[HoI3] AHOI Regia Marina! AHOI-Mod-AAR mit Italien

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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[HoI3] AHOI Regia Marina! AHOI-Mod-AAR mit Italien

Beitragvon Hjalfnar » 14. Januar 2014 19:23

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Ja, der Hjalfnar wagt sich an den nächsten AAR, und dabei sind noch weitere am laufen! "Im Zeichen der Walküre" (ebenfalls HoI3) ist ja fast beendet. Also wird es Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen, und womit könnte man das besser als einem Schlachtschiff?! Oder besser gleich einer ganzen Flotte! Also nehme ich es auf mich und wage eine Partie mit dem Loser des 2. Weltkrieges schlechthin, dem Underdog des Weltenbrandes, dem Königreich BELLA ITALIA!!!

Los gehts mit der Partie etwa am 21.01., nach der letzten Prüfung dieses Semesters, und dann werde ich mal zeigen, aus welchem Holz respektive Panzerstahl die Squadra Azzurra Regia Marina geschweisst ist!

Ciao Amici


(P.S.: Natürlich werde ich dafür sorgen, dass der ganze AAR mit einem Augenzwinkern zu lesen ist...anders könnte ich die Italiener gar nicht spielen! :D )


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Re: [HoI3] AHOI Regia Marina! AHOI-Mod-AAR mit Italien

Beitragvon Hjalfnar » 15. Januar 2014 18:52

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01.01.1936, Rom, Königreich Italien

Es wummerte lautstark an der Tür, und Hjalfnar Williamson versuchte verzweifelt, seine Ohren mit den herrlich weichen Kissen zu verstopfen, um seinem scheusslichen Kater die unerwartete Lärmbelästigung zu ersparen. Doch keine Chance. Langsam aber sicher drängte sich ein immer stärker werdender, stechender Schmerz in seine Schläfen, bis ihm schließlich der Kragen platzte.

"Ja Gott verflucht nochmal, was soll denn dieser verdammte Lärm?!", brüllte er in Richtung des Hämmerns, während er verzweifelt versuchte, die verklebten Augen zu öffnen. Mann, was eine Silvesterparty!
"Cosa c'è?!", tönte es verdutzt zurück. "Signorina Principessa, tutto bene?!"
Das Hämmern verstärkte sich exponentiell, dann eine kurze Unterbrechung, ehe schnelle Schritte und ein lautes Krachen das Eindringen ungewünschten Besuches verkündeten.
Hjalfnar wälzte sich im Bett herum und zog seine gute alte Luger unter dem Kopfkissen hervor. Oder besser er versuchte es. Wäre er in seinem eigenen Hotelzimmer gewesen, hätte er die Waffe mit Sicherheit zu packen gekriegt und dem Eindringling ein paar zusätzliche Luftlöcher verschafft! So aber bleib ihm nichts anderes übrig, als sich dem Angreifer nur mit einem Bettlaken bekleidet entgegenzustellen. Seinen verkaterten Sinnen zeigte sich ein Mann in einer, so schien es, Paradeuniform der italienischen Marine.
"Cosa sta succedendo qui?!!!", brüllte der sich langsam ungesund rot färbende, korpulente Offizier.
"Äh...scusi...do you speak English?", hielt Hjalfnar dagegen. "Entschuldigen Sie, Deutsch vielleicht?"
Die Haltung des Italieners veränderte sich minimal. "Ah, Sie sind Deutsche?! Was mache Sie hier in diese Räume?! Sind sie eine Attentäter? Mörder? Communisti?!" Seine Stimme überschlug sich bei diesem (Schimpf)Wort beinahe.
Leicht verdattert raffte sich Williamson zu einer Antwort auf: "Nö. Tourist. Hjalfnar Williamson, erfreut Ihre Bekanntschaft zu machen. Wen genau sollte ich denn hier umbringen wollen?"
"Mich!", tönte es neben ihm aus den Kissen. Verwuschelte schwarze Haare und einladende Kurven erhoben sich aus den weichen Seidendecken (die es in seinem Hotelzimmer nicht gab, ging Halfnar auf), bevor ein feines Händchen über die Bettkante griff und sich ein Hemd (sein Hemd!) und einen schwarzen Mantel (nicht seiner) vom Boden fischte.

