[SH4 AAR] Der Rote Wolf - Operation Monsun/OMEGU Mod

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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[SH4 AAR] Der Rote Wolf - Operation Monsun/OMEGU Mod

Beitragvon Hjalfnar » 14. Mai 2014 16:46

Der Rote Wolf

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Guten Tag, und herzlich willkommen beim AAR "Der Rote Wolf"!
Verwendet wird Silent Hunter IV Gold mit dem Mod 'Operation Monsun' und dessen Erweiterung 'OMEGU' (Operation Monsun Enviroments and Graphics Upgrade), sowie zwei weitere Sprach-Mods, 'Operation Monsun Deutsch Pack' (deutsche Texte) sowie 'Spaxs SH4 Uboat Speech Fix Version 8' (Sounds und Sprachausgabe aus 'Das Boot') . Und zwar in der folgenden Konfiguration/Installationsreihenfolge (WICHTIG!!!):

Erst die regulären offiziellen Spielinhalte von Ubisoft:
Silent Hunter IV Gold
Silent Hunter IV Gold Deutsch-Sprachpatch
Silent Hunter IV Gold Add-On U-Boat-Missions

Diese Reihenfolge ist sehr wichtig, der Sprachpatch von Ubisoft verbesserte die deutsche Sprachausgabe deutlich, funktioniert aber nur, wenn man ihn zwischen der Installation von Hauptspiel und Add-On installiert.

Dann die Mods:

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Das sollte dann so aussehen im Ladebildschirm:
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Die Einleitung folgt in den nächsten Minuten. Ich wünsche viel Spaß beim lesen!


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Re: [SH4 AAR] Der Rote Wolf - Operation Monsun/OMEGU Mod

Beitragvon Hjalfnar » 14. Mai 2014 17:13

Prolog

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Oberleutnant Bengt Weiberg sprang vom LKW ab und bedankte sich winkend bei dem Nachschubfahrer, der ihn vom Bahnhof mitgenommen und am Kai abgesetzt hatte. Dann seufzte er tief und sah sich um. Überall rannten Matrosen und Arbeiter durcheinander, Funken sprühten dank der flackernden Schweissgeräte und an jeder Ecke stapelten sich Paletten mit Torpedos, Tonnen mit Dieselöl und Kisten mit Schiffsproviant. Ein forscher Griff nach der Schulter eines vorbeistürmenden Maats riss diesen fast von den Beinen.

"Moin moin, Kamerad! Wo gehts denn hier zur Stützpunktkommandantur?"

Der eben noch so rüde herumgerissene Mann starte kurz auf die mit einem straffen Uniformhemd bedeckte, kräftige Brust und ließ seinen Blick dann langsam nach oben wandern. Zwei blitzende blaue Augen nagelten ihn förmlich fest, und er zuckte leicht zusammen, als sich die kräftige Pranke an seiner rechten Schulter schraubstockartig fester schloss.

"Na, wirds bald, Mann?!", grollte die bemerkenswert tiefe Stimme erneut mit ihrem merkwürdig rollenden R und den überbetonten Vokalen.

Der Maat reagierte endlich, salutierte zackig und deutete dann in Hab-Acht-Haltung mit ausgestrecktem Arm auf einen Backsteinbau im Zentrum des marginal organisierten Chaos.

"Geht doch! Na denn, weitermachen, hm?", brummte der rotblonde Koloss und setzte sich stampfend mit einem großen Seesack über der Schulter in Richtung Kommandantur in Bewegung. Der Maat starrte ihm noch einen Moment hinterher, knallte dann erneut die Hacken zusammen, reckte den Arm empor und brüllte: "Heil H.!"

Mitten im Schritt verharrte der bärtige Riese und drehte seinen Kopf wie einen Geschützturm herum, der gerade seine 38-cm-Geschütze auf den Gegner ausrichtet. Dann setzte er sorgfältig seinen Seesack ab, reckte den Arm und erwiderte gelassen den offiziellen Gruß des Deutschen Reiches. Dann wandte er sich um und marschierte weiter. Der Maat fragte sich währenddessen, wieso er das Gefühl hatte, knapp dem Tode entronnen zu sein, und nickte einem der anderen Männer zu, die die kurze Begegnung verfolgt hatten. Sie sahen mindestens so verdattert aus wie er sich fühlte.

