[AAR LSH3] Geschichte eines Wolfes

AARs zum Zeitpunkte der beiden Weltkriege

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yxckara
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[AAR LSH3] Geschichte eines Wolfes

Beitragvon yxckara » 6. Juni 2018 13:08

Guten Tag liebe (hoffentlich noch vorhandene) SH3 Fangemeinde.

Ich hab das Spiel kürzlich wiederentdeckt. Und einige gute aber leider nicht fertige AARs gefunden. Daher habe ich beschlossen mein eigenes zu schreiben.

Ich habe die erste Episode fertig gestellt, quasi als Kostprobe.
Gespielt wird LSH3 V15 auf hohem Realismus. Nur die Ziellösungen lass ich mir berechnen, es soll ja auch ein bischen Spaß machen.

Gespielt wird bis ich unter gehe. es gibt keine zweiten Versuche. (Auch wenn ich mich über diese Regel bestimmt noch ärgern werde)

Sollte es noch interesse geben werd ich mein bestes geben das AAR so schnell wie möglich zu Spielen und schreiben. ich will nicht länger als ein paar Wochn dran hängen.
Was nicht heißen soll dass ich aufhöre wenn es länger dauern sollte.

Hier also erstmal ne Kostprobe und ich freu mich auf Feedback.


Btw. Ich schreibe und spiele gleichzeitig, also wer Rechtschreibfehler oder ähnliches findet darf sie behalten. ;)

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Re: [AAR LSH3] Geschichte eines Wolfes

Beitragvon yxckara » 6. Juni 2018 13:19

1. Feindfahrt.

Wir schreiben den 1. August 1939. Es ist 0207 morgens als ich zum ersten mal mit meinem neuen U-Boot U-48 auslief. Es war eine jener lauen Sommernächte von der jeder Seemann träumt... Der Himmel klar, die See spielgelglatt und nur der sanfte Fahrtwind wehte uns bei der Fahrt durch die Bucht von Stralsund entgegen.

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In dieser malerischen Atmosphäre ließ ich noch einmal alles Revue passieren, was mich an diesen Punkt gebracht hatte, auf dieses Boot, im Hochsommer 1939, am Vorabend des Krieges.
Mein Name ist Oberleutnant zur See Gerhard Jaspert. Ich wurde am 22 Oktober 1912 in den bayrischen Alpen geboren. Meine militärische Karriere begann als ich 1935 als Seekadett die neue Kriegsmarine eintrat was mich aus See getrieben hat weiß ich nichtmehr genau, wahrscheinlich war es ein Impuls, ein kurzer Lagerkoller im engen Alpental der zur rechten Zeit kam. Im Sommer 1937 betrat ich zum ersten Mal ein U-Boot. Es war U 25 unter Kapitänleutnant Eberhard Godt. es war ein U-Boot vom Typ IA, das als Schulboot in Wilhelmshaven diente. Um es kurz zu fassen es war ein scheiß Boot. Über Wasser lief es schlecht und unter Wasser bockte es wie ein junges Kalb. Keiner wollte damit fahren, aber alle mussten, denn etwas besseres hatten wir eben nicht. Glücklicherweise war es eine eher kurze Begegnung mit diesem Typ, denn schon zum Jahreswechsel wurde ich auf U I versetzt, Oberleutnant Ewerth war dort mein Kommandant. Von ihm lerne ich vieles was mir in den nächsten Jahren von großem Nutzen sein würde. Bis Ende August 38 war ich sein 1 WO. Dann ging es für meinen Geschmack viel zu schnell zur Kommandantenausbildung. Und nun kein Jahr später wurde ich im Juli nach Stralsund beordert wurde. Ich kann nicht behaupten, dass ich besonders glücklich war, als Kapitän zur See Fricke mich zu den Werftstegen führte, vor einem neuen UBoot vom Typ VII stehen blieb, mir die Hand schüttelte und sagte: "Glückwunsch Herr Oberleutnant, dass is' ab jetzt das Ihre". Und er drückte mir eine dicke Mappe mit Unterlagen in die Hand und fügte noch hinzu: "dass is' alles was sie übers Boot und ihre Besatzung wissen müssen. Viel Spaß beim lesen. So ließ er mich dort stehen. ...


