Napoleon: Total War

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Testberichte der Spielemagazine

Napleon: Total War


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So testet Gamestar vom 23.02.2010
Napoleon: Total War im Test
Sehr guter, aber abgespeckter Empire-Ableger


Napoleon: Total War ist das bislang beste Strategiespiel über die Napoleonischen Kriege, aber nicht automatisch auch der bislang beste Teil der Total-War-Serie von Creative Assembly.

Verzeihen Sie bitte, dass wir in diesem Test kurz von Napoleon: Total War abschweifen und das Genre wechseln. Aber als wir neulich im Online-Rollenspiel Star Trek Online von einem niedergestreckten Klingonen ausgerechnet ein Croissant -- ein Croissant! -- erbeuteten, da mussten wir herzlich grinsen.

Werden die Franzosen eines Tages tatsächlich den Weltraum erobern? Ein kleiner Korse wagte davon nicht einmal zu träumen, als er sich am 2. Dezember 1804 zum französischen Kaiser krönte. Er wollte nur die trotzigen Briten, die tückischen Preußen und die dekadenten Österreicher bezwingen. Kurz gesagt: Napoleon Bonaparte wollte Europa unterwerfen, von Madrid bis Moskau. Dass daraus letztlich nichts wurde - okay, Pech für ihn.

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Fazit der Redaktion:
Nicolai Gutmann: Creative Assembly hat Napoleon: Total War in vielen Punkten der Reichsverwaltung entschlackt. Weil ich mich nicht mehr so intensiv mit Handelsabkommen, Innenpolitik und Forschung befassen muss, spielt es sich temporeicher, und ich kann problemlos auch mal nur ein Stündchen nach der Arbeit in die napoleonischen Kriege ziehen. Wenn ich mehr Zeit habe, erobere ich aber lieber die ganze Welt im größeren, komplexeren Empire als nur das kleine Europa -- schade, dass ich dann nicht von der verbesserten KI und Performance profitieren darf.

Michael Graf: Napoleon: Total War ist der beste Strategietitel im Napoleonischen Krieg, den ich bislang gespielt habe. Das liegt vor allem daran, dass das Total-War-Prinzip nach wie vor funktioniert: Die Reichsverwaltung ist gewohnt vielschichtig (zumindest in der Europa-Kampagne), die Schlachten verbinden Staungrafik mit Taktiktiefe. Trotzdem wäre mehr drin gewesen, zum Beispiel ein großer Feldzug statt überflüssiger Mini-Kampagnen. Außerdem stört mich, dass Empire nicht von den gelungenen Neuerungen profitiert. Sei's drum, wer Total War mag, kann für faire 40 Euro zugreifen. Zumal Creative Assembly mit dem Mehrspieler-Modus endlich einen alten Fan-Traum erfüllt.

GAMESTAR Wertung: 84%
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So testet 4Players vom 24.02.2010
Napoleon: Total War


Wie ein Dämon taucht er aus dem Nebel auf, mit Seitenscheitel und Feuer in den Augen: Napoleon begrüßt Strategen im neuen Spiel von Creative Assembly gleich höchstpersönlich. Und er will keine kleinen Österreicher backen, sondern gleich die ganze Welt erobern - von Italien über Ägypten bis Russland. Ob den Sprüchen des selbstbewussten Feldherren auch unterhaltsame Taten folgen? Können die Entwickler mit frischem Esprit begeistern und Schwächen des Vorgängers ausmerzen?

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Fazit der Redaktion:
Jörg Luibl: Was sagte Napoleon? "Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das Kostbarste stehlen: die Zeit." Diese Erkenntnis begleitet Feldherren seit Anbeginn des Genres, wenn Strategie richtig gut inszeniert wird - und das wird sie hier. Dabei meine ich nicht die noch prächtigere Kulisse, die vom Hitzeflimmern in der Wüste über die malerische Karte mit Wolkenschatten bis hin zur historisch korrekten Uniform reicht. Ich war nach den Tutorials und der viel zu leichten Kampagne in Italien eher skeptisch, was die Spielmechanik angeht, denn das Positionieren der eigenen Truppen kann immer noch nervig sein und sowohl im Gebäudekampf, der Siedlungseinbindung in die Deckungsanimationen als auch der Belagerung hat Creative Assembly zu wenig getan. Aber schon der Ägyptenfeldzug war angenehm offen und spätestens in der epischen Eroberung Europas, wurden auch die vielen Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger deutlich: Die Gefechte im Gelände sind wesentlich dynamischer, weil sowohl die Linieninfanterie als auch die Artillerie durchschlagskräftiger und die Charakteristika der Truppen markanter sind. Auf der Karte begegnet man einer anspruchsvolleren KI und freut sich sowohl über den authentischen Verschleiß samt Derserteuren, das effiziente Plündern sowie die neue Spionage und sinnvoll erweiterte Diplomatie. Letztere ist zwar immer noch nicht so lebendig wie man es sich wünschen würde, aber dafür begeistert Sega mit einem umfangreichen Online-Modus, der erstmals volle Kampagnen mit Freunden sowie das plötzliche Eingreifen in Schlachten ermöglicht.

4players Wertung: 86%


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