Der Oberleutnant erreichte derweil den Eingang zur Kommandantur. Beim Anblick des Gewusels, das am Eingang zur Amtsstube herrschte, wuchtete er seinen Seesack erneut von der Schulter und zupfte die blaue Zigarettenschachtel aus der Hosentasche. Einen Moment später brannte der Glimmstengel und der Offizier atmete mit einem zufriedenen Brummen eine ordentliche Qualmwolke in den Menschenstrom, der sich in und aus dem Gebäude bewegte. Sekunden später ertönte von drinnen ein gewaltiger Wutschrei...


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Re: [SH4 AAR] Der Rote Wolf - Operation Monsun/OMEGU Mod

Beitragvon Hjalfnar » 14. Mai 2014 19:47

Prolog, 2. Teil

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Nachdem ein kleiner Beamter mit Nickelbrille fluchtartig aus der Kommandantur gestürmt war, schnippte Oberleutnant Weiberg seine fast aufgerauchte Gauloise ins Hafenbecken und marschierte durch die offenstehende Tür mit der Aufschrift 'Flottillenkommando' direkt in ein recht spartanisch ausgestattetes Büro. Hinter dem Schreibtisch saß schwer atmend sein zukünftiger Vorgesetzer, Korvettenkapitän Ernst Sobe. Dieser blickte auf...und dann noch ein Stück höher.

"Wie zum Teufel haben Sie es geschafft, bei der U-Boot-Waffe zu landen?! Sie passen doch kaum durchs Turmluk! Willkommen, Herr Oberleutnant! Entschuldigen Sie den kleinen Ausbruch, aber der BdU hat die Produktion der Torpedos erhöhen und die Qualitätskontrollen senken lassen. Als ob wir nicht schon genug Probleme mit Fehlzündern hätten! Aber was rede ich hier lange herum! Sie wollen ihr Boot, nicht wahr? Verständlich. Jetzt, wo der Krieg ausgebrochen ist, sind natürlich alle scharf auf eine Versenkung, nicht wahr? Jaja, wir werden den Briten und Franzosen schon zeigen, dass die Kriegsmarine mit den U-Booten ein paar kräftige Zähne hat!"

Noch etwa fünf Minuten schwadronierte der Kommandant über Krieg und Pflicht, bevor er endlich ein Einsehen hatte, und den armen Offizier aus seiner Schreibstube entließ. Mit einer Akte in der Hand stapfte Weiberg zu seiner Schreibstube gegenüber vom neuen U-Boot-Bunker, wo noch fleissig gebaut wurde, um sein Boot und seine Mannschaft in Augenschein zu nehmen. Ein kurzer Blick in die Akten sah schon einmal interessant aus, eine gut gemischte Mannschaft, mit interessanten Biographien, da würde er einiges zu lesen haben.

I. Wachoffizier war Leutnant Gerd Albert Schulz, schien von den Beurteilungen her ein guter Mann zu sein. Der II. WA Leutnant Mehmet Gunter Dursun Dietrich schien ebenfalls fähig, der Name war allerdings reichlich ungewöhnlich, und er war schon gespannt auf DIE Erklärung!

In der Kommandozentrale erwarteten ihn einmal der Leitende Ingenieur Leutnant Xavier Adrian Dresner, den er schon von seinem Ausbildungsboot kannte, ein förmliches technisches Genie! Und ein ihm völlig unbekannter Kommandantenschüler, Leutnant Friedrich Ostermann, der bei ihm den letzten Schliff erhalten sollte. Von dem Mann hatte er noch nie gehört, und so toll las sich seine Akte nun auch nicht. Dann bemerkte er auf dem Lichtbild in der Akte ein Parteiabzeichen, und damit war alles klar.

Das Boot sah soweit auch gut aus, schönerweise hatte man ihm bereits den neuen Flakzwilling verpasst. Die Anforderungsoption für die 10,5cm-Deckkanone nahm er aber lieber nicht wahr. Die modernere 8,8cm-Kanone lag ihm mehr, und an dieser war er auch ausgebildet worden.

Dann wurde es mal Zeit, sich die Einsatzpläne anzusehen. Nach dem gestrigen Kriegsausbruch würde die Kriegsmarine bestimmt so schnell wie möglich jedes Boot auf See haben wollen, egal wie unerfahren nun Besatzung und Kommandant waren. Wohin es ihn wohl verschlagen würde?

