[WK 2.0] Die Ökumenische Konferenz an der Milvischen Brücke

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[WK 2.0] Die Ökumenische Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 13. August 2017 21:15

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Rom! Das war es also. Die alte Weltstadt, glanzvolles Herz des Reichs, das die bekannte Welt stärker prägte als alle anderen zusammengenommen.
Wenig beeindruckend sah es aus in den Morgenstunden jenes brütend heissen Junitags, schon gar nicht für den gebürtigen Konstantinopolitaner, der an die für Fremde überwältigende Pracht der Stadt gewohnt war. Doch als er in seiner Kutsche auf der via appia zwischen den sanften Hügeln der Albaner Berge hindurchfuhr und Aussicht auf die von verwilderten Wiesen und als Steinbrüchen missbrauchte Ruinen geprägte Ewige Stadt in sich aufsog, war er doch beeindruckt. Nachdem er um die halbe antike Stadtfläche herumgefahren war, kein Vergleich zur jetzigen, schwenkte der Tross des Patriarchen nach Süden. auf die via flaminia. Dort stieg der Byzantiner aus. Es hatten sich bereits gut hundert päpstliche Soldaten mit langen Spiessen und runden Schilden der Kutsche genähert. Begleitet von mehreren Dutzend Leibwächtern, Dienern, Priestern, Mönchen, Beratern und Abgesandten der verschiedenen Kirchen des Ostens sowie zahlreicher orthodoxer Bischöfe und Metropoliten stellte sich Nikolaos Muzalon, gekleidet in mehrere Lagen Seidengewänder, eine dicke Goldkette mit klobigem Kreuz am Hals, an eben der Stelle auf, wo einst Konstantin der Grosse und seine unter dem Zeichen des Kreuzes versammelten Legionäre die Herrschaft über das Römische Reich errungen hatten. Fanfarenstösse erschollen vom Flussübergang her, und die aufwendig inszenierten Prozessionen zu beiden Tiberseiten setzten sich in Bewegung. Die griechischen Chorgesäge von rechts des Stroms wurden mit russischem, armenischem, und bulgarischem Akzent gesungen. Der Duft von Weihrauch erfüllte die ohnehin schwüle Luft, und dem Patriarchen schwirrte der Kopf, als er den Papst, trotz der unerträglichen Temperaturen in vollem Ornat, mit seinem Zug von der anderen Seite her über die Brücke ritt.
Zuletzt geändert von Elendil 03 am 13. Februar 2019 18:11, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Marlborough » 14. August 2017 09:52

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Von der anderen Seite der Brücke näherte sich die Prozession des Papstes. Ranerius, begleitet von einem bunten Zug aus Kardinälen, Bischöfen, Priestern, Mönchen und päpstlichen Gardisten, ritt in vollem Ornat, gekrönt mit der Tiara, auf einem stattlichen Schimmel an der Spitze der Prozession. Aus hunderten Kehlen erklang das Te Deum und alle Kirchen Roms läuteten ihre Glocken. Die Straßen und Gassen Roms waren voller Schaulustiger. Alle waren gekommen um diesem Spektakel beizuwohnen. Viel zu lange hatte man in Rom solche Umzüge und solchen Prunk vermisst. Als die beiden Prozessionen sich in der Mitte der milvischen Brücke trafen, stieg Ranerius von seinem Pferd. Mit offenen Armen ging er auf den Patriarchen zu, umarmte ihn wie einen lange vermissten Freund und gab ihm den Bruderkuss. "Ut benedicat tibi Deus, Patriarchae. Willkommen in Rom und willkommen in meinem Herzen, Bruder in Christo". Danach segnete er mit den Worten "Ut custodiat te Deus" die byzantinische Gesandtschaft, in dem er das Kreuzzeichen über sie schlug. Die schwüle, drückende Hitze, die über dem Tiber lastete, machte sich jetzt bemerkbar. Ranerius, erst vor kurzem von einer schweren Krankheit genesen, die ihn monatelang ans Krankenlager gefesselt hatte, schwankte und lief für einen Augenblick Gefahr, das Gleichgewicht zu verlieren. Doch noch ehe jemand den plötzlichen Schwächeanfall auch nur richtig bemerkt hatte, wurde er von zwei Kardinälen gestützt. So plötzlich wie der Schwindel gekommen war, verschwand er auch wieder und der Papst fuhr in seiner Begrüßung fort, als sei nichts gewesen. Wieder wandt er sich lächelnd an den Patriarchen. "Wenn es euch beliebt, dann lasst uns doch der Hitze entfliehen. Ich habe in der Via Olanda, gleich hier in der Nähe, einige Palazzi für euch und eure Gesandtschaft reserviert. Ich schlage vor ihr erholt euch erst von der beschwerlichen Reise, bevor wir morgen die Konferenz eröffnen."
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Re: Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 14. August 2017 13:33