Um 6 Uhr morgens, ich habe gerade meine Wach begonnen erhielten wir einen Funkspruch von der Flottilie, östlich von Bornholm hatte man zwei Zielschiffe für uns verankert, wir sollten sie versenken, Und schon übermorgen abends wieder einlaufen. Man schient es eilig zu haben bei der Erprobungsfottilie. Um 1700 befanden wir uns auf 15 m Tiefe in Schussposition. Ich ließ auf Gefechtsstationen gehen und die Torpedos klar machen. Als alles auf Position war fuhr ich das Seerohr aus, nur um es sofort wieder einzufahren, ich setzte kurz ab um mir die Augen zu reiben, setzte wieder an und fuhr wieder aus, doch er war immer noch da, direkt hinter unserem Ziel, klar zu erkennen, keine 6 Meilen entfernt fuhr ein Sowjetischer Kreuzer der Kirow Klasse mit seiner Bedeckung. in diesem Moment konnte ich nicht auf die Zielschiffe schießen, die Gefahr war viel zu groß, dass dahinter der Kreuzer von einem Fehlschuss gefährdet wurde, und ein angeschossener oder gar versenkter russischer Kreuzer in der Ostsee, war das letzte was das Reich in der derzeitigen politischen Lage gebrauchen konnte, da war ich mir sicher.
Zuletzt geändert von yxckara am 7. Juni 2018 11:28, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: [AAR LSH3] Geschichte eines Wolfes

Beitragvon yxckara » 6. Juni 2018 13:21

Nagut... ich sehe das mit den Bilder funzt nicht.
Ich hätte jede menge, wenn mir wer sagen kann wie s funktioniert stell ich sie gerne dazu. Einstweilen eben nur Text...

Edit: Problem gelöst, danke Avarice.
Zuletzt geändert von yxckara am 7. Juni 2018 11:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: [AAR LSH3] Geschichte eines Wolfes

Beitragvon yxckara » 6. Juni 2018 13:21

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Aber ich war entschlossen nicht ohne einen Schuss wieder heim zu fahren, wenn ich schon mal die Gelegenheit bekam am realistischen Ziel zu Üben, also wartete ich 15 Minuten, bis der Russe aus dem Schussfeld war und begann dann erst zu schießen. Um 1718 löste ich den ersten Aal

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Um 1915 befanden wir uns auf dem Rückmarsch. Ich hatte zwei Versenkungen nach Stralsund gemeldet, die Mannschaft war ob der durchschlagenden Wirkung unserer Treffer sehr gut gelaunt, aber den erfahreneren unter uns ist nicht entgangen, dass die Übung kein voller Erfolg war, und dass ich mich einmal Verschossen hatte, was mich zwar wurmte, aber womit ich leben konnte, war nicht unser Problem, eher dass wir ganze 4 Torpedoversager hatten.
"Ist doch Irre uns mit so was auf See zu schicken, zwei Zündversager, einer mit Motorschaden und ein Tiefläufer bei 8 Schüssen, dass können die da oben doch nicht ernsthaft für Frontreif halten!" Schimpft mein 2WO als ihm unser Torpedomechaniker Stabsoberbootsmann Vowe und der Sonarbediener Bootsamann Degen das vortrugen was Sie sich auf Basis der vom Sonar aufgefangenen Laufgeräusche unserer Tropedoversager zusammengereimt hatten. Ich stand gerade über der Seekarte, und musste mir schwer auf die Zunge beißen um nichts zu sagen, denn bei meiner derzeitigen Laune hätte mir mein bayrisches Temperament mit Sicherheit eine Schimpftriade entlockt, die ich später bereuen hätte. Ich beschloss auf die Brücke zu gehen, in der Hoffnung die frische Seeluft würde mich beruhigen.

Wieder im Hafen empfing mich Kapitän Fricke am Steg,
"Oberleutnant Jaspert meldet um 48 von der Erprobungsfahrt zurück"
"Danke Herr Oberleutnant, wie machen sich Boot und Mannschaft?"
"Die Mannschaft ist gut, noch unerfahren, aber die neuen lernen schnell. Auch das Boot ist hervorragend, Ich hatte meine Zweifel ob des neuen Typs, aber es fährt sich über wie unter Wasser sehr gut Herr Kapitän"
"Das freut mich zu hören und wie war dass schießen?" kam endlich die Frage auf die ich gewartet hatte.
"Katastrophal Herr Kapitän" antwortete ich ohne Umschweife "wir hatten von 8 Schüssen 4 Versager, einer ist nicht mal los gelaufen, ist nach dem ausstoßen einfach liegen geblieben!" Fricke nickte nachdenklich
"Sie sind nicht der erste dem dass passiert" also war es wie ich befürchtet hatte... keine Einzelfälle, sonder Konstruktionsfehler. Tausende Torpedos mit Konstruktionsfehlern, dass würde und noch einige schlaflose Nächte bescheren. "Die Versage sind nach oben gemeldet, aber die Mühlen der Verwaltung mahlen langsam, wir haben noch keine Stellungnahmen der Techniker dazu. Einstweilen muss diese Schwäche der Boote unter allen Umständen geheim bleiben, wenn diese Kriese eskaliert ist es das letzte was wir brauchen können, dass die Polen wissen dass wir zahnlos sind."
"Jawohl Herr Kapitän, ich werd meine Mannschaft anweisen mit niemandem darüber zu sprechen"
"Das wird das beste für alle sein Herr Oberleutnant, sobald ich etwas weiß werden die Kommandanten benachrichtigt. Wenn sie die Abnahmefahrt was das Boot betrifft für erfolgreich halten, können sie es ehestmöglich nach Wilhelmshaven überstellen, man erwartet sie dort bereits."
"Jawohl Herr Kapitän, Oberleutnant Jaspert meldet sich ab"