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Das scharfe Knallen lederner Reiterstiefel ließ Williamson herumfahren. Der mittlerweile tomatenrote Offizier (in Kombination mit seiner blütenweissen Uniform ein bemerkenswerter Anblick) stand stramm und starrte mit grimmigem Blick Brandlöcher in die Wand.
Die glockenhelle Stimme der Dame neben ihm ergänzte die nebensächlichen Details: "Mein Leibwächter Silvio. Papa war ein wenig besorgt um meine Sicherheit auf der gestrigen Party. Ich fürchte, durch mein Entweichen aus seiner mitunter ein wenig einengenden Präsenz habe ich ihn in eine unangenehme Lage gebracht."
Dunkle, funkelnde Augen zogen Hjalfnar in ihren Bann.
"Maria Francesca di Savoia, erfreut, erneut Ihre Bekanntschaft zu machen, Herr Williamson."

"OH SCHEISSE!!!"
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Re: [HoI3] AHOI Regia Marina! AHOI-Mod-AAR mit Italien

Beitragvon Hjalfnar » 19. März 2014 09:44

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Und so beginnt es...

1.1.1936, Rom, Königreich Italien

"Äh...entschuldigen Sie, Majestät, ich meine natürlich gottverflucht..."
Das scharfe Einatmen Silvios erinnerte Williamson daran, dass er sich hier in einem stockkatholischen Land befand, in dem die Religion je nach aktueller (persönlicher) Lage eine große Rolle spielte. Seine eigene persönliche Lage wurde dadurch jedenfalls nicht besser. Er entschloss sich also zr Flucht nach vorne.
"Ich gehe nun wohl besser, schätze ich.", brachte er heraus, während er seine Kleidung vom Boden aufsammelte. Eine kleine Spitze konnte er sich aber nicht verkneifen. "Habt Dank für die schöne Nacht, Signorina, sie war höchst erbaulich!"
Ihre dunklen Augen blitzten: "Wagt es nicht, mich hier so sitzen zu lassen, Herr Williamson! Sie haben noch eine Aufgabe zu erfüllen, vergessen sie das nicht!"

Langsam kämpften sich einige Erinnerungen durch die dicken Akoholschwaden, die seine Gehirnwindungen einhüllten. Nicht wenige davon waren durchaus angenehm, erfüllt von eindeutigen Geräuschen, Gerüchen und kurzen Bildfetzen. Einige weniger angenehme waren aber auch darunter. Die langweilge Party der High Society Roms, die Spießigkeit der dortigen Politprominenz...und das Versprechen, das er im angetrunkenen Zustand einem hübschen Mädchen gemacht hatte, sollte sie mit ihm das Bett teilen.

"Silvio, mein bester, vielleicht sollten Sie sich die Ohren zu halten...", grinste die Prinzessin von Italien, bevor eine wahre Schimpftirade gotteslästerlichsten Ausmaßes durch den Raum schallte. Als sich Williamson schließlich beruhigte, sackten seine Schultern nach vorne und mit knirschenden Zähnen presste er heraus: "Nun gut, PRINZESSIN. Dann bringt mich mal zu Eurem Herrn Papa, damit ich ihm aus seiner 'kleinen' Klemme helfe...was auch immer Ihr darunter versteht!"

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Re: [HoI3] AHOI Regia Marina! AHOI-Mod-AAR mit Italien

Beitragvon Hjalfnar » 21. April 2014 18:05

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Kommando-Chaos

1.1.1936, Rom, Königreich Italien

Tja. Und da sind wir nun. Der "gute Herr Papa" steckte tatsächlich in einer Klemme. Nicht nur, dass er einen unfähigen Muskel- und Sexprotz als Regierungschef an der Backe hatte, der seinen Parteikumpels alle wichtigen Schaltstellen der Macht in die Hände spielte.

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Nein, seine Militärs waren auch noch hoffnungslose Idioten...oder zumindest die wichtigsten von ihnen. Die hatten doch tatsächlich Probleme, einen kleinen Kolonialkrieg in Hinterposemuckel...äh...Äthopien zu gewinnen. DIE WAREN NOCH NICHT MAL VORGERÜCKT!!! Als also seine süße Tochter mit einem schneidigen deutschen ZIVILISTEN aufschlug, erschien ihm dieser als besserer Militärexperte als seine höchsten Generäle. Was das über selbige aussagt, sei damit dann mal dahingestellt...

Nun ja. Vielleicht hatte er damit recht. Die Organisation der Armee war jedenfalls schon einmal das reinste Chaos. Das Oberkommando in Rom war soweit in Ordnung, ab vom Kommandeur. Grundsätzlich sprach auch nichts gegen die Heeresgruppen Ost (französische Grenze) und West (jugoslawische/österreichische Grenze) oder Süd (Sizilien). Aber irgendwo in dem Organisieren der oberen Kommandoebenen hatte jemand vergessen, die untergeordneten Einheiten mit Truppen auszurüsten. Ein halbes Dutzend Armeen gab es...und davon hatten einige nicht mal Korpsstärke. Korps bestanden aus einzelnen Divisionen. Das reinste Trauerspiel.