"Gewiss, mein lieber Bruder im Heiligen Geist, doch wollen wir nicht die neue Ära, um deren Beginn willen wir in die urbs aeterna gekommen sind, mit der heiligen Messe einläuten?
Es war Gottes allmächtiger Wille, uns hier im Namen des Friedens und im Zeichen des Kreuzes zusammenzuführen, so wolen wir Ihm danken für die glücklichen Zeiten, die anzubrechen im Begriffe stehen, da wir uns nun die Hand reichen." antwortete der Patriarch feierlich.
Zuletzt geändert von Elendil 03 am 13. Februar 2019 18:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Interkonfessionelle Konferenz an der milvischen BrückeBrücke

Beitragvon Marlborough » 14. August 2017 14:41

"Ihr habt natürlich recht Patriarch", entgegnete Ranerius, "eine heilige Messe ist der einzig angemessene Auftakt zu diesem wahrlich historischen Treffen. Ich schlage vor, wir nutzen dazu die Kirche Sant’Agnese in Agone. Sie ist der heiligen Agnes geweiht und nur eine kurze Wegstrecke von hier entfernt. Ich schlage vor, dass wir die heilige Messe gemeinsam abhalten. Es soll das erste gemeinsame Zeichen der Annäherung zwischen unseren beiden Kirchen sein."
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Re: Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 14. August 2017 14:56

"Einverstanden. Doch lasst bitte den mit mir Reisenden, die dem Gottesdienst nicht beiwohnen möchten, den Weg zeigen. Möge das gemeinsame Gebet von Katholiken und Orthodoxen vor dem himmlischen Throne Gehör finden."
"Bringt das Gepäck in unsere Unterkunft", wies Nikolaos Muzalon seine Diener an, als er wieder in die Kutsche einstieg. Insgeheim hätte er in diesem Moment gerne mit ihnen tauschen mögen. "Geduld,", sagte er sich, "bald kannst Du dich in einem kühlen Stadthaus ausruhen. Doch die Pflicht ruft." Und, an den Kutscher vor ihm gewandt, rief er scherzhaft, um seine Qual zu verbergen: "Auf, zeigen wir den Römern, wie eine richtige Messe auszusehen hat!", aber natürlich so, dass keiner von den Letztgenanten ihn hörte.
Zuletzt geändert von Elendil 03 am 25. Oktober 2017 16:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Marlborough » 15. August 2017 12:38

Nachdem man den Reisenden, die nicht an der Messe teilnahmen, den Weg in ihre Quartiere gezeigt hatte, zog die nunmehr vereinte Prozession, gemeinsam die Via Flamina zur Kirche Sant’Agnese in Agone hinunter. Da nicht alle Menschen der beiden Abordnungen in dem bescheidenen Gotteshaus Platz fanden, musste man die Kirchentüren geöffnet lassen, damit auch die draußen gebliebenen zumindest einen Teil der Messe hören konnten. Zuerst feierte man, den Gästen zu Ehren ein Hochamt nach dem orthodoxen Ritus, danach nach dem katholischen. Sowohl der Papst, als auch der Patriarch von Konstantinopel hielten flammende Predigten über die Nächstenliebe und die Qualen der Hölle, die all jenen bevorstanden, welche nicht dem einzig wahren Gott dienten.
Nach der Messe, mittlerweile ging es bereits auf den Abend zu, bezogen auch die letzten Byzantiner ihre Quartiere, wo sie eine weiche Lagerstatt und köstliche Erfrischungen erwarteten. Der Papst selbst, speiste mit dem Patriarchen zusammen, ehe er sich in den Lateranpalast zurückzog, um vor dem morgigen Beginn der Konferenz noch etwas Erholung im Gebet und nicht zuletzt im Schlaf zu suchen.