Der Kommandant der Erprobungsflotillie sollte recht behalten, wir blieben noch ein paar Tage in Stralsund, wo Werftarbeiter einige Kleinigkeiten reparierten, die bei der Erprobungsfahr aufgefallen waren, - nichts ungewöhnliches bei neuen Schiffen -und überstellten dann durch den Kaiser Wilhelm Kanal nach Wilhelmshaven. Wo man es gar nicht erwarten konnte uns wieder auf See zu bekommen.
Am 16. Abends erhielt ich meine Befehle bei der Flottille, Kapitän Ibbeken persönlich überreichte mir die Mappe mit allen Unterlagen, darin auch ein versiegelter Brief, "öffnen sie ihn ausschließlich auf direkten Befehl!" ermahnte er mich mehrmals noch nachdem ich mich bereits abgemeldet hatte und schon in der Tür stand. Bereits Tags darauf am 17.8.1939 lief U-48 wieder aus.
"Eine Schande ist es dass man uns schon wieder rausch schickt, ich habs nicht mal ins Kasino geschafft diesmal" Raunte mir mein 1WO Oberfähnrich z. S. Otto Todenhagen zu als wir an Bord gingen.
"Seien Sie froh dass wir wieder auslaufen, hier an Land ist momentan sowieso die Hölle los, überall wimmelt es von Soldaten, und dazu noch die SS. Hier am Boot haben wir wenigstens unsere Ruhe von dem Rummel" antwortete ich halblaut.
"Mit ein klein wenig Pech geht aber draußen auch bald die Hölle ab, und wenn die Royal Navy nicht Neutral bleibt haben wir den Arsch offen Herr Oberleutnant, denen sind wir nicht gewachsen"
"Da könnten sie rechthaben, aber dann sind wir wenigstens schon dort wo wir hingehören, und müssen nicht noch durch eine Blockade brechen vorher, sehen sie es so Todenhagen"
"Sie können auch allem was Gutes abgewinnen" antwortete er darauf erheitert.
Um 1430 Uhr hatten wir die Schleusen von Wilhelmshafen passiert, und liefen mit Generalkurs Nord an den Patroulierenden Zerstörern vorbei, ich befand mich auf der Brücke und betrachtete durch das Glas einen gestrandeten Dampfer auf der Südseite von Mellum, als mich Oberfähnrich Lütjens, mein LI fragte "Darf man schon wissen wo s hingeht Herr Oberleutnant?"
"Geduld Lütjens, wenn wir aus der Bucht sind sammle ich die Offiziere in der Messe und werds allen auf einmal sagen."
Gegen 16 Uhr war es so weit, die Offiziere waren in der Messe versammelt, und ich verkündete offiziell, was sich die meisten schon zusammengereimt hatten, als wir vor einer halben Stunde auf Generalkurs NW gedreht hatten. "Meine Herren, es geht in den Atlantik, Planquadrat AM18 ich denke ihnen allen ist klar was dass im Moment bedeutet. Gibt es dazu Fragen?"
"Wissen wir wer sonst noch draußen ist?" es war mein 2WO Oberfähnrich Karlewitz der das wissen wollte.
"Soweit ich es sagen kann läuft die gesamte Marine aus, die IIer und VIIer sind fast alle draußen oder machen zum Auslaufen klar, und die Deutschland ist vorgestern ausgelaufen."
"Also rechnet man in Berlin diesmal mit Krieg." folgerte main LI Oberfähnrich Lütjens
"Gehen wir davon aus meine Herren und tun wir alles um das Boot Kampffähig zu halten, Zeit zum Probetauchen.... ALARMMMMM!!! TAUCHEN" rief ich durch das Boot. Alle sprangen auf und es brach hektische Betriebsamkeit aus. Nach etwa einer Minute waren wir auf 50 Meter gesunken, und das Boot war durchgependelt. "Tiefe 30 Minuten halten, alle Systeme überprüfen und dann wieder auftauchen. 1WO lassen sie in der Nacht nochmal Probetauchen, ich will wissen wie gut die Wachroutine schon drin ist." "Jawohl Herr Oberleutnant"