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In Afrika sah es nicht besser aus. Der OB saß gemütlich bei Torbuk in seiner Villa und hatte keine Ahnung, was für einen Mist seine Leute da an der südlichen Abessinienfront anstellten. Ein ganzer Frontabschnitt war ungedeckt und die Abessinier hatten sich bereits dorthin in Bewegung gesetzt.

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Das konnte also heiter werden. Zeit, etwas zu unternehmen. Marine und Luftwaffe würden auch noch rankommen, aber erstmal musste er kräftig reorganisieren. Der neue "Königliche Oberste Oberkommandierende Aller Streitkräfte" (an den bombastischen Titel sollte dieser kleinkriminelle 'Duce' erstmal rankommen!) rief seine ebenfalls brandneuen Telefonistinnen.

"Signorinas, hier haben sie eine Liste. Diesen Herren stellen sie bitte ihre Versetzungsbefehle in die Reserve zu! Es folgen eventuell noch weitere Namen, Mädels. Und jetzt an die Arbeit! Wir haben hier ein Königreich zu retten!"

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Edit: Bespiel einer italienischen Teleflötisti...äh...onistin. Etwaige Abweichungen vorbehalten.

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Re: [HoI3] AHOI Regia Marina! AHOI-Mod-AAR mit Italien

Beitragvon Hjalfnar » 7. Juni 2014 15:18

Aus dem Off: Tja, werte Leser, wie alles in Italien hat auch dieser AAR seine Zeit gebraucht, bis er denn mal richtig losgehen konnte. Ich vermute, in Übereinstimmung mit meinem guten Freund Don Salieri, dass da Kommunisten die Finger im Spiel hatten (und nicht etwa komische Typen in Mänteln, unter denen die Schrotflinten hervorgucken...äh...könnten sie mir jetzt die Pistole von der Schläfe nehmen? BITTE?!).

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10.06.1937, Rom, Königreich Italien

Williamson seufzte tief. Langsam ging es voran. Wie sagt man so schön? Schnarchend arbeitet der Italiener? Nee, irgendwas mit Eichhörnchen wars. Egal. Die erste Charge moderner Leichter Kreuzer war gebaut, die europäischen Divisionen endlich auf eine brauchbare Stärke aufgestockt.
Der Krieg in Äthopien war im Oktober 1936 endlich zu Ende gegangen. Dass seine mitunter reichlich merkwürdigen Marschbefehle einen gewissen Zweck verfolgt hatten (off: ja, irgendwie muss man diese Nullen von Generälen ja trainieren...), war dem 'Duce' erst klar geworden, als Williamson kategorisch die Auflösung der Schwarzhemd-Miliz-Divisionen anordnete, wegen "mangelnder Einsatzbereitschaft". Nun ja, natürlich hatten sich tatsächlich drei Divisionen Schwarzhemden einmal vor den Äthiopiern zurückziehen müssen, und wurden nur durch eine reguläre Armee-Division gerettet. Dass sie vorher von der gesamten äthiopischen Armee attackiert wurden, unter der Führung von Haile Selassi persönlich, brauchten die Italiener ja nicht zu erfahren.

Nun standen erst einmal weitere Neubauten auf der Liste. Die "RN Littorio" und die "RN Vittorio Veneto" würden bald zusammen mit den anderen Neubauten die Premiera Squadra di Marina komplettieren und damit der Regia Marina das erste topmoderne Schlachtgeschwader verschaffen.
(off: Ja, da stehen andere Namen, Wir hatten den Bau einmal abgebrochen, Wir benennen die Schiffe später von Hand korrekt)

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Die Forschung ging in Riesenschritten voran, Finanzen und Rohstoffsituation waren bis auf weiteres entspannt.
(off: Die anfängliche weltweite Energieknappheit gibt sich in AHOI recht schnell, sobald die großen Nationen erst einmal die Energietechs und die "Industrielle Gesellschaft" erforscht haben. Unten ein Beispiel für den Großkampfschiff-Techbaum.)

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Und typisch italienisch, natürlich waren die sich meldenden Freunde und Helfer, die er zu sich gerufen hatte, erst einmal in die falschen Ecken geschickt worden, und so durfte ein befreundeter Hauptmann namens Azrael sich erst einmal eine Woche lang Venedig auf Kosten der Regia Marina ansehen, ehe man herausbekam, dass seine Flottille zwei Stunden vor seinem Eintreffen nach Civittavecchia nahe Rom ausgelaufen war. So durfte er dann mit den berühmten "pünktlichen italienischen Zügen" hinterhergondeln und seinen Dienst bei der Primiera Squadra di Scorta antreten.