*


Am folgenden Tag begann die Konferenz, die aufgrund des unerträglich schwülen Wetters das Rom plagte, von den milvischen Auen in den Lateranpalast verlegt worden war. Mit großem Prunk und unter dem lauten Beifall unzähliger Schaulustiger, erreichte die byzantinische Abordnung den Palast, wo sie bereits vom Papst, umringt von seinen Kardinälen und unzähligen höheren Geistlichen erwartet wurden. Nach der Begrüßung, welche nicht weniger feierlich ausfiel als am Vortag, wurde eine weitere Messe in der Archibasilica Sanctissimi Salvatoris et Sanctorum Iohannis Baptistae et Evangelistae in Lateran, der Lateransbasilika abgehalten. Danach ging es endlich in den eigentlichen Palast, wo bereits der größte Saal für die Zusammenkunft hergerichtet worden war. Vielreihige Tribünen waren in einer U-Form errichtet worden, auf denen nun die Geistlichen beider Kirchen, getrennt nach ihrem Rang und ihrer Konfession Platz nahmen. An der Stirnseite des Saales, stand ein hohes Podest mit zwei vergoldeten Stühlen, die schon eher an Throne erinnerten. Auf diesen nahmen nun die beiden Kirchenoberhäupter ihre Plätze ein.
Nun war es an Ranerius, die Konferenz zu eröffnen. Er erhob sich bedächtig und blickte in die sofort verstummende Menge. Er schlug das Kreuz über die Versammlung und begann dann mit lauter und deutlicher Stimme zu sprechen. "Der gute Gott behüte und beschütze euch. Wir haben uns heute aus denkwürdigem Grunde hier versammelt meine lieben Brüder im Herrn. Viel zulange schon, liegen unsere beiden Kirchen miteinander im Hader. Zwar mögen wir unterschiedliche Anschauungen über die Ausführung unseres Glaubenshaben, trotzdem dienen wir alle dem selben und einzigen Gott. Ganze 86 Jahre sind seit dem großen Schisma vergangen und ebenso lange wuchs die Kluft zwischen unseren beiden Kirchen von Tag zu Tag. Dem wollen wir mit dieser Konferenz Einhalt gebieten. Wir wollen versuchen Brücken zu schlagen und uns einander wieder zu nähern. Viele weitere Themen werden im Laufe dieser Zusammenkunft zu besprechen sein, doch alles zu seiner Zeit. Nun bitte ich den Patriarchen von Konstantinopel seine Worte der Begrüßung an euch zu richten liebe Brüder." Ranerius nahm unter zustimmenden Gemurmel wieder Platz und lud mit einer Geste den Patriarchen ein zu sprechen.
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Re: Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 15. August 2017 14:36

"Salvetes, filii in spiritum sanctum et concelebratores humilitatem nostram. Salve, frater in Christo!" rief der Patriarch, der sich noch immer nicht ganz an das römische Klima gewöhnt hatte, in den überfüllten Saal, erst an die Zuhörer, dann an Ranerius neben ihm gewandt.
"Heute haben wir uns hier versammelt, um den tiefen und abscheulichen Graben, ein Teufelswerk, dessen Vollendung zu verhindern unsere Vorgänger sich vergeblich bemüht hatten, ebenjener Graben also, der das Lager des Herrn seit nunmehr länger als einem Menschenleben gespalten hat und zu den ruchlosesten Taten Satans zu rechnen ist, zu schliessen. Zu lange war er schon ein Schandmal für die gesamte Christenheit, im Orient und im Okzident, ein Gräuel vor dem Allmächtigen, Ursache für ungemessenes, zu Unrecht vergossenes, gerechtes und christliches Blut, eine schwärende Wunde im einzig wahren Glauben an den einzig wahren Gott, Allschaffer, Weltenlenker und unser aller allbarmherziger Vater und Hirte.
Es ist die Zeit gekommen, geeint in seinen Schoss zurückzukehren!
Schickt nicht ein Menschenvater, dessen geliebte Kinder sich streiten, diese fort, dass sie ihre Zwist beilegen, um sie danach wieder gemeinsam aufzunehmen?
Heute beginnt eine neue Ära in der Geschichte des Christentums, und ich sage euch, das Blutvergiessen im Norden waren nur die Geburtswehen dieser neuen, grossartigen Zeit.
Mögen alle Menschen geläutert werden, nun, da sie sich zu einer heiligen Gemeinde versammelt haben, und ein für allemal erlöst werden, wenn der Herr wiederkehrt, um Recht zu sprechen über die Erde!"
Danach segnete auch er die bereits erregt tuschelnden Anwesenden mit einem eigens dafür hergestelltem Goldreliquiar, das aus zwei übereinandergeschmiedeten lateinischen und orthodoxen Kreuzen bestand, welches je einen Knochensplitter Sankt Andreas' und Petrus' enthielt. Alser fertig war, überreichte er es dem Papst mit den Worten: "Nehmt dieses als Zeichen des Bundes unserer beiden Kirchen und Patriarchate mit dem einen Gott, Bruder."
Zuletzt geändert von Elendil 03 am 13. Februar 2019 18:49, insgesamt 8-mal geändert.
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Re: Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Marlborough » 15. August 2017 15:35

