meine Gesundheit falls jede dieser Sitzungen so ablaufen sollte, vor allem da Stalin jeden am nächsten Morgen an seinem Posten erwartete. Die die das Pensum nicht durchhielten, hielten sich in der Regel nicht lange im engsten Kreis der Macht.
Am nächsten Morgen brachte man mich in ein Büro das bis unter die Decke vollgestopft war mit unzähligen Akten. Also machte ich mich zuerst mal ans Aktenstudium.
In den Jahren 1933, 1934 und 1935 war der 5-Jahresplan zur weiteren Industrialisierung des Landes nicht nach Stalins Vorstellungen gelaufen. Der Ausstoß an schwerindustriellen Gütern war nicht signifikant gestiegen. Dieser Posten war einerseits ein Sprungbrett ganz nach oben und andererseits hatte er schon viele Karrieren ruiniert. Es waren schon eine ganze Reihe von fähigen Männern an der Trägheit der russischen Industrie gescheitert.
Zuerst ließ ich alle Angestellten meines Bereiches kommen stellte mich als der neue Chef vor und hörte mir ihre Meinung an, woran mein Vorgänger gescheitert wäre. Bevor ich hochtrabende Pläne schmiedete wollte ich zuerst die Probleme analysieren. Es kristallisierte sich langsam heraus, dass mein Vorgänger anscheinend kein glückliches Händchens bei der Besetzung der Posten der Kombinatsleiter hatte. Alle hatten eine tadellose Parteibiographie, die meisten hatten auch schon in der Industrie gearbeitet, doch als Maschinenschlosser lernt man nicht wie eine Fabrik zu leiten ist. Und studierte linientreue Parteikarrieristen fehlte einfach die Praxiserfahrung. Alles in allem ein systemgeschuldetes Problem.
Also mussten 2 Dinge geschehen:
Die bestehenden Fabriken mussten effizienter Arbeiten und perspektivisch musste weitere Schwerindustrie aufgebaut werden.
An der ersten Aufgabe waren wie schon gesagt schon einige Industriekommissare gescheitert. Ich versuchte einen Zwischenweg, jungen theoretisch gut ausgebildeten Hochschulabgängern stellte ich erfahrene Industriearbeiter zur Seite, so dass beide voneinander profitieren konnten. Zum einen hoffte ich so die Theorie mit der Praxis besser vereinen zu können und zum zweiten hoffte ich, dass sich die beiden gleichberechtigten Leiter gegenseitig auf die Finger schauten und so die ausufernde Korruption eingedämmt werden könne.
Für den zweiten Punkt hatte ich ebenfalls einen Plan entwickelt der mit der vorherigen Praxis brach. Nach einer Begutachtung der bestehenden Industriekomplexe kam man schnell zu dem Schluss dass das Herz der sowjetischen Industrie in der der westlichen Russischen RSFSR und der Ukrainischen SSR angesiedelt war. In Sibirien dagegen, wo nach Angaben von Geologen riesige Rohstoffvorkommen unter der Erde schlummerten waren nur vereinzelte Betriebe angesiedelt, was natürlich auch an der geringen Bevölkerungsdichte und schlechten infrastrukturellen Anbindung dort lag. Doch potentielle Arbeitskräfte gab es inzwischen viele in Westsibirien. Das Heer der Deportierten.
Mit einem Team von ausländischen, hauptsächlich deutschen Industrieexperten, die ich aus politischen Emigranten des Deutschen Reiches rekrutierte, die vorher in der prosperierenden deutschen Schwerindustrie beschäftigt waren und Geologen der Moskauer und Leningrader Universitäten besuchte ich die bestehenden Betriebe und potentielle Gebiete für neue volkseigene Industriekomplexe. Mir wurden einige Vorschläge gemacht wie man die Effizienz der derzeitigen Betriebe steigern könne. Ausserdem erarbeiteten meine Berater ein Konzept zur besseren Aus- und Fortbildung der Arbeiter. Dazu entwickelten wir ein Programm für die Leichtindustrie um die Nachschubgüterproduktion anzuschieben. Es sollte 1936 vor Allem die Produktion von Radioapparaten, Grammophonen und Fahrrädern erhöht werden um den Lebensstandard der sowjetischen Bevölkerung zu verbessern.
Darüber hinaus gab ich die Direktive heraus, dass die bestehende Schwerindustrie Maschinen und Teile für weitere Betriebe produzieren sollten die in Zukunft in Sibirien entstehen sollten. Durch einen Erlass des Genossen Stalin konnten die Bauern in der Sowjetunion zu unbezahlten Arbeiten im Infrastrukturbereich herangezogen werden, was meinen Plänen sehr entgegenkam um das Land für neuen Industriekomplexe zu erschließen.

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Berichte aus der Sitzung des ZK im 1.Quartal 1936:

In der turnusmäßigen ZK-Sitzung brachte der Genosse Voroshilov, Volkskommissar für Verteidigung, Bilder der aktuellen Panzer und Flugzeugmodelle mit die die Rote Armee aktuell verwendet.
Die Anforderung der Roten Armee umfasst vor allem eine Weiterentwicklung bei den Panzern, zu schwereren und stabileren Konstruktionen. Daher wurde eine Weiterentwicklung der aktuellen Panzer- und Flugzeugmodelle für die Landesverteidigung veranlasst.
In der Folge berichtete der Oberbefehlshaber der Roten Flotte Wladimir Orlow und setzte das Politbüro über die Verfassung und Zusammensetzung der Flotte in Kenntnis was alle im Raum ernüchterte und es wurde einigen klar warum die SU nicht zu den diversen Konferenzen zur Begrenzung der Flottenrüstung die von den Briten, Amerikanern, Franzosen, Italienern und Japanern abgehalten wurden eingeladen wurde. Die Flotte war einfach keine Bedrohung für die Marinen der Welt. Eine Handvoll abgehalfterter Schlachtschiffe aus der Zarenzeit und einige Kreuzer und Zerstörer verrotteten seit 15 Jahren in den diversen Häfen. Die modernsten Einheiten waren ein paar Uboote die in den letzten 10 Jahren gebaut wurden. Die Flotte war keiner der Marinen der Großmächte auch nur annähernd gewachsen.

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Es wurden vom Genossen Volkskommissar für Außen- und Innenhandel Anastas Mikojan verschiedene Handelsabkommen mit diversen europäischen Mächten geschlossen um den Bedarf an Konsumgütern zu decken, solange die sowjetische Wirtschaft noch nicht komplett autark ist.

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Bericht des Volkskommissariats für Auswärtiges:

- Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges

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- Am 7. März rückten deutsche Truppen in die aufgrund des Versailler Vertrages von 1919 und des Locarno-Vertrages von 1925 entmilitarisierte Zone des Rheinlands ein; sie sollen die deutsche Wehrhoheit wiederherstellen.