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Anmerkungen: Ja, die Namen sind tatsächlich so, der II.WA heißt WIRKLICH Mehmet. Ich freue mich schon auf die Storyverwicklungen. Vielleicht kann man eine gewisse Problematik bereits gut erkennen. Und ja, ich weiß, dass da eine ENGLISCHE Indischer-Ozean-Karte an der Wand hängt...das Büro lässt sich offenbar nur sehr schwer modden.
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Re: [SH4 AAR] Der Rote Wolf - Operation Monsun/OMEGU Mod

Beitragvon Hjalfnar » 17. Mai 2014 01:19

Arsch offen

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"DIE HABEN DOCH DEN ARSCH OFFEN!!!", dröhnte es durch die dünne Holztür des Büros des neuen Kommandanten von U-51.
"Nana, wer wird denn gleich!", kam es lachend zurück. Die Tür öffnete sich und Leutnant Dresner, der LI, trat ein. "Begrüßt man so einen Kameraden, alter Vampir?"
Weiberg sprang auf und umarmte seinen Freund wie ein Bär seine Beute: "Xavier, alter Froschfresser, zerbröselst immer noch alle Boote, an die du Hand anlegst, was? Schön, dich zu sehen!"
"Mann, pass auf, wie dolle du zupackst, mein armer Rücken!", ächzte Dresner, und sein Kommandant setzte ihn behutsam wieder ab. "Und dann erklär mir doch mal, warum du dich so aufregst."
"Die Landratten im Oberkommando wollen, dass wir gleich zu Kriegsbeginn Selbstmord begehen und schicken uns an Englands Südküste, der Royal Navy direkt auf dem Silbertablett serviert!"
, brummte Weiberg.

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"Ich korrigiere mich.", erwiderte der nunmehr doch arg ernüchtert wirkende LI. "Die haben wirklich den...du weißt schon. Und das mit den Frischlingen? Die sich kabbeln wie verdammte Welpen?! Das kann ja was werden."
Nun merkte Weiberg auf. "Was heißt denn das bitte? An Bord meines Bootes gibt es keinen Streit. Das kannst du den Jungens direkt mal mitgeben, als erste Ansage von mir. Wir sehen uns morgen auf Deck, dann werde ich denen eine Ansprache halten, die sich gewaschen hat, und wenn ich dann noch einmal etwas von wegen Kabbelei höre, werden die Streithähne gekielholt, ist das klar?!"
Ob dieser markigen Worte grinsend knallte Dresner die Hacken zusammen und brüllte feixend: "Jawoll, Herr Admiral! Autsch, verdammt. Daran gewöhne ich mich nie. Wir sehen uns dann morgen früh. Ich freu mich auf deine Rede. Brauchen können wir sie."
Sprachs und war schon zur Tür hinaus, ehe sein Kommandant noch einmal nachhaken konnte, wie schlimm es denn nun wirklich um Moral und Zusammenhalt seiner Mannschaft bestellt war. Sein alter Freund schien Recht zu haben. Das konnte ja was werden!
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Re: [SH4 AAR] Der Rote Wolf - Operation Monsun/OMEGU Mod

Beitragvon Hjalfnar » 25. Juni 2014 23:44

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Eine Kanalfahrt, die wird lustig...