Ranerius nahm die heilige Reliquie ehrfürchtig entgegen und küsste andächtig das Kreuz. Danach reichte er es einem Kardinal , welcher ihm wiederum eine kleine, ziselierte Schatulle aus purem Gold übergab. "Seid vielmals bedankt für diese wahrhaft wertvolle und heilige Reliquie Patriarch. Ich werde sie stets in höchsten Ehren halten und sie nur zu den Namenstagen von Sankt Andreas und Petrus, dem Volk zur Verehrung zeigen. Darf ich euch im Gegenzug auch ein Geschenk als Zeichen unseres neuen Bundes überreichen? Diese Schatulle beinhaltet, zwei Zähne und einen Fingerknochen des Apostel Thomas, welcher wie ich weiß, in eurer Kirche sehr verehrt wird. Ein fränkischer Ritter fand sie während des zweiten Kreuzzugs in Edessa und vermachte sie der Kirche." Mit diesen Worten, überreichte er dem Patriarchen das Kästchen. "Und nun bitte ich euch, mein lieber Bruder, die Diskussionen zu eröffnen. Ihr hattet die wahrlich göttliche Eingebung zu dieser Zusammenkunft, so möge euch auch die Ehre gebühren, die Gespräche einzuleiten".
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 15. August 2017 21:19

"Seid bedankt für Euer gütiges und grosszügiges Geschenk. Die Priester der Hagia Sofia werden es im Reliquienschrein bewahren wie ihre Augäpfel und immer dann zeigen, wenn sie einen Geistlichen aus dem Abenland als Gast haben. Auch danke ich Euch für die wahrhaft grosse Ehre, das Wort noch vor dem edlen und bescheidenen Gastgeber ergreifen zu dürfen, die Ihr mir gewährt habt.
Als Erstes will ich vorschlagen, dass alle Riten und Gebräuche sowie die vollständige Liturgie der jeweils anderen Kirche von uns beiden mit ganzem Herzen aufrichtig anerkannt als keiner anderen Sache als der des Allerhöchsten dienlich.
Auch ist mir ein wichtiges Anliegen, mich im Namen des basileus und aller Oströmer zu entschuldigen für das völlig falsche Verhalten Kaiser Alexios', das die Christenheit in eine schwere Krise gestürzt hat. Es hätte und soll nie wieder so weit kommen dürfen!
Auch sollten wir einen freundlichen Umgangston bindend für alle Korrespondenzen, die unsere Nachfolger auf den Stühlen Petri und Sankt Andreas' sowie alle, die in deren Namen schreiben, führen werden, vereinbaren. Wer dem anderen droht, ihn beleidigt oder seine religiöse Einstellung in Frage stellt, soll seines hohen Amtes enthoben werden.
Selbstverständlich soll in allen christlichen Gebieten die pax romana herrschen. Bittet doch auch jene tapferen und hervorragenden Männer, die zur Bekehrung der Ungläubigen an den Gestaden des Nordens gesandt wurden, abzulassen vom ganz und gar unritterlichen, ja schändlichen Kampf gegen ihre Brüder, der mich und sicherlich auch Euch mit grosser Bekümmernis erfüllte, damit auch sie von den Segnungen des Friedens profitieren können, denn die Feder ist mächtiger und heilsbringender denn das Schwert, das zu führen dereinst Christus selbst wieder in der Welt offenbar werden wird. Selbst die Rus haben eine zweite Chance verdient und das Recht auf Gnade.
Es wäre zudem von Vorteil, auch auf staatlicher Ebene Freundschaft zwischen dem erhabenen patrimonium petri und dem basileia romaion zu zeigen und einen Nichtangriffspakt zu vereinbaren. Der Kaiser würde sich freuen, die Bekanntschaft eines solch grossen Mannes, wie Ihr es seid, zu machen, und Eure Weisheit, wenn auch nur mit Tinte auf Pergament gebannt, zu erfahren.
Meint Ihr, so weit können wir uns schon jetzt einigen?
"
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Marlborough » 17. August 2017 17:32