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Der gute Kapitänleutnant Beaker hatte Glück, und musste nur um sein Gehör fürchten, als man ihn kurzerhand auf die halbfertige "Littorio" verfrachtete und ohne verständliche Vorwarnung (wer spricht denn schon Italienisch?!) mit den Schießübungen begann! Das arme Schwein...

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Und sonst, was gabs noch so in der Welt? Nicht viel. In Spanien tobte nun schon ein Jahr der Bürgerkrieg. Nach dem die Nationalisten kurzfristig sogar Madrid einkesseln konnten, wurden sie wieder zurückgedrängt. Trotzdem sah es nicht gut aus für die Republikaner. Anscheinend trug die Bereitstellung italienischer Industriekapazitäten für die Produktion spanischer Kriegsmaterialien langsam Früchte, denn die Front der Nationalisten stabilisierte sich Anfang des Sommers und rückte nun langsam wieder vor. Aktuell standen Francos Truppen wieder in den Vororten Madrids. Es war nur noch eine Frage der Zeit...

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(off: Eine kleine Erklärung noch zu den "Freunden und Helfern": Im SI-Games-Forum wird direkt im AAR kommentiert, und es haben sich viele User "freiwillig" gemeldet. Diese werden nun also ab und an in kleineren Sidestories auftauchen.)

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Re: [HoI3] AHOI Regia Marina! AHOI-Mod-AAR mit Italien

Beitragvon Hjalfnar » 10. Juni 2014 13:33

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24.08.1939, Taranto (Hauptstützpunkt der Regia Marina), Königreich Italien

"Und, meine Herren, was halten Sie von den Leistungen der Marine? Ist sie kriegsbereit?", fragte Williamson seine anwesenden Verbündeten.
Hauptmann Azrael zuckte mit den Achseln: "Sie haben ja die Luftwaffe bisher eher vernachlässigt, Williamson. Das haben wir Marineflieger auch zu spüren bekommen. Ab davon, dass der Wert von Flugzeugträgern bei den italienern eh noch nicht erkannt worden ist."
"Gleiches bei den Panzertruppen.", meldete Oberleutnant Hohenlohe. "Die gibt es ja effektiv noch nichtmal. Wir sind ja nur am rumspielen mit den Panzerwagen der Mot-Kavallerie, und basteln an den Prototypen. Aber immerhin haben meine Jungs eine hohe Moral und sind topmotiviert. Sie sehen sich als Elitetruppe."
Rittmeister Sathe grunzte seine Zustimmung aus dem Hintergrund. "Naja. Eher weil sie bisher die einzigen mit Fahrzeugen sind, als dass sie wirklich Elitetruppen darstellen. Aber mit ihren Blechkübeln umgehen können sie, das stimmt."
Oberleutant Frankenland blieb still. Seine Aufgaben waren immer noch geheim. Ein Nicken musste Williamson ausreichen. Dann massierte er weiter ausgiebig seine Füße.
"Die Schweren Kreuzer der 3. Flotte sind erstklassiger Verfassung, und die Besatzungen gut ausgebildet.", meldete Kapitänleutnant Æxit. "Gegen die Franzosen ist uns ein Sieg sicher. Gegen die Royal Navy wirds aber hart."
Leises Gelächter war aus der Runde im abgedunkelten Lagezentrum zu hören. Gegen die Masse der Royal Navy nahm sich die Regia Marina aus wie ein Dackel neben einem Rottweiler.
Das Aufglühen einer Zigarrenspitze aus dem Halbdunkel neben der italienischen Staatsflagge kündigte den nächsten Rapport an. "Alles an Ort und Stelle. Die Männer sind bereit und hochmotiviert. Und meine Bezahlung kommt auch immer pünktlich. Wie sagt der Italiener? Tutto bene."
Der zweifelhafteste und gleichzeitig wahrscheinlich wichtigste Mann seiner kleinen Gruppe bereitete Williamson immer noch Kopfschmerzen. Aber solange der H34DHUNT3R sein Geld bekam, war alles gut. Wenigstens nahm er immer nur einen Vertragspartner auf einmal an...und sein aktueller Vertrag war unbegrenzt.
"Alle Männer kriegen regelmäßige Rationen, auch wenn ich gerne mehr Vorräte hätte. Treibstoff sieht gut aus, obwohl auch hier mehr gut wäre. Immerhin ist die Versorgung durch unsere engen Verbindungen nach Rumänien und Deutschland bis auf weiteres sicher.", meldete Stabsquartiermeister Deltadagger.
Kapitänleutnant Beaker grinste breit: "Wunderbar, Munition, Fraß und Brennstoff werden wir auch brauchen, wenn wir die neue Littorio-Klasse auf irgendjemanden loslassen wollen. Zwar könnten die Besatzungen noch etwas Übung gebrauchen, aber ich bin sicher, die Schiffe sind erstklassig."

