Königreich Portugal
Zunächst einmal begrüße ich ganz herzlich die Monarchen der katholischen Herrschaftshäuser und verbeuge mich vor dem heiligen Papst, Vicarius Iesu Christi.
Möge Gott unser Handeln lenken.
Als erstes möchte ich mich an das Byzantinische....ähm...Herzogtum wenden, welches momentan regiert wird von Basileus Konstantin IX Palaiologos(was ist mit Johannes VIII geschehen?).
Meint ihr nicht, dass eure momentane Lage es euch kaum erlaubt sich in die Belange westlicher Nationen einzumischen? Die Türken stehen direkt vor Konstantinopel und es ist nur eine Frage der Zeit bis euer Reich endgültig in die Annalen der Geschichte verbannt wird. Natürlich, wir Katholiken (spezifischer gesagt der Papst und Österreich) könnten in einem weiteren Kreuzzug gegen die Osmanen euch vor dem sicheren Untergang bewahren, doch was hätten wir davon? Wir könnten eure Nation einfach ihrem Schicksal überlassen, Heiden gegen Häretiker, besser kann es doch garnicht sein.
Doch ich weiß, eine der christlichen Tugenden ist die Barmherzigkeit und ich bin mir sicher der heilige Vater in Rom wird sich eurer gnädig zeigen. Jedoch wurde schon oft in der Geschichte versucht das morgenländische Schisma zu heilen und immer und immer wieder scheiterte es an der Uneinsichtigkeit des orthodoxen Klerus und seiner Irrlehren. Ja ihr selbst müsstet am besten wissen wovon ich rede, da Johannes VIII erst vor ein paar Jahren das Gleiche versucht hat, jedoch wieder an der Sturheit seines Volkes gescheitert ist. Ich befürchte dies ist eure letzte Chance zu beweisen dass ihr aus euren Fehlern gelernt habt, denn wenn ihr die Hilfe des Papstes akzeptiert, bedeutet dies den Katholizismus als einzig wahren Glauben anzuerkennen. Die Hilfe Österreichs zu beanspruchen bedeutet hingegen, den heiligen römischen Kaiser als einzig wahren Nachfolger des römischen Reichs anzuerkennen. Euch muss bewusst werden, dass eure jetzige Situation selbst verschuldet ist, denn Gott bestraft kleine Sünden sofort aber wirklich große Sünden, für die lässt er sich Zeit. Das Moskauische Großfürstentum befindet sich auf dem gleichen Weg wie ihr, es hat sich sogar selbst zum dritten Rom erklärt! An Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Gottes Gerechtigkeit wird auch zu ihnen kommen, so wie sie zu allen kommen wird.
Aber genug der Häretiker, nun möchte ich mich endlich zur momentanen Situation zwischen England und Frankreich äußern.
Meine erste Reaktion, als ich die Worte des heiligen Vaters vernahm, war große Verwirrung. Warum begrüßt der Papst nicht eine Schlichtung zwischen zwei katholischen Nationen deren Konflikt nun schon über hundert Jahre dauert. Es klang so als wolle er, dass der Kampf weitergeht koste es was es wolle. Um keine voreiligen Schlüsse zu ziehen beriet ich mich in dieser Sache mit dem Klerus um diese Entscheidung nachvollziehen zu können, denn wenn der Stellvertreter Gottes so entschieden hat, MUSS es richtig sein. Und mit großer Freude, aber gleichzeitig auch mit großer Scham, teile ich euch mit dass die Aussagen des Papstes vollkommen richtig sind.
Wenn wir zurückdenken, an den Anfang dieses ewigen Konflikts, da waren England und Frankreich tief miteinander verknüpft, ja sogar verwandt. Jedoch war es genau diese Verwandtschaft die den Konflikt erst ausgelöst hat, als 1340 Eduard III seinen Anspruch auf den französischen Thron proklamierte. Und um diesen Anspruch nochmal zu unterstreichen tat er Folgendes. Betrachtet noch einmal das englische Wappen ganz genau:
Die französischen Lilien sind zusammen mit den englischen Löwen auf einem Wappen. Als französischer König wäre ich zunächst zutiefst geschockt und beleidigt, dass der englische Vasall es wagt sich nicht nur auf eine Stufe mit mir zu stellen, nein er stellt sich sogar noch darüber und beansprucht beide Königreiche für sich. Jedoch muss ich sagen, dass der französische Blickwinkel nur verständlich ist, wenn der Anspruch nicht echt ist, doch dies entspricht keinesfalls der Wahrheit. Der englische Anspruch ist echt und dafür war Eduard III ein großer und mutiger Herrscher, da er diesen Anspruch auch durchsetzen wollte. Das beste Beispiel dafür wie ein weltlicher Herrscher die Gerechtigkeit durchzusetzen hat. Nun schaut euch das Wappen des momentanen englischen Königs, Henry VI Lancaster, an:
Nun besteht sogar mehr als die Hälfte des Wappens aus französischen Lilien. Soll das bedeuten dass ihr euch mehr als französischer König denn als englischer versteht? Nun möchte ich mir nicht anmaßen zu wissen was ihr euch bei der Wahl des Wappens gedacht habt, jedoch müsst ihr auch verstehen dass dies immer eine gewisse Wirkung haben wird.