"Euren Vorschlag, gegenseitig die Riten und Gebräuche, sowie die Liturgie der jeweils anderen Kirche zu akzeptieren, kann ich nur aus vollstem Herzen zustimmen. Schon viel zu lange herrscht schon Zwist und Hader zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche, wo wir doch eigentlich verpflichtet wären, gemeinsam, wenn auch jede der beiden Kirchen auf seine eigene Art und Weise, dem einzigen Gott zu dienen. Die Taten Alexios sind noch unvergessen. Sein agieren war eines Kaisers nicht würdig und hat für viel Leid gesorgt. Ebenso wurde die Kluft zwischen unseren beiden Konfessionen dadurch nur sinnlos vergrößert und es wird wohl Jahre brauchen bis sie wieder geschlossen werden kann. Trotz alledem, nehme ich eure aufrichtige Entschuldigung im Namen aller katholischen Herrscher und ihrer Untertanen an. Wie steht es so richtig in Epheser 4:32 geschrieben Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus. Und schrieb nicht auch der Evangelist Lukas: Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. Wie könnten wir euch nicht verzeihen, da Christus selbst gar seinen Peinigern vergeben hat." Zufrieden vernahm Ranerius die wohlwollenden Stimmen, die von beiden Seiten des Saales zu vernehmen waren. Der nächste Punkt, den er ansprechen wollte, war etwas heikler. "Euer Vorschlag bezüglich eines verbindlichen, freundlichen Umgangstones bekommt mein vollstes Einverständnis lieber Bruder. Leider kann ich euch dieses Versprechen nur für die Jahre geben, die mir der Allmächtige noch auf seiner schönen Erde gewährt. Ich bete zu Gott, dass dieser zarte Sprößling des Friedens und der Freundschaft, die wir hier und heute gepflanzt haben, zu einem festen Stamm heranwächst, der die Jahrhunderte überdauern wird. So lange wir beide die Geschicke unserer Kirchen lenken, soll die Pax Romana unter allen Christen herrschen, ich werde sofort Nachricht an den Deutschen Orden senden, auf dass er die Kampfhandlungen gegen die Rus sofort einstelle, sofern diese bereit sind einen gerechten Frieden zu schließen. Damit zum nächsten Punkt, den ihr anspracht Patriarch. Mit Freuden werde ich, nach unserer Konferenz meine Sekretäre mit der Verfassung eines Nichtangriffsvertrages zwischen dem Patronium Petri und dem Basileia Romaion beauftragen. Darüber hinaus werde ich gerne einige persönliche Zeilen an euren erhabenen Basileus verfassen. Doch nun lasst uns, mit eurem Einverständnis natürlich. zu einem ebenso wichtigen Thema kommen. Der Christianisierung der westlichen Mongolen. Es missfällt mir zutiefst, dass die christlichen Herrscher Nowgorods seit Jahren als Lehnsherren über die Mongolen herrschen, diese aber noch immer entweder ihre heidnischen Götzen anbeten oder dem Irrglauben dieser islamischen Lehre folgen. Könnt ihr mir sagen, warum der Großfürst oder der Basileus keine Missionare entsenden? Und warum unterhalten die Herrscher der Rus, so gute Beziehungen zu den Seldschuken, die wie eine Geißel Gottes den Osten knechten, was ja gerade euer Reich zu spüren bekam?"
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 18. August 2017 18:56

"Ich bin froh und unermesslich erleichtert, dass Ihr so gnädig und milde den Interessen der orthodoxen Kirche stattgebt.
Doch Recht habt Ihr, wenn Ihr auf die götzendienerischen Mongolen zu sprechen kommt. Auch mich und dem basileus hat das Verhalten der Rus zutiefst beunruhigt. Ich habe hier einige Abschriften von Briefen, die ich Isjaslaw, dem letzten Grossfürsten von Kiew, geschickt habe, um Frieden zu stiften und das Wort Gottes auch im Kaukasus zu verkünden.
Der Patriarch von Konstantinopel hat geschrieben:
Eine Nachricht des Patriarchen von Konstantinopel (Öffnen)
Ave, Fürst Isjaslaw
Mit tiefem Bedauern hat der Kaiser festgestellt, dass euer Reich nicht bereit ist, das Bündnis mit dem abscheulichen Sarazenen offensichtlich nicht beenden und weiter den wahren Glauben mitsamt seiner Anhänger verraten will.
Lasst euch nun warnen, dass er dieses Verhalten fortan nicht tolerieren wird und euch im Namen der gesamten Christenheit, auffordert, dieser unheiligen Allianz ein für allemal ein Ende zu setzen.
Wenn Ihr seiner Bitte nicht nachkommt, werdet Ihr damit rechnen müssen, dass der gerechte Zorn nicht nur Seiner Majestät, meines gnädigen Herrn, sondern auch meines Patriarchenkollegen zu Rom und schliesslich meiner selbst euch noch vor den Muselmannen treffen wird. Lasst es nicht so weit kommen, dass ein Krieg das Lager des Herrn entzweit, wie er es schon getan habt, als Ihr das Schwert ungerechterweise wider unsere edlen Waffenbrüdern, die Magyaren, erhoben habt. Ein Jahr noch wollen wir Euch Zeit geben, Eure schändliche Politik zu überdenken, euch mit unseren Glaubensbrüdern zu versöhnen und eure Freundschaft mit den Seldschuken zu brechen, andernfalls sehen wir uns gezwungen, für dieses erhabene Ziel zu den Waffen zu greifen.
Möge euch der gnädige Herr wieder in die Reihen seiner Lämmer aufnehmen
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gez. Nikolaos Muzalon, Patriarch von Konstantinopel