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- Die französische Regierung erklärte sich bereit, Rumänien eine Anleihe in Höhe von mehreren Milliarden Francs zu gewähren. Außerdem wollten die Franzosen Waffen an Rumänien und Jugoslawien liefern, ein Affront gegenüber uns. Wir schickten eine Protestnote gegen die weitere Bewaffnung der immer kecker auftretenden Rumänen.

Bericht des Volkskommissariats für Verteidigung:

- In Moskau verkündet der sowjetische Marschall, Michail N. Tuchatschewski, dass die Stärke der Roten Armee 1936 auf 1,3 Millionen Mann gestiegen sei.
- Der sowjetische Volkskommissar und Vertraute von Regierungschef Josef W. Stalin, Lasar M. Kaganowitsch, sagt bei einem Besuch in Wladiwostok, die Sowjetunion sei gerüstet, um eine Offensive der Japaner abzuwehren.
- Nach einem Zwischenfall an der mandschurisch-mongolischen Grenze verschlechtern sich die Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Japan weiter, Stalin verspricht der Mongolei militärische Hilfe im Fall eines Konfliktes mit Japan. Bei einem Zwischenfall an der mandschurisch-sowjetischen Grenze werden zwei japanische Piloten von sowjetischen Soldaten gefangengenommen.
Zuletzt geändert von HOI_Duesseldorf am 11. Oktober 2013 11:39, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: [AAR HOI3 TFH] - Rodina

Beitragvon HOI_Duesseldorf » 22. September 2013 10:54

2. Quartal 1936

An der Costa Brava


Im Januar des Jahres erhielten wir die Information von einem Aufstand reaktionärer Militärs in Spanien. Zuerst schenkten wir dem keine große Aufmerksamkeit, Spanien war weit weg, die dortige Regierung nicht Mitglied des Komintern. Auch glaubten wir dass die spanische Zentralregierung dieses Problem schnell selbst lösen würde. Allerding wurde im Laufe der ersten 3 Monate des Jahres der spanische Botschafter mehrfach bei Aussenkommissar Litwinov vorstellig und bat um Hilfe. Da Stalin sich nicht offensichtlich einmischen wollte, aber sehr wohl die Möglichkeit sah, durch Unterstützung der Republikaner in Spanien einen Fuß in die Tür zu bekommen, wurde die Hilfe wirtschaftlicher und losgistischer Natur erwogen. Als stellvertretener Kommissar für die Industrie wurde ich nach Spanien geschickt um mit der Regierung zu verhandeln. Ich verließ Russland über Sevastopol auf dem Seeweg und erreichte nach einigen Tagen Valencia. Dort erfuhr ich, dass sich in den paar Tagen die ich auf See gewesen war, die Lage in Spanien stark zu unseren Gunsten verändert hatte. Es hatte sich eine sozialistische Volksfront die republikanische Regierung abgelöst. Ich ließ mich zum Telegraphenamt bringen und machte eine Meldung an das Politbüro in der ich die Lage beschrieb wie sie sich mir darstellte und dass ich mit dem sozialistischen Ministerpräsidenten Spaniens Vorverhandlungen über eine mögliche Kooperation führen würde. Das Hauptziel war jetzt vorerst einen dritten faschistischen Staat in Westeuropa zu verhindern. Ich bekam die Genehmigung zu direkten Verhandlungen und weitreichende Vollmachten Wirtschaftshilfe und Waffenlieferungen zuzusagen. Außenkommissar Litwinow sollte mit den Westmächten Frankreich und Großbritannien in konkrete Verhandlungen treten um die faschistischen Kräfte zurückzudrängen.
Ich reiste also mit dem Zug nach Madrid, noch war nicht viel vom Bürgerkrieg zu sehen. Nur in den großen Städten gab es Proteste gegen den Putsch der Militärs. Die Landbevölkerung wurde wohl von der Kirche, die die Aufständischen unterstützte ruhig gehalten. Die alten Eliten versuchten sich ihre Pfründe von den Werktätigen zurückzuholen.
Dort traf ich mit Francisco Largo Caballero zusammen dem neuen sozialistischen Ministerpräsidenten Spaniens. Dort erfuhr ich, dass das DR und das Königreich Italien die aufständischen Militärs logistisch und materiell unterstützten. Die Westmächte würden sich nicht rühren, obwohl die Spanier schon mehrfach in Paris um Unterstützung ersucht hätten. Ich bot dem spanischen Ministerpräsidenten an, umfangreiche Waffen und Materiallieferungen aus der UDSSR zu veranlassen. Dafür wurde uns zugesagt, perspektivisch dem Komintern beizutreten und die Kommunistische Partei Spaniens in die Regierung aufzunehmen.
Ich übermittelte die Verhandlungsergebnisse an das Politbüro und es wurden daraufhin in Sevastopol 4 Frachteschiffe mit Jagdflugzeugen, Bombern und Panzern für die spanische Republik beladen und liefen umgehend Richtung Spanien aus. Ich kehrte daraufhin nach Moskau zurück.
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Fotos einiger tapferer sozialistischer Freiheitskämpfer der roten Brigaden
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Fotos faschistischer Militärs

Der Außenkommissar Litvinow berichtete, dass die Verhandlungen mit England und Frankreich zu einer gemeinsamen, antifaschistischen Haltung trotz einer neuen sich selbst Volksfront bezeichnenden Regierung in Paris stockten. Die Westalliierten wollten oder konnten sich nicht dazu durchringen, die rechtmäßige spanische Regierung gegen die faschistischen Putschisten zu unterstützen und hielten sich ein Feigenblatt namens Nichteinmischungsdoktrin vor das Gemächt. Also standen wir hier wieder einmal allein gegen den Faschismus.
Radio Moskau richtete einen Aufruf an die Bevölkerung in Spanien sich zu bewaffnen und den faschistischen Kräften stärksten Widerstand zu leisten. Darüber hinaus riefen wir die Antifaschisten aller Völker zur gemeinsamen Hilfe für das spanische Volk und die Volksfront auf, sei es durch finanzielle Unterstützung oder durch Einschreibung bei den zu bildenden internationalen Brigaden.
Der deutsche Gesandte protestierte gegen die sogenannte „verleumderische Propaganda bolschewistischer Sender“ gegen das Deutsche Reich, was Stalin nicht mal ein Schulterzucken abrang.

Sonstige Berichte des Volkskommissariates für Äusseres

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Die Volksfront, das Bündnis der französischen Linksparteien, geht mit 378 von insgesamt 614 Sitzen als Sieger aus den Wahlen zur Deputiertenkammer hervor.