3. September 1939, Kiel

"Und, wo ist denn der neue Kommandant?", fragte Leutnant Ostermann. Leichte Ungeduld und Arroganz schwang in der Stimme des stocksteif auf dem Vorderdeck von U-51 stehenden Kommandantenschülers mit. LI Dresner seufzte nur. Der Kerl fiel ihm jetzt schon auf die Nerven. Wie sollte das erst an Bord werden? Ein kräftiges Scheppern vom Heck ließ seine Mundwickel allerdings direkt wieder nach oben wandern. Er holte tief Luft.
"Kommandant an Bord, AaaachtUng!"
Die mittlerweile etwas lockerer gewordene Mannschaft knallte ihre Stiefel lautstark zusammen, KS Ostermann eingeschlossen, obwohl noch niemand den neuen Bootsführer gesehen hatte. Einige guckten schon etwas irritiert, bis sie die schweren Schritte auf dem Deck hörten und sich mit einem lauten "Hauruck!" Oberleutnant Weiberg um den Turm schwang und seinen großen Seesack vor die versammelte Mannschaft krachen ließ.
"Morgen, ihr Landratten!", dröhnte der rote Riese mit tiefem Bass seiner neuen Truppe entgegen.
Völlig verdutzt reagierte gut die Hälfte der Mannschaft ganz automatisch: "Morgen, Herr KaLeun!"
Leise lachend winkte Weiberg ob der etwas betreten drein schauenden Offiziere ab. "Noch nicht Jungs, noch nicht. Mit euch hoffentlich aber nicht mehr lange hin, will ich meinen!", zwinkerte er. Einige der Männer grinsten. Selbstvertrauen hatte der Neue genug, so viel war mal sicher.
"Guuut, was gibts sonst noch. Ihr habt hier vor euch eine astreine Landratte, beziehungsweise eine ehemalige. Als Kind bin ich gerne in den Karpaten rumgekraxelt, also macht euch keine Sorgen, wenn wir mal eine Fahrt an den Bodensee machen. Mittlerweile kann ich allerdings schwimmen."
Jetzt lachten die ersten Matrosen, auch die Offiziere mussten lächeln. Abgesehen Ostermann. Der Mann stand immer noch stocksteif. Das würde noch ein ordentliches Stückchen Arbeit werden, den Kerl fit für die Führung eines Bootes zu bekommen.
"Nun gut. Alle Mann ab durch die Luke, übliche Schichten behalten wir bei, und dann gehts los. Ach ja, ich bin der Chef, verstanden? Kein KaLeun, kein Oberleutnant. Das wärs. Los los los!"

Während die Mannschaften durch die Luken ins Boot kletterten, wandte sich Weiberg an die Offiziere. "Morgen, die Herren. Entschuldigen Sie die Verspätung, aber wie Sie ja wissen, hatte ich nur wenig Zeit, auszupacken, und noch weniger Zeit, alles wieder zusammenzuraffen. Und ich konnte meine Chlorodont nicht finden."
Dresner kannte den alten Code noch, und freute sich, dass sein alter Freund sein Spezialpaket gefunden hatte.
"Nach dem Auslaufen kriegen Sie alle Details, aber das schon mal vorneweg, es wird nicht leicht." Der Oberleutnant schlug die Faust in die Hand. "Das wird hart, und saugefährlich. Mehr hören Sie und die Männer auf See." Sprachs und führte seine Offiziere durch die Luke, was sich für den Kommandanten gewohnt unangenehm gestaltete.
Wenige Minuten später wurden die Leinen eingeholt, der Diesel tuckerte los und U-51 schob sich langsam durch das Hafenbecken in den Kaiser-Wilhelm-Kanal...

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U-51 mit historisch korrekter Turmmarkierung beim Auslaufen

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Bewaffneter Trawler im Kieler Hafen

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Frachter im Kieler Hafen

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Schnellboot auf Patrouille vor der Hafenmündung

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Zerstörer im Kieler Hafen

Off: Keine Ahnung, wo her die Treppchen auf den Bildern kommen. Eigentlich spiele ich auf maximalen Details mit 16facher Kantenglättung, irgendwie ist das auf den Screens aber nicht zu sehen...

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Re: [SH4 AAR] Der Rote Wolf - Operation Monsun/OMEGU Mod

Beitragvon Hjalfnar » 26. Juni 2014 23:44

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Eine Kanalfahrt, die wird lustig...II