Der Patriarch von Konstantinopel hat geschrieben:
Antwort (Öffnen)
Ich höre Eure Worte, Isjaslaw, Grossfürst der Rus im Süden. Doch wart Ihr es, die den Sarazenen, aus welchen Gründen, tut nichts zur Sache, uns gegenüber den Vorrang gewährt habt. Dies büsst Ihr jetzt, die Veluste im Kampf gegen die Ungarn sind ein Fingerzeig Gottes. Weshalb sollten wir nicht den Ungarn, unsere guten Mitchristen und treuen Verbündeten, Euch, den im Römischen Reich noch immer viele als Verräter bezeichnen, gegenüber den Vorzug gewähren?
Nur durch den Glauben und die Rolle des Kaisers als Beschützer aller orthodoxer Christen. Denn wo ist zu der Stunde Nowgorod geblieben, als Iasi nicht ein Mal, nein, gleich zwei Male in die Hände des Magyarenkönigs fiel? Nicht der Grossfürst im Norden wird Euch retten.
Wir werden Euren Forderungen, den Frieden bei den Aggressoren herbeizuführen, nachkommen, wenn Ihr als Alliierte der Türken und Nowgorods den römischen Anspruch auf ganz [i]asia minor
als rechtmässig anerkennt und versprecht, jeden Feldherrn zu unterstützen, den das Reich zu dessen Durchsetzung ensendet, wie es eigentlich Eure Pflicht ist. Der Kaiser wird ein offizielles Bündnis (selbstredend nach Kriegsende) von Euch verlangen, um dies zu bekräftigen und den Zusammenhalt der Orthodoxen zu demonstrieren.
Sagt nun, Князь, willigt Ihr ein?
In diesem Falle wird, wie bereits angekündigt, der Kaiser persönlich nicht Kosten noch Mühen scheuen, um einen - zweifelsohne für beide Seiten vorteilhaften - Frieden zu erreichen, der, so weit irgend möglich, auf der Rückgabe Iasis an die Rus beruhen wird. Gleichwohl befürchte ich, dass die Ungarn nicht ohne weiteres eine strategisch so bedeutsame Stellung wie Iasi ohne weiteres absegnen werden, was als Gewinner dieses Krieges (zumindest nach dem jetzigen Stand) auch ihr gutes Recht ist.
Es gibt also zwei Möglichkeiten:
Seid Ihr bereit, entweder auf besagte Siedlung zu verzichten oder gleichwertigen Ersatz anzubieten (wobei der Kaiser Euch sicher gnädig unterstützen würde) und die oben festgelegten Bedingungen zu erfüllen, wird der Frieden die Steppen des Nordens wieder erblühen lassen und die Ufer des Schwarzen Meeres mit Handels- statt Kriegsschiffen füllen, wie einst, als noch kein Zorn die ungarisch- russischen Beziehungen trübte, und eine Ära des Wiederaufbaus und der Ordnung in Eurem Reich beginnen.
Wenn nicht, wird der Krieg wohl fortgesetzt werden, bis es Eurem Reich an Kraft und Eurem Volk am Durchhaltewillen fehlt, und Ihr oder Euer Nachfolger werdet einen noch viel ungerechterer Waffenstillstand, einseitig und von den Magyaren diktiert, unterzeichnen müssen, der Euch nach Ungarns jüngster Interessensbekundung wohl nicht nur Iasi, sondern höchstwahrscheinlich auch die Krim kosten wird und nach welchem Ihr die gesamten Kriegskösten alleine werdet tragen müssen- für Euer gebeuteltes Reich eine kaum vorstellbare Katastrophe, nicht wahr?
Ergreift jetzt die Gelegenheit, eine solch günstige wird sich Euch nicht wieder bieten. Es genügt, unsere Forderungen stattzugeben, und der Kaiser wird Euch wieder als seinen Schutzbefohlenen ansehen und die Verhandlungen persönlich für und mit Euch führen. Nur dessen seid Euch bewusst: Es wird der günstigste Frieden, den Ihr haben könnt, aber das heisst noch längst nicht, dass er Euch überhaupt nichts kosten wird.
Entscheidet Euch jetzt, denn es könnte bald zu spät sein!
Bild