• In einer Note an die Sowjetregierung protestiert die chinesische Regierung gegen den Abschluß des mongolisch-sowjetischen Beistandspaktes und erklärt, dass durch diesen Pakt die Bestimmungen des chinesisch-sowjetischen Abkommens aus dem Jahr 1924 über die Anerkennung der chinesischen Souveränitätsrechte in der Äußeren Mongolei verletzt würden. Die Chinesen haben wohl einen Reisschnaps zu viel getrunken.

Sonstige Berichte des Volkskommissariates für Inneres
• Der sowjetische Rat der Volkskommissare genehmigte einen Gesetzentwurf, der das Verbot des Schwangerschaftsabbruchs, Erschwernisse der Ehescheidung, Staatshilfen für Mütter mit acht und mehr Kindern und schärfere Vorschriften für die Alimenten Zahlung vorsah.
• In der UdSSR wurde eine Verordnung zur Tätigkeit der Hochschulen erlassen, die zur Ausbildung politisch zuverlässiger, qualifizierter Kader führen soll und im Einzelnen die Studien- und Prüfungsbedingungen neu regelt.

Bericht der Kommission für Forschung gebildet aus den Vertretern des Volkskommissariats für Verteidigung und dem Volkskommissariat für Bildung und Forschung

• Neue Handwaffen und Feldgeschütze für unsere Milizen und Infanteristen wurden entwickelt.
• Neue Geschütze für die Artillerie und Pak-Regimenter wurden entwickelt.
• Der Flugzeugentwickler Jakolev stellte neue Pläne für mittlere Bomber vor.
• Der Ausstoß an industriellen Gütern konnte signifikant gesteigert werden, was sowohl an der effizienteren Arbeitsweise als auch an dem Ausbau bestehender Fabriken lag. Natürlich heimste Kaganov als Kommissar für die Industrie die meisten Lorbeeren ein, doch ich hatte das Gefühl dass mein Beitrag sehr wohl registriert worden war.
• An der Moskauer Universität wurde eine Technik entwickelt Radiowellen aufzufangen, wofür das auch immer gut sein soll.
Zuletzt geändert von HOI_Duesseldorf am 11. Oktober 2013 11:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: [AAR HOI3 TFH] - Rodina

Beitragvon HOI_Duesseldorf » 25. September 2013 14:24

3. Quartal 1936

Ein heißer Sommer


Es war ein heißer und trockener Sommer in Moskau. Die Granden des Politbüros verbrachten ganze Wochen in ihren Datschen am Schwarzen Meer. Damit war ich faktisch Leiter des Wirtschaftskommissariats. Ich ließ die Geologen genaue Karten von entdeckten und vermuteten Bodenschätzen in den Weiten Sibiriens anlegen und danach die Standorte bestimmen wo Industrieanlagen angelegt oder ausgebaut werden sollten.

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Im Juli reiste ich mit der transsibirischen Eisenbahn in den Osten. Meine Ziele waren Swerdlowsk und Krasnoyarsk, die Zentren der geplanten neuen Schwerindustriereviere. Dort musste ich mit den regionalen Magnaten der kommunistischen Partei über die Verteilung von Pfründen verhandeln und wollte den Fortschritt der Bauarbeiten der neuen Fabriken überwachen, da alle der lokalen Magnaten mit zugeteilten Mitteln auch immer gerne eigene Projekte mitfinanzierten. Sämtliche Korruption ausmerzen, war schlechterdings unmöglich, aber um sie einigermaßen im Rahmen zu halten waren regelmäßige Kondolenz- oder besser gesagt Kontrollbesuche notwendig.
Nach zweitägigem Geschaukel erreichte der Zug das 1700km entfernte Swerdlowsk. Die Bauarbeiten in diesem Bezirk waren überraschend weit vorangegangen. Der verantwortliche Magnat hatte im großen Stil Arbeitskräfte aus Gulags der Umgebung eingesetzt, was augenscheinlich erfolgreich war. Ich fragte lieber nicht wie viele Menschenleben das gekostet hatte. Ich war mir allerdings sicher dass es nicht zu wenige waren. Doch ich zog mich damals auf die Position zurück, dass die Arbeitskolonnen zumindest leicht besser versorgt waren als die armen Teufel, die nur in den Lagern ausharrten.
Nach einigen Tagen reiste ich dann weiter ins 2300 Kilometer entfernte zentralsibirische Krasnoyarsk. Hier waren in den letzten 10 Jahren einige Steinkohlereviere entstanden, die eine Ansiedlung von Stahlindustrie sinnvoll erscheinen ließen. Je weiter man von Moskau aus nach Osten kam, desto weniger war die in Moskau allgegenwärtige Paranoia zu spüren. Dementsprechend waren auch die Bauarbeiten deutlich weniger fortgeschritten. Ich stritt mich 2 Tage lang mit dem dortigen Parteivorsitzenden herum und drohte ihm schließlich Stalin persönlich davon zu unterrichten, dass er seiner für das Land essentiell wichtigen Arbeit nicht nachkam. Das wirkte schließlich und ich gab ihm ein 3 Monate die verlorene Zeit aufzuholen.
Danach bestieg ich ein altes klapprig aussehendes Verkehrsflugzeug und reiste nach Ulan Bator weiter um mit unseren mongolischen Alliierten einige Rohstoffabkommen zu schließen. Das funktionierte vergleichsweise problemlos, ich versicherte den dortigen Genossen Moskaus Wohlwollen und erneuerte das Versprechen ihnen im Falle eines japanischen oder chinesischen Angriffes beizustehen. Danach ging es im Flugzeug wieder nach Krasnoyarsk und von dort aus zurück nach Moskau. Als Quintessenz der Reise veranlasste ich die Anschaffung von einem modernen Verkehrsflugzeug für das Kommissariat für Wirtschaft um die Weiten Sibiriens schneller queren zu können und so wichtige Projekte persönlich überwachen zu können.
Als ich Anfang August nach Moskau zurückkehrte hörte ich, dass u.A. Jeschow, Sinowjew und Kamenew, Revolutionäre der ersten Stunde, verhaftet und des Hochverrates angeklagt waren. Das war insofern überraschend, dass es sich hier um frühe Weggenossen und in gewissen Sinne Freunde von Stalin handelte.

