[Vik2] Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österreich

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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[Vik2] Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österreich

Beitragvon Der Terminator » 24. März 2012 13:26

Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österreich
Ein Victoria 2 AAR 1816-1955

Hallo liebes Forum,

nachdem ich bereits im Paradox-Forum damit begonnen hatte, meinen AAR zu posten, und damit bereits eine kleine Gruppe von Usern begeistern konnte, möchte ich nun auch euch an meinen Feldzügen mit dem legendären Kaisertum Österreich teilhaben lassen. Die Idee für diesen AAR kam mir, nachdem ich zum ersten Mal mit dem Krieg und Frieden Mod vom Grosen KA! gespielt hatte. Ich war einfach überwältigt. Zu ehren des im Juli 2011 verstorbenen letzten Kronprinzens Österreich-Ungarns, Otto von Habsburg, habe ich mir das Kaisertum Österreich zum Spielen auserkoren. Spielen tue ich im übrigen auf der normalen Schwierigkeitsstufe. Ich hoffe dieser AAR wird auch gefallen. Kritik, Lob und Anregung sind selbstverständlich gern gesehen und sogar erwünscht.

Hier noch mal die wichtigsten Infos zum Spiel:
Version: Victoria 2 Patch 1.3 (UYRG) mit dem Mod Krieg und Frieden 1.4
Schwierigkeit: Normal
Zeitspanne: 1816-1955 ( wenn die Technik mitmacht)

So, hier beginnt nun mein erster AAR mit unseren lieben Nachbarn, den Österreichern:

Kapitel I: Europa im Jahre 1816:
Spoiler (Öffnen)
Die zweite Schreckensherrschaft des Terrorkaisers Napoleon Bonaparte, war gerade erst seit ein paar Monaten beendet. Der Wiener Kongress, welcher die Grenzen Europas neu zog, war vor allem für das Kaisertum Österreich eine große Enttäuschung. Österreich musste sowohl seine auf seine Niederländischen Ansprüche, als auch auf seine Besitzungen am Oberrhein verzichten. Zwar bekam das Kaisertum erneut Galizien, Illyrien sowie einen relativ großen Teil Oberitaliens ( Die Republik Venedig, sowie die Toskana und Lombardei), dennoch wahr all dies im Vergleich zu den preußischen und russischen Gebietszuwächsen eher bescheiden.

Österreichs einst glorreiches Militär war ein Schatten seiner selbst. Es bestand aus nur 126.000 Soldaten, war das 8. größte Militär der Welt und jedem seiner Nachbarn, mit Ausnahme der deutschen und italienischen Kleinstaaten, seinen Feinden schutzlos ausgeliefert. Zwar hatte es mächtige Verbündete, Preußen und das russische Zarenreich, doch schau, trau wem.

Das angeschlagene Kaisertum Österreich im Jahre 1816
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Das Kaisertum hatte jedoch durchaus potenzial. Es verfügte über eine aufstrebende Wirtschaft, welche am Beginn der industriellen Revolution stand. Doch zunächst einmal musste Österreich jedoch wieder seine aufgebrauchten Geldreserven auffrischen, sowie sein angeschlagenes Militär aufrüsten. "Ist dies getan", so dachte sich Kaiser Franz II., " so könnte man über die Errichtung eines Kolonialreiches, sowie über eine österreichische Übernahme Italiens nachdenken". Im Klartext: Österreich möchte sich schleunigst ausdehnen. Dennoch bereite die Zukunft Deutschlands, welches von Preußen und Österreich dominiert wurde, dem Kaiser schlaflose Nächte. Wird Deutschland friedlich oder mit unmengen von Blut geeinigt? Wie geht es mit dem Dreikaiserbündnis weiter?

Um dem Verfall des Militärs entgegen zu wirken, beauftragte die österreichische Regierung führende Wissenschaftler mit der Entwicklung neuartiger Musketen und Pistolen. Desweiteren wurde die Aushebung von 8 neuen Regimentern verfügt. Dies bedeutete die Einziehung von 24.000 Männern aller Altersklassen ( Der jüngste dieser Eingezogenen war gerade 16, der älteste knapp 57 Jahre alt). Hierdurch stieg die Zahl der Soldaten bis zum Sommer auf 150.000 Mann.

Ein Brief, welcher auf den 2. Jänner 1816 datiert wurde, und selbstverständlich in die Hände von Journalisten gelangte, bestätigte die Befürchtungen der Menschen, dass Europa sowie die gesamte Welt vor einem großen Umbruch stehen
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Noch im Jänner 1816 entsandte Kaiser Franz II. zwei Diplomaten zu den treuen Verbündeten Preußen und Russland. Er hoffte, hierdurch die Bande zwischen den Ländern zu stärken, und somit eine kurzweilige Atempause für das Kaisertum zu erwirken. Franz II. wusste nur allzu gut, wie schutzlos Österreich ohne Verbündete da stände.
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Das Kaisertum Österreich scheint gemeinsam mit Europa vor einem Neuanfang zu stehen. Hoffentlich bleibt der Friede nach Napoleons Schreckensherrschaft über Europa dauerhaft erhalten...

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So, dass war der erste Teil meines ersten AARs. Ich hoffe er hat euch gefallen. Solltet ihr irgendwelche Fragen haben, so scheut euch nicht, sie zu stellen. Feedback ausdrücklich erwünscht :)

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Zuletzt geändert von Der Terminator am 22. Juli 2015 17:45, insgesamt 16-mal geändert.
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Re: Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österreich

Beitragvon Der Terminator » 25. März 2012 13:43

Kapitel II: In den Krieg
Spoiler (Öffnen)
Es regnete in Strömen, als der österreichische Ministerpräsident Fürst Klemens Wenzel von Metternich am frühen Mittag des 12. Februars in Wien eintraf. Er kam von einem Kongress über die "Wunderwerke der Industrie" in Brünn. Die dort erlangten Erkenntnisse, welche ausschlaggebend für die weitere Entwicklung Österreichs sein sollten, überbrachte er nun mit euphorischer Miene dem Kaiser.
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Fürst von Metternich wurde auf der Hofburg sogleich vom persönlichen Adjutanten des Kaisers, Ferdinand von Schwichalsky, empfangen. Er geleitete ihn in das Arbeitszimmer des Kaisers. Als von Metternich vor dem Arbeitszimmer des Kaisers ankam, klopfte er behutsam an der Tür. " Herrein" kam es sogleich von drinnen. Metternich trat in den Raum. Kaiser Franz II. saß an seinem Schreibtisch, und überlas gerade einen von ihm verfassten Brief.

Die Hofburg, Residenz des Kaisers
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" Was brachte ihnen der gestrige Tag für Erkenntnisse?" fragte der Kaiser ungeduldig.
" Mein Kaiser, ich habe ausgezeichnete Neuigkeiten für sie" sprach Metternich, und überreichte ihm einen Brief.
" Erklären sie mir kurz, welche Vorzüge die Industrialisierung denn nun hat" befahl Franz II entschlossen.
Metternich strich seinen Anzug zurecht.
" Nun gut" sprach Metternich "Sofern euer Majestät damit einverstanden sind, so würde ich ihnen dringend zum Bau von Fabriken raten. Maschinen, welche die Tätigkeiten von 10 Arbeitern präziser und schneller verrichten. Finanzieren sie die waghalsigen Vorhaben unserer Kapitalisten, und sie werden sehen, das Kaisertum wird eines der prächtigsten und stärksten Reiche Europas werden".
Franz II. blickte auf.
" Wie teuer würde und dieses Vorhaben zu stehen kommen?" fragte der Kaiser.
" 100.000 Thaler pro Fabrik, sowie 50.000 Thaler für den Ausbau der Infrastruktur" antwortete Metternich mit einem haloben Lächeln.
" Tja mein lieber, wir können mit unseren begrenzten Mitteln froh sein, wenn am Ende eines Jahres genung für das Heer herrausspringt. Ich sage ihnen vorab, dass vorallem die Arbeiter solche Pläne ganz und garnicht akzeptieren würden. Das letzte was wir in unserer momentanen Lage noch brauchen, ist eine Revolte, oder gar eine Revolution" mahnte der Kaiser.
" Aber wenn wir genung Fabriken hätten, so wäre auch dieses Problem gelöst. Immerhin benötigen die Maschinen fleissige Hände, welche sie bedienen und bei zunehmenden Verschleiß reparieren." entgegnete Metternich.
" In Ordnung, ich werde ihren Brief an die zuständigen Resortleiter zustellen lassen. Ich erwarte bis zum 1. März eine Depesche, in welche sie mich über mögliche Massnahmen zur erhöhung der Staatseinnahmen informieren" sagte der Kaiser, und für Metternich klang dies unmissverständlich als Ende der Unterhaltung.
" Ich werde sie ihnen so früh wie möglich schicken. Auf Wiedersehen" sprach Metternich beim herrausgehen.
Der Kaiser machte zum Abschied nur eine unwirsche Handbewegung, und machte sich wieder an die Korrektur seines Briefes.

Kaiser Franz II. von Österreich, letzter Kaiser des heilligen römischen Reiches deutscher Nation
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Klemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich, Ministerpräsident des Kaisertums
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Entsprechend der Forderung des Kaisers, legte Fürst von Metternich dem Kaiser seinen neuen Finanzplan vor. Der Finanzplan Metternichs sah folgende Schritte vor:

Erhöhung der Besteuerung der Armen von 50% auf 70%.
Erhöhung der Besteuerung der Mittelschicht von 50% auf 65%
Sogar die Reichen traf es:
Erhöhung der Besteuerung der Reichen von 50% auf 65%

Gleichzeitig sollten die Zölle auf 30% angehoben werden.

Dem Kaiser gefiel hierran besonders, dass es ihm nun endlich möglich war, dass Heer aufzurüsten, und sogar eine richtige Kriegsmarine zu etablieren. Kurzum, der Finanzplan trat noch am Abend des 1. Märzes in Kraft. Mit den neuen Mitteln, setzte sich der Generalstab eifrig daran, das gesamte Militär rundum zu überhohlen. In der tat, es hatte diese rundum Erneuerung bitter nötig, wie die nächsten Monate auf eine sehr dramatische Weise zeigen sollten...

Alle Bemühungen, dass Heer schlagkräftiger zu machen, wurden am 1. Juli abrubt zu nichte gemacht.

Das russische Zarenreich erklärt dem britischen Empire den Krieg.
Und unsereiner steht ihm treu zur Seite!

Das russische Zarenreich schien es der Denkweise des Kaisertums in keinster Weise gleichzutun. Dem Russen war sein Riesenreich schienbar zu eng geworden (?)! Aus genau diesem Grunde, erklärte das Zarenreich Großbritannien am 30. Juni 1816 den Krieg. Allem Anschein nach wollte das russische Zarenreich im britischen Lowlands eine Kolonie resp. einen Brückenkopf für eine ausgiebige Expansion errichten. Frankreich und die vereigneten niederländischen Provinzen traten aus schlechtem gewissen auf Seiten der Briten in den Krieg ein. Preußen und das vom Wiener Kongress geschaffene Kongresspolen traten auf russischer Seite in den Krieg ein.
Am 1. Juli erreichte schließlich ein russischer Gesandter die Hofburg, und erbat im Namen des Zaren Unterstützung.
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Da das Kaisertum Österreich bisher noch nie ein Bündnissabkommen gebrochen hatte, stand es zu seinem Wort. Kaiser Franz II. sagte dem russischen Gesandten seine vollste Unterstützung zu und intervenierte auf Seiten des russischen Kaiserreiches in den Eroberungskrieg um Lowlands.

Europa befand sich, nur ein Jahr nach dem Ende von Napoleons Herrschaft, erneut im Krieg...


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Zuletzt geändert von Der Terminator am 22. Juli 2015 17:45, insgesamt 11-mal geändert.
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Re: Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österreich

Beitragvon Der Terminator » 26. März 2012 17:09

Kapitel III: Der Krieg
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Österreich befand sich also erneut in einem Krieg. Sofort verfügte Kaiser Franz II. über die sofortige Mobilisierung des Heeres. Desweiteren entschied er, dass die II.,IV. und V. in das Kriegsgebiet am Rhein entsendet werden. Dort hatten französische Truppen bereits mit der Belagerung von Saarbrücken begonnen. Das preußische Heer, welches ebenfalls noch seine Wunden leckte, war den französischen Truppen nicht gewachsen. Man rechnete damit, dass die Russen nicht vor September/Oktober effektiv in den Krieg eingreifen konnten. Immerhin mussten sie a) das Heer mobilisieren, und b) die Truppen in den westen verlegen. Da es zu dieser Zeit noch keine Massentransportmittel wie Züge gab, mussten sowohl die österreichischen, als auch die russischen Soldaten zu Fuß marschieren. Hierdurch ging jedoch wertvolle Zeit verloren, in welcher die Franzosen vorrücken konnten. Am 20. Juli setzten sich fast 90.000 Mann Dreier schlagkräftiger Armeen des Kaisertums in Bewegung, um den Franzosen Paroli zu bieten.

Die österreichischen Truppen beginnen ihren Marsch gen Saarbrücken
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Kurz nachdem die Truppen des Kaisertums die bayrische Grenze überschritten hatten, bekamen sie den Befehl, anstatt wie ursprünglich geplant nach Saarbrücken zu marschieren, vorher Station in Kreuznach zu machen. Hier sollten sie auf den V. Korps des preußischen Heeres treffen. Die österreichischen Truppen trafen am 12. Oktober 1816 gegen 18 Uhr in Kreuznach ein. Hier sollten sie zwei volle Tage rasten, um die Vorräte zu ergänzen, aber auch um auf die preußischen truppen zu warten. Gegen 13 Uhr am 14. Oktober sahen die Truppen ein großes Truppenkontingent anrücken. Zunächst ging General Engelbert von Habsburg davon aus, es handele sich hierbei um den V. Korps. Doch als 3 Reiter gegen 14 Uhr einen Brief an General von Habsburg übergaben, wurde ihm sofort klar: "Das sind FRANZOSEN!". Sofort wurde Alarm gegeben, und jeder Soldat rannte auf seinen Posten in den eilends am Vortag ausgehobenen Schützengräben. "Freuer Frei" schrie General von Habsburg . Es krachten die Salven der Gewehre, es donnerten die Kanonen, Franzose um Franzose fiel zu Boden. Erst jetzt wurde den Franzosen klar, dass in der Stadt feindliche Truppen waren. Breits wenige Minuten nachdem die Österreicher das Freuer eröffneten, teilte sich die französische Armee in immer kleinere Haufen. Diese versuchten mit zum Teil selbstmörderischen Sturmangriffen, die Schlacht doch noch zu gunsten der Franzosen zu entscheiden. Sie gingen alle elendig im Kugel und Kartätschenhagel zu grunde. Dennoch wehrten sich die Franzosen zum Teil über mehrere Tage verbissen gegen die immer offensiver werdenden Österreicher. zum Schluss konnten auch die letzten, sich im Wald versteckten Truppen vertrieben werden.
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Die Schlacht von Kreuznach dauerte aufgrund des relativ weitläufigen Umlandes 8 Tage. In dieser Zeit fielen 863 östereichische Soldaten, sowie 9544 französische Truppen. In der Tat, richteten die österreichischen Soldaten ein Blutbad an. Es war eine sehr später Rache für die Hinrichtung der einstigen österreichischen Prinzessin, sowie spätere französische Königin, Marie Antoinette. "NIEMAND RICHTET EIN MITGLIED DES HAUSES HABSBURG", sollen die Truppen der Legende nach geschreien haben, bevor sie all ihren Hass den Franzosen in Form von Blei entgegen schleuderten.
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Wenngleich die Regierung des Kaisertums diesen Vorfall trotz allem bedauerte, so kann man davon ausgehen, dass der ein oder andere Habsburger mit Genugtuung von dem Vorfall erfuhr. Wenngleich der Kaiser ebenfalls Genugtuung empfand, so forderte er seine Trupen und Generäle auf, nicht ein zweites Mal derartig viel Blut zu vergiessen. Der Kaiser fürchtete um sein Ansehen in Europa. Wenngleich die Familienbande im Hause Habsburg sehr bescheiden ausfielen ( Es gab doch seit jeher eine sehr diskrete Bindung zwischen den Familienmitgliedern), so zeigte das Scharmützel von Kreutznach, dass vorallem die Soldaten des Kaisertums sehr loyal ihrem Herrscherhaus ergeben waren. Diese bedingungslose Treue war einer der Hauptgründe, weshalb das Kaisertum auf dem Felde so erfolgreich war.