Die nächsten Tage waren geprägt vom Wachrhythmus und regelmäßigem üben aller Abläufe. Am 20. wurde das Wetter aber zunehmend schlechter, gegen Abend hatten wir derart raue See, dass ich auf weitere Übungsmanöver verzichtete, denn die Crew hatte genug mit sich selbst zu tun, und der LI damit das Wasser das ständig über den Turm kam wieder aus dem Boot zu bekommen. Bis wir die Orkneys erreichten hatten wir einen ausgewachsenen Sturm und die gesamte Mannschaft hatte Blessuren weil jeder ständig irgendwo dagegen geworfen wurde, sogar aus den Betten vielen sie in der Freiwacht wenn eine Besonders große Welle das Boot mal wieder fast zum Kentern brachte. Ich machte mir ernsthaft Sorgen um meine Mannschaft und rechnete jederzeit mit ernsteren Verletzungen. Erst als wir am 22. mittags unser Patrouillengebiet erreichten beruhigte sich das Wetter, der Himmel klarte auf und der Wind ließ nach.
Wir Patroulierten Ereignislos 24 Stunden und gemäß meiner Befehle setzte ich danach einen Kurs der uns entlang der Rockelbank nach Südwesten führte als uns am 23. ein Funkspruch erreichte, dass britische Handelsschiffe keine deutschen Häfen mehr anlaufen durften. Also waren auch die Briten vorbereitet. Südlich der Rockall Bank begann ich nun mit Generalkurs Ost zu kreuzen, als uns am 26. Nachmittags ein Funkbefehl erreichte wieder AM18 anzulaufen, und dort auf weitere Befehle zu warten. Der Kontakt zu anderen Schiffen war unbedingt zu vermeiden. "also wird es langsam ernst..." dachte ich bei mir. Am 27.hatten wir AM18 wieder erreicht und liefen Suchkurs, als auch deutsche Handelsschiffe die Anweisung erhielten befreundete Häfen anzulaufen.
Am 1.9. um 0302 weckte mich mein Wachhabender Offizier und hielt mir einen Funkspruch unter die Nase der besagte "B-Dienst meldet 4 britische Schiffe im Zulauf Ziequadrat. Eintreffen vsl. 03.09 Uhrzeitgruppe 1200 Nordostspitze Rockall Banks, Position halten" ... ich sah Karlewitz an, "und dafür wecken Sie mich? Das ist in 3 Tagen, lassen Sie mich noch schlafen, dann hab ich eh Wache!" damit drehte ich mich wieder um. Und dachte mir noch "Longsom drahn de olle am Radl..." bevor ich einschlief. Um 6 Uhr kam dann der Funkspruch auf den sie alle so nervös gewartet hatten.

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Es war also Krieg. vorerst gegen Polen, aber dabei sollte es nicht bleiben, da war ich mir sicher. Keine Stunde später lief uns ein britischer Frachter über den Weg. Doch noch hatte ich Befehl nicht aufzufallen, also ließ ich nach Westen der Nacht nachdrehen und lief ab.
In Polen und der Ostsee standen deutsche Truppen nun im Gefecht, doch für uns begann das große Warten, wie würde sich das Empire verhalten, dass war für uns die Frage als mich am 2.9 ein Funkspruch erreichte das besagte, dass mit feindlichen Aktionen der Westmächte nicht zu rechnen sei, sollten wir also doch nochmal Glück haben? sollte unser Führer sich doch noch einmal Durchsetzen können? Doch schon im Laufe des Nachmittages wurde diese Hoffnung getrübt, und um 1900 endgültig zunichte gemacht "Mit Kriegseintritt Englands und Frankreichs muss gerechnet werden." Stand a und brannte sich in meinen Kopf als ich den Zettel den mir mein Funkmaat gereicht hatte Minutenlang anstarrte. Um 0049 Weckte mich mein 2WO wieder. "Meldung des B-Dienst Herr Oberleutnant, diesmal lohnt es sich aufzustehen, versprochen!" und tatsächlich, der angekündigte Geleitzug wurde geortet, keine 150 Meile entfernt, mit Kurs Ost. Genau auf uns zu. Ich ging zur Karte, die gemeldete Position war bereits eingezeichnet. "gehen sie auf Abfangkurs Karlewitz!" und Informieren sie die Mannschaft dass wir ab jetzt auf Geleit operieren."
Um 0858 meldete die Brücke "Schiff gesichtet, 350°!" Wir hatten sie. Ich ging kurz auf die Brücke, für einen Überwasserangriff war die See trotz Sonnenscheins sowieso zu Rau, also ließ ich Tauchen und auf Gefechtsstationen gehen. Noch nie war die Besatzung so schnell, noch nie waren wir so schnell Tauchklar. Doch meine Decksbesatz hatte trotzdem zu lange gebraucht, die britischen Schiffe hatten uns entdeckt und stoben auseinander, zudem waren meine Befehle immer noch unmissverständlich "keine Briten angreifen", also ließ ich unter Wasser abdrehen hielt aber Kontakt.