Nun zu einer interessanteren Frage: Wie hat eigentlich der damalige Papst, Benedikt XII, auf den Ausbruch des Krieges reagiert? Nun, eigentlich genauso wie wir es vom Papst erwarten würden. Er versuchte im Konflikt zu schlichten und den Krieg zu beenden, jedoch war dies ohne Erfolg. England und Frankreich haben in dieser Hinsicht schon damals nicht auf den Papst gehört.
Was ist heute anders?
Nun wurde England in den letzten Jahren noch weiter aus französischen Landen getrieben. Nur der momentan ausgehandelte Waffenstillstand hat den Vormarsch der französischen Truppen aufgehalten.
Die Welt blickt nun gespannt auf den weiteren Verlauf dieses Konflikts, welcher entscheiden wird wer der WAHRE und UNANGEFOCHTENE weltliche Herrscher des französischen Reichs ist, denn Gott wird nur den belohnen, den er als würdig erachtet. Die englischen Truppen sind noch nicht besiegt und der französische König wird einen harten Kampf erwarten müssen, wenn er alle englischen Truppen vertreiben will. Doch sobald er dies schafft, kann er mit Stolz behaupten: "Ich habe den hundertjährigen Krieg gewonnen! Ich bin der einzig rechtmäßige Herrscher von Frankreich!"
Für England wäre es sogar noch besser: "Ich gewann den hundertjährigen Krieg, und zwar mit unterlegendem Militär, aus einer fast hoffnungslosen Situation heraus, und nun bin ich der rechtmäßige Herrscher von England UND Frankreich und damit der größte Monarch den Europa seit Langem gesehen hat!"
Jedenfalls dachten wir dass es so enden wird.
Denn in Wahrheit schien es bei den Verhandlungen zum Waffenstillstand um noch viel mehr zu gehen als einen bloßen Waffenstillstand. Gerüchteweise hat England vor, ohne weitere Forderungen ihrerseits, alle Besitzungen in Frankreich einfach abzugeben und auf den französischen Thron zu verzichten. Dies wäre das absolut enttäuschendste Ende eines erbitterten hundertjährigen Kampfes der eigentlich bestimmen sollte wer der wahre Herrscher ist. Das einzige Ergebnis das dadurch erzielt wird ist, dass nun klar wäre dass BEIDE Herrscher unwürdig sind.
Es wäre noch akzeptabel wenn England weiterhin seine Eroberungen behält und vorerst einen längeren Frieden aushandelt aber alle Besitzungen kampflos aufgeben UND den Anspruch zurückziehen?!
Dieses Gerücht kann und will ich nicht glauben.
Portugal und England verbindet eine lange tiefgehende Freundschaft, die mit dem Vertrag von Windsor 1386 nochmal neu bekräftigt wurde. Zusammen sicherten wir Portugals Unabhängigkeit und auch im hundertjährigen Krieg selbst konnte Portugal etwas Unterstützung leisten.
Diese würde England auch erhalten sollte die Waffenruhe enden und Frankreich versuchen England endgültig zu besiegen.Da das Königreich Kastilien nun endlich Portugals Unabhängigkeit uneingeschränkt einsieht und sogar Bündnisgespräche gegen die Heiden in Iberien und Nordafrika im Gange sind, wäre Portugal auch in der Lage mehr Unterstützung zuzulassen als zuvor.
Sollten sich die Gerüchte jedoch leider bewahrheiten, würde uns dies schwer treffen. Ich möchte auf keinen Fall davon sprechen das Bündnis aufzulösen, aber die Freundschaft zu England würde Portugal auf jeden Fall als schlechter Einfluss vorgeworfen werden.
Abschließend möchte ich noch um Vergebung bitten für die Sünde, am einzig wahren Wort des Pontifex, je Zweifel gehabt zu haben:
„Gott, du bist reich an Liebe und Güte;
darum erbarme dich über mich,
vergib mir meine Verfehlungen!
Nimm meine ganze Schuld von mir,
wasche mich rein von meiner Sünde!
Ich weiß, ich habe unrecht getan,
meine Fehler stehen mir immer vor Augen.
Gegen dich selber habe ich mich vergangen,
ich habe getan, was du verabscheust.
Darum bist du im Recht,
wenn du mich schuldig sprichst.
Es wird sich zeigen, dass dein Wort gilt.
Verfehlung und Schuld bestimmen mein Leben,
seit meine Mutter mich
in diese Welt hinein geboren hat.
Das war mir verborgen; du hast es mir gezeigt.
Dir gefällt es, wenn einer die Wahrheit erkennt.
Nimm meine Schuld von mir, dann werde ich rein!
Wasche mich, dann werde ich weiß wie Schnee!
Laß mich wieder Freude erleben
und mit deiner Gemeinde jubeln.
Du hast mich völlig zerschlagen;
Richte mich doch wieder auf!
Sieh nicht auf meine Verfehlungen,
tilge meine ganze Schuld!
Mach mich zu einem neuen Mensch, Herr,
der fest und beständig zu dir hält!
Vertreibe mich nicht aus deiner Nähe,
entzieh mir nicht deinen göttlichen Geist!
Mach mich doch wieder froh durch deine Hilfe,
und gib mir ein gehorsames Herz!“
gez. Peter von Portugal, Prinzregent und Herzog von Coimbra