Kurz darauf kam es in der Zeit vom 2.-7. November zur Schlacht von Saarbrücken. Dieses Mal griffen die Truppen des Kaisertums an, und konnten mit relativ geringen Verlusten ( 2.806 Mann) die Stadt einnehmen. Die französischen Truppen mussten nicht nur eine weitere schändliche Niederlage einstecken, sondern auch 8.128 tapfere Mann zu Grabe tragen, welche zum Teil bereits unter Napoleon Bonaparte gedient und gekämpft hatten.
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Im November 1816, 2 Monate später als Kaiser Franz II. es vorraus gesagt hatte, griffen die Truppen des russischen Kaiserreiches in den Krieg ein. Innerhalb kürzester Zeit wurden das Königreich Hannover und weite Teile der vereinigten niederländischen Provinzen eingenommen. Ein letztes verzweifeltes Aufbäumen der französischen Armee, welches in die Schlacht bei Köln vom 3. bis zum 11. März mündete, fügte ihnen eine weitere schwere Niederlage zu.

Die Schlacht bei Köln, 3.-11. März 1817:
Ende Februar erreichte der III. Korps des preußischen Heeres die Stadt Köln, um neu ausgerüstet zu werden. Er bestand zu dieser Zeit aufgrund der enormen Verluste aus nur 18.000 Mann, und wurde vom erfahrenen General Reinhard von Rauch kommandiert. Zur gleichen Zeit marschierten 35.000 französische Soldaten gen Köln, um diesen Korps nun endgültig zu zerschlagen. Am 3. März gegen 9 Uhr Morgens begann General Antoine Joffre seinen erbarmunglosen Angriff. Der Angriff war verhehrend, und zuersprengte den Korps immer weiter. Erst als die Truppen des Kaisertums die Stadt am 7. März erreichten, wurde den Franzosen klar, dass sie erneut keine Chance hatten. Wie so oft, waren die Österreicher besser ausgerüstet, in der Überzahl und keineswegs so ausgelaugt, wie es die preußischen und französischen truppen waren. Der Sieg gebührte, nachdem sich die Franzosen am 11. März mit schweren Verlusten zurückzogen, den Österreichern.
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Währendessen rückten die Truppen Russlands, Preußens und Österreichs immer tiefer in Feindesland vor. "Es gestaltet sich für unsere Feinde zunehmend als hoffnunglos. Dennoch denkt keiner unserer Feinde daran, Frieden mit uns zu schließen" notierte ein österreichischer Major in sein Tagebuch.
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Es sollte noch 6 lange Wochen dauern, bis Großbritannien dem Kaisertum Österreich den weißen Frieden, und mit ihm den Status Quot anbat. Da sich Österreich noch weit von jeglichem Gebietsgewinn befand, und lieber sein Militär aufrüsten, anstatt es aufzureiben wollte, akzeptierte Kaiser Franz II. das Friedensangebot Großbritanniens.

Östereich darf endlich auf friedlichere Zeiten hoffen...

Das Jahr 1817 neigte sich dem Ende, ohne das irgendein weiterer Friede geschlossen wurde. Metternich und der Kaiser konnten nach langem Tauziehen endlich die Heeresvergrößerung verkünden. Aus Geheimhaltungsgründen fand dies jedoch vorerst nur in kleinem Kreise statt.
38 neue Regimenter sollte in den nächsten Jahren dem Heer zugewiesen werden. Hierfür ordnete von Metternich an, die Zölle wieder auf den Nulltarif zu senken, um die hierfür benötigten Rohstoffe ins Land zu bringen. Zu hohe Zöller hätten die Händler nur verärgert, und somit jegliche Transaktion empfindlich gestört. Dennoch blieben die Steuern bei ihren gewohnten Sätzen. Größere Proteste gab es nämlich nicht wirklich.
" Na hoffentlich bleibt das so..." knurrte General Gregor von Schirrsky, der Chef des Wehrministeriums. Er wusste nur zu gut, dass österreichs Heer ohne diese gigantischen Unsummen seinen Feinden schutzlos ausgeliefert wäre.

Das Heer wächst...
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Eine nicht minder gute Nachricht erreichte die Hofburg, als bekannt wurde, dass dem Reich von nun an modernere Gewehre zur Verfügung stünden. Steinschlossgewehre hiessen diese genialen Gerätschaften. Sie waren robuster und durchschlagskräftiger, als die herkömlichen Gewehre. Sofort wurden 200.000 Exemplare+ 300.000 Tonnen dazugehöriger Munition auf Vorrat geordert. Nur so konnte Österreichs Überlegenheit an Land gewährleistet werden.
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Ein Steinschlossgewehr des östereichischen Heeres, mit Pistole
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Wollen wir doch mal sehen, wer sich jetzt noch mit dem Kaisertum Österreich anlegt...


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Zuletzt geändert von Der Terminator am 18. Juli 2015 22:47, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österreich

Beitragvon Der Terminator » 1. April 2012 12:23

Kapitel IV: Österreich auf dem Weg an die Spitze
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Österreich blühte auf. Seit von Metternichs Steuerreform im Jahre 1816, konnte Österreich unmengen an Geld einnehmen, und so ein einen ungeheuren Reichtum anhäufen. Auch von Metternichs Wirtschaftsreform trug erste Früchte davon. Österreich verfügte über die zweit mächtigste Wirtschaft, sowie über das viertstärkste Heer der Welt.

In anderen Ländern, sah die Lage hingegen ganz anders aus. Der russische Eroberungskrieg um Lowlands gegen Großbritannien, Frankreich und die vereinigten Niederlande ging erbittert weiter. Je weiter die russischen und preußischen Truppen in Frankreich eindrängen, umso mehr Gebiete verloren die Russen in Alaska. Großbritannien hatte bereits im Frühjahr 1818 eine gewaltige Offensive, mit nicht weniger als 200.000 Soldaten eröffnet. Die russischen Truppen, welche im Verhältnis 1:4 unterlegen waren, führten dort einen hoffnungslosen Krieg. Doch auch in Europa wendete sich das Kriegsglück allmählich gegen Russland und Preußen. Frankreich konnte in einem letzten Kraftakt weitere 100.000 Soldaten aus Afrika an die Front schicken, und den Verbündeten schwere Verluste zufügen. Das preußische Heer war am Ende der französischen Offensive vollends aufgerieben und am Ende seiner Kräfte. Das Heer des russischen Kaiserreiches war arg in Mitleidensachaft gerissen, und unfähig, weitere Schlachten zu schlagen.Dennoch gelang es den beiden Bündnispartnern, frankreichs Offensive erfolgreich abzuwehren. Ein hoher Preis für die endgültige Zerschlagung der französischen Armee.

Schlachtfeld in Alaska
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Im Kaisertum ging das Leben trotz dieses erbitterten Krieges seinen gewohnten Lauf. So schien es jedenfalls...
Im Untergrund der deutschen Staaten bildeten sich liberale "Burschenschaften", zumeist von Studenten gegründet, welche das ungeheure Verlangen nach politischer Mitbestimmung und Reformen hatten. Auch Österreich blieb von dieser "Plage" nicht verschont. So schlug die Ermordung des angesehenen Dramatikers August von Kotzebue druch den liberalen Studenten Karl Ludwig Sand am 23. März 1819 hohe Wellen. Er schürte vor allem Unruhe in den deutschen Staaten, da viele Menschen nun erst recht eine liberale Revolution befürchteten.konservative und Reaktionäre Kräfte begrüssten hingegen dieses Attentat und priesen Sand als Märtyrer für die alte europäische Ordnung.
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Wie abzuwarten war, schlossen das russische Kaiserreich und Großbritannien am 5. Juni 1819 einen weniger rühmlichen weißen Frieden. Die Todesopfer dieses Krieges belaufen sich je nach Quelle zwischen 300.000 und 700.000 Toten. Eine wahrlich traurige Bilanz.

Der Friede von München
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Ein altes Sprichwort pflegt zu sagen: "Des anderen Leid, ist des anderen Freud". Zu jener Zeit, schien es Österreich wie auf den Leib geschneidert. Während andere Staaten mit der Schmach eines verlorenen Krieges, den Verlusten an Menschenleben oder der erdrückenden Armut der Bevölkerung leben mussten, erfreute sich das Kaisertum einer Zeit des Wohlstandes und der Geborgenheit. Es hatte keine Feinde, und besaß ein derart gutes Ansehen, welches weit über die europäischen Grenzen hinaus ging.
Als Kaiser Franz am 1. Mai 1820 eine Kronratssitzung einberief, war Österreich fast wieder zu alter Pracht erstrahlt...
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Montag, 1. Mai 1820 11 Uhr Morgens
Kaiser Franz II. schritt ungeduldig im Raum umher. Gerade hielt Fürst Klemens von Metternich einen Vortrag über die ie Zukunft des Kaisertums.
"... die Errichtung von Kolonien, währe ein wahrlich Prestige trächtiger Akt für unser Reich. Nicht nur wir, auch die Einwohner der Kolonien würden hiervon profitieren. Denken sie doch nur einmal an den Reichtum und die vergrößerte Wirtschaftsleistung unseres Landes..." sprach Metternich in die Runde
" Schön und gut Metternich, doch bedenken sie unsere derzeitige Lage." unterbrach ihn von Schirrsky, der Generalstabschef der Kaiserlichen Armee
"Und wo sollen diese Kolonien errichtet werden" fragte Hans Steibl, persöhnlicher Adjutant des Kaisers.
Metternich fuhr mit seinem Finger entlang der Landkarte, und lies ihn vor Afrika stoppen.
"Afrika?" fragte der Ministerpräsident der Provinz Ungarn, Ratko Afflak.
"Ganz richtig" verkündete von Metternich, " Ein großer, unerschlossener Kontinent, welcher schon seit langem auf seine Erkundung wartet."
"Mein Kaiser, was meinen sie dazu?" fragte von Schirrsky.
Der Kaiser wendete sich vom Fenster ab, schritt zur Landkarte, und räusperte sich :"... Nun ja, ein wahrlich brillanter, jedoch gewagter Gedankengang. Solange unser Heer nicht auf Sollstärke gerüstet ist, und Europa ein einziges Pulverfass ist, muss ich diese Planungen leider fürs erste Verwerfen. Ich werde jedoch in geraumer Zeit darauf zurück kommen".
"Wie sie wünschen" sprach Metternich, und verneigte sich vor dem Kaiser.
"Schirrsky, haben sie die Listen mit den benötigten Verstärkungen und den Rüstungsplänen angefertigt?" fragte Franz II. seinen Generalstabschef.
" Jawohl, mein Kaiser. Wir benötigen für die nächsten Jahre, sofern wir ein erneutes Debakel wie im Jahre 1809 vermeiden wollen, mehr als 500.000 Soldaten, 30.000 Pferden, 40.000 Artilleriegeschütze, sowie 100.000 Tonnen Nachschubgüter, allen voran Munition" erläuterte von Schirrsky
" In Ordnung, ich werde mich heute Abend beim Bankett zusammen mit meinen Beratern und dem Fürsten von Metternich dieser Sache annehmen. Wir werden über die notwendigkeit jener benötigten güter beratschlagen, und ihnen zu gegebener Zeit eine Nachricht zukommen lassen " sprach der Kaiser.

So sah der Alltag in der Wiener Hofburg aus. Langweilige Debatten, Sitzungen oder Bürokratie. Der Kaiser und von Metternich hatten Österreich seit dem Wiener Kongress sicher durch jeden Konflikt und jede Krise geführt, und durch Gesetze und Reformen schrittweise stabilisiert. Metternichs "Metternich-Fraktion" regierte das Kaisertum ganz nach den Wünschen des Kaisers und Ministerpräsidenten.

Zum 1. Dezember 1820 konnte Kaiser Franz II. seinem Generalstabschef die Genehmigung für die neue Heeresreform erteilen. Sofort wurden in ganz Österreich unzählige junge Männer eingezogen.

Die zweite Heeresreform während Metternichs Amtszeit! Bitter war sie notwendig, und sollte sie die österreichischen Truppen weiter stärken.


Das neue Jahr brachte einige Veränderungen auf der Landkarte sich. Nachdem das Osmanische Reich Griechenland über viele Jahrhunderte halten konnte, gewährte es der griechische Bevölkerung am 12. März 1821 die formale Unabhängigkeit als unverkennbares Zeichen der Freundschaft. Österreich erkannte Griechenland am 14. März 1821 offiziell als Nation an.
Zur gleichen Zeit vergrößerten die Vereinigten Staaten von Amerika ihr Gebiet im Westen, indem sie kurzerhand die dort ansässigen Ureinwohner des Siox-Stammes gewaltsam vertrieben.
Das Kaisertum zeigte sich sichtlich empört, und fühlte sich daher zunehmend von dem jungen Staat und seinem schier unendlichen Expansionsdrang bedroht. Gleichzeitig traf in Wien die Nachricht ein, dass sich Griechenland von seinen Besetzern, den Osmanen, losgelöst und infolge dessen seine Unabhängigkeit proklamierte.
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Zu genau dieser Zeit trieb von Metternich seine Expansionspläne gen Afrika voran. Kaiser Franz II. erklärte sich schließlich am 15. Mai 1821 bereit, Kolonien in Afrika zu gründen. Er verfügte, dass Tunesien zu Beginn des nächsten Jahres invasiert und erobert wird. Tunesien hatte keine Verbündeten, und wahr im allgemeinen außenpolitisch isoliert. Gute Ausgangssituation.
Am 28. November 1821 bekräftigte der Kaiser nochmals seinen Entschluss, sodass nun auch der Generalstab sowie die Minister der Regierung eingeweiht wurden. Der Plan, Tunesien zu erobern war alles andere als komplex:
-Die IV. Armee unter dem Befehl von General Walter Beck Rzikowsky landet in Tunis, und besetzt die Stadt. Sofern es möglich ist, werden feindliche Armeen angegriffen und zerschlagen.
-VI. Armee unter Otto von Hötzendorf landet zeitversetzt in Kaioruan und unterstützt die IV. Armee, da mit hohen Verlusten, aufgrund des unbekannten und gefährlichen Terrains gerechnet wird.
Sobald Tunesien kapituliert hat, beginnen Ingeneure mit dem Aufbau der Kolonie.

Am 10. Januar 1822 erklärte das Kaisertum Österreich Tunesien den Krieg. Als offizielle Begründung verlautbarte Ministerpräsident von Metternich "wiederhohlte Übergriffe auf österreichische Händler und Kaufleute, welche auf langen Geschäftsreisen in Afrika, Tunesien durchquerten".
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Am 17. Januar verließ mit der IV. Armee, die erste Streitmacht den Kriegshafen von Polei gen Tunesien. Für Österreich war dies sein erster Einsatz auf afrikanischem Boden. Weltpremiere!