gez. Nikolaos Muzalon, Patriarch von Konstantinopel


Auch verfassten der Kaiser und ich mehrere Sendschreiben an den Kreml zu Nowgorod, von denen ich hier zwei Kopien habe:
Der Byzantinische Kaiser hat geschrieben:
Nachricht des byzantinischen Kaisers (Öffnen)
Ave, Grossfürst Vladimir
der Kaiser entbietet Euch seine Grüsse und bittet Euch, das Euch nahestehende Fürstentum von Kiew dazu zu bewegen, seine Allianz mit den Sarazenen zu beenden und von dem Krieg gegen die Ungarn abzulassen. Nichts Gutes wird dem Westen daraus erwachsen, und es ist besser, dem Übel jetzt ein Ende zu setzen denn später. Ausserdem findet der Kaiser, dass die Tataren im Osten als Eure Vasallen auch in den Schoss der heiligen Mutter Kirche geführt werden sollten. Zu lange bereits werden die einst frommen Lande von Ungläubigen besetzt, und Ihr heisst es noch gut! Es wäre schade, ginge Trapezunt der Christenheit endgültig verloren. Setzt dem Unheil endlich ein Ende, und lasst die orthodoxe Gemeinde wieder neu erstrahlen!
Hochachtungs- und hoffnungsvoll
30805

gez. Kaiser Manuel Komnenos


Der Patriarch von Konstantinopel hat geschrieben:
Nachricht des Patriarchen von Konstantinopel (Öffnen)
Der Herrscher der Seldschuken hat geschrieben:Der Sultan verkündet:
Trapezunt ist und bleibt islamisch. Versuche eines nicht Islamischen Herrschers diese Region zu annektieren werden jeden wahren Türken zum Djhad aufstacheln, ich warne jeden derartige Versuche zu unternehmen.[sic]

Ave, Grossfürst Ivan
Seht nur, was Ihr bewirkt habt! Die wahren Herren der Kaukasusmongolen haben sich gezeigt. Erregt dies in Euch keine Besorgnis?
Wo solche Drohungen trotz Nichtangriffspakt laut in die Welt hinausposaunt werden, kann es keine volständige Freiheit für die Christen geben. Sie ist eine Illusion, das beweisen die Worte des Bastards von Ikonion. Lasst nicht zu, dass der Khan zur Marionette des Sultans wird und die frommen Christen Trapezunts von diesen seldschukischen Säuen beeinflusst werden!
Verbündet Euch doch, entgegen aller Vorbehalte, mit dem [i]basileus
, und schafft eine neue Ordnung im bis jetzt vom Islam beherrschten Asien. Die Zeit für eine Neuverteilung der Machtverhältnisse ist gekommen.
Bild

gez. Nikolaos Muzalon, Patriarch von Konstantinopel

Doch die Russen hörten nicht und taten weiter, was dem Herrn missfiel. Doch Ihr habt selbst gesehen, wie der Höchste sie gezüchtigt hat für ihre ruchlosen Taten, und wir hoffen, neue diplomatische Beziehungen aufzubauen und trotz der gotteslästerlichen und frechen Drohungen des Hundesohn von Ikonion Trapezunt zurückzuerlangen. Danach werden wir versuchen, sie durch gutes Zureden wieder zum rechten Glauben und Handeln zurückzuführen. Nicht nur in Rom bricht das neue Zeitalter an, auch im fernen Nordosten ist das Christentum wieder erwacht."
Elendil, Sohn des Amandil, genannt der Getreue, aus dem Hause Elros' und dem Geschlecht derer von Númenór, von Eru Allvaters Gnaden Hochkönig der Menschen der Hinnenlande, von Arnor und Gondor, Herr zu Annúminas und Osgiliath, in den Türmen der Sonne und des Mondes
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Marlborough » 20. August 2017 09:14