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Um 1200 kam dann was ich sowohl erwartet als auch befürchtet hatte, England hatte uns den Krieg erklärt. Damit war der Konvoi nun unser Ziel. Vor uns liefen in perfekter Entfernung aber wie wild Kreuzend 4 Schiffe 2 Tanker 1 Passagierdampfer und ein Postdampfer, insgesamt etwa 27000 Tonnen, den Krieg mit einem Solchen Paukenschlag zu eröffnen würde uns mit einem Schlag zu Assen machen. Aber dem zu folgen was ich Ibbekens versiegelten Umschlag entnommen hatte, den ich nach dem Letzten Funkspruch zu öffnen hatte zu ungeliebten Assen, denn England war ja als Gegner nicht vorgesehen und man wollte schnellstmöglich einen Frieden erreichen, und für einen schnellen Friedenschluss konnten einige tausend Tote am ersten Kriegstag durchaus hinderlich sein. Das alles ging mir durch den Kopf als ich zu meinem 1WO sagte
"Rohr 1 bis 4 vorbereiten wir greifen die Tanker an, jeweils einmal Magnetisch und einem auf Aufschlag... sicher ist sicher..."
Um 1303 gab ich aus 1000 Meter meinen ersten Schuss des Krieges ab.
"Peilung 10°, Entfernung 1050, Fahrt 7 Lagewinkel 100°... Torpedo 1 und 2 Klarmachen".
"Sind klar" kam es wenige Sekunden später zurück.
"Rohr 1 und 2 LOS"
"40 Sekunden" meldete mein 1WO . Der Zeiger der Stoppuhr schien sich in Zeitlupe zu bewegen, als ich abwechselnd durch das Periskop und zur Uhr Blickte
"35...36...37...38...39...40... Vierzig sind "TREFFER!" Unterbrach ich meinen 1WO "und noch einer" Sekunden später hörte man sie im Boot, zwei Detonationen. Nun hieß es auf den zweiten anzulegen, aber noch war es zu früh, er war der letzte im Verband, und ich wollte auf Nummer sicher gehen.

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Derweil an Bord des Dampfers RMS Northampton:
Kapitän Wilson stand auf seiner Brücke, neben ihm sein 1O, gestern Abend hatte sie die Nachricht vom Kriegseintritt des Empires sowie eine U-Boot Warnung erreicht. Seither kreuzten sie. Sie waren 2 Tanker und 2 Passagierschiffe, die sich auf Empfehlung der Kanadischen Marine hin zu einem Konvoi zusammen geschlossen hatten, eine Taktik die sich im großen Krieg als am effektivsten erwiesen hatte. Es war 1304 mittags am 3.9.1939, der Verband hatte noch etwa 20 Stunden Fahrt durch den Nordatlantik vor sich, als plötzlich aus heiterem Himmel eine Ohrenbetäubende Detonation die Stille der See zerriss. neben dem Führungsschiff stiegen Wassersäulen auf. "scheiße Torpedo" Rief sein 1WO "Sieht so aus. Hohlen sie alle Passagiere an Deck und lassen sie Schwimmwesten anlegen und die Boote klar machen, vieleicht können wir einige retten." Antwortete er ruhig. Wilson hatte im großen Krieg der Navy gedient und kannte die U-Boot Gefahr. Innerlich zerriss es ihn, doch er wusste das nun nichts mehr half, wenn er nahe genug heran war um einen zu treffen konnte er alle treffen, nun half nur noch zu beten. "Volle Fahr voraus" kommandierte er im Bewusstsein dass die auch das nicht retten konnte, der alte Dampfer konnte dem Jäger nicht entkommen, doch er wollte zumindest alles versuchen und seiner Crew das Gefühl geben dass die Hoffnung noch nicht verloren war.
Die Minuten vergingen. Das Führungsschiff das er beobachtete nahm schnell Wasser, um ihn herum rannte seine Crew wie wild von einer zur anderen Seite wenn wieder jemand ein Periskop oder einen anderen Schatten in der See gesehen haben wollte. doch er wusste, dass es bei diesem Seegang schon einer große Dummheit des U-Bootkommandanten bedurfte um entdeckt zu werden. Und Dumm waren die deutschen Seeleute nicht, davon war er überzeugt.
Die Minuten vergingen und nichts geschah, das Deck füllte sich mit gelben Punkten und weißgewandeten Offizieren, die versuchten die gelben Punkte in geordnete Bahnen zu lenken und eine Panik zu verhindern.