Anklagedetails (Öffnen)
„Ohne jede Stütze in der Arbeiterklasse und in den werktätigen Volksmassen der UdSSR,
ohne jeden Rest eines ideologischen Rüstzeugs, ohne jedes politische Programm, durchdrungen
vom wütenden Haß gegen die sozialistischen Siege unserer Heimat, sind Trotzki, Sinowjew
und Kamenew, die Führer des trotzkistisch-sinowjewistischen konterrevolutionären
Blocks, endgültig in den weißgardistischen Sumpf versunken, haben sie sich mit den grimmigsten Feinden der Sowjetmacht zusammengeschlossen und verschmolzen, haben sie sich in die organisierende Kraft der Überreste der in der UdSSR zertrümmerten Ausbeuterklassen
verwandelt. In ihrer Verzweiflung und ihrem Haß haben sie im Kampf gegen die Sowjetregierung und die Führer der KPdSU zu dem niederträchtigsten Mittel gegriffen: zu politischen Morden.“
Sie wurden beschuldigt, gemeinsam mit dem im Exil agierenden Trotzki Terrorgruppen gebildet
zu haben, deren Ziel die Ermordung der „bedeutenden“ Parteiführer gewesen seien. Es
seien Attentate auf Stalin, Woroschilow, Kaganowitsch, Jeshow, Shdanow und andere geplant
gewesen. Nur im Fall Kirow hätten die angeblichen „Terroristen“ Erfolg gehabt.
Die Angeklagten waren im Prozeßverlauf der Meinung, daß ihre Verbrechen derart verwerflich
seien, daß sie jede erdenkliche Strafe verdienten. Ihr Schicksal solle eine Warnung für
andere Kommunisten sein. Sie hätten wissen müssen, daß jeder Zweifel an der Generallinie
der Partei, an der Weisheit Stalins, unweigerlich in den Abgrund führe. Kamenew sagte in
seinem Schlußplädoyer: „Ganz gleich, wie mein Urteil ausfallen wird, ich betrachte es im
voraus als gerecht. Blickt nicht zurück, schreitet voran! Gemeinsam mit dem Sowjetvolk folgt
Stalin!“


Alle 16 Angeklagten wurden zum Tod durch Erschießen verurteilt. Wirklich überraschend war die Verurteilung der Angeklagten nicht. Damals gestanden die Angeklagten in der Regel alles und mehr als ihnen vorgeworfen wurde, um ihre Umgebung und Familie zu schützen. Die Häscher des NKWD waren nicht zimperlich zu jener Zeit. Die Urteile und Verbrechen standen fest, bevor die Delinquenten verhaftet wurden. Sie mussten nur dazu gebracht werden eben jenes zu gestehen was der Ankläger hören wollte, dafür war jedes Mittel recht. Das wirklich überraschende war, dass sie eine mächtige Person mit in den Abgrund rissen. Genrich Georgijewitsch Jagoda, Chef des NKWD wurde im Prozess öffentlich so schwer belastet, dass er im Anschluss von Nikolai Jeschow ersetzt wurde und selber in die Verhörzellen geschafft wurde.

Bericht des Volkskommissariats für Auswärtiges
Hier bestimmte der Fortgang des Bürgerkrieges in Spanien das diplomatische Pakett. Genaueres im Spoiler.
Entwicklung im Spanischen Bürgerkrieg (Öffnen)
• General Francisco Franco wird in Burgos zum Oberbefehlshaber der nationalistischen Truppen und zum "spanischen Staatsoberhaupt" ernannt.
• In Spanien treffen italienische Truppen ein. Sie sollen die Großoffensive der Nationalisten auf Madrid unterstützen. Laut unserem Auslands-Geheimdienst entsendet die italienische Regierung zwölf Flugzeuge und einen Frachter mit Munition an die Truppen des spanischen Putschgenerals Francisco Franco.
• Ein Vertreter der Sowjetunion überreicht dem britischen Außenministerium eine Note, in der es heißt, dass die Sowjetregierung sich von ihren Verpflichtungen aus dem spanischen Nichteinmischungspakt entbunden fühle.
• In Spanien treffen sowjetische Waffenlieferungen für die Regierungstruppen ein. Damit soll der Fall der von spanisch-nationalen und italienischen Truppen arg bedrängten Hauptstadt Madrid verhindert werden.
• In der spanischen Stadt Sevilla stehen 6500 Mann der deutschen Hilfstruppe Legion Condor unter dem Kommando des Generalleutnants Hugo Sperrle in Bereitschaft, die zusammen mit italienischen Truppen die aufständischen Militärs in Spanien unterstützen. Gerüchteweise hat das Deutsche Reich auch eine Reihe Bomberflugzeuge nach Spanien geschickt, allerdings konnte das noch nicht verifiziert werden.
• Truppen des spanischen Generals Francisco Franco greifen Madrid an. Damit beginnt die Großoffensive der "Nationalisten" gegen die Hauptstadt Spaniens. Der Vormarsch der faschistischen Truppen bei Madrid kommt aufgrund des entschiedenen Widerstands der spanischen Regierungstruppen, die von "Internationalen Brigaden" unterstützt werden, zum Stehen. In der deutschen Presse werden diese Rückschläge mit taktischen Erwägungen General Francisco Francos begründet. Einer der führenden Generäle der faschistischen Truppen in Spanien, Gonzalo Queipo de Llano, versucht in einer Rundfunkansprache das Scheitern der Großoffensive gegen Madrid zu vertuschen, indem er das schlechte Wetter "für gewisse Verzögerungen im Eroberungskampf" verantwortlich macht.
• Die Regierungen Frankreichs und Großbritanniens versichern, dass sie im Spanischen Bürgerkrieg streng neutral bleiben.
• Die II. Sozialistische Internationale und der Internationale Gewerkschaftsbund fordern zur Unterstützung der spanischen Republik auf.
Zuletzt geändert von HOI_Duesseldorf am 11. Oktober 2013 11:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [AAR HOI3 TFH] - Rodina

Beitragvon HOI_Duesseldorf » 30. September 2013 00:43

4. Quartal 1936

Die Früchte der Arbeit


Im November des Jahres 1936 machte ich mit dem neuen Verkehrsflugzeug des Wirtschaftskommissariats meine Kontrollreise nach Swerdlowsk und Krasnoyarsk um die Fertigstellung der neuen Fabrikkomplexe in Sibirien zu kontrollieren. Tatsächlich waren die Bauarbeiten nach Zeitplan vorangeschritten, was damals einer Sensation glich. Ich wies die Fabrikdirektoren an, den großen Arbeiterbedarf in den Gulags zu decken. Hier vegetierten tausende gut ausgebildeter Arbeiter vor sich hin die irgendeinem Parteibonzen gegenüber zu forsch aufgetreten waren oder von einem Nachbarn als Reaktionär denunziert worden sind der auf ihre Wohnung scharf war. Diese Leute wurden oft mir ihrer gesamten Familie nach Sibirien deportiert. Sie waren mit Sicherheit keine begeisterten Stalinisten mehr, aber dafür, dass sie und ihre Familie in einem Dorf statt im Gulag leben durften arbeiteten sie gerne in den neuen Fabriken, für welches System auch immer. Natürlich war das im gewissen Sinne ein Risiko das auf mich zurückfallen konnte, aber was brächten nagelneue Fabriken ohne Arbeiter? Wenn der Plan klappte und die Fabriken die Produktion an schwerindustriellen Gütern und Waffen gesteigert werden konnte interessierte dass in Moskau keinen Menschen von wem die Sachen zusammengeschraubt wurden.