3. September 1939, Kiel

"Sooo, meine Herren." Der Oberleutnant stand mit seinen Offizieren dicht gedrängt um den kleinen Kartentisch in der Zentrale. "Ziel ist Planquadrat BF24 vor der Küste von Cornwall."
Kollektiv schluckten die Offiziere, von KS Ostermann kam ein leichtes Keuchen. Nur II.WO Dietrich wirkte noch relativ entspannt. Der I.WO Schulz ergriff als erstes das Wort: "Der sicherste Weg wäre wohl an der norwegischen Küste entlang, und dann zwischen den Shetlands und den Faröern durch, um Irland rum. Allerdings ist das eine verdammt lange Anmarschstrecke, und das ist an und für sich auch schon wieder gefährlich, und Skapa Flow ist da auch nicht weit." Er nahm die Schirmmütze ab und kratzte sich am Kopf. "Was war denn Ihr Plan, Chef?"
"Also erstmal möchte ich, dass hier gedutzt wird, wenn das für Sie alle in Ordnung ist." Allgemeines Nicken reihum ließ den Kommandanten lächeln. "Gut. Gerd, mein Plan war es, direkt durch den Kanal zu rauschen!"
"Das ist doch nicht dein Ernst!"
, brach es aus LI Dresner heraus. "Direkt durch den Eingang der Hölle?! Was soll denn das?! Willst du uns unbedingt gleich auf der ersten Fahrt versenken?"
"Nein, aber wir werden da voraussichtlich am 5.9. dort eintreffen. Der Krieg ist dann ganze 5 Tage alt. Denkt ihr wirklich, die Franzosen und Briten werden dann schon ein perfekt organisiertes Patrouillensystem organisiert bekommen? Keine Chance! Und das werden wir ausnutzen!" Weiberg schlug mit der flachen Hand auf die Karte. "Wir fahren tagsüber, bis wir den ersten Gegner entdecken. Dann tauchen wir sofort, bis der Kontakt verloren geht, und fahren über Wasser weiter, außer die Aktivität wird zu viel oder es handelte sich um einen Flieger. Dann bleiben wir unter Wasser und müssen halt die Batterien leer fahren."
Dietrich wirkte eher begeistert als eingeschüchtert, ganz im Gegensatz zu Ostermann. "Ha, damit werden die nie rechnen! Ich schätze mal, nachts dann mit voller Fahrt über Wasser weiter, Batterien laden und so schnell es geht durch den Kanal?"
"Ganz richtig, Mehmet. Bei Gelegenheit musst du mir übrigens mal erklären, wie du an den Namen gekommen bist. Ab davon, wenn niemand Einwände hat, würde ich dann mal sagen, los gehts. Friedrich?"
KS Ostermann zuckte zusammen. "Jawohl, Herr Oberleu...Chef."
"Du hast die Brücke. Erste Übung: Boot durch den Kanal lotsen. Viel Spaß!" Weiberg und LI Dresner grinsten.

Logbuch U-51
3. September 1939
Erreichten im Laufe des Tages die Nordsee. Keinerlei besonderen Vorkommnisse. Leutnant Ostermann hat die Besatzung unter Kontrolle, und mit der Unterstützung der WAs problemlos in der Lage, das Boot durch den Kanal zu bekommen. Erste Alarmtauchübung in der Deutschen Bucht. Boot soweit in Ordnung, Besatzung noch etwas langsam, aber ansonsten ganz wunderbar. 120 Meter Tiefe schafft das Boot auf jeden Fall ohne große Mucken.


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Logbuch U-51
4. September 1939
Am Morgen erste Ortungsübungen mit einer zufällig vorbeiziehenden Frachtergruppe der Handelsmarine durchgeführt. Distanz und Geschwindigkeit kriegen die Jungs schnell berechnet, alles wunderbar soweit.


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Weiberg kletterte auf den Turm und schloss sich der Wache an. Rundherum nichts als die raue Nordsee. Ab und an spritzte etwas Gischt über die Reling, aber an und für sich war alles gut. Er nickte Dietrich zu. "Na, Mehmet? Dann spuck mal aus, wo der Name herkommt."
Der junge Offizier grinste: "Mein Vater war bei der kaiserlichen Marine, und im Krieg diente er auf der SMS Goeben, oder auch Yavuz Sultan Selim." Weiberg horchte ob der perfekten fremdartigen Aussprache auf. "Auf Landgang lernte er eine hübsche Türkin mit recht aufgeklärten Eltern kennen, die den Kreisen um Enver Pascha und später Mustafa Kemal nahe standen."
Weiberg überlegte kurz. "Mustafa Kemal? Ist das nicht der Präsident der Türkei gewesen?"
"Jawoll, Chef." Der Leutnant nickte eifrig. "Nach dem Ende des Krieges sah es für die Eltern meiner Mutter nicht gut aus, aber mein Vater konnte sie alle außer Landes bringen. In Deutschland heirateten sie, und so komme ich zu meinem türkisch-deutschen Namen. Und da mein Vater schon bei der Marine war, und auf den Dickschiffen kein Glück hatte, dachte ich, ich melde mich lieber zu den U-Boo....."
"AAAAAAAAAAAAALAAAAAAAAAAAAARM!!! FLIEGER!!!"
, brüllte Schulz auf einmal, und an Bord brach die Hölle los...

