Vorab, viel Spaß beim Lesen, ist etwas mehr geworden...
Die nächsten fünf Jahre (also zehn Spielrunden) sind angefüllt mit den verschiedensten militärischen Operationen der zwei Bündnisse Lysmiachos und Rhodos gegen Antigonos und Bithynien. So kommt es an der thrakischen Schwarzmeerküste schon 298 zur Schlacht von Kallatis, in der sich die bithynischen Invasionstruppen des Feldherrn Ziaelas mit den makedonisch-thrakischen Kriegern des Amythaon messen. Das einheimische Heer ist dabei zahlenmäßig weit im Vorteil, da auch die Garnison der reichen Griechenstadt ausrückt und die Truppen des Schwiegersohnes des Diadochen unterstützt.
Im Verlauf der Schlacht bricht sich der Angriffsgeist der Bithynier an der starken Phalanx der Makedonen und obwohl der Feind über die bessere Reiterei verfügt, kann er keinen Einbruch oder gar eine Umgehung der Schlachtlinie des Amythaon erreichen. Als dann noch die frischen, hauptsächlich aus barbarischen Kriegsbanden bestehenden Verbände des Neoptolemos von Theben eingreifen, ist die Schlacht schnell entschieden. Zwar gelingt besonders den berittenen Einheiten des Ziaelas die Flucht, seine Fernkämpfer und große Teile der Infanterie werden jedoch von den schnellen Akontisten-Reitern der Makedonen zusammengehauen. Auch die Leibwachen der zwei makedonischen Feldherrn schlagen sich bravourös und vernichten mithilfe der Akontisten zu Fuß mehrere Abteilung von feindlichen Sold-Hopliten durch ihre wiederholten Anstürme.
Der Sieg fällt eindeutig aus und lähmt die Offensivkraft des bithynischen Reiches auf diesem Kriegsschauplatz für einige Zeit. Im Gegenteil rüstet sich Amythaon dann in Lysimacheia für den Angriff auf das stark bewehrte Byzantion, die Sperrfestung am Goldenen Horn. In der Hauptstadt trifft er noch auf seinen Schwiegervater, der sein Heer dort auch reorganisiert und kurz nach dem alten Antigonos Monophthalmos (Tod 299/98) ebenfalls verstirbt. So sind aus der Generation der Diadochen nur noch Kassander in Makedonien und (wahrscheinlich, es liegen keine genauen Berichte vor) Seleukos im Osten am Leben.
Agathokles besteigt, gestützt auf die breite Zustimmung der Heeresversammlung, den Thron des thrakischen Reiches und ernennt in Ermangelung eines Nachfolgers eigenen Blutes (keinen Bruder oder Sohn, nicht mal eine Ehefrau!) seinen etwas jüngeren Schwager Amythaon zum Erben.
In Kleinasien geht der Krieg der Epigonen, der sog. Nachfolger der Diadochen, um die Herrschaft in Ionien unvermindert weiter. Antigonos Sohn Demetrios Poliorketes, seit 298 König im Reich, entfaltet dabei eine ungeahnte Schnelligkeit im Aufstellen neuer Einheiten und deren Verlegung aus dem Osten nach der Küste. Jedoch leidet deren Kampfkraft unter dem Mangel an geeigneten Rekruten und so kommen zum großen Teil ungeübte Milizen und schwache Fernkämpfer im Westen an, die durch die kampfkräftigen lysimachischen Truppen rasch beseite gefegt werden (bis 296 werden drei größere Gefechte um Ephesos siegreich geführt). Demetrios zieht sich daraufhin mit schwachen Einheiten nach Süden zurück und überlässt seinem Sohn Antigonos Gonatas die Führung des Kampfes um Ionien. Der König Asiens wird dann auch prompt von den Truppen des Rhodiers Zenodoros von Samos in Halikarnassos belagert (Ende 295).
Der neue Herrscher Thrakiens reorganisiert sein Heer in Lysimacheia, teilt es in zwei Armeen auf, von denen eine unter Amythaon das thrakische, die andere unter seiner Führung das kleinasiatische Gebiet schützen soll. Die Truppen des Königs können dann 295, unter Nichtbeachtung des erstarkenden Antiogonos Gonatas in Ephesos, das reiche Sardis erobern und damit den wichtigsten Eckpfeiler der Antigoniden im westlichen Kleinasien zum Einsturz bringen. Damit ist Gonatas abgeschnitten und hat nur noch die Möglichkeit, mithilfe der starken Ägäisflotte zur See Operationen gegen Agathokles oder die Rhodier zu unternehmen.
294 zerbricht dann das alte Bündnis zwischen Ägypten und Makedonien gegen Antigonos Monophthalmos, in welches Thrakien ebenfalls integriert war, an der Kriegserklärung Spartas (verbündet mit Ägypten) gegen die Makedonen auf der Peloponnes. Auch Agathokles distanziert sich von Sparta und erwägt, mitten durch die Ägäis gen Athen zu segeln und die schwach verteidigte Seestadt im Sturme zu nehmen und sich in die griechischen Verhältnisse zugunsten Kassanders einzumischen. Denn auch Pyrrhos von Epiros steht bereit, Makedonien anzugreifen und sich sein "Alexanderreich" zu errichten.
Denn derzeit herrscht Ruhe in Kleinasien, Demetrios Poliorketes wird von den Rhodiern schwer bedrängt und sein Sohn Antigonos Gonatas ist in Ephesos noch zu schwach, Entscheidendes gegen Agathokles zu unternehmen. Vielleicht eine zu trügerische Ruhe... wer weiß was aus dem Osten noch kommt!
Persönliche Einschätzung bisher:Es ist eine sehr spannende Kampagne, in welcher die Gegner teilweise recht offensiv agieren und es zu vielen Bündniskonstellationen kommt. So arrangieren sich Bithynien und Antigonos gegen mich und jeder geht dann auch offensiv gegen mich vor. Das klappt echt gut. Natürlich habe ich das Tempo der Eroberungen herausgenommen, um dem Gegner auch die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen und neu anzugreifen. Der Zug gegen Athen eröffnet dann ein neues Feld für politische und kriegerische Verwicklungen, das wird sicher interessant.
Ich habe in der Zwischenzeit auch einige Änderungen am Spiel vorgenommen. So sind die Bauzeiten verlängert und die Baukosten um 1,5 jeweils erhöht worden. Es wird also wichtiger zu überlegen, wo ich was baue. Und welche Eroberungen ich mache.
Gleichzeitig habe ich das Einkommen von Minen und den Häfen ebenfalls erhöht. Also sind Städte mit Silber oder Gold wichtiger als früher, gleiches gilt für die großen Seestädte mit schon entsprechend ausgebauten Häfen wie Athen, Milet, Syrakus, Karthago oder auch Alexandria und Tyros. Ähnliches habe ich auch mit den Farmverbesserungen vor, sie bekommen einen Handelsbonus und sind damit wertvoller als früher, als sie hauptsächlich nur einen Bonus für das Bevölkerungswachstum hatten.
Na denn, gud Nacht allerseits. Gruß, Aurelian