Österreichs militärische Überlegenheit war jedoch bislang nur zu Lande gewiss.. Am 28. Januar wurden dem Kaiser daher neue Schiffstypen und Produktionstechniken vorgestellt. Man nannte diese neuen Typen "Klipper". Ein Klipper ist ein schnelles und zugleich wendiges Segelschiff, welches immense Vorteile bezüglich der Verschiffung von Waren brachte. Der Kaiser zeigte sich äußerst Fasziniert von diesen Entwürfen und begann ernsthaft den Gedanken in erwägung zu ziehen, die Krigsmarine Österreichs erheblich zu vergrößern.

Am 20. Februar gingen die 24.000 Soldaten der IV. Armee in Tunis an Land, und begannen mit der Besetzung der Stadt. Hierbei stießen sie auf keine nennenswerte Gegenwehr.

Nachdem Tunis im Juni gefallen war, marschierten Österreichs Truppen in Richtung Gafsa, um die Tunesische Armee, welche Berichten zufolge hier in Stellung gegangen war, zu zerschlagen. Am 19. Juni kam es dann endlich zur ersehnten Schlacht. Wie erwartet, konnte das tunesische Heer überrumpelt und bis zum 25. Juni bis auf wenige hundert Mann zerschlagen werden. Die Überlebenden zogen sich in die endlosen Weiten der Sahara zurück. Sie waren von da an keine Gefahr mehr für das weitere Vorrücken der österreichischen Truppen.

Einen Monat später, während die IV. Armee noch immer in Gafsa weilte, landete die VI. Armee in Kaiorouan und begann mit der Besetzung der Stadt.

Der Krieg machte sehr gute Fortschritte, und versprach daher ein baldiges Ende.

Unterdessen entbrannte ein blutiger Streit zwischen Franzosen und Spaniern um den spanischen Thron. Die Bourbonen, welche seit 1813 wieder in Spanien herrschten, lehnten sich gegen ihre französischen "Brüder" auf. Als bittere Konsequenz erklärte Frankreich Spanien den Krieg. Noch bitterer war die Intervention Großbritanniens und der vereinigten Niederlande auf Seiten der Spanier. Frankreich war umzingelt...

Kaiser Franz hatte erneut Recht: Europa ist und bleibt ein Pulverfass. Eine Armee ist daher absolut von nöten!


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Zuletzt geändert von Der Terminator am 18. Juli 2015 22:47, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österreich

Beitragvon Der Terminator » 4. April 2012 15:45

Kapitel V: Zwischen den Fronten:
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Frankreich befand sich in einem Debakel. Zu allem übel intervenierte der frühere Feind und Bündnisspartner Großbritannien auf Seiten der Spanier. Frankreich befand sich in einem hoffnungslosen Dreifrontenkrieg...

Unterdessen erstatte von Metternich dem Kaiser einen Rapport über moderne Werften. Mit diesen Werften so Metternich, kann das Kaisertum auch seine Maritimen Ansprüche geltend machen, und sich zu einer stattlichen Seemacht deklarieren.
Der Kaiser hatte sichtliches Gefallen an von Metternichs Ideen, und bewilligte daher der Marine einen eigenen Etat.
Darüberhinaus befahl Kaiser Franz II. den Ausbau der Marine. Fortan gliederte sich die Marine in die Seekriegsleitung und das Marinekonstruktionsamt. August Klotzenfeld wurde daraufhin zum ersten "offiziellen" Befehlshaber der österreichischen Kriegsmarine ernannt.
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Ministerpräsident von Metternich unternahm am 15. Juni eine Reise nach Tunis. Dort besichtigte er die österreichischen Truppen, und sprach ihnen im Namen seiner Hoheit Franz II. seinen besten Dank und Segen aus. Auch begutachtete von Metternich den Zustand der lokalen Infrastruktur. Am 13. Juli erreichte von Metternich und seinen Stab eine folgenschweren Nachricht:

Krieg mit Frankreich! Preußen erklärt Frankreich den Krieg. Der Kaiser ehrt sein Bündnis mit Preußen. Männer ab 16 Jahren zum Kriegsdienst melden.

Preußens König, Friedrich Wilhelm III., wollte also Frankreichs Schwäche für einen erneuten Präventivschlag nutzen. Auf Seiten Frankreichs kämpften sowohl die Papststaaten, als auch das Königreich Sardinien-Piemont. Der Kaiser wollte den italienischen Staaten nach Gebiet trachten, um seine dortigen Interessen zu wahren, aber auch, um sein Königreich zu vergrößern.

Generalstabschef von Schirrsky befahl nach der Eröffnung der Feindseligkeiten mit Frankreich, der I.,V., VII. Armee bei Wälsch Bergen und Mailand in Stellung zu gehen.

Euphorisch meldeten sich unzählige Freiwillige zum Kriegsdienst. Man wollte den Franzosen zeigen, wie sich eine richtige Niederlage anfühlt. Die Schmach von 1806 sollte nun endlich endgültig getilgt und vergessen werden. Einen ungeheuren Aufschwung erhielt die österreichische Kriegsmaschinerie, als am 11. August 1823 die bedingungslose Kapitulation Tunesiens verkündet wurde. Österreich verfügte über seine erste Kolonie. Ein prestigeträchtiger Tag für das ehrgeizige Kaisertum.

Am 15. August rückten die österreichischen Truppen gegen Sardinien-Piemont vor. Zur gleichen Zeit begannen auch die Truppen des Königreichs Preußen den Marsch auf französisches Territorium. Der Krieg um Elsass-Lothringen hatte begonnen...

Kaiser Franz II. forderte am 20. August seine treuen Verbündeten Bayern, Württemberg und Sizilien-Neapel zum Kriegseintritt auf Seiten Österreichs auf. Ohne Widerworte kamen sie seiner Aufforderung am 28. August nach, und erklärten Frankreich und seinen Verbündeten den Krieg.

Am 17. Oktober konnte die Sardinische Armee von Zwei österreichischen Armeekorps (I. und V. Armee) gestellt und binnen weniger Tage zerschlagen werden. Zur gleichen Zeit kämpften preußische und französische Truppe eine verbissene, mit aller Härte geführte Schlacht um Metz.
Aufgrund des bisher positiven Kriegsverlaufes forderte der Kaiser Franz II. die Papststaaten zur Abtretung der Romanei auf. Viel zu lange schon, hatte der Papst seine Macht missbraucht. Nun muss er dafür bezahlen...

Fast zeitgleich entsandte der württembergische Herzog, Heinrich VI. ein Forderungsschreiben an das Königreich Sardinien-Piemont, in welchem er sie zur Abtretung der Provence aufforderte.
Im Januar 1824 begann die österreichische Großoffensive gegen die Papststaaten. Am 17. Januar 1824 konnte die päpstliche Armee unter dem Befehl von Vittorio Lombardi vernichtend geschlagen werden.
Die Niederlage für die beiden italienischen Königreiche (Papsttum) war nicht mehr abzuwenden. Am 7. April 1824 unterzeichneten die Außenminister der beiden Staaten in Bern den Friedensvertrag mit Österreich, Württemberg, Sizilien-Neapel, Bayern und Preußen. Österreich erwarb hierdurch offiziell die Romanei.

Kaiser Franz II. war überglücklich, und befand sich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Österreich war wieder zu alter Pracht erstrahlt. Nachdem Ende des Krieges musste man sich um die Sicherung des neuen Reichtums bemühen, und das Reich weiter stabilisieren.
Nachdem der Krieg in Italien vorüber war, ging es mit aller Kraft gegen Frankreich. Am 22. Mai befahl der Generalstabschef von Schirrsky erstmalig seit 1809 die Generalmobilmachung des Heeres. Nun wurde jeder Mann ab 16 Jahren zum aktiven Kriegsdienst heran gezogen, und mit Waffe und Uniform versehen.

Am 1. Juni marschierten 150.000 Österreicher über Bayern, Württemberg und Baden an die Front. Die Entscheidungsschlacht stand kurz bevor...

Nachtrag 19.03.2014:
Leider sind etliche Bilder die vor wenigen Monaten hier noch zu sehen waren vom Uploader gelöscht worden. Ich habe daher sämtliche Bilder meines AARs die von der Löschung nicht betroffen sind hier in der SZ hochgeladen und neu verlinkt. Ich habe leider verpennt, dass schon von Anfang an zu tuen...


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Re: Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österreich

Beitragvon Der Terminator » 14. April 2012 22:39

Kapitel VI: Mit vereinten Kräften
Spoiler (Öffnen)
Preußen sowie die übrigen deutschen Kleinstaaten gingen sofort in die Offensive. Frankreich war hierdurch nun völlig überlastet. Es führte einen ausweglosen Vierfontenkrieg. Gleich nach Kriegsbeginn fielen Preußen und seine Verbündete in Frankreich ein. Hastig organisierten die Franzosen eine Gegenwehr für den preußischen Angriff.
Im Juli kam es bei Strasbourg zu einem ersten Zusammentreffen zwischen Badischen und französischen Truppen. Sofort griff die V. Armee des Kaiserlichen Heeres, welche als erstes österreichisches Truppenkontingent in Frankreich eintraf, in die Schlacht um Strasbourg ein.

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Das Ergebnis der Schlacht war ein Sieg auf ganzer Linie. Mehr als 10.000 französische Soldaten fanden im Kanonenfeuer der Österreicher den Tod.
Im laufe des Monats erreichten die restlichen Kontingente Österreichs die Front. Von Schirrsky befahl den sofortigen Angriff der I. und VIII. Armee auf die 7. und 11. französische Armee in Metz. Es galt die Franzosen schnellstmöglich nieder zu ringen.

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Wie erwartet, siegten erneut die Truppen des Kaisertums. Mit genugtuung nahm der Kaiser von der Meldung Kenntniss. Es hatte sich also bezahlt gemacht, das Heer aufzurüsten, und mit moderneren Waffen und Taktiken zu versehen. Alles in allem war Österreich seit 1816 zur mächtigsten Militärmacht in Europa aufgestiegen. Selbst das mächtige britische " Empire" musste seinen Hut vor dem Heer des Kaisertums ziehen. Nur Maritim hatte das Reich mit 36 Schiffen ( davon nur 6 Linienschiffe) das Nachsehen. Der Kaiser verwehrte sich einer Aufrüstung der Flotte, da er lieber warten wolle. bis modernere Technologien auf dem Gebiet der Seefahrt zur Verfügung ständen.
Im Alleingang besiegten die Truppen des Kaisers die französischen Truppen. Österreich eilte von Sieg zu Sieg. Von Schirrskys erhoffte Entscheidungsschlacht blieb zu seinem Leidwesen leider aus. Folglich musste das französische Heer in vielen kleineren Schlachten niedergerrungen werden.
Den Höhepunkt dieser Schlachten bildete die Schlacht von Colmar, welche ironischerweise am heiligen Abend ihr Ende fand. Die hohen Verluste der Schlacht sind mit einer anfänglichen Unterlegenheit der Österreicher ( 15. 000 gegen 30.000 Mann) zu erklären. Kurzweilig gelang es den französischen Truppen sogar, die Truppen des Kaisertums einzukesseln. Erst als die II. Armee in der Engelbert von Habsburg in die Schlacht eingriff, konnten die französischen Truppen niedergekämpft und zum Rückzug bewegt werden.

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Da Frankreich von Anfang an das Nachsehen hatte, und aufgrund der unaufhaltsam vorstossenden Österreicher, beschloss das französische Parlament ein Friedensgesuch an den österreichischen Kaiser zu entsenden. Hiermit erklärte sich Frankreich einverstanden, Elsass-Lothringen an Preußen abzutreten. Hiermit war das Kriegsziel der Bündnispartner erreicht, und somit akzeptierte Kaiser Franz II. das Friedensgesuch der Franzosen, ohne selbst Forderungen zu stellen, oder zu diktieren. Kaiser Franz II. wollte Frankreich nicht verprellen, und belies es bei dem Status Quo zwischen dem Kaisertum Österreich und Frankreich. So konnte Franz II. gewährleisten, dass

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In Preußen sowie den anderen deutschen Staaten wurde ausgelassen gefeiert. Deutschland stand hiermit kurz vor seiner Vereinigung. Stillschweigend nahm das Kaisertum die preußische Vorherrschaft in Deutschland hin.Dies war ein Entschluss welcher gewissermassen gar nicht offen bekundet wurde. Vielmehr zeichnete hatte sich durch diesen Konflikt abgezeichnet, dass sich ein einheitlicher deutscher Staat wohl ohne Österreich gründen wird. Es gab jedoch auch andere Gründe. Im Falle, dass Österreich darauf pochen würde, Teil Deutschlands zu werden, würde erneut ein erbitterter Machtkampf zwischen Habsburgern und hohenzollern entstehen, und die deutschen Völker in einen Bürgerkrieg ziehen. Dies wollten natürlich alle parteien, insbesondere Österreich und Preußen verhindern. Beide Reiche wussten nur zu gut, dass selbst wenn einer von beiden siegreich aus diesem Konflikt hervor gehen würde, dieser zu erheblich geschwächt wäre, als dass dieser das neue Deutschland wirklich effektiv schützen könne. Deshalb war man im Kaisertum vielmehr darauf bedacht, einen guten Umgang mit den deutschen Brüdern und Schwestern zu pflegen, jedoch stets einen von ihnen getrennten Weg zu gehen.
Am 8. Mai verkündete der preußische König Friedrich Wilhelm III. die rechtmässige Annektierung Elsass-Lothringens, sowie die Errichtung des Reichslandes Elsass-Lothringens. Auch eine österreichische Delegation war an diesem Tag in Berlin zugegen, und wohnte der Zeremonie bei. Wenige Monate später, am 14. September 1825, gab es sogar einen triumphalen Einzug der siegreichen Truppen in Berlin. Auch die I. Armee des österreichischen Heeres, unter dem Befehl von Feldmarschall Ferdinand von Württemberg nahm an diesem Einzug teil. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. verlieh dem Feldmarschall von Württemberg, sowie 10 weiteren österreichischen Offizieren, darunter 2 Generäle, den höchsten Orden Preußens, den "Pour le Merite" ("für den Verdienst") für besondere Verdienste um das Wohl und den Schutz Preußens. Jubelnd winkten die Bürger Berlins den Helden des "Befreiungskrieges" zu.

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Ebenfalls verkündete Kaiser Franz II. am 8. Mai 1825 die Demobilisierung der Truppen, und verlieh seinen Soldaten diverse Orden für die tapfere Verteidigung der deutschen Interessen.

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Doch der Schein trügt. Wenngleich Österreich sich aus dem deutschen Bund zurückzog, und Preußen hierdurch freie Hand lies, war das Kaisertum längst nicht so wohlwollend wie es sich nach außenhin gab. Gregor von Schirrsky, Generalstabschef des Kaiserlichen Heeres hatte bereits im Jahre 1820 Pläne zur Unterwerfung verschiedener europäischer Staaten ausgearbeitet. Er sah es als unumgänglich, das Dreikaiser-Bündniss zu wahren, wenngleich dies ein ausscheiden Österreichs aus dem deutschen Bund bedeutete. Im allgemeiner war von Schirrsky ein Beführworter jener stimmen, welche sich für eine totale Okkupation Italiens aussprachen. Auch der Balkan, die Schweiz und Teile Afrikas rückten ins Blickfeld des Feldmarschalls. Von Schirrskys Einfluss auf den Monarchen war vorallem in jener Zeit noch bedeutender, als der Metternichs. Unheilvoll kristallisierte sich Österreichs Zunkunft am Firmament der Großmächte.Doch noch schien es unklar, ob sich österreichs Adler erneut empor über Europa recken würde, wie er es noch vor gut 100 Jahren im Heiligen Römischen Reich tat.

Europa kam nicht zur Ruhe, immer flammten neue Konflikte und Unruhe-Herde auf. Deutschland stand stand sogar vor der blutigsten revolution seiner Geschichte. Der Keim der liberalen Unruhen hatte ganz Deutschland bereits infiziert. Europa sollte bald folgen...