Bild

Ich reiste nach jeweils einer Woche Aufenthalt zurück nach Moskau und konnte dem Zentralkomitee berichten, dass ich die Produktivität der sowjetischen Industrie innerhalb eines knappen Jahres um knapp ein Sechstel erhöht hatte, ein Quantensprung, der sich auch in meiner steigenden Wertschätzung der Parteioberen wiederspiegelte.
In der gleichen Sitzung berichtete der Chef des Auslandsgeheimdienstes, dass sowohl die Deutschen wie auch die Franzosen an größere Panzermodelle entwickelt hatten und ihre Truppen damit ausrüsteten. Die relativ leichten Panzer unserer Armee wären dem nicht gewachsen, was Marschall Woroschilow sofort aus dem Stuhl gehen ließ, der meinte die ruhmreiche revolutionäre Rote Armee wäre Allem gewachsen. Doch an den Fakten, dass die Geschosse des Kalibers unsrer Panzer die Panzerung der modernen Panzer nicht durchschlagen konnten, kam auch er nicht vorbei.
Es wurden in der Konsequenz die Pläne der Prototypen des T-24 und des ZIS-22, eines mittleren Panzers und eines Jagdpanzers, hervorgeholt, die aufgrund von Geldmangels bisher nicht den Sprung vom Reißbrett zur Truppe geschafft hatten. Sie waren theoretisch vergleichbar mit den Modellen die in Westeuropa entwickelt wurden, nur waren sie noch überhaupt nicht im Feld getestet worden. Aufgrund der erhöhten Produktionskapazität konnten wir für die Panzerbrigaden der Roten Armee Panzer dieser Typen in Auftrag geben, damit diese im größeren Umfang getestet werden konnten.
Mir wurde die Aufsicht über die Ausrüstung der Armee mit den neuen Panzermodellen übertragen, und so diese nicht den Ansprüchen genügen würden die Aufgabe ein neues Modell entwickeln und produzieren zu lassen.
Außerdem wurden 100 moderne Jagdflugzeuge des Typs Polykarpov I-16 in Dienst gestellt und in Kiev stationiert.
Bild
Spoiler (Öffnen)
30 Fabriken wurden gebaut, eine Einheit Jäger wurde gebaut
Alle leichten Panzer werden zu mittleren Panzern upgegradet, die Kavalleriebrigaden zu motorisierter Infanterie und für alle Panzerdivisionen wurde eine Brigade Jagdpanzer in Auftrag gegeben


Bericht des Volkskommissariats für Inneres
• Der seit dem 25. November in Moskau tagende Rätekongress der UdSSR verabschiedet eine neue sowjetische Verfassung.
• Die mexikanische Regierung erklärt laut unserem Geheimdienst sich bereit, dem ausgewiesenen sowjetischen Politiker Leo Trotzki, der sich gegenwärtig in Norwegen aufhält, politisches Asyl zu gewähren.

Bericht des Volkskommissariats für Auswärtiges
Hier bestimmte weiter der Fortgang des Bürgerkrieges in Spanien das diplomatische Pakett. Genaueres im Spoiler.
Entwicklung im spanischen Bürgerkrieg (Öffnen)
• Die britische Regierung übermittelt den Regierungen des Deutschen Reichs, Italiens, Spaniens, Portugals und der Sowjetunion einen Plan für Grenzkontrollen in Spanien zur Verhinderung der Einreise von freiwilligen Kämpfern.
• Bei Madrid beginnt nach Anfangserfolgen der nationalspanischen Angreifer die Gegenoffensive der Regierungstruppen. Vor Madrid scheitert die zweite Großoffensive der faschistischen Truppen. Damit ist die Schlacht um Madrid beendet.
• In Valencia werden deutsche und italienische Soldaten, die von den Regierungstruppen gefangen worden sind, von einem Korrespondenten der britischen Zeitung "Times" interviewt. Die Soldaten, die auf Seiten der Franco-Truppen gekämpft haben, bestätigen, dass sie reguläre Armeeangehörige ihres Landes sind.
• Der französische Außenminister Yvon Delbos setzt die britische und die deutsche Regierung davon in Kenntnis, dass Frankreich beabsichtige, beim Völkerbund eine "Flottenaktion" zu beantragen, falls Italien weitere Truppen nach Spanien entsenden werde.
• Faschistische Flugzeuge bombardieren die nordspanische Ortschaft Durango. 300 Bewohner werden getötet und über 2000 verletzt.
• Die baskische Stadt Guernica wird durch Bombenflugzeuge der deutschen Legion Condor, die sich auf der Seite der Faschisten am Spanischen Bürgerkrieg beteiligt, vollkommen zerstört.
Bild


Bericht des Volkskommissariats für Forschung
• Die Allgemeine Schulpflicht wurde erweitert um den Bildungsstand der Bevölkerung zu erhöhen.
• Diverse militärische Strategien wurden weiterentwickelt, worin in dieser Zeit aber nicht wirklich involviert war.
Spoiler (Öffnen)
Alle wichtigen Landdoktrinen wurden geforscht, genauere Darstellung der geforschten Doktrinen später
Zuletzt geändert von HOI_Duesseldorf am 11. Oktober 2013 11:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [AAR HOI3 TFH] - Rodina

Beitragvon HOI_Duesseldorf » 10. Oktober 2013 18:30

1. Quartal 1937

Der Beginn der Großen Säuberung

Zu der ersten Sitzung des Zentralkomitees nach dem Jahreswechsel kamen wir am 8. Januar 1937 zusammen. Einige Plätze waren unbesetzt, ich ging von verlängertem Urlaub oder Krankheit aus. Auf dem Tisch vor jedem der besetzten Plätze lag ein Zettel mit einer langen Liste von Namen, u. A. standen dort 3 der 5 Marschälle der Roten Armee und auch einige Mitglieder des ZK drauf, pikanterweise die die gerade heute fehlten. Stalin eröffnete die Sitzung mit einem Paukenschlag, indem er uns mitteilte, dass die Leute auf der Liste eine Verschwörung gegen die Staatsführung geplant hätten. Die Geheimpolizei hätte sie in den vergangenen Tagen alle verhaftet. Im Raum hätte man eine Stecknadel fallen hören können, jeder hing wohl den Gedanken nach wie nah wohl der Kelch an ihm vorbeigegangen war. Zwar waren schon vor einem halben Jahr populäre Mitglieder der KPdSU verhaftet, angeklagt und verurteilt worden. Doch waren das Leute die aktuelle oder ehemalige Widersacher und Konkurrenten Stalins waren, und sind zu dem Zeitpunkt alle nicht mehr im engeren Führungszirkel der Partei gewesen. Hier handelte es sich allerdings um einen nicht geringen Teil des aktuellen Führungskaders der Partei und des Staates, und einen großen Teil des Generalstabes der Roten Armee. Das würde einige Unruhe erzeugen.
Stalin teilte uns zudem mit, dass nach den Informationen des NKWD große Teile des Offizierskorps reaktionär unterwandert waren. Mehrere Tausend Offiziere würden von den örtlichen Politoffizieren verhaftet werden.
Wir hatten unsere Zweifel, dass dies Menschen alle Konterrevolutionäre und Anhänger Trotzkis waren, doch aus Angst selber den Weg auf diese Listen zu finden hielten wir den Mund. Es war wohl die Zeit der großen Abrechnung gekommen.
Ich ließ die Listen nach Mitgliedern meines Stabes durchsuchen, da auch viele Immigranten plötzlich als politisch unzuverlässig galten . Tatsächlich fand sich dort eine ganze Reihe von ihnen. Ich versuchte sie durch das Einlösen von Gefallen, von den Exekutionslisten zu bekommen und auf Listen zu setzen zu lassen von denen die Leute in Lager in die Nähe der neuen Schwerindustriebetriebe in Mittelsibirien deportiert wurden. Hier weit weg von den misstrauischen Augen in Moskau konnten sie erst mal in den neugebauten Industriekomplexen arbeiten. Jeder von uns Granden rettete wohl auf diese oder ähnliche Weise einig Leben, doch nichtsdestotrotz wurden tausende exekutiert und zehntausende deportiert. Doch Stalins Plan funktionierte, durch die Angst und die Propaganda wurde die goße Masse des Volkes zusammengeschweißt. Der nationale Zusammenhalt stieg und das machte sich bei der Wirtschaftskraft bemerkbar, da wir den Schwerpunkt nun auf die Schwerindustrie legen konnten. Um die Verluste bei der Armee aufzufangen wurde die dreijährige Wehrpflicht eingeführt, damit die Rekruten eine fundierte Ausbildung an der Waffe erhielten und mögliche zukünftige Offiziere herausgefiltert werden konnten.

Bild

Berichte der verschiedenen Kommissariate:

Militär:
Die geplanten Tests der neuen Panzermodelle verzögerten sich aufgrund des Aderlasses im Offizierskorps, erste Manöver machten zeigten allerdings schon entscheidende Schwächen im Feldeinsatz.
Alle Panzerregimenter wurden am Ende das Quartals mit Testpanzern des neuen Typs ausgestattet. Ich ließ parallel zu weiteren Tests schon Pläne für ein Nachfolgemodell entwickeln.
Spoiler (Öffnen)
Alle leichten Panzer sind zu mittleren Panzern aufgerüstet

Es wurden uns Pläne für einen kleinen Bomber vorgestellt, der im Sturzflug punktuelle Angriffe auf gegnerische Einheiten fliegen könne. Er basiere auf Bauplänen des aktuellen Jagdflugzeuges, der Polykarpov I-16 und könne ohne großen Mehraufwand in den bestehenden Fabriken produziert werden. Wir ließen einge Maschinen zu Testzwecken fertigen.

100 Jagdflugzeuge in Dienst gestellt und der Luftarmee Nord in Leningrad zugeteilt.

Inneres
Der Verräter Leo D. Trotzki, der aus seinem bisherigen Asylland Norwegen ausgewiesen worden ist, trifft in Tampico, Mexiko, ein. Hie Bilder unseres Auslandsgeheimdienstes.

Bild

Aussenkommissariat:
• Das Deutsche Reich und Japan schließen den Antikomintern-Pakt ab, vordergründig gegen die Kommunistische Internationale gerichtet, im Kern jedoch nichts anderes als ein antisowjetischer Pakt.
Während Frankreich und Großbritannien distanziert auf den deutsch-japanischen Antikominternpakt reagieren und die tschechoslowakische Presse einen antisowjetischen Pakt dahinter vermutet, äußern sich politische Kreise in Österreich mit "herzlicher Zustimmung" über das Abkommen. In Polen und Italien wird es ebenfalls mit "ausgesprochener Sympathie" aufgenommen. Der chinesische Regierungschef Chiang Kai-shek äußert die Hoffnung, dass der deutsch-japanische Antikominternpakt keinen Einfluss auf die Gesamtlage im Fernen Osten hat und die guten deutsch-chinesischen Beziehungen nicht berührt. Zur Kommunistenfrage in China erklärt Chiang Kai-shek, dass lediglich "Reste von roten Banditen an den Landesgrenzen Unruhe stiften". Kaum zu glauben dass dieser Mann in Moskau ausgebildet wurde…
In einer außenpolitischen Rede in Mailand prägt der italienische Ministerpräsident und Duce, Benito Mussolini, den Begriff "Achse Berlin- Rom" für das enge Verhältnis zwischen dem faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschen Reich.

Unsere Feinde sammelten sich um unsere Grenzen herum.

Bild

• Im Exil lebende deutsche Politiker und Schriftsteller rufen zur Bildung einer "Deutschen Volksfront" auf, da nur dadurch die "braune Tyrannei" gebrochen werden könne. Zu den Unterzeichnern des Aufrufes zählen die Politiker Walter Ulbricht, Herbert Wehner, Willy Brandt und Max Braun sowie die Schriftsteller Thomas Mann, Ernst Bloch und Arnold Zweig.
• Der tschechoslowakische Ministerrat beschließt eine Novelle zum Wehrgesetz von 1927, nach der die Grenze für das Jahreskontingent der Wehrpflichtigen, die bislang bei 75 000 Mann lag, aufgehoben wird. Die Regierung in Prag reagiert damit auf die ständigen Drohungen des Hitler-Regimes.
• Ende des spanischen Bürgerkriegs, die tapfer kämpfenden Sozialisten wurden von den faschistischen Militärs geschlagen. Hier sah man zum ersten Mal die furchtbaren Konsequenzen der westlichen Nichteinmischungspolitik.
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Re: [AAR HOI3 TFH] - Rodina

Beitragvon HOI_Duesseldorf » 16. Oktober 2013 12:13

2. Quartal 1937

Der tägliche Wahnsinn

Das Jahr war insgesamt vom „großen Terror“ geprägt. Paranoia, Verfolgungswahn griff um sich. Ich versuchte dem Ganzen möglichst fern zu sein, indem ich die neuen sibirischen Industriereviere besuchte, dort effizientes Arbeiten anmahnte um nicht negativ bei Stalins Führungsclique aufzufallen. Dazu sollte ich ja noch die Bewaffnung der Roten Armee mit modernen Waffensystemen organisatorisch und logistisch begleiten.
Also reiste ich mal mit Bahn, mal mit dem Flugzeug in der kompletten UdSSR herum und versuchte die Folgen der „Säuberungen“ irgendwie zu mildern und abzufedern, möglichst ohne jemanden wichtigen auf die Füße zu treten. Ich sammelte Testberichte der Divisionen zu den neuen Panzern und Flugzeugen.
Natürlich konnte ich die politischen Geschehnisse nicht komplett ignorieren, z.B. das Tribunal gegen 8 Generäle der Armee, u.A. Marschall Tuchatschewski, konnte man nicht verpassen ohne sich selbst in Teufels Küche zu bringen, auch wenn die Vorwürfe abstrus waren und es ein offenes, wenn auch nie ausgesprochenes Geheimnis war, dass sich Stalin wieder einmal eines missliebigen alten Rivalen entledigen wollte der einer der Wenigen war der sich noch eine eigene Meinung erlaubte und im Umgang mit ihm nicht buckelte. Meine persönliche Meinung war, dass es kompletter Wahnsinn war die Armee noch weiterer erfahrener Generäle zu berauben. Ich hatte einige Monate zuvor mit besagtem Marschall über die Notwendigkeit von mobilen Panzertruppen, konferiert und meine Einschätzung der mangelnden Tauglichkeit der neuen Panzer- und Flugzeugmodelle beruhte zu einem nicht unbedeutenden Teil auf der Meinung besagten Marschalls.
Aber wie man in diesem Fall mal wieder sah, damals widersprach man Stalin nicht. Auch musste ich mich bei zumindest einigen der zahlreichen ZK-Sitzung sehen lassen, damit man mich nicht der Untätigkeit beschuldigen konnte. Ausserdem musste ich ja auch auf dem Laufenden bleiben.

Berichte der verschiedenen Kommisssariate

Militär
Je 6 Brigaden mittlere Panzer und Panzerjäger wurden in Dienst gestellt und bedürftigen Panzerdivisionen zugeteilt.
Weitere 100 Jagdflugzeuge wurden in Dienst gestellt.

Inneres
• Michail N. Tuchatschewski wird als Generalstabschef der Roten Armee und stellvertretender Volkskommissar für Verteidigung von der sowjetischen Regierung in Moskau abgelöst und zum kommandierenden General des Wolgagebiets degradiert. Außerdem werden im sowjetischen Heereswesen tiefgreifende organisatorische und personelle Veränderungen vorgenommen. Einige Wochen später werden 8 Armeeführer der Roten Armee (u.a. Michail N. Tuchatschewski) in Moskau wegen Landesverrats vor Gericht gestellt, noch am selben Tag zum Tode verurteilt und erschossen. Stimmt wir haben viel zu viele Offiziere… Hoffentlich müssen wir nicht zu bald Krieg führen.
• Im Rahmen der Verstärkung der Parteikontrolle über die sowjetischen Streitkräfte verfügt Parteichef Josef W. Stalin die Einführung von politischen Kommissaren in den einzelnen Armeebezirken.
• Der im mexikanischen Exil lebende sowjetische Politiker Leo D. Trotzki äußert sich gegenüber einem Korrespondenten der französischen Nachrichtenagentur Havas zu der Hinrichtung von acht Armeeführern der UdSSR und richtet schwere Anklagen gegen Parteichef Josef W. Stalin. Wo er recht hat… aber diese Gedanken laut auszusprechen würde man nicht überleben.
• Der sowjetische Parteichef Josef W. Stalin bildet den Rat der Volkskommissare der UdSSR um. Damit wird die "Säuberungsaktion" des Stalin-Regimes mit unverminderter Heftigkeit fortgesetzt.

Aussenkommissariat
• Großbritannien schließt mit dem Deutschen Reich und der UdSSR bilaterale Flottenverträge. Sie enthalten flexible Bestimmungen über die Begrenzung der Seerüstung und gegenseitigen Informationsaustausch.
• Während einer Zusammenkunft zwischen Vertretern der japanischen und der sowjetischen Regierung in Moskau erklären sich beide Parteien bereit, ihre Truppen von den Amur-Inseln, um die es zu militärischen Grenzstreitigkeiten gekommen ist zurückzuziehen.

Sonstige Meldungen der PRAWDA
• In einer Volksabstimmung im schweizerischen Kanton Genf wird ein Gesetz angenommen, mit dem die kommunistischen Organisationen verboten werden. Der Schatten über Europa wächst.
• Der ungarische Reichstag räumt dem Reichsverweser Miklós Horthy staatsrechtlich die Machtbefugnisse des national-ungarischen Königtums ein.
• Ein Flugzeug der sowjetischen Arktis-Expedition unter der Führung von Otto J. Schmidt landet 20 km vom Nordpol entfernt. Die Forscher sollen die Möglichkeit einer Fluglinie über den Nordpol hinweg erkunden... eine großartige Leistungs unserer Forscher. Die Mitglieder werden von der Parteiführung zu "Helden der Sowjetunion" erklärt.
Bild
• Ein sowjetisches Flugzeug erreicht - von Moskau kommend - nach der Überfliegung des Nordpols die Stadt Vancouver im Südwesten des US-Bundesstaats Washington. Der Flug hat im Rahmen von Vorbereitungen für transpolare Fluglinien stattgefunden.
• Die sowjetischen Behörden geben bekannt, dass ausländische Agenten in die UdSSR entsendet würden, um Pflanzenkrankheiten in der Landwirtschaft zu verbreiten. Irgendwo müssen unsere Fehlernten ja begründet sein… das wir die Bauern deportiert haben kann ja kein Grund sein…
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Re: [AAR HOI3 TFH] - Rodina

Beitragvon HOI_Duesseldorf » 21. Oktober 2013 15:42

3. Quartal 1937

Dunkle Wolken im Osten

Im Sommer 1937 wurde die aussenpolitische Lage noch komplizierter. Die Spannungen in Ost-Asien zwischen dem Japanischen Kaisereich und der chinesischen Zentralregierung eskalierten. Im Zwischenfall an der Marco-Polo Brücke brach der nächste chinesisch-japanische Krieg aus, in dem Japan anstrebte seine hegemonielle Stellung in Asien auszubauen. Zuerst wurde der halbautonome nordchinesische Staat Shanxi von den Japanern überrannt die sich danach dem chhinesischen Kernland zuwandten.

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Nachdem die chinesischen Streitkräfte in kurzer Zeit weit zurückgeworfen wurden und sich eine totale Niederlage der Chinesen unter Chiang Kai-shek abzeichnete bildeten die chinesischen Staaten im Angesicht der japanischen Invasoren eine Einheitsfront. Auch wir bewegten den Kommunistenführer Mao sich daran zu beteiligen. Zwar warf das unsere Pläne für China etwas zurück, aber ein japanisches China schätzten wir als gefährlicher ein.

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Aufgrund der japanischen Bedrohung versuchten wir im Industriekommissariat die Produktion in der Sowjetunion ein weiteres Mal zu steigern. In den Betrieben in Sibirien wurde die Kriegswirtschaft eingeführt.

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Allerdings machte uns hier das Innenministerium Schwierigkeiten. Es wurde wieder einmal die Suche nach Dissidenten intensiviert, was die Produktivität der Betribe weiter beschnitt.

• 25. Juli: Der NKWD-Befehl Nr. 00439 („Über die Operation zur Ergreifung von Repressivmaßnahmen an deutschen Staatsangehörigen, die der Spionage gegen die UdSSR verdächtig sind“) wird von Nikolai Jeschow unterzeichnet. Als dessen Folge werden in den nächsten Jahren über 40.000 deutschstämmige Mitarbeiter von sowjetischen Rüstungs- und Transportbetrieben zum Tode verurteilt.
• 30. Juli: Der NKWD-Befehl Nr. 00447 („Über die Operation zur Repressierung ehemaliger Kulaken, Straftäter und anderer antisowjetischer Elemente“) wird von Nikolai Jeschow unterzeichnet. Allein in den nächsten zwei Jahren werden in der Sowjetunion über 387.000 Personen zum Tode verurteilt und hingerichtet, 380.000 landen in Straflagern.
• 11. August: Der NKWD-Befehl Nr. 00485 („Über die Liquidierung polnischer Sabotage- und Spionage-Gruppen und Organisationen der POW [Polnische Militär-Organisation]“) wird von Nikolai Jeschow unterzeichnet: Mehr als 100.000 Personen polnischer Herkunft werden in den nächsten beiden Jahren verurteilt und hingerichtet.

Ich fing meineseits an Geheimmaterial über den Chef des NKWD Jeschow zu sammeln, einmal um mich im Zweifel evtl. beschützen zu können, hauptsächlich aber, um diesem Mann irgendwann vielleicht Einhalt gebieten zu können. Das Land blutete im wahrsten Sinne des Wortes aus in diesen Tagen.

Militär
200 Jagdflugzeuge wurden in Dienst gestellt.
600 Sturzkampfbomber wurden in Dienst gestellt
10 Brigaden motoristierte Infanterie wurden aufgestellt um die Stabsbrigaden der Panzer-Korps zu schützen.

Forschung
Weitere Militärdokrinen wurden entwickelt, u.A. der mobile Einsatz von Panzertruppen.
Aus der deutschen Marinewerft in Wilhelmshaven wurden uns Pläne moderner Motoren für leichte Kreuzer zugespielt.

Japanisch-chinesischer Krieg 03Q/1937 (Öffnen)
• An der Marco-Polo-Brücke südlich von Peking kommt es zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen chinesischen Soldaten und Truppen der japanischen Garnison, die sich auf einer "Nachtübung" befinden.
• Die japanische Regierung fordert von China den Rückzug der 29. Armee aus Peking, während die Chinesen die japanischen Truppen auffordern, sich in ihre Garnisonen zurückzuziehen. Inzwischen kommt es zu weiteren Gefechten, die sich auch auf das Stadtgebiet von Peking ausweiten. Das japanische Kabinett in Tokio beschließt die Entsendung von Truppenverstärkungen nach Nordchina, wo die Kämpfe zwischen japanischen und chinesischen Einheiten fortgesetzt werden. Der Chef der chinesischen Zentralregierung in Nanking, Chiang Kai-shek, lehnt die Forderungen der japanischen Regierung vom 16. Juli ab und richtet eine "letzte Warnung" an Japan. Mit einer "Strafexpedition" in Nordchina reagiert Japan auf die abschlägige Antwort des chinesischen Ministerpräsidenten Chiang Kai-shek hinsichtlich der japanischen Forderungen. Nach heftigen Kämpfen befinden sich große Teile Nordchinas in japanischer Hand. Die Japaner wollen mit der "Strafexpedition" gegen die Chinesen fortfahren, weil "die Bedrohung der Japaner noch nicht beseitigt ist". Die chinesische Regierung in Nanking setzt ein allgemeines Wehrpflichtgesetz in Kraft. In der Hauptstadt werden die ersten 25 000 Wehrpflichtigen eingezogen.
• Die japanische Regierung beschuldigt die Sowjetunion der aktiven Einmischung in den chinesisch-japanischen Konflikt. Nach Angaben aus Tokio sollen 200 sowjetische Offiziere in der chinesischen Armee befehligen.
• Nach dem Eintreffen von insgesamt 33 japanischen Kriegsschiffen vor Schanghai verhängt die chinesische Regierung über die Stadt den Belagerungszustand.
• Die Regierung in Tokio verkündet die allgemeine Mobilmachung.
• China und die Sowjetunion schließen in Nanking einen Nichtangriffspakt. Im Gespräch sind auch Lieferungen von Kriegsmaterial an die Chinesen.
• Die chinesischen Kommunisten beschließen die Auflösung der in Nordwestchina gegründeten Sowjetrepublik. An die Stelle der kommunistischen Regierung soll eine der Zentralregierung von Chiang Kai-shek unterstehende Regierung gesetzt werden.
• Die Rote Armee des chinesischen Kommunistenführers Mao Zedong legt den Treueeid auf die Nankinger Zentralregierung ab und wird zur achten chinesischen Armee umgewandelt.
• An der chinesischen Nordfront rücken die japanischen durch die Eroberung von Tatung weiter vor.
• Die chinesische Regierung richtet einen formellen Appell an den Völkerbundsrat, sich mit den kriegerischen Ereignissen in China zu beschäftigen und unverzüglich geeignete Maßnahmen gegen Japan zu ergreifen.
• Die japanischen Marinebehörden fordern alle Ausländer, die sich im chinesischen Nanking befinden, auf die Stadt umgehend zu verlassen, weil von japanischer Seite beabsichtigt sei schwere Luftangriffe auf Nanking durchzuführen. Die japanische Luftwaffe führt schwere Bombenangriffe auf die chinesischen Städte Nanking und Kanton durch. Beim Bombardement Nankings setzen die Japaner über 100 Flugzeuge ein. Hunderte von Zivilisten werden getötet. Nach Großbritannien, Frankreich und dem Deutschen Reich werden nun auch die USA, Italien und die UdSSR in Tokio wegen der japanischen Bombenangriffe in China vorstellig. Die Botschafter der Länder protestieren entschieden gegen die Bombardierung von nichtmilitärischen Objekten in chinesischen Städten.
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