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Um 1314 gab es wieder Detonationen, Wilson zuckte zusammen , doch es war weder ihr Schiff noch das zweite Passagierschiff, die Ibelin, die hinter ihnen lief, es war der Schlusstanker. Er fing sofort Feuer. Der Schrecken aller Tankerfahrer, er wusste dass es aus diesem Schiff kein entkommen gab, und selbst die die es raus schafften würden noch Gefahr laufen im brennenden Ölteppich zu sterben. um 1315 Feuerte der Tanker noch eine Notrakete bevor er Sekunden später versank.

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Um 1318 wieder eine Explosion, zwischen der Ibelin und dem zuerst Torpedierten Tanker, als plötzlich der Funkmaat gerannt kam "Kapitän, Ibelin meldet, dass der Torpedo sie nicht getroffen hat, aber die Druckwelle ihnen die Bordwand aufgerissen hat" In diesem Moment erschütterte eine 6. Detonation das Meer, wieder der Tanker, "Wieder kein Feuer, die Kerle haben echt Glück" dachte Wilson, doch er wusste das Boot hatte 3 Torpedos ins Ziel gebrach und es würde einen 4 schießen wenn es nötig war, angeschlagene Beute wurde nie liegen lassen.
Und er sollte recht behalten. 1412 weiterer Treffer auch den Tanker. Um 1415 sank er.
Wilson hegte langsam Hoffnung, wenn es ein kleines Boot war müssten ihm doch langsam die Torpedos ausgehen, dann könnten sie Glück gehab haben "U-Boot an Steuerbord achteraus!!!" Kam plötzlich die Meldung vom Ausguck. Wilson stürzte hinaus ins Freie und Tatsächlich, das Boot war aufgetaucht, keine halbe Meile hinter ihnen. Er glaubt seinen Augen nicht zu trauen zu können. "Was will der Deutsche? Ist er verrückt geworden?" fragte er halblaut eher sich selbst als andere, als ihm sein 1WO der nun neben ihm stand, antwortete. "Vieleicht Herr Kapitän, fragen sie ihn doch, ich glaube der Morst uns zu!" und Tatsächlich da waren Lichtsignale "Einen Schreiber her und die Signallampe besetzen Sofort!" rief er. Die Botschaft die der deutsche sandte war kurz und Bündig, und er wiederholte sie Mehrfach. "RETTET ÜBERLBENDE! LAUFEN AB, VIEL GLÜCK" Während er das Morste, und nicht auf Gegenzeichen reagierte drehte er nach Süd ab. Nach der dritten Wiederholung des deutschen lies Wilson nur kurz Antworten "Verstanden". Er konnte es nicht glauben.

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Um 1500 ließ Ich nach Deutschland melden "U-48 im PQ AM18 befohlenen Konvoi angegriffen. 2 Tanker versenkt. 16000t. 1 Passagierschiff in Schuss gelaufen. Beschädigt. Läuft weiter. "
Das der Passagierdampfer Ibelin wenige Stunden später sinken sollte erfuhr ich erst in Wilhelmshaven . Doch zumindest gab es kein Massaker, denn alle Passagiere wurden von der RMS Northampton übernommen.
Ich hatte noch 5 Aale an Bord und Treibstoff für 6000 Meilen. Mehr als genug um weiter zu jagen.
Am selben Tag um 2340, ich hatte mich gerade hin gelegt meldete mein Wachhabender Offizier mir "Herr Oberleutnant Schiff gesichtet, 3000 voraus. Frachter Einzelfahrer Kurs West." Ich Stürzte sofort auf die Brücke. Es war eine warme und ruhige Nacht. Angesichter der Torpedos die wir auf den Tanker verbraucht hatten entschloss ich mich zum Artilleristischen Angriff. Nicht gerade konventionell für ein U-Boot, aber ich hatte immer schon eine Art von nostalgischer Sympathie für das Ding da auf dem Vordeck. "Deckgeschütz besetzen!"