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Re: Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österreich

Beitragvon Der Terminator » 17. Mai 2012 14:29

Kapitel VII: Der neue Kurs
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Deutschland stand durch die Ereignisse des Jahres 1824 kurz vor seiner ersten vollständigen Vereinigung. Einzig die ewigen Querelen um Schleswig und Hannover machten es den Deutschen schwer, ihren eigenen Weg zu gehen, und somit einen eigenen Staat zu etablieren. Österreichs Ausscheiden aus dem Bund ermöglichte eine deutsche Einigung ohne weiteres Blut vergießen. Zwar verstanden sich die Österreicher immer noch als "Deutsche" , jedoch wollte man seinen eigenen Weg, ohne weiteren Anhang, gehen.
Dieser Schritt war somit vorerst das Ende eines möglichen Großdeutschen Reiches. Von nun an sollte es zwei "deutsche" Staaten in Europa geben. Kaiser Franz II. hatte gute Gründe, sich aus dem Bund zu entfernen, und Österreich einem anderen Schicksal zu zuführen. Vorallem Generalstabschef von Schirrsky nutze seine hohe Position aus um erheblichen Einfluss, letztendlich sogar mit Erfolg, auf Kaiser Franz II auszuüben. Dennoch bemühte sich das Kaisertum, gemäß von Schirrskys neuen Bündnisplänen, um den Erhalt des Bündnisses mit Preußen, und den daraus resultierenden guten Beziehungen und Absicherungen. Preußen hatte im grunde keine andere Wahl. Das Kaisertum hatte ein erheblich stärkeres Heer, weshalb es für dieses ein leichtes gewesen wäre, Preußen für das Kaisertum. Mit den treuen Preußen im Norden hatte man einen gewichtigen Rückhalt im falle eines unverhofften Angriffes
Das Jahr 1825 brachte zum ersten Mal seit dem Wiener-Kongress eine Zeit des Friedens mit sich. Die Völker Europas schienen endlich den unschätzbaren Wert des Friedens erkannt zu haben.

Ministerpräsident von Metternich nutze diese Unbekümmertheit aus, um endlich wieder politisch in den Vordergrund zu treten. So war es nicht verwunderlich, dass von Metternich seinen neuen politischen Gegener, von Schirrsky, scharf kritisierte. Mit fast vernichtenden Worten kritisierte von Metternich die Entscheidung von Schirrskys, aus dem deutschen Bund auszutreten. " Wir sind doch auch deutsche." verkündete von Metternich während seiner jährlichen Neujahrsansprache. Vorallem der liberale Flügel des Bürgertums bejubelte von Metternichs Rede.
Keineswegs verwunderlich war daher von Schirrskys Reaktion auf diese Rede. Er bekam einen fürchterlichen Wutanfall und überlegte, wie er von Metternich unschädlich machen könne. " Er verpestet das Bürgertum mit seinen perviden Thesen. eine wahrliche Schande. Soll es denn wirklich eine blutige Revolution geben, in welcher der Beschluss des Kaisers für null und nichtig erklärt wird?" konterte von Schirrsky noch am Nachmittag des selben Tages in einer Rede vor seinen Anhängern.
Hierdurch ergab sich eine gefährliche Situation für das Kaisertum. Wenn sich von Metternich und von Schirrsky weiterhin gegeneinander aufwiegeln und das Volk hierdurch mit sich reißen, so wäre der Grundstein für eine Revolution, oder schlimmer noch, einen Bürgerkrieg gelegt. Zwar intervenierte der Kaiser im laufe des Monats in diesen Konflikt und hielt die beiden Streithähne zu einer Kampfespause an, jedoch konnte auch er die politischen Konsequenzen nicht verhindern. Es kam zu einer Blockbildung im Oberhaus.
Die Konservative Metternich-Fraktion verlor zahlreiche Mitglieder an von Schirrskys Reaktionäre " Neo Absolutistische"-Fraktion. Ein schwerer Schlag für von Metternich. Um weiterhin die Mehrheit im Oberhaus behalten zu können, ging von Metternich auf die Forderungen der liberalen " Föderalisten"-Fraktion ein.
Gleichzeitig verständigte sich von Schirrsky mit der Konservativen Kolovrat-Fraktion auf eine gemeinsame politische Zusammenarbeit. Das Oberhaus des Kaisertums war somit gespalten. Eine äußerst gefährliche Situation für Österreich.

Die Fraktionen des Oberhauses 1825/1826:

Metternich-Fraktion 300 Sitze im Oberhaus
Kolovrat-Fraktion 250 Sitze im Oberhaus
Neo Absolutisten 275 Sitze im Oberhaus
Förderalisten 250 Sitze im Oberhaus
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Gesamt 1075 Sitze im Oberhaus


Somit ergibt sich für von Metterich eine äußerst knappe Mehrheit von 25 Sitzen.


Zu Beginn des Jahres 1826 entwickelte sich eine erbitterte Feindschaft zwischen von Schirrsky und Metternich. In wutentbrannten und oftmals hasserfüllten Reden machte von Schirrsky seinem Unmut freien Lauf. Er verstand es wahrlich, jede Reform von Metternichs zu kritisieren, und mit allen Kräften zu bekämpfen. Lediglich von Metternichs knappe Mehrheit machte von Schirrskys Bemühungen zu nichte. Doch war es von Metternich durchaus bewusst, dass das Schicksal seiner Koalition auf Messers Schneide stand.
Schon bald entbrannten überall im Kaisertum wilde Debatten und heisse diskussionen um die Thesen und standpunkte der jeweiligen Konkurenten im Oberhaus.

Der russische Kaiser Nikolaus I. fürchtete aufgrund der österreichischen Aufrüstungen, aber auch aufgrund der bevorstehenden liberalen Unruhen zunehmend das Kaisertum. Um sich daher anderweitig abzusichern, aber auch, um den bevorstehenden 2. Krieg um Lowland ohne die Bevormundung des Kaisertums führen zu können, brach Russland am 18. Oktober das Bündniss mit dem Kaisertum Österreich. Kaiser Franz II., sowie die gesamte österreichische Öffentlichkeit waren ausser sich vor Wut.

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Als strafende Konsequenz entzog Kaiser Franz II. am Folgetag dem russischen Kaiserreich die Durchmarschgenehmigung, und berief den österreichischen Botschafter in Petrograd ab.
Einzig Generalstabschef von Schirrsky sah durch diesen Umstand einen Vorteil für das Kaisertum. Endlich kann man Russland demütigen, und ihm die Überlegenheit Österreichs vor Augen führen. Hierdurch könnte man der Welt erstmals und deutlich vor Augen führen, wie schlagkräftig das Kaisertum seit seiner Neufindung 1816 geworden war. Viele Mächte, allen vorran das russische Kaiserreich unterschätzten die Stärke des Kaisertums, und vergeudeten daher auch keine ernsthaften Überlegungen an Verteidigungsplänen. Angriffspläne, welche allerdings zum teil mehrere Jahrzehnte alt waren, bildeten die Grundlage für Offensiv-Manöver potenzieller Gegner des Kasiertums.

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Wie erwartet, erklärte Russland Großbritannien am 30. Juni 1827 erneut den Krieg, um die schmach von 1819 zu tilgen und Lowlands im zweiten Anlauf zu erobern. Preußen intervenierte natürlich auf Seiten des Kaiserreichs. In der Hoffnung, diesesmal schneller vorran zu kommen, da Frankreich Neutral blieb, fielen die russen erneut über Alaska kommend in Kanada ein. Es sollte diesesmal jedoch ein noch grausameres Ende nehmen, wie Augenzeugen später berichteten...

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Am 1. November 1827 stimmte das Oberhaus geschlossen für die dritte Heeresreform unter Metternich. Diese Abstimmung sollte die erste von vielen weiteren sein, da die Querelen seit der Aufkündigung des Bündnisses nur noch mehr geworden waren. Man schob sich gegenseitig die Schuld für das Scheitern des Bündnisses zu. Von Metternich gab von Schirrsky und seinem aggressiven Vorgehen auf dem Schlachtfeld die Schuld. Von Schirrsky hingegen gab von Metternich und seiner "liberalen Verbrecherbande" die Schuld. Erneut kam es zu Eskalationen im Oberhaus.Doch insgeheim frohlockte vor allem der österreichische Generalstab über diese Entwicklung.
Mit noch mehr Soldaten, und noch mehr Kriegsgerät wäre man endgültig unbesiegbar und somit unantastbar. Somit könnte man sich auch gegen einen möglichen Verrat der Preußen wehren, da selbst diess Szenario nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden konnte. Die Zeichen standen auf Krieg. Das nächste Ziel war eindeutig: "RUSSLAND!" es stellte sich nur die Frage wann und wie der Krieg mit dem Kaiserreich entbrennen wird. Immerhin war Kaiser Franz II. trotz dieses widerlichem Bündnisbruches darauf bedacht, die internationale Etikette zu wahren, und nicht zu einem Eroberungskrieg gegen Russland aufzubrechen. Vielmehr wartete man auf einen geeigneten Anlass, um dem russischen Bären mit der Flinte gegenüber zu treten. Und anders als andere Großmächte, intensivierte das Kaisertum sowohl Angriffs-, als auch Verteidigungspläne gegen seine Nachbarn und potenziellen Feinde. Vorsicht ist gut, Sicherheit ist besser. Manchmal mag jedoch auch der Angriff die beste Verteidigung sein...


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Re: Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österreich

Beitragvon Der Terminator » 28. Mai 2012 16:11

Kapitel VIII: Die Lage eskaliert:
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Wenngleich die letzten Jahre eine Zeit des Friedens mit sich brachten, so standen die Zeichen erneut auf Krieg. Russland und das Vereinigte Königreich bekriegten sich erbittert im eisigen Kanada und in Teilen Alaskas. Zur gleichen Zeit standen sich in Südamerika die beiden mächtigsten Nationen des Kontinents gegenüber. Das Königreich Brasilien erklärte Argentinien den Krieg. Aufgrund der guten Beziehungen zu Argentinien, beschloss Kaiser Franz II., Argentinien Kriegsdarlehen zu gewähren. Hiermit finanzierte das Kaisertum den Argentinisch-Brasilianischen Krieg für Argentinien. " Hoffen wir, dass sie sich in geraumer Zeit hierfür erkenntlich zeigen." sprach der Kaiser zu seinen Ministern und Generälen.
Zur gleichen Zeit gelang es dem Kaiser, das italienische Herzogtum Modena unter seine "Fittiche" aufzunehmen. Hiermit konnte Österreich seine Vormachstellung in Italien ausbauen.

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Ein weiteres Schlüsselereignis des Jahres war die osmanische Invasion in Nejd, welche im Falle eines sieges, einen nicht unerheblichen Gebietszuwachs für das Osmanische Reich bedeuten würde. Ferner gelang es den Vereinigten Staaten von Amerika eine Kolonie in Liberia zu errichten, und somit ihren Machtbereich über die grenzen des amerikanischen Kontinents hinaus zu tragen. Als "Beunruhigend" kommentierte von Schirrsky diese Meldung, welche ihm am 12. April überbracht wurde.
Desweiteren gelang es Heereswissenschaftlern und Armeeforensikern, die Versorgung von Fronttruppen zu steigern. Hierdurch konnte man ihm optimalen Falle die verluste nicht unerheblich reduzieren, da Medizin und Verbandszeug schneller transportiert werden konnten. Auch Lebensmittel, Munition und neue Soldaten gelangten so schneller an die Front.

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Unterdessen gingen die ewigen Querelen und Streitereien im Oberhaus weiter. Natürlich wusste im April 1829 noch keiner, wie grundlegend sich die Lage innnerhalb der nächsten Monate und Jahre ändern würde. Ministerpräsident von Metternich war heilfroh, als Sardinien-Piemont dem Herzogtum Württemberg den Krieg erklärte. Revanchegelüste der Italiener (ita. "Vendetta), welche das von Württemberg besetzte Nizza zurück erobern wollten, führten das Kaisertum in den erneuten Krieg. Sofort intervenierte das Kaisertum, als Verbündeter des Defendors, auf Seiten Württemberg in den Krieg gegen Sardinien-Piemont.
Hierdurch musste Generalstabschef von Schirrsky seine politischen Ämter auf unbestimmte Zeit niederlegen, um sich der Planung und Durchführung des Krieges gegen Sardinien-Piemont anzunehmen. Tatsächlich sollte er erst 1834 in die Politik zurückkehren, um seinen politischen Rivalen von Metternich erneut gegenüber zu stehen.
Fast zeitgleich kapitulierte auch das letzte russische Armeekorps in alaska, wodurch ein fortführen des Krieges für das Kaiserreiches unmöglich wurde. Am 24. April kehrten das Vereinigte Königreich, das russische Kaiserreich und das Königreich Preußen zum "status quo" zurück. Erneut wurde das Kaiserreich in einer bitteren schmach der Niederlage gebadet. Der nationale Stolz war mehr als nur verwelkt. Schadenfroh notierte von Schirrsky in seinen Unterlagen :" Mit unserer Hilfe ständen sie jetzt feiernd in London". Natürlich übertrieb von Schirrsky mit seiner Aussage, da die Streitkräfte des Kaisertums zu diesem Zeitpunkt für eine derartige Landungsoperation einfach nicht ausgelegt waren. Dennoch war das Signal seiner Botschaft ersichtlich, und zwar das Versagen des russischen Zaren und seiner Bündnispolitik. Gleichzeitig war diese Notiz ein herber Seitenhieb gegen das russische militär, welches erneut eine bittere Niederlage einstecken musste. "Das Hauptproblem", so vermerkte der Kaiser, "... welches unsere Nation hat, ist seine äußerst bescheidene Marine. Wir können nur hoffen, dass es bald neue Technologien und Erkenntnisse auf diesem Bereich der Kriegsführung geben wird. Dann schlägt unsere Maritime-Stunde".
Kaiser Franz II. sollte jedoch den den kompletten Ausbau der Flotte, so wie er es sich vorstellte, nie erleben. Sein früher Tod zerstörte seine Träume von einer starken Marine. Erst sein Nachfolger Franz Joseph sollte seinen Gedanken auffassen, und Österreich endgültig zur Seemacht proklamieren.

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Am 5. Mai begann der österreichische Angriff auf Sardinien-Piemont. Die III. Armee ( General der Infanterie Gottfried von Hartmann) und die V. Armee ( General der Infanterie, Major der Artillerie Franz von Kobratin) marschierten Novara ( III. Armee) und Alexandria ( V. Armee) ein. Der Krieg war gewonnen, ehe er überhaupt richtig begonnen hatte. Das Sardinische Heer, bestehend aus 9000 schlecht ausgebildeten Soldaten ( wenn überhaupt), war dem Untergang geweiht.

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Nachdem die sardinische Armee Nizza attackierte, und hierbei das Heer der Württemberger vernichten schlug, griff die V. Armee die sardinische Armee in Nizza an. Innerhalb kürzester zeit durchbrach die wendige Kavallerie des Kaisertums die feindlichen Linien. Kurz danach griff die Infanterie in einem erbarmungslosen Sturmangriff, unterstützt von der außenhalb stehenden Artillerie.

Am 20. Juni fiel die Stadt Nizza schließlich in die Hände der österreichischen Truppen. Aufgrund des gewagten Sturmangriffes, sowie des darauf folgenden Häuserkampfes ( einer der ersten in der Geschichte des Krieges), fielen 4651 Soldaten des Kaiserlichen Heeres. Auf Sardinischer Seite waren 6201 gefallene Soldaten zu beklagen.

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Nach der gewonnenen Schlacht von Nizza, besetzten die Truppen des Kaisertums das Herzogtum. Am 24. September traf in Wien ein Schreiben des württembergschen Großherzoges ein. In diesem Schreiben setzte man Kaiser Franz II. darüber in Kenntnis, dass das Herzogtum Württemberg die Insel Sardinien als weiteren tribut fordert. Wiederwillig nahm der Kaiser auf Anraten von Metternichs an.