Zuletzt räusperte sich Geheimrat Silem: "Nun gut, dann möchte ich ihnen allen noch einmal die Entwicklungen der letzten Jahre in Erinnerung rufen. Wenn sie diese nun in so kurzer Folge noch einmal vorgetragen bekommen, können sie vielleicht eine Entwicklung ausmachen."

"Zuerst hatten wir im Frühjahr '38 den Zusammenbruch der Republik in Spanien und den totalen Sieg der Nationalisten. Damit haben wir einen potentiellen Verbündeten direkt bei Gibralter."

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"Kurz darauf schloss sich Italien auf Druck des Duce der sogenannten 'Achse' an. Dies soll kein Vorwurf sein, Herr Williamson. Ich weiß, Sie stehen unter enormem innenpolitischen Druck."

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"Immerhin profitierten wir schnell vom Wissensaustausch mit dem Reich, die Kavallerie und die in Entwicklung befindlichen Panzertruppen freuen sich jedenfalls über die neue taktischen Erkenntnisse aus Deutschland."

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"Zeitgleich schluckte das Reich Österreich und nur kurz darauf, erneut dank der Einflussnahme des 'Duce', auch Tschechien."

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"Währenddessen wurden die 'Littorio' und die 'Vittorio Veneto' in Dienst gestellt, ihre Schwesterschiffe sollten Mitte '40 bereit sein."
Beifälliges Klatschen und theatralische Verbeugungen seitens KaLeun Beaker begleiteten diesen Punkt.

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"Danach begannen die wirklich schweren diplomatischen Spannungen. Großbritannien sah nun, durch seine eigene Appeasement-Politik, seine Nachkriegsordnung bedroht und sicherte den Polen seine Unterstützung zu."

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"Polen und Franzosen, derart bestärkt, mobilisieren daraufhin ihre Armeen als Zeichen der Stärke."

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"Die Briten begannen dann, mit der steigenden Kriegsgefahr, ihre Kolonien enger ins Bündnis einzubinden."

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"Es folgte der 'Putsch' Mussolinis, der eitle Fatzke...entschuldigen sie, meine Herren, aber dieser diplomatische Dilettant spielt dem Gefreiten etwas arg in die Hände. Also: Der 'Duce' kann die innenpolitischen Ämter unter seine Kontrolle bringen. Der werte Williamson kontrolliert aber weiterhin Geheimdienst und Streitkräfte. Und wie wir wissen: Ohne das Militär geht nichts."

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"Der Gefreite ließ ja kürzlich ein wenig die Muskeln spielen, die Ungarn machen jetzt auch mit. Entschuldigung, ich muss kurz lachen."
Der Rest der Zuhörer schloss sich an.

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"Auf Betreiben des ja nun leider etwas mächtigeren Muskelheinis, äh, Mussolinis, schluckte dann das Königreich das Provinznest Albanien. Immerhin, etwas mehr Rohstoffe. Ach ja, einige Stützpunkte wurden auch noch fertig."

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"Dann machte der 'Föhrar' sich in einem, zugegebenermaßen, überraschenden Akt der Diplomatie den Rücken frei von den Roten."

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"Ach ja, und die italienische Armee führte endlich im großen Stil leichte automatische Waffen ein."

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"So. Da wären wir nun. Ich frage Sie, Herr Williamson, welche deutliche Entwicklung machen Sie aus?!"

Williamson überlegte nur kurz: "Will uns dieser kleine Österreicher etwa schon wieder in einen Krieg stürzen?! Das darf doch nicht wahr sein. Aber warum hat er dann noch nicht..."
Die Tür wurde aufgerissen, und der hereinstürmende Melder erstarrte nach zwei Schritten zur Salzsäule, mit dem Messer des H34DHUNT3R an der Kehle und einem knappen Dutzend deutscher Pistolen auf seine Brust gerichtet.
"Scusi, scusi, importante!", stotterte der völlig verängstigte Marinesoldat, und fuchtelte mit einem Telegrammzettel herum.
Der Geheimrat trat vor, las kurz und wurde auf einmal sehr, sehr blass.
"Das Reich hat gerade die Mobilmachung verkündet..."

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