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Um 2344 viel der erste Schuss auf 2500 Meter Entfernung. Um 2351 Ließ ich nach 20 Granaten das Feuer einstellen, als es auf dem Frachter zu einer gewaltigen Explosion kam "Heilige Scheiße was hat der denn geladen? Munition?" entfuhr es neben mir meinem Geschützmaat Euler "Oder der Kohlebunker ist hoch gegangen" gab ich ihm zurück. "Unwichtig, macht das Deck klar, ich will hier weg bevor der Gesellschaft bekommt, er hat bestimmt gefunkt.

Wir hatten bereits auf Höhe Irlands auf Ostkurs gedreht als mein Funker gegen 9 Uhr einen Spruch eines Frachters auffing. Wundervoll schulmäßig ausgeführt, mit Ort Zeit und Kurs. "In allen Köpfen scheint der Krieg noch nicht angekommen zu sein Herr Oberleutnant" meine Todenhagen als ich ihm die Meldung mit dem Befehl "Abfangkurs berechnen" unter die Nase hielt. "Seien wir froh, solange sie es uns so leicht machen" gab ich ihm zurück. Um 10 Uhr hatten wir ihn. Ich ließ auf Parallelkurs gehen um uns in Schussposition zu bringen. Um 1250 gab ich Befehl zum drehen und tauchen. Um 1215 hatten wir ihn. einen einzelfahrenden Kolonialfrachter, Kaum 1000 Meter entfern.

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"Auf Gefechtsstationen!"
"Rohr 1 Klarmachen Peilung 003, Entfernung 1100, Fahrt 9, Lagewinkel 87"
"Rohr 1 Klar!"
"Rohr 1 LOS!"
30 Sekunden später begann der Frachter zu drehen. Sein Ausguck war sich des Krieges also bewusster als der Funker. Doch es war viel zu spät. Sekunden Später Detonierte der Torpedo in 6 Metern Tiefe unter ihm, und riss ihn entzwei. Er sank binnen Sekunden. Es waren nicht einmal Überlebende im Wasser zu erkennen.
"Treffer... Genichbruch... Versenkt" Jubel brach i Boot aus.

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"Auftauchen wieder auf Kurs! wir haben noch was im Köcher das will ich auf der Heimfahrt noch los werden."
Am 5. 6. kurz vor Mitternacht standen wir bereits nordöstlich der Hebriden als und der Funkspruch des B-Dienstes erreichte, dass sich keine 10 Meilen Südlich unserer Position ein Geleitzug befand. Ich ließ sofort kehrt machen, und auf Abfangkurs gehen "Männer wir haben wohl die Abnehmer für unsere restlichen Aale gefunden!"
Doch als wir an der errechneten Position waren, konnten wir trotz minutenlangen Suchens keinen Geleitzug finden "Das gibt doch nicht! Der kann doch nicht abgetaucht sein!" "Vieleicht eine Falschmeldung Herr Oberleutnant?" "Möglich... Tauchen, mal sehen ob wir sie hören können..."
Ich ließ unter Wasser halten, Rundhorchen, wieder auftauchen, und Suchkurs setzen, doch es half alles nichts. Der Geleitzug war nicht zu finden. Etwas missmutig brach ich die Suche gegen 10 Uhr ab, und Ließ wieder nach Nordosten drehen.
Gegen Mitternacht standen wir auf Höhe Loch Ewe wieder eine ähnliche Meldung des B-Dienstes. Ich war entschlossen sie dieses mal nicht ungenutzt zu lassen. Und um 0208 hatten wir sie. Es war ein 5er Zug von Küstenschiffen, im Zentrum ein Kolonialfrachter, doch obwohl wir bereits auf unter einer Meile heran waren konnte ich kaum etwas erkennen, die Nacht war stock finster. Bei diesen Bedingungen konnte ich nicht angreifen. also beschloss ich bis zum Morgengrauen Fühlung zu halten.
Um 5 Uhr begann es zu Dämmern, doch die See war so schwer dass erst gegen 6 Uhr genug Licht für einen Angriff war. Doch diesmal hatten wir kein Glück. Der erste Schuss war ein Frühzünder, also musste ich auf Aufschlag schießen, was meine Zielauswahl stark limitierte. "Dann bleibt wohl nur das Küstenkleinzeug." sagte ich zu Karlewitz. Doch auch der zweite Schuss auf einen kleinen Küstenfrachter mit kaum 1000 Tonnen ging daneben. Ich hatte noch zwei Aale über und beschloss abzubrechen, gegen das Wetter war kein Kraut gewachsen. "So a Scheiß. Karlewitz auftauchn Richtung hoam!" verfiel ich wieder in meinen Bayrischen Heimatdialekt, wie so oft wenn ich mich aufregte.