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Am 4. Oktober ereignete sich in der Kolonie Tunesien etwas sonderbares. In der Hafenstadt Tunis riefen mehrere Eingeborene Parolen, in welchen sie lautstark eine Aufnahme in das kaiserliche Heer forderten, die Kolonialtruppen und somit das Heer zu unterstützen. Von Schirrsky fand sofort lobende Worte, für diesen aufopferungsvollen Einsatz der Eingeborenen."Ein jeder kann Nationalist werden. Wir brauchen nur die selbe Ideologie und den gleichen Ansporn" schrieb von Schirrsky am folgenden Tag an seinen Adjutanten.

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Kurz darauf kapitulierte Sardinien-Piemont vor Österreich und Württemberg. In Folge des Friedensvertrages, welcher noch am gleichen Tage in Parma geschlossen wurde, musste Sardinien-Piemont die Insel Sardinien an das Herzogtum Württemberg abtreten.

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Die Regierung Piemonts ( Aufgrund der bedingungen des Friedensvertrages kann man das Herzogtum nur noch als Piemont ansehen) zog ihre Konsequenzen aus dem Debakel des Krieges gegen Österreich und Württemberg, indem sie kurzerhand eine modernere Verfassung, die Statuto Albertino, einführte. Gleichzeitig ging man hierdurch auf die vermehrten reaktionären Aktionen im Herzogtum ein.

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Österreich ging erneut als Sieger hervor. In Wien wurde daher einmal mehr eine große Militärparade abgehalten. Für General von Schirrsky war dies die Krönung seiner Militärlaufbahn. Am 1. Dezember wurde Gregor von Schirrsky im Alter von 55 Jahren zum Feldmarschall und Generalinspekteur des Heeres ernannt. Er war hiermit der zweitmächtigste Mann des Staates.
Nach der Beendigung der Feindseeligkeiten mit Piemont widmete sich der Generalstabschef nicht sofort wieder der Politik. Russland rückte in seinen Fokus. Er trachtete dem Kaiserreich nun endgültig nach seinem Stolz. Zusammen mit dem Kaiser arbeitete er in den Jahren 1829/1830 einen Angriffsplan gegen Russland aus. Mit großem unbehagen dachte der Kaiser an die folgen für österreichs Ruf, wenn das Kaisertum plötzlich als Aggressor dar steht. dennoch hielten beide an dem Plan fest. Wenn man das Heer des Kaiserreichs vernichtend schlagen kann, so hääte man im Osten den rücken frei, und man könne sich relativ gemütlich in Italien ausbreiten. Am 1. Juli genehmigte der Kaiser offiziel die Angriffspläne, und lies das stehende Heer heimlich aufrüsten und aufmunitionieren. Bedenken an eine preußische intervention wurden schnell wieder verworfen, da Österreich es zum einen mit beiden Nationen gleichzeitig aufnehmen könnte, und zum anderen da Preußens und Österreichs Schicksal zu eng miteinander verknüpft seien. Eine Intervention Preußens würde daher die Reichsgründung ihrerselbst sehr gefährden. "Daher", so von Schirrsky in einem Brief an General Ruprecht von Württemberg, "scheidet Preußen als möglicher Kriegsgegner aus, und bleibt somit dem Kaisertum als Bündnisspartner erhalten".

Ab dem 1. Juli begann die Heeresführung ( Der Generalstab) mit der Mobilisierung des stehenden Heeres. Hierfür wurden Munition, diverse Versorgungsgüter und neue Soldaten an die Front gebracht. 5 Armeen standen im Osten ab sofort in ständiger Bereitschaft. Der Krieg mit russland ist unausweichlich geworden. Will Österreich seine dauerhafte Herrschaft über den Kontinent sichern, und sein Reich auf dauer erhalten, so muss es erstmalig in die Offensive gehen. Der Krieg steht nun unmittelbar bevor, und der Funke der das Fass zur Explosion bringen soll, droht jederzeit auf dieses Pulverfass überzuspringen. Gibt es noch Hoffnung auf eine friedliche Lösung, oder schlittern beide reiche in die Katastrophe...


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Re: Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österreich

Beitragvon Der Terminator » 13. Juni 2012 10:01

Kapitel IX: Weit lasst die Fahnen wehen...
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Während im Kaisertum die Kriegsvorbereitungen auf Hochtouren liefen, keimten in Polen vermehrt die Forderungen auf, sich endgültig von Russland zu lösen. Im Laufe der Monate Juli und August kam es immer wieder zu teils heftigen, brutalen Auseinandersetzungen zwischen Polen und Russen.
Zar Nikolaus I. waren diese Meldungen nur Recht. Schon seit langem machte er keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber Polen.Nur zu gern würde er das Kongress-Polen annektieren und in sein Reich eingliedern. Diese Aufstände waren daher ein guter Anlass für ihn, sein Territorium nach Westen hin zu vergrößern. Auch die Polen wollten nicht länger in der Knechtschaft Russlands leben. Im November entsandte der Zar drei große Armeen in Richtung Polens, um die Anführer der Aufstände festzunehmen. Die polnische Bevölkerung war jedoch bereit, diesen ungleichen Kampf zu führen. Sie plünderten daher in der Nacht zum 7. November des Jahres 1830 mehrere Munitions- und Waffenlager des Russischen Heeres. Bis an die Zähne bewaffnet gingen sie auf Straßen und hissten allerorts die polnische Flagge. Kurze Zeit später riefen Vertreter des Volkes die Eigenständigkeit Polens aus. Hiermit wurde aus dem vormaligen Kongress-Polen das souveräne Polen. Hiermit brach der Russisch-Polnische Krieg nun auch formal aus.
Kaiser Franz entsandte sofort, auf Anraten von Schirrskys, einen Diplomaten nach Warschau, worin er Polen Subventionen und baldige Unterstützung versprach.

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Während Polen gegen Russland ins Feld zog, bereitete der Generalstab die militärische Unterstützung Polens vor. Akribisch plante von Schirrsky hierbei jede Bewegung seiner Truppen.
Im Februar 1831 konnte Kaiser Franz II. seinen Einfluss auf Polen ausweiten. Dies war ein bedeutender Schritt füt die spätere Zusammenarbeit der beiden Nationen. Für Polen war die Lage jedoch schon seit langem aussichtslos. Bereits im Dezember 1830 wurden die polnischen Truppen bei Lomscha von den russischen truppen zermürbt. Von über 25.000 Soldaten überlebten nur 6000. Allmählich schwand das Durchhaltevermögen des polnischen Volkes. Aus den von Russland besetzten Gebieten flohen Tausende von Polen, um der erbarmungslosen Rache des Zaren zu entgehen. Das Kaisertum musste handeln, wenn es seine Überlegenheit gegenüber dem russischen Kaiserreich klarstellen wollte.
Im Mai 1831 begannen, nachdem es Kaiser Franz II. erneut gelang seinen Einfluss auf Polen auszuweiten, die Bündnisverhandlungen zwischen dem Kaisertum und dem ehemaligen Kongress-Polen. Unzählige Klauseln legten die gemeinsamen Rechte, Aufgaben und Pflichten fest. Es blieb jedoch keine Frage, dass Österreich seine Forderungen in diesen Verhandlungen umsetzte, und Polen daher diese diktierte. Was blieb Polen am Ende auch anderes übrig, als diese Forderungen zu akzeptieren. Es ging immerhin um sein Überleben. Dennoch konnte Polen von diesem Vertrag profitieren, da es einen mächtigen und zugleich treuen Verbündeten bekam, welcher alleine durch sein überlegenes Heer gefürchtet und geachtet wird.
Am 21. Juli 1831 kam es schließlich zur Unterzeichnung des 500 seitigien abkommens zwischen den beiden Ländern. Das Kaisertum Österreich und das ehemalige Kongress-Polen waren von nun an treue Verbündete im Kampf gegen innere und äußere Feinde.

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Als fester Bündnispartner Polens sandte das Kaisertum am 24. Juli zum letzten Mal einen Gesandten zum russischen Zaren. Hierin bot Kaiser Franz II. dem russischen Zaren Nikolaus I. Verhandlungen an, um den blutigen Konflikt um Polen vor einer Eskalation zu bewahren. Man drohte dem Zaren erstmals offen mit einer Kriegserklärung. Den Zaren ließ diese Note Österreichs kalt. Siegessicher verwies er sämtliche österreichischen Botschafter und Gesandte des Landes.
Hierdurch eskalierte der Konflikt endgültig. bereits am 25. Juli konnte der Aufmarsch der österreichischen Truppen an den Grenzen zu Polen und Russland abgeschlossen werden. Am 27. Juli tat es Kaiser Franz II. dem russischen Kaiser gleich, und verwies ebenfalls sämtliche russischen Botschafter und Gesandte des Landes. Fürst von Metternich eilte unterdessen nach Preußen, um die preußische Neutralität zu erbitten. Aufgrund der positiven Gemeinsamen Beziehungen erklärte sich König Friedrich Wilhelm III. einverstanden, und verkündete, in einem österreichisch-russischen Konflikt neutral zu bleiben. Es war mitunter das klügste, was König Friedrich Wilhelm III. tun konnte. Immerhin war Preußen sowohl mit Österreich, als auch mit Russland verbündet. Eine Neutralitätserklärung würde daher beide Länder als Bündnispartner bewahren.
Am 31. Juli gewährte Polen den österreichischen Truppen formal die Durchmarscherlaubnis. Dem Krieg stand daher nichts mehr im Wege. Der 1. August 1831 veränderte Polens Lage maßgeblich. Um 10 Uhr Morgens verkündete Kaiser Franz II. vor tausenden Schaulustigen, dass sich das Kaisertum Österreich gemäß den Verpflichtungen gegenüber dem polnischen Staat gezwungen sieht, dem russischen Kaiserreich den Krieg zu erklären. Jubelnd begrüßte das Volk von Wien die Botschaft des Kaisers.

Auszug aus der Rede des Kaisers am 1. August vom Balkon der Wiener Hofburg:
" Während unsereiner hier in der sicheren Geborgenheit unseres schönen Landes weilt, arbeiten dunkle Kräfte unnachgiebig an der Zermürbung unseres Staates. Der russische Zar kündigte nicht nur unser ehrvolles, treues Bündniss, sondern verwarf gleichzeitig die langwierigen Bande unserer Nationen. Zar Nikolaus führte seine Truppen bereits mehrere male direkt ins verdeben. Nun metzeln seine Truppen das brave Volk Polens nieder, um das Land bedingungslos zu unterwerfen. Die Souveränität des polnischen Volkes ist mehr als gefährdet. Russlands aggressive Expansionspolitik findet nun ein jähes Ende. Seine Truppen werden im Hagel der Kartätschen verbluten und elendig zu grunde gehen. Wir werden das europäische Kräftegleichgewicht waren, und jeden bis auf die Knochen strafen, wer den europäischen Frieden und das Gleichgewicht erheblich stört. Wir ziehen nun ins Felde, um den europäischen Frieden zu wahren, und Europa vor den Horden des Ostens zu schützen. Wir verteidigen unsere treuen Verbündeten in Polen sowie unsereiner vor einer düsteren Zukunft. Mein treues Volk ich rufe euch nun zu den waffen, haltet euch bereit, unsere Truppen an der Front bei Bedarf zu unterstützen. Zeigt der welt, dass ihr entbehrungsreich seid, und dass wir keinen Feind der welt fürchten. Lang lebe Österreich. Lang lebe mein treues Volk."

Die "Hurra"-Rufe währten bis in die tiefe Nacht. Immer wenn österreichische Truppen durch Städte oder Dörfer zogen, wurden sie begeistert von der Bevölkerung empfangen und erhielten allerlei an Versorgungsgütern und Gefälligkeiten.


Österreich im Krieg mit dem russischen Bären
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Die erste Kriegswoche verlief noch ohne einen einzige Feindkontakt. Beide Seiten beenden in dieser Zeit die Aufmärsche an den einzelnen Frontabschnitten, und begannen intensiv zu planen wo ein Vorstoß der Truppen am effektivsten von statten gehen könnte. Gemäß den Erfahrungen der letzten Krieg beschloss Feldmarschall von Schirrsky nur die in Polen vorzustoßen. Zwei Armeen ( Die I. von Prömsel und die II. von Tarnau) sollten aus dem Norden Galiziens in Polen einmarschieren und die dortigen Truppen im Kampf gegen die russischen Truppen zu unterstützen. Die Truppen an der Grenze zu russland blieben hingegen in Warteposition, um erwartete russische Offensiven/Angriffe mit aller härte abzuschütteln und zu stoppen. Im optimal Fall würde es den österreichischen Truppen anschließend gelingen, einen verhehrenden Gegenangriff auf die russischen Truppen zu starten. Soweit von Schirrskys Theorie. Ob sie Erfolg haben wird, muss sich noch zeigen...


Der Vorstoß der österreichischen Truppen.
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Am 27. August kam es bei Zedlitzfelde zu ersten Gefechtsberührungen zwischen österreichischen und russischen Truppen. Waren es am Anfang noch vereinzelte Scharmützel in den entlegenen Wäldern Polens, entwickelte hier innerhalb weniger Tage eine verbissene, erbarmungslos geführte Schlacht. General von Württemberg konnte vom glück reden, dass seine polnischen Kundschafter das gebiet recht gut kannten. So gelang es ihm die wenigen Hügel in der Umgebung zu erstürmen und seine Truppen so in eine sehr günstige Gefechtsposition zu bringen. Sein Plan ging auf. Die russischen Truppen verbluteten allmählich im Artillerie- und Gewehrfeuer der Österreicher. Am 4. September erkannte General Dragomirov, dass die Schlacht verloren war, und leitete daher umgehend den Rückzug ein. Die erste Schlacht war gewonnen!

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Als in Wien die Nachricht vom Sieg des Generals von Württemberg publik wurde, artete die Stimmung der Stadt in eine Art Volksfest aus. Überall wurde eiter diskutiert, gelacht und vorallem gefeiert. "Was dann wohl erst bei unserem endgültigen Sieg passiert?" vermerkte Fürst von Metternich in sein Tagebuch. Wenngleich er eine tiefe Abneigung gegenüber Feldmarschall von Schirrsky empfand, so zeigte er sich dennoch beeindruckt von raschen Vorrücken der österreichischen Truppen.

Die Krieg war noch längst nicht entschieden. Russland setzte zur Gegenoffensive in Galizien an. Können sich die Truppen des Kaisers dem russischen ansturm erwehren? Die folgenden Wochen und Monate werden es zeigen...
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Re: Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österreich

Beitragvon Der Terminator » 27. Juli 2012 20:07

Kapitel X: Der tosende Sturm
Spoiler (Öffnen)
Nach der Niederlage bei Zedlitzefeld setzte Zar Nikolaus I. alles daran, diese Schmach zu tilgen. Hierzu befahl er die umgehende Mobilisierung sämtlicher Reserveeinheiten, sowie der Landbevölkerung. Mehr als 400.000 russische Soldaten marschierten siegessicher in Richtung des Kaisertums. Dort begannen die österreichischen Truppen, entgegen den russischen Erwartungen, Verteidigungsstellungen auszuheben. Dabei wäre es den Österreichern ein leichtes gewesen, schnell in das Zarenreich einzumarschieren. Generalfeldmarschall von Schirrsky verzichtete jedoch auf diese Option, da er den Feind lieber im österreichischen Artillerie- und Gewehrfeuer verbluten lassen wollte.

Nachdem die Russen bei Zedlitzfelde unter der Führung des Generals Dragomirov den Rückzug antraten, setzte Feldmarschall von Württemberg alles daran, Dragomirovs Truppen endgültig zu zerschlagen. Da die Russen sich ausgerechnet in Richtung Warschau zurückzogen, befahl Feldmarschall von Württemberg die sofortige Verfolgung der russischen Armee.