Ranerius nickte zustimmend. Er schätzte den Eifer, den sowohl der Basileus als auch der Patriarch in Glaubensfragen an den Tag legten. Hatte er es sich doch selbst zur heiligen Mission erklärt, das Ketzertum, sowie die letzten heidnischen Brutstätten in Europa auszulöschen. "Euer Wort in Gottes Ohr Patriarch. Möge dieses neue Zeitalter, welches sich nun Bahn bricht, als ein Zeitalter des reinen Glaubens und des Untergangs jeglicher Häresie und Götzenverehrung in die Annalen der Geschichte eingehen. Ich bin mir sicher, dass sich die Rus unter eurem Einfluss und dem eures Basileus, wieder dem wahren Christenwerk zuwenden werden. Während es eure Aufgabe sein wird, das Wort Gottes im Osten zu verbreiten und die Herrscher der Rus wieder ihrer wahren Bestimmung zuzuführen, werde ich im Gegenzug im Westen alles unternehmen, das nötig ist um Gottes Werk zu vollbringen. Mögen zwar die Sitten und Gebräuche unserer Kirchen, unterschiedlich sein, unser beider Auftrag ist der selbe. Ich plane eine Institution innerhalb der katholischen Kirche zu gründen, welche sich einzig und allein der Unterbindung häretischer Strömungen annimmt. Wie unser Herr Jesus, einst die Geldwechsler aus dem Tempel vertrieb, so will ich mit Hilfe dieser Institution, die Ketzer und Heiden ein für alle mal aus den Ländern Europas jagen. In den reinigenden Flammen, sollen sie Läuterung erfahren." Ranerius hatte sich in Rage geredet. War er sonst eher von ruhiger Natur, konnte er, so es auf Häresie und Ketzertum hinauslief, einen fast manischen Charakterzug entwickeln. Er entsann sich jedoch der Wichtigkeit dieser Zusammenkunft und beruhigte sich schnell wieder. "Verzeiht meinen Ausbruch lieber Bruder, aber bei Themen dieser Wichtigkeit, passiert es mir leider immer wieder, das ich der Todsünde des Zorns anheimfalle. Gott möge mir vergeben und mich Zurückhaltung lehren." Er bekreuzigte sich, ehe er erneut das Wort an den Patriarchen richtete. "Ich denke, für den ersten Tag unserer Zusammenkunft, haben wir bereits vieles erreicht. Ich würde vorschlagen, wir ziehen uns alle für heute zurück, um uns in der Stille des Gebetes auf den morgigen Tag vorzubereiten. Währt ihr damit einverstanden Patriarch?"
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Elendil 03 » 20. August 2017 10:07

"Amen, Ihr habt wahr gesprochen. Gott behüte Euer Gehen und Euer Kommen, von nun bis in alle Ewigkeit. Ziehen wir uns nun zurück, auf dass wir morgen mit Gottes Hilfe einen Plan zum Vorgehen gegen die Häretiker, Ungläubigen, Götzendiener und alle anderen Freunde Satans und Feinde des Herrn ausarbeiten können." entgegnete der Patriarch salbungsvoll. Beim Hinausgehen wandte sich ein Priester in seinem Gefolge an den päpstlichen Kanzler, der auf einem geschnitzten Stuhl neben dem Podest sass, und fragte ihn, ob es denn möglich sei, den weströmischen Abgesandten in Rom zu treffen.
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Marlborough » 20. August 2017 11:20

Der Kanzler musterte den Priester für einen Moment, ehe er Antwort gab. [i]"Der kaiserliche Abgesandte ist meines Wissens nach, noch nicht in Rom eingetroffen. Aber ihr könntet euch an Willibaldus von Fulda wenden. Er vertritt seit Jahrzehnten das Reich in Glaubensfragen am päpstlichen Hof. Ihr findet ihn um diese Tageszeit für gewöhnlich in den Gärten des Laterans. ich kann euch gerne den Weg beschreiben......"
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Re: [WK 2.0] Die Interkonfessionelle Konferenz an der Milvischen Brücke

Beitragvon Marlborough » 24. August 2017 16:50

Inzwischen waren einige Tage vergangen und das Konzil dauerte noch immer an. in den letzten Tagen war man ,sowohl wichtiger als auch unwichtiger Themen nachgegangen. Darunter solch brisante Fragen wie den Umstand ob Jesus Christus jemals gelacht hatte oder das Zölibat. Der heutige Tag war eigentlich dazu anberaumt worden, die Unterschiede der jeweiligen Liturgien näher zu betrachten. Gerade als Ranerius die Debatte eröffnen wollte, stürmte ein Bote in hastiger Eile in den Saal und überreichte unter unzähligen Verbeugungen und Entschuldigungen, dem Papst eine Pergamentrolle. "verzeiht die Unterbrechung eure Heiligkeit, aber diese Botschaft wurde soeben von einem byzantinischen Eilboten für den Patriarchen von Konstantinopel abgegeben. Anscheinend sorgen die Türken wieder einmal für Ärger." Nachdem der Papst den Boten entlassen hatte, reichte er dem Patriarchen die Depesche.
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