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An diesem Tag sank die Stimmung an Bord auf einen Tiefpunkt, von überall fingen wir Erfolgsmeldungen auf, und wir Irrten hier im Norden vor Schottland durch den Sturm und konnten kaum die Hand vor Augen sehen. dazu kam dass es wegen einiger Seekranker im ganzen Boot nach erbrochenem Stank. Man konnte sich kaum entscheiden was gerade mieser war, auf der Brücke von der kalten See durgewaschen zu werden, oder im stinkenden Boot von einer Ecke in die andere geworfen zu werden.
Erst in den frühen Morgenstunden des 8.9. Beruhigte sich das Wetter und wie sich der Nebel verzog gab er die Konturen eines englischen Frachters frei, das Glück hatte uns also doch nicht ganz verlassen. Zwar nur ein kleiner Belize Dampfer aber immerhin ein Ziel für unseren vorletzten Aal.

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"Herr Oberleutnant kommen sie bitte mal her! Ich glaub ich hab da was!" Rief plötzlich der Funker Gefreiter Unterhorst in die Zentrale, als ich noch damit beschäftigt war dem Frachter beim Sinken zu zu sehen
Als ich bei ihm war hielt er mir die Kopfhörer hin "Was denken sie Herr Oberleutnant?"
"Ich denke Frachter" Ich gab ihm den Hörer wieder und ging zum Seerohr und tatsächlich auf exakt 054° stieg eine schwarze Rauchwolke über den Horizont. Ich beschloss Aufgetaucht die Verfolgung aufzunehmen. Mit dem Rücken zur Nacht würde er uns erst sehr Spät sehen.

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Um 0623 hatten wir ihn. Um 0700 detonierte unser letzter Torpedo an seiner Steubordwand. Das Leck war mit dem Periskop zu erkennen und fast über die gesamte Höhe des Rumpfes. Er kenterte binnen Minuten, Trieb noch Kurz durchgekentert bevor er endgültig auf etwa 160 Meter Tiefe versank.

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"Alles leer Karlewitz... Ab nach Hause, wenn wir die Orkneys passiert haben melden sie uns Zuhause an."
"Jawohl Herr Oberleutnant."

U-48 unter Oberleutnant zur See Jaspert war 33 Tage auf See und versenkte 7 Handelschiffe mit zusammen 34289 Tonnen (davon eines unbeabsichtigt...)
Als wir in Wilhelmshafen einliefen empfing uns eine Menschenmenge mit Musik, der Flottilienstab war am Steg anwesend, kaum hatten wir angelegt ließ ich die Mannschaft an Deck antreten. Den Anblick hatten sie sich alle redlich verdient. Mein 1WO Todenhagen und ich erhielten noch an Ort und Stelle das Eiserne Kreuz II. Klasse angesteckt. Alle anderen Offiziere sowie mein Brückenmaat Bootsmann Konrad erhielten U-Boot Frontspangen. Erst nach einer Stunde konnte ich die Stabsoffiziere und Propagandaleute unter dem Vorwand durstig zu sein und ins Kasino gehen zu wollen dazu bewegen mein Boot wieder zu verlassen, damit meine Leute endlich ungestört klar Schiff machen konnten. Im gehen raunte ich Todenhagen zu "Ich lenk die Bürokrieger ab, kommen sie mit den anderen nach sobald sie hier halbwegs klar sind, um die Kleinigkeiten kümmern wir uns morgen."
Zuletzt geändert von yxckara am 7. Juni 2018 11:49, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: [AAR LSH3] Geschichte eines Wolfes

Beitragvon Avarice1987 » 6. Juni 2018 20:05

Lade dein Bild auf Directupload.net hoch, dort dann den verlinkungslink kopieren und hier dann in Der Leiste Einfügen ( Symbol im Oberen Linken Teil). Dort den directupload link noch anpassen ( beim kopieren hängen 2 Links drinnen ) und dann können wir deine Bilder bestaunen.

Ich denke schon, dass es ein paar Interessenten gibt
Wer möchte mal eine Runde gegen mich spielen?

Company of Heroes ( 1 mit allen add ons), ETW, NTW, Rome 2, FEAR 3.

Schreibt mich an auf Steam.

markuselsner1987