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Am 15. September kam es bei Warschau zu einer erbitterten Schlacht. Verzweifelt versuchten die russischen Soldaten den österreichischen Soldaten stand zu halten. Hatten sie Anfangs noch vereinzelt Erfolge beim zurückdrängen der Österreicher, mussten sie wenig später fassungslos mit ansehen, wie ihre Linien unter dem Sturm der österreichischen Infanterie zusammenbrachen. Nach drei Tagen des erbitterten Gefechtes, kapitulierten die verbliebenen russischen Soldaten, und gingen in österreichische Kriegsgefangenschaft. 4.000 österreichische und 13.000 russische Soldaten fanden vor den Toren Warschaus ein elendiges Ende im Schlamm und Morast. Die beiden Feldmarschälle von Württemberg und von Gablenz waren erneut siegreich. Ihnen zu ehren wurde in Warschau eine gewaltige Parade abgehalten. Als besondere Anerkennung für ihre Verdienste, dürften sich die beiden Feldmarschälle in das Ehrenbuch der Stadt Warschau eintragen. Zugleich überreichte der Warschauer Bürgermeister Igor Mosticky dem österreichischen Kaiser höchstpersönlich die Stadtschlüssel von Warschau.
Kaiser Franz I. nutzte diesen "Blitzbesuch" in Warschau vor allem, um seinen Einfluss auf Polen endgültig zu festigen, und um im Anschluss die Fronttruppen zu inspizieren. Zum ersten Male begleitete ihn sein Sohn, Kronprinz Ferdinand von Österreich ins Felde.

Während man sich in Polen bei Rotwein und polnischer Hausmannskost über den weiteren Verlauf des Krieges sowie der künftigen Zusammenarbeit der beiden Staaten beriet, setzten knapp 13.000 russische Soldaten zu einem Angriff auf die in Ternopil stationierten österreichischen Truppen an. Unwissend, dass die österreichischen Truppen ausgerechnet hier schwer befestigte Verteidigungsstellungen errichtet hatten, marschierten sie in das Kaisertum ein. Bereits wenige Minuten, nachdem die Russen ihren Marsch auf Ternopil begangen, setzte das unermüdliche Gewehrfeuer der Österreichischen Infanteristen ein. Starr vor Schreck ging ein russischer Soldat nach dem anderen zu Boden. Die Soldaten des Kaisers hatten ihren Gräben leichtes Spiel, und mussten nur beim starten eines Gegenangriffes ihre schützenden Stellungen verlassen, und somit Verluste in Kauf nehmen. dennoch hielten sich die Verluste des Kaisertums in grenzen. Die russischen Truppen agierten nach der Feuereröffnung der Österreicher derart unorganisiert, dass sie zum teil nicht einmal wussten, ob sie Freund oder Feind beschossen. Als dann die österreichischen Truppen auf breiter Front zum Gegenangriff ansetzten, mussten die Russen erneut erkennen, dass auch hier ein weiterkommen unmöglich war. "Hoffentlich läuft es anderswo besser als hier" schrieb der russische Soldat Vjadcheslav Kalin in sein Tagebuch. Schmerzlich musste er wenige Wochen später die Nachricht erfahren, das die russische Offensive in Galizien vollkommen zum erliegen gekommen war, und das Kaisertum zur Gegenoffensive ansetzte.

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Vorallem im Herbest/ Winter 1831 entbrannte in Galizien ein erbarmungsloser Stellungskrieg. Zwar konnten die Russen mehr als 400.000 Soldaten in den westen schicken, doch gelang es ihnen zu keinem Zeitpunkt einen entscheidenden Frontdurchbruch zu erwirken, geschweige den einen wahrlich bedeutenden Sieg zu erringen. Von Schirrskys erbarmungsloser Plan ging in allen Punkten auf. zwar musste das Kaisertum erhebliche Verluste verbuchen, doch fielen dieses im allgemeinen weitaus geringfügiger aus, als auf der Gegenseite. Vorallem jene Verluste, welche durch mangelnde medizinische Versorgung, Seuchen und Kälte entstanden waren, wurden akribisch analysiert, um in künftigen Konflikten vermieden zu werden. Es sollte jedoch bis zur Umsetzung solcher Reformen und Neuerungen noch eine sehr lange Zeit vergehen, ehe das Kaisertum die nötigen Schlüsse gezogen hatte.

Ein Höhepunkt dieses "Winterkrieges" in Galizien war die Schlacht von Lemberg vom 4.-16. Dezember. Sie war die erste ausschließliche Artillerieschlacht der Geschichte. Eine russische Übermacht von 54.000 Soldaten unter der Führung des Generals Ivan Putyatin startete am 4. Dezember einen groß angelegten Angriff auf die österreichischen Stellungen. Die Österreicher hatten in diesem Gebiet nur Rund 40.000 Soldaten, welche unter dem Befehl des Generals Christian Schobber standen. Die Russen begannen ihren Angriff mit einem hasserfüllten Artillerie-Bombardement. sie wollten ihre bisherigen Toten und Verwundeten rächen. Wenngleich dieses Bombardement den österreichischen Truppen schwere Verluste an Menschenleben und in der Organisation zufügte, erwiderten sie keine 10 Minuten nach Beginn der Schlacht ebenfalls das Feuer. Die Österreicher verfügten über wesentlich bessere Geschütze mit einer Kadenz von 1,5 Schuss pro Minute. Die russischen Geschütze hatten hingegen eine Kadenz von einem Schuss pro Minute. Hinzu kam, dass die Österreichischen Kanoniere Kartätschen verwendeten, welche nach dem Auslösen des Zünders Metallplättchen über mehrere Meter schleuderten. Diese Metallplättchen streckten die russischen Soldaten geradezu nieder. Ein Großteil der Soldaten auf beiden Seiten zog sich kurzerhand in das schützende Hinterland zurück, um dem eisernen Granathagel zu entkommen. Die gegenseitigen Bombardements dauerten insgesamt 12 Tage an, bevor die russischen Truppen aufgrund der hohen Verluste ( es waren zwar nur an die 12.000 Mann gefallen, dafür jedoch jedes zweite Geschütz zerstört, und nur jedes dritte noch feuerbereit). Die österreichischen Verluste hielten sich ebenfalls in Grenzen. Da die österreichischen Kanonen auf Hügeln und in den Bergen postiert waren, waren hier weitaus weniger Verluste zu beklagen ( Im Schnitt war nur jedes fünfte Geschütz unbrauchbar, der Rest dafür weiterhin feuerbereit).

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Zar Nikolaus I. war außer sich vor Wut, und entließ weit mehr als die hälfte seines Generalstabes. Für weiteren Zündstoff sorgte jedoch nicht etwa das Kaisertum, sondern das Königreich Preußen. Um seinen kopf aus der Schlinge zu retten, entsandte der Zar einen Gesandten nach Berlin, mit der Bitte das Zarenreich in seinem erbitterten Konflikt gegen das Kaisertum Österreich zu unterstützen. König Friedrich Wilhelm lehnte jedoch aufgrund der weitaus bedeutenderen Position Österreichs solche Schritte ganz und gar ab. Solange er Österreich als Verbündeten hatte, konnte er ziemlich unbesorgt den Deutschen Bund regieren und die Gründung des deutschen Reiches vorran treiben. Andersrum hatte das Kaisertum Preußen fest im Griff, da jedes aufmüpfige Verhalten sofort geahndet werden würde. Preußen war daher insoweit eine österreichische Marionette, da es ohne sein riesiges Heer ziemlich aufgeschmissen gewesen wäre. auf den zynischen Zaren war schon längst kein verlass mehr. Zwei Mal hatte er seine Truppen bereits geradewegs in das Verderben geführt. In Galizien zeichnete sich mit jedem Tag mehr die Niederlage des Zarenreiches ab. Bald, so waren sich viele Menschen sicher, müsse der Zar an den Verhandlungstisch treten um zu retten, was noch zu retten ist. Chancen auf gnade schien er durchaus noch zu haben. Bisher hatten weder das Kaisertum, noch Polen nach irgendwelchen Reparationsleistungen wie Zahlungen oder Gebietsabtretungen getrachtet. Die Strafe schien sich mehr und mehr auf dem Schlachtfeld zu vollstrecken. In Windeseile verblutete hier knapp die Hälfte einer jungen Generation. Die Todeszahlen auf russischer Seite beliefen sich nach Beendigung der Kriegshandlungen auf 300.000 - 450.000. Auf österreichischer Seite waren 80.000 - 120.000 Tote zu verzeichnen. Auf Seiten Polens fanden zwischen 16.000 und 40.000 Soldaten den Tod.

Der Jänner 1832 fügte dem Zarenreich viele weitere Niederlagen zu. Vor allem die Schlachten bei Proskorov, Ternopil und Lemberg beschleunigten das Zurückwerfen der russischen Soldaten.

Die Schlacht von Proskorov
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Die Österreichische Gegenoffensive bei Ternopil und Lemberg
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Nach den erheblichen Verlusten des Januars, warf Zar Nikolaus sämtliche im Westen stehenden Truppen in ein letztes, kräftezehrendes Gefecht. Polen wurde binnen weniger Tage von den russischen Truppen fast vollständig Belagert. Der Zeitpunkt zur Entscheidung war somit gekommen. Um den Krieg daher zu einem schnelleren Ende zu bewegen, aber auch um dem Zar mit aller Härte nun endgültig zu stoppen, bewegte von Schirrsky den Kaiser zur sofortigen Mobilisierung der Reservetruppen, und der wehrfähigen Bevölkerung.
Diese Gesamtmobilisierung wurde am 18. Februar von Kaiser Franz I. verkündet:
" An das österreichische Volk. Der Krieg gegen das russische Zarenreich neigt sich dem Ende. Ich rufe euch hiermit im Namen unserer großen Nation zur Befreiung des besetzten Galliziens auf. Der Feind ist zurückgedrängt, aber keineswegs am Boden. Unsere treuen polnischen Waffenbrüder rüsten sich gemeinsam mit unseren Truppen zum finalen Befreiungsschlag. Verteidigt die Interessen unserer glorreichen Nation, und ersetzt unsere Verwundeten und Gefallenen, um dem abschlachten ein jähes Ende zu bereiten . "

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Jubelnd empfing die Masse den Aufruf des Kaisers. In den folgenden Tagen wurden Flugblätter und Zeitungsaufrufe mit den Worten des Kaisers an die Bevölkerung verteilt.
Der Sturm begann erneut...


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... sind gerne erwünscht ;)
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Re: [Vik2] Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österr

Beitragvon Der Terminator » 10. März 2014 22:33

Kurzes Zwischenupdate:
Nachdem ich bereits im Kommentar - Thread darauf hinwies, dass es zeitweise erhebliche Probleme mit dem AAR gab (PC-Crash, Datenverlust), geht nun doch wieder mit dem AAR weiter. Da das natürlich nicht ganz ohne Makel und Dellen von statten geht ist klar. Immerhin überspringe ich hiermit 37! Jahre. Das ist kein Zuckerschlecken und erst recht nicht einfach. Ich möchte dennoch diesen Versuch wagen. Bitte seid so lieb und schreibt am Ende in die Kommentare, ob die Idee gut ist, oder ob ich dem AAR lieber weiteres Leid ersparen soll.

Ferner musste ich feststellen, dass einige meiner Bilder vom Hoster warum auch immer gelöscht wurden, ich bedaure dass zutiefst und bitte um Nachsicht... :strategie_zone_33:

Zwischenzeitlich habe ich Krieg und Frieden auf Version 2.0 gepatcht, wodurch es zu einigen kleinen Änderungen kam. Weder vom Handlungsstrang her, noch strategisch, habe ich signifikante Änderungen vorgenommen (einige kleine sind schon dabei, aber alles in allem bleibt alles beim alten). Desweiteren hat ein Kumpel von mir gelegentlich im Multiplayer als Preußen gespielt, da ich ihm den Mod vorstellen wollte und die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben hatte, den AAR noch fortzusetzen. Von einigen Protagonisten müssen wir uns Trennen, andere bleiben uns vorerst erhalten. Ich werde mir die Freiheit nehmen in folgenden Teilen, sowie bei Gelegenheit auch in den vorangegangenen Teilen die Bilder zu spoilern, um euch den Lesefluss zu erleichtern.

Es war kein leichtes Stück, doch nun folgt ENDLICH die Fortsetzung meines AARs. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen...
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Kapitel XI: New Horizons
Spoiler (Öffnen)
23. Dezember 1869

Hofburg, Wien:

Der Sarg ist mit Blumen geschmückt, die Flaggen sind auf Halbmast gesetzt. Mit dem Chopin-Marsch nimmt Österreich-Ungarn von einem seiner brilliantesten Militärstrategen und Feldmarschälle abschied. Generalfeldmarschall Gregor von Schirrsky, Fürst der Tschechei, von Slowenien, Istrien und Ungarn ist am frühen Morgen des 20. Dezembers friedlich im Alter von 95 eingeschlafen. Das Volk, der Kaiser und sogar Vertreter des Deutschen Kaiserreichs erweisen dem Fürsten die letzte Ehre. Diese Ehre wurde durch die Weisung des Kaisers ins unermessliche gesteigert, als dieser verfügte, dass von Schirrskys letzte Ruhestätte die Kapuzinergruft sei. Diese Ehre wurde vor ihm nur wenigen Nicht-Habsburgern zuteil. Umso größer war der Andrang, dem Feldmarschall die letzte Ehre zu erweisen.
Ebenso standen 10.000 Soldaten des Heeres, sowie 1.000 Polizisten in Paradeuniform Wache, um dem Feldmarschall sicheres Geleit zu gewähren. Die dreitägige Ehrenwache im Stephansdom wurde von nicht minder als 50 Soldaten vollzogen, allesamt Kriegsveteranen, zum Teil Offiziere unter seinem Kommando in den 1810er bis 1850er Jahren.
Die Trauerfeierlichkeiten dauerten bis zum 31. Dezember 1869 an, nur an Weihnachten wurde auf Befehl des Kaiser nicht Halbmast geflaggt.
Unter Gregor von Schirrsky erlebte Österreich-Ungarn seinen Aufstieg und den Beginn seines Zenits. Hatte er doch auch nach dem Eintritt in den Ruhestand Kaiser und Generalstab federführend beraten und gelenkt. Auch Preußen und das Deutsche Kaiserreich verdanken ihm eine Menge. Durch seine Tatkräftige Unterstützung und sein militärisches Geschick, sowie der intensiven Zusammenarbeit mit Otto von Bismarck konnten ab den 1850er Jahren ein wahrhaftiges "Deutsches Imperium" errichtet werden. Anstelle von einem Deutschland gab es nun 2 Deutschlands, welche Unterschiedlicher nicht sein können. Auf der einen Seite standen Kunst, Kultur und eine schillernde Vergangenheit, auf der anderen Eiserne Disziplin, perfekter Militarismus und unbändiges technisches Know How welches mehr und mehr gefragt wird. Gleichzeitig verfügen beide Staaten über immense Rohstoff vorkommen, welche besonders durch territoriale Gewinne noch vergrößert werden konnten.
Militärische Zusammenarbeit trug immens zur endgültigen Verbrüderung der beiden Staaten bei. Nach seinem Sieg am 17. Juli 1832 im Polen-Krieg gegen das Zarenreich, welches in diesem eine vernichtende militärische Niederlage einfuhr und Budjak an das Kaisertum abtreten musste, konzentrierte sich das Kaisertum vermehrt auf innere Belange. Die Mobilisierung wurde ausgesetzt, der Fokus wurde vermehrt auf die Wirtschaft und den technologischen Fortschritt forciert. bereits früh hatte man erkannt, dass Österreich unbedingt schritthalten müsse, wolle es nicht von Nationen wie Preußen oder Frankreich ausgestochen werden. Auch unter Brüdern herrscht eine spürbare Rivalität. Auch wenn sie sich anders zu zeigen vermag und so manch einer von gesundem Wettbewerb sprach, so steckten doch beide Seiten klare Ziel ab. Und diese sollten um jeden Preis erreicht werden.
Dieser Umstand führte unter anderem dazu, dass sich im Jahre 1838 unter Preußens Federführung der Norddeutschen Bund gründete und jetzt nur noch Bayern, Württemberg und Baden im Deutschen Bund verbleiben. noch immer hatte Deutschland nicht die Berechtigung des Kaisertums, auch diese Staaten in sein Reich zu integrieren, um den ersten wirklichen deutschen Natioanlstaat zu gründen. Dies änderte sich, als das wieder erstarkte Frankreich am 21. November 1842 einen Versuch startete Elsass-Lothringen von Preußen zurück zu erobern, sowie die Deutschen bis an den Rhein zurück zu drängen. Nur einen Tag später entschieden Feldmarschall von Schirrsky und Fürst von Metternich, den Preußen und ihrem Norddeutschen Bund militärische Bruderhilfe zu gewähren. Auch die süddeutschen Staaten, leisteten tapfere Waffenhilfe. Bereits im Dezember gelang es den "Gesamtdeutschentruppen", in Elsass-Lothringen sowie im Saarland Stellung zu beziehen, und den Feind in ersten Schlachten, unter anderem bei Saarbrücken zurückzuwerfen. es dauerte keine 2 Monate, bis sich Frankreichs militärische Niederlage erneut abzuzeichnen drohte. Otto von Bismarck setzte mit nachdruck seine Forderungen gegenüber Österreich durch, Burgund als Vergeltung zu beziehen. Gleichzeitig brachte er erneut den Norddeutschen Bund ins Spiel, was in Österreich zunächst für Stirnrunzeln sorgte. Erst nach monatelangen Verhandlungen, welche sich parallel zum Krieg vollzogen, konnte eine Einigung erzielt werden. Österreich-Ungarn verzichtet auf seine Ansprüche auf die Süddeutschenstaaten, erhält dafür im Gegenzug Ansprüche auf Südfrankreich im falle weiterer Konflikte, sowie freies Geleit in Richtung Russland, dem Balkan, dem Orient, Afrika und Italien. Nach dem Friedensschluss knapp ein Jahr später am 15. November 1843 in Versailles, erfolgte am 21. Januar 1844 die Gründung des Deutschen Kaiserreiches. Die darauffolgende Ruhe währte jedoch nur kurz. Am 16. Juli 1847 erklärte das Zarenreich Polen erneut den Krieg. Dieses mal war neben Österreich auch das Deutsche Kaiserreich am Krieg beteiligt. Wie bereits im Krieg 1842/43 gegen Frankreich, bewiesen auch in diesem Konflikt die beiden Waffenbrüder Standfestigkeit und Schlagkraft. Auch der Umstand, dass neben Russland auch das Osmanische Reich in den Krieg involviert war, sollte sich als nützlich herausstellen. Während Österreich den Balkan und die Südfront gegen Russland übernahm, marschierte Preußen im Mördergalopp von Sieg zu Sieg. Auch die Truppen des Kaisertum waren siegreich, und konnten zeitgleich Osmanen und Russen in Schach halten und besiegen. Am 12. Dezember 1848 erfolgte der Friedensschluss mit erneut heftigem Gebietsverlust. Österreich erwarb Bosnien, Südserbien und Albanien, während sich Deutschland ohne Gebietszuwachs begnügte. Es schien, als könne nichts den Deutschen Vormarsch mehr aufhalten auf wenn die Zukunft noch einige Hinkelsteine parat hielt...

Hoffe es hat auch gefallen, und es tut mir leid, dass es hier noch keine Bilder gibt. Die folgen versprochen im nächsten Teil.


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Re: [Vik2] Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österr

Beitragvon Der Terminator » 17. März 2014 01:02

Die Schwingen der Adler

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Die Entwicklung der letzten Jahre brachten dem Kaisertum neben Erfolgen auf dem Schlachtfeld auch den sehnlich erhofften wirtschaftlichen Aufschwung. Zu Beginn des Ereignisreichen Jahres 1848 besaß das Kaisertum die 5. größte Wirtschaft der Welt. Die Regierung des Vielvölkerstaates hatte Österreich in den letzten 30 Jahren kontinuierlich und dennoch zielstrebig zu ersten Erfolgen gebracht. Im Dezember 1847 verkündete Fürst von Mettternich grundlegene Wirtschaftsreformen, welche Österreichs Wirtschaft weiter vorran in Richtung Weltspitze brinegn sollten. In der Tat trugen diese und die vorangegangenen Reformen dazu bei, dass die Arbeitslosen Quote zu beginn des Jahres 1848 bei nur noch 8% lag. Im Vergleich zu den anderen europäischen Großmächten war das ein erstaunlich guter Wert.
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Jedoch verschärften sich im Jahre 1848 in ganz Europa die politischen Konfrontationen zwischen Reaktionären, Konservativen und den Liberalen Vordenkern jener Zeit. In Berlin kam es im März des Jahres zur berüchtigten Märzrevolution mit etlichen Toten infolge eines tragischen Missvertändnisses. In Frankreich stürzten die Revolutionäre gar die Regierung und bewirkten massive kulturelle Umwälzungen im Land. Auch das Kaisertum wurde von diesen Konflikten nicht verschont. Jedoch waren die politischen Unruhen der Regierung in Wien das geringere Übel. Mit dem unfähigen Kaiser Ferdinand I. welcher lieber als Baumeister fungierte, statt das Reich zu regieren, sah die Regierung unter Ministerpräsident Metternich sich mit den ungarischen Forderungen nach Gleichstellung konfrontiert. Der ungarische National sah sich durch die Errungenschaften der letzten Jahre in der komfortablen Position, aus der jetzigen Lage Profit zu schlagen, und seine Stellung, seine Macht und seinen Einflussbereich zu erweitern. Während einer Dringlichkeitssitzung des Ministerrates, welcher auch Generalstabschef und Oberbefehlshaber des Heeres von Schirrsky beiwohnte, wurden mögliche Lösungsansätze heftig diskutiert. Die Stimmen gingen von Annektion und Unterdrückung der Ungarer bis hin zu kompletter Gleichstellung im Sinne des liberalen Zeitgeistes. Jedoch sorgte ausgerechnet der reaktionäre von Schirrsky für eine faust feste als dieser dem Rat zu verstehen gab, dass das Heer keine Polizei sei, und dieses nur bei gewalttätigen Konflikten eingriffe, schon gar nicht bei politischen Disputen zwischen den Machtlagern. Stattdessen äußerte er den Plan, die Ungarn gleichzustellen, in dem Ferdinand I. die ungarische Krone formal durch eine Krönungszeremonie in Budapest annehmen wird, und das Kaisertum gemeinsam mit Ungarn in der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn aufgehen wird. Nach zähen Verhandlungen beschloss der Ministerrat mit 8 zu 6 Stimmen dem Plan des Generalstabschefs zu zustimmen. Umgehend leitete von Metternich die Ausarbeitung des Gleichstellungsgesetzes ein, um politische und Kulturelle Unruhe im Keim zu ersticken. Im Zuge der beschlossenen Gleichstellung sollte der ungarische Nationalrat über Kinkerlitzchen entscheiden, während die wirklich wichtigen politisch relevanten Themen weiterhin in Wien entschieden werden sollen. Auf diese Art und Weise sollen jedoch unwichtige Resorts nach Budapest verlagert werden wodurch in Wien mehr Kapazitäten für die wichtigen Ministerien (Verteidigung, Inneres, Äußeres, Handel, Bau, Handel, Ernährung, Wirtschaft) geschaffen werden konnten. Zugleich wird Ungarn gewährt ein eigenes Heer mit einer Schlagkraft von 35.000 Mann, 9000 Pferden und 6000 Geschützen zu unterhalten. Gemäß von Schirrskys Plan sollte dieses jedoch vom ungarischen Haushalt unterhalten werden, jedoch dem Befehl des Reiches unterstellt sein. Gleichzeitig muss sich Ungarn zu 50% an der künftigen K. u. K Marine beteiligen. Dafür durfte es zwar auch 50% des Personals stellen, musste jedoch auch für dessen Unterhalt aufkommen.
Alles in allem sorgte dieses Abkommen welches am 12. Mai als Gleichstellungsgesetz verabschiedet wurde, für eine gravierende Verlagerung der finanziellen Mittel. Aus diesem Grunde musste Wien Budapest jedoch zugestehen, dass das Königreich Ungarn auf der nun mehr notwendigen neuen Nationalflagge verwirklicht wird. Die alte Schwarz-Gelbe Flagge sollte nach der Ratifizierung und dem Inkrafttreten nur noch als Flagge auf der Hofburg wehen, sowie auf dem Flaggschiff als Gösch (Bugflagge) geführt werden.
Noch im Mai lagen dem Parlamenten in Wien und Budapest zwei Varianten der künftigen Flagge vor, über die es nun abzustimmen galt.

Variante 1:
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Variante 2:
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Re: [Vik2] Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österr

Beitragvon Der Terminator » 19. März 2014 22:36

Altes Eisen, neues Eisen

Im ganzen Land herrschte nach den Beschlüssen der Regierung Aufbruchstimmung. Der Schulterschluss mit Ungarn brachte dem Reich die nötige Stabilität, welche es so dringend nötig hatte. Am 25. Mai verkündeten beide Parlamente die Gründung des neuen Staates. Er, sein Name Österreich-Ungarn, wird per Gesetz am 14. Juli 1848 offiziell entstehen. Es wurde ferner beschlossen, dass die politische ( und internationale) Hauptstadt weiterhin Wien bleibt. Immerhin habe Österreich den Bärenanteil des Staatshaushaltes sowie des Heeres, sowie den Großteil des Volkes (62,5%) innerhalb seiner Grenzen. Man entschied sich ferner für die Verwirklichung der 2. Variante der Nationalflagge. Diese solle ab dem 14. Juli im ganzen Reich gehisst werden. Ebenso wurde veranlasst, dass binnen 2 Jahren, alle relevanten Staatsdienste (Post, Polizei etc.) einheitliche Uniformen, Stempel usw. erhielten.

Flagge Österreich-Ungarns ab dem 14. Juli 1848:
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Allerdings betrafen diese Regelungen nicht das Heer. Dieses blieb zumindest bei Paraden in weiß-grauer Uniform. Lediglich die Uniform im Kriegseinsatz war seit 1842 nunmehr einheitlich dunkel-grau gestaltet.
Um den nationalen Umbruch perfekt zu machen, beschlossen von Metternich und von Schirrsky Kaiser Ferdinand I. (welcher als unfähig galt, selbst zu herrschen) zur Abdankung zu überreden, um seinem nun volljährigen Neffen Franz Joseph den Weg zu ebenen, um einen jungen Kaiser an die Spitze eines jungen Staates zu setzen. Ganz in ihrem Sinne beschloss man, dass von Metternich und von Schirrsky den jungen Kaiser in all seinen Amtshandlungen fürs erste unterstützen und beraten werden. Ferdinand akzeptierte am 8. Juni diesen Vorschlag und verkündete noch am gleichen Abend in einer von seinem Adjutanten Hohlmann vorbereiteten Rede seinen zu. Da Franz Joseph jedoch erst am 18. August durch das Thronfolgegesetz dazu berechtigt gewesen wäre, die Kaiserkrone anzunehmen und formal den Thron zu besteigen, wurde entschieden, dass sein Vater Franz Karl ebenfalls, jedoch nur als "Interimskaiser" den Thron besteigen werden, bis Franz Joseph auf seine neue Rolle ausreichend vorbereitet worden ist. Damit stand dem Kaisertum/Kaiserreich ein Dreikaiserjahr bevor, welches sich erst 1888 im Deutschen Reich wiederhohlen sollte.

Der alte Kaiser: Ferdiannd I.
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Der "Interimskaiser" (im Volksmund "Mörtelkaiser" genannt, der er die Lücke zwischen den beiden Monarchen füllte): Franz Karl I.
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Der neue Kaiser: Franz Joseph I.
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Nach Franz Karls Inthronisierung am 9. Juni, leitete er in seiner ersten Amtshandlung alle nötigen Schritte für die Herrschafts eines Sohne in die Wege. Es kam daher ziemlich unverhofft und schlug nahezu wie eine Bombe ein, als das neue "Trio von Wien" aus seinem innenpolitischen Sandkasten gerissen wurde. Gleich zwei Nachrichten, mit nahezu dem selben Wortlaut erreichten die Hofburg am 11. Juni. Der preußische Botschafter, sowie der österreichische Botschafter in Polen überbrachten beunruhigende Nachrichten:

Aufstand in Polen, Regierung gestürzt

Unverzüglich sandte von Metternich einen Diplomaten zur Unterstützung der Botschaft in Warschau. Er richtete ein Schreiben an die neuen Machthaber, in welchem er eine klare Stellungnahme zu den Ereignissen forderte. Die Antwort folgte zwei Wochen später mit der Aufkündigung aller bisherigen Verträge, sowie der Ausweisung der deutschen und österreichischen Botschafter. Besonders in Preußen schäumte man vor Wut, man verlangte unbarmherzige Rache. Nur mit Not konnte von Metternich den Bündnispartner beschwichtigen, während auch in Österreich ( noch existierte es ja) die Kriegsmaschinerie auf Hochtouren anlief. Selbige Schritte erfolgten nun auch in Preußen mit erstaunlicher Diskretion.
Dem zuvor kamen jedoch die Bestrebungen des russischen Zarenreiches, welches scheinbar gerade aus dem Winterschlaf erwacht war. Auch dort liefen die Mobilmachungen auf Hochtouren, ehe am 15. September die Kriegserklärung an Polen folgte.
Die feierliche Gründung Österreich-Ungarns am 14. Juli 1848 verblüffte die Welt. Selbst Preußen, welches zwar zeitig informiert wurde staunte nicht schlecht, als der Bündnispartner einen nun vor vollendete Tatsachen stellte. Auch der "Personalwechsel" erstaunte die Gemüter und füllte Tagelang die Blätter.
Es vergingen lediglich 3 Monate nach der Staatsgründung, als Preußen und Österreich nun ihrerseits am 3. November Kriegserklärungen an Russland und Polen aussprachen. Kaiser Franz Karls ließ es sich nicht nehmen, selbst ins Gefecht zu reiten, gleiches galt für Franz Joseph. Wenn auch in gehörigem Abstand zur kämpfenden Truppe, so standen die beiden ihrer Armee allein durch ihre Anwesenheit bei, und gaben ihr einen enormen Moral schub. Die ersten Gefechte in Zentralpolen, sowie der Ukraine gingen klar zugunsten der Deutschenallianz aus. Auch eine Generalmobilmachung vermochte dem nur wenig entgegenzusetzen, da bereits gegen Ende des Jahres erhebliche Landstriche vom Feind besetzt waren und Zar Nikolaus I. musste früh erkennen, dass sein Plan zu scheitern drohte. Allerdings bewirkte der schnelle deutsche Vorstoß, dass die Truppen für längere Zeiten den Gefechten fernblieben, sodass beide Seiten sich reorganisieren konnten. Den Sieg bereits greifbar vor Augen, stießen die Österreicher weiter ins Landesinnere vor, wobei es zu größeren und kleineren Gefechten kam, welche bis auf eine Ausnahme allesamt als Sieg für die Donaumonarchie zu verbuchen waren. Am 17. Mai 1849 setzte Deutschland seine Forderungen gegenüber Polen durch, in dem es Zentralpolen in Besitz nahm. Der Krieg fokussierte sich nun auf Russland welches mehr und mehr in die Bredulie geriet. Erst am 29. Juli schlossen die drei Mächte in Königsberg Frieden. Russland muss als Folge seines Vorstoßes (welcher ihm nach dem letzten Krieg untersagt war, und Deutschland und Österreich trotz anulierter Verträge, rechtlich weiter als polnische Schutzmächte galten) die Provinz Budjak an Österreich-Ungarn abtreten, dafür durfte es den Krieg gegen Polen fortführen, und es annektieren.
Erneut bewiesen die Waffenbrüder, was es heißt sich mit Deutschen anzulegen. Leider wurde nun auch das Ausland hellhörig auf die fortwährenden Erfolge, und allen Beteiligten war klar, was dass hieß...