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Re: [SH4 AAR] Der Rote Wolf - Operation Monsun/OMEGU Mod

Beitragvon Hjalfnar » 27. September 2014 10:23

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Wir fahren...an Engeland vorbei!

5. September 1939, Ärmelkanal vor Dover

"Das ist zu einfach, Chef. Das kann doch nicht sein, dass wir hier einfach bei TAG über Wasser in den Kanal einfahren. Schlafen die auf ihren Inseln?" Der I.WO Gerd Schulz wirkte völlig verdattert. Nach dem Überflug des britischen Flugzeugs am vorigen Tag und dem folgenden Nottauchen waren keine Briten mehr zu sehen gewesen. Keine kreuzenden Zerstörergruppen oder sonstige Patrouillen. Selbst so kurz nach Kriegsbeginn war auch KaLeun Weiberg davon verblüfft.
"Tja Gerd. Ich weiß auch nicht, was das soll. Vielleicht rechnet man einfach noch nicht damit, dass hier jemand so operieren könnte, oder es überhaupt wagt. Fakt ist: Wir sind im Kanal, aufgetaucht, bei wunderschönem Wetter, und kein Tommy in Sicht."

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Leutnant Ostermann kommentierte das Ganze etwas anders: "Die Vorsehung, meine Herren! Nichts und niemand wird sich uns in den Weg stellen, denn es ist unsere Bestimmung."
Der KaLeun setzte sein Fernglas ab und blickte mit gerunzelter Stirn zu seinem übereifrigen "Schüler" hinüber. "Ich kannte einige Menschen, die dachten, sie hätten das Schicksal für sich gepachtet, Friedrich. Den meisten davon geht es mittlerweile ziemlich dreckig. Nehmt niemals etwas als gegeben an, bei dem Andere ihre Finger im Spiel haben oder Einfluss nehmen können. Merkt euch das!"

Logbuch U-51
6. September 1939
Nachts Kontakt mit einer britischen Patrouille bekommen. Passierten den Feind mit kleiner Fahrt weiter auf Westkurs. Scheint sich um eine zirkelnde Patrouille vor der Einfarht zum Hafen von Dover zu handeln. Mindestens vier Schiffe. Ansonsten heute keinerlei Vorkommnisse, nicht einmal Flugzeuge. Ich dachte, es wäre Krieg?


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Die Besatzung wurde langsam nervös. Sie passierten jetzt die britischen Kanalinseln vor der französischen Küste, und so langsam häuften sich die Flugzeugsichtung. Bis jetzt waren sie noch nicht angegriffen worden und waren auch immer sofort getaucht bei einer Sichtung, aber das Wasser hier war selten tiefer als 60-80 Meter. Sollte einer der Piloten sie gesichtet und die Royal Navy gerufen haben, hätten sie wenig Möglichkeiten, einem Angriff auszuweichen. Deshalb hagelten vor allem in der Nacht die Dieselaggregate auf voller Fahrt.

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Auf der Leiter klackerten Stiefel und dann gesellte sich LI Dresner zum KaLeun und seinem II.WO ins "Krähennest", wie sie den reichlich engen Kommandoturm getauft hatten. "Ich hätte nie gedacht, dass wir so ungestört durchkommen. Unfassbar, mindestens einmal hätten wir doch angegriffen werden müssen! Stattdessen..."
Weiberg lachte. "Hab mir fast gedacht, dass die Tommies nicht so schnell mit einem Kanaldurchbruch rechnen, aber etwas mehr Opposition hätte ich auch erwartet. Moment." Er beugte sich zur Luke herunter. "Friedrich, wie weit sind wir?"
"Mit den Landmarken, die wir vor Sonnenuntergang aufgefasst haben und nach allen Berechnungen würde ich sagen, wir passieren gerade Lizard Point." Der Leutnant blickte breit grinsend den Turm hoch. "Damit sind wir durch den Ärmelkanal!"

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"Ha!"
Weiberg klopfte seiner Wachmannschaft auf die Schultern. "Tut mir leid, Jungs. Ihr müsst noch bis zur Ablösung warten! Friedrich, eine halbe Flasche Bier für alle, die gerade nicht auf Wache sind! Große Fahrt, noch 80 Seemeilen und wir sind im Einsatzgebiet. Ich will die Nacht nutzen!"
Gut, dass in dem Moment kein Brite in der Nähe war. Jemand hätte den Jubel hören können...

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