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Re: [Vik2] Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österr

Beitragvon Der Terminator » 7. August 2014 21:48

Mit Volldampf voraus
Im Sommer des Jahres 1849 kehrte allmählich Ruhe auf dem Europäischen Kontinent ein. Die siegreichen Soldaten Österreich-Ungarn kehrten mit Blumen beworfen in die Heimat zurück. In den kommenden Wochen wurden gut 40.000 Soldaten mit Verwundeten, Ehren oder Verdienstorden ausgezeichnet, darunter dem neu gestifteten Franz-Karl-Orden für besondere (militärische) Verdienste um das Reich.
Auf ein weiteres Mal schien es, als hätte man in Wien auf das richtige Pferd gesetzt. Nun war Österreich die militärische und industrielle Großmacht schlechthin auf dem europäischen Festland. Ebenso lastete ein dickes Plus auf der österreichischen Staatskasse, inklusive Reparationszahlungen und Zinsen. Dieses Plus wurde vor allem für den Ausbau der Infrastruktur, allen voran die aufkommende Eisenbahn, investiert.
Angesichts der nunmehrigen Ausgangslage, kam es am 23. Juli 1849 zu einer Unterredung zwischen von Schirrsky und von Metternich, welche übereinstimmend feststellten, dass ein baldiger Thronwechsel aufgrund der noch sensiblen politischen Lage ausgeschlossen werden müsse. Beide Staatsmänner brachten in diesem Gespräch all ihre Retorik ins Spiel, und erinnerten ihn, dass sein Sprössling noch zu jung und unerfahren sei, und man nicht das Werk der letzten 30 Jahre so riskieren wolle. Zudem lag sowohl von Metternich, als auch von Schirrsky selbst längst der Gedanke an den wohlverdienten Ruhestand auf der Zunge. Viel zu lange schon hatte die Politik an ihren Kräften gezehrt, eröffneten sie dem Kaiser. Ihr Hauptanlagen war, ihre eigene Nachfolge baldigst festzulegen und dementsprechend fähige Kandidaten dem Kaiser vorstellen. Überstimmt musste Franz Karl erneut erleben, wie machtlos er doch in diesem Moment war.
In den folgenden Tagen brüteten die beiden Staatsmänner ihren letzten großen Coup aus. Einzig mit einer allerletzten großen Tat wollten beide, die Zukunft des Reiches, ja sogar der ganzen Welt entscheidend prägen und beeinflussen. Binnen 10 Jahren soll Österreich zum Rundumschlag aushohlen, und gemeinsam mit dem Deutschen Kaiserreich das Nonplusultra seinerzeit werden. Das Britische Empire sollte dann nicht mehr als eine Randnotiz der Geschichte sein. Und das, ohne auch nur einen Schuss in Richtung der Insel abgefeuert zu haben. Noch jedenfalls...

Vor allem sollte das Militär nicht nur weiter an Mannstärke und Artillerie gewinnen, sondern auch technologisch immer einen "Schuss" voraus sein. Dies galt insbesondere für die Marine, welche bislang mehr Zierde, als Waffe war. Längst lagen Pläne in den Schubladen der Admiralität, welche allein durch ihre Ausmaße gefürchtet wahren. Die Rede war von riesigen, mehr als 140 Meter langen, und 20 Meter breiten stählernen Schiffe, mit der Feuerkraft, ganz Venedig in einer Stunde zu zerstören. So klang es nach dem damaligen Chef des Konstruktionsbüros, Istvan Horthy. Um derartige Pläne zu realisieren, werde es jedoch gut 10 weitere Jahre dauern, ehe Technologie und Resourcen dafür bereit stehen. Nichtsdestotrotz, wurde am 15. Jänner 1850 der Bau und damit die Gelder für 14 dieser Einheiten bis 1870 genehmigt.
Ebenso wurde an jenem Tage beschlossen, bis 1880 300.000 Artilleriegeschütze ( entspricht 10.000 Geschützen pro Jahr), 2,5 Millionen Stück Schusswaffen (Handfeuerwaffen und Gewehre, dazu kommend Rund 2 Millionen Bajonette, sowie allgemeines Waffenzubehör), Aufstockung der Streitkräfte auf 1,8 Millionen Mann.
Fast in den Hintergrund gerückt war dadurch der Beschluss, die Bauern mit 100 Thalern pro Jahr in ihren Bemühungen zu Unterstützen, wie auch der Reform des Arbeitsmarktes. 18 Thaler standen nun einem Arbeiter pro Monat zur Verfügung, inklusive 7 Thalern bei 7 Urlaubstagen (sogannte Urlaubsthaler).
Ebenso machten sich die Abgeordneten des Nationalrates dafür stark, das jeder Familie fortan 10 Thaler Schulgeld für ihre Kinder gewährt wird.

Zum Nationalfeiertag am 14. Juli 1850 besuchte Kaiser Franz die Flotte in Triest. An Bord der Maria Theresia wohnte er der Flottenparade bei, wobei ihm 21 maliger Salut geschossen wurde. Im Gegensatz zum ersten Nationalfeiertag, welcher im Siegestaumel, des gewonnen Krieges, eher nebensächlich begannen wurde, wurde der zweite Feiertag umso kraftvoller gefeiert. Da der Kaiser auch den Folgetag freigegeben hatte, war die Stimmung umso freudiger und kurzerhand wurde der 15. Juli gleich zum "Nachfeiertag". Auch Kaiser Friedrich Wilhelm IV. nahm an den Feierlichkeiten teil, gemeinsam mit einer fast 1000 köpfigen Delegation. Das Bankett fand aus diesem Anlass in Triest statt, wo den Gästen jedwede erdenkbare Köstlichkeit geboten wurde. Den Abschluss bildete eine Sportveranstaltung der Marinesoldaten, wobei jedes Schiff eine Mannschaft stellte, und in folgenden Disziplinen gegeneinander antraten: Rudern, Schießen, Laufen ( 800 Meter) Schwimmen (400 Meter) und Tauziehen. Am Ende war so so mancher um einen Wetteinsatz leichter.

Überschattet wurde dieser Tag von allerdings gewalttätigen Ausschreitungen um Brest-Litovsk. "Aufmüpfige Freidenker", wie von Schirrsky sie taufte, kommen da ziemlich Ungelegen, "aber eine gute Gelegenheit, der XII. Armee mal das Schießen bei zu bringen".

Die Stimmung konnte dieser Zwischenfall jedoch in keinster Weise trüben. Brot und Spiele sind nun mal das beste Mittel um ein Volk zu besänftigen, und seine Popularität und Militarismus im Volk zu steigern...


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Re: [Vik2] Gott erhalte, Gott beschütze unser schönes Österr

Beitragvon Der Terminator » 14. November 2014 22:48

Auf die Vollen

Schloss Bellevue, Potsdam/August 1850:

Die Potsdam-Konferenz:

Es dauerte einige Zeit, bis jeder Adjutant, jeder Sekretär und jeder Stenograf an seinem Platz saß. Gemeinsam mit Pressevertretern des Kaiserreiches und der Donaumonarchie folgten sie aufmerksam den Worten der Minister und Staatsmänner. Im Vordergrund standen die Souveräne beider Großmächte, Friedrich Wilhelm IV. und der immer noch amtierende Interimskaiser Franz Karl I., die mit ihren Worten den Weg für die Zukunft dem Plenum erläuterten. Alles stand im Zeichen der Freundschaft und Brüderlichkeit, und der unmissverständlichen Botschaft einer neuen, deutschen Zeit.
Die für sieben Tage anberaumte Konferenz fand auch international Beachtung, wodurch sich den beiden Reichen eine einmalige Möglichkeit bot, ihre Forderungen und Ansprüchen in die Welt hinaus zu tragen. Den ersten Konferenztag referierten eifrige Minister und Staatsmänner über die aktuelle Lage beider Nationen und resümierten den glorreichen Ruhm vergangener Tage. Auch die Tage zwei und drei waren den Ministern vorbehalten. Erst am vierten Tage rückten die beiden Monarchen in den Mittelpunkt des Geschehens, nachdem die beiden bereits in den vergangenen Tagen intensive Gespräche geführt hatten.
In einem extra für die Konferenz hergerichteten (großen), ursprünglich für Bankette und Feste benutzten Raum, drängten sich an die 600 Menschen (eine beachtliche Zahl für einen Raum, der bei Tanzfesten bereits 200 Personen merklich klein erschien. Der Atmosphäre tat dieser Umstand keineswegs geschadet zu haben. Brav erhoben sich die Untertanen, als Friedrich Wilhelm IV. und Franz Karl I. in Begleitung ihrer Frauen und engsten Vertrauten den Raum betraten. Langsam und behutsam schritten die beiden zum Rednerpult und wendeten sich dort der Menschenmenge zu. Die Menschen nahmen wieder auf ihren Sitzen platz und erwarteten gespannt die Rede des deutschen Kaisers.

Rede Friedrich Wilhelms IV. am 15. August:

"Wahrlich, haben unsere beiden Völker es heute geschafft, ein Zeichen ganz im Sinne der Kooperation und Verantwortung unseres Erbes zu setzen. Wir sind wahrhaft stolz zu behaupten, das Deutschtum in halb Europa verbreitet und gefördert zu haben, und gleichzeitig unseren Pflichten als Schutzpatrone der kleinen Völker und Staaten gerecht geworden zu sein. Mit Eiserner Hand straften wir unsere Gegner, bezichtigten Zweifler der Lüge und schufen mit unbegrenztem Einsatz das Fundament eines neuen, besseren Europas. Unsereiner ist in diesen nicht einfachen Zeiten einer zunehmenden Gefahr grenzenlosem Idiotismus und grenzenloser Gewalt ausgesetzt. Dieser Abschaum kennt nur eine Sprache, die der Gewalt. Keine Gnade dem, der unsereiner bedroht und uns nach unserem Reichtum trachtet. Es ist Zeit zu handeln. Wer ruht, hat bereits verloren. Es mag schwierig und hart sein, doch weis unsereiner stets, dass wenn wir keine Deutschen wäre, zu so etwas nicht in der Lage währen. Gemeinsam mit dem Kaisertum schlugen wir ein ums andere Mal diejenigen, die der friedlichen Welt Schaden zufügen wollten. Ein ums andere Mal schlugen wir unsere Feinde und senden das entschiedene Zeichen des ewig lodernden deutschen Schwertes, welches schützend über Europa wacht. Nie wieder wird es eine Armee wagen, deutsches Territorium zu betreten.
Es wird Zeit trotz der fortwährenden Gewalt unsere Industrie zu erweitern und mithilfe des technologischen Fortschrittes Europa in eine bessere Zeit zu führen. Jeder von uns muss hart daran arbeiten, dieses Ziel zu erreichen. Nur wenn jeder von uns gleiches für gleiches tut, jeder einzelne, wird unsere Arbeit schon bald Früchte trage.
Das britische Empire gründet gerade jetzt, in diesem Moment weitere Kolonien in den entlegensten Winkeln dieser Welt. Täglich steigt ihr Profit, und damit auch der Wohlstand. Wir wollen diesem Beispiel folgen. Auf uns alle wartet ein unerschlossener Kontinent, der nur darauf wartet, uns seiner Schätze teilhaft zu werden. Nur die, die auf der Welle ihrer Zeit reisen, werden in der Weltgeschichte überdauern. In 30 Jahren, das verspreche ich, wird halb Afrika deutsch sprechen, und Teil dieses riesigen Bündnisses werden. Ich habe bereits mit seiner Majestät Franz Karl I. diesen Punkt erörtert und die Formalitäten den Staatssekretären und Ministerräten überreicht.
Es braucht entschlossener Tatkraft und Ideenreichtum, unsereiner weiter in Richtung zu Kunft zu bringen. Schaut auf unsere beiden Reiche. Schaut auf die Pracht die wir in den vergangenen Jahren geschaffen haben und auch künftig schaffen werden. Lang lebe Deustchland, lang lebe das Kaisertum!"

Ein brüllender nicht enden wollender Applaus zog sich durch den Raum. Der Kaiser redete seinen Untertanen aus dem Mund und befeuerte mit seinen Worten die Ambitionen beider Völker.
Auch Franz Karl I. wandte sich mit einer kurzen Botschaft an das Plenum:

"Selten zuvor durfte die Welt eine Harmonie wie die unsre erleben. Fleiß, Tapferkeit, Mut und Geschick zeichnen unsere beiden Nationen aus. Diese Attribute und unser unerschüttlicher Wille vermochten den Grundstein unserer glorreichen Zukunft legen. Wir sind aus jedem Konflikt gestärkt hervorgegangen und sahen uns in unseren Bemühungen bestätigt, auch weiterhin die Sicherheit und den Frieden in Europa zu schützen. Wenn nötig dann kämpfen wir bis zum letzten Mann, bis zur letzten Granate und bis zum letzten Krüppel, um unsere Feinde zu besiegen und zu vernichten. Viele haben es versucht, sie alle sind gescheitert, am deutschen Willen.
Schon bald finden wir uns am Beginn eines neuen Zeitalters wieder. Einem Zeitalter des Friedens, des Wohlstandes und des Wohlwollens. Wir Deutschen sind dazu imstande es der Welt zu zeigen."

Worte, die die Menschen beflügelten. Allein der Glaube an die Worte beider Monarchen vermochten jeden einzelnen mit neuen Kraft zu versehen. Nationalismus wurde zu einem wahren Volkstrend. Bald schon flatterten in den Straßen vieler Metropolen die Nationalflaggen der Reiche und Standarten der lokalen Regimenter.

Obgleich dieser Worte, war es erneut Gregor von Schirrsky, der im Hintergrund die Fäden zog. Und diese führten eine Marionette namens Krieg. Gemäß der Schirrsky-Doktrin war es die gängige Ansicht, das nur Krieg den Frieden verbreiten könne, und Feuer stets mit Feuer zu bekämpfen sei.
Von Schirrskys Pläne sahen eine Invasion Österreichs auf dem Balkan vor. Das Osmanische Reich sollte in der Folge vom europäischen Kontinent verdrängt und zu einer geografischen Randnotiz verdrängt werden. Auch ein Russlandfeldzug und der berüchtigte Drang nach Westen standen auf der "Agenda". Ebenso entstanden konkrete Pläne für eine deutsche Übernahmen Afrikas. Der rasante technische Fortschritt erlaubte es den beiden Reichen immer perfidere und größere Kriegswaffen zu produzieren. Gleichzeitig erlaubte es die aufkommende Eisenbahn, wenn auch in noch rudimentären Maßstäben Truppen schnell von A nach B zu transportieren, ganz ohne lästigen Fußmarsch. Proviant und Munition gelangten ebenso usmo schneleller an die Front bzw. in deren Nähe.
Der Wahnsinn bekam eine ganz neue Dimension, wohl auch deshalb, weil Feldmarschall von Schirrsky gerade seine "Abschiedstournee" durch Europa plante. Seinen Plänen zufolge war jedoch genau das sein Ziel...

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So sah von Schirrskys Plan in